Cover

Leseprobe

Andreas Löw

 

 

antientzündliche Ernährung

 

 

Krankheiten vorbeugen

besser leben

mit Ernährung heilen

 

 

Ernährung und Lebenstil

bei

 

Rheuma | Krebs

Diabetes | Gicht

Autoimmunkrankheiten

 

 

 

 

1. Auflage 2020

© alle Rechte vorbehalten.

andreasloew.de andreasloew.de/blog/

 

Wichtiger Hinweis

Dieses eBook ist ein Ratgeber und dient als erste Orientierungshilfe. Es empfiehlt sich, als Betroffener sich darüber hinaus zusätzlich noch fachmännischen Rat zu holen oder einen Arzt aufzusuchen.

 

Sämtliche Inhalte dieses Buches wurden – auf Basis von Quellen, die der Autor und der Verlag für vertrauenswürdig erachten – nach bestem Wissen und Gewissen recherchiert und sorgfältig geprüft. Trotzdem stellt dieses Buch keinen Ersatz für eine individuelle medizinische Beratung dar und dient allein der Wissensvermittlung.

 

Anmerkung

Ich verwende im Buch abwechselnd und willkürlich weibliche und männliche Formen, also z. B. Autor oder Autorin. Fühlen Sie sich bitte in jedem Fall angesprochen.

 

Haftungsausschluss

Die in diesem Buch enthaltenen Informationen können die Beratung durch einen Arzt nicht ersetzen. Sie sind keine medizinischen Anweisungen. Die Inhalte dienen der Vermittlung von Wissen und sind nicht mit der individuellen Betreuung bei einem Sprechstundenbesuch zu vergleichen. Die Umsetzung der gegebenen Empfehlungen sollte deshalb immer mit einem qualifizierten Therapeuten abgesprochen werden. Das Befolgen der Empfehlungen erfolgt auf eigene Gefahr und in eigener Verantwortung.

Inhaltsverzeichnis

1. Im Land der Lügen 12

2. Entzündung 15

2.1 Ursachen von Entzündungen 15

2.2 Anzeichen von Entzündungen 15

2.3 Chronische Entzündungen 16

2.4 Stille Entzündungen 17

2.5 Können Entzündungen gemessen werden? 18

2.5.1 Blutsenkungsgeschwindigkeit 18

2.5.2 C-reaktives Protein 18

2.5.3 Fibrinogen 19

2.6 Weniger Gewicht und weniger Entzündungen 19

2.7 Freie Radikale | Antioxidantien 20

2.8 Antientzündliche Lebensmittel 22

2.8.1 Vollkornprodukte 22

2.8.2 Nüsse | Samen | Pflanzenöle 22

2.8.3 Omega 3 Fettsäuren 23

2.8.4 Violettes, blaues, rotes Obst und Gemüse 23

2.8.5 Kräuter und Gewürze 23

2.8.6 Zwiebeln und Knoblauch 24

2.9 Entzündungsfördernde Lebensmittel 24

2.9.1 Zucker 24

2.9.1.1 Metabolisches Syndrom 24

2.9.1.2 Typ 2 Diabetes 25

2.9.1.3 Vererbung und Lebensweise 26

2.9.1.4 Symptome 27

2.9.1.5 Zerstörte Nerven 27

2.9.1.6 Formen von Diabetes 27

2.9.1.7 Macht Zucker süchtig? 29

2.9.1.8 Verursacht Zucker Krebs? 31

2.9.2 Transfette 31

2.9.2.1 Eigenschaften von Transfettsäuren 31

2.9.2.2 Einfluss auf die Gesundheit 33

2.9.3 Fleischkonsum 33

2.9.4 Weißmehlprodukte 34

2.9.5 Alkoholkonsum 34

2.9.6 Omega 6 Fettsäuren 34

2.9.7 Milch | Milchprodukte 35

2.10 Immunsystem 36

2.11 Darmgesundheit 36

2.11.1 Was den Darm so einzigartig macht 37

2.11.2 Darmbakterien 39

2.11.2.1 Gute Darmbakterien 39

2.11.2.2 Schlechte Darmbakterien 39

3. Ernährung 41

3.1 Ernährung im Wandel der Zeit 41

3.2 Ernährung unserer Vorfahren 41

3.3 Ernährung von heute 42

3.4 Was ist gesundes Körpergewicht? 42

3.5 Ausgewogene Ernährung 46

3.6 Warum ballaststoffreiche Ernährung? 48

3.6.1 Was sind Ballaststoffe? 49

3.6.2 Wirkung Ballaststoffe 49

3.6.3 Wie viel Gramm Ballaststoffe braucht der Körper? 50

3.6.4 Was ist bei Ballaststoffen zu beachten? 50

3.7 Fasten | Impuls zur Selbstheilung 50

3.7.1 Autophagie und Ketose 50

3.7.2 Intervallfasten 52

3.7.2.1 Was Intervallfasten noch leisten kann 53

3.8 Basische Ernährung 55

3.8.1 Sieben Schritte Säure Basen Haushalt 56

3.9 Fermentierte Lebensmittel 58

3.9.1 Übersicht fermentierter Lebensmittel 59

3.10 Nahrungsbestandteile 61

3.10.1 Wasser 61

3.10.2 Kohlenhydrate 62

3.10.2.1 Gute | schlechte Kohlenhydrate 62

3.10.2.2 Zucker | Wirtschaftsfaktor und Herstellung 63

3.10.2.3 Was Zucker im Körper auslöst 64

3.10.2.4 Zuckerfallen entlarven und Einkaufen verändern 65

3.10.2.5 Versteckter Zucker in Lebensmitteln 65

3.10.2.6 Zuckeralternativen 67

3.10.3 Eiweiß | Protein 72

3.10.3.1 Pflanzliches Eiweiß senkt Sterberate 72

3.10.4 Öle und Fette 74

3.10.5 Omega 3,6 und 9 Fettsäuren 75

3.10.5.1 Omega 3 Fettsäuren 75

3.10.5.2 Omega 6 Fettsäuren 76

3.10.5.3 Omega 9 Fettsäuren 76

3.10.5.4 Beziehung Omega 3 zu Omega 6 77

3.10.6 Vitalstoffe 78

3.10.6.1 Vitamine 78

3.10.6.2 Mineralstoffe | Spurenelemente 79

3.10.6.3 Sekundäre Pflanzenstoffe 79

3.10.7 Geschmacksverstärker & Co. 80

4. Autoimmunerkrankung, Gicht und Rheuma 82

4.1 Ernährung bei Autoimmunerkrankung 82

4.2 Ernährung bei Gicht 83

4.3 Ernährung bei Rheuma 85

5. Das sollten Sie vermeiden 87

5.1 Lärmbelastung 87

5.2 Umweltgifte, Weichmacher und Plastik 87

5.3 Chronischer Stress 90

5.4 Nikotin 91

5.5 Alkohol 91

6. Was Sie tun können 92

6.1 Grundsätzliche zu Ernährung 92

6.2 Es lebt – fermentierte Nahrungsmittel 93

6.3 Sport | Bewegung 93

6.4 Shinrin Yoku - Waldbaden 93

6.5 Darmsanierung 94

6.6 Yoga | Meditation 95

6.7 Schlaf 96

7. Rezepte 98

7.1 Salate & Bowls 98

7.1.1 Kichererbsensalat - Rauchlachsstreifen 98

7.1.2 Maissalat - Fetakäse 99

7.1.3 Spanischer Kartoffelsalat - Oliven – Thymian 100

7.1.4 Spargel Schinken Salat mit Couscous 100

7.1.5 Bulgur Salat mit Feta und Rote Beete 101

7.1.6 Panzanella (italienischer Brotsalat) 102

7.1.7 Radieschen Kartoffelsalat 102

7.1.8 Spargelsalat - Gnocchi - Bärlauch Pesto 103

7.1.9 Orangenbrotsalat - Hähnchenbrustfilets 104

7.2 Gesundes Frühstück 105

7.2.1 Skyr mit Kernen, Orangen und Banane 105

7.2.2 Dinkel Brot mit Avocado Creme und Graved Lachs 105

7.2.3 Birchermüsli mit Karottenboskopsalat 106

7.2.4 Oatmeal mit Ahornsirup und Banane 107

7.3 Basische Ernährung 109

7.3.1 Wildkräutersuppe 109

7.3.2 Grillgemüse mit Rucolasalat 109

7.3.3 Melonen Granite 110

7.3.4 Ofengemüse 110

7.4 Suppen 112

7.4.1 Kürbis Steckrüben Suppe 112

7.4.2 Rote Bete Süßkartoffelsuppe 112

7.4.3 Thais-Kokos-Suppe mit Reisbandnudeln 113

7.4.4 Apfel Meerrettich Suppe 114

7.4.5 Curry Linsensuppe mit gebackenem Blumenkohl 115

7.4.6 Kartoffel Champignonsuppe 116

7.4.7 Chorizo Eintopf 116

7.4.8 Französische Zwiebelsuppe 117

7.4.9 Minestrone 118

7.4.10 Linsensuppe mit Spinat 119

7.4.11 Karotten Suppe mit Dinkel Croûtons 120

7.4.12 Petersilenwurzelsuppe 120

7.4.13 Steckrüben Kartoffelsuppe mit Bärlauch Pesto 121

7.4.14 Linsensuppe mit Mangold und Hackfleisch 122

7.4.15 Kohlrabi Wirsingsuppe 123

7.4.16 Würzige Nudelsuppe mit Hähnchen 123

7.5 Keto Rezepte 125

7.5.1 Gebratener Kabeljau auf Zucchinigemüse 125

7.5.2 Linsenbratlinge 125

7.5.3 Konjak-Nudeln mit Avocadopesto 126

7.5.4 Ketogenes Mandelbrot 126

7.5.5 Ricotta Quiche 127

7.5.6 Hähnchen-Feta-Broccoli Auflauf 128

7.5.7 Rettichspaghetti mit Gemüse-Bolognese 128

7.5.8 Gemüsepfanne mit Thai Spargel 129

7.5.9 Kürbis-Spinat-Curry 130

7.6 Salatdressings 131

7.6.1 Vinaigrette, klassisch 131

7.6.2 Joghurtdressing 132

7.6.3 Blaubeer-Pumpernickel Dressing 132

7.6.4 Wasabi-Limetten Dressing 133

7.6.5 Buttermilch Brombeer Dressing 134

7.6.6 Cranberry-Haselnuss Dressing 134

7.6.7 Erbsen-Melisse Dressing 135

7.6.8 Mango-Jalapeño Dressing 136

7.7 Rohkost 137

7.7.1 Gazpacho – kalte Tomatensuppe 137

7.7.2 Spargel Fenchel Salat 137

7.7.3 Chiapudding 138

7.8 Smoothies 139

7.8.1 Chinakohl Heidelbeer Smoothie 139

7.8.2 Grüner Detox Smoothie 140

7.8.3 Sauerkraut Grapefruit Smoothie 141

7.8.4 Avocado Bananen Apfel Smoothie 142

7.8.5 Kichererbsen Smoothie, griech. Joghurt u. Brokkoli 142

7.8.6 Spinat Wirsing Smoothie mit Birne 143

7.8.7 Ingwer Traube Möhren Smoothie 143

7.8.8 Ananas Mango Detox Smoothie 144

7.9 Mediterran 146

7.9.1 Grillbrot 146

7.9.2 Gebratenes Doradenfilet 146

7.9.3 Antipasti mit Gemüse, Pilzen und Oliven 147

7.9.4 Penne in Thunfisch-Tomatensauce 148

7.9.5 Nudelsalat mit Mozzarella 149

7.9.6 Geschmorte Frikadellen 149

7.10 Snacks 151

7.10.1 Lauch Paprika Muffin 151

7.10.2 Arancini – sizilianische Reisbälle 151

7.10.3 Gratinierte Spinat Crostini 152

7.11 Vegane Gerichte 154

7.11.1 Pak Choi mit Ingwer-Knoblauchsauce und Sesam 154

7.11.2 Gebackene Aubergine, Selleriepüree und Karotten 155

7.11.3 Mit Couscous orientalisch gefüllte Tomaten 155

7.11.4 Bami Goreng mit Brokkoli und Tempeh 156

7.11.5 Süßkartoffel, Kichererbsen und Mandelsoße 157

7.11.6 Gebackene Aubergine und Karotten 158

7.11.7 Zucchini-Spaghetti mit Linsenbolognese 159

7.12 Backen 160

7.12.1 Bestes Roggenmischbrot ohne Sauerteig 160

7.12.2 Dinkelvollkornbrot ohne Aufgehen 160

7.12.3 Focaccia 161

7.13 Süße Belohnung 163

7.13.1 Ricotta-Cheesecake mit Haselnusskaramell 163

7.13.2 Käsekuchen Tiramisu im Glas 163

7.13.3 Kaffee Creme 164

7.13.4 Birnen-Rhabarber Crumble 165

7.13.5 Warmer Schokoladenkuchen 166

7.13.6 Grieß Crème brûlée mit Mango 166

7.13.7 Vanille-Ricottacreme mit Blaubeeren 167

7.13.8 Möhren Tassenkuchen mit Walnüssen 167

7.13.9 Low Carb Frischkäsepfannkuchen 168

8. Rezeptverzeichnis 170

9. Fazit antientzündliche Ernährung 174

10. Über den Autor 175

11. Feedback 176

12. Literaturverzeichnis 177

13. Urheberrecht 181

14. Haftungsausschluss 182

15. Haftung für Links 183

16. Impressum 184

 

Liebe Leserin, lieber Leser!

 

Für wen ist dieses Buch geschrieben? Für Personen, die unter gesundheitlichen Beschwerden aufgrund von Entzündungen leiden. So unterschiedlich viele Krankheiten sind, sie alle haben einen gemeinsamen Ursprung: unterschwellige Entzündungsreaktionen. Zweifelsfrei steht fest: Die richtige Ernährung ist für unsere körperliche Verfassung von elementarer Bedeutung.

 

Dies ist kein Diät – oder Kochbuch. Es geht nicht darum, für immer auf jeglichen Genuss zu verzichten. Der Inhalt wird Sie mindestens zum Nachdenken, bestenfalls zum Umlenken bringen.

 

Es gibt eine Reihe von Lebensstilfaktoren und Lebensmittel, die stille Entzündungen aufrechterhalten, verschlimmern oder auslösen können.

 

In diesem Buch zeige ich Ihnen:

  • Wie es überhaupt zu Entzündungen in Ihrem Körper kommt.
  • Welche Nahrungsmittel Entzündungen auslösen.
  • Warum eine pflanzen-basierte artgerechte Ernährung Entzündungen vorbeugen kann.
  • Und welches, aus meiner Sicht die gesündeste Art ist, sich zu ernähren.

 

Mit der richtigen Ernährung können Sie Entzündungen wirksam bekämpfen und Krankheiten so effektiv vorbeugen. Beim Konzept der antientzündlichen Ernährung spielt die bevorzugte Aufnahme von bestimmten ungesättigten Fettsäuren und Antioxidantien eine herausragende Rolle.

 

Ernährung bietet jedem die Chance, etwas gegen seine Krankheit zu unternehmen und dem Heilungsverlauf eine positive Richtung zu geben.

Beste Grüße

Andreas Löw

1. Im Land der Lügen

Mehr als die Hälfte unserer Krankheiten sind ernährungsbedingt. Statistiken belegen: Die Anzahl chronisch entzündlicher Erkrankungen hat in den letzten Jahren dramatisch zugenommen und der Trend zeