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Die Anhalterin

Ein Autofahrer mittleren Alters sieht auf einer nächtlichen Landstrasse, kurz vor einer Autobahnauffahrt eine junge und hübsche Anhalterin stehen. Er ist glücklich verheiratet und hat selber eine Tochter in diesem Alter, so überlegt er nicht lange und beschliest das Mädchen, soweit es in die gleiche Richtung will, mitzunehmen, damit ihr nichts passiert.

Das Mädchen ist rührend dankbar und nennt als ihre Zieladresse ein Dorf, welche auf der Strecke des Autofahrers liegt. So steigt sie ein und legt brav den Sicherheitsgurt an. Bei der Fahrt erläutert ihr der Autofahrer noch die Gefahren beim Trampen. Sie ist etwas schweigsam, was unseren Autofahrer nicht sonderlich wundert, und so fahren sie in Richtung der Heimatstadt des Mädchens.

So gegen 23.30 Uhr wird die Kleine jedoch ein bisschen unruhig und fragt immer wieder, ob sie es zu der Zieladresse, welche sie angegeben hat, denn auch bis um Mitternacht schaffen würden. Der Mann meint dass es leider durch den nun einsetzenden Regen ein bisschen schwierig sei, diese Zeitvorgabe einzuhalten.

Das Mädchen rutscht auf seinem Sitz unruhig herum und reibt sich die Hände. Unser Fahrer meint zu ihr, ob sie friere, wenn ja dann könne sie gerne seine Jacke anziehen, welche auf der Rücksitzbank läge. Das macht das Mädchen auch, schnallt sich wieder an und rutscht weiter unruhig auf ihrem Sitz herum. Kurz vor 24.00 Uhr steigen ihr Tränen in die Augen, der Autofahrer ist der festen Überzeugung dass sie Angst vor der Standpauke ihrer Eltern hätte und versucht beruhigend auf sie einzureden.

Nachdem er seine Ausführungen beendet hat, schaut er um die Reaktion auf seine Ansprache zu sehen. Zu seinem großen Schrecken muß er feststellen, das das Mädchen nicht mehr da ist. Der Gurt ist noch eingerastet, aber das Mädchen ist verschwunden. Da es dafür (denkt der Fahrer) eine natürliche Erklärung geben muß, fährt er den letzten Streckenabschnitt auf der Suche nach ihr nochmals ab. Er denkt sie wäre vielleicht aus dem Auto gefallen.

Als das alles nichts bringt, beschliest er zu der angegebenen Adresse zu fahren. Als er in die vom Mädchen genannte Strasse im Dorf fährt, sieht er zu seinem Erstaunen schon wohl eine ganze Familie mit ernsten Gesichtern auf der Strasse stehen.

Er steigt aus und stammelt den Leuten in Stichpunkten die seltsame Begebenheit. Ein Mann löst sich von der Gruppe, geht auf ihn zu und berührt in mit Tränen in den Augen an der Schulter, als ob er ihn umarmen wolle und sagt dann: "Wir haben schon auf dich gewartet. Das macht sie jedes Jahr an ihrem Todestag."

Auf dem Friedhof fand man auch wieder seine Jacke. Sie hing über ihrem Grabstein.

Mirandas Geist

 

"Nein, nein, nein, neeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeeein!!!!" Mein eigener Schrei riss mich aus meinem Traum. Besser gesagt aus meinem Albtraum. Es war mein Standard- Albtraum. Seit ich Joshua kannte, träumte ich ihn jede Nacht. Ach Joshua! Seufz. Wie sehr ich ihn doch liebte. Er war so süß und so einfühlsam. Und wie er mich immer nannte. Ich war Aline, sein Zuckermäuschen. Und er liebte mich über alles. Doch seine Gegenwart hatte auch seine dunkle Seite: Seit wir zusammen waren, fühlte ich mich ständig beobachtet, hörte eine furchterregende Stimme in mein Ohr flüstern und hatte jede Nacht diesen schrecklichen Albtraum.

In diesem kam mir eine schemenhafte Gestalt, welche wie ein Gespenst mit menschlichem Aussehen war, entgegen geflogen und raunte mir zu, ich solle mich von Joshua fernhalten, er würde ihr gehören. Aber was mir wirklich Angst machte, war, dass dieses Mädchen rief, wenn ich mich nicht von ihm trennen würde, würde etwas Schlimmes passieren. Aber wieso? Alles war doch perfekt. Joshua liebte mich, ich liebte ihn, alles war in Ordnung. Seit fast einem Monat waren wir jetzt schon ein Paar, aber mit jedem Tag und jeder Nacht wurde das Mädchen in meinem Traum reeller. Es rief jede Nacht lauter und stärker, und ich traute mich mittlerweile schon fast nicht mehr, schlafen zu gehen. Aber was sollte ich machen? Irgendwann wurde ich immer müde und schlief ein. Dann ging der Horror von vorne los.

"Ding Dong!!!" Endlich klingelte es an der Tür. Ich trug noch meinen Lipgloss fertig auf und beeilte mich, Joshua die Tür zu öffnen. "Du siehst toll aus, mein Zuckermäuschen!!!", begrüßte er mich und gab mir einen Kuss. Als er von mir abgelassen hatte, griff ich schnell nach meiner Jacke, schloss die Haustür zu und machte mich mit ihm auf den Weg. Wir wollten spazieren gehen. So schlenderten wir durch die Gegend, kamen am Stadtpark und am Freibad vorbei. Es hatte in den Wintermonaten geschlossen, sodass es nichts Interessantes zu sehen gab. Trotzdem starrte Joshua es irgendwie schuldbewusst an. Wir gingen weiter bis zum Friedhof. Ich schlug vor, ihn zu betreten. Friedhöfe hatten für mich so etwas Ruhiges, Geheimnisvolles. Aber heute wirkte er einfach nur bedrohlich. Joshua und ich setzten uns auf eine Bank. Es wurde schon langsam dunkel und wir beschlossen, zurückzugehen. Als wir den Weg entlang gingen, blieb Joshua plötzlich vor einem Grab stehen. Miranda Collins, geboren 1994, gestorben im Sommer 2008, stand darauf. Der Name kam mir bekannt vor. Doch warum war Joshua vor dem Grab stehen geblieben? Hatte er diese Miranda etwa gekannt?

Wieder zu Hause schaltete ich meinen Laptop ein, um im Internet nach diesem verstorbenen Mädchen zu suchen. Ich gab bei Google ihren Namen ein und siehe da, hatte ich schon jede Menge Informationen über sie. "14- Jährige stirbt in Freibad" stand als Überschrift auf der Homepage der Tageszeitung. "Die aus Beacon Hills stammende Schülerin Miranda Collins kam am 14.07.2008 im Freibad Beacon Hills ums Leben. Wie Beobachter mitteilten, war die 14- Jährige vom Fünf- Meter- Brett gesprungen und nicht wieder aus dem Wasser aufgetaucht. Der Bademeister und Rettungsschwimmer der Stadt hatten die Leiche des Mädchens kurz darauf geborgen." Aha, das war ja sehr interessant. Das Mädchen war also in dem Freibad umgekommen, das Joshua vorhin so merkwürdig angesehen hatte. Aber wieso? Hatte er etwa mit dem Tod des Mädchens zu tun? Ich öffnete eine neue Seite mit dem Titel "Der wahre Todesgrund Mirandas". Nach zahlreichen Nachrufen von Freunden und Bekannten fand ich einen Artikel vor: "Die Schülerin Miranda Collins war mit einem Jungen unterwegs, der ihr Freund zu sein schien. Sie war anscheinend eifersüchtig, da er mit einer Turmspringerin über ihren gerade geglückten Sprung vom Fünf- Meter- Brett sprach. Um ihn zu beeindrucken, stieg sie selbst auf das Brett und sprang trotz der Warnrufe ihres Freundes ab. Da sie keineswegs eine gute Schwimmerin war, überlebte sie den Sprung in den Tod nicht." Ich las den Artikel mehrmals durch, bevor mir Joshuas Name in der Liste der Trauernden auffiel. Wahrscheinlich war sie eine Klassenkameradin von ihm gewesen oder eine Bekannte.

