"Drie, steh endlich auf, verdammt nochmal!"
Ein mürrisches Grunzen erklang. Ich wollte noch nicht aufstehen, so viel war klar. Und Mum wusste das genau.
Schon polterten Schritte die Treppe hinauf. Kaum eine Sekunde später wurde meine Tür quietschend aufgestossen und krachte gegen meine Zimmerwand.
Ich verkroch mich unter meiner Decke, murmelte etwas von "später" und schloss entschlossen meine Augen.
Oma konnte schliesslich auch mal warten! Als könnte meine Mum meine Gedanken lesen, sagte sie in dem Moment laut: "deine Grossmutter wartet schon auf dich! Sie braucht deine Hilfe, das weisst du genau! Komm jetzt, steh schon auf, du faules Ding!
Und nachher kannst noch bei mir helfen!"
Ich ignorierte sie einfach und hörte nicht hin. Meine Glieder schmerzten. Ich hatte verdammt schlecht geschlafen, war die halbe Nacht wach gewesen, zitternd in meine Decke geschlungen.
Wieder hatte ich einen Albtraum, konnte mich jetzt jedoch an nichts mehr erinnern. Bloß dieses Gefühl blieb mir, diese Angst, Panik.
Seit mehreren Monaten ging das jetzt schon so.
Ich wachte nachts schweissgebadet auf, zitterte jedes Mal wie verrückt und mein Herz pochte in tierischer Angst.
Panik, mit Adrenalin vermischt durchflutete jedes Mal meine Adern. Dann war ich nur noch ein einziges Nervenbündel...
Meist konnte ich nicht mehr einschlafen, die Angst hielt mich krampfhaft davon ab.
Mum konnte ich es nicht erzählen, die hatte genug Probleme, seitdem Dad uns verlassen hatte. Ausserdem war ich auch schon 19!
Erschrocken keuchte ich auf, als plötzlich die Decke weg gerissen wurde und Mum mich wütend anblitzte.
"Steh auf! Sofort! In fünf Minuten stehst du fertig angezogen unten! Ich fahr dich." Mit diesen Worten stampfte sie aus meinem Zimmer und riss dabei die Türe wieder zu. Natürlich mit einem lauten Knall.
Resigniert rappelte ich mich schliesslich auf. Helen, meine Grossmutter, würde meine Hilfe wirklich brauchen. Sie zog nämlich aus, ins Altersheim. Schon alleine bei dem Gedanken schüttelte es mich. Dort würde ich sie nicht mehr so oft besuchen können, sie würde dort ständig beobachtet werden.
Vor drei Wochen hatte ich davon erfahren. Per Zufall! Mum hatte es nicht für nötig befunden, mir davon ein Sterbenswörtchen zu sagen und ich hörte nur, wie sie mit Helen darüber diskutierte, am Telefon versteht sich.
Mein Herz zog sich zusammen, ich würde es nicht wirklich verkraften dieses Haus fast leer zu sehen. Schon als Kind hatte ich es geliebt. Helen wohnte in einem alten Haus, am Ende der Stadt, umgeben von einem riesigen Grundstück, bestehend aus Wald und Wiesen.
Früher hatte ich mit Daniel dort gespielt. Ein Seufzen entrang sich mir, bei dem Gedanken an Daniel, meinen Bruder. Meinem verstorbenen Bruder.
Er war vor vier Jahren bei einem Unfall gestorben, hatte mich alleine hier zurückgelassen. Drei Jahre später hatte uns Dad verlassen, er konnte es nicht verkraften, meine Mutter und mich jeden Tag zu sehen. Er hatte Daniel geliebt. Ja, schon fast verehrt. Als er gehört hatte, dass sein 21jähriger Sohn bei einem Motorradunfall ums Leben gekommen war, hatte er einen Herzanfall.
Ach Dad. Ich vermisste ihn ziemlich. Seitdem er weg war, hatte sich alles verändert. Mum wurde verbittert, arbeitete nur noch, um sich abzulenken. Und mich vergaß sie dabei oft.
Froh darüber, dass Helen meine Hilfe brauchte, hatte sie mich sofort zu ihr geschickt.
