Der Bildungswahnsinn und Ich Gregor Koch 2016
Abbildung - Buch-Cover - Quelle: Gregor Koch
„Wer glaubt, dass es in Bildungseinrichtungen fair zugeht, der glaubt auch an den Weihnachtsmann.“ Gregor Koch
In diesem Roman wird es sicherlich zwei Seiten von Menschen als Leser geben. Die einen befürworten meine Kritiken an dem Bildungssystem, weil sie einige Dinge davon vielleicht schon selbst erlebt haben, andere wiederum denken sich, wenn sie diesen Roman fertiggelesen haben, es wäre zu 100 % meine Schuld gewesen. Ich schreibe diesen Roman jedoch nicht um möglichst viele Menschen anzusprechen oder in der Hoffnung es werde ein Bestsellerroman und ich werde viel Geld verdienen, nein ganz sicher nicht.
Ich schreibe diesen Roman um das Bildungssystem so wie es jetzt ist und in naher Zukunft wahrscheinlich noch schlimmer werden wird, anzuprangern und vielleicht gerade durch diesen Roman etwas verändern zu können und zu erzählen wie es mir in meinem Leben in den verschiedenen Bildungsinstituten erging. Ich will auch nicht alles über die verschiedenen Bildungsinstitute schlecht reden, deswegen schreibe ich sowohl negative als auch positive Erlebnisse über jede Bildungseinrichtung die ich besuchte, in mein Werk rein.
Ich will auch nicht behaupten ich wäre 100 % unschuldig an dieser Misere, jedoch bin ich auch nicht zu 100 % schuld meiner Meinung nach. Am Ende des Romans werde ich wie bei einem Verkehrsunfall analysieren zu wie viel Prozent ich beim Scheitern eines jeden Bildungsinstitutes tatsächlich Schuld habe. Außerdem werde ich am Ende dieses Romans auch von ein paar Fällen erzählen, wo das Scheitern der Abschlüsse der jeweiligen Personen weder an deren Faulheit, noch an deren Mangel an Intelligenz lag.
Um eventuelle Probleme mit der Justiz zu vermeiden, verwendete ich keine Namen der jeweiligen Bildungsinstitute in meinem Roman, sondern nur die Bildungsart mit dem jeweiligen Bundesland oder auch manchmal der jeweiligen Stadt.
Firmennamen und Produktnamen (zum Beispiel Computerspiele) werden auf die jeweilige Produktbezeichnung umschrieben und kommen nicht vor. Es werden ebenfalls keine vollständigen Namen von realen Personen wie Freunde, Klassenkameraden, Lehrer, Dozenten und so weiter mit denen ich es zu tun hatte, genannt, mit Ausnahme von Vornamen und eventuellen Titeln.
Hier sind alle Wörter zum Thema Bildung der einzelnen deutschsprachigen Länder (Österreich, Deutschland, Schweiz) aufgelistet. Wörter, die in Österreich und Deutschland unterschiedlich sind, wie beispielsweise Jänner, sind mit (DE: Januar) versehen.
Abbildung - Legende Bildungssysteme DE/AT/CH – Quelle: Gregor Koch
Damit Sie als Leser wissen, welche Schulstufe die einzelnen von mir besuchten Schulen auch in Deutschland, wo die meisten Leser hierherkommen, bedeuten, habe ich dies in einer eigenen Grafik dargestellt:
Deutschland:
Abbildung - Organigramm Bildungssystem DE – Quelle: Gregor Koch
Österreich:
Abbildung - Organigramm Bildungssystem AT – Quelle: Gregor Koch
Natürlich gibt es auch andere Schularten und die Klassenstufen können besonders in Deutschland je nach Bundesland variieren. Ich analysierte nur die wichtigsten Bildungsinstitute und Klassenstufen in Deutschland und in Österreich, die ich in Österreich besucht habe.
Ich, geboren als Gregor Max Haselroither, seit dem Jahr 2019 Gregor Max Koch, wurde am 2. Juni 1986 in Linz in Österreich geboren. Nach ein paar Jahren stellte sich heraus, dass mit mir etwas nicht stimmt. Es kam heraus, dass ich Autismus habe. Dies war natürlich ein Schock für meine Eltern und so wurde die ohnehin schon angespannte Lage zwischen meinem Vater und meiner Mutter noch schlimmer. Das war der Tropfen der das Fass zum Überlaufen brachte.
Meine Mutter lernte in dieser Zeit eine Frau namens Paula kennen, die ungefähr so alt ist wie meine Mutter. Sie wurden beste Freundinnen und verstehen sich noch heute prächtig als wären sie Geschwister. Deswegen nenne ich heute noch die beste Freundin meiner Mutter eine Tante, weil sie schon immer wie eine Schwester zu meiner Mutter war.
Wir zogen nach der Scheidung von meinem Vater, wo ich zum damaligen Zeitpunkt 6-7 Jahre alt war, wieder nach Linz zurück, wo ich geboren wurde, in eine größere Mietwohnung in einem Plattenbau im Stadtteil Auwiesen. Damals als der Autismus noch eine Seltenheit war, wurde ich stark diskriminiert, sowohl vom Staat selbst als auch von anderen Kindern und Menschen. Der Anfang in Auwiesen war ziemlich schwer für mich dort richtige Freunde zu finden, auf die man sich verlassen konnte.
Nach einem Jahr fand ich einen Freund, der benachbart im selben Stockwerk in unserer Platte von uns wohnte. Er war drei Jahre jünger als ich, jedoch wurden wir trotzdem beste Freunde. Sein Name war Stefan. Während dieser Zeit kämpfte meine Mutter um eine Schule für mich. Hier legte man meiner Mutter viele Steine in den Weg. Dies war quasi schon der Vorgeschmack der Bildungsinstitute was mir noch Jahrzehnte später bevorstand. Am Anfang hieß es:
„Dieses Kind sei nicht beschulbar.“ Obwohl sie nur von meiner Krankheit wussten aber sonst keine Ahnung hatten, ob ich es nicht wirklich schaffen könnte beziehungsweise mich eingliedern könne. Das war den Typen bei der Behörde völlig egal.
Wären meine Eltern reich und einflussreich gewesen, ähnlich wie eine bestimmte Klimaaktivistin namens Greta, dann hätten die Behörden und Schulen sich sowas sicher nicht getraut und ich wäre mit Kusshand an Hochbegabtenschulen angenommen worden, wo ich eher hingepasst hätte. Meiner Meinung nach sind die meisten Hochbegabten heutzutage Autisten, jedoch wollen es die Hochbegabten selber beziehungsweise deren Eltern nicht offiziell zugeben, eben weil sie die Benachteiligungen und Diskriminierungen fürchten.
Bei reichen Eltern kommt eine offizielle Autismus-Diagnose eher nicht in Betracht, weil diese schon viel Geld besitzen, doch gerade arme und mittelständische versuchen diese Diagnose bei ihren Kindern zu bekommen, damit sie und ihre Kinder finanziell bessergestellt sind dank Hilfen des Staates und von gemeinnützigen Organisationen. Da spreche ich aus Erfahrung, wie im späteren Kapitel des Linzer Gymnasiums zu lesen ist.
Als hätte ich nicht schon genug Pech gehabt als Kleinkind, geschah noch etwas schlimmes in dieser Zeit. In meiner Vorschulzeit geschah ein schwerer Unfall bei uns zuhause. Als ich sechs Jahre alt war, war ich an einem Tag mit meinem Vater zu zweit zuhause. Meine Mutter und ihre Freundin Paula waren derweil auf einer Konferenz, wo es um Autismus ging.
Mein Vater ließ mich die ganze Zeit im Bad im Wasser baden. Irgendwann wollte ich raus aus der Badewanne. Ich schrie meinem Vater mehrmals, jedoch meldete er sich nicht. So ging ich alleine aus dem Wasser und war ganz nass. Ich ging nass den Flur im Haus entlang an den Fliesen am Boden. Dann geschah die Katastrophe. Ich rutschte mit meinen nassen Füßen auf dem Fliesenboden aus und schlitzte mir durch die Fliesenkanten meinen gesamten linken Arm auf.
Mein Vater bemerkte dies und rief sofort die Rettung an. Die Rettung kam schließlich prompt und mein Vater bekam schwere Vorwürfe von meiner Mutter zu hören. Komischerweise weiß ich heute noch, dass ich gar nichts spürte, obwohl ich mit eigenen Augen sah, wie schwer ich verletzt war. Ich schrie nicht und sagte gar nichts dazu. Doch die größte Frechheit kam dann noch als ich schon im Krankenhaus war. Mein Vater fuhr mit dem Taxi ebenfalls ins Krankenhaus aber das Geld fürs Taxi wollte mein Vater von meiner Mutter bezahlt bekommen. Meine Mutter bezahlte jedoch keinen einzigen Groschen oder wie man heute sagen würde Cent.
Im Jahr 1992 ging ich, bevor ich eigentlich zur Volksschule (DE: Grundschule) kommen müsste, in eine Vorschule in Linz. Warum das meine Eltern so entschieden haben weiß ich heute nicht mehr. Die Vorschule ging jedoch nur ein Schuljahr. Das Gebäude war laut meinen Erinnerungen zum damaligen Zeitpunkt modern gestaltet und es gab sogar ein eigenes Schwimmbad in dieser Schule.
In der Vorschule gab es laut meinen Erinnerungen keine größeren Probleme wie Mobbing von Mitschülern, unfaire Beurteilungen und Verhalten seitens der Lehrkräfte oder solche Dinge. Vielleicht lag es auch daran, dass ich schon zum damaligen Zeitpunkt extra Schulbegleiter bekam, die so eine Art kostenloser Leibwächter für mich waren und so sich Schüler und Lehrer nichts getraut haben. Noch eine positive Sache war dort das Fach Sport, dass mir sehr viel Spaß machte.
Da sich meine Mutter natürlich strikt gegen diesen Beschluss, dass ich nicht beschulbar wäre wehrte, kam ich doch in eine Schule. Diese war in einem bestimmten Viertel in Linz. Dort fühlte ich mich wohl, weil es eine große Anlage mit vielen Sachen zum Spielen war. Am Anfang ging ich dort ein paar Monate in die Sonderschule. Ich wurde jedoch, weil ich zu gut war in die normale Volksschule gegeben, die es dort ebenfalls gab.
Diese Klassen waren zum Glück sehr klein (5-10 Leute) und ich kam mit den meisten Klassenkollegen gut aus. Nur einer stellte sich gegen mich, jedoch weiß ich heute nicht mehr um was es genau ging. Getan habe ich ihm jedenfalls nichts. In dieser Volksschule übersprang ich sogar eine Klasse. Jedoch half mir das gewonnene Schuljahr nichts, da ich ein Jahr durch den Tumult mit der Beschulbarkeit und der Zeit in der Sonderschule verlor. In der dritten Volksschulklasse bekam ich am Ende ein Zeugnis mit nur Einsen, das heißt ein Notendurchschnitt von 1,0.
