Cover

Prolog



Ich war ein ganz normaler Teenager, mit ganz normalen Teenager Problemen. Ich hatte die besten Freunde der Welt und zwei Brüder. Einen zehnjährigen und einen sechzehnjährigen. Ich selber war fünfzehn und hatte meine Mum vor zwei Jahren verloren, na ja wir

hatten sie verloren, und seit dem schmiss ich den gesamten Haushalt. Ach, ich heiße übrigens Liv. Mein kleiner Bruder John und mein großer Bruder heißt Lu. Eigentlich Lucian, aber jeder nannte ihn Lu. Den Spitznamen hatte er mir zu verdanken, ich konnte, oder besser gesagt wollte seinen Namen, als ich klein war nicht aussprechen und da habe ich ihn halt einfach Lu genannt.

Na ja, wie gesagt, ich hatte ganz normale Teenager Probleme. Heute waren es der riesige Pickel auf meinem Kinn, meine fetten Oberschenkel, die aber keiner außer mir fett fand, und er. Du fragst dich wer er ist?! Er ist, joa ein Junge, würd ich mal sagen. Ein gut aussehender Junge, um genau zu sein. Was du jetzt unter ‚gut aussehend‘ verstehst, ist deine Sache, aber ich verstehe darunter einen Skater oder einen Emo. Und er war ein Skater.

Aber ich will jetzt auch nich einfach irgendetwas mitten raus ziehen, und deshalb fang ich mal an von vorne zu erzählen.




Jimmy Eat World



Live right now and just be yourself! It doesn't matter if it's good enough for someone else!


Lutherville-Timonium, Freitag, 13.08., 20:23 Uhr



Ich saß mit Emma, meinem Bruder Lu (der übrigens Emmas Freund ist) Lindsay und Alexandria auf einer der Tischtennisplatten neben der Pipe und schauten den Skatern beim Skaten zu. Lu hatte uns hierher mitgenommen und warum? Du kannst es dir denken, oder? – Ja, genau. Weil er auch ein Skater ist (und angeben will, aber er kann wirklich gut skaten).
„Liv, ich hab was für dich!“, begann Lu.
„Eine Überraschung?“, fragte ich, er nickte nur. „Du weißt ganz genau wie ich Überraschungen hasse!“
„Aber über diese Überraschung wirst du dich freuen, glaub mir!“
„Liv! Jetzt streite doch nicht mit Lu. Du weiß doch gar nicht wie aufwändig es war das Ding zu beschaffen!“, mischte sich Lindsay ein. Die anderen drei nickten zustimmend.
„Ja okee! Dann hohl das ‚Ding‘ mal hervor“, sagte ich zu Lu, der triumphierend lächelte. Er ging um die Tischtennisplatte herum und holte ein altes Skateboard hervor.
„Tadaa! Dein Skateboard.“ Er schob es über die Platte zu mir, dann bückte er sich noch einmal und holte noch ein Skateboard hervor. Mit dem in der Hand kam er dann wieder zu uns und setzte sich.
„Danke Lucian!“, sagte ich und umarmte ihn.
„Bitte, meine Kleine! Mom hätte sich gefreut, wenn sich dich hätte skaten sehen“, meinte er und schaute gen Himmel. Ich lächelte traurig bei dieser Erinnerung. Sie hatte mir als ich zehn war, versucht das Skaten beizubringen. Was aber nie klappte, weil ich mich echt immer auf die Fresse gelegt hab! Mom war eine begnadete Skaterin gewesen, ich hatte sie immer bewundert, wenn sie die vielen Tricks jedes Mal perfekt stand.
„Ja, das hätte sie“, sagte ich dann zu ihm.
„Das alte Board ist zum üben. Ich glaub nämlich nich, dass du dein All Time Low

-Board gleich am Anfang ruinieren willst, oder?“
„Es gibt doch gar keine ATL

-Boards! Ich bin Stammgast im Shop von denen! Glaub mir, da gibt’s keine Boards!“ Lu schaute mich gespielt entsetzt an. „Du weißt ganz genau wovon ich spreche!“
„Tja, du hast aber nun mal jetzt ein ATL

-Board! Und“, er drehte das Board auf die andere Seite, „Alex, Jack, Rain und Zack haben sogar darauf unterschrieben.“
„Woher hast du das?“
„Das Board ist ’ne Sonderanfertigung. Und die Autogramme hab ich mir bei der letzten Autogrammstunde in Baltimore geholt. Ach so, der liebe Alex hat noch ’nen kleinen Text drauf geschrieben!“ Er drückte mir das Board in die Hand und ich las mir die Widmung von Alex durch.
» Liebe Liv, ich wünsch dir viel Glück beim Skaten lernen! Aber leg dich nich so oft auf’s Maul! ;) Ruf mich an wenn du Hilfe brauchst! (202) 5 55-01 66 Alex «
„Er hat mir doch jetzt nich ernsthaft seine Nummer gegeben?!“, fragte ich entgeistert.
„Also für mich sieht das aber ganz danach aus!“, meinte Emma und Alexandria schlug vor: „Ruf doch einfach die Nummer an, wenn du es nicht glaubst!“ Ich holte mein Handy aus der Hosentasche und tippte die Nummer ein. Bevor ich auf den grünen Hörer drückte, sah ich meinen Bruder noch einmal an, er nickte.
Nach zwei Tuuts hob jemand ab. „Liv?!“, fragte dieser jemand.
„Ich hab ihm übrigens ein Bild von dir gezeigt!“, meinte Lu noch schnell. Ich schlug ihm auf die Schulter.
„Alex?“, fragte ich vorsichtig.
„Ja.“
„Alexander William Gaskarth?“
„Jaa. Der bin ich!“
„Okee, das ist nicht gut! Kann ja jeder behaupten, dass er Alex Gaskarth ist!“, war das Letzte was ich sagte, bevor ich vor Schreck auflegte.
„Warum hast du aufgelegt?“, wollte Alexandria wissen.
„Weil’s der echte war, beziehungsweise hat er das behauptet. Ich würde jetzt aber gerne anfange, Skaten zu lernen!“, sagte ich.
„Hmm. Wie du meinst“, meinte Lu und schnappte sich sein Skateboard.
Gegen viertel vor zehn verabschiedeten wir uns von einander. Lu und ich fuhren

nach Hause, ja ich konnte jetzt wenigstens geradeaus fahren. Worüber ich sehr stolz bin!
„Ich bin stolz auf dich! Du hast dich nur zweimal auf’s Maul gelegt, Respekt!“, lobte mich Lu.
„Ja, ich bin auch stolz auf mich! – Aua! Können sie nicht aufpassen?!“ Ich war geradewegs in einen Typen gefahren. Nun lag ich am Boden, mein Arsch tat weh und Lu lachte sich halb tot! Tollen Bruder hab ich da! -.-‘
„Hast du dir weh getan?“ fragte der Typ. Er hatte sein Skateboard neben sich gelegt und reichte mir die Hand.
„Nein, mein Arsch tut nur so! Dumme Frage!“, gab ich zurück und stand, ohne seine Hand zu nehmen auf. Lu war schon kurz davor sich vor lauter Lachen auf dem Boden zu wälzen. Ich schnappte mir mein Übungs-Skateboard (das ATL

-Board hatte Lu vorsichtshalber genommen) und fuhr weiter ohne auch noch irgendein Wort mit diesem Typen zu wechseln.
„Du warst aber nicht sehr nett zum besten Skater der Stadt!“, meinte Lu, als er sich einigermaßen beruhigt hatte.
„Weißt du, dass mir das gerade mal an meinem schmerzenden Arsch vorbeigeht!“, fauchte ich.
„Aber du musst doch zugeben, er ist heiß, oder?“
„Wie bitte?! Erstens mal, was hab ich verpasst, dass du

