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Lautlos bedeckten weiße Schneeflocken die Straßen von Amsey Hills. Es war spät am Abend. Eiszapfen bildeten sich um die leuchtenden Straßenlaternen. Candy Harris rannte wie von einer Tarantel gestochen die dunklen Straßen entlang. Seitdem sie den Coffeeshop nach ihrer Schicht abgeschlossen hatte, hatte sie bemerkt, dass jemand sie verfolgte. Nachdem sie ihren Gang beschleunigt hatte und ihr Verfolger auch, packte sie die Angst und rannte los. Sie kannte die Person nicht. Sie vermutete vom riesen Mantel her das es ein Mann sein musste. Aber seine tief liegende Kapuze verdeckte sein Gesicht. Es waren kaum Menschen auf den Straßen, die ihr helfen konnten. Der Schnee unter ihren Fußsolen knirschte ohrenbetäubend laut. Mehrmals versuchte sie ihn vom Weg abzubringen, doch er klebte an ihr. Candy wagte es kaum zu schreien. Zu groß war die Angst, dass er sie packte und zum Schweigen brachte. Sie spürte, wie sich ihr Gesicht eiskalt anfühlte. Ihre dunkelbraunen Haare wedelten im eiskaltenwind hinter ihr her. Sie hatte kaum Zeit gehabt ihre blaue Mütze, passend zu ihrem Mantel anzuziehen. Als sie laut atmend in eine enge Straße einbog, knickte ihr linker Fuß um so das sie zu Boden fiel. Eine schreiende Stimme in ihrem Kopf befahl ihr sofort aufzustehen. Plötzlich spürte sie ein stechender Schmerz in ihrer Hand. Nur flüchtig bemerkte sie, dass sie sich an einer auf den Boden liegende Glasscherbe geschnitten hatte. Sie hörte, wie die schweren Schritte des Unbekannten immer näher kamen. Mit stolpernden Schritten schaffte es Candy aufzustehen und weiter zu rennen. Ihre Hand schmerzte fürchterlich. Der weiße Schnee glitzerte im Mondlicht wunderschön. Ihre blutende Hand hinterließ auf den glitzernden Schnee rote flecken. Unbewusst fasste sie sich ins Gesicht und hinterließ so ein Blutstreifen in ihrem Gesicht. Candy fühlte sich erschöpft und wollte endlich nach Hause gehen, aber sie konnte nicht. Sie war mitten in einem Albtraum gefangen. Sie hörte, wie der Verfolger schwer atmete und nur wenige Schritte entfernt war. Ihr schmerzender Knöchel lies sie langsamer laufen. Die eisige Kälte lies sie noch schwerer atmen. Plötzlich hörte sie etwas. Was war das? Hatte sie da etwa ihren Namen gehört? Sie schaute sich kurz um. Aber es war nach wie vor niemand zusehen. Dann hörte sie es wieder. Diesmal etwas deutlicher und näher. Candy versuchte zu schreien oder sich irgendwie bemerkbar zu machen aber sie schaffte es nicht. Bald hatte sie eine Straße mit Bewohntenhäusern erreicht. Sie musste es schaffen Hilfe zu holen. Seine Schritte hörten sich schwer und stark an. Sie wollte ihn anschreien, sie wollte ihn fragen, was zum Teufel er von ihr wollte! Doch sie hatte keinen Mut ihn zur Rede zu stellen. Plötzlich rutschte sie auf einer Eispfütze ab und fiel erneut auf den Boden. Aber diesmal hatte sie keine Kraft mehr sofort aufzustehen. Egal wie stark die Stimme in ihrem Kopf sie anschrie, sie bewegte sich nicht. Candy drehte sich mit weit aufgerissenen Augen den Verfolger zu. Sie sah die schwarze Gestalt auf sich zu kommen. Mehr als ein gebrochener Hilfeschrei schaffte sie nicht. Sie sah, wie der Unbekannte etwas Glitzerndes aus seiner Hosentasche holte und nur wenige Schritte von ihr entfernt war. Heute würde sie sterben! Sie hielt ihre verletzte Hand schützend vor ihrem Gesicht. „Candy Harris?“, hörte sie plötzlich. Sie schaute auf, vielleicht war doch jemand da, um ihr zu helfen. Dann bemerkte sie, dass der Verfolger ihren Namen gerufen hatte. „Wer….wer?“, stotterte sie. Tränen liefen ihr übers Gesicht. „Candy Harris?“, fragte er erneut, als er dicht vor ihr stand. Candy nickte einmal und begann zu zittern. Er hob seine Hand und öffnete sie. Dann sagte er: „Ich glaube du hast dein Ring verloren!“

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Tag der Veröffentlichung: 01.02.2011

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