Eine Klassenkameradin schaffte es jedoch notentechnisch nicht wirklich den Anforderungen der normalen Volksschule gerecht zu werden. Sie kam im Endeffekt dann in die Sonderschule. Diese ehemalige Schülerin wohnte auch nicht weit entfernt von meinem Zuhause und ich habe sie ein paar Mal zufällig getroffen.
Einmal bekam ich aber mit, wie andere Mädchen in unserem damaligen Alter aus unserem Viertel in Linz sie stark mobbten beziehungsweise diskriminierten, da sie die Sonderschule besuchte. Ich hielt mich jedoch raus und mischte mich nicht ein, um nicht selbst ins Visier der mobbenden Mädchen zu geraten.
Ebenfalls in Erinnerung blieb mir ein Erlebnis, dass jetzt eher weniger mit dem Thema Schule zu tun hatte. Als damals 9-Jähriger machte ich mit meinem um ein Jahr älteren Neffen Timo einen Urlaub in Kärnten in Österreich. Ich weiß es klingt abnormal, dass ich als Onkel jünger bin als mein Neffe aber was ist schon normal in meinem Leben. Es ist so aufgrund des hohen Alters meiner Eltern so, dass meine drei Halbschwestern namens Petra, Silvia und Elke über 20 Jahre älter sind als ich.
Sie könnten theoretisch sogar meine Mütter sein rein vom Alter her. Eine Schwester davon namens Petra, hat drei Kinder. Eines davon ist Timo, mein Neffe, der um ein Jahr älter ist als ich. Ich hatte aber leider nie etwas von meinen Schwestern. Sie existieren nur auf dem Papier. Das heißt im Klartext ich habe zwar Geschwister aber ich bin aufgewachsen wie ein Einzelkind und lebe bis heute so. Ich habe dafür meinen eigenen Wortschatz entwickelt, nämlich nenne ich mich immer „Halbes Einzelkind“ oder „Falsches Einzelkind“. Mein ältester Neffe ist aufgrund eines schweren Autounfalles ein wenig körperlich eingeschränkt und das merkte man schon im Kindesalter bei ihm.
Jedenfalls waren wir beide im Urlaub und wir machten uns eine schöne Zeit während des Urlaubes. Wir verhielten uns eher wie zwei gleichaltrige Brüder oder beste Freunde anstatt wie Onkel und Neffe. Wir waren ebenfalls in einem Kinderclub. Dort gab es jedoch einen damals 14-Jährigen Jungen, der uns alles andere als gut gesinnt war. Vor allem mobbte er meinen Neffen immer wegen seiner körperlichen Behinderung. Andere Kinder die dabei waren genossen das Mobbing ebenfalls und waren Mitläufer so kann man sagen.
Zwar war ich nicht das direkte Mobbingopfer von ihm aber ich ließ meinen Neffen Timo nicht im Stich. Irgendwann als der 14-Jährige Junge meinen Neffen mobbte, ging ich zu ihm und schlug den 14-Jährigen, obwohl ich damals erst neun Jahre alt und somit eigentlich schwächer als der fünf Jahre ältere und größere Kontrahent war diesen so fest und so viel, sodass dieser Junge ohnmächtig wurde und mit der Rettung ins Krankenhaus gefahren werden musste.
Alle wunderten sich über meine körperliche Kraft aber es war meine Pflicht meinen Neffen zu helfen, weil ich eben so etwas wie Ehre besitze. Der Urlaub war natürlich für meine Eltern so gut wie gelaufen und es gab Beschwerden seitens der Eltern des 14-Jährigen Jungen. Der Vater des Jungen wollte mich schon krankenhausreif schlagen aber tat es dann doch nicht, weil sich meine Mutter und meine später angetroffene Tante Paula für mich und meinen Neffen einsetzte.
Die Schule war sowohl außen als auch innen sehr schön gestaltet. Es gab große Spielplätze, es gab viel Grün und es gab auch ein Hallenbad, wo wir oft mit Geräten auf dem Wasser spielten und auch Wasserball und andere Ballsportarten waren bei uns begehrt. Einziges kleines Manko an dieser Schule war die Entfernung zu unserem damaligen Wohnort in Linz. Die Schule war eher außerhalb von Linz und deshalb war die Fahrt mit dem Auto dorthin etwas länger beim Berufsverkehr. Grundsätzlich gab es dort keine Probleme mit Lehrern und unfairen Benotungen, denn ein 1,0 Schnitt sagt ja wohl alles.
Nach dieser Volksschule kam ich dann im letzten Volksschuljahr in eine neue Volksschule, in einem edleren Außenbezirk von Linz. Dort wurde ich erstmals mit einer großen Klasse (25-30 Schüler) konfrontiert und manche Mitschüler lehnten mich aufgrund meines andersartigen Verhaltens ab. Dennoch gab es jetzt nicht so ein Mobbing wie man es heutzutage kennt. Ich hatte bereits schon als Kind eine rebellische Art. Das Gute war auch ein Schulbegleiter, den ich immer an meiner Seite hatte, der wie eine Art kostenloser Leibwächter fungierte.
Wenn mir jemand schlecht kam, versuchte ich zu kontern. Es gab einen Mitschüler der versuchte mich zu verarschen. Das Resultat war, dass ich ihm in seine Federschachtel reinspuckte. Natürlich gab es deswegen auch Zoff mit den Eltern des Jungen und meine Mutter schob es auf meinen Autismus.
Die vierte Volksschulklasse war eigentlich mehr oder weniger gechillt. Es gab zwar zum ersten Mal richtige Schularbeiten (DE: Klausuren), dennoch absolvierte ich die meisten Schularbeiten in den ganzen Fächern mit einem 1er oder 2er als positive Noten. Vor allem das Fach Mathematik lag mir sehr, dafür aber Sprachen wie Deutsch und Englisch weniger.
Ich kann mich an meine erste schlechte Note in meinem Leben erinnern. Glücklicherweise bekam ich noch keine Fünfer in der Volksschule, da es die Note 6 wie in Deutschland üblich, bei uns in Österreich nicht gibt. Dennoch schmerzte mich ein Vierer in einer Deutschschularbeit sehr, den ich aufgrund eines Nacherzählungsaufsatzes bekam.
Warum ich das damals nicht so konnte, weiß ich heute nicht mehr. Trotzdem aber war der Vierer nicht weiter schlimm, da ich in den beiden anderen Schularbeiten in Deutsch davor zwei Zweier hatte und somit auf 2,67 am Ende des Schulhalbjahres stand. Durch meine gute Mitarbeit bekam ich schließlich im Halbjahreszeugnis die Note 2 in Deutsch.
Aufgrund einer hervorragenden Note 1 in der ersten Deutsch-Schularbeit des zweiten Semesters, die über das Thema Reizwörter handelte, schaffte ich im Endzeugnis schließlich die Note 2 in Deutsch in der vierten Volksschulklasse. Komischerweise drehte sich das dann in der Oberstufe bis heute, dass ich in Sprachen wie z.B. Deutsch besser wurde, jedoch in Naturwissenschaften wie z.B. Mathematik schlechter. Ich weiß jedoch nicht wieso. Ungefähr am Ende des Schuljahres machten wir auch eine schöne Abschlussklassenfahrt, wo meine Tante Paula als Aufsichtsperson mitfuhr.
Während meiner Freizeit bekam ich auch eine nette und kompetente private Nachhilfelehrerin, die auch an einer Schule unterrichtete. Diese Lehrerin wohnte in Linz und wir unternahmen auch andere freizeitliche Beschäftigungen, die nichts mit der Schule zu tun hatten. Sie hatte damals auch schon eigene Kinder darunter eine Tochter, die damals bereits in die Oberstufe ging und sehr nett zu mir war. Diese Nachhilfelehrerin hatte auch noch eine Tochter im Säuglingsalter zum damaligen Zeitpunkt.
Bis heute ist mir eine Polizeikontrolle in Erinnerung. Ich fuhr mit meiner Lehrerin im Auto mit und ihre jüngere Tochter war ebenfalls mit dabei in der Babywiege auf dem vorderen Beifahrersitz. Irgendwann fuhr meine Lehrerin mal zu schnell und sie wurde mit zu hoher Geschwindigkeit gemessen. Kurz danach hielten sie Polizeibeamte auf, kontrollierten und befragten sie und gaben ihr eine Strafe. Schon bei der Kontrolle fiel mir auf, dass die Babywiege mit der Tochter nicht angeschnallt war. Natürlich war ich so klug und das schon als Kind und sagte dazu nichts während der Kontrolle.
Das Lustige aber war, dass die Polizisten diesen schweren Fehler seitens meiner Nachhilfelehrerin gar nicht merkten. Meine Nachhilfelehrerin durfte mit einer Geldstrafe wegen zu schnellem fahren wieder weiterfahren. Kurz danach als wir bei ihr zuhause alle ausstiegen, wies ich sie auf den Fehler mit dem Kindersitz hin. Meine Nachhilfelehrerin erschreckte sich so sehr als hätte sie einen Geist gesehen und sagte zu sich selber, dass sie nochmal Glück im Unglück mit der Polizeistrafe hatte.
Das Zeugnis der letzten Volksschulklasse war bis auf einen Zweier in Deutsch und einen Zweier im Sachunterricht mit nur Einsern versehen. Somit bestand ich den Volksschulabschluss (DE: Grundschulabschluss) im Jahr 1997 mit einem richtig guten 1er Notendurchschnitt. Doch dann ging der Ernst des Lebens los und ich lernte die Bildungsinstitute zum ersten Mal richtig von der anderen, nämlich der unangenehmen und bösen Seite kennen.
Da ich in der Volksschule zu einem der besten Schüler in meiner Klasse gehörte, bekam ich ganz klar die Gymnasialempfehlung und meine Mutter schickte mich auf ein Gymnasium in der Innenstadt in Linz. Dies war im Schuljahr 1997/98, wo ich zum Zeitpunkt des ersten Schultages dort 11 Jahre alt war.
Dann gab es ebenfalls noch ein Erlebnis, dass ich beim Hobbysport Reiten hatte. Ich ging früher auch mindestens einmal pro Woche in Linz auf einem Reithof in einer Reitschule reiten. Das Reiten machte mir immer Spaß. Doch dann wurde mir dieser Spaß durch ein Schlüsselerlebnis für immer genommen. Es passierte an einem ganz normalen Tag. Ich ritt wie immer ganz normal mithilfe meiner Reitlehrerin mein Pferd (das mir nicht persönlich gehörte). Jedenfalls war ich mit der Reitstunde schon fertig und wollte vom Pferd absteigen. Doch die Reitlehrerin war beschäftigt und ich konnte nicht sofort absteigen.
