Die Tochter des Kriegers 3:
Im aufsteigenden Morgennebel
Das Finale der Trilogie
Leah & Duncan
von Maera Nyght, 2014
Für andere.
Wie kannst du es wagen,
mir nur zu erzählen, wer du bist
und nicht auch, wer du warst?
Nun muss ich mir die Mühe machen, zu sehen,
wer du sein wirst.
-Maera Nyght
Die Tochter des Kriegers 1: Im Zwielicht der Morgendämmerung
Die Tochter des Kriegers 2: Im letzten Licht des Morgengrauens
In anderen Reihen:
Die Tochter des Sturms 1: Erwachen
Die Tochter des Sturms 2: Erstrahlen
Die Tochter des Sturms 3: Erträumen
Als eines der gestohlenen Bilder von Leahs Großvater plötzlich wiederauftaucht, wird klar, dass die allgemeine Annahme, dass die Taan Tharôth den Diebstahl begangen haben, falsch war. Doch wer hat Interesse an den Bildern? Und warum?
Leah hat in kurzer Zeit schon so einiges erlebt: Waffentraining, Typen, die es auf ihren Kopf abgesehen haben, den Besuch einer anderen Welt, Begegnungen mit Göttern und magischen Wesen.
Nach all den skurrilen und unvorstellbaren Dingen steht ihr nun eine neue Herausforderung bevor: Einbruch und Diebstahl.
Schon ironisch, dass das trotz des Wahnsinns in Leahs Leben das Einzige ist, wofür die normalen Behörden sie belangen könnten …
Genau das hatte mir in meinem neuen, aufregenden Leben noch gefehlt.
Selbstzweifel? Gecheckt und gar nicht in Anbetracht der Herausforderungen, die wohl noch auf mich zukamen.
Familienprobleme? Gecheckt und zumindest was Mum anging aktuell.
Typen, die es auf meinen Kopf abgesehen hatten? Gecheckt und schon wieder passé –hoffentlich.
Mord, Kämpfe mit Waffen; Waffentraining und Verletzungen bei ernsten Auseinandersetzungen?
Gecheckt, wobei das Waffentraining noch immer wöchentlich stattfand und Verletzungen immer rechtzeitig geheilt worden waren.
Aufenthalt auf einem Schlachtfeld? Gecheckt, obwohl ich mich am Rande des Geschehens gehalten hatte.
Besuch einer anderen Welt, Begegnungen mit Göttern, pagischen Wesen, Fae und anderen Paras? Gecheckt. Fortsetzung folgt.
Einbruch und Diebstahl? Bis jetzt noch nicht, aber wie’s aussah, würde ich dieses Versäumnis in meiner Laufbahn bald nachholen.
Schon ironisch, dass das das Einzige ist, wofür mich die normalen Behörden belangen könnten.
Unvermittelt zogen mich zwei starke Hände zurück in den Gang, aus dem ich eben erst getreten war.
„Psst“, flüsterte Duncan hinter mir, ließ die Hände sinken, als er sicher sein konnte, dass ich bleiben würde, wo ich war, und trat dichter an mich heran.
„Da ist jemand“, raunte er mir zu. Warmer Atem an meinem Ohr ließ mir einen wohligen Schauer über den Rücken rieseln.
Als ich begriff, was er mir gerade gesagt hatte, hob ich ungläubig und ein wenig skeptisch die Brauen. Natürlich konnte Duncan von seinem Standort aus nicht in mein Gesicht sehen, doch das war auch gar nicht nötig. Er war sehr viel besser darin als ich, meine flüchtigen, oberflächlicheren Gefühle zu erspüren.
Ich hingegen nahm bis dato bloß seine tieferen Gefühle wahr: Sorge, Ärger –und seine zärtlichen Gefühle für mich, die mich stark an Liebe denken ließen.
Aber das Band wuchs ja auch noch, und war noch nicht vollendet. …Und wenn das so weitergeht mit den ständigen, beunruhigenden Entdeckungen, wird das auch noch für eine längere Weile so bleiben.