sagst der Typ wär heiß. Und zweitens, ja ähm, nichts zweitens, aber egal! Schwul oder so?“
„Nein Bi.“
„Seit wann?! Warum erzählst du mir so was nich?! Weiß es Emma? Wer weiß es noch?“
„Seit dem sein Zwillingsbruder und ich ’ne feuchtfröhliche Nacht zusammen hatten. Weil es nie irrelevant war. Nein. Mom, du und Mark.“
„Mark? Deine ‚feuchtfröhliche Nacht – Bekanntschaft‘?“ Lu nickte. „Warte mal, wenn Mom es wusste, dann hast du’s mit vierzehn schon getrieben! Und so was nennt sich Vorbild!“ -.-‘
„Ich weiß. Mom hat auch so reagiert.“
„Wie alt sind sie?“
„Wer? David und Mark? Sechzehn.“
„Schnittchen. Wuhaa!“
„Wer? David? Oh Liv, bitte, das ist unter deinem Niveau!“
„Was?! Schnittchen und Wuhaa zu sagen?“
„Ja, genau das!“
„Komm, du weißt doch ganz genau, dass ich eine selbstverliebte Schlampe bin!“, sagte ich lachend und wir fuhren in die Einfahrt zu unserem Haus. „Shit! Ich hab mein Schlüssel vergessen!“
Lu schaute mich an und sagte: „Ich hab meinen auch nicht dabei. Aber, warte hast du nicht deine Balkontür offen gelassen?“
„Ja. Ja! Ins Baumhaus hoch, über den Ast, auf den Balkon und dann durch meine Balkontür. Du bist gut!“
„Ich bin dein Bruder, was erwartest du?!“
„’Ne Schwester!“
„Ich liebe dich auch.“
„Ich weiß.“
„Schweiß?! – Deo!“, sagte er lachend. (Er sagte das echt immer, wenn jemand ‚Ich weiß‘ sagt!)
Na ja, gesagt getan. Wir kletterten die Strickleiter zum Baumhaus hinauf, dann über den Ast der bis zum Balkon ging und dann durch meine Tür.
„Wann kommt eigentlich Dad wieder?“, fragte mich Lu.
„Öhm … ich glaub nächste Woche Sonntag. Wann ist er eigentlich los gefahren?“
„Kurz nachdem wir zur Pipe sind. Er hat John mitgenommen.“
„WAS? Ich ruf ihn jetzt an, es kann ja nicht sein das er John mit auf Geschäftsreise nimmt! Er hat am Montag wieder Schule!“
Lu ging kurz aus meinem Zimmer, als er wieder kam sagte er: „Reg dich ab! Der hat an meiner Zimmertür geklebt.“ Lu gab mir den Zettel.
» Liv, reg dich ab! Ich mache mit John eine Woche Urlaub in Russland, bei Oma und Opa. Ich komme nächste Woche Sonntag wieder. John hat die ganze Woche frei. Liebe Grüße, Dad. PS.: Keine House-Partys! Ich liebe euch. «
„Keine House-Partys? – Das hätte er nicht schreiben sollen! Donnerstag. House-Party. Wer soll kommen?“, meinte Lucian.
„Wer beschafft Alkohol?! Weil du bist noch lange keine einundzwanzig!“
„Travis! Wer sonst?“
„Wer zum Teufel ist Travis?!“
„Der Besitzer von dem Plattenladen wo du deine Vinyls herbekommst!“
„Oh. Na ja, egal. Also Travis besorgt Alkohol. Deine Play Station 3. Und meine Anlage. Ahh. Gib mir mal bitte ’nen Zettel und Stift.“
„Hier.“
„Also … » Travis (Plattenladen): Alkohol. Lucian: Play Station 3. Liv: Anlage. « Hmm, was noch?“
„Gäste?!“
„Meine Klasse? Deine Klasse?“
„Ja, okay. Aber sei dir im Klaren, dass David und Mark auch kommen werden“, meinte Lu und schaute mich prüfend an.
„Damit hab ich keine Probleme. Aber hast du damit Probleme, wenn Emma dich betrogen hat?“, sagte ich.
„Nein, weil ich es weiß und es ist mir auch eigentlich egal. Wir passen einfach nicht zusammen.“
„Woher weißt du es?“
„Ich hab sie in Baltimore gesehen. Sie und Jared sind Arm in Arm gelaufen und haben sich geküsst. Es war recht eindeutig.“
„Willst du dich von ihr trennen?“
Er nickte nur und sagte: „Wir sind vom Thema abgekommen.“
„Okee. Also … » Gäste Liv: Alexandria, Lindsay, Sookie, Abby, Payton, Kate, Hannah, Mikayla, Abigail, Sarah, Hailey, Kaylee, Madeline, Grace. Dylan, Jayden, Evan, Hunter, Colin, Devin, Cooper, Blake, Parker, Sam, Ashton, Dan.
Gäste Lucian: Mia, Samantha, Sydney, Lauren, Alexis, Brooke, Caroline, Addison, Marissa, Alana, Destiny. Matthew, Nathan, Cameron, David und Mark, Liam, Charlie, Brady, Brian, Sebastian. « Emma und Jared auch?“
„Nope. Nicht unbedingt. Oder willst du sie auf jeden Fall einladen?“
„Ich will dir das Leid ersparen. Trenn dich von ihr. Es ist echt besser so.“
„Mach ich auch. Ich werd morgen gleich mit ihr reden.“
„Wann sollen die denn alle kommen? Uhrzeit und so.“
„Acht?“
„Joa … » Anfang: 8 Uhr. Ende: « Freitag haben wir alle frei. Machen wir Ende offen. Also wenn wir um sechs noch irgendwo irgendwelche Schnapsleiche liegen haben, sollten wir die vielleicht nach Hause bringen. Also … » Ende: offen. « Aber wir müssen das Ganze draußen veranstalten!“
„Warum? Drinne ist doch viel besser!“
„Dad hat gesagt keine House

-Party! Gegen im Garten feiern hat er nichts gesagt.“
„Stimmt! Du bist schon toll!“, lobte Lu mich und gab mir einen Kuss auf die Stirn.
„Aber jetzt raus, ich will ins Bett!“
„Ja, Amanda!“, meinte er lachend und verschwand. Nein Amanda ist nicht mein Zweitname, sondern eine Tatsache! Lu und der Rest der Welt meint, dass ich wie Amanda Seyfried aussehe. Halt nur mit feuerroten, Schulterlangen Haaren und ’nem anderen Style. Aber mein Gesicht und ihres sind sich ja angeblich zu verwechseln ähnlich. Ha. Ha.
Ich ging in meinen begehbaren Kleiderschrank, nahm mir mein Schlafshirt und die alte Boxershorts raus und ging dann in das angrenzende Bad, duschte mich und zog mich an. Ja, ich trage Boxershorts. Na ja, nur die eine zum schlafen. Sie gehörte ihm, meinem Besten. Dimitri. Liebevoll Dima genannt. Es war seine Lieblings Shorts und meine irgendwie auch. ;) In seinem Abschiedsbrief an mich stand, dass ich sie bekommen sollte.
Ich ging die Treppe runter in die Küche und wollte mir noch eine Flasche Wasser holen, als ich ihn sah. Er saß auf dem Bürgersteig auf der anderen Straßenseite und starrte unser Haus an. Es machte mir etwas Angst, aber nur dreißig Prozent von fünf. Von daher. Ich schnappte mir die Wasserflasche und ging nach draußen zu ihm.
„David?“, fragte ich, als ich vor ihm stand.
Er schaute erschrocken hoch. „Hey.“
„Was machst du hier?“, fragte ich und setzte mich neben ihn.
„Ein was macht ihr hier, würde besser passen.“
„Wa – Oh, warum seid ihr hier?“
„Wir haben uns mit unseren Eltern gestritten.“
„Und die haben euch dann rausgeworfen?“
„Jain. Die haben damit gedroht, aber wir sind dann abgehauen.“
„Und ihr habt auch keine Ahnung wo ihr heute Nacht schlafen sollt?“
Er nickte nur und schaute zu Boden. „Mark versucht gerade was klarzumachen. Aber keiner hat Bock uns bei sich pennen zulassen.“ -.-‘
„Sicher?“
„Ja. Keiner den wir kennen hat weder Zeit, noch Lust.“
„Ich hätte noch ein Gästezimmer frei …“
„Das … Willst du damit sagen …“
„Ja, will ich!“
„Mark. Mark! Du kannst auflegen! Komm her!“
„Bist du der ältere?“, fragte ich David.
„Nope. Ist Lu auch da?“ Ich nickte. „Mark wird sich freuen.“ ;) Ich nickte wieder wissend und stand auf. Als Mark kam, lächelte er nur kurz und fragte: „Was ist? Ich war gerade dabei uns ein Schlafplatz zu organisieren!“
„Ich hab schon ein.“ Er deutete mit dem Kopf in meine Richtung. Ich sah Mark zum ersten Mal richtig an und wusste warum Lu ihn heiß fand. Er war circa 1,70 m groß, hatte platinblonde, längere Haare, leicht braunen Teint, grüne Augen und Lippen, wow, so voll, so schön. David sah fast genauso aus, nur das seine Haare nussbraun waren und sein Teint mal gar keine bräune hatte.
„Ähm … kommt mit, ich zeig euch wo ihr schlafen könnt und so“, sagte ich und ging in Richtung Eingangstür. Die Beiden folgten mir, als ich die Tür aufmachte und die Beiden eintraten, stand Lu (nur in Boxershorts!) auf der Treppe und schaute mich fragend an, als er dann aber Mark sah, war alles anders. Die beiden schauten sich an, als hätten sie sich Jahre nicht gesehen, in Lus Blick lag Liebe, soweit ich es deuten konnte und in Marks auch. „Hey“, brachte Lu zaghaft hervor und wurde leicht rot.
„Hey“, sagte auch Mark.
„Ich … Ähm … Wir haben ein Problem. Das Gästebett ist leider nicht 1,50 breit und ich glaube nicht, das ihr euch ein 90 Zentimeter breites Bett teilen wollt, oder?“, sagte ich.
„Mark kann auf meiner Schlafcouch schlafen!“, platzte es aus Lu. Er empfand immer noch etwas für Mark, jede Wette!
„Ja, okay!“, meinte dieser und ging mit Lu die Treppe hoch.
Als die Zimmertür hinter den Beiden zugefallen war, meinte David: „Hast du das gesehn?! Das war doch Liebe pur, oder?“
„Vermutlich … Tut mir übrigens Leid, wegen heute Abend, dass mit dem kleinen Unfall. Ich hätte besser aufpassen sollen!“
„Hey! Das brauch dir nicht Leid zu tun. Ist ja nichts passiert, oder?“
„Nein … Ich zeig dir mal dein Zimmer. Komm!“, rief ich und ging die Treppe hinauf zu dem Zimmer in dem David heute Nacht schlafen sollte. Der einzigste Hacken an der ganzen Sache war, dass ich mir mit ihm das Bad teilen musste. Aber es gibt schlimmeres!
„Wenn noch was ist, mein Zimmer ist genau gegenüber“, sagte ich zu ihm und verschwand an genannten Ort. Ich kletterte hoch zu meinem Bett und sah in die Sterne. Unter mir klopfte es an der Tür. „Ja?“
Die Tür ging auf und David betrat den Raum. „Liv?“
„Hier oben! Komm hoch.“
Er kletterte die Treppe hinauf und setzte sich vor mich auf das Netz.
„Warum bist du hier?“, fragte ich ihn.
„Kann nicht schlafen. Und warum schläfst du noch nicht?“
„Ich schau mir die Sterne an.“
„Du hast es schön hier oben, wie ein kleiner extra Raum.“
„Ja. Es war Moms Idee hier zwei Dachfenster und mein Bett hin zumachen.“
„Das war eine gute Idee von ihr.“
„Du kannst, wenn du willst hier auf dem Netz schlafen. Also mit Decke und Kissen und so“, meinte ich. Aus irgendeinem Grund wollte ich ihn bei mir haben.
„Ja, okay. Dann hol ich nur schnell die Decke und so.“
„Warte, ich komm mit!“
Wir kletterten die Treppe runter, gingen ins Gästezimmer und holten die Decke und das Kissen. Als wir im Flur standen, hörten wir es aus Lus Zimmer laut stöhnen. Ich schmunzelte und sagte leise: „Sie fangen da an, wo sie vor zwei Jahren aufgehört haben.“
„Ja“, sagte David und lächelte.
„Komm! Wollen wir die beiden nicht weiter belauschen. Ist nich gerade so mein Stil.“ ;)
Als sein provisorisches Bett fertig war und er drinne lag, wünschte er mir noch eine gute Nacht und drehte sich um. Ich legte mich auf die Seite, zog die Decke bis zum Kinn und versuchte einzuschlafen.