Jedenfalls war mir langweilig und ich wackelte die Zügel einfach aus Langeweile hin und her. Plötzlich reagierte das Pferd prompt und rannte mit mir los mit Höchstgeschwindigkeit als ginge es um Leben und Tot. Das Pferd rannte die ganze Halle entlang und mehrere Leute des Reithofes versuchten das Pferd zu stoppen. Glücklicherweise konnte ich mich so festhalten, dass ich nicht runterfiel und möglicherweise vom Pferd zertreten wurde. Irgendwann konnte das Pferd gestoppt werden und ich ging vom Pferd runter. Dennoch war ich so psychisch fertig als hätte ich nur knapp einen Krieg überlebt. Seitdem wollte ich nie wieder reiten gehen beziehungsweise auf einem Pferd draufsitzen.
Ebenfalls blieb mir in Erinnerung ein schwerer Autounfall den ich und meine Tante Paula erlebten, als wir gerade auf den Weg zu einer Reitstunde in dieser Reitschule waren. Es war eine Kreuzung mit einer Ampel. Ein Verkehrsteilnehmer hatte grünes Licht und fuhr ganz normal mit normaler Geschwindigkeit in die Kreuzung. Der andere Verkehrsteilnehmer hatte rotes Licht, fuhr jedoch mit hoher Geschwindigkeit durch die Kreuzung. Plötzlich gab es einen lauten Knall und beide Autos kollidierten. Meine Tante sah alles genauso wie ich. Da ich aber noch ein Kind damals war, wurde nur meine Tante als Zeugin des Unfalles von der Polizei vernommen.
Meine Tante Paula war ebenfalls mehrere Monate für mich da, als meine Mutter wegen einer schweren Operation ins Krankenhaus musste. Keiner wusste, ob meine Mutter diese Operation an der Bauchspeicheldrüse überleben würde. Ich hätte, wenn ich Pech gehabt hätte, schon mit bereits damals zehn Jahren ein Halbwaisen-Kind werden können. Vielleicht hätte das auch ein böses Ende für mein Leben nehmen können, wer weiß das schon.
Während den ganzen Monaten war meine Tante Paula sozusagen meine zweite Mutter und sie machte alles für mich, sprich den Haushalt, wir fuhren gemeinsam zur Schule damals etc. Des Weiteren gab es in meiner Volksschulzeit noch eine Sache, wo meine Mutter ebenfalls hätte sterben können. Sie hatte einen schweren Autounfall.
Glücklicherweise waren ich und meine Tante Paula nicht dabei. Es war so, dass sie normal auf der Autobahn fuhr. Auf einmal gab es vor ihr eine Massenkarambolage mit vielen Fahrzeugen. Sie reagierte schnell und versuchte auf dem Pannenstreifen durch die Wiese auszuweichen und zum Stehen zu kommen. Sie kam zwar unverletzt davon, das Auto allerdings hatte große Schäden davongetragen. Ich war glücklich, dass meine Mutter den Unfall überlebt hatte. Die Blechschäden am Auto waren egal.
Das Schulgebäude war eigentlich ganz okay aber die Schule war etwas abgelegen von Linz und man hatte jetzt nicht so viel außerhalb wo man hingehen konnte aber gut als Kind hatte mich das auch noch nicht so interessiert. Auch interessant zu erwähnen ist, dass ich an dieser Schule auch meine Fahrradprüfung machte und diese gleich beim ersten Versuch positiv abschloss und ich somit den Führerschein für das Fahrrad erhalten habe.
Für mich war das natürlich ein sehr schönes Gefühl. Nach meinen Erinnerungen zufolge haben es ein paar Mitschüler nicht geschafft. Diese mussten sich dann unsere Jubel Geschreie von der Mehrheit der Klasse inklusive mir und den Freuden in den Tränen mitanhören beziehungsweise mitansehen. Es war sicher kein schönes Gefühl für diese Mitschüler. Dieses negative Gefühl lernte ich dann ja in meiner ich nenne sie „Schwarzen Zeit“ noch oft genug kennen.
Der Start meiner Bildungskarriere der Mittelstufe fing eigentlich ganz gut an. Ich bekam als Belohnung für die Annahme eines Gymnasiums von meiner Oma mütterlicherseits 5000 Schilling (ca. 400 Euro heutzutage) damals, 1000 Schilling (ca. 70 Euro heutzutage) von meinem ich nannte ihn immer dritten Opa (den damaligen Lebensgefährten von meiner Oma) und 1000 Schilling von meinen beiden Erziehungsberechtigten. Außerdem gefiel mir das Lob meiner ganzen Verwandtschaft, dass ich so viel erreicht hätte und es mir keiner anfangs zutraute wie das beste Beispiel die österreichische Schulbehörde.
Ich ging dort einige Zeit lang in diese neue Schule, jedoch lehnte mich meine damalige Klasse weitestgehend ab. Manchmal mobbten sie mich. Einmal wollte mich jemand in den Schrank einsperren und sagte da drinnen wären 20 Schilling. Ich wusste sofort, dass es eine Falle war. Einmal hatten wir das Fach Werken und wir mussten etwas basteln. So sagte einer ich sollte ein Symbol (das Hakenkreuz) auf das Papier malen. Ich wusste schon damals was das ist und verweigerte dies. Das Resultat waren dann Schläge seitens der Klassenkameraden.
Keiner mochte mich wirklich, jedoch gab es zwei Menschen dort, die mich aber trotzdem in ihren Freundeskreis integrierten. Einer ging mit mir in meine Klasse und hieß Georg. Dieser und seine Eltern waren auch die einzigen, die später dagegen stimmten ob ich rausgeschmissen werden sollte (dazu später mehr). Ein anderer war glaube ich ein Türke aber 100 prozentig weiß ich das auch nicht mehr.
Ich weiß noch, dass ich ihn, bevor ich in diese Schule kam im Krankenhaus kennenlernte. In den Sommerferien 1997 war ich im Krankenhaus, weil man mir die Mandeln herausnahm. Dort waren wir Zimmergenossen. So wie es der Zufall wollte, ging er dann auch in meine Schule, jedoch war er dort schon in der fünften Klasse.
Ich war erschrocken als ich ihn das erste Mal dort sah und er ebenfalls. Er fragte gleich wie es mir geht und ob ich mich hier wohlfühle. Ich sagte nein, weil mich die Klasse sehr mobbt. Er bot mir gleich Hilfe an, indem er die Leute mal mit seinen Freunden „bearbeitet“ und es auf die russische Art klärt, wenn Sie verstehen was ich meine. Ich bedankte mich bei ihm aber lehnte ab um noch weiteren möglichen Ärger zu vermeiden. Soviel dazu, dass immer gesagt wird Türken wären nie nett zu Österreichern. Es gibt eben solche und solche.
Das erste Semester verlief mit sehr guten Noten, jedoch hatte ich in Deutsch ziemliche Probleme. Ich dachte anfangs das läge an mir aber später fanden wir (meine Mutter und ich) heraus, dass diese Lehrerin von Anfang an etwas gegen meine Person hatte. Bei der Kontrolle der Schularbeiten stellten Experten bessere Noten fest und außerdem beschuldigte sie mich dreist ich hätte eine Schularbeit versteckt beziehungsweise vernichtet. Ich wusste, dass ich das nie getan habe. Später kam raus, dass sie die Schularbeit mit Absicht einbehielt.
Das erste Semester war schon fast vorbei, doch dann kam der große Knall. Ich weiß nicht mehr genau welcher Tag es war, es war im Jahr 1998 und es war normales Wetter. Ich ging an dem Tag ganz normal zur Schule und dachte mir nichts dabei. Ich machte den Unterricht mit, bis die letzte Unterrichtsstunde vorbei war. Ich wollte ganz normal aus der Schule durch den Vorderausgang gehen, doch als die Türe geöffnet wurde, sah ich schon ein Fernsehteam herumstehend vor meiner Mutter und sie warteten nur darauf, bis ich rauskomme.
Ich dachte mir „Scheiße was ist jetzt wieder los? Was habe ich jetzt wieder falsch gemacht? Ich glaube ich sollte lieber die Hintertüre nehmen und abhauen“. Aber irgendetwas sagte mir, dass ich nicht weglaufen kann und soll, sondern mich wie ein Mann stellen soll. So ging ich beim Vorderschultor hinaus und kaum war ich draußen, umzingelten mich schon die Fernsehleute mit Kameras, Fotoapparaten und Mikrofone.
Das würde ja mir nichts ausmachen, wenn ich reich und prominent wäre und einfach ein Imageverstärker meines Rufes ist, aber ich wusste ja, dass es um eine negative Sache ging und ich eben leider nicht reich und prominent war und noch immer nicht bin. Mir wurde sofort klar, dass etwas Schlimmes passiert sein muss. Da ich aber bis dahin nicht wusste was genau vorgefallen war, hatte ich im Selbstschutz meine Arme und Hände vor mein Gesicht gelegt, dass man mich so wenig wie möglich erkennen konnte, ähnlich wie Schwerverbrecher die beim Weg zum Gericht beziehungsweise beim Urteilsspruch gefilmt werden und sich unkenntlich zeigen wollen.
Meine Mutter sagte dann später, dass ich aus dem Gymnasium rausgeschmissen wurde, weil mein Verhalten laut der Schule nicht mehr tragbar war. Die Eltern der Schüler meiner Klasse stimmten gegen meinen weiteren Verbleib in dieser Klasse beziehungsweise Schule. Die einzige Ausnahme war mein Klassenkamerad Georg und seine Eltern. Ich weiß bis heute nicht wieso diese mich als einzige mochten aber es war ein nobler Zug von denen sich nicht anzuschließen.
Einerseits war ich sehr traurig, dass ich rausgeschmissen wurde aber andererseits war ich auch erleichtert, weil ich diese Klasse nicht mehr ertragen musste. Es gab einen riesigen Medienaufstand um meine Person und um diese Sache in der Schule. In Österreich gab es ein solches mediales Interesse nicht oft außer bei Verbrechen wie beispielsweise beim Fall Natascha.
Ebenfalls das Ausland erfuhr über meine Sache. Viele andere Mütter hätten dies sicher nicht auf sich genommen, aber manchmal trägt die russische Herangehensweise in solchen Situationen, sprich Skrupellosigkeit und „Hau drauf“ Mentalität mehr Früchte, als die österreichische Art der „Duckmäuser-Mentalität“.