Okay, das ‚ständig‘ war vielleicht etwas übertrieben. Die Entdeckung, die uns hierher geführt hatte, war allerdings tatsächlich nicht zu ignorieren und völlig unerwartet gekommen.
Genau genommen hatten wir sie vor zwei Tagen gemacht, als wir uns in Ginas Haus aufgehalten hatten, ein Mädchen, das ich wohl als meine – wenn auch nicht allzu ernstzunehmende, so doch biestige – Erzfeindin bezeichnen konnte. Einer der Gründe für besagte offene Feindschaft stand momentan hinter mir.
In Anbetracht dieser Situation war es eigentlich unpassend, dass wir in ihrem Haus mitgefeiert hatten –allerdings war es eine schulische Veranstaltung mit Anwesenheitspflicht gewesen, und zwar die alljährliche Halloweenparty unserer Stufe, vor der Duncan und ich uns nur zu gern gedrückt hätten. Warum es dabei Anwesenheitspflicht gab? Ganz einfach: weil die Feier den Stufenzusammenhalt stärken sollte. Es wurde sozusagen als Stufenausflur verbucht.
In Gis Flur jedenfalls hatten wir es entdeckt: Ein Bild meines verstorbenen Großvaters, das eine Feuerelfe draußen vor einem Fenster zeigte. Ihr Dad hatte es erst vor einer Woche ersteigert.
Mein Großvater war Maler gewesen, also hätte uns das nicht so schockieren sollen; bloß waren bei einem Einbruch ins Atelier meines toten Großvaters im Haus meiner Grandma vor ein paar Wochen sämtliche Bilder mit paranormalen Motiven gestohlen worden und alle sonstigen zerstört. Unter den gestohlenen Bildern war auch das der Feuerelfe gewesen.
Wir hatten angenommen, dass die Täter die Taan Tharôth gewesen waren, ein uns feindlich gesinntes, kriegerisches Faevolk. Die Mutmaßung, dass sie eine solche Zerstörung verursacht, beziehungsweise beauftragt hatten – denn als ‚sichere Zuflucht‘ war das Haus meiner Grandma vor böswilligem, paranormalem Besuch geschützt – war nicht allzu abwegig gewesen. Und sehr befriedigend. Einfach.
Da hatten wir uns offensichtlich geirrt. Die Tharôth hätten nie eins der Bilder verkauft, dazu hatten sie viel zu wenig Ahnung von der modernen Welt.
Die Spur des Bildes hatte uns zum Chicagoer Auktionshaus Quelcil geführt. Und genau dort befanden wir uns momentan, diesmal selbst die Rolle der Verbrecher einnehmend (warum hatte uns der Angestellte am Telefon auch nicht gesagt, wer dem Auktionshaus das Bild verkauft hatte?!) und offenbar waren wir nicht allein.
Ein Angestellter um ein Uhr morgens? Irgendwie erschien mir das unwahrscheinlich.
Auch ein Wachmann schied aus; das scheinbar im letzten Jahrhundert steckengebliebene Auktionshaus beschäftigte genauso wenig eine Sicherheitsfirma oder Wachpersonal, wie es den Computer oder andere moderne Möglichkeiten zur Archivierung nutzte –andernfalls hätten wir uns diese Aktion sparen und Griffin, den Computergenie der Kadri, die Firma ganz einfach hacken und nachsehen lassen können.
So aber mussten wir jetzt hier nach einer einzigen Akte suchen, die uns Aufschluss über den Ankauf des inoffiziell gestohlenen Bildes gab. Wohl fühlte ich mich nicht dabei.
Beruhigend und bekräftigend zugleich legte Duncan mir die Hand auf die Schulter, um seine vorherige Aussage zu unterstreichen.
Also war er sich wirklich sicher, dass da noch jemand war.
Warum merkte ich nichts davon? Fae und Wesen ja, sonstige nein? Daran musste ich unbedingt noch arbeiten.
Wer?, formte ich lautlos mit den Lippen und fragendem Blick über die Schulter.
Er zuckte die Achseln.
Wo?
-In einem der Räume, lautete seine ebenfalls stumme Antwort.