Ich wollte gerade den Computer ausschalten, als mir ein Bild das Blut in den Adern gefrieren ließ. Es war ein Foto Mirandas. Sie war das Mädchen aus meinen Träumen!!! "Aber, aber das heißt ja, dass Joshua sie wirklich kannte!!!", stammelte ich völlig benommen. Ich weiß nicht, was in mich gefahren war, jedenfalls rannte ich mitten in der Nacht aus dem Haus, geradewegs zu Joshuas Wohnung. Unterwegs spukte wieder Miranda in meinem Kopf herum, und sie war so echt, dass ich es wirklich mit der Angst zu tun bekam und anfing zu heulen. Ich rannte und rannte, bis ich irgendwann vor Joshuas Haustür stand. Ich klingelte mit zitternden Fingern, und als er mir die Tür öffnete, sah er mich verwundert an. "Ich, wer, Miranda, ich, ...", stammelte ich total aufgelöst. "Aline, was ist denn los? Wieso läufst du so spät nachts durch die Gegend? Ich bringe dich jetzt direkt nach Hause. Auf dem Weg kannst du mir ja alles erzählen." Er nahm seine Jacke vom Hacken, schloss die Tür und nahm mich in den Arm. Als ich anfing zu weinen, sagte er beruhigend: "Es ist alles gut, du musst keine Angst haben. Ich bin doch bei dir." Wir gingen schweigend nebeneinander her. Als wir am Friedhof vorbeikamen, zog er mich irgendwie magisch an. "Ich muss auf den Friedhof!", sagte ich bestimmt und kletterte über den Zaun, Joshua natürlich gleich hinterher. Es war alles still, fast schon zu still. Plötzlich stand Miranda vor uns. "Lass die Finger von meinem Freund!!! Er gehört mir ganz allein!!!", zischte sie mir ins Ohr. "A-Aber, Miranda, wie, wie kann das sein ...", stammelte nun Joshua völlig ängstlich. Ich klammerte mich noch enger an ihn, als Miranda auf uns zukam.

Die Therapeutin sah mich mitleidig an. "Mädchen, es gibt keine Geister. Du warst ohnmächtig und hast das alles nur geträumt! Dein Freund wurde von keinem Gespenst erdrosselt. Er ist auf einen Grabstein gestürzt und hat sich eine tödliche Kopfverletzung zugezogen!" - "Aber es ist wahr!!! Ich weiß, was ich gesehen habe!!! Ich bin nicht verrückt!!! Und jetzt lassen sie mich hier raus!!!"

 

Der Tagebucheintrag

 

Ich lief nach Hause, es war kurz vor Mitternacht. Ich kam gerade von einer Halloween-Party und war sehr müde, darum lief ich über den Friedhof, denn das war der schnellste Weg. Ich öffnete das Eisentor vom Friedhof, sie knirschte und quietschte. Es führte ein schmaler Weg durch den Friedhof, er war mit dunklen Pflastern bedeckt. Man konnte jeden meiner Schritte hören. Ich zitterte am ganzen Körper vor Kälte und vor Angst, denn man konnte jaulende Hunde hören. Ich lief also auf dem Weg, als ich ein seltsames Geräusch hinter mir hörte. Mir war sowieso schon ein Schauer hinunter gelaufen, doch dieses Geräusch machte mir eine solche Angst, dass ich immer schneller lief.

Dann bemerkte ich, dass dieses Geräusch Schritte waren, die sich meinem Tempo anpassten. Ich drehte mich schnell um und da war etwas Schlimmes. Ich sah nicht viel, aber das was ich sah, war so beängstigend. Es waren blutleuchtendrote Augen, die immer schneller auf mich zukamen. Ich rannte so schnell ich konnte, aber ich stürzte über eine Baumwurzel, die aus der Erde ragte. Ich versuchte meinen Fuß heraus zu ziehen, denn er blieb an der Wurzel hängen, doch es klappte nicht. Die blutleuchtendroten Augen kamen immer näher und näher, bis sie kurz vor mir stehen blieben. Es wurde um mich herum immer kälter, Nebel zog sich zusammen, so dass ich nichts mehr sehen konnte, nicht einmal die roten Augen, die vor mir waren. Dann plötzlich, etwas riss an mir, es tat so weh und.... "Die Geschichte des Mädchens hört auf", sagte ein Polizist zum anderen. "Wie bei den anderen Opfern, sie wurden alle als vermisst gemeldet, und alle am gleichen Tag, an Halloween."

"Wer schrieb diesen Tagebucheintrag? Denn sie kam an diesem Abend nicht mehr nach Hause!", fragte sich einer der Polizisten.

 

Die Hexenfrau

 

Es war eine bitterkalte Nacht des 31. Oktober 1705. Ein Mann namens Mr. Sparrow spazierte die Wege einer verlassenen Stadt entlang. In den nahe gelegenen Dörfern ging eine sehr alte Legende umher. Es hieß, man solle die Ortschaft an Halloween nicht betreten, weil dort jedes Jahr am 31.Oktober eine alte Hexenfrau umherschwirre.

Doch dem Mann war es völlig egal, was die Leute sagten, und er ging trotzdem dorthin. Es regnete und stürmte, donnerte und blitzte und Mr. Sparrow war kalt geworden. Er suchte vergebens nach einem Unterschlupf im Wald. Doch er fand keinen. Ein wenig später sah er einen dunklen Schatten vorbeihuschen. Er überlegte, was das für eine Gestalt sei. Sie sah aus wie eine alte Frau. Plötzlich hörte er eine Stimme aus der Ferne: "Steh auf und folge mir. Ich zeige dir einen Unterschlupf in meiner kleinen Hütte."

Mr. Sparrow folgte ihr natürlich, weil er glaubte, es wäre eine nette Dame, die ihm einen warmen Schlafplatz anbietet. Ein paar Meter gelaufen, sah er eine Hütte am Waldrand stehen. Die alte Frau war hineingegangen und Mr. Sparrow folgte ihr ebenfalls. Die Tür ging quietschend von selbst zu und es war niemand im Zimmer zu hören. Dem Mann blieb fast der Atem stehen. Dort drüben am Tisch war eine alte Frau, um die 300 Jahre alt. Sie war so stumm wie ein Grab.

Am nächsten Tag steht auf dem Titelblatt der Zeitung: Ein altes Skelett und ein toter Mann aufgefunden

 

Die Puppe

 

Es waren einmal Zwillinge, die eine hieß Laura und die andere Lisa. Die beiden lebten mit ihren Eltern in einem großen Haus. Weil sie ihren Geburtstag nicht zu zweit feiern wollten, feierte Laura am Geburtstag und Lisa einen Tag danach! Laura spielte gerne mit Puppen und Lisa eher mit Autos. Endlich war ihr Geburtstag. Laura bekam ein Puppe geschenkt, die aussah wie ein kleines, zweijähriges Kind. Sie freute sich so sehr darüber, dass sie die Puppe sogar mit ins Bett nahm. Die Eltern dachten sich nichts dabei.

Am nächsten Tag fanden die Eltern ihre Tochter Laura - tot!!!!! Sie waren sehr traurig, feierten aber trotzdem den Geburtstag von Lisa. Sie bekam die gleiche Puppe, doch Lisa freute sich gar nicht darüber. Abends ließ sie die Puppe im Wohnzimmer stehen und lief die Treppe hoch zu ihrem Zimmer.

Genau um Mitternacht wachte Lisa auf, denn sie hörte komische Geräusche und dann sagte jemand: "Lisa, ich springe von der Kommode herunter!". Oh nein, die Puppe konnte reden. "Lisa, ich laufe zur Treppe. Lisa, ich laufe die erste Stufe hinauf. Lisa, die zweite, Lisa, die dritte!!!"