Doch dieses Medienspektakel hatte für mich und für meine Mutter und Tante Paula auch etwas Gutes. Wir bekamen öffentliche Aufmerksamkeit und meine Mutter schrieb ein Buch, wodurch wir gutes Geld verdienten, denn meine Mutter hatte damals nur die Mindestpension und meine Tante Paula hat heute noch die Mindestpension, obwohl sie ihr ganzes Leben lang arbeitete. Wir waren dann sozusagen „Schilling-Millionäre“ und lebten im Plattenbau.
Meine Mutter verschwieg dies aber so gut wie möglich. Trotzdem wäre ich einmal als Kind fast entführt worden. Ob das ein Kinderschänder war oder einer der über unser Geld wusste kann ich nicht sagen. Nur mit Hilfe meiner Tante Paula konnte diese Entführung damals verhindert werden. Jedenfalls gönnten wir uns mit dem Geld, dass meine Mutter durch diese Sache verdiente schöne lange Urlaube.
Es wurde uns sogar auch angeboten, ob wir nicht nach Amerika (USA) auswandern würden. Im Nachhinein denke ich mir: „Warum haben wir das nicht getan?“. Ich wäre dort mehr respektiert worden, weil es viel mehr Autisten im Vergleich zur jeweiligen Bevölkerungszahl gibt (USA = Autisten-Hochburg) und die Bildungsinstitute wären wahrscheinlich nie so kompliziert gewesen und vielleicht sogar noch kulanter.
Das schönste für mich war, dass dieses Linzer Gymnasium einen schönen Imageschaden erlitt. Schon im darauffolgenden Jahr hatten sie nur noch ein Drittel der Anmeldungen an neuen Schülern, die sie im Vorjahr bekamen. Das nennt man eben Karma. Nach 1-2 Monaten unfreiwilligen „Homeschooling“ mit meinem damaligen Schulbegleiter namens Yahya nahm man mich an einer Hauptschule in der Nähe meines Wohnortes für das zweite Semester der ersten Klasse Hauptschule an.
Leider konnte ich auf kein anderes Gymnasium oder auf eine Mittelschule (DE: Realschule) innerhalb von Linz gehen, da mich keine andere höhere Schule aufnehmen wollte. Das lag jedoch nicht an meiner Intelligenz bzw. Noten davor, sondern wahrscheinlich an meiner Andersartigkeit, sprich meinem Autismus.
Das Gebäude an sich war damals nicht gerade einladend. Es war ein Altbau und schaute damals schon nicht mehr sehr neu aus. Außerdem war es mitten in der Stadt ohne Spielplätze oder einem Park in der Nähe oder irgendetwas woran sich Kinder erfreuen können. Das innere des Schulgebäudes war ebenfalls alt und marode.
Leider war meine Klasse wie schon wie erwähnt ebenfalls sehr abweisend zu mir und mobbten mich auch teilweise. Somit sei gesagt ich würde diese Schule keinem empfehlen, besonders nicht Eltern von Kindern die nicht völlig gesund beziehungsweise normal sind oder aus anderen Ländern stammen.
Nach dem ganzen Tumult, den ich an diesem Linzer Gymnasium hatte, ging ich im zweiten Semester der ersten Klasse der Hauptschule in meine neue Schule, da ich ja noch schulpflichtig war. Meine Klassenkameraden waren vielleicht nicht so intelligent und zivilisiert wie die vorherigen am Gymnasium. Doch was für mich mehr zählte war, dass ich mich eigentlich viel besser mit meiner neuen Klasse verstanden habe.
Natürlich hatte ich auch im Gegensatz zum Gymnasium davor, wieder einen Schulbegleiter, der mich in der Klasse, in der Pause und im ganzen anderen Schulalltag begleitet hatte. Das machte natürlich Mobbing seitens der Klasse und unfaire Beurteilungen seitens der Lehrer eher unmöglich aufgrund des überwachenden Auges.
Ich kam in Mathematik und Englisch in die erste Leistungsgruppe. Nur in Deutsch entschieden wir uns für die zweite Leistungsgruppe, was ich dann später ein bisschen bereute, da die erste Leistungsgruppe einen „besseren“ Lehrer bot und die Mitschüler auch mehr Spaß an diesem Fach hatten, weil sie öfters Filme anschauten oder im Sommer Eis essen gingen, während wir für Deutsch büffelten, obwohl wir die niedrigere Leistungsgruppe waren.
Diese Lehrerin unterrichtete mich auch im Fach Werken und sie war von der Art her ein bisschen streng und auch komisch. In irgendeiner Klassenstufe bekam ich auf einmal einen Vierer in Werken im Zeugnis, obwohl ich alles so gut wie möglich machte. Sonst hatte ich nur 1er, 2er und paar 3er im Zeugnis. Dieses Zeugnis wurde dann jedoch später wieder zurückgenommen und ich bekam ein neues Zeugnis mit einem 3er in Werken ausgestellt.
Glücklicherweise bekam ich in der letzten Hauptschulklasse (vierte Hauptschulklasse oder in Deutschland wird es achte Klasse genannt) einen tollen neuen Werklehrer. Dieser war von meiner Arbeit an den Werkstücken so begeistert, dass er mir freiwillig ohne einen Anlass nur mir einen neuen verpackten Bohrkopf schenkte. Dies war ein sehr schönes Gefühl für mich und war eines der wenigen Sonnenseiten oder auch weißen Seiten genannt in meiner Bildungszeit.
Die Hauptschule war eigentlich auch angenehm zu lernen und außer dem Vorfall mit dem Fach Werken, gab es keine größeren Probleme mit den Lehrkräften. Sie akzeptieren es so wie ich bin. Ebenfalls bekam ich eine Schulbegleiterin vom Staat finanziert, die auf mich aufpasste und Mobbing in der Klasse so gut wie unmöglich machte. Sie war quasi wie eine kostenlose Leibwächterin für mich.
Einmal kam ich auf die Idee meine Schulbegleiterin in der Freizeit, wo sie ebenfalls für mich da war zu fragen ob wir mal eine Runde ein Brettspiel in Form eines Strategiespieles spielen könnten. Sie bejahte. Doch diese Runde war die längste Runde in diesem Spiel, die ich persönlich und sicher auch viele andere, die dieses Spiel kennen erlebten. Sie dauerte Monate und man kam lange nicht zum Ziel. Normalerweise spielte man in diesem Spiel mit 100er Beträgen.
Wir waren aber schon bei 10000en Beträgen und mehr. Wir mussten extra Spielgeldscheine eines anderen Spieles dafür hernehmen. Doch am Ende gewann ich dieses Spiel in dieser wahrscheinlich Rekordlänge. Ich war damals sehr erfreut darüber gesiegt zu haben aber es machte trotzdem sehr viel Spaß.
Als die dritte Hauptschulklasse begann, ging ich in eine neue Klasse (Parallelklasse), da angeblich die neue Klasse besser für mich sei und ein Klassenwechsel nichts Schlimmes ist. Da ich sowieso keine engeren Freunde in der alten Klasse hatte, war mir das egal und ich wechselte ohne Probleme zu machen. Die neue Klasse nahm mich gut auf und ich hatte oft Spaß mit den anderen Klassenkameraden.
Als ich im Jahr 1999 das erste Mal ein Handheldspiel bekam wo es um Taschenmonstern ging, war ich sofort hin und hergerissen von diesem RPG System. Ich konnte es vorher bei einem Urlaub auf einem Bauernhof bereits schon spielen, weil es da der Sohn von diesem Bauern schon besaß. Am Vortag bevor ich das Spiel bekam, schlief ich die ganze Nacht nicht, weil ich einfach nicht mehr das Spiel aus dem Kopf bekam und ich wusste, dass ich es am Tag darauf geschenkt bekommen werde.
So bekam ich das Handheldspiel und ich spielte es sehr leidenschaftlich durch. Mein damaliger Freund Stefan besaß das Spiel ebenfalls und wir machten auch gegeneinander Kämpfe mittels Linkkabel und tauschten auch die Monster untereinander aus. In der Klasse kämpfte ich mit meinen Klassenkameraden auch immer virtuell gegeneinander. So war jede Pause und jede Freistunde beziehungsweise Vertretungsstunde ein Heidenspaß.
Doch ich spielte nicht nur Spiele, die eher für Kinder gedacht waren, sondern auch bereits schon mit 11, 12 Jahren Spiele, die eigentlich erst Jugendliche bis Erwachsene spielen durften beziehungsweise auch heute noch dürfen. Lotto und Rubbellose sind bei uns in Österreich zwar schon ab 16 Jahren erlaubt, anders als in Deutschland und vielen anderen Ländern, wo es erst ab 18 erlaubt ist. Doch ich spielte bereits das erste Mal Lotto und Rubbellose beziehungsweise Brieflose schon bereits mit geschätzten 11 bis 12 Jahren. Natürlich durfte das die Trafikantin (DE: Kiosk-Frau) offiziell nicht, doch inoffiziell kannten sie mich schon gut dort und sie wollten mir einfach den Spaß, den Kick am Glücksspiel nicht verbieten und ließen mich gewähren.
Des Weiteren spielte ich sogar mal im richtigen hoteleigenen Casino damals im Urlaub in Las Vegas kurz auf einem richtigen Spieleautomaten oder auch Slot genannt. Ein erwachsener Mann ließ mich kurz damit spielen. Lustigerweise als ich die Maschine betätigte, gewann der Mann gleich zehn Dollar bei einem Einsatz von ein paar Pennys. Der Mann war damals aber so ehrenvoll und gab die Hälfte des Gewinnes mir persönlich ab. Wohl war dem Mann dabei aber nicht. Er sagte, wenn das jemand rausfindet, würde er mächtigen Ärger bekommen.
Mobbing gab es in dieser Klasse ebenfalls so gut wie keines, da immer meine Schulbegleiterin anwesend war. Ich behielt die Hauptschulzeit eigentlich gut in Erinnerung. Das einzige was nicht so gut war, war einmal als wir einen Test einen Tag vor Ostern machen sollten. Dies war für mich aber nicht möglich, da der Urlaub schon paar Tage vorher anfing und alles schon gebucht war. Ich machte diesen Test nach dem Urlaub nach.
Dann gab es mal einen riesigen Streit mit einem Mitschüler namens Daniel. Ich war am Vortag bei seiner Wohnung, jedoch war er nicht da, sondern nur seine Mutter. Irgendwie fuhr ich seine Mutter an. Ich weiß nicht mehr um was es dabei ging. Am nächsten Tag revanchierte er sich für den schlechten Tonfall an seiner Mutter an mir, indem er mich zu Boden schlug. Dies war die vierte und somit letzte Klasse der Hauptschule noch vor Weihnachten im Jahr 2000.