Ich seufzte still und ließ einen Dolch in meiner Hand erscheinen und wieder verschwinden.
Das war eine den Reals eigene Fähigkeit: die Erschaffung von Energiewaffen aus, wer hätte es gedacht, Energie, die genauso oder noch tödlicher sein konnten wie/als die gewöhnlichen Waffen aus Metall.
Inzwischen schaffte ich es spielend, diese Fähigkeit zu nutzen, und es war mir zur Angewohnheit geworden, in Stresssituationen Waffen erscheinen und verschwinden zu lassen, ohne dabei je Energie zu verlieren –natürlich nur, wenn ich allein war, beziehungsweise mit Wissenden zusammen.
Duncan drückte kurz meine von der manifestierten Energie noch leicht erwärmte Hand und legte dann den Finger auf die Lippen.
Im Flur um die Ecke öffnete sich eine Tür und schloss sich kurz darauf wieder. Schritte erklangen und näherten sich.
Ich fragte mich, ob mein Vater, der im Erdgeschoss nach der Akte suchte während wir den ersten Stock übernahmen – mehr Etagen gab es nicht –, die weitere Person ebenfalls bemerkt hatte und schon auf dem Weg zu uns war.
Die Schritte waren schnell und gleichmäßig, bestimmt, nicht nervös.
Ein skrupelloser Einbrecher? Oder doch ein Angestellter, der ganz einfach im Büro übernachtete? Gab es hier eigentlich einen Hausmeister? Auf die Idee war ich zuvor noch gar nicht gekommen.
Besorgt hielt ich den Atem an.
Duncan umhüllte mich von hinten mit einer verbergenden Aura.
Sollte wer auch immer das war kein Para sein, würde er uns nicht bemerken. Wenn er jedoch ein Para war, würde er die Aura spüren und wissen, dass sich hier jemand verbarg.
Trotz dieses Wissens zuckte ich erschrocken zusammen und keuchte, als urplötzlich ein Mann in unser Blickfeld sprang und mir ein Messer an die Kehle hielt.
So viel zum ersten Eindruck.
Mist.
Der Mann sah sehr zufrieden mit sich aus und ich versuchte abzuschätzen, ob er mich wohl ernsthaft aufschlitzen würde oder die Geste nichts als eine leere Drohung war.
Duncan hinter mir war zur Reglosigkeit übergegangen, anscheinend schon zu einem Ergebnis seiner Einschätzung gelangt und nicht willens, etwas zu riskieren. Dafür sprach er überraschend ruhig. „Wer bist du?“
Keine Zeit für die Höflichkeitsform, es muss also ernst sein.
„Jemand, der seinen Namen nicht preisgibt“, antwortete der Mann, ohne die Waffe sinken zu lassen. Er verband uns Teenager also nicht automatisch mit Harmlosigkeit.
‚Jemand, der seinen Namen nicht preisgibt‘ wurde mir immer unsympathischer, was eigentlich ein Ding der Unmöglichkeit sein sollte.
„Was machst du hier?“, fauchte ich gereizt.
Okay, ja, da war ein Messer an meinem Hals und ich hatte schlechte Erfahrungen mit den Teilen gemacht, aber man darf sich nicht alles kommentarlos gefallen lassen.
‚Jemand und so weiter‘ warf mir auf diese Frage hin einen Blick zu, der mich seine Antwort vorhersehen ließ. „Außer der Tatsache, dass du mich mit einem Messer bedrohst“, kam ich ihm also zuvor.
Er lachte.
Mein Blick fiel auf seine Denimjacke. Beulte die sich auf einer Seite nicht verdächtig aus? „Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, du stiehlst ein Dokument über ein Bild.“
„Wenn ich das kommentieren wollte, würde ich sagen, du bist eine Klugscheißerin“, entgegnete er.
Verblüfft hob ich eine Braue. So hatte mich noch niemand genannt. Von Paras war ich gehobene und vor allem einfallsreichere Ausdrücke gewohnt; außerdem war ‚Klugscheißerin‘ eine Beleidigung, die ziemlich aus der Mode gekommen war. Der Grund lag nahe: Man fühlte sich nicht wirklich beleidigt. Zumindest was mich betraf. Das schien auch ‚Jemand und so weiter‘ zu bemerken und ihm gar nicht zu gefallen.