Lutherville-Timonium, Samstag, 14.08., 8:54 Uhr

„Aufstehn“, flüsterte mir jemand ins Ohr. Ich hob kurz den Kopf, um auf die Uhr zu schauen. So früh! Wer wollte mich denn so früh aus den Federn schmeißen?! Ich drehte den Kopf in die andere Richtung und bekam sofort die Antwort. Ein halbnackter

David wollte mich so früh aus dem Bett werfen! Warte … ein halbnackter David?! Das muss ich mir genauer ansehn! Seine Haare waren wild zerzaust, seine Shorts hing verdächtig weit unten (noch ein kleines Stück und ich würde Dinge sehen … wuhaa!) und sein Oberkörper! Whaaa! Durch trainiert, nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig! Ich starrte ihn anscheint etwas zu lange an, denn er fuchtelte mit der Hand vor meinem Gesicht herum.
„Morgen!“, sagte ich verschlafen.
„Guten Morgen!“, gab er fröhlich und vor allen Dingen wach zurück.
„Warum so früh? Und vor allen Dingen, warum hast du dein Oberteil nich mehr an?!“
„Keine Ahnung. Lu kam vor ’ner halbe Stunde rein und hat gemeint ich soll dich wecken.“
„Okee … Und dein Oberteil?“
„War heut Nacht bisschen warm.“ Ich stieg aus dem Bett, kletterte die Treppe runter und verschwand im Kleiderschrank. Ich öffnete eine Schranktür und machte den Monitor an. Lu und ich hatten uns etwas ausgedacht, was uns morgens oder in Situationen wo wir nicht ungestört miteinander reden konnten echt weiter half. Na ja, nicht ausgedacht, es war einfach nur ein PC der in unseren begehbaren Kleiderschränken stand, wo wir den Live-Messenger drauf installiert hatten und uns schrieben.
» Was willst du? Es ist grade mal 9 und du lässt mich von David aus meinen tollen Träumen wecken! Was passiert?! «, schrieb ich.
» Mark & ich haben’s getrieben … «, antwortete er kurz danach.
» Wir haben’s gehört! «
» Ihr habt ja anscheint auch euern Spaß gehabt … «
» Nein, wir haben uns anständig benommen! «
» Und warum war er heut Morgen NACKT, als ich reinkam?! «
» Er war was?! Gaaanz nackt?! Hättest mich ja mal wecken können! ;) «
» Klar! Beim nächsten Mal. «
» Vllt. hat er sich einfach nur umgezogen … «
» Apropos umziehen, zieh dir was an, Frühstück ist fertig! «
» Okee. Bis gleich! « Ich schaltete den PC wieder ab und nahm mir meine schwarze Röhrenjeans, das türkisfarbene JAGK

-Shirt und Unterwäsche und marschierte damit ins Bad.
Halbe Stunde später saß ich am gedeckten Frühstückstisch und stocherte in meinem Rührei rum. Hunger hatte ich (großen sogar), aber das ‚Rührei‘ sah nich so berauschend aus. Und so schmeckte es auch nicht! Ein bisschen weniger Salz hätte es auch getan!
„Wer hat das Zeug ‚gekocht‘?“, fragte ich die drei Herren der Schöpfung.
„Ich“, meinte Lu stolz.
„Du hast mit dem Salz auch nich gespart! Weniger ist mehr. Schon mal was davon gehört?! Verliebtes Kind!“
„Danke! Du mich auch!“
„Bitte! Dann komm mit!“
„Nein danke! Ich verzichte!“
„Schisser!“ Mark und David schauten abwechselnd zwischen uns hin und her.
„Aber du!“
„Könntet ihr mal aufhören?!“, schrie Mark.
„Nein!“, schrie ich zurück.
„Nur weil du eifersüchtig bist!“, meinte Lucian an mich gerichtet.
„Ich? Eifersüchtig? Auf was?!“, fragte ich ihn.
„Du hättest heut Nacht doch liebend gern das verdammte Netz vor deinem Bett durchgefickt!“
„Klar! Ich bin ja auch voll eifersüchtig, weil du und Mark es miteinander getrieben habt!“
„Ja! Warum hast du ihn denn heut Nacht auf dem scheiß Netz bei dir schlafen lassen?!“
„Du sagst es! Auf dem Netz

! Hätte ich gewollt, dass wir ficken, hätte ich ihm bestimmt nicht

angeboten, auf dem Netz

zu schlafen! Sondern hätte ihn gleich ins Bett

gezogen!“
„Wer sagt denn, das du das nicht noch vorhattest?!“
„Ich, weil ich nämlich absolut nichts

von David will!“, schrie ich, schmiss meine Gabel auf den Teller (die von dort aus weiter in die Pfanne voll mit Rührei flog), stand auf (wobei der Stuhl umkippte) und rannte hoch in mein Zimmer. Dort angekommen, schaltete ich erst mal Anlage an und drehte sie voll auf. Es lief Damned if I do ya, Damned if I don’t

von All Time Low.

Wie passend! -.-‘
Ich rannte die Treppe zu meinem Bett hoch und schmiss alle Sachen von David runter auf den Boden. Mir war egal, ob das jetzt ein T-Shirt von ihm war oder ’ne teure Rolex! Scheiß druf! Ich war sauer! Stinksauer!
Vom Kissen und der Decke machte ich die Bezüge ab und schmiss sie in die Waschmaschine. Das Kissen und die Decke selbst, hing ich über das Balkongeländer zum lüften. Danach riss ich alle Fenster auf, nur um den Duft von David aus meinem Zimmer zu bekommen. Im Gästezimmer holte ich dann seine Tasche und stopfte den restlichen Kram von ihm darein. Und dann lernte die Tasche fliegen. Ich schmiss die scheiß Tasche die Treppe runter und diese kam genau vor Davids Füßen zu Boden.
„Was soll das?!“, fragte David entsetzt. Doch anstatt zu antworten, zeigte ich ihm den Mittelfinger und lief in mein Zimmer zurück, kletterte auf den Ast in das Baumhaus und von da die Strickleiter hinunter auf die Wiese.
Ziellos irrte ich durch die Stadt, bis meine Verzweiflung so groß war, dass ich die Nummer, die auf meinem Board stand, anrief.
„Ja?“, ertönte dieselbe Stimme wie gestern.
„Hey … ich bin’s, Liv“, sagte ich den Tränen nahe.
„Hey! Was los? Warum rufst du an?
„Hast du Zeit?“ Doofe Frage, natürlich hat er keine Zeit! Er ist ein Star, Liv! Und ein Star hat nicht mal eben Zeit, wenn du anrufst!


„Klar! Ich hol dich gleich ab. Wo bist du?“ Ha, innere Stimme! Falsch gedacht! Bääh! :P
Ich sagte ihm wo ich war und er meinte nur, er wäre gleich da. Dann legten wir auf. Ich setzte mich auf den Bürgersteig und wartete. Toller Samstag war das, oder?! Gerade mal elf Uhr und es ist schon alles schief gegangen, was hätte schief gehen können! -.-‘
Zehn Minuten später hielt ein schwarzer VW vor mir und Alex stieg aus um mir die Tür zu öffnen. „Steig ein!“, meinte er und ich tat was er sagte.
Als er dann auch saß und den Motor angelassen hatte, fragte er mich: „Was ist los? Du siehst so … traurig aus.“
Ich erzählte ihm was heute Morgen passiert war. „Es war eigentlich gar nicht böse gemeint, aber wir haben uns dann da irgendwie rein gesteigert und … ich weiß nich“, beendete ich meine Erzählung.
„Du hast deinen Bruder sehr gern, oder?“, fragte er. Ich nickte und lehnte meinen Kopf gegen die Scheibe, Tränen liefen mir über mein Gesicht.
Irgendwann hielt Alex und stieg aus. Wir befanden uns vor einer riesigen Villa. Etwas beängstigend, wie ich fand. „Wo sind wir?“, fragte ich ihn.
„Bei mir.“
„Und Lisa?“
„Mit Freundinnen im Urlaub.“
„Aha … und was machen wir jetzt?“
„Weiß nich. Du hast angerufen und gefragt ob ich Zeit hab.“ War klar, dass er das sagt

