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Diagnosen

 

„Bauchspeicheldrüsen- Krebs; Endstation“, offenbart mir die Chefärztin. Da, hätte ich vor zwei Jahren nicht mit Rauchen aufhören brauchen, fährt mir durch den Kopf. Dann noch –- wird mir noch soviel Zeit bleiben einige Arbeiten abzuschließen?
Wie lange noch – frage ich nicht. Ich werde merken, wenn es so richtig abwärts geht.
Jetzt würde mich dieses Wissen sicher belasten und ich denke, dass ich die Zeit vielleicht strecken kann.
Am Montag oder Dienstag gehe ich zu meiner Haus-Ärztin …
Meine gute, immer um mich besorgte Frau Doktor, hat aus dem Krankenhaus Diagnosen und Befunde schon bekommen.
Sie hat sofort Vorbereitungen getroffen und eine Bescheinung über die Notwendigkeit der stationären Hospizpflege an das Hospiz und meine Krankenkasse geschickt. (Weil alles (meine Krebserkrankung), wie sie mir sagt, eben leider sehr schnell gehen kann.)
Hospiz, soviel fass ich ist; wo Menschen mit Lebenserwartung von Tagen die zu null tendieren, unter fachgerechter Pflege ihren letzten Seufzer tun dürfen. Für jemanden ohne Familie eigentlich ein guter Ort der schnöden Welt Valet zu sagen. Nun, wenn die Zeit gekommen ist, hat man sich zu fügen. Trauer um meine Bibliothek, die Schallplatten CDs und DVDs, keiner kann die Dinge so schätzen und lieben, wie ich es getan.
Dass wildfremde Leute meine Wohnung auflösen, herumschnüffeln, nach Wertsachen suchen und keine finden, bzw. das was von Wert ist, gar nicht erkennen. Damit habe ich mich abgefunden. Und bevor ich meine Äuglein schließe ist noch jemand zu benennen; ein Vormund. Das lässt sich nicht verhindern, aber schmeckt mir am wenigsten. (All meine Freunde und Verwandten sind inzwischen verstorben, zum Teil durch tragische Unglücksfälle. Davon habe ich nie geschrieben und ließ und lasse sie in meinen Geschichten auch weiterleben.)
Nun, wie auch immer, ein paar Tage bin ich noch zu Hause und habe nun das Vergnügen, mir viermal am Tage Insulin zu spritzen.
Das hat natürlich auch eine Nahrungsumstellung zur Folge. Zuckerfrei; kein süßes Obst, Weismehl, Kartoffeln, Milchprodukte, Fleisch, Wurst usw. Ich werde es langsam angehen und bei „Youtube“ mal ein paar Videos zur Thematik anschauen.
Vegane Ernährung werde ich sehr locker angehen, aber einige Gemüse-Gerichte und Brotaufstriche kann man durchaus genießen.
Morgen habe ich einen Termin im Diabetologicum Dresden.
Gleich am nächsten Tag dann einen beim Onkologen.
In meiner be... Situation finde ich das überflüssig, aber meine Haus-Ärztin hat die Überweisungen abgezeichnet und vielleicht ist das auch für meine Aufnahme in das Hospiz notwenig. Also werde ich die Termine wahrnehmen.
 
Ansonsten war ich fleißig und habe die Theater- Stücke abgeschlossen, die da wären;
https://www.bookrix.de/_ebook-willy-rencin-der-melpomenische-hamlet/
https://www.bookrix.de/_ebook-willy-rencin-die-verfolgung-und-ermordung-des-jesus-von-nazareth/
https://www.bookrix.de/_ebook-willy-rencin-die-appellation-des-pontius-pilatus/
 
