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Die Verabredung

Es war ein Morgen wie jeder andere. Draußen schien die Sonne und der Himmel war wolkenlos. Ich war gerade dabei, meine Cornflakes vor dem Fernseher zu essen, als ich einen Anruf von meiner besten Freundin entgegen nahm. Sie fragte mich, ob ich mit ihr ins neue Einkaufszentrum gehen würde, denn sie brauchte unbedingt ein paar neue Klamotten. „Ja“, sagte ich zu ihr, aß rasch mein Müsli auf und eilte anschließend nach oben ins Badezimmer, um mir die Zähne zu putzen. Nachdem ich mir eine frische Jeans und Bluse angezogen hatte, verließ ich mit etwas Geld in den Taschen das Haus.


Warten

Obwohl die Sonne schien, war es doch ein ungewöhnlich kühler Tag. Mit zügigen Schritten näherte ich mich dem Einkaufszentrum. Es war ein ziemlich buntes Gebäude, das bestimmt von der Ferne aus noch Aufmerksamkeit erregen würde. Ich wartete vor dem Eingang. Leute kamen und gingen, während ich von einem auf das andere Bein trat und auf meine Freundin wartete. Ich warf einen Blick auf die Uhr. Sie war bereits zwanzig Minuten zu spät. Sonst kam sie nie zu spät! Aus zwanzig Minuten Warten wurden dreißig und aus dreißig Minuten wurde eine ganze Stunde, doch meine Freundin tauchte nicht wie vereinbart auf.



Der Unfall

Nachdem meine Freundin nach zwei Stunden noch immer nicht aufgetaucht war, ging ich wieder nach Hause. Ich bog um die Ecke und kam zu einer großen Kreuzung, in deren Mitte ein großer Krankenwagen stand und sich zwei Sanitäter über einen leblosen Körper gebeugt hatten. Ich blieb erschrocken stehen, als ich sah, dass sie versuchten meine Freundin wiederzubeleben. Meine Freundin durfte nicht sterben! Es war doch so ein schöner Tag! Nach vergeblichen Wiederbelebungsversuchen, brachte man ihre Leiche weg. Ich war zutiefst erschüttert. Wir wollten doch bloß etwas einkaufen gehen! Wer rechnet morgens schon damit, dass dieser Tag der letzte sein könnte?

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Tag der Veröffentlichung: 09.02.2010

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