Ich hatte nur schweren Herzens zugesagt.
Fertig angezogen schlich ich mich die Treppe hinunter und verkroch mich in der Küche. Schnell schlang ich ein Stück Brot hinunter und schüttete etwas Wasser hinterher.
Dann schlüpfte ich in meine ausgelatschten Schuhe und rief nach Mum.
"Komme ja schon!", antwortete sie mir mit dem gewohnt ärgerlichen Ton. Ich musste trotzdem noch mindestens noch fünf Minuten warten, bis sie herunter kam. Ihre Augen musterten mich kurz, bevor sie den Blick abwandte und nach ihrem Autoschlüssel griff.
Schnell schloss sie den Wagen auf und setzte sich hinein. Schweigend schlüpfte ich auf den Beifahrersitz. Stumm starrte ich während der Fahrt aus dem Fenster, in Gedanken bei Daniel. Dadurch bemerkte ich erst spät, dass wir angehalten hatten und vor dem riesigen Haus standen. Helen stand schon mit einem breiten Lächeln auf der obersten Stufe ihrer Veranda.
"Drianna, Schätzchen! Schön konntest du es einrichten! Komm, ich kann deine Hilfe brauchen!" Mum ignorierte sie geflissentlich. Ich vermutete mal, sie war noch immer wütend auf sie, seit dem Gespräch am Telefon. Ich winkte ihr noch kurz zu und schlängelte mich dann an Helen vorbei, hinein.
Sie folgte mir etwas langsamer und betrachtete mich dann mit einem zärtlichen Blick.
"Komm, wir müssen unbedingt den Dachboden sauber bekommen! Kriegst du das alleine hin? Ich müsste noch den Keller machen." Ihr Blick war fragend geworden.
"Klar!" Mit einem Nicken unterstrich ich meine Worte. Helen würde ich niemals etwas ausschlagen.
"Gut, dann komm! Ich zeig dir schnell, was du machen musst."
Sie führte mich die Treppen hinauf, die knarrend unter meinen Füssen aufkreischten und blieb erst vor der Tür zu ihrem Dachboden stehen. Helen suchte ihren Schlüssel aus den Tiefen ihrer Schürze und schloss damit auf. Mit einem Quietschen schwang die Tür auf und polterte gegen die Wand. Etwas fiel laut zu Boden, wodurch ich natürlich zusammenzuckte.
"Was war denn das?", fragte ich etwas verunsichert nach. Helen schüttelte den Kopf und lief hinein. Dunkelheit umfing sie und gab sie erst wieder frei, als die alte Dame den Lichtschalter gefunden hatte und ihn drückte.
"Das waren nur ein paar alte Kartons... die sollte man sowieso mal untersuchen. Ich denken, das Meiste kann man fortschmeissen. Komm, hilf mir mal schnell!"
Mit etwas Kraftaufwand schafften wir es, die Kartons wieder aufeinander zu stapeln.
"Also, du musst einfach die Kartons alle öffnen und durchschauen... Das Brauchbare nimmst du zur Seite, den Rest schmeisst du einfach weg. Wenn du unsicher bist, ob ich etwas noch brauche, behalte es noch und frag mich kurz. Fotos kannst du alle in diese Schachtel da drüben legen. Die Bücher könntest du vielleicht auch in einen Karton packen. Ich glaub das wars fürs Erste. Ruf mich einfach, wenn du Hilfe brauchst!" Ich nickte kurz und fing an, Fotos einzusammeln. Helen verschwand wieder und liess mich zurück.
Puuh, das wird einiges an Arbeit geben, dachte ich resigniert. Der Boden war total verstaubt. Bei jedem Schritt wirbelte der Dreck auf und setzte sich in meinen Lungenwänden wieder ab. Überall stapelten sich Bücher und alte Dinge, die unter der Staubschicht gar nicht mehr zu erkennen waren. Spinnweben spannten sich über meinem Kopf und immer wieder hatte ich das Gefühl, eine Spinne trippelte über meine Haare. Ekliges Gefühl! Ich schüttelte mich, bei dem Gedanken und versuchte mich schnell von Spinnen und sonstigem Gekrabbel abzulenken.