Ob ich die restlichen und andere Arbeiten noch abschließen kann, ist wohl eher unwahrscheinlich.
Im Diabetologicum Dresden ganz schön Betrieb und die freundliche Ärztin gibt mir einige Hinweise über die Insulin-Dosis, die ich mir genehmigen soll. Anschließend hält eine Schwester vor vielen Leuten einen recht ordentlichen Vortrag.
Beim Onkologen dann der Hammer; „Ich habe eine gute Nachricht für sie, Herr Rencin“, eröffnet der Herr Doktor.
Wie das mir entnommene Teilchen bei der Untersuchung zeigte, ist der Tumor, einer von langsamen Sorte und es besteht die Möglichkeit die Streung zu stoppen oder wenigstens zu verlangsamen.
Chemo-Theapie oder in meinem Fall wenig empfehlungswert Tabletten. Alernativen gibt es seiner Ansicht nach nicht.
Chemo; ich gehe, innerlich sehr widerstrebend, das Wagnis ein.
Ein Flyer mit Hinweisen was alles schiefgehen kann, aber keinesfalls muss, liest sich wie ein Auszug aus einem Buch von Stephen King und auf einem zweiten Blatt sind die Medikamente aufgeführt, die man mir in den Körper pumpen wird.
Das geht eine ganze Woche, täglich reichlich zwei Stunden, dann sind sechs Wochen Ruhe angesagt.
Mir ist unwohl und ein bisschen bestürzt war ich, als ich hörte, dass ich jedes Mal per Taxi hin und retour gefahren würde. So kaputt gespielt zu sein, nach der Chemo, konnte und wollte ich mir gar nicht erst vorstellen.
Wie ich Zuhause dann mitbekam, hatte ich aber pro Fahrt 5,- Euro zu löhnen, den Rest übernehme die Krankenkasse.
Ich bin noch sehr gut zu Fuß und natürlich gibt es Bahn und Bus, die ich bei Schlechtwetter nutzen könnte. Davon (Taxi) werde ich zumindest erst mal keinen Gebrauch machen.  Übrigens muss ich auch auf die Medikamete für die Chemo jeweils max. 10 Euro löhnen.
Mal sehen wie teuer mir der Spaß kommt?
 
Heute die vorletzte Chemo.
Wie schon vorher sitze ich in einem sehr bequemen Polsterstuhl mit(elektronisch) verstellbaren Teilen. Davon stehen in den leicht verschachtelten, großen Raum ca. 20 Stück. Wie ich weiß, sind diese Sessel ziemlich teuer und das ausgegebene Geld muss natürlich zusätzlich zu sonstigen Fixkosten wieder über Behandlungskosten eingenommen werden.
Hier scheint der Rubel zu rollen, denn fast immer sind die Sessel von Patienten belegt. In der Regel dauert es reichlich zwei Stunden, dann ist die Flüssigkeit aus den Beuteln abgetropft. Vorher ist immer noch eine Blutabnahme, aber wie bei meiner Hausärztin sind die Schwestern hier nett freundlich und verstehen ihr Handwerk. Das krasse Gegenteil erlebte ich vor Jahren bei einer Erholungskur, nett und freundlich waren die auch, was aber ihr Handwerk „Spritzen, Kanülen legen anbetraf, auf gut deutsch gesagt; unter aller Sau!
Von ein bisschen Magendrücken abgesehen, habe ich keine Probleme. Ich esse zurzeit nicht viel, bin noch auf der Suche mir eine geeignete Nahrung zusammen- zustellen (ohne Zucker u. geringe Kohlenhydrate). Da muss ich aber aufpassen, dass ich nicht zu viel Kraft und damit Energie verliere.
Jetzt, als Betroffener interessiere ich mich natürlich auch über die im Web und vor allem „ bei "Youtube“ Problematiken zum Thema Diabetes, Krebs usw.
Viele selbsternannte Gesundheits-Apostel preisen ihr Wissen an und scheinen dabei ganz gut zu verdienen. Die Meisten lasse ich links liegen, aber was ehemalige Ärzte an Enthüllungen bieten, gibt schon zu denken. Nur Dauerkranke lassen die Kassen der Pharma und Ärzte richtig klingeln. Heilung ist geschäftsschädigend!
Die Doktoren halten sich an ihr Fachwissen, ihre Erfahrung, aber haben kaum Zeit sich mit Alternativen zu beschäftigen. Zumal, sie befürchten müssen, lassen sie sich auf eine vom Patienten vorgeschlagene Alternative, ist der Ausgang überhaupt nicht absehbar.
Das mal nur zu den unsinnigen Vorwürfen, die im Web oft gegen Fachärzte erhoben werden. Wenn etwas in Ordnung gebracht werden muss, dann sind es einige Dinge im gesamten Bereich Volksgesundheit …

Einen Web-Artikel zum Thema habe ich hier gelöscht. Er wird später mit anderen Dokumenten als Anhang beigegeben.