Was wollte diese schreckliche Puppe von ihr? Die Puppe lief weiter und weiter. Die Tür zu Lisas Zimmer öffnete sich und Lisa sah, dass der Puppe lange Krallen gewachsen waren und sie zerfilste Haare hatte. Nicht nur das: zerschlissene Kleidung, spitze Eckzähne - und ihre Augen leuchteten rot! "Lisa, ich bin in deinem Zimmer. Lisa, ich laufe auf dein Bett zu!" Lisa bekam höllische Angst!!! "Lisa, ich hüpfe auf dein Bett. Lisa, ICH HAB DICH!!!!!

 

Der fremde in der Nacht

 

Es war Nacht und der Mond schien, eine beunruhige Stille lag auf dem Friedhof. Mila ging jeden Tag auf den Friedhof, um ihre tote Mutter zu besuchen. Sie war bei einem tragischen Autounfall ums Leben gekommen und von da an lebte Mila mit ihrem Vater und ihrer kleinen Schwester in einem kleinen alten Haus nahe an einem Wald. Ihr Vater war seit dem Tode ihrer Mutter ganz komisch geworden, er war meist wütend und aggressiv. manchmal blieb er auch Nächte lang fort und kam mit absurden Ausreden wieder nach Hause. Mila rieb sich die Hände, es war kalt, doch auch die Angst war schuld an ihrer Kälte. Sie sog die Luft der Nacht ein und starrte auf das Grab ihrer Mutter. Heiße Tränen liefen ihr über die Wange und verschmierten ihr die Wimperntusche. Hastig wischte sie mit ihrem Handrücken über ihre Wange und hoffte nicht allzu grässlich auszusehen. Ein Eulenschrei schnitt die Luft und ein eisiger Windzug ließ Mila schaudern. Warum wollte sie auch unbedingt in der Nacht auf den Friedhof? Sie seufzte.

Plötzlich spürte sie einen eisigen Druck auf ihrer Schulter, sie schrie auf doch schon legte sich eine bleiche knochige Hand auf ihren Mund. Panik stieg in Mila auf, wer... war... das? "Wenn ich jetzt meine Hand von deinem Mund nehme, bist du still, sonst schlitz ich dich auf! Okay?", die Stimme klang bedrohlich und schien ziemlich jung zu sein. Mila nickte und merkte, wie sich die Hand von ihrem Mund löste. Langsam, ganz langsam drehte sie sich um und sah IHN! Vor ihr stand ein gut aussehender junger Mann, vielleicht so um die 19, er war groß und schlank und hatte schwarzes Haar, ein paar Strähnen hingen ihm in der Stirn. Er war ganz in schwarz gekleidet und doch sah man seine Muskeln unter dem schwarzen Hemd. "Was willst du von mir?", fragte Mila stockend und merkte, dass sie zitterte. ER sah sie an und schwieg. Doch auch die Stille schien bedrohlich. "Was willst du?!" Mila starrte ihn an, er sah echt gut aus. Was für ein bescheuerter Gedanke! Plötzlich lächelte er, oh nein, konnte er etwa Gedanken lesen?! Sein Lächeln wurde noch breiter, es wurde spöttisch.

Langsam wurde es Mila zu viel, was bildete sich dieser Kerl nur ein, erst bedrohen, dann auch noch stumm da zu stehen und sie dann auch noch so anzublicken! "Danke für dein Kompliment! Hmm, du siehst auch nicht so übel aus. "Mila wurde rot, wie peinlich, sie zupfte nervös an ihrem Oberteil herum. ER konnte Gedanken lesen! "Ja, kann ich. Und der einzige Grund, warum ich hier bin...", er sah sie direkt in die Augen und verschlang sie mit seinem Blick. "...der einzige Grund, warum ich hier bin, ist dein Blut." - "Mein...mein Blut?", hauchte Mila. "Ja ich bin durstig und da kamst du mir gerade recht". Er blickte sie an und packte sie mit einem Ruck am Arm, zog sie an sich und wollte gerade seine Zähne in ihre Haut stoßen als plötzlich eine Frauenstimme schrie.

Es war Milas Mutter, sie sah aus wie ein Geist, sie war ja auch einer und sie packte den Vampir am Kragen und hielt ihm eine silberne Kreuzkette vor die Augen. ER schrie und fiel im nächsten Moment als Staub zu Boden. Milas Mutter blickte Mila liebevoll aber ernst an und sagte: "ER war dein Vater als Vampir. Er brauchte dein Blut, um zu leben, doch jetzt ist er endlich tot!"

 

Der Gruselfilm

 

Nora und Paula wollen zu Nora nach Hause, nachdem sie im Supermarkt einen Kürbis für die Halloween-Party besorgt haben. Plötzlich fängt es an zu regnen und die beiden Mädchen rennen zur Straßenbahn, um nach Hause zu kommen. Als sie in der Straßenbahn sitzen, klingelt das Handy von Paula. "Hallo?", fragt Nora. Aus dem Handy kommt nur ein gruseliger Atemzug, dann ist es still und niemand ist dran. "Und, wer war dran?" fragt Nora ihre beste Freundin. "Keine Ahnung, da war nur so ein gruseliges Geräusch und dann nichts mehr." "Das war bestimmt nur ein Klingelstreich", sagt Paula zu Nora.

Als sie bei Nora ankommen, ist niemand zu Hause. "Mama, bist du da?" ruft Nora ins Haus. Niemand antwortet. "Dann können wir es uns ja gemütlich machen.", sagen beide gleichzeitig und lachen. Ein wenig später sitzen die beiden vor dem Fernseher und gucken sich einen Gruselfilm an. In dem Gruselfilm fängt es an zu regnen und dann auch zu donnern. Genauso wie bei den beiden Freundinnen draußen. "Wow, wie cool, das ist ja richtig echt", sagt Paula zu Nora.

"Für mich zu echt.", sagt Nora verängstigt zu ihrer Freundin. "Ich geh mal etwas zu trinken holen", ruft Nora Paula zu, als sie in die Küche geht. "Oh nein, hier ist kein Saft mehr. Ich gehe mal schnell in den Keller." Als Nora unten im Keller ist, hört sie, dass etwas tropft und sieht nach. Plötzlich sieht sie ihre Mutter aufgehängt. Jetzt wird ihr klar, wer vorhin auf ihr Handy angerufen hat. Doch viel länger kann sie im Keller nicht mehr bleiben, weil sie über sich ein Knallen hört. Als sie hoch kommt, läuft sie ins Wohnzimmer und sieht ihre Freundin unter einem Baum, der von einem Blitz getroffen wurde, durch die Wand gefallen ist und sie erschlagen hat. Der Fernseher wurde nicht getroffen, dort läuft der Film immer noch. Gerade sieht Nora hin, als auch ein Baum in ein Haus einschlägt und ein Mädchen trifft.

 

Die Mutprobe

 

Hirschklaue und Schneller Falke wanderten träge am Ufer des großen Stromes entlang. Es war einheißer, ermüdender Frühlingstag. Die Sonnenstrahlenverdunsteten das Wasser aus den Sümpfen in der nahen Ebene.Das machte die Luft schwül und lahmte jede Tätigkeit.Trotzdem entging den Augen der beiden Jungen vom Stamme der Mohikaner nichts von dem, was sich unterwegs ereignete. Sie sahen die Forellen, die in einem Flußtobel gegen das strömende Wasser anschwammen. Sie entdeckten das Reh, das noch sein Winterfell trug, ehe es sich hinter den dichten Erlenbüschen verbarg, die am Rande des Sumpfes wild und üppig wucherten.Auch den Adler beobachteten sie, der majestätisch über dem Gipfel des Berges zu ihrer Rechten schwebte. Sein heiseres Geschrei war der einzige Laut neben dem Rauschen des Flusses, der sich hier am Fuße des Berges sein Bett durch das Gestein gegraben hatte. In tosenden Wirbeln" sprang die Flut über die Felsblöcke, die aus der Bergflanke heraus gebrochen und in das Flußbett gepoltert waren. „Der Adler sucht nach Beute!"deutete Hirschklaue das Geschrei des Raubvogels. „Ich bin froh, daß ich kein Kaninchen bin", setzte er hinzu. Der große Vogel erinnerte Hirschklaue aber auch an etwas anderes.„Weißt du!" sagte er zu Schneller Falke, „seit wir unseren Club gegründet haben, hat uns Adlerfeder immer mit Bewunderung beobachtet. Ich glaube, daß er gern zu uns gehören würde." — „Vielleicht sollten wir ihn zu unserem geheimen Treffpunkt einladen", setzte er hinzu.„Ich hätte jedenfalls nichts dagegen, wenn er sich unserer Sippe anschließt."