, dachte ich mir.
„Ja, weil ich mit jemandem reden wollte …“
„Hmm. Komm ich zeig dir das Haus!“ Ich nickte und wir gingen ins Haus hinein.
„Eingangsbereich“, meinte er. Es war keine Villa mit viel Marmor, nein, es erinnerte eher an eine Junggesellen Bude. Modern, aber nicht zu modern.
„Wohnzimmer“, sagte er, als wir den nächsten Raum durchquerten. So ging das die restlichen zehn Zimmer weiter, am Ende saßen wir im Garten auf der Wiese und zerrupften Grashalme.
„Wie lange bleibt Lisa eigentlich weg? Und wo ist sie überhaupt?“, fragte ich irgendwann.
„Sie wollte nächste Woche wiederkommen. In Tahoe.“
„Aha.“ Als mein Handy klingelte erschrak ich und lies mich nach hinten ins Gras fallen, dann holte ich es aus meiner Hosentasche und schaute auf’s Display. Lucian. Ich wollte nicht dran gehen. Ich wollte einfach nicht mit diesem Arsch reden!
„Geh ran! Er ist immerhin dein Bruder!“ Also ging ich, auf Alex Aufforderung hin, ans Handy.
„Was?!“, fragte ich genervt.
„Komm wieder zurück! Bitte“, flehte er.
„Warum sollte ich?“
„Weil ich mich wie ein Arsch benommen hab … Und hier alles drunter und drüber läuft!“
„Was ist passiert?!“
„Die Waschmaschine.“
„Was ist mit der?“
„Keine Ahnung. Die spielt verrückt!“
„Was macht sie denn genau, beschreib mal!“
„Die dreht sich so rasant schnell und gibt komische Laute von sich.“
„Läuft sie noch?“
„Mhmh.“
„Dann geh mal zu ihr hin und halt das Telefon dran!“ Als ich paar Sekunden später das normalste Waschmaschinengeschnurre hörte, fing ich an los zu prusten.
„Was los?“
„Der Waschmaschine geht’s gut! Da bin ich mir sicher!“ Man merkt, dass ich das Waschen übernehme, oder?
„Kommst du trotzdem wieder zurück … jetzt?“
„Mal sehen.“
„Okay. Dann Tschüss!“
„Ja, Tschüss!“ Ich legte auf und setze mich wieder aufrecht hin.
„Kannst du mich wieder nach Hause fahren?“
„Klar“, sagte er und stand auf, ich tat es ihm gleich und wir gingen zu seinem Auto.
Zuhause angekommen, stieg Alex aus und machte mir die Tür auf. Wir standen auf dem Bürgersteig, keiner wusste was er sagen sollte. Ich wollte mich umdrehen und gehen, doch er bat mit leiser Stimme: „Warte!“ Ich schaute ihn an und auf einmal kam er näher. Unsere Lippen berührten sich und es war wie ein kleines Feuerwerk! Ich hatte das Gefühl zu schweben. Unsere Lippen lösten sich wieder voneinander und er sah schnell weg. „Das darf mir nicht passieren!“, waren seine letzten Worte, bevor er wieder ins Auto stieg und davon fuhr.
Ich stand wie angewurzelt da und starrte in die Richtung, in die Alex gefahren war. Kannst du mir mal erklären was hier los ist?! Ich versteh mein eigenes Leben nicht mehr! Ich bin fünfzehn! Und mich hat da gerade ein äh … fünf, sechs, sieben … acht Jahre älterer Mann geküsst! Und ich hatte das ganze sogar noch erwidert! Schöne Scheiße!
Ich lief wie ferngesteuert zur Tür und schloss diese auf. Entgegen kam mir eine beängstigende Stille. Meine Schuhe stellte ich neben die Kommode und ging in Richtung Wohnzimmer. Lu saß auf dem Sofa, neben ihm Mark und in dem Sessel saß David, der mich auch als erster entdeckte. Sie schauten sich irgendeinen Film mit viel Blut und Gemetzel an (zumindest bestand diese Szene nur aus Blut und Gemetzel). Ich stellte mich hinter David und lehnte mich auf die Rückenlehne des Sessels. David griff meine Hand, stand auf und ging mit mir hoch in mein Zimmer.
„Stimmt das, was du heute Morgen gesagt hast? Beim Frühstück?“, fragte er und schaute mir dabei so intensiv in die Augen, dass ich nicht wegschauen konnte, so gefesselt war ich von seinem Blick.
„Nein“, antwortete ich ihm und schüttelte den Kopf.
„Also besteht eine gewisse Chance, dass du mich liebst?“
Ich ließ mir Zeit mit der Antwort und nickte dann. David kam näher, wir küssten uns. Er zog mich die Treppe hoch zu meinem Bett.


Lutherville-Timonium, Sonntag, 15.08., 8:33 Uhr

Ich kann nicht fassen, dass ich es getan hab, wir

es getan haben! Wir haben tatsächlich miteinander geschlafen! Das Netz haben wir nicht ‚durchgefickt‘, aber annähernd. ;)
Na ja, mal sehen was Lu beim Frühstücken dazu sagt … Ich schlich mich leise die Treppe runter zu meinem Kleiderschrank und holte mir ein weißes Jimmy Eat World

-Shirt und eine graue Jeans. Als ich fertig am Tisch saß und meinen Milchkaffee schlürfte und die Alternative Press

las, kam Lu recht verschlafen die Treppe runter gestolpert.
„Was ‘en mit dir los?!“, fragte ich ihn und stand auf, um ihm eine Tasse zu holen.
„Kaputt!“
„Ja, ich seh‘s!“, sagte ich und stellte ihm die Tasse mit Kaffee vor die Nase. Schwarz natürlich. Ohne Süßstoff oder Milch. Wie kann man nur so etwas trinken?!
„Danke!“
„Bitte! Aber, hey! Ich will gar nich wissen warum du nicht gescheit auf deinem Arsch sitzen kannst ...“
„Jaa, ich hatte auch nicht vor es dir zu erzählen. Ihr wart ganz schön laut heut Nacht!“
„Nicht nur du hast ein Sexleben!“
„So kommt‘s mir aber immer öfter vor ...“
„Du bist gemein!“, sagte ich zu ihm und legte meinen Kopf auf seine Schulter.
„Ich weiß … Aber ich hab dich trotzdem lieb!“
„Ich dich auch.“
Ich blätterte noch ein bisschen in der AP

rum, bevor ich von David mit einem flüchtigen Kuss begrüßt wurde.
„Morgen!“, kam es von Mark, der sich uns unbemerkt genähert hatte. Auch er konnte nicht gescheit auf seinem Arsch sitzen, was mir ein kleines Schmunzeln entlockte.
„Was machen wir heute eigentlich?“, fragte ich die Anderen.
„Nach Baltimore shoppen?“, schlug David vor.
„Adventure Park USA?“, sagte Mark.
„Wo is‘n das?“, fragte mein Bruder.
„In New Market. Da gibt’s sogar so ‘en Paintball Ding!“, antwortete Mark.
„Jaa. Paintball! Ich liebe Paintball!“, schrie ich durch die Wohnung. (Ich hab halt auch mal Phasen, in denen ich mich wie ein Kindergartenkind benehme!)
„Okay. Dann würd ich sagen, wir machen uns langsam mal auf den Weg, um noch früh genug da zu sein“, meinte Mark.
„Ich wär so weit fertig, halt nur noch Schuhe“, sagte ich und trank den restlichen Kaffee aus meiner Tasse aus.
Zehn Minuten später machten wir uns auf den Weg nach New Market. Ich hatte mir vorsichtshalber noch Ersatzklamotten mitgenommen, man kann ja nie wissen, wie man nach einem solchen Tag aussah. :)

***



Es war eine wirklich gute Idee Ersatzklamotten mitzunehmen! Ich wurde nämlich kurzzeitig zur Zielscheibe gemacht, na ja, die Jungs von Jimmy Eat World

wurden als Zielscheibe benutzt. Auch wenn es nicht Sinn des Spiels war.
Wir kamen spät abends wieder nach Hause. Okee es war neun Uhr. Doch nich soo spät. ^^ Aber ich war müde, das glaubst du gar nicht! :O Im Auto bin ich eingeschlafen, was David anscheint sehr süß fand und nun lag ich in meinem Bett und konnte nicht schlafen! David und Mark waren gleich nachdem wir zurück waren, wieder nach Hause gegangen. Vorher musste Lu aber bei ihnen anrufen um zu schauen ob ihre Eltern da waren. Was sie aber nicht waren, wahrscheinlich sind sie – mal wieder – auf Geschäftsreise. Sie kümmerten sich nicht wirklich um ihre Söhne, warum auch?! Solange sie gute Noten nach Hause brachten, war alles okay! Ich bin froh, dass das bei uns nicht so ist. Es ist Dad zwar nicht egal wenn einer von uns ‘ne fünf mit nach Hause bringt, aber er schreit uns dann auch nicht an. Nein, er setzt sich mit demjenigen an den Tisch und dann wird geklärt warum, wieso und weshalb es zu dieser Note gekommen ist. Und wenn das beantwortet wurde, hieß es lernen. Mehr nicht.
Irgendwann fielen mir die Lider zu und ich schlief friedlich, wie ein kleines Baby.


The Maine



I‘m falling in love, but it‘s falling apart. I need to find my way back to the start.