Mit neugierigem Blick schaute ich mich um und entdeckte einen grossen Karton, in dem nur Fotos waren. Vorsichtig wischte ich den Staub weg und verursachte damit einen heftigen Hustenanfall meinerseits. Als ich wieder normal atmen konnte, zog ich die Fotos raus und betrachtete sie nachdenklich. Zuoberst kamen alte Fotos von Mum.
Mum als Baby, dann Mum als Kleinkind, Mum als kleiner Teenager mit Zahnspange und Zöpfchen, ein paar Fotos als Jugendliche, und noch ein paar, als sie eine erwachsene, junge Frau war.
Plötzlich flatterte eines der Fotos vom Stapel und verschwand im Dreck. Ein Luftzug wehte durch den Dachboden und wirbelte den Staub wieder auf. Mit zusammengekniffenen Augen suchte ich nach dem verschwundenen Foto. Schliesslich fand ich es neben einem Klamottenberg. Neugierig drehte ich es um und - mir stockte der Atem. Es war eigentlich ein ganz normales Foto: meine Mutter hing in den Armen eines jungen Mannes, der sie glücklich anschaute. Dad? Eine Träne stahl sich über meine Wangen davon, aber ich bemerkte es gar nicht. Meine Augen hingen wie gebannt auf dem Bild.
Sie sahen so glücklich aus! Plötzlich wurde mir bewusst, dass Dad uns niemals freiwillig verlassen hatte. Daniels Tod war erschütternd gewesen für ihn, aber der Grund, von wegen, er könne uns nicht mehr anschauen ohne an ihn zu denken, kam mir plötzlich vor wie eine billige Ausrede. Trotz Daniels tragischem Tod hatte er uns immer geliebt und meine Mutter hatte er auch immer vergöttert.
Mit einem Mal traf mich die Sehnsucht nach den zwei geliebten Menschen mit voller Wucht. Ich hatte immer gedacht, ich hätte es geschafft, die zwei abzuhaken, aber plötzlich kam mir auch das vor wie eine Ausrede. Nein, ich hatte es definitiv nicht geschafft!
Eine weitere Träne rollte über meine Wange und tropfte auf den Boden. Ein stechender Schmerz schoss durch meine Brust. Krampfhaft unterdrückte ich ein lautes Schluchzen und kniff meine Augen fest zu.
Hastig warf ich das Foto auf den Stapel mit den anderen und machte mich wieder an die Arbeit. Allerdings konnte ich mich nicht mehr konzentrieren und schnappte mir aus einem Impuls heraus das Foto wieder. Ohne es anzuschauen, stopfte ich es in meine Tasche und fühlte mich tatsächlich sofort besser.
Meine Sehnsucht legte sich langsam etwas und ich konnte wieder weiter machen. Die Fotos zeigten mittlerweile nicht mehr nur Mum, sondern auch mich und hin und wieder war Daniel zu sehen. Dad kam eher selten dazu, daher vermutete ich, dass er die Bilder geschossen hatte. Die Bilder von Daniel interessierten mich am meisten. Ich hatte keine Ahnung, wie er als Junge ausgesehen hatte und war überrascht, dass aus diesem kleinen, schlaksigen Kerl mal eine modelhafte Schönheit entstehen sollte. Tatsächlich sah Daniel kurz vor seinem Tod aus, wie ein klassisches Männermodel. Sein dunkles Haar und der drei-tage-Bart, den er immer gerne trug, gaben ihm etwas verruchtes, sinnliches. Auch wenn ich damals noch klein war, bemerkte ich sehr wohl die Blicke der Frauen auf der Strasse, die ihn regelrecht auszogen. Er ignorierte es meist, doch ich war davon überzeugt, dass nur ich der Grund dazu war. Ihn jetzt so zu sehen machte mich irgendwie glücklich und traurig zugleich. Die Bilder schenkten mir weitere Erinnerungen an ihn, jetzt auch als Kind.