In der Nähe von „Großen Garten“ in Dresden, ist freitags immer Bauernmarkt und ich mache da meist meine Einkäufe. Heute nur frisches Sauerkraut, Möhren, Kohlrabi, Gurke und ein Bund Rettiche. Zu Hause rief schon die Schwester vom Insulinzentrum an, weil ich vergessen hatte, die gestrigen Werte zu mailen.
Ein Leser hat mir ein paar freundliche Zeilen geschrieben. Als ich ihm antwortete fiel mir ein; als ich vor über 2 Jahren mit Rauchen aufhörte, war meine Hausärztin erfreut, aber meinte, ich solle monatlich einmal bei ihr vorsprechen. Weil, so sagte sie: "Wenn lebenslang  Raucher, im hohen Alter, plötzlich mit Rauchen aufhören, kann das neben zweifelsohne positiven Folgen, leider auch negative nach sich ziehen, dass der Organismus, bei solcher überraschenden Umstellung wie unter Schock reagiert."
Nun, den vernünftigen, mir heute einleuchtenden Rat bin ich leider nicht gefolgt und habe mich erst nach zwei Jahren bei ihr sehen lassen. Da war aber das Kind schon in den Brunnen gefallen.
Ärzte meinen, dass sich Krankheiten wie Krebs und Diabetes unbemerkt über große Zeiträume hinweg bilden, ehe sie zum Ausbruch kommen. Das urplötzliche Aufhören mit Rauchen könnte schon meinen Körper irritiert haben, aber vermutlich wäre die Krankheit eben ein paar Wochen oder Monate später auch ausgebrochen.
Dumme Geschichte – da habe ich im Überschwang der Gefühle den Mund zu voll genommen. Ich freute mich auf die drei freien Tage bis zur letzten Chemo. Dann, gestern plötzlich richtige Magenschmerzen, Brechreiz und ich hatte weder Lust zu essen oder zu trinken. Was soll man auch in solchen bescheuerten Situationen essen oder trinken? Ein heißes Wannenbad hat zumindest zeitweilig Erleichterung gebracht.
Jetzt gehe ich außer Haus an die frische Luft und ein paar Schritte werden mir guttun. Es ist auszuhalten, aber lästig und mit essen und trinken bleibt es problematisch.
Vielleicht habe ich auch Glück und alles löst sich auf. Ich habe vorsichtshalber in der Apotheke noch ein Magen-Gel besorgt, aber viel helfen diese einfachen Mittel nicht. Ob es gut ist sie überhaupt in meiner Verfassung zu nehmen, steht auch in den Sternen. Man ist ziemlich hilflos, weiß einfach nicht, wie man das alles hendeln soll.
Inzwischen abends und eine leichte Besserung, aber am Montag muss ich das mit den Schwestern klären, da ich ja kaum richtig esse und auch viel zu wenig trinke.
Ehrlich, das haut mich doch ein wenig nieder, weil es eben erst jetzt eintraf und ich schon glaubte, die Chemo gut zu überstehen. Ich hatte vor Jahren ein Magengeschwür und ähnlich ist mein jetziges Befinden.
Im Web lese ich;
bei Übelkeit und Erbrechen infolge einer Schmerztherapie mit Opioiden tritt in der Regel nach acht bis zehn Tagen eine Gewöhnung ein. Brechreiz und Übelkeit lassen nach. 
Ich will doch stark hoffen, ob dies auch auf mich zutrifft, aber wenn es dir erstmal 10 Tage richtige schlecht geht, dämpft das auch die Stimmung.
Also alles in allem fühle ich mich schlecht. Aus irgendeinem Grund (wahrscheinlich Magnesium-Mangel) hatte ich heute Vormittag zu tun in den 5. Stock zu gelangen. Heute am Montag hätte ich die letzte Chemo gehabt, aber die habe ich inzwischen ersatzlos streichen lassen. Jedenfalls wird es noch ein paar Tage dauern, bis ich mich wieder wohlfühle.
Heute ist schon wieder Mittwoch und mein Befinden ist besser. Ich überlege, was ich essen soll und was keinesfalls.
Das ist aber schwierig zu entscheiden, da ich neben dem Krebs, auch noch Bluthochdruck habe und Medikamente nehme. Die Empfehlungen beißen sich oft und man kann vieles falsch machen.
So vertragen sich manche Blogger nicht mit Grapefruit, habe ich gelesen. Ob dies nun stimmt, weiß ich nicht. Es ist alles so sehr widersprüchlich und vieles ist nur dem Kommerz geschuldet.
Heute Donnerstag und mir geht es wieder gut, dafür ist etwas Unerwartetes eingetreten; mein linkes Bein (Oberschenkel) macht momentan längeres Laufen und Treppensteigen ziemlich schwierig.
Das kam urplötzlich und ich rätsle noch über die Ursache. Habe ich irgendeinen Nerv bei der Nacht-Insulin-Spritzung getroffen, die ja in den Oberschenkel injiziert wird?
Geschehen muss da etwas, denn schon die paar Meter bis zur Kaufhalle und zurück sind problematisch – vom Treppensteigen bis Stock 5 ganz abgesehen. Morgen habe Termin bei meiner Hausärztin und die Frage ist, wie ich dahin komme.
Fasse ich zusammen; die üblen Begleitumstände der Chemo, sind fast abgeklungen und Essen und Trinken wieder Normalzustand. Was mit dem Bein los ist, muss ich schnellstens klären.
Makaber; ich, der den Doktoren immer aus dem Weg gehen konnte, muss nun regelmäßig konsultieren; Hausärztin, Onkologie Zentrum, Diabeteszentrum und vielleicht noch (wegen des Beines) einen weiteren Facharzt.
Ich, der Kilometer ohne Problem Laufen konnte, kann sich nun von einem Tag auf den anderen nicht mehr ohne starke Schmerzen im linken Oberschenkel fortbewegen. Ob ich wenigstens Radfahren noch kann, werde ich heute Nachmittag testen.
Ohne ärztliche Hilfe werde ich wohl nicht auskommen. Ehrlich es ist zum Kotzen!
Das Wetter wird unfreundlich und außer Haus gehe ich heute nicht mehr. Den Oberschenkel habe ich mit Tigerbalsam eingeschmiert und einmassiert – vielleicht hilft das…

