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Das Geräusch vom Rascheln der Blätter, lies sogar den Vögeln eiskalt den Rücken runterlaufen. Es war wieder einer dieser Tage, wo man das Böse in den Knochen spürte. Jeder in der Stadt wusste, dass der Wald in dem sie wohnten, kein normaler Wald war. In der Mitte des Waldes gab es ein kleines Holzhaus. Viele Wanderer behaupteten, dass sie manchmal Licht in den Fenstern aufblitzen sehen, obwohl es dort kein Strom gab. Einige Wanderer, die sich im Wald verlaufen hatten, suchten Hilfe im kleinen Holzhaus. Doch sie kamen nie wieder zurück. Deshalb hatte der Wald nur wenige Besucher. Niemand hatte jemals dort jemand wohnen sehen. Doch jeder wusste, dass dort das Böse lebte.

Casey Barrington saß gemütlich vor den brennenden Kamin. Mit einer heißen Tasse Schokolade wärmte er seine kalten Hände. Es war ein kalter Herbst Abend. Doch schon bald würde seine Ruhe gestört werden. Mr. Barrington betrat kurz darauf den warmen Wohnzimmer und verdonnerte Casey weiteres Holz für den Kamin zu holen. Denn es würde eine kalte Nacht werden. Genervt und zähneknirschend zog Casey seine Jacke an und ging in den Wald. Es dämmerte leicht, deshalb musste er sich beeilen, denn in den Wäldern von Cerry Town verirrte man sich leicht.
Total versunken in seinen MP3 Player merkte er nicht, wie er immer tiefer in den Wald lief. Plötzlich fing es an stark zu regnen und zu donnern. Casey musste sich vorübergehend irgendwo Schutz suchen. Da bemerkte er das Holzhaus. Er lies das gesammelte Holz zu Boden fallen und lief direkt zum Haus. Vielleicht konnte er bis das Gewitter vorüberzog, sich im warmen aufhalten. „Musste es auch gerade jetzt Regnen?!“, sagte er laut und schüttelte seine nassen Hände. Er schaute sich um. Das Haus sah ganz ordentlich aus. Die Veranda war geputzt und ein sauberer Teppich mit der Aufschrift „Hier bist du Willkommen“, lies ihn mit guten Gewissen an die Tür klopfen. Nichts geschah. Er klopfte erneut. Casey betete, dass jemand die Tür öffnete, sonst müsste er draußen erfrieren. Plötzlich lies sich die Tür mit einen lauten knarren ganz leicht öffnen. „Hallo?“, rief er. Doch keiner antwortete. Auf den ersten Blick sah es drinnen sehr gemütlich aus. Der Esstisch war gedeckt. Die Küche war sauber und das Wohnzimmer war nett eingerichtet. Da das Gewitter den Himmel verdunkelt hatte, konnte er nicht alles genau sehen. Einen Lichtschalter fand er nicht. Er schaute hinauf zur Treppe. Vielleicht schläft jemand und hat mich nicht klopfen hören dachte er. Und lief die Treppe hinauf. Oben befand sich nur ein Zimmer, wahrscheinlich das Schlafzimmer. Er klopfte wieder sanft an die Tür. Aber nichts bewegte sich. Dann öffnete er die Tür und sah, dass doch jemand im Bett lag. Er konnte nicht sehen wer dort schlief, weil die Bettdecke über den Kopf gezogen war. Er versuchte sich bemerkbar zu machen, dass die Person von alleine wach wurde. Doch die Person bewegte sich nicht. „Hallo?“, sagte er leise und zog die Bettdecke langsam nach unten. Erschrocken wich Casey zurück. Im Bett war kein Mensch, sondern ein Skelett. Er wusste nicht, wie lang er da schon lag. Wahrscheinlich war er oder sie im Schlaf gestorben und niemand hatte es bemerkt. Schockiert und mit dem Gedanken jemand zu rufen, rannte er die Treppen hinunter. Plötzlich blieb er abrupt auf der letzten Stufe der Treppe stehen. Das Haus hatte sich während er oben war verändert. Auf den gedeckten Esstisch waren jetzt Würmer und Kackerlacken. Auf dem Wohnzimmer Boden lag Dreck und jede menge Insekten. Auch auf dem Sofa der noch vor ein paar Minuten gemütlich aussah, war jetzt halb zerfressen und mit Maden überseht. „Was ist hier los?“, sagte Casey laut und lief zur Tür. Plötzlich tauchte wie aus dem nichts eine ältere Frau gegenüber von ihm auf. Erschrocken sprang er ein Satz zurück. Die Frau hatte zerrissene und schmutzige Kleider an. Sie hatte lange graue Haare. Sie lächelte ihn kurz an, dann entblößte sie schwarze verfaulte Zähne. Caseys Augen weiteten sich vor Angst. Er spürte, wie eine Kakerlake über seinen Rücken lief. Angewidert schüttelte er sich und fing an zu schwitzen. Die alte Frau schaute ihn unberührt an und fing an laut zu lachen. „Ich muss hier raus!“, dachte er alarmierend und öffnete die Tür. Als er gerade seinen Fuß in die Freiheit setzten , wollte zog er ihn sofort wieder zurück. Wo noch vor ein paar Minuten bunte Herbstblätter auf den Waldboden lagen, waren jetzt Tausende von Schlangen. Es war unmöglich hinaus zu gehen, ohne gebissen zu werden. Dann plötzlich schleuderte er zurück ins Haus und die Tür schloss sich mit einem lauten Knall. Das Ungeziefer im Haus schien immer mehr zu werden. Die alte Frau stand immer noch dort und schaute ihn mit ihren toten Augen an. Mit schmerzenden Rücken stand er vom Boden auf. Er verfluchte sich mehrmals das er das Haus betreten hatte. Er kam sich wie in einen Horrorfilm vor. Casey rannte zitternd zum Fenster, vielleicht konnte er es öffnen und um Hilfe schreien. Doch das Fenster lies sich nicht öffnen. Er schlug verzweifelt mit beiden Fäusten gegen die Scheibe. Doch auch sie zerbrach nicht. Sein Hals fühlte sich trocken und zugeschnürt an. „Bitte!“, flehte er die Frau an. „Bitte lassen sie mich gehen!“ Doch die alte Frau schaute ihn an und schüttelte lächelnd den Kopf. Das Letzte was man hörte war das Lachen der alten Frau, das schallend durch den Wald hallte.


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Tag der Veröffentlichung: 03.03.2011

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