Ab der vierten Klasse Hauptschule bekam ich einen sehr miesen Schulbegleiter, da meine alte Schulbegleiterin, die ich sehr mochte aufhörte. Dieser Schulbegleiter besaß eine sehr miese Art und beleidigte mich immer wegen meines Autismus. Meine Mutter wollte diesen Typen schon bei der Schulbehörde melden gehen aber sie ließ dennoch davon ab.
Jedenfalls war dieser Vorfall. Anstatt eine Hilfe seitens meines Schulbegleiters zu erwarten, sagte er, dass ich es verdient hätte so zusammengeschlagen zu werden und ich mich bei seiner Mutter von diesem Schulkameraden entschuldigen soll. Das hätte ich aber sowieso getan, da mir der Schulkamerad schlimmeres androhte und ich keinen weiteren Ärger wollte.
In der Nacht an diesem Tag musste ich etwas vom Supermarkt in der Nähe von meinem Wohnort holen. Dies war mein Glück und so ging ich auch gleich zu der Wohnung des Schulkameraden hin und entschuldigte mich bei seiner Mutter. Somit war am nächsten Tag die Sache erledigt. Doch dieser Mitschüler stahl mir trotzdem dreist irgendwann in diesem einen Jahr meine wertvollste Spielkarte. Ich wusste, dass es er war, konnte es aber nicht beweisen.
Dann gab es noch ein weiteres negatives Erlebnis, wo ein Mitschüler von mir beteiligt war. Ich war mit meinem Kumpel Stefan im Hallenbad, dass nicht weit weg von unserem Wohnort in Linz Auwiesen war schwimmen. Ich wollte nicht Geld für den Spint ausgeben und so machte ich die Türe des Spints nur zu aber sperrte nicht ab.
Nachdem ich mit meinem Kumpel Stefan schwimmen war und ich mit dem Fahrrad nachhause fahren wollte, kam das Erschrecken. Meine ganzen Klamotten und meine Tasche mit einem bestimmten Dinosaurier Logo waren weg. Glücklicherweise waren in der Tasche außer dem Gewand keine wertvollen Gegenstände oder Bargeld drinnen.
Natürlich riefen wir sofort die Verantwortlichen des Bades aber sie konnten nichts machen, da ich leider selber dran schuld war und ich nicht abschloss. So musste ich halbnackt nur mit der Badehose bekleidet mit dem Fahrrad nachhause fahren. Meine Mutter und Tante Paula waren verärgert, weil dieser Besuch des Freibades nicht abgesprochen war und weil ja das Gewand gestohlen wurde was ja nicht billig war. Doch leider wurde der Täter nicht offiziell gefunden.
Am nächsten Tag aber kam ein Mitschüler plötzlich mit genau derselben Tasche und dem Dinosaurier Logo in die Schule die ich bis zu diesem Vorfall auch hatte. Noch nie zuvor zeigte er diese Tasche in der Schule rum. Ich wusste sofort, dass dieser Mitschüler etwas mit dem Diebstahl zu tun hatte oder er es sogar selber war. Ich sagte dies auch meinem Schulbegleiter aber dieser machte nichts, weil er sagte ja solche Taschen gibt es wie Sand am Meer. Ich weiß nicht warum ich beziehungsweise meine Familie nicht näher nachgingen aber es war schließlich mir auch bis heute eine Lehre besser auf mein Eigentum in Zukunft aufzupassen.
Es gab aber auch schöne Dinge in dieser Linzer Hauptschule. Das Fach Hauswirtschaft beziehungsweise Kochen, machte mir Spaß, da man zuerst alles zubereiten und kochen musste und danach seine eigene Leistung essen konnte. So schmeckte das Mittagessen dort gleich doppelt so gut. Außerdem gefielen mir oft auch die witzigen Momente, als wir viel Blödsinn machten.
Dann gefiel mir das Fach Turnen (Deutschland: Sport) an dieser Hauptschule ebenfalls sehr gut. Wir machten so gut wie immer Ballspiele, die Spaß machten und so gut wie nie Geräteturnen oder andere Dinge, die den meisten Schülern keinen Spaß machten. Die Noten fielen auch immer für jeden Schüler in der Klasse gut aus. Volleyball war das Ballspiel Nummer Eins an dieser Schule, da diese Schule auch Volleyballwettbewerbe und auch bei Volleyballmeisterschaften mit dabei war.
Volleyball war für mich immer eine Ballsportart die ich sehr mochte, weil man da nicht viel laufen muss, sondern eher gut zielen muss. Dies konnte ich immer schon besser. Es wäre schön gewesen, wenn ich damals in der Hauptschule in einem Turnier mitspielen hätte können und so im Rampenlicht gewesen wäre. Leider aber war ich laut meinen damaligen Turnlehrern zu schlecht dafür. So wurde aus diesem kleinen Traum nichts. Doch wie es das Schicksal wollte bekam ich meine zweite Chance über ein Jahrzehnt später in der zweiten Maturaabschlussklasse (dazu später mehr in diesem Buch).
Doch wir spielten nicht nur Volleyball oder Fußball, sondern auch ein Ballspiel, dass eigentlich nicht offiziell als Sport existiert aber trotzdem sehr viel Spaß machte. Es funktionierte ähnlich wie Baseball.
Die Erklärung
Man macht Matten an sechs verschiedenen Stellen und am Ende eine große Matte, wo man reinspringt. Am Anfang wirft einer von einer Mannschaft zwei Bälle irgendwo hin im Turnsaal, sprich durch die Luft. Die andere Mannschaft muss die zwei Bälle so schnell wie möglich finden und dann die zwei Bälle so schnell wie möglich in einen Korb werfen der neben der Sprungmatte steht. In dieser Zeit läuft derjenige von der anderen Mannschaft so schnell wie möglich bis ans Ziel. Wie das bewertet wird kann auch verschieden sein.
Man kann es so bewerten nur wenn man ganz durchkommt, bekommt man einen Punkt oder aber wenn man vorher sich entscheidet auf einer Zwischenmatte stehen zu bleiben, bekommt man Teilpunkte und wenn man das Ende schafft zehn Punkte oder so. Natürlich wenn man aber nirgends draufsteht oder in der End-Matte drinnen liegt und die zwei Bälle sind im Korb, dann bekommt man gar keine Punkte.
Wenn alle dran waren von der Mannschaft zum Bälle werfen, dann wird der Spieß umgedreht und danach wird ausgewertet welche Mannschaft mehr Punkte hat.
Einmal diskutierten wir eine ganze Deutschstunde über ein Merchandise mit den Taschenmonstern, machten Polsterschlachten mit den Polstern vom Klassensofa oder aber auch das rüpelhafte Benehmen mancher Schüler war oft sehr witzig.
Das ein Klassenkamerad immer aus Spaß zu mir sagte, ich werde mal reich und ein Großindustrieller, sprich steinreicher Mann, ähnlich wie Donald Trump heutzutage mit tausend eigenen Fabriken, fand ich persönlich auch immer lustig. Ebenfalls lustig fand ich mal ein reales Experiment im Fach Physik, wo dann das Gerät förmlich vor unseren Augen explodierte, es einen lauten Knall gab und der Strom kurz ausfiel. Verletzt wurde dabei zum Glück niemand.
Eine schöne Sache erlebte ich ebenfalls das erste Mal in der Hauptschulzeit. Ich hatte das erste Mal Kontakt mit dem Internet. Ich nahm etwas aus einem Urlaub mit, wo eine Webadresse darauf stand. Ich wollte mehr davon wissen und war neugierig, ob dies tatsächlich funktioniert. Als ich diese Adresse im Computer im Browser eingab und es kam eine Webseite mit Bildern und so weiter, freute mich das sehr und ich brach in Jubelstimmung aus. Ich war halt damals noch 12-14 Jahre alt und somit ein Kind.
Noch dazu tippte ich damals sehr langsam. Ich tippte auf einer Computertastatur schlimmer als ein 100-Jähriger Opa. Doch mit der Zeit hatte ich viel Übung darin. Besonders dann in der schlimmen Zeit in Wien saß ich ja fast nur noch am PC und so lernte ich das schnelle Schreiben von alleine. Eine sehr negative Sache blieb mir ebenfalls von meiner Hauptschulzeit in Linz in Erinnerung. Mein damaliger Schulbegleiter Yahya wurde zu Unrecht eines Kindesmissbrauchs beschuldigt.
Ein paar Mädchen aus meiner ersten Klasse behaupteten, dass mein damaliger Schulbegleiter sie angefasst hätte, was natürlich nicht stimmte. Meine Mutter half meinem damaligen Schulbegleiter sofort und sie erzählte beim Landesschulrat, wie er immer mit mir umging. Zum Glück glaubte die Schulbehörde meiner Mutter und nicht den Mädchen in meiner damaligen Schule.
Trotzdem war es keine leichte Zeit für meinen damaligen Schulbegleiter. Die meisten Menschen sehen so etwas nur im Fernsehen bei Serien oder Filmen. Das es aber einem sehr schnell selbst unschuldig treffen kann, davon haben nur die wenigsten Ahnung, siehe anderes Beispiel der Fall Marco damals in der Türkei im Jahr 2007 oder dem damaligen Wettermoderator Jörg K. im Jahr 2010. Selbst wenn sich herausstellt, dass man unschuldig ist, verfolgt es einem trotzdem noch ein Leben lang, wenn bis dahin nicht schon der eigene Ruf komplett ruiniert ist.
Die Mädchen aus meiner Klasse gaben am Ende zu, dass sie logen und sie machten das nur, weil sie einfach neidisch auf mich waren, dass Yahya alles für mich machte. Mein damaliger Schulbegleiter Yahya unternahm sowohl in der Schule als auch in meiner Freizeit viel mit mir. Er war wie ein großer Bruder und kostenloser Leibwächter in der Schule für mich. Noch dazu spielte er in meinem bis heute gebliebenen Lieblingsfußballverein in Linz als richtiger Fußballer mit. Manchmal war ich auch in seinen Spielen live dabei und schaute zu. Einmal gab es eine Situation, wo ich im Fußballstadion richtig heulen musste, weil meine Lieblingsmannschaft so haushoch gegen einen anderen Verein verlor.
Auch ein paar andere Erlebnisse an dieser Hauptschule blieben mir in Erinnerung. Wir hatten einen Geografielehrer (DE: Erdkundelehrer) der schon fast in Pension war. Dieser besaß noch eher einen altmodischen Lehrerstil. Wir redeten auch manchmal über Dinge des Lebens und er erzählte unter anderem auch, dass es für den Schüler selber besser sei mal vom Lehrer eine Ohrfeige zu kassieren anstatt einen 5er beziehungsweise ein Mitarbeitsminus bei einer schlechten Tat eingetragen zu bekommen. Des Weiteren waren seine Prüfungen auch immer nur mündlich und diese zählten vollständig in die Gesamtnote.