Nein, hat es nicht, aber ich kann, wenn auch mit Schmerzen, Rad fahren. Das ist besser als nichts. Habe mir einen Arzt herausgesucht und werde morgen wegen eines Termines anrufen. Nein, auch Radfahren geht nicht mehr. Les jeux sont faits;  rien ne va plus.

Bin wirklich gespannt was sich da wieder anbahnt. Nach dem kurzen Krankenhausaufenthalt und der ein paar Tage späteren, doch etwas besseren, Diagnose war alles in Butter.

Erst nach der verdammten Chemo ging es ein paar Tage mies und dann von einem Augenblick zum anderen, spielt der Oberschenkel verrückt. Über der Straße ist Liddl und nach ein paar Schritten dorthin, habe ich schon leichte Schmerzen, die auf dem Rückweg noch verstärken und mir dann ein normales Treppensteigen unmöglich machen.

Habe ich es in die Wohnung geschafft, tut der Oberschenkel, der obere Muskel sehr weh. Das legt sich nach ein paar Minuten und ich bin dann wieder vollkommen beschwerdefrei – kann sogar Kniebeugen und andere Übungen machen.

Es ist doch wie verhext- wie ich gerade im Web sehe, ist Sprechstunde heute erst am Nachmittag. Rad und schon gar nicht Laufen fallen aus, also Taxi oder Bahn. Problem; ich habe kein Bargeld muss erst zum Bankschalter am Hauptbahnhof laufen. Bis 14 Uhr habe ich Zeit zum Überlegen. Am besten wäre es den Notarzt anzurufen und eine Überweisung ins Krankenhaus. Ich bin am Überlegen, was ich tun soll …

Niedergedrückt bin ich keineswegs, aber natürlich ärgern mich diese von mir nicht behebbaren Vorfälle. Nach reiflicher Überlegung, ich werde doch erst mal meine Hausärztin konsultieren.

Ja, wer hätte das von mir gedacht; ich sehne mich nach dem Krankenhaus. Um nichts brauchte ich mich kümmern, ich war in guten Händen und mein 92-jähriger Bettnachbar freute sich, dass er endlich mit jemanden ein bisschen schwatzen konnte. Dabei stellte sich heraus, dass wir als ich Kind war, er nur mit seiner Familie zwei Straßen weiter wohnte und wir uns an gemeinsame Bekannte erinnerten. Eine Szene bleibt unvergesslich; es war Visite, aber Rudi, so der Name des alten Herrn, hatte das nicht mitgeschnitten. Er sprach die gerade an sein Bett getretene Chefärztin an, sagt: „Schwester, meine Windel ist voll gekackt, die muss gewechselt werden.“ Frau Doktor war etwas verstimmt und erklärte, dass sie keine Schwester, sondern die Chefärztin sei. So richtig mitbekommen, hatte Rudi das nicht, aber ich erklärte ihm nachher über seinem Irrtum auf, was ihn sehr amüsierte. Über meine Tage mit Rudi gebe es viel zu erzählen und ich habe ihn in einer (unveröffentlichten) Weihnachtsgeschichte ein kleines Denkmal gesetzt.

So nun werde ich mal den Gang zur Frau Doktor wagen.

Die Nacht ganz schlecht geschlafen und dann zum Hauptbahnhof um am dortigen Automaten Geld abzuheben. Mit Mühe und Schmerz im Oberschenkel gelange ich dahin. Leider ist der Automat noch zwei Stunden außer Betrieb. Ich gehe zu einem anderen, der nicht einmal weit entfernt ist, aber mir tut jeder Schritt weh. Hole Geld, dann eine Bahnkarte und schließlich bin ich 14.30 bei Frau Doktor.

Als ich ihr meine Beschwerde mitteile, ist sie nicht überrascht und meint, das sei typisch für einen Ex-Raucher. Den Oberschenkel will sie gar nicht sehen, dafür nur den entblößten Fuß. Das verwundert mich, da sie sonst viel gründlicher untersucht, aber ich bin überzeugt, dass sie genau weiß, was sie warum tut.

Wie von mir fast erwartet; eine Überweisung an – Krankenhaus/Dresden Friedrichstadt –Angiologische Ambulanz Haus E-

Text; ausgeprägte Claudi catio intermittens

Symptomatik im linken OS, Exraucher seit reichlichen 2 Jahren

Wegen neuroendokinen Ca z ZT (Chemo fast abgeschlossen

Auch Schaufensterkrankheit genannt, der Schmerz lasse nach Gehpausen nach, weiß das Web. Nun bei mir ist alles schlimmer geworden. Als ich heute mit Mühe in meine Wohnung gelangte (5. Stock) war mein Oberschenkel total verhärtet und schmerzt sehr. Erst nach einer halben Stunde normalisierte sich mein Zustand.

Ich hoffe, dass mir morgen im Krankenhaus geholfen werden kann. Noch ist meine Laune ungetrübt – gut – fast ungetrübt.

Und sagt man nicht; „Der Morgen ist klüger als der Abend!“

 

Dass ich nicht vor verschlossenen Türen stehe, vorsichtshalber in der Krankenhausabteilung angerufen. Nach längerer Diskussion erhalten ich einen Termin, aber der ist erst in vier Tagen.

Gut – irgendwie ist das hinbiegbar. Ich gehe einkaufen und bin gut bedient, da die Kaufhalle gleich über die Straße ist. Die fünf Stockwerke nehme ich ganz locker, aber dann unten nach wenigen Metern, noch vor der Kaufhalle, der Schmerz im Oberschenkel, der dann wieder nachlässt.

Ich kaufe ein und mache wieder retour und jetzt sind die Treppen in den fünften Stock nur mit Schmerz und längeren Pausen zu begehen.

Oben angelangt bin ich total breit und außer Puste. Alles schnell ausgezogen und abgelegt und ich mache mich auf der Liege lang.

Nach 10 Minuten habe ich mich erholt. Ich stehe auf und will mir aus der Küche etwas zum Trinken holen. Gerade ist der Fuß in den Küchenraum gesetzt, da haut es mir urplötzlich die Beine weg und ich knalle der Länge nach auf den Fußboden. Ich meine gleich wieder aufgestanden zu sein, aber es kann durchaus sein, dass ich eine Zeit ohnmächtig liegenblieb. Verletzt hatte ich mich glücklicherweise nicht. Was war die Ursache? Kreislauf, Unterzuckerung, Herzanfall …?

Alles war möglich und ich hatte Furcht, dass sich solches wiederholen könnte – vielleicht sogar auf der Straße. Was tun?

Ich packte das für einen Krankenhaus-Aufenthalt notwendige ein und telefonierte nach reiflicher Überlegung den Notdienst an. Keine halbe Stunde später war ich schon in der Notaufnahme im Krankenhaus. Ich wurde ausgiebig untersucht und nach allen möglichen befragt. Vier Tage geschah so gut wie nichts, außer dass sich verschiedene Ärzte mit mir unterhielten. Wie sich herausstellte, lag ich in einer völlig falschen Abteilung und wurde dann in die Abteilung für Gefäßambulanz überstellt.

Dort operierten sie mich an der Leiste und ein Stent wurde gesetzt, der nun eine bessere Durchblutung des Beines ermöglicht.

Laufen klappt wieder, aber längst nicht (noch nicht) so gut wie vor der Erkrankung. Kurzum; ich hatte mehr erhofft, aber gebe mich mit dem Ergebnis vorerst zufrieden. Am 8. Juli stell ich mich dann in Gefäßambulanz zwecks Überprüfung vor.

Vorher aber wird am 27.06. in der Onkologie-Praxis entschieden wie es mit dem Karzinom und der Behandlung weitergeht.

Ich kann nur hoffen, dass bis dahin keine anderen Beschwerden auftreten.

 

 

 

 

Dokumente und Artikel

Die hier vorgestellten Artikel, bzw. die Links  fand ich interessant zu lesen, nicht mehr und nicht weniger. 

 

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Tag der Veröffentlichung: 14.05.2019

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