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Ich stand an der Klippe, war bereit zu springen. Mein Leben war aus den Fugen geraten. Ich hatte alles verloren. Meine Eltern, meine Freunde. Einfach alles. Ich ging in die Schule, um mir die Zeit zu vertreiben, ich wusste, dass man nur lebt um zu sterben. Meine Mutter sagte immer: „Lebe für das, wofür du sterben würdest!“ Ich hatte damals gelächelt und einmal kurz genickt, bevor mir Tränen in die Augen stiegen und ich in mein Zimmer rannte. Waren sie für mich gestorben? Hatten sie sich geopfert, um mich zu schützen? War ich in Gefahr? So viele Fragen schwirrten durch meinen Kopf. Doch ich fand keine Antworten auf sie. – Noch nicht.
Hinter mir knallten Autotüren zu. Hatten sie mich gefunden? Wer waren sie?

Konnte ich mich retten? Und wenn ja, wie? Ich drehte mich wagemutig um. Blickte in die Gesichter dreier Männer. Alle sahen sie gleich aus. Tiefe Ringe unter den grün-silbernen Augen, volle Lippen, hohe Wangenknochen und glanzloses, schwarzes Haar, das ihnen in die Augen fiel. Sie hätten als Drillinge durchgehen können. Einer der drei Lachte kalt, die anderen beiden hatten ein perfektes Pokerface aufgesetzt. „Gefunden“, sagte er trocken und nickte den anderen zu, diese kamen auf mich zu, nahmen mich an den Armen, schleppten mich zu dem schwarzen BMW und verfrachteten mich auf die Rückbank. Sie selber setzten sich nach vorne. Der Dritte setzte sich mit einem süffisantem Lächeln hinter zu mir. Ich wehrte mich nicht, warum auch? Ich war offen für neues, sollten sie mich doch vergewaltigen. „Sei vorsichtig mit dem was du denkst!“, sagte der Mann neben mir. „Gedankenlesen kann Mann auch? Schön, wirklich!“, sagte ich sarkastisch. Er packte mich am Hals und drückte etwas zu. „Sei vorsichtig mit dem was du sagst und denkst!“ Dann ließ er mich los und tat so als wäre nie etwas gewesen. „Mein Name ist übrigens Levin.“ Ich starrte ihn mit offenem Mund an. „Erst kidnappen Sie mich, dann wollen Sie mich fast erwürgen – nur weil ich aufpassen soll, mit dem was ich sage und denke, schon mal was von Meinungsfreiheit gehört?! Und nun tun Sie so, als ob nie etwas gewesen wäre! Was kommt noch?! Erzählen Sie es mir doch bitte, dann kann ich mich wenigstens mental darauf vorbereiten!“ „Nevia Lou du bist wirklich witzig!“, er fing tatsächlich an zu lachen! „Komm, mach deinen hübschen Mund zu, bevor noch etwas rein fliegt.“ „Woher wissen sie meinen Namen?“ „Du warst ein wirklich wunderschönes Baby! Deine Eltern haben gut auf dich aufgepasst, doch nun wird dies ja leider nicht mehr möglich sein!“ „Was wollen sie von mir?!“, schrie ich Levin an. „Auf dich aufpassen, Kind! Was sonst?“, er schrie es genauso wie ich. „Aber warum?“, stotterte ich.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 14.11.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Bist scheiße geworden, aber weißte ja selber, nä ? In ewiger Feindschaft, x – Ya know ? „Was essen wir denn heute zu Abend?“ – „Sie!“

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