Die Nacht legt sich dunkel übers Dorf und du spürst wie sich der Wind in deinen Haaren verfängt. Langsam gehst du die feuchte Straße entlang und ignorierst den fremden Schatten hinter dir. Nur der Mond wirft sein schwaches Licht auf die Straße. Eine Stimme in deinem kopf sagt dir: renn! Renn so schnell du kannst. Doch deine Beine sträuben sich gegen den Gedanken. Kein Aufsehen erregen. Ruhig weiter laufen. Den Schatten einfach ignorieren. Der Wind wird stärker und der Mond verschwindet langsam hinter einer Wolke. Es ist beunruhigend still. Nur die Schritte hinter dir, die immer und immer schneller werden. Nun beginnst auch du zu rennen. Deine Beine werden immer schwerer und mit jedem Schritt schnürt sich deine Lunge immer weiter zu. Du wagst nicht deinen kopf zu drehen um zu schauen ob der fremde Schatten dir folgt. Seine Schritte werden von deinem keuchen übertönt. Dein Mund ist komplett ausgetrocknet und deine Füße wollen dich nicht mehr tragen. Ein Stein. Über diesen einen kleinen Stein stolperst du und noch während du fällst weißt du es ist zu spät. Deine Knie schlagen auf die nasskalte Straße, du kannst dich noch gerade so auf deinen schwachen Armen abstützen, doch du spürst schon eine kalte Hand in deinem Nacken, die dich mit voller Wucht auf die erde presst...
Tag der Veröffentlichung: 24.11.2010
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Widmung:
Für Naima und Björg