Lutherville-Timonium, Dienstag, 17.08., 11:15 Uhr



Wir saßen an unserem Tisch in der Cafeteria und aßen unser Mittagessen. Veggie-Burger! Ja, ich bin ein überzeugter Vegetarier und zog das auch durch! Seit zehn Jahren.
„Wer kommt Donnerstag alles?“, fragte Alexandria.
„Meine Klasse und eure“, antwortete Lu.
„Und Jared und Emma?“, fragte Mark. Ich schüttelte den Kopf und sah Lu an. Er hatte gestern mit ihr geredet. Emma hatte danach nur gemeint, ‚Year, endlich frei!‘ und Lu hatte genickt.
„Wo ist Emma überhaupt?!“, fragte Lindsay.
„Bei Jared am Tisch“, antwortete ich.
„Hält sie sich für was Besseres?“, kam es von David, der neben mir saß und meine Hand hielt.
„Vermutlich … Sie hat uns heute in der Klasse keines Blickes gewürdigt“, sagte Alexandria und klaute mir den kleinen übriggebliebenen Rest meines Veggie-Burgers vom Teller.
„Wie du mir, so ich dir ...“, meinte ich Gedankenverloren.
„Was meinst du damit?“, fragte David.
„Ich wette hundert Dollar drauf, dass sie um jeden Preis auf die Party kommen will! Und da so wieso jeder noch Leute mitbringt, werden sie und Jared eben von einem mitgenommen. Aber nicht wenn Dima kommt!“
„Dima ist … tot, das weißt du doch“, sagte Lu vorsichtig. Dima war ein heikles Thema.
„Ich weiß, mein Dima ist tot … Aber nicht der Dima aus dem Fitness-Club in Baltimore.“
„Ahh! Groß. Stark. Türsteher?“
„Ja! … Und sprich nicht so über meinen Dima, er sitzt neben dir und kann alles hören was du sagst!“
„Oh, Entschuldigung …“, sagte er und schaute neben sich. Ich wusste genau das er da nicht saß und da auch nie wieder sitzen würde, aber trotzdem blieb der Platz leer. So, als würde er jeden Moment mir einem Tablett in der Hand kommen und sich setzen wollen. Zwei Monate war es jetzt schon her.
„Schon okay …“, sagte ich traurig und stand auf um mein Tablett wegzubringen. David folgte mir.

***



Der restliche Tag lief ruhig ab. David und ich standen wild knutschend vor der Beifahrertür von Lus Fiat Bravo Sport und wollten nicht voneinander ablassen, bis Lu den Motor anließ und ein Stück vor fuhr. Ich beendete den Kuss und stieg ins Auto ein. Als wir Zuhause ankamen, nahm ich mir mein Skateboard und fuhr zum Friedhof. Moms und Dimas Grab lagen dicht beieinander, ich ging erst zu Mom und legte ihr einen kleinen Strauß Blumen in die mit Wasser gefüllte Schale.
„Na Mom? Wie geht’s dir? Mir geht’s gut, blendend sogar. Ich bin auf dem besten Weg mit David Meyer zusammenzukommen. Ja, deine kleine Liv wird erwachsen … Ach so! Lu hat mir das Skaten beigebracht! Also so die Grundlagen. ‘Nen Back Flip oder so kann ich noch nich. Na ja … Ich vermisse dich. Ich geh dann noch mal zu Dima bevor ich mich wieder nach Hause aufmache“, sagte ich leise zu dem Bild auf dem Grabstein und gab ihr noch einen Luftkuss, dann ging ich zu Dima. Ich setzte mich auf die Wiese davor, schloss die Augen und wurde in eine Zeit zurückversetzt, in der noch alles in Ordnung war. Das Konzert von Fall Out Boy

, wo wir bei I don‘t care

laut mit gegrölt hatten. Oder wie wir auf dem letzten All Time Low

Konzert bei Jasey Rae

abgedanced sind und bei der Stelle I never told a lie, and that makes me a liar

ganz ruhig dastanden und die Arme hoch rissen und sie von Links nach Rechts schwangen und bei dem Lied Lullabies

hatten wir es gepackt, das alle Fans ruhig waren und Alex das Lied für seinen Bruder Daniel singen konnte. Er war erstaunt und hatte gefragt wer das organisiert hat, Dima und ich schauten uns nur kurz an und in diesem Moment gingen alle anderen in die Hocke, so das nur noch wir da standen und prompt wurde auch ein Scheinwerfer auf uns gerichtet und Alex meinte wir sollen mal auf die Bühne kommen, was wir dann auch, mit einem mulmigen Gefühl im Bauch auch taten. Wir hatten alles erwartet, von wegen Sabotage oder so. Aber nein, Alex umarmte uns nur, sagte das es richtig schön gewesen wäre und wir sollen nach dem Konzert mal hier vorne an der Bühne auf sie warten. Dann sind wir wieder runter und sind dort dann stehen geblieben und haben uns den Rest des Gigs angehört und sind dann, als die Halle ganz leer war von zwei Bodyguards abgeholt und in den Backstagebereich gebracht worden. Dann durften wir sie alles fragen was wir wollten Fotos machen und, was ich persönlich echt krass fand, uns jeweils ein Kleidungsstück der vier mitnehmen! Ich stand dann da so völlig perplex, echt keine Ahnung ob die des nur zum Spaß gesagt haben oder es wirklich ernst meinten. Jack sagte dann so zu mir, ‚Na, willst du dir nichts nehmen?‘ Letzten Endes hab ich mir dann von Zack das eine braune Shirt mit den Herzen drauf genommen, von Jack das das türkisfarbene JAGK

-Shirt, von Rain hab ich mir Spongebob

-Socken genommen und bei Alex hab ich es glaub ich etwas übertrieben, ich nahm mir eine seiner Boxershorts, drehte mich um und sagte, ‚So, ich hab alles.‘ Alex kam auf mich zu, zog mich etwas von den anderen weg, hinter einen Vorhang und meinte: ‚Gute Wahl, eine meiner Lieblings Boxershorts.‘ Dann versuchte er mich zu küssen, doch ich wich zurück und beschimpfte ihn als Hormon-gesteuerten-Macho-Arsch. Mit diesen Worten drehte ich mich um und ging wieder zu den anderen. Wir verabschiedeten uns voneinander, doch bevor ich endgültig ging, nahm ich mir noch fünf T-Shirts, zwei Boxershorts und ein Paar Socken von Alex. Als ich den ganzen Kram in meine zu kleine Tasche stopfen wollte, kam Alex. ‚Nimm doch gleich den ganzen Koffer mit!‘, meinte er trocken und ich tat es tatsächlich. Ich nahm seinen ganzen Koffer mit. Dima, Jack, Zack und Rain lachten sich kaputt und ich ging gut gelaunt, mit dem Koffer im Schlepptau zu Dimas Wagen.
Ich öffnete langsam die Augen, ich wollte nicht wieder zurück in die reale Welt. Ich wollte in den schönen Erinnerungen an Dima und mich bleiben. Ich schaute mich um, es wurde allmählich dunkel.
„Ich gebe Alex seinen Koffer mit den Klamotten zurück“, sagte ich noch leise und verschwand.


Lutherville-Timonium, Mittwoch, 18.08., 17:08 Uhr

Ich war nach der Schule mit dem Bus direkt zu Travis in seinen Plattenladen gefahren, nun standen wir vor einer riesigen Auswahl an Alkohol und hatten Probleme uns zu entscheiden was wir nahmen. Lu hatte uns zwar eine Liste gemacht, auf der stand, was er alles wollte. Wodka, Champagner, Bier, Schnaps und so weiter, aber keine Marken.
„Nehmen wir einfach irgendwas. Am besten das, wo am meisten drinne ist, oder?“, schlug Travis vor.
„Von mir aus. Ich will nur deinen alten Hochstaedter Rosé!“ Travis‘ Eltern lebten in Deutschland, in Hessen oder so, und immer wenn er sie Besuchte schickte er mir zwei Kartons voll mit Der alte Hochstaedter Rosé.

Ich liebe dieses Zeug. Apfelwein mit ein bisschen Johannisbeersaft.
„Ich hab noch drei volle Kisten, das dürfte langen, oder?“
„Joa.“ Wir gingen an die Kasse und bezahlten die zwei Wagen voller Alkohol.
Als wir bei mir ankamen rief ich nach Lu, der dann auch kurz darauf mit Mark und David im Schlepptau kam. Wir lagerten das ganze Zeug im Elterlichen Bad und gingen dann wieder runter. Kaum hatten wir uns gesetzt, klingelte es an der Tür. Lu stand auf und öffnete diese.
„Hey, ich bin mit Liv verabredet“, hörte ich die Stimme von Dima, dem Türsteher.
„Lass ihn rein!“, rief ich und stand auf, um sechs Gläser und zwei Flaschen Wasser zu holen. Als ich wieder kam saßen Dima und Lu am Tisch und unterhielten sich über irgendwelche Sachen. Ich stellte das Tablett auf den Tisch und verteilte die Gläser.
„Hey! Schön das du vor deiner Schicht noch kommen konntest“, begrüßte ich Dima.
„Kein Ding!“
„Also … wir feiern morgen ja die Party wie du weißt und wir möchten zwei Personen auf keinen Fall

dabei haben“, begann ich.
„Okay. Hast du ein Bild von den Beiden?“
„Ja“, ich holte mein iPhone aus der Hosentasche, suchte das Bild, das ich heimlich von Emma und Jared gemacht hab und gab es ihm.
„Das sind sie?“, fragte er und ich nickte. „Okay. Die lass ich dann nicht rein und was soll ich sagen, wenn sie fragen warum?“
„Das der Gastgeber sie aus persönlichen Gründen nicht anwesend haben will“, antwortete Lu. Dima nickte. Ich schaute auf die Uhr. 18:36 Uhr. Joa, das packe ich noch. Ich rannte die Treppe hoch in mein Zimmer und holte den Koffer aus meinem begehbaren Kleiderschrank. Boahr war das Ding schwer! Ich schleppte es die Treppe runter und wurde erst mal dumm angestarrt.
„Dima? Kannst du mich wohin mitnehmen?“, fragte ich ihn.
„Kommt drauf an wohin …“ Ich tippte auf mein All Time Low

-Shirt, um genau zu sein auf Alex.
„Ja, liegt so wieso auf dem Weg. Dann komm.“
„Bye“, sagte ich und ging mit Dima zu seinem Wagen. Den Koffer verstaute er im Kofferraum und ich setzte mich auf den Beifahrersitz. Wir fuhren schweigend. Als Dima hielt, bedankte ich mich und holte den Koffer, dann fuhr er weiter. Ich stand also vor dieser riesigen Tür und traute mich nicht zu klingeln. Oh Gott Liv! Du wirst doch wohl mal deinen scheiß Finger zu dem Klingelknopf bewegen und da dann drauf drücken können.

Es kostete mich einige Überwindung, aber ich packte es dann schließlich doch zu klingeln. Es hatte mittlerweile angefangen zu regnen und als ich den Koffer nehmen und gehen wollte, öffnete mir Alex die Tür. Er hatte eine Jogginghose und ein T-Shirt an.
„Was willst du?“, fragte er, seine Stimme klang so kalt und desinteressiert. Es machte mir beinahe Angst.
„Dir etwas wiedergeben … Darf ich reinkommen?“ Er trat zu Seite, so dass ich eintreten konnte. Er schloss die Tür und fragte mich: „Und das wäre?“
„Dein Koffer. Von damals“, sagte ich und schob ihm den Koffer etwas zu.
„Du?!“
„Ja, ich! Hab ich mich so verändert?! Drei Monate, Alex! Drei Monate in denen ich jeden Tag damit gerechnet habe, dass die Bullen vor meiner Tür stehen und mich wegen Diebstahls festnehmen wollen! Die letzten zwei Monate hab ich allein diese Ängste ausgestanden! Und ganz ehrlich! Es ist so erbärmlich, sich nicht mal um seinen eigenen Koffer zu kümmern, den ein verrückter Fan mitgehen lassen hat! Oder hast du gehofft ich würde die Sachen ins eBay stellen, nur um damit massenhaft Geld zu verdienen und du sie dann irgendwie zurückkaufen kannst?!“ Ich wusste nicht woher dieser plötzliche und ungewollte Wutausbruch kam, aber er tat gut.
„Ich … Du … Ich habe gehofft ich würde dich wieder sehen, auf dem Konzert danach. Ich dachte du … “, er brach den kläglich gescheiterten Versuch ab, mir alles zu erklären.
„Schön das du dich wenigstens noch daran erinnern kannst!“, fauchte ich ihn an.
„Ich … “
„Komm, lass gut sein! Hier, dein scheiß Koffer!“, sagte ich und ging.


Lutherville-Timonium, Donnerstag, 19.08., 19:00 Uhr

Ich raste wie eine Verrückte durch den Garten, nur um sicher zu gehen, dass alles perfekt war. Okay, gehen wir die To-Do-Liste noch mal durch: Alle Getränke sind in sieben Planschbecken untergebracht worden zum kühlen, die Bühne für die Band (die Lu organisiert hat) war aufgebaut, wir hatten so viele Sitzmöglichkeiten für draußen aufgetrieben wie wir nur konnten und ich hatte die Strickleiter vom Baumhaus abgemacht, nur aus Sicherheit, dass heute da oben keine Kinder gezeugt werden. ;)
Ich ging zu Lu, Travis, Mark und David in die Küche, wo sie alle vier auf der Anrichte saßen und Bier tranken. Bääh, Bier! Wie kann man nur so was trinken?!
„Draußen ist alles soweit fertig“, meinte ich und setzte mich auf einen der Barhocker.
„Hmmh, muss nur noch Dimitri kommen“, sagte Lu.

***



Die Party war in vollem Gange. Es ging auf zwölf Uhr zu. Irgendeine Cover-Band spielte, My Dinosaur Life

oder so. Zwischendurch hatten Lu und David einen riesigen Vorhang aufgebaut, hinter dem sie irgendwas versteckten.
Die Band hörte auf zu spielen. Ich schaute auf meine Uhr, es war zehn vor zwölf. Hmm. Der Vorhang der Bühne wurde geschlossen. Das war schon etwas seltsam … Ich ging zu Travis, der bei den Planschbecken stand und sich ein Bier (Bäääh!) nahm.
„Na? Auch eins?“, fragte er mich, ich schüttelte nur angewidert mit dem Kopf.
„Warum haben die aufgehört zu spielen?“, fragte ich ihn.
„Keine Ahnung. Machen vielleicht 'ne kleine Pause oder so“, antwortete er und öffnete seine Flasche.
„Hmm. Ja, vielleicht.“
„Übrigens, ich hab die We Butter The Bread With Butter

Platte bekommen!“, meinte Travis nach einigen Minuten stolz.
„Kuhl! Kann ich mir die dann mal ausleihen?“ Er nickte. „Ich geh da jetzt vor! Des regt mich grad voll auf, dass die nich weiter spielen!“, sagte ich und lief durch die Menge nach vorne. Hatte ich erwähnt, dass ich High Heels angezogen habe? - Nein?! Okee, dann habe ich es halt eben jetzt erwähnt. Und glaub mir, es war ein riesen Fehler! Als ich ungefähr zwei bis drei Meter vor der Bühne stand, wurde ein Scheinwerfer auf mich gerichtet. Ich blieb wie angewurzelt stehen. Was hatte ich denn schon wieder vergessen?! Oh scheiße! Wie viel Uhr haben wie?! Ich schaute auf meine Uhr. 00:00 Uhr. Happy Birthday dear Liv, Happy Birthday to you!

Ich hatte meinen eigenen Geburtstag vergessen! Oh wie peinlich ist das denn?!
Lu und David gingen auf die Bühne, beide mit einem Mikrofon bewaffnet.
„Also, meine liebe Schwester hat ja heute Geburtstag … “ Lautes Geschreie unterbrach Lu. „Und wir, das heißt Daniel, Alexandria, Lindsay, Travis, Mark und ich, haben was für dich organisiert!“, als er aufzählte wer alles mitgeholfen hat, kam jeder einzelne auf die Bühne und Mark bekam einen kleinen Kuss auf seine Lippen. Durch die Menge ging ein begeistertes Raunen. Sie hatten sich geoutet.
„Liv‘chen, meine Liebste, willst du mit mir gehen? Äh, zu deiner Überraschung“, fragte David lachend und sprang von der Bühne runter. Als Antwort zog ich meine High Heels aus und schmiss sie hinter mich. Man hörte es zweimal platschen. Gut getroffen Liv! Ich hakte mich bei ihm unter und wir gingen zu dem Vorhang zu unserer Rechten. Als wir davor standen, fiel der Vorhang zu Boden und ein riesiger Berg aus Geschenken kam zum Vorschein. Ich nahm Davids Mikrofon und sagte: „Danke! Danke für die vielen, vielen Geschenke! Ich weiß gar nicht was ich sagen soll, ich … Hach, Danke!“
„Hmm. Ich wäre ja dafür, das wir Happy Birthday

singen!“, meinte Lu von der Bühne aus. Die Menge jubelte und fing an zu singen. Ich war so glücklich, so überglücklich! David nahm mich in den Arm, nuschelte ein ‚Alles Gute‘ in meine Haare und küsste mich.
„Hey, ihr Turteltäubchen!“, schrie Lindsay, „Das war noch nicht alles von deiner Überraschung! Und außerdem, wollen wir

dir auch noch gratulieren!“
David führte mich auf die Bühne, wo mir Lindsay schon entgegen gerannt kam.
„Alles Gute!“, sagte sie und umarmte mich, dass gleiche taten dann auch die Anderen vier.
„Kannst du dich noch an dein Skateboard erinnern?“, fragte Lu, ich nickte. „Ich war damals in Baltimore und hab mir die Autogramme geholt. Und dabei habe ich auch noch etwas bekommen“ Ich verstand nichts mehr. Was hatte er denn noch bekommen?! „Lass dich überraschen!“, sagte Alexandria. Wie ich diese drei Worte hasse!
Die Menge hatte sich ins Gras gesetzt. Man hörte den Anfang von Shattered

von Trading Yesterday

, eine Band die es leider nicht mehr gibt, die aber sehr schöne Musik gemacht hat.
Shattered

war Dimas und mein Lied, wir hörten es vor seinem Suizid gemeinsam und nach seinem Suizid hörte ich es allein. Es verbirgt sich so viel Wahrheit in diesem Text. Ich hatte auf Dimas Grabstein die Textstelle Taking all the shattered ones, to the place we belong

eingravieren lassen.
Der Vorhang schwang auf, es standen Alex von All Time Low,

Christopher Talley von The Bigger Lights,

Martin Johnson von Boys Like Girls,

David Ryan Strauchman von Every Avenue,

John O'Callaghan von The Maine,

Andrew de Torres von The Scene Aesthetic,

Brain Dales von The Summer Set,

Maika Maile von There For Tomorrow

und Josh Franceschi von You Me At Six

auf der Bühne. Wow. Ich war überwältigt. Wie hatten sie das geschafft? Es war doch geradezu unmöglich neun Musiker am gleichen Tag auf eine Bühne zu bekommen! Oder etwa nicht? Ich drehte mich zu Lu um, umarmte ihn und sagte: „Du bist der beste Bruder den man sich vorstellen kann!“
Yesterday I died, tomorrow's bleeding; Fall into your sunlight

“, begann Alex zu singen. Im Hintergrund war eine Leinwand angebracht worden, auf der man Bilder von Dima, Alexandria, Lindsay, Lu und mir sah.
Geburtstage, Klassenfahrten, der Frankreich Austausch. Die letzten anderthalb Jahre wurden in ungefähr fünf Minuten wieder zum Leben erweckt. Und so schnell sie gekommen waren, gingen sie auch wieder.
Danach sang Christopher Talley: „The future's open wide beyond believing; To know why hope dies; Losing what was found, a world so hollow; Suspended in a compromise; The silence of this sound is soon to follow; Somehow sundown


Martin Johnson sang: „And finding answers; Is forgetting all of the questions we call home; Passing the graves of the unknown


As reason clouds my eyes, with splendor fading; Illusions of the sunlight; And the reflection of a lie will keep me waiting; Love gone for so long

“, sang David Ryan Strauchman.
This day's ending is the proof of time killing all the faith I know; Knowing that faith is all I hold

“, sang John O'Callaghan. Seine Stimme war so schön.
Das Klaviersolo begann und ich setzte mich nun auch auf den Boden.
Andrew de Torres begann zu singen: „And I've lost who I am; And I can't understand; Why my heart is so broken; Rejecting your love; Without love gone wrong; Life less words; Carry on


But i know; All i know; Is that the ends beginning

“, Alex sang es mit so viel Liebe in der Stimme. Es machte mich traurig, das ich ihn gestern so angefahren hatte.
Brain Dales sang: „Who I am from the start; Take me home to my heart; Let me go; And I will run; I will not be silenced


All this time spent in vain; Wasted years; Wasted gain; All is lost; Hope remains; And this war's not over

“, sang Maika Maile.
There's a light; There's the sun; Taking all the shattered ones; To the place we belong; And his love will conquer

“, beendete Josh Franceschi den ersten Teil des Liedes.
Jack, Zack und Rain (von All Time Low

) waren auch auf der Bühne und begleiteten die anderen. Jack hatte die ganze Zeit allein Gitarre gespielt, doch jetzt setzten Rain an den Drums und Zack am Bass ein. Es wurde laut, aber es zerstörte die Botschaft des Liedes nicht.
Christopher Talley fing an: „And I've lost who I am; And I can't understand; Why my heart is so broken; Rejecting your love; Without love gone wrong; Life less words; Carry on


Danach kam Alex: „But i know; All i know; Is that the ends beginning

“ Er sang es wieder mit so viel Liebe in der Stimme.
Who I am from the start; Take me home to my heart; Let me go; And I will run; I will not be silenced

“, sang Martin Johnson.
David Ryan Strauchman sang: „All this time spent in vain; Wasted years; Wasted gain; All is lost; Hope remains; And this war's not over


There's a light; There's the sun; Taking all the shattered ones; To the place we belong; And his love will conquer all; Yes his love will conquer all

“, sang John O'Callaghan.
Und Alex beendete das Lied mit den Zeilen: „Yesterday I died, tomorrow's bleeding; Fall into your sunlight


Mir liefen Tränen über mein Gesicht. Es war so wunder, wunder, wunderschön gewesen. Fünf Minuten, in denen ich vergessen hatte wo ich mich befand. Ich war die erste die klatschte, danach stimmten die Anderen mit ein.
Als sich das Geklatsche gelegt hatte, würden Gläser gefüllt mit Champagner ausgeteilt. „Auf Liv!“, rief Alexandria. „Auf Liv!“ Gläser klirrten und mein Handy vibrierte. Dad hatte mir eine SMS geschickt.
» Bist du noch wach? «
Sehr einfallsreich. Ich antwortete ihm.
» Ja. «
Dann ging ich vor zum Eingang und sagte Dima, dass ich einen kleinen Spatziergang machen werde. Aber vorher holte ich mir ein Paar Sneakers und zog sie an.
Ich war gerade mal drei Häuser weit gelaufen, als mein Handy wieder vibrierte. Dad rief an. Ich ging dran.
S Dnem Rozhdeniya Vas. S Dnem Rozhdeniya Vas. S Dnem Rozhdeniya, dorogaya Liv. S Dnem Rozhdeniya Vas!

“, sangen Dad und noch andere Leute. Happy Birthday

auf Russisch.
„Danke!“, sagte ich nur.
„Bitte mein Engel. Wie geht es dir?“
„Gut, gut! Und dir?“
„Auch. John hat leichtes Fieber und liegt im Bett.“
„Oh, dann wünsch ihm gute Besserung von mir!“
„Mach ich!“
„Wie ist es so in Nowosibirsk?“, fragte ich ihn.
„Wunderschön. Hier ist alles so …“ Weiter hörte ich ihm nicht zu. Ich fühlte mich beobachtet. Seit dem ich die Party verlassen hatte, hatte ich dieses Gefühl schon. Es machte mir Angst. Ich blieb stehen und schaute mich um. Hinter mir war niemand, rechts auf der Straßenseite war auch niemand und links war auch niemand. „… bei euch?“
„Wie, bitte?“
„Wie es bei euch so ist?! Steht das Haus noch?“
„Oh, äh, ja klar steht es noch! Was denkst du von uns?!“
„Nur das Beste! Aber ich muss dann mal wieder Schluss machen. Weißt ja, ist ganz schön teuer aus dem Ausland anzurufen. Hab dich lieb, meine Kleine. Und deinen Bruder natürlich auch! Tschüss!“
„Bye. Schöne Grüße an alle!“ Wir legten auf. Ich verstaute mein Handy wieder in der Hosentasche und drehte mich ganz langsam um und sagte: „Okay, wer oder was ist da?!“ Liv? Erwartest du darauf jetzt etwa ernsthaft eine Antwort?! Axtmörder oder Vergewaltiger antworten doch nicht, wenn ihr nächstes Opfer fragt, ob da jemand ist! Man Liv, wirklich! Da kann man echt nur mit dem Kopf schütteln!

Ach, leck mich doch, scheiß Verstandt!
Ich lief mitten auf der Straße, aus Angst jemand könnte aus dem Gebüsch springen, und schrieb geschätzte tausend Danke-SMSen. Auf einmal sah ich ein weißes Licht auf mich zukommen und hörte nur noch ein lautes Quietschen, bevor ich einen stechenden Schmerz in den Beinen spürte und mit dem Rücken zuerst irgendwo aufschlug.

„Dimitri?“, fragte ich verblüfft. Ich saß auf einer Wiese, vor mir erstreckte sich ein See, vereinzelt standen Bäume in der Landschaft und vor mir saß Dimitri. Er hielt in der einen Hand ein kleines Schächtelchen, welches er die ganze Zeit anstarrte. Als er aufsah, wirkte er glücklich und zugleich zutiefst traurig. „Dimitri, wo …“
„Bei mir. In meiner Welt. Aber es ist noch nicht Zeit für dich. Noch lange nicht …“
„Ich bin so froh dich zu sehen! In deiner Welt? Ist Mom auch hier?“
„Ich bin auch froh dich zu sehen, jein. Sie ist krank“, sagte er und nahm mich in den Arm.
„Krank? Tote können also auch krank werden. Ok.“ Er nickte bloß. „Warum bin ich eigentlich hier?“
„Du bist mitten auf der Straße gelaufen, ein Auto kam und erfasste dich ...“ Schweigen. „Du musst langsam wieder aufwachen, es ist noch nicht deine Zeit zu sterben! Ich werde auf dich aufpassen, aber versprich mir eins, … vergiss mich nicht. Oke?“ Ich nickte. „Aber bevor du gehst, soll ich dir noch etwas geben.“ Er öffnete das Schächtelchen und überreichte es mir. „Ein Nazar.

Alles Gute zum Geburtstag. Von mir, deiner Mutter und all den anderen.“ Er küsste mich auf die Stirn und alles um mich herum verschwamm.

Ich öffnete leicht die Augen, alles war verschwommen. Jemand beugte sich über mich, bewegte seine Lippen, doch ich verstand nichts. Meine Sicht klärte sich. Es war Lucian, er küsste mich auf die Stirn und strich mir über meine roten Haare. Ich blinzelte noch ein paar Mal und wollte etwas sagen, doch Lu hielt mir den Zeigefinger auf die Lippen. „Pscht, du musst dich noch schonen!“
Doch ich hörte nicht auf ihn und nuschelte unter seinem Finger: „Was ist passiert? Dima hat gesagt, ich sei von einem Auto erfasst worden. Stimmt das?“
Er schaute mich mit dem Blick an, mit dem er mich immer ansah, wenn es um Dima ging. Nur diesmal sagte das nicht nur sein Blick, sondern auch er. Er sagte das so klat, so alswäre Dimitri Abschaum! Es macht emich so wütend. Wie konnt er mir das nur antun?! Was war zwischen den beiden vorgefallen?
Es klopfte an der Tür. „Könntest du jetzt bitte verschwinden?!“, schrie ich Lucian an. Die Tür wurde geöffnet und mein Onkel betrat den Raum. Er war Arzt und war hier im Krankenhaus angestellt. „Du hast sie gehört, Lucian. Geh.“ Widerwillig machte er sich auf den Weg durch die Tür.
„Livotschka, was machst du nur für Sachen?!“, fragte er mich, als die Tür zu war.
YA ne znayu

“, sagte ich auf Russisch. Ich weiß es nicht.


„Ich weiß was passiert ist!“, platzte plötzlich Alex herrein. Ich starrte ihn ungläubig an, er war betrunken. „Du bist mitten auf der Straße gelaufen und dann hat dich Jared über’n Haufen gefahren!“
„Woher …“, setzte ich an, doch Alex unterbrach mich.
„Ich habe es gesehn!“
„Du warst der, der mir gefolgt ist?!“
„Jap!“
Nesposobnost‘ pomoch‘. Vy mozhete uvidet‘ yego

“, sagte Alexej. Unterlassene Hilfeleistung. Du kannst ihn anzeigen.


YA ne budu!

Werde ich aber nicht!

Es stimmte was er sagte, aber ich konnte Alex doch nicht anzeigen! Er war immerhin betrunken! Wen liebst du eigentlich, Liv?! Alex oder David?

Fick dich doch Jiminy Cricket!
„Wenn werde ich Jared anzeigen!“, sagte ich zu meinem Onkel.
„Hm“, kam es nur von ihm.
„Alex? Könntest du bitte kurz draußen warten?“, bat ich ihn. Er nickte und torkelte durch die Tür nach draußen.
„Was ist mit meinen Beinen?!“, ich wollte das Thema nicht vor dem betrunkenen Alex ansprechen.
Stradayushchiĭ paralichom nizhnih konechnostyeĭ.

“, war das Einzigste was er sagte. Querschnittsgelähmt.


Für mich brach eine Welt zusammen. Querschnittsgelähmt. Ich? Für immer? „Aber …“
„Es besteht eine kleine Chance, dass du das Laufen wieder erlernst, aber du musst stark sein!“, sagte er und ging aus dem Raum. Ich drehte meinen Kopf zur Seite und fing an zu weinen.


Boys Like Girls



I used to be love drunk, but now I’m hungover. I love you forever, forever is over!


Lutherville-Timonium, Montag, 06.09., 07:45 Uhr



Wir saßen alle im Klassenzimmer, Mrs McCloud betrat den Raum. Ich hatte Deutsch. Alle standen auf, nur ich nicht. Heute war mein erster Tag in der Schule seit dem Unfall.
„Miss Smirnow! Stehen sie auf!“, schrie sie mich auf deutsch mit ihrer schrecklich schiefen Stimme an. Wirklich jeder Schüler wusste, dass ich Querschnittsgelähmt bin, aber anscheint kein einziger Lehrer! -.-‘
„Oh, wenn ich könnte wie ich wollte, glauben sie mir, ich würde! Aber wie sie sehen geht es aber nicht! Rastrepa!

“, schrie ich zurück. Genau drei Leute in diesem Raum wussten, was ich da gerade auf Russisch noch hinzugefügt hatte. Moi.

Lindsay. Und Alexandria. Schlampe!

Lindsay und Alexandria ließen sich nicht anmerken, dass sie genau wussten, was ich gesagt hatte.
„Und warum stehen sie dann nicht einfach auf?!“, fragte diese elende, kleine Schlampe mit ihren wasserstoffblonden Haaren.
„Weil ich im Rollstuhl sitze!“, schrie ich.
„Sie wissen aber schon, dass heute nicht der 1. April ist! Also stehen sie gefälligst auf!“
„Nochmal für schwerhörige zum mitschreiben: Ich. Si-tze. Im. Roll-stuhl! Weil. Ich. Quer-schnitts-ge-lähmt. Bin!“, ich betonte jede einzelne Silbe. „Rastrepa!


„So, jetzt reicht es mir! Zum Direktor, Miss Smirnow!“
Ich schaute Lindasy an, sie verstand was ich wollte. Sie sollte mich zum Direktorzimmer schieben.
Auf dem Flur platzte Mrs McCloud dann der Kragen. Sie stieß Lindsay weg, nahm die Griffe und kippte den Rollstuhl so, dass ich nach vorne auf den Boden fiehl. „Jetzt laufen sie!“ Lindsay sah Mrs McCloud mit offenem Mund an und schrie kurz auf. Im selben Moment kam Direktor Shepherd den Gang entlang, direkt auf uns zu gelaufen.
„Mrs McCloud! Was machen sie da?“
„Mr, Miss Smirnow hat sich dem morgentlichen Aufstehen zur Begrüßung widersetzt und beteuert, das sie nicht laufen könne, da sie angeblich Querschnittsgelähmt wäre.“
„Sie sind gefeuert, Mrs McCloud!“, sagte Direktor Shepherd. „Nach der Stunde möchte ich sie in meinem Büro sehen!“
Lin hatte mir währentdessen wieder in den Rollstuhl geholfen und schob mich zurück ins Klassenzimmer. Die Stunde dauerte noch knapp zehn Minuten, danach hatten wir frei.
„Raus!“, sagte Mrs McCloud mit purpurfarbenem Gesicht. Ich packte meine Sachen zusammen und wir drei verschwanden.

Wir saßen im Park und aßen Eis. Auf einmal hörten wir wildes Geschreie. Ich blickte hinter mich und sah einen rennenden Jack, der außer Puste war. Er kam auf uns zu gerannt, hinter ihm zwanzig bis dreißig Mädels. Er setzte sich zu uns, nahm sich die Zeitung, die Alexandria sich gekauft hatte und tat so als ob er darin lesen würde, ich schmiss ihm meine Decke, die ich im Rollstuhl für ‚Notfälle‘ liegen hatte, zu und er wickelte sich darin ein. Nun sah er aus wie ein Obdachloser. ;)
Als die kreischende Meute bei uns ankam, fragte eine ob wir Jack gesehen hätten. Wir antworteten, dass er eben gerade um die Ecke da vorne gebogen sei. Sie liefen kreischend, mit erhobenen Händen los. Jack atmete aus. „Danke, dass ihr mich bei euch versteckt habt …“
„Kein Ding!“, sagte ich, Jack stockte.
„Bist du’s? Liv?!“
„Äh, nein, ich bin das Christkind!“
„Du bist es! Aber warum …“
„Frag Alex, er war dabei und hat’s gesehn!“ Ich wollte nicht mit ihm darüber sprechen.
„An deinem Geburtstag! Alex war auf einmal verschwunden und als er früh morgens vor meiner Tür stand, laberte er irgendwas mit Unfall von Livotschka …“
„Jap. Livotschka hatte einen Unfall, bei dem sie von Jared über’n Haufen gefahren worden ist und seit dem Querschnittsgelähmt sich in ihrem Rollstuhl durch’s Leben kutschieren lässt!“ -.-‘
„Oh!“
„Ja!“
„Ähm … habt ihr jetzt eigentlich noch Schule?“, fragte Jack.
„Hmh“, gab Alexandria zurück.
„Hab ihr Lust mit zur Probe zu kommen? Also Konzertprobe, weil wir in fünf Tagen ja Tourauftackt haben. Ihr müsstet aber halt schwänzen.“
Wir drei schauten uns an und kamen zu demselben Entschluss.
„Ja, wir kommen mit!“, sagte Lin.
„Ähm, kann ich mir deine Sonnenbrille und deine Hut leihen bis wir da sind?“, fragte Jack Lin und Alexandria. Beiden nickten und er zog sich die geliehenen Sachen sofort auf. Lindsay wollte gerade anfangen mich zu schieben, als Jack dies übernahm. Sie war ihm Dankbar, was ich Lin auch nicht verübelte. Immerhin hat sie mich heute schon genug um hergeschoben.

Als wir eine gute halbe Stunde später vor dem Tourbus der Jungs standen, konnte ich es nicht glauben! Ich weiß, ich weiß, ich bin mit Alex schon in einem Auto mitgefahren und wir haben uns geküsst, aber das hier war halt einfach anders. :D
Jack machte die Bustür auf und man hörte jemanden Akustik Gitarre spielen. Insgeheim hoffte ich, dass es Alex war. Jack reusperte sich kurz. „Könntest du mal bitte kommen?“
„Klar!“, ertönte Zacks Stimme. Ein kleines Stück Hoffnung gab es noch.
„Wo sind die Anderen?“, fragte Jack.
„Rain ist bei seinem Schlagzeug und Alex ist mit Maria hinter.“ Und auch das letzte Stückchen Hoffnung erstarb. Es versetzte mir einen Stich ins Herz, das Alex mit dieser Maria weg war. Seit dem es mit mir und David vorbei ist – oh! Das hab ich ja gar nicht erwähnt. David und ich sind nicht mehr zusammen, weil er nicht damit klar gekommen ist, dass seine Freundin Querschnittsgelähmt ist. -.-'
Der einzigste, der damit super gut klar kam, war mein kleiner Bruder John. Er liebte es im Wohnzimmer einen Parcours aufzubauen, den wir beide dann im Rollstuhl bezwangen. Er setzte sich dann immer auf meinen Schoß und ich drehte an den Rädern.
Ich wurde von Zack in eine Halle geschoben. Rain saß oben auf der Bühne an seinem Schlagzeug, als er uns sah, hörte er auf zu spielen und kam zu uns runter. Wir drei wurden von ihm zur Begrüßung umarmt. Ich sah Jack an, er wusste anscheint genau was ich wollte, denn er schob mich zu einer Tür aus der Alex‘ Stimme kam. Ich flüsterte Jack ein ‚Danke‘ zu und klopfte dann an die Türe.
„Herein?“
Ich rollte mit meinem Rollstuhl in den Raum hinein. „Hey!“
„Liv?!“
„Ja.“ Er kam auf mich zu und umarmte mich.
„Du hast dich nicht verändert!“, sagte er nach einer Weile. Schüchtern lächelte ich ihn an. „Danke.“

Impressum

Texte: Alle Handlungen sind frei erfunden!
Tag der Veröffentlichung: 06.08.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für cobag96. Oder einfacher gesagt, für die Weltbeste Franzi. ichliebedich. <3

Nächste Seite
Seite 1 /