Ein besonders hübsches Fotot, es zeigte ihn, mit mir auf den Armen, beide lachend und total glücklich, steckte ich zu dem Foto meiner Eltern in die Tasche.
Danach fand ich nur noch recht langweilige Bilder, von einem Familienfest, das ich sogar noch in Erinnerung hatte, allerdings recht langweilig fand, der zehnte Geburtstag von Daniel, mein siebter Geburtstag und noch ein paar bedeutungslose Bilder.
Die Schachtel war schon fast leer, nur noch zwei Bilder lagen drin, als ich etwas Eigenartiges entdeckte. Der Karton, in dem die Bilder lagen, bestand aus normalem Billigkarton, der sich durch die lange Zeit schon leicht auseinander löste. Die oberste Schicht war an der linken Ecke schon weggeblättert und hatte sich nach oben gerollt.
Verdeckt, als hätte jemand etwas dazwischen geschoben, erkannte ich einen kleinen Ecken von einem Bild. Neugierig langte ich nach dem Ecken und zog vorsichtig daran, allerdings steckte das Foto fest und liess sich nicht herausziehen.
Mit gerunzelter Stirn griff ich nach der Kartonschicht und riss an ihr. Tatsächlich gab das Material nach und das Foto wurde frei. Neugierig griff ich nach dem Bild und drehte es um.
Nichts.
Das Bild war schwarz.
Verdutzt starrte ich es an, rieb mit dem Daumen über die schwarze Fläche.
Schliesslich wollte ich es fast auf den Stapel legen, auf dem die Bilder waren, die zerrissen oder total verschmutzt waren, aber irgendetwas liess mich innehalten.
Kurzerhand stopfte ich es zu den zwei anderen Bilder, ohne recht zu wissen, warum. Die leere Schachtel legte ich zusammen und warf sie vor die Tür.
Neugierig besah ich mir den Dachboden genauer und entschloss mich dazu, den alten Kleiderschrank auszuräumen.
Hustend wedelte ich den Staub weg, als ich die Tür aufbekam, die ziemlich geklemmt hatte.
Drinnen hingen unmengen von alten Kleidern, die meisten schon von den Motten zerfressen und mit einer dicken Staubschicht bedeckt.
Fasziniert schob ich die Kleider auseinander und begutachtete jedes einzelne Stück.
Ein paar waren echt schön!
Vor allem ein buntes Sommerkleid hatte es mir angetan.
Ich erinnerte mich schwach, dass Oma das früher noch getragen hatte, wenn wir spazieren gingen.
Leider hatten die Motten auch dort ihre Spuren hinterlassen und Löcher hinein gefressen.
Ich seufzte leise und legte es zur Seite.
Das würde eine Menge Arbeit werden. Und vermutlich konnte man alles hier drin sowie so gleich entsorgen.
Kurz entschlossen verliess ich den Dachboden wieder und lief die Treppe in den Keller hinunter.
"Oma?"
Von ganz hinten erklang ihre fragende Stimme: "Ja?"
Ich lief zu ihr, was gar nicht so einfach war, da zahlreiche Kartons den Weg versperrten.
"Ich brauch noch ein paar leere Kartons, die Kleider sind alle kaputt. Motten, du weisst schon."
Ich musste lachen, als ich meine Grossmutter endlich entdeckte, zwischen einem grossen Schrank und einer massiven Kommode.
Ihr sonst so elegantes Haar, immer in einem perfekten Knoten gebunden, hing zerzaust in alle Richtungen ab, Spinnweben hingen ihr vereinzelt in die Augen.
"Oh man, du müsstest dich mal im Spiegel anschauen!"
Sie grinste und wischte sich eine besonders nervige Spinnwebe aus den Augen.
"Sag nichts. Hier unten wimmelts nur so von den Viechern und ihren Netzen. Eine tote Ratte hab ich auch schon entdeckt." Ich erschauerte. Igitt. Zum Glück hatte ich den Dachboden bekommen! Obwohl, würde mich nicht im Geringsten überraschen, wenn ich da eine tote Fledermaus finden würde.
"Ach Schätzchen, da du schon mal hier bist. Könntest du mir bitte kurz mit dem Schrank helfen?"
Gemeinsam hievten wir das schwere Stück zur Seite.
"So, das hätten wir... Vorne, gleich neben der Treppe, sollten noch ein paar leere Kartons stehen. Die kannst du benutzen."
"Okay, danke. Schrei, wenn du hier unten noch Hilfe brauchst."
Ich bezweifelte zwar, dass ich das überhaupt hören würde, aber sie wusste, wie ich es meinte.
Tatsächlich fand ich die leeren Kartons und schleppte sie die Treppen hoch.
Ächzend stellte ich die riesigen Dinger auf den Boden und machte mich sofort an die Arbeit.
Bald hatte ich den gesamten Kleiderschrank ausgeräumt und wie schon erwartet alle Kleider in den Müll schmeissen müssen.
Kein einziges war heil geblieben.
Den Karton mit den Kleidern stellte ich in den Flur, ehe ich mich nach der nächsten geeigneten Arbeitsstelle umsah.
Eine grosse, eicherne Truhe erweckte meine Aufmerksamkeit.
Gut, spielten wir halt 'ne Runde Pirat!
Leider fand ich in der vermeintlichen Schatztruhe allerdings keine Schätze und Juwelen.
Die gesamte Kiste war mit Briefen und losen Blättern gefüllt.
"Mein Gott, Oma. Was hast du denn da wieder gesammelt?", flüsterte ich und schnappte mir das erste Blatt Papier.
Es war ein Brief meiner Mutter, den sie an Helen schrieb, als sie in das Internat ging und meine Grossmutter fast nie sah.
Es war eigenartig einen Brief von der eigenen Mutter zu lesen, den sie geschrieben hatte, als sie ungefähr so alt gewesen sein musste, wie ich heute.
Die nächsten Blätter waren Dokumente, bei denen ich nur noch Bahnhof verstand.
Es waren Satzzeichen darauf, die ich noch nie in meinem Leben gesehen hatte.
Vielleicht Thailändisch oder so?
Ich legte die Papiere wieder zurück und da ich keine Ahnung hatte, was Helen davon noch behalten wollte, räumte ich die Kiste nur aus. Es dauerte lange, denn bei manchen Papieren musste ich echt vorsichtig sein, weil sie schon fast zerfielen oder aneinander klebten.
Fragt mich nicht, was das für eine Flüssigkeit war, die das verursacht hatte.
Ich hatte die Kiste fast leer geräumt, als etwas Hartes meine Aufmerksamkeit erregte.
Verwundert schob ich die restlichen Papiere zur Seite und starrte auf ein altes, total verstaubtes Buch.
Trotzdem erkannte ich sofort die Schönheit, mit der das Einband beschaffen war.
Eindeutig Holz.
Neugierig hob ich es aus der Truhe und legte es auf meinen Schoss. Sofort kam mir eine Staubwolke entgegen, aber das war mir egal.
Sachte wischte ich den restlichen Staub vom Einband und betrachtete fasziniert die wunderschönen, handgearbeiteten Schnitzerein.
Das Buch war unglaublich dick und schwer, ausserdem konnte ich keinen Titel ausfindig machen.
Entschlossen wollte ich das Buch aufklappen, doch es ging nicht.
Das Buch war verschlossen.
Oder so sehr verklebt, dass man es unmöglich noch öffnen konnte.
Nein, das konnte es nicht sein.
Es musste irgend eine Art von Schloss sein! Ich konnte es mir nicht anders erklären.
Aber woher kam dieses Buch? Warum lag es in dieser Truhe, versteckt unter all den Briefen?
Mein Blick wanderte zu den Kisten mit den anderen Büchern.
Normalerweise würde meine Grossmutter doch alle Bücher beieinander behalten, oder?
Helen war viel zu sehr eine Perfektionistin, als dass sie dieses Buch hier einfach reingestopft hätte.
Es musste einen Grund geben.
Fortsetzung folgt...
Texte: Alle Rechte liegen bei der Autorin!
Tag der Veröffentlichung: 13.06.2012
Alle Rechte vorbehalten