Ich schaffte meistens immer eine Note Eins bei ihm und die schlechteste Note bei ihm waren Zweier. Doch als ich einmal mit meiner Schulbegleiterin die mir auch gleichzeitig Nachhilfe gab mit ihr für eine Prüfung in Geografie lernte, wiederholten wir den Stoff immer und empfanden die Prüfung einfach nach, damit ich besser lernen konnte. Da hatte ich auf einmal so einen starken Blackout den ich weder vorher noch nachher je hatte. Mir fiel einfach nichts zum Prüfungsthema ein, obwohl ich alles von A bis Z lernte. Zum Glück war das aber nur bei meiner Nachhilfelehrerin und es gab keine Noten darauf.
Wäre das bei der richtigen Prüfung gewesen, hätte ich einen Vierer, wenn nicht sogar einen Fünfer als Note kassiert so sagte sie am Ende der Probeprüfung. Zum ersten Mal kamen mir Versagensängste. Eine andere Sache blieb mir ebenfalls in Erinnerung. Manche in der Klasse, besonders diejenigen die überall in der dritten Leistungsgruppe waren, wussten schon damals, dass sie es auf dem Arbeitsmarkt schwer haben werden.
Einmal mussten alle Leistungsgruppen in der Klasse Unterricht des jeweiligen Faches machen. Fragt mich nicht warum das so war. Jedenfalls fingen auf einmal alle Schüler der dritten Leistungsgruppe an auf dem Tisch zu klopfen und ein bestimmtes Lied in der Rockerszene nach zu klopfen und das obwohl der Lehrer anwesend war.
Danach fingen auch die meisten anderen an zu klopfen. Dem Lehrer gefiel das gar nicht und er konnte keinen Unterricht mehr machen, weil fast alle die ganze Zeit nach dem Lied klopften. Ich muss zugeben ich klopfte ebenfalls auch mit meinem Schlüsselband, jedoch unter dem Tisch. Dies war auch mein Glück denn am Ende wurden alle sichtbaren Klopfer zu empfindlichen Schulstrafen verurteilt. Wo wir schon bei Schulstrafen sind. Es stand Werkstätte oder auch Werken genannt auf dem Stundenplan an und wir mussten auch pünktlich zum Runtergehen im Werkraum erscheinen.
Meistens hielten sich die Klassenkameraden nicht dran. So kam es dazu, dass sich unser Werklehrer entschloss die Zuspätkommer zum Nachsitzen zu verdonnern und zwar eine gute Unterrichtseinheit. Dies passte den Leuten, die zu spät kamen, gar nicht und sie diskutierten warum es nicht möglich wäre nur die zu spät gekommene Zeit abzusitzen. So willigte der Lehrer ein und manche Mitschüler mussten extra in die Schule kommen und das nur eine halbe Minute lang. Ich musste so lachen und konnte mich gerade noch einkriegen, weil mir mein Lehrer ebenfalls Nachsitzen androhte, wenn ich nicht aufhöre zu lachen.
Des Weiteren gab es ebenfalls eine witzige Situation mit dem Werklehrer. Es ging darum irgendetwas zu machen, fragt mich heute nicht mehr was es genau war. Jedenfalls drohte uns der Werklehrer an, wenn wir das nicht machen bis zum Notenschluss, bekommen wir eine Note schlechter ins Zeugnis.
Dann fragte einer aus der Klasse folgenden Satz: „Was ist, wenn man schon auf einen Fünfer steht, was bekommt man dann?“ Da bei uns in Österreich an allen Schulen die Note 5 die schlechteste ist sagte der Lehrer daraufhin und das weiß ich heute noch „Einen 20er“ in österreichischer Dialektform. Dann fragte der Mitschüler dem Lehrer: „Was einen 20er?“ Er meinte wahrscheinlich in Form von Geld. Ich musste dann wieder sowas von lachen.
Doch eine Sache blieb mir ebenfalls in Erinnerung und diese Sache war nicht erst heute in der Rezession so, sondern geschah schon im Jahr 2000 lange vor den großen Wirtschafts- und Jobkrisen. Wir hatten eine Physikstunde und machten normal Unterricht. Es war schon gegen Ende des 3. Schuljahres meiner Hauptschulzeit. Plötzlich gingen Diskussionen los, was wir überhaupt werden können und das aus uns Hauptschülern nie etwas wird und man keine guten Jobchancen habe. Die Lage verschärfte sich und viele machten was sie wollten.
Sie schrien laut um sich her, schmissen die Schulmaterialen um sich, manche verließen sogar die Klasse ohne ein Wort zu sagen mit ihrem Schulrucksack und wollten nachhause gehen. Der Lehrer versuchte zu beruhigen aber er gab im Endeffekt den Leuten recht mit ihren Behauptungen. Schließlich endete diese Einheit aber keiner kam zum Glück zu Schaden oder wurde im Nachhinein dafür bestraft. Für mich kam das erste Mal ein Erlebnis einer depressiven Phase, Hoffnungslosigkeit einer jungen Generation und Bürgerkriegszustände und das schon im Jahr 2000.
Außerdem gab es auch eine Sache die ich auch nicht so schnell vergessen werde. In Linz hatte ich zwar nur zwei reale Freunde, diese waren aber dafür meine besten Freunde. Einer davon hieß Stefan wie ihr bereits schon wisst. Mit ihm unternahm ich auch vieles außerhalb der vier Wände. Einmal waren wir im Skatepark, wo es auch eine große Halfpipe gab. Dort war ein Klassenkamerad von meiner Hauptschule anzutreffen. Es kam zwischen meinem Freund Stefan und ihm zum Streit. Fragt mich nicht mehr worum es genau ging aber es kam auf jeden Fall zu einem größeren Streit.
Dann holte mein Mitschüler seine Freunde oder Cousins zu Hilfe, die auch älter als wir waren und in der Überzahl. Mir taten sie zwar nichts aber meinem Freund bedrohten sie und sagten zu ihm, wenn er nicht seine Schlapfen auszieht, dann würden sie ihn verprügeln. So musste mein Freund seine Schlapfen ihnen geben und ich konnte ebenfalls nichts dagegen unternehmen.
Als wir zuhause waren faltete seine Mutter meinen Kumpel Stefan zusammen, weil er so spät noch unterwegs war und keine Schlapfen mehr an seinen Füßen anhatte. Ich wollte diese Sache aber nicht ungesühnt lassen und war auf Rache aus. Am nächsten Schultag wartete ich bis eine Pause war und mein unangenehmer Schulbegleiter nicht anwesend war. Ich ging zu diesem Mitschüler und prügelte mich mit ihm.
Während ich nicht wirklich verletzt wurde, hatte er mehr Verletzungen die aber nicht schwerwiegend waren. Daraufhin wurde der Unterricht unterbrochen und meinem Schulbegleiter machte man Vorwürfe warum er diese Prügelei nicht verhinderte. Ich schlug somit quasi zwei Fliegen mit einer Klappe und zwar war es eine doppelte gelungene Rache nach russischer Art. Mein Schulbegleiter, der mich oft mies behandelte, bekam Anschiss von oben beziehungsweise von der Schule und mein Mitschüler, der meinen Freund abzog, bekam Prügel von mir wo ich als Sieger dabei heraus ging.
Ich erklärte dann meinen Schulbegleiter und der Schule warum ich das machte. Doch ich glaube eher sie unternahmen keine weiteren Schritte gegen mich wegen meines Autismus. Es war auf jeden Fall eine schöne Genugtuung für mich. Doch diese Sache blieb nicht ohne Konsequenzen. Es gab dann eine Unterrichtstunde danach, wo über das derzeitige Klassenklima und über die Verfehlungen gesprochen wurde.
Dabei war nicht nur unsere Schlägerei ein Thema, sondern auch das ständige zu spät kommen eines Mitschülers, mit dem ich schon Probleme mit seiner Mutter damals hatte (wie bereits geschrieben). Jedenfalls blieb für mich dieser Ausraster ohne Konsequenzen, Autismus sei Dank.
Mit meinem Kumpel Stefan unternahm ich auch viele andere Dinge. Ich kann mich an einen Vorfall erinnern, der mich heute sogar selber zum Lachen bringt und wo sich mein Freund Stefan damals halb kaputtlachte. Wir fuhren mit dem Fahrrad von einem Einkaufszentrum zurück und es war gerade Sonnenuntergang. Mein Kumpel Stefan fuhr vor mir und wir fuhren in den geschlossenen Wohnstraßenbereich mit unseren Fahrrädern. Da die Sonne gerade unterging und mich in den Augen blendete, sah ich nur mehr meinen Freund mit dem Fahrrad fahren und den Weg aber nicht die Stange des geschlossenen Schrankens.
Da ich diese Stange übersah, fuhr ich direkt rein. Glücklicherweise fiel ich nicht mit dem Kopf beziehungsweise Körper auf den harten Asphalt, sondern auf die Wiese direkt daneben. Ich zog mir leichtere Verletzungen zu und mein Freund lachte sich halb tot. Ich war schockiert, da mich dieser Schranken zu sehr überraschte und nicht von den Verletzungen. Mein Fahrrad fuhr witzigerweise noch ohne mich ein paar Meter weiter und fiel erst dann zu Boden.
Deswegen musste auch mein Freund so extrem lachen. Glücklicherweise war das Fahrrad unbeschädigt und wir fuhren dann nach diesem Erlebnis normal nachhause. Wie sich herausstellte passierte mir auch nichts Schlimmeres nach einer ärztlichen Untersuchung die Tage danach. Diese Geschichte schrieb ich auch in mehreren Aufsätzen in meiner Schulzeit und sogar mal in einer Deutsch-Schularbeit.
An eine positive Sache kann ich mich ebenfalls in meiner Hauptschulzeit erinnern. Das hatte aber eher nichts zu tun mit der Schule, sondern ich war zu diesem Zeitpunkt sozusagen ein bisschen prominent. Irgendwann fragte die österreichische Regierung meine Mutter welches Geschenk ich gerne zu meinem 13. Geburtstag haben will.
Meine Mutter dachte sich ich würde wie jedes normale Kind antworten wie beispielsweise einen Ball oder eine neue Spielkonsole. Doch weit gefehlt. Ich wusste, weil die Regierung mit im Spiel ist meinen Wunsch auszusprechen, nämlich für einen Tag einen berühmten österreichischen Politiker zu treffen und mal einen Tag lang mit ihm zu verbringen. Ich wollte über Politik, Wirtschaft und so weiter diskutieren und das als damals 13-Jähriger.
Ich wurde vom damaligen österreichischen Finanzminister eingeladen mit ihm einen Tag zu verbringen und ich schaute mit meinen Eltern und anderen Leuten unter anderem die Nationalbank an. Ich sah bereits die Euroscheine Jahre zuvor, bevor sie die meisten Österreich überhaupt besaßen. Dann war ich bei ihm in seinem Politikbüro und wir machten noch einen Ausflug in den Wiener Prater. Es war auf jeden Fall ein sehr schöner unvergesslicher Tag.
Nach diesem Tag erwähnte man mich sogar in der Zeitung und das mit einem Foto, wo ich Euroscheine in der Hand halte, obwohl es zum damaligen Zeitpunkt noch keinen Euro gab. Hier sah man ich habe schon immer für Wirtschaft und Geld interessiert und wäre die Fachhochschule im Burgenland zu mir entgegenkommender gewesen, dann hätte ich auch heute den Bachelor in Wirtschaftswesen in der Hand. Doch dazu später mehr im jeweiligen Kapitel. Hier war ich wieder wegen etwas positivem in den Medien. Dies wechselte ich bei mir ständig ab aber so ist halt mein Leben, ein auf und ab wie an der Börse.
Des Weiteren zerlegte ich in der Freizeit nach einem Schultag von meiner Hauptschule gerne Geräte wie Waschmaschinen, Geschirrspüler, Radios und anderes elektronisches Zeugs. Ich machte das einfach, weil es mir Spaß machte und einfach die inneren Teile begutachten wollte. Das war aber auch nur möglich, weil es bei uns viele Sperrmüllplätze in Auwiesen in Linz gab. So klapperte ich fast jeden Tag immer diese sozusagen kleinen Schrottplätze ab bis wieder etwas Neues dort lag. Ich hatte auch meine persönlichen Favoriten von den Geräten.
Platz 1 waren für mich Geschirrspüler, Platz 2 Waschmaschinen und Platz 3 Fernseher. Ich bastelte auch durch die erworbenen Teile die ich mitnahm ein eigenes kleines Haus für meine damalige Katze namens Minki, wo sie sich wohl fühlen konnte und ich sie immer in der Wohnung und draußen umherfuhr. Mit der Zeit kamen dann auch andere Kinder und Menschen in der Siedlung auf den Geschmack die Geräte zu zerlegen, weil es einfach Spaß machte und ich denke auch manche wollten die erworbenen Teile weiterverkaufen.
So war es gegen Ende meiner Zeit in Linz schon fast unmöglich noch Geräte zu finden die noch nicht ausgeschlachtet wurden. Ich denke ich bin der Verursacher der diesen Trend auslöste. Das schönste Stück was ich aber zerlegte, war kein Geschirrspüler, sondern ein abgelegtes altes Moped. Mein Traum war es aber immer ein Auto vollständig zerlegen zu können.
Soweit kam es aber dann doch nie und heute fehlt mir dazu das Interesse und auch das nötige Geld diesen Kindheitswunsch doch noch zu erfüllen. Doch es gab auch diverse Gefahren beim Zerlegen dieser Geräte. Besonders beim Geschirrspüler musste man aufpassen, dass man nicht die Säure in diesem Behälter abbekam denn diese verletzte die Haut.
Dann bei den Öfen durfte man nicht diese Dämmungen berühren, denn sonst juckte die Haut ständig und das über Stunden. Leider passierte mir das oft. Eine Sache bleibt mir aber in Erinnerung die auch sehr gefährlich war. Als ich mal einen Kühlschrank mit einem anderen Kind aus der Siedlung zerlegte, strömte Gas aus einem Behälter und ich und der andere Junge atmeten für ein paar Sekunden Gas ein. Es war sehr grauslich und man wollte nur noch weg von diesem Gasgeruch. Jedenfalls kann ich seitdem ein bisschen nachempfinden wie es damals in der Nazizeit war in den Konzentrationslagern vergast zu werden.
Es gab auch eine weitere negative Sache an dieser Schule. Normalerweise würde man so etwas von einem Gymnasium beziehungsweise einer Eliteschule vermuten aber es war tatsächlich an meiner damaligen Hauptschule in Linz und sonst nirgends. Weder davor, noch danach. Selbst in der FH im Burgenland, wo viele Bonzen-Kinder Wirtschaft studierten, war das nicht gegeben. Es wurden die Reinigungskräfte oder auch umgangssprachlich Putzfrauen genannt an dieser Schule von manchen Schülern fertig gemacht. Es wurden immer so Sprüche abgelassen wie „Ihr seid Dreck“ und „Ihr seid nichts wert“ und so weiter.
Das gefiel mir gar nicht. Ich verstand mich eigentlich mit den Putzfrauen immer gut und hing oft in ihrem Zimmer mit ihnen in den Mittagspausen mit meiner damaligen Schulbegleiterin ab und machten oft Kaffeekränzchen. Sie waren ganz nette und sympathische Frauen. Sie freuten sich auch, dass ich nicht so abgehoben war wie die anderen und sozialer dachte. Das lag wahrscheinlich auch daran, weil ich selber weiß wie es ist ausgegrenzt zu werden. Nicht jetzt wegen dem Geld, sondern wegen meines Autismus.
Außerdem soll man keine Menschen mit „niederen“ Jobs diskriminieren beziehungsweise fertig machen, denn sie sind ebenfalls Menschen und tun unserer Gesellschaft etwas Gutes. Es kommt immer auf den Menschen drauf an und nicht auf seinen finanziellen Status so finde ich.
Eine Sache fällt mir ebenfalls noch ein. Ich wollte gerade damals in meiner Kindheit mal Klassensprecher einer Klasse werden. Leider funktionierte das nie wirklich doch einmal wäre ich fast der stellvertretende Klassensprecher geworden. Leider war eine Stimme eines Klassenkollegen für ungültig erklärt worden, da der Schreibstil zu unterleserlich war.
Das nächste negative Erlebnis, dass mir von dieser Zeit noch einfällt, war, dass nach einem großen Meltdown meinerseits mir die Klassenkollegen meine Schulpantoffeln ohne einen Grund zu nennen in die Schultoilette schmissen. Als ich wieder nach ein paar Tagen in meine Schule kam, war ich natürlich verärgert und meine Schulbegleiterin ebenfalls. Es wurde natürlich nie herausgefunden wer es war. Natürlich war es für meine Familie ärgerlich, weil wir neue Pantoffeln kaufen mussten, die aber glaube ich von der Schule damals finanziell ersetzt wurden.
Leider gab es eine weitere negative Sache und zwar im Fach Mathematik von meiner Leistungsgruppe. Als die Mathelehrerin eine Schularbeit zurückgab, bekamen viele super Noten und ich hätte sogar einen Einser bekommen. Leider aber bemerkte die Lehrerin beim Austeilen oder war es schon danach ich weiß es nicht mehr so genau, dass sie falsch bewertete, weil die Punkte nicht stimmten.
Somit wurde jeder auf einen Schlag schlechter und ich bekam „nur“ einen Zweier. Ich fand es aber damals trotzdem unfair, weil ja die Bewertung schon vollendet war und man keine Schularbeit verschlechtern sollte. Mehr dazu im Unterpunkt des Kapitels Meine Meinung zum Thema Bildung.
Eine positive Sache blieb mir ebenfalls in Erinnerung. Es gab nicht nur Betragensnoten, sondern auch ein Punktesystem. Jeden Schultag wo man sich angemessen benahm und keine Dummheiten anstellte, bekam man einen Pluspunkt. Bei größeren Verstößen bekam man einen Minuspunkt. Wenn man eine bestimmte Anzahl an Pluspunkten sammelte, bekam man eine Belohnung, umgekehrt bei einer bestimmten Anzahl an Minuspunkten eine Strafe.
Die Belohnungen waren beispielsweise Süßigkeiten und die Strafe eine Betragensnote niedriger oder so. Durch dieses System wurde das Klassenklima deutlich verbessert. Diese Idee hatte meine damalige Schulbegleiterin. Als diese Frau die ich sehr mochte leider ging und ich diesen unguten Schulbegleiter im letzten Jahr der Hauptschule bekam, wurde das Punktesystem prompt abgeschafft und das war leider nicht die einzige Sache, die dieser neue Schulbegleiter falsch machte. Gottseidank musste ich ihn nur einige Monate ertragen, da ich schon mitten im letzten Schuljahr nach Wien umzog.
Es war Ende 2000 und es stand fest, dass ich nach der Hauptschule keine andere Schule oder Lehrstelle in Linz und generell in Oberösterreich bekommen werde, wegen des Vorfalles vom Gymnasium und auch keine Schulpflicht in der Oberstufe mehr bestünde. So mussten ich und meine Eltern überlegen wie es nun weitergehen soll.
Diese Schule war sehr nahe von meinem damaligen Wohnort und selbst das nachhause laufen war auch kein Problem. Das Gebäude war eigentlich schön und die Innenausstattung war ebenfalls schön und zum damaligen Zeitpunkt modern. Es gab auch rundum diverse Spielplätze, Parks und auch den berühmten Linzer Wasserwald, wo wir manchmal dorthin einen Klassenausflug machten. Die Klassen und Lehrer waren auch im Großen und Ganzen in Ordnung auch wenn sich manche manchmal sehr primitiv benahmen aber ich mochte das irgendwie und musste dazu oft lachen.
Heute ist ja die Flüchtlingskrise aufgrund der derzeitigen Kriege in beispielsweise Syrien jedem ein Begriff. In Sachen Weiterbildung ging es mir ähnlich wie manchen Syrern heutzutage, die gerne nach Deutschland und weiter nach Norden wollten. Man will aus seinem Leben etwas machen und wenn dies nicht im Heimatort möglich ist, so muss man eben umziehen. Ich floh zwar nicht aus einem Kriegsgebiet, jedoch wurde es mir von den Behörden sozusagen untersagt mich in Linz und generell in Oberösterreich weiterzubilden.
So machte meine Mutter eine Vereinbarung mit der damaligen österreichischen Bildungsministerin, dass wir nach Wien ziehen können, damit ich die Oberstufe dort absolvieren kann. In Österreich war es zu meiner Zeit so, dass man nach der achten Schulstufe wie man in Deutschland sagt, einen Abschluss der Mittelstufe bekommt (Hauptschule oder Mittelschule, die in Deutschland Realschule genannt wird).
Es war Dezember 2000. Wir bekamen einen Schulplatz, sprich ein Gymnasium, dass aber eher wie eine Mittelschule (DE: Realschule) aufgebaut war. Da wir nicht so viel Geld hatten und Wohnungen in Wien nicht gerade wie Sand am Meer verstreut sind, war es ziemlich schwierig eine gute Wohnung zu finden. Natürlich war uns klar, dass wir in keiner Luxuseigentumswohnung im ersten Bezirk in Wien wohnen werden. Wir bekamen zwar eine gute Wohnung von der Größe und der Ausstattung her, leider jedoch im schlimmsten Bezirk in Wien, nämlich in einem Ghettobezirk bereitgestellt.
Als ich das Viertel und die Wohnung das erste Mal sah und betrat, wollte ich am liebsten so schnell wie möglich wieder nachhause nach Linz und weigerte mich so gut es ging umzuziehen. Noch dazu waren in Linz meine zwei beste Freunde Stefan und David mit denen ich fast jeden Tag Sachen unternahm und in Wien kannte ich so gut wie niemanden.
Zu diesem Zeitpunkt war ich 14 Jahre alt und ich wusste auch, dass mit mir etwas anders ist. Da alles auf einmal zusammenkam, dachte ich das erste Mal als ich noch in Linz wohnte über Selbstmord nach. Ich überlegte in der Schule und zuhause die ganze Zeit wie ich mir am besten mein Leben nehmen soll.
Dennoch machte ich es bis heute nicht, obwohl ich wirklich viel Negatives erlebte. Ich weiß nämlich nicht was danach kommt. Sollte wirklich einer entscheiden wie mein weiteres Dasein ist und ich wegen dem Selbstmord in eine grausame Welt oder in ein noch schlimmeres nächstes Leben geschickt werden, ähnlich wie der Entscheider in einer meiner Lieblingsanime, dann würde ich es eventuell bereuen. Deswegen wollte ich es einfach nicht riskieren.
Ich hatte sogar schon die Tabletten im Mund und wollte nach dem Schlucken kurz danach aus dem Fenster aus dem dritten Stock, wo wir in der Wohnung in Linz wohnten, runterspringen. Das war mein Plan. Es sollte doppelt weh tun um sicher zu gehen, dass ich wirklich tot bin, so wie es schon zuvor einige berühmte Persönlichkeiten vollzogen. Jedoch traute ich mich nicht. Ob es wirklich so eine gute Entscheidung war? Ich weiß es nicht.
Ich denke, dass aus mir irgendetwas noch werden muss. Was genau es sein wird, weiß ich heute natürlich nicht, jedoch entkam ich dem Tod schon viele Male nur knapp. In manchen Urlauben hätte ich bereits schon sterben können, sei es durch Terroristen oder durch eine Bombe in einem Flugzeug. Einmal wäre ich fast von einem kleinen Tsunami erwischt worden, als ich im Meer baden war, einmal war ich im Sessellift und fuhr mit diesem in einem richtigen Schneesturm rein und das jüngste Beispiel war im Jahr 2015 als ich mit meiner Mutter zurück vom Ungarnurlaub mit dem Auto fuhr.
Irgendwo auf der Strecke war der hintere Autoreifen aufgeschnitten. Es deuteten uns schon viele andere Autofahrer mit Fingerzeichen und Hupen, jedoch dachten wir, weil wir ängstlich waren, dass die uns etwas antun wollten. Meine Mutter fuhr auf der Landstraße mit über 100 km/h. Dennoch platzte der Reifen erst ganz nahe der österreichischen Grenze, wo vor uns sowieso ein kleiner Stau war. So gesehen konnten wir sofort zur Seite fahren und uns ist nichts passiert.
Was wäre aber gewesen, wenn der Reifen früher geplatzt wäre? Dann wären wir beide sofort tot gewesen, wenn wir gegen einen Baum gefahren wären. Ab da wusste ich, die da oben, wer auch immer die sind, wollen mich am Leben lassen. Entweder um mich so lange wie möglich leiden zu sehen oder damit aus mir etwas wird, beziehungsweise ich für etwas vorherbestimmt bin.
Kommen wir aber dennoch zurück zum Ursprungsthema des Buches. Es war Dezember 2000. Es war für mich eine Qual als ich umziehen musste. In Wien da wo ich wohnte, fand ich bis zum Ende eigentlich nie richtige Freunde. Ich bekam sogar immer Angst, als ich aus meiner Wohnung rausging. Die Umgebung war eigentlich nur für Türken bestimmt.
Ich habe nichts gegen Türken, denn wie schon geschrieben, gibt es auch gute Türken, jedoch waren die meisten Türken in diesen Bezirk dort alles andere als gut zu mir. Sie wollten einfach unter sich bleiben. Österreicher waren in diesem Viertel einfach unerwünscht. Hätte ich noch gesagt, dass ich unter anderem russische Wurzeln habe, weil ein Uropa von mir Russe war, dann hätten die mich glaube ich sofort umgebracht.
Das einzige was in diesem Wohnort gut war, waren die vielen Geschäfte und die Einkaufszentren. Direkt neben uns gab es sofort eines und die ein anderes großes Einkaufszentrum in einem Wolkenkratzer war nur ca. 15 Minuten Fußmarsch entfernt.
In diesem Wolkenkratzer fühlte ich mich immer sehr sicher, da ich wusste, dass dort alles videoüberwacht ist und dort keiner einen Streit oder gar eine Schlägerei anzetteln würde. Ich ging dort immer am liebsten zu einer bestimmten Elektronikkette um auf den Automaten die neuesten Spiele auszuprobieren und dort ein bisschen zu stöbern, jedoch nichts zu kaufen, da wir damals überhaupt kein Geld hatten.
Es war Jänner (DE: Januar) 2001 und die Weihnachtsferien waren vorbei. Ich ging in Wien in einem anderen Bezirk auch in eine neue Schule, nämlich einer Mittelschule in einer besseren Gegend beziehungsweise einem besseren Bezirk in Wien.
Als ich den ersten Tag dort verbrachte, war ich sehr deprimiert und weinte anfangs nur, da ich mein Leben in Linz vermisste. Anstatt aber, dass es den anderen Klassenkollegen und generell der Schule egal war, wie es mir geht, trösteten sie mich und eine Mädchenclique aus der Parallelklasse kam sofort zu mir her und bot mir Freundschaft an.
So etwas Soziales erlebte ich vorher und auch nachher eigentlich nie wieder. Die Mädchenclique bestand aus vier Mädels, die damals ungefähr genauso alt waren wie ich. Sie verliebten sich auch in mich und ich machte dort die ersten Liebeserfahrungen.
Ich küsste die Mädels immer als ich dort war. Sie schrieben mir immer Liebesgedichte. Es war einfach wie im Paradies dort für mich. Ich ging alleine deswegen immer gerne in diese Schule und wäre am liebsten dort sogar am Sonntag hingegangen. Es war die beste Schule und die beste Schulzeit die ich je in meinem Leben hatte. Leider dauerte diese Zeit nicht einmal ein Jahr. Ebenfalls die Lehrer waren sehr kulant und sehr entgegenkommend und alles andere als unfair.
Manche Noten hätte ich gar nicht verdient gehabt und ich hätte die schlechteren Noten bekommen müssen. Trotzdem aber bekam ich immer die bessere Note. Außerdem ging alles sehr locker zu und wenn man mal eine Hausübung (DE: Hausaufgabe) nicht machte oder vergaß oder man nicht anwesend war, war es überhaupt kein Problem. Meine Klasse war ebenfalls in Ordnung und es gab kein Mobbing. Es gab auch zwei wirklich ein bisschen geistig behinderte Klassenkameraden, die aber extra von einer Schulbegleiterin betreut wurden und extra Noten bekamen.
Wie das genau ablief weiß ich nicht mehr, doch ich gehörte nicht zu den beiden dazu, worüber ich doch um ehrlich zuzugeben, ein bisschen glücklich war. Einer der geistig behinderten war immer lustig drauf und er sagte immer HIER aber so richtig lustig geklungen. Dann sagten wir immer er soll ein bisschen das Wort Hier sagen und wir inklusive mir mussten immer lachen als er das Wort Hier wiederholte.
Heute denke ich mir wir haben diesen Klassenkameraden ein bisschen gemobbt, doch es machte damals immer irgendwie Spaß und er sagte auch nie etwas dagegen. Wir machten auch immer viele Ausflüge und auch eine schöne Abschlussfahrt nach Griechenland, wo ich natürlich dabei war. Es war die schönste Klassenfahrt, die ich je machte. Leider aber gab es auch ein Problem bei dieser Klassenfahrt. Dieses Problem betraf nicht mich direkt aber andere Klassenkollegen von mir.
Es war so, dass zwei Mädels die gut befreundet waren getrennte Zimmer, sprich Bungalows bekamen. Sie telefonierten immer mit ihrem Handy kurz bevor sie sich ins Bett legten um zu schlafen. Sie dachten es würde nichts kosten, da sie ja Tür an Tür wohnten. Leider dachten sie falsch, weil das Handynetz vom Ausland war und immer nach Österreich und zurück wählte. Das Resultat war dann eine horrende Handyrechnung für die Mädchen von heute umgerechnet über 1000 Euro. Sie taten mir sehr leid, doch helfen konnte ich auch nicht, weil ich selber nicht viel Geld besaß.
Ebenfalls in Erinnerung blieb mir der Selbstmordversuch eines Klassenkameraden und man beschuldigte ihm auch Graffiti Schmierereien an die Wand von der Schule gesprayt zu haben. Er beteuerte seine Unschuld und beweisen konnte man ihm nichts. Doch kommen wir wieder zu den positiveren Erlebnissen dieser Schule. Ebenfalls nett zu mir waren auch die anderen Klassen dieser Mittelschule.
Es gab auch Mitschüler aus anderen Klassen die mir einfach so Spielkarten schenkten, obwohl ich diese Leute so gut wie nicht kannte. Worüber ich aber am meisten begeistert war von dieser Mittelschule war eine Sache. Ich kreierte in meiner Freizeit hobbymäßig eine Fanwebseite über das Thema einer bestimmten Animeserie.
Da ich mich damals mit komplizierten Dingen wie beispielsweise FTP, SQL und so weiter noch überhaupt nicht auskannte, machte ich dies über einen Anbieter, wo man sich Webseiten innerhalb kurzer Zeit zusammenbasteln konnte. Leider wählte ich, weil ich damals noch nicht so vorsichtig war, da ich erst 14 Jahre alt war für die Nutzung dieses Anbieters das Passwort
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 06.06.2019
ISBN: 978-3-7487-1195-7
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieses Buch widme ich besonders Leuten, die es ebenfalls im verkorksten Bildungssystem schlecht trafen und die sich durch eine Person, die damit große Erfahrungen machte, wie ich, eine Veränderung herbeiführen wollen.