Derweil ging mir etwas gänzlich Anderes auf: Der Mann konnte kein Para sein. Nicht nur der Ausdrucksweise wegen. Bestimmt gab es auch Paras, die mehr redeten wie ihnen der Schnabel gewachsen war. Ihm fehlten auch die Ausstrahlung und das Alterslose, Eigenschaften durch die sich ältere Paras äußerlich um die vierzig gewöhnlich auszeichneten.
Doch das war unlogisch. Wie hätte er uns so entdecken können?
„Nimm das Messer runter“, forderte ich.
Erwartungsgemäß grinste er bloß, ohne sich sonst irgendwie zu rühren. Ich kniff die Augen leicht zusammen. Von außen musste es wie ein Drohversuch wirken. Aber das war es nicht. Es diente lediglich der Konzentration.
An der Stelle, wo vorher noch nichts als leere Luft gewesen war, erschien nun wie von Zauberhand ein Dolch und drückte drohend gegen Jemands Kehle.
Zufrieden lächelnd öffnete ich die Augen wieder ganz normal, als das Messer, das mich bis eben noch bedroht hatte, klirrend zu Boden fiel.
Niemand kann mir vorwerfen, ihm keine Gelegenheit zur Kapitulation gegeben zu haben. Warum waren die Fiesen auch immer so überzeugt von ihrer Übermacht, dass sie glaubten, keine Kapitulation nötig und den Sieg sicher zu haben?
Duncan zuckte bei dem Klirren zusammen. Kein Wunder. Es konnte verdammt gefährlich sein, ein Messer einfach so fallenzulassen, wenn es sich so nah an jemandes Körper befand. Obwohl er bestimmt nicht so reagiert hätte, wenn es ‚Jemand und so weiter’s Körper gewesen wäre.
„Was ist das?!“, jammerte dieser im Moment, jetzt gar nicht mehr siegessicher, sondern vielmehr wie diese Mädchen bei Klassenausflügen in die Natur, wenn sie gerade ein Insekt auf ihrer Schulter erspürt hatten. Dem setzte er die Krone auf, als er hinzufügte: „Mach das weg, mach das weg!“
Mit schiefgelegtem Kopf musterte ich ihn. „Noch nie was von Paranormaler Energie gehört? Ein unpassenderer Begriff wäre Magie.“
„Doch, aber… doch nicht so! Bitte!“
Es wurde lächerlich.
Ich tauschte einen Blick mit Duncan. „Noch nicht. Erst müssen wir ein paar Dinge klären. Warst du es, der bei einer alten Frau eingebrochen ist, ihre Bilder zerstört und die mit paranormalem Motiv mitgenommen hat?“, wollte er wissen.
‚Jemand‘ schluckte krampfhaft. Einem Einfall folgend ließ ich den Dolch aufglühen und zu einem Schwert mutieren.
„Ja, in Ordnung, ich war’s! Und… das Bild hab ich auch verkauft, okay?!“
„Warum?“, hakte ich nach.
„Das war mein Auftrag. Ich mache hin und wieder solche… Gelegenheitsjobs.“
„Die bestimmt immer gut entlohnt werden“, bemerkte Duncan.
‚Jemand‘ zuckte die Achseln und nickte zustimmend.
„Wer hat dich beauftragt und was genau solltest du tun?“
„Leise einbrechen in den Raum an der der Straße zugewandten rechten Hausecke, die normalen Bilder dort zerstören und die anderen mitnehmen.“
„Moment. Die normalen Bilder?“, wiederholte ich. Verdammt, war sein Auftraggeber etwa hinter das Geheimnis der Bilder gekommen? Dabei hatte ich es selbst erst vor zwei Tagen von Dad erfahren.
„Ja. Ich hab da so ein komisches Teil bekommen, es hat immer ausgeschlagen, wenn ich es vor eins der richtigen Bilder hielt.“
„Hast du es noch?“, fragte Duncan.
„Klar.“
„Wo?“
Jemand seufzte ergeben. „Brusttasche.“
Ein wenig unwillig sah ich zu, wie mein Freund seitlich an Jemand herantrat und eine Kette aus seiner Brusttasche zog, an der ein Pendel hing. Sowas hatte ich schon in so einigen Esoteriksendungen gesehen –und in den Wiederholungen von Charmed –zauberhafte Hexen.
„Hast du noch etwas bekommen?“, fragte Duncan weiter während er sich das Pendel schon einmal in die
Jeanstasche schob.
„Eine Kette“, gab Jemand zu. „Ich trage sie momentan.“
„Nimm sie ab“, wies ich ihn an. „Und gib mir die Akte.“
Jemand wurde immer nervöser. Kein Wunder, er traute mir wohl endlich zu, dass ich ihm bei einer falschen Bewegung die Kehle aufschlitzen würde, ohne auch nur einen Finger dafür rühren zu müssen. Langsam hob er die Arme und nestelte an etwas in seinem Nacken herum. Einen Augenblick später hielt er mir eine Silberkette mit einem funkelnden, silbernen Anhänger hin, wobei er darauf achtete, dass sie sich nicht mit der Energiewaffe an seinem Hals verhedderte.
Ich nahm sie und machte eine auffordernde Handbewegung.
Hinter Jemand spannte Duncan sich an, bereit, jederzeit anzugreifen. Er traute mir den Mord offenbar nicht zu. Eigentlich war ich ganz froh darüber.
Auf den Wink hin öffnete Jemand den Reißverschluss seiner Jacke und holte eine Kartonmappe hervor. Nachdem er sie mir ebenfalls überreicht hatte, stand er wieder reglos und mit hängenden Armen da.
„Wer hat dir den Auftrag erteilt?“, fuhr Duncan mit dem Verhör fort als ich noch schnell die Akte, die nicht mehr war als eine Mappe in der drei, vier Blätter und ein Foto steckten, inspizierte. Das Foto gab mir Aufschluss genug: es zeigte das Bild mit der Feuerelfe.
Irritiert runzelte Jemand die Stirn. „Keine Ahnung! …Ich schwöre, ich erinnere mich nicht mehr! Es war, glaube ich, eine Frau. Aber ich bin nicht… ganz sicher.“
Nun runzelte ich ebenfalls die Stirn und wechselte einen erneuten Blick mit Duncan, die Mappe unter den Arm klemmend und die Kette in die Tasche schiebend.
Erinnerungsmanipulation? Auf jeden Fall Pagie. Alles lief darauf hinaus. Diese Bilder waren nicht von den Tharôth gestohlen worden und auch nicht von einem gewöhnlichen Dieb.
Nein, das Ziel von Jemands Auftraggeber hatten ohne Frage die ‚Zukunftsbilder‘ meines Großvaters dargestellt.
Mein Großvater war ein Elfen- und Feenfreund gewesen und diese Freunde hatten seine seherischen Fähigkeiten durch ihre häufige Anwesenheit gestärkt. Er hatte neben den normalen Bildern solche gemalt, die die Zukunft so zeigten, wie sie am wahrscheinlichsten eintreffen würde, und deren Farben verblassten, wenn sie sich nicht bewahrheiteten oder bewahrheiten würden, weil etwas passiert war, das dies verhinderte. Darum hatte mein Großvater noch vor allen anderen gewusst, dass mein Vater uns verlassen und in den Krieg eines Faevolks ziehen würde.
Anscheinend war Jemands Auftraggeberin interessiert an der Zukunft. Wenn eines der Bilder ihr nicht zusagte, könnte sie auf sein Verblassen hinwirken. Bestimmt setzte sie andere Prioritäten als wir, wenn sie schon einen
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Cover: Foto auf Cover: martinak15, „149/365 Damsel in Distress (+2)”, CC-Lizenz (BY 2.0) http://creativecommons.org/licenses/by/2.0/de/deed.de Quelle: http://www.piqs.de
Tag der Veröffentlichung: 25.10.2014
ISBN: 978-3-7438-7008-6
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