Adlerfeder war unter seinen Altersgenossen beliebt. Beim Spiel war er draufgängerisch, dabei aber immer fair. Wo es zuzupacken galt und wo man seine Hilfe brauchte, zögerte er nie. Erst vor ein paar Tagen hatte er ein kleines Mädchen gerettet, das beim Spiel in den Fluß gefallen und in die Stromschnellen getrieben worden war. Obwohl Adlerfeder die Gefahr kannte, die ihm in den Wirbeln und Strudeln drohte, hatte er keinen Augenblick gezögert, dem Kinde nach zu springen. Er hatte schwer zukämpfen gehabt. Aber dann konnte er das lange Lasso fassen,das ihm ein paar Männer des Stammes zuwarfen. Völlig erschöpft, aber glücklich über die gelungene Rettung, hatten sie ihn ans Ufer gezogen. Trotzdem zögerte Schneller Falke mit einer Antwort. Solche Dinge mußten sorgfältig überlegt werden. Nicht umsonst hatte die Gruppe geschworen, ihr Geheimnis zu hüten, und die Aufnahme neuer Mitglieder niemals zu übereilen. „Ich bin auch damit einverstanden, daß Adlerfeder ein Glied unserer Sippe wird", sagte er schließlich. „Aber es scheint mir nicht weise, wenn wir ihn gleich zu unserem geheimen Treffen einladen. Laß uns erst mit den anderen reden und dann beschließen, was zu tun ist."

An diesem Abend, kurz nach Eintritt der Dunkelheit, trafen sich eine Anzahl Indianerjungen an ihrem geheimen Treffpunkt. Sie alle gehörten zum Stamme der Stockbridge-Indianer, der sich vor vielen Monaten an dem großen Flusse angesiedelt hatte. Durch ihre Großväter und Väter wußten die Jungen aber von der ruhmreichen Vergangenheit ihrer Ahnen. Diese siedelten vor langer, langer Zeit an den Ufern des Hudson und gehörten zu den ersten Rothäuten, die den Weißen begegneten, als diese mit ihren „Großen Kanus" über das große Wasser gekommen waren. Abends erzählten die Alten am Lagerfeuer von den Heldentaten der Mohikaner. So hatte sich ihr großes Volk damals genannt; und unter diesem Namen war es beiden Weißen berühmt und gefürchtet gewesen. In Erinnerung an diese Zeit hatten die Jungen ihrem Club den Namen gegeben: Die Mohikaner. Und keiner sollte zu diesem Club gehören, der sich nicht durch eine besondere Tat ausgezeichnet hatte. Es war eine mondlose Nacht. Der Schein des Lagerfeuers konnte nicht durch den dichten Wald dringen. Dennoch fanden die Jungen ihren Weg durch beinahe undurchdringlichen Forst.„Warum hat die Eule geschrien?" fragte einer, als keiner der schweren Steine mehr leer war, die die Jungen in mühsamer Arbeit herbeigeholt und als Sitze im Ring aufgebaut hatten.„Ich schlage vor, daß wir Adlerfeder zu unserem Mitglied machen!" sagte eine Stimme aus der Finsternis heraus.„Ich bin einverstanden!" „Einverstanden!"

„Das wollte ich auch schon vorschlagen!" klang es von den verschiedenen Plätzen. „Wie sollen wir ihn einführen?" fragte die erste Stimme wieder. „Wer hat einen guten Vorschlag?" „Laßt ihn ein paar Tage lang allein im Walde schlafen!" schlug Schneller Falke vor. Es gehörte schon Mut dazu, außerhalb des Indianerdorfes ein paar Nächte im wilden Forst zu hausen, denn es konnte durchaus geschehen, daß sich im Dunkel der Nacht ein Bär oder ein Wolf an das Waldlager heranschlich. Aber seit der Stamm seine Tippis in der Flußniederung aufgeschlagen hatte, war das weniger wahrscheinlich. „Das ist zu leicht!" entgegnete darum Silberner Wolf. „Stellt ihm die Aufgabe, in den Sümpfen eine Klapperschlange zu fangen", schlug er selber vor. Alle wußten, daß eine Portion Mut dazu gehörte, dem giftigen Reptil nachzustellen und es schließlich zu greifen.Darum äußerten sich einige zustimmend. Aber da kam nochein anderer Vorschlag: „Laßt ihn ein paar Eier aus dem Adlernest holen!" sagte eine Stimme, die bisher nicht zu hörengewesen war. „Ja, laßt ihn Adlereier holen!" stimmte Hirschklaue zugleich zu. Schnell schlössen sich ihm die anderen an: „Jawohl! Er soll die Eier aus dem Adlernest holen!" Noch in der Nacht wurde Adlerfeder von dem Beschluß der Sippe unterrichtet. Um Mitternacht schrie vom Rande des Waldes her eine Eule. Ein Dutzend Jungen hatten auf diesen Ruf gewartet. Nun wußten sie: Adlerfeder war bereit, das zu tun, was ihm als Aufgabe gestellt worden war. Am nächsten Morgen, die Sonnestand noch so tief, daß ihre Strahlen erst den Gipfel des hohen Berges beleuchteten, waren die Jungen schon unterwegs. Auf steilen, aber wohlbekannten Pfaden stiegen sie zur Höhe des Gebirgsstockes, in ihrer Mitte Adlerfeder, der seinen Mut beweisen sollte, ehe man ihn zum Mitglied der Mohikaner erklärte. Nachlangem, mühsamem Aufstieg erreichten sie eine Felsenklippehoch über dem Platz, auf dem die Adler ihren Horst gebaut hatten. Einer der Jungen entrollte ein langes Tau, das er bisher über den Schultern getragen hatte. Ein anderer band Adlerfeder einen kleinen Korb auf den Rücken, in den sollte er die Adlereier legen, wenn er den Horst der Vögel erreicht hatte. Wenige Augenblicke später stand Adlerfeder in der Schlinge, die man ans Ende des Taus geknotet hatte, und rutschte über die Kante der Felsklippe, auf der die anderen standen und das Seil hielten. Schnell ließen sie es jetzt durch ihre Händegleiten. Adlerfeder sah nichts mehr von den Kameraden. Nur einer der Jungen stand seitlich auf einem Platz, von dem aus man Adlerfeder bei seinem kühnen Wagnis beobachten konnte. Durch ein Handzeichen sollte der bestimmen, wenn die Kameraden anzuhalten hatten. Noch glitt Adlerfeder an dem sicheren Tau vor der rotbraunen Felswand tiefer und tiefer. Aber jetzt konnte er das Adlernest sehen. Die steilabfallende Wand war hier ein gutes Stück nach innen eingeschnitten. Unter dem überhängenden Fels aber öffnete sich noch eine mehrere Meter breite und mannshohe Höhle. In diese Felsennische hinein, gedeckt vor Regen und stürmenden Winden, die vom Berg her kamen, hatten die Adler aus Knüppeln und starken Reisern ihr Nest gebaut. Es war ein ausgezeichneter Nistplatz. Von den Raubvögeln war keiner im Horst. Mit Bedacht hatten die Jungen für das Unternehmen ihres zukünftigen Mitgliedes die Zeit gewählt, in der die Adler ausflogen, um Beute zu suchen. Deutlich sah Adlerfeder die zwei gesprenkelten Eier auf dem Grunde des Horstes, die er holen sollte. Schon hatte er mit der rechten Hand das Tau losgelassen und gab das verabredete Zeichen. Im nächsten Augenblick hing er, nur wenig an seinem Tau pendelnd, vor dem Sims mit dem Horst der Adler. Wenn er das Nest erreichen wollte, mußte er sich jetzt an seinem Tau hin-und her schwingen und im rechten Augenblick auf die Felsplatte hinüber springen. Einen Augenblick schaute er in die Tiefe. Am Fuße der steilen, von spitzen Graten durchzogenen Felswand sah er das blinkende Band des strudelnden und schäumenden Stromes. Für den, der hier abstürzte, gab es nur eines: den sicheren Tod. Aber der Gedanke daran kam Adlerfeder nicht. Seine Kameraden hielten das Seil. Er konnte sich auf sie verlassen. Alles andere war seine eigene Sache. Auch angesichts dieser Lage kam ihm keine Furcht. Mit den Augen maß er noch einmal die Entfernung zu dem Steinsims, auf dem er festen Fuß fassen mußte, wenn er das Seil losließ. Wenn er sich verschätzte... Er rückte den Korb auf dem Rücken zurecht, damit er ihn bei dem kühnen Sprung vom Seil nicht behindern konnte. Beide Hände schloß er jetzt fest um das Tau. Dann nahm er den Fuß aus der Schlinge und begann zu pendeln. Ein Schwung — schon gelangte er unter den Felsvorsprung, der sich wie ein vorspringendes Dach über dem Adlerhorst wölbte. Er pendelte nach draußen zurück,gab sich einen weiteren Schwung, kam näher an den Platz heran, den er erreichen mußte, schwang zum drittenmal hin und her, beim viertenmal ließ er das Seil los, und flog auf den harten Fels. Der Stoß warf ihn auf die Knie. Mit beiden Händengriff er nach einem Halt, faßte einen Buckel im Gestein, er hatte das Ziel erreicht. Hinter ihm schwang das leere Tau in derLuft. Adlerfeder drehte sich um und sah es pendeln. Er wußte,daß er nur mit Hilfe diese Seiles den Platz wieder verlassen konnte, auf den er so kühn und unerschrocken gesprungen war.Es gab keinen Weg nach oben. Und obwohl ihm so schnell vor nichts graute, vorher beim Blick in die Tiefe war ihm klar geworden,daß man über die riesige Steilwand nicht hinunterklettern konnte, ohne bei jedem Schritt seinen Hals zu riskieren. Das Tau schwang immer noch — hin und her. Aber, befreit vom Gewicht, kam es nicht mehr so nahe heran.

Da erst durchfuhr Adlerfeder von der Zehe bis zur Kopfhaut der Schreck: Wenn das Seil ausgeschwungen hatte, war es völligunmöglich, von dem Horstplatz aus wieder an das Tau heranzukommen. Der Sprung nach dem Tau konnte nur mit dem Sturz in die schaurige Tiefe enden. Die Rettung war allein möglich,wenn er augenblicklich einen Entschluß faßte. Droben auf der Felsenklippe standen die Jungen, die ihren Kameraden in dieses Abenteuer geschickt hatten. Als sie über den Beobachter das Zeichen bekamen, daß Adlerfeder tief genug abgeseilt worden war, hatte der letzte Mann am Tau das Seilende zur Sicherung schnell um einen Felsblock geschlungen. Was Adlerfelder unternahm, konnte keiner von ihnen sehen. Auch am Rande der Felsplatte stehend, verbarg ihnen das überhängende Gestein den Blick auf den Schauplatz des waghalsigen Unternehmens. Aber gerade dadurch wurde ihnen klar, welcher gefährlichen Lage sie Adlerfeder aussetzten, als sie ihm die Aufgabe stellten, als Beweis seines Mutes, die Eier aus dem Felsennest der Adler zu holen. Da war keiner, dem in diesem Augenblick nicht das Gewissen schlug. „Was sollen wir dem Häuptling sagen, wenn er nicht heil zu unserem Dorf zurück kehrt", dachte Hirschklaue.

„Wie kann ich seiner Mutter unter die Augen treten, wenn das Unternehmen mißlingt", ging es Schneller Falke durch den Sinn. Die Tipis von Adlerfeders und Schneller Falkes Eltern standen im Dorf direkt nebeneinander.

„Wie die kleinen Kinder haben wir gehandelt", schalt sich im Geheimen ein anderer, „weil wir gar nicht daran dachten, daß die alten Adler um diese Zeit zu ihrem Horst zurück kommen könnten. Adlerfeder hat nicht mal ein Messer im Gürtel und schon gar keine Tomahawk, mit dem er sich gegen die Krallen und spitzen Schnäbel der großen Raubvögel wehren könnte."

„Wir haben eine große Dummheit gemacht", sagte Silberner Wolf ehrlich, der den Vorschlag mit der Mutprobe am Adlerhorst gemacht hatte. Adlerfeder muß nun sehen, was er tun kann, damit uns nicht die Verachtung und Strafe unseres ganzen Stammes trifft."

Ein Schrei schreckte sie auf. Weißer Vogel, der Adlerfeder beobachtet hatte, stieß ihn aus. Irgend etwas geschah, was die Jungen von ihrem Platz aus nicht sehen konnten. Aber dann spürten sie schon einen Ruck am Seil, sie merkten, daßes sich straffte, Adlerfeder mußte es wieder erfaßt haben und mit seinem ganzen Gewicht an dem Tau hängen. Adlerfeder hatte sich in Sekundenschnelle entschieden. Auch ihm war es durch den Sinn gegangen, was geschehen könnte, wenn er etwa darauf warten mußte, daß ihn die Kameraden aus seiner schwierigen Lage befreiten und wenn die Adler inzwischen von ihrem Beuteflug zurückkehrten. Außerdem gab es von der Felsennische aus, in der er kauerte, keinerlei Möglichkeit,sich mit den Freunden zu verständigen. Augenblicklich mußte er zurück! Er tat den Freunden bestimmt keinen Gefallen, wenn er nicht die letzte Möglichkeit zu einem schnellen Rückzug ausnutzte und sich wieder hinaufziehen ließ. Die Adlereier mitzunehmen blieb keine Zeit. Flink streifte er darum den Korb von seinem Rücken. Alle Muskeln straffend, einer gespannten Bogensehne gleich, beobachtete er das nur noch schwach schwingende Seil. Jetzt oder nie! Mit einem kräftigen Sprung warf er sich nach vorn in die Luft. Mit beiden Händen griff er fest in das starke Tau. Er rutschte ein Stück ab. Feuer brannte ihm in den Handflächen. Aber er verbiß den Schmerz. Hauptsache, es war geschafft. Einen Augenblick hing er bewegungslos an dem gestrafften rettenden Seil, dann zog er sich ein Stück nach oben und setzte seinen Fuß in die sichere Schlinge. Er winkelte den linken Arm um das Tau und gab mit der Rechten dem Beobachter ein Zeichen. Erhörte dessen Schrei. Gleich darauf zogen die Kameraden an. Meter um Meter entfernte er sich von dem Platz, auf dem die Adler ihr Nest gebaut hatten.

Adlerfeder rechnete damit, daß ihn die Jungen nicht in ihre Sippe aufnehmen würden, weil er seine Aufgabe nicht gelöst hatte. Aber nie zuvor war es ihm so klar gewesen, daß er richtig gehandelt hatte. Mochten sie ihn verurteilen. Er hatte auch für sie sein Leben eingesetzt, als er im letzten möglichen Augenblick nach dem pendelnden Seil sprang.

Als ihn zwei oder drei der Jungen das letzte Stück über die Kante der Felswand heraufzogen, sah er schon an den Gesichtern der Kameraden, daß niemand daran dachte, ihn zu richten. Über die Adlereier fiel kein einziges Wort. Sie alle waren glücklich, daß er, abgesehen von seinen zerschundenen Händen, heil unter ihnen stand. Eigentlich unnötig zu erwähnen: Adlerfeder wurde ein Mitglied der Mohikaner.

Keller des Grauens

Kathrin liebte Gruselgeschichten über alles. Vor allem solche, die in unheimlichen Ritterburgen spielten, hatten es ihr angetan. Deshalb war sie auch begeistert, als ihre Eltern während der letzten Sommerferien vorschlugen, das alte Schloss, welches hoch oben auf dem Berg über ihrem Urlaubsort stand, zu besichtigen.

Leider wollten ihre Eltern aber unbedingt an einer offiziellen Schlossbesichtigung teilnehmen. Ein grauhaariger Führer, in einer blaugrünen Uniform, leierte wenig später gelangweilt seinen Text herunter, während er die Besuchergruppe durch endloslange Flure und riesige Hallen dirigierte. Ein prunkvolles Gemach nach dem anderen wurde so besichtigt und Kathrin musste sich nicht enden wollende Erklärungen zu Gemälden, Kronleuchtern und Möbelstücken aller Art anhören. Natürlich wurde ihr das schnell zu langweilig, denn sie hatte doch so sehr gehofft, ein schauriges Verlies oder zumindest ein paar grausame Folterwerkzeuge sehen zu können. Aber Fehlanzeige! Stattdessen sprach der alte Schlossführer gerade über jede Einzelheit der geschnitzten Holztruhe, vor der sie schon seit mehr als 10 Minuten standen. Schließlich hielt Kathrin es nicht mehr aus, beschloss sich von der Gruppe abzusetzen und sich selbstständig auf Erkundungstour zu begeben. Ihre Eltern würden ihr Fehlen nicht bemerken, da war sie sich sicher, weil sie damit beschäftigt waren, den Ausführungen des langweiligen Führers zu lauschen und so schlich sich Kathrin auf leisen Sohlen davon.

Schnell lief das Mädchen die breite Treppe in das Erdgeschoss hinunter. Dort blieb sie kurz stehen, um sich zu vergewissern, dass ihr niemand gefolgt war. An einer eisernen Tür war ein Schild angebracht, auf dem „Betreten streng verboten!“ stand. So ein Verbot reizte Kathrin natürlich erst recht und schon drückte sie vorsichtig die Türklinke nach unten. „Welch ein Glück!“ triumphierte Kathrin innerlich, denn die Türe war nicht verschlossen.

Kathrin konnte trotz der Dunkelheit eine schmale Treppe sehen, die ganz offensichtlich in den Keller des Schlosses führen musste. „Mmh,“ dachte sie sich erfreut, „vielleicht ist ja da unten ein Kerker oder vielleicht sogar eine gruselige Folterkammer.“

„Wumms!!!“ Kathrin erschrak furchtbar, denn die schwere Türe hinter ihr war plötzlich zugefallen und ließ sich leider, wie sie feststellen musste, von innen auch nicht mehr öffnen. Als Kathrin verstand, dass sie nun eingeschlossen war und nicht mehr zurückkonnte, kam eine leichte Panik in ihr auf. „Hallo!“ rief sie, so laut wie sie konnte. „Hilfe, ich habe mich eingesperrt!“ Kathrin lauschte eine Weile, doch niemand antwortete auf ihr Rufen.

„Na gut“, machte sie sich wieder Mut, „es hilft nichts, dann bleibt mir nur der Weg nach unten.“ Vorsichtig stieg sie die engen Stufen in das unterirdische Gewölbe hinab, denn ihre Augen gewöhnten sich nur langsam an die Finsternis. Im Keller angekommen sah sie, dass vor ihr ein langer Gang lag, der sich an seinem Ende in zwei Richtungen gabelte. „Naja,“ dachte sie sich, „wenigstens bin ich in keiner Sackgasse, denn da vorne geht es weiter“ und ging auf die Gablung zu.

„Uaaahh!“, Kathrin schrie laut auf, weil ein klebriger Schleier von der Decke auf sie herab fiel und sich über ihr Gesicht legte. Im Dunklen war sie in eine riesige Spinnwebe gelaufen und versuchte nun krampfhaft, die ekligen Fäden wieder aus den Haaren zu bekommen. Als Kathrin auch noch bemerkte, dass etwas über ihren Kopf krabbelte, wäre sie vor Ekel beinahe ohnmächtig geworden. Blitzschnell griff sie danach und hielt eine Sekunde später eine riesige, schwarze Spinne in ihrer Hand. „Ieehh!“ rief sie angewidert aus und warf das schreckliche Tier in hohem Bogen weg. Ihr Herz klopfte wie wild, als sie wieder weiter ging.

Als Kathrin das Ende des Ganges erreicht hatte, sah sie, dass links ein steiniger Weg in eine Felsengrotte führte und sich auf der rechten Seite eine Art kleine Kirche oder Kapelle war. Das Mädchen hatte so ganz alleine in der Dunkelheit jetzt doch ziemlich „die Hosen voll“ und weil ihr die Kapelle noch unheimlicher war, entschied sie sich dafür, den Weg in die Felsengrotte einzuschlagen.

Sie kam aber nur ein paar Schritte weit, denn wie aus dem Nichts auftauchend - „Zitschzitschzitsch“ - war ein lautes, unheimliches Schwirren in der Luft und Kathrin spürte, wie etwas an ihr vorbei flog. Das Mädchen zitterte wie Espenlaub und hielt sich die Hände schützend über den Kopf, als unzählige Fledermäuse um sie herumflatterten. Kathrin war nicht einmal mehr in der Lage, schnell fortzulaufen, so sehr graute es ihr vor diesen Tieren. Am liebsten wäre sie auf der Stelle tot umgefallen, nur damit der Spuk endlich ein Ende gehabt hätte. Doch so sehr sie auch kreischte und um sich schlug, die Fledermäuse konnte sie damit nicht vertreiben. Schließlich drehte sie sich um und trat ganz langsam, Schritt für Schritt den Rückzug an.

„Dann also doch der Weg zu der Kapelle.“ schoss es Kathrin durch den Kopf. Sie hatte ja keine andere Wahl mehr. Also rannte sie aus der Felsengrotte hinaus, sprintete zu der kleine Kirche hin und sah, dass Gott sei Dank das Kirchentor weit offen stand. Als Kathrin durch das Eingangstor in die Kirche laufen wollte, stolperte sie über eine Absperrkette, die sie wohl in der Eile übersehen haben musste. Die Kette klirrte, und Kathrin schlug der Länge nach hart auf dem steinigen Boden auf. „Aua!“ Der Sturz hatte ihr ziemlich weh getan. Als sie sich wieder aufrappeln wollte, rutschten ihre Füße in der lehmigen Erde aus. Deshalb griff Kathrin in der Dunkelheit nach vorne, ihre Hände fanden Halt und sie zog sich an etwas Großem, Hartem hoch. Als sie aber sah, an was sie sich da eben festgehalten hatte, ließ ihr der Schreck beinahe das Blut in den Adern erfrieren. Vor ihr stand ein uralter, verwitterter Grabstein, zu dessen Füssen ein Skelett lag. Kathrin wollte schreien, doch sie brachte vor Entsetzen keinen Ton heraus.

Da stand sie nun, steif vor Schreck, alleine in einer finsteren Kirche im Kellergeschoss eines alten Schlosses und starrte voller Angst die knöchernen Überreste eines Toten an. „Wäre ich nur nie von meinen Eltern weggegangen!“ bibberte sie und begann zu heulen.

Doch der Schrecken sollte kein Ende nehmen, denn Kathrin hörte hinter sich eindeutig Schritte und ein lautes Keuchen, das eindeutig auf sie zukam. Kathrin war fast zur Salzsäule erstarrt und traute sich nicht, sich umzudrehen. „Wahrscheinlich“, durchzuckte es sie, „ist es der Geist des Toten, der sich an mir rächen will, weil ich seine Ruhe gestört habe.“ Kathrin schloss die Augen und begann zu beten, dass, was immer da hinten auch auftauchte, sie verschonen würde.

Das Keuchen kam immer näher. Die Schritte wurden immer lauter – und hörten schließlich plötzlich auf. Das Keuchen war jetzt direkt hinter Kathrin und „Uaaahh!!!“ der Geist packte sie mit seiner kalten, toten Pranke von hinten an der Schulter. Kathrin wusste, dass sie nun sterben würde, aber...

„Hier bist du ja“, sagte der alte Schlossführer, der ihr in den Keller gefolgt war, „wir haben dich überall gesucht. Deine Eltern machen sich schon große Sorgen um dich.“

So kam es also, dass Kathrin doch noch etwas Gruseliges erlebte, auch wenn sie natürlich nie zugeben würde, welche Angst sie in Wirklichkeit gehabt hatte.

Eine unendliche Nacht

 

BUM! Ich warf die Tür ins Schloss. Meine Eltern, waren in das vornehmste Restaurant der Stadt gegangen. Ich schlang mein Essen runter und sagte zu meinem Bruder: „Komm! Wir müssen ins Bett gehen.“ „Ohhhh“ warf mein Bruder intelligent ein. Mein Bruder Felix, wollte unbedingt bei mir schlafen. Also holte ich die Matte aus dem Keller. Nachdem wir die Tür auflassen mussten, weil mein Bruder unbedingt einen echten Geist sehen wollte. Der soll dann durch die Tür gehen und ihn aufwecken. Ich meinte Vorwurfsvoll: „Du Spinner!!! Es gibt doch gar keine Geister, aber wenn du es mir nicht glaubst, dann stellen wir den Wecker auf 0.00 Uhr und wir fotografieren den Geist den du siehst. Nur schade, dass wir dann kein Foto machen können!“. Dann schliefen wir ein.

PIEEEEEEEEPPPPPPP!!! Ich wusste, was das war: der Wecker um 0.00 Uhr. Ich blickte zu meinem Bruder runter, ER SCHLIEF! Und ich musste jetzt nach etwas Ausschau halten, dass es gar nicht gibt!!!

Ich schnappte mir den Fotoapparat und wollte gerade losgehen, als ich plötzlich Geheule hörte. Ich drehte mich ruckartig um und schoss blind ein Foto. Aber da war nichts! Ich ärgerte mich über mich selber weil ich für 3 Sekunden wirklich geglaubt habe, dass es Gespenster gibt. Ich schaute auf den Boden. SCHREI! Es waren viele sehr viele wilde Schatten auf den Boden und dazu ein lautes gruseliges heulen. Hatte mein Bruder doch Recht? Gibt es wirklich Gespenster? Ich floh in mein Bett und schloss die Augen. Es heulte schrecklich und grausam weiter. Jetzt hörte ich ein Klappern, ein schauriges heulen und Schritte. Schritte! Schritte! Es waren Schritte und sie wurden lauter und lauter. Aus Verzweiflung schoss ich ein Foto in die Richtung aus welcher ich die Schritte hörte.

Jetzt machte ich die Augen auf und schaute aus der Tür. Es huschte ein feiner kleiner Schatten an mir vorbei. Ich schrie auf. Ich schoss wieder ein Foto. Jetzt sprang der Schatten zu mir auf mein Bett.

Mein Herz blieb stehen. Was war das wer berührte mich da???

Ich fing an zu weinen. Was war das??? Ich schrie lauter auf... Der Schatten schrie auch und huschte um Punkt ein aus meinem Zimmer. Ich hatte Angst.... Und ich schloss die Augen und erholte mich von einer schrecklichen Nacht.

Die Frau mit der Rose

 

Es war einmal ein nette liebenswürdige Frau, die eines Tages eine schöne Rose für ihren Mann zum Hochzeitstag kaufen wollte. Sie ging in ein Blumenladen und wurde sofort von der etwas buckligen Verkäuferin beraten. Die Verkäuferin wollte der netten Frau unbedingt eine schwarze Rose verkaufen. Die Frau fand diese Rose aber nicht grade passend für einen Hochzeitstag, aber da die bucklige nicht locker ließ, kaufte die Frau die schwarze Rose.

Da der Hochzeitstag der beiden erst am nächsten Tag war, stellte die Frau die Rose in das Zimmer ihrer kleinen Tochter. Dann ging sie schlafen.

Am nächsten Tag wollte sie ihre Tochter wecken, doch sie musste erschrocken feststellen, dass ihre Tochter im Schlaf erwürgt wurde. Die Frau schenkte ihrem Mann die Rose und dieser stellte sie auf den Nachttisch. Beide gingen trauernd schlafen.

Am nächsten Morgen stellte die Frau erschrocken fest, das auch ihr Mann erwürgt wurde. Die Frau schwor sich diesmal in der Nacht wach zu bleiben um zu gucken was passieren würde.

Am Abend legte sie sich mit einem Messer ins Bett und tat als wenn sie schlafen würde. Um Punkt Mitternacht hörte sie ein komisches Geräusch und dann bemerkte sie etwas an ihrem Hals. Die Frau schnappte sich ihr Messer und fuhr herum. Sie konnte nicht glauben was sie da sah. Aus der Rose wuchs eine Hand, die versuchte sie zu erwürgen, wie sie es schon mit den anderen gemacht hatte. Die Frau nahm das Messer und hackte die Hand aus der Rose ab. Sofort zerfiel die abgehackte Hand zu Staub.

Am nächsten Morgen schnappte sich die Frau die Rose und fuhr wutentbrannt zu der buckligen Verkäuferin um sich zu beschweren. Sie betrat den Laden und sofort sah sie die Verkäuferin. Sie bemerkte auch sofort, dass etwas nicht mit dieser Frau stimmte, denn sie hatte keine linke Hand mehr......

Das längst verstorbene Mädchen vom Fluss

 

Diese Gruselgeschichte ist eine wahre Geschichte. Ich habe sie selbst erlebt und habe bis zum heutigen Abend noch niemand davon erzähl.

Es war an einem Freitagabend. Meine Eltern wahren aus dem Haus und hatten erst vor wieder in 2 Tagen nach hause zu kommen. Ich beschloss meine Freundin anzurufen um sie zu fragen ob sie die 2 Tage mit mir verbringen möchte. Sie sagte ja. Wir vereinbarten, dass wir uns ein paar Horrorfilme in der Videothek ausleihen. Es war schon spät als wir anfingen die Filme zu schauen. Jenny kam auf die Idee, dass wir uns und doch Pizza bestellen könnten. Wir bestellten also Pizza und 30 Minuten später klingelte es schon an der Tür. Der Pizzabote stand da und ich gab ihm das entsprechende Geld. Draußen war es stürmisch kalt und es regnete in Strömen. Schnell machte ich die Tür wieder zu.

Kaum war die Tür ins Schloss gefallen, klingelte es schon wieder. Doch wer konnte das sein? Der Pizzamann? Da ich alle Hände voll hatte, bat ich Jenny die Tür zu öffnen.

Jenny öffnete die Tür als ich mich gerade umgedreht hatte und ich hörte wie Jenny einen Schrei losließ. Ich zuckte unweigerlich zusammen und dreht m ich erschrocken zur Tür um. Dort stand ein kleines abgemagertes Kind mit schwarzen verzausten Haaren, blassem Gesicht und gesenktem Kopf vor uns. Eine leise unheimliche wimmernde Kinderstimme sagte "ich habe Hunger könnte ich ein Stück Brot haben?"

Wir baten sie herein, doch das Mädchen lehnte ab. Jenny und ich sahen uns kurz erstaunt an und blickten dann wieder zum Mädchen, aber das Mädchen war spurlos verschwunden.

Ziemlich ängstlich und völlig verstört schlossen wir die Türe uns saßen kreidebleich ohne mit einander nur ein Wort zu wechseln in der Küche. Am nächsten Tag als alles schon fast vergessen schien, gingen wir auf einen Flohmarkt. Dort fanden wir einen herrlichen Stand mit lauter alten Puppen. Die Puppenverkäuferin war sehr alt und sah sehr zerbrechlich aus. Die alte Frau hatte einen Halskette mit einem Medaillon umhängen in dem ein Bild eines kleinen Mädchens abgebildet war mit schwarzen haaren und blasser Haut. Jenny stupste mich an und wir fragten die alte Frau wer das Mädchen sei. Doch sie antwortete nicht und als wir zu ihr sagten, dass das Mädchen gestern an der Tür nach Brot gebettelt hatte hob die alte Dame den Kopf. Ich fragte die alte Frau, warum denn ihre Enkeltochter so alleine bei diesem Wetter und ohne Schuhe betteln gehen musste. Die alte Puppenverkäuferin wurde zornig und schrie mich förmlich an, dass ihre Enkeltochter seit 5 Jahren tot sei. Sie ist auf grausame Art und Weise im Fluss ertrunken.

Jenny und ich rannten so schnell wir konnten nach Hause und versuchten uns mir Fernsehen abzulenken. Als es wieder Abend wurde klingelte es an der Tür. Etwas zögernd und mit einem mulmigen Gefühl öffneten wir die Tür. Wieder stand das kleine Mädchen vor der Türe und bettelte nach Brot. Ich fragte sie ängstlich "du Mädchen du bist doch Tod?" und das Mädchen schrie

"JAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA"

Der weiße Zug

 

Es war ein mal ein alter einsamer Mann. Er lebte in einer Hütte am Waldrand, direkt neben einer alten unbenutzten Eisenbahnlinie.

Eines Abends bekam er einen mysteriösen Anruf. "Heute Nacht um punkt 12 fährt ein Zug bei dir vorbei..."Tuut TuuT tuut...

Er dachte sich aber nichts weiter dabei und ging schlafen. Denn die Gleise wurden ja schon lange nicht mehr benutzt. Doch um genau um Mitternacht hörte er einen Zug an seinem Haus vorbeifahren. Tuut TuuT tuut...

Am nächsten Abend kam noch einmal der gleiche Anruf: "Heute Nacht um punkt 12 fährt ein Zug bei dir vorbei..."Tuut TuuT tuut...

Doch diesmal wollte er wach bleiben um den Zug mit eigenen Augen zu sehen.

Und tatsächlich um Punkt Mitternacht kam ein Zug an, doch diesmal blieb er stehen. Der alte Mann schien seinen Augen nicht zu trauen. Aus dem Zug stiegen sechs schwarz gekleidete Männer. Sie trugen einen schwarzen Sarg.

Sie stellten ihn auf einen schwarzen Tisch. Gespannt schaute der alte Mann was nun passieren mag.

Und dann öffneten die sechs schwarz gekleideten Männer den Sarg.

In dem Sarg lag ein Tuch. Ein weißes Tuch. Und was stand da auf dem Tuch? Der alte Mann versuchte sich anzustrengen die Schrift zu lesen.

SO WEIß WÄSCHT NUR PERSIL

Das Haus war verflucht

 

Es war einmal ein kleines Mädchen, so ungefähr 7 Jahre alt. Ihr Name war Marie. Sie war mit ihren Eltern neu in ein altes Haus gezogen, doch Marie mochte das alte Haus gar nicht besonders, denn es war so alt und grau und unheimlich! Eines Tages war Marie alleine. Sie ging wie gewöhnlich um 20Uhr ins Bett und kuschelte mit ihren Kuscheltieren. Danach schlief sie ein. Doch an diesem Abend wachte sie in der Nacht andauernd auf und war schweiß gebadet. Das Merkwürdige jedoch war, dass sie ihr Zimmer wie von der Zimmertür aus zu sehen schien, als ob sie eine andere Person sei!

Am nächsten Tag erzählte sie es ihren Eltern .Die Eltern machten sich Sorgen um Marie und beschlossen mehr über das alte Haus und seine Geschichte zu erfahren. Sie lasen Bücher über die Geschichte des Viertels und fragten in der Nachtbarschaft herum. Doch von den Nachbarn bekamen sie Antworten wie: „Ich weiß nicht“, oder „Ich gebe keine Informationen frei“, oder: „Woher soll ich das wissen?" Nur eine alte Frau gab als Antwort mehr als eine Ausrede und zwar erzählte sie ihnen: „Vor 50 Jahren lebten hier eine Frau und ein Mann, sie hatten eine Tochter genau wie sie! Doch sie war sterbenskrank und starb nach 7 Lebensjahren! Und noch an demselben Tag waren auch die Eltern verschwunden. Seitdem erzählt man sich, dass es in diesem Haus spukt und derjenige, der als nächstes in dieses Haus mit einem Kind zieht, muss trauern, denn dieses Kind wird sterben!" Das war alles, was die alte Dame den verzweifelten Eltern erzählte, denn dann forderte sie die Eltern auf zu gehen. Die beiden gingen nach Hause, um nach ihrer Tochter zu sehen. Sie war in ihrem Zimmer und spielte mit ihrem Puppenhaus, doch plötzlich klingelte es an der Tür und dort stand ein Mädchen an der Tür, eine Klassenkameradin von Marie. Marie hatte die Tür geöffnet und schaute das Mädchen an. „Hallo Marie“, sagte das Mädchen, doch Marie antwortete nicht! „Ich wollte fragen ob wir zusammen spielen wollen?" Marie guckte das Mädchen an und sagte mit leiser Stimme: „Du kannst nicht mit mir spielen ich, ich bin nämlich schon tot!". Und in diesem Moment verschwanden die Eltern und das Mädchen auf mysteriöse Weise! .Seitdem fürchten sich alle vor diesem Haus und liefen schnell an dem Haus vorbei! Denn das Haus war verflucht!

Hotelzimmer 247

 

Eines Tages ging ein alleinlebender Mann in ein Hotel nahe des San Francisco Bay. Er checkte in ein ganz klassisches Zimmer ein. Die nette Mitarbeiterin bat ihn aufrichtig: "Hier ist der Schlüssel für Ihr Zimmer 242 Sir. Bitte betreten sie nicht das benachbarte Zimmer "247", dort spukt es!" Der Mann geht verständnisvoll auf die Bitte der Frau ein und will gerade sein Zimmer betreten als ihn die Neugierde packt. Er lässt den Schlüssel stecken und geht zu dem mysteriösen Zimmer, jedoch betritt er es nicht sondern linst durch das Schlüsselloch.

Er sieht ein sehr sehr altmodisches Zimmer mit einem komplett leeren Innenraum, bis auf einen Stuhl in der Mitte sowie einem Strick daneben. Aus dem Augenwinkel hinaus bemerkt er eine gänzlich nackte Frau die mit dem Bauch zur Ecke der Wand steht, so dass der Mann nur den Rücken der Frau beobachten kann. Sie ist kreide bleich und der Mann wendet sich ab in der Hoffnung am nächsten Tag mehr von der Frau sehen zu können. Gesagt getan, er begibt sich zum Zimmer "247" und linst wieder durch das Schlüsselloch, diesmal jedoch ohne Erfolg er sieht lediglich Rot.

Wütend denkt sich der Mann wohl das die Mitarbeiter ein Rotes Tuch über die Türklinke gehängt haben oder die Frau selbst um Spannen zu verhindern. Naja egal, der Mann checkt aus dem Hotel aus.

An der Rezeption gibt er die Schlüssel zurück und fragt was es nun genau mit dem Zimmer "247" auf sich hat und wer diese Frau dort sei. Die Hotelier antwortet ohne jegliche Emotionen:

„Dort wurde vor 15 Jahren eine junge Frau ermordet, seitdem spukt sie in dem Zimmer. Sie fesselt und tötet jeden Eindringling der das Zimmer "247" betritt.“ Der Mann ist schockiert und fragt nach dem Aussehen der Frau. Die Hotelier daraufhin: „Naja die Frau ist kreidebleich, nur die Augen sind Rot wie Feuer.

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 18.10.2014

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