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Gib dem Bettler keinen Fisch

 

 Lieber Herr und Jesu Christ,

der du unser Vorbild bist;

lehr uns an die Armen denken,

lass uns teilen und verschenken,

zeig uns wie man freudig gibt,

wie man hilft und wie man liebt!

 

Weihnacht- wir wollen die Armen nicht vergessen, daran erinnerten Rudolf diese hübschen Verse.

Nur arme Menschen fallen ja nicht bloß zur Weihnacht wie die Nüsse vom Baum; nein, wir haben sie das ganze Jahr am Halse. Wie arm sind sie wirklich und das Bitten um Almosen, hat das Sinn, hilft es ihre Not zu lindern oder anders gefragt; "Wie einträglich ist Bettelei?"

Solcherlei fragte sich Rudolf, wobei er nicht das bandenmäßige Betteln meinte, wo sich geschickt, dass es kaum jemand mitbekommt, stündlich abgelöst wird.

Da, so wusste Rudolf, wird ein Gewerbe ausgeübt, wohldurchdacht inszeniert, eine Fallgrube für gutherzige Dummköpfe oder wohlbetuchter Angeber, die noch nicht mitgeschnitten haben, dass der Ablasshandel längst abgeschafft ist.

 Vom Dresdner Hauptbahnhof aus gesehen, beginnt die "Prager Straße" als ein anfänglich breiter Platz, der sich, bedingt durch eine riesige, umzäunte Baugruppe, dann für ein paar Meter verengt, um nachher wieder voll in die Breite zu gehen.

Gegenüber der Baugrube (heute steht dort ein riesiger Neubau) ist ein Café, mit der Möglichkeit auch im Freien zu sitzen. An einem wunderschönen Sommersonnentag Ende August, hatte sich Rudolf da niedergelassen, um einen Kaffee zu trinken. Trotz, dass der Kaffee total überteuert war, hatte Rudolf seine gute Laune nicht verloren. Er saß, ließ seine Augen über den an

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 21.02.2018
ISBN: 978-3-7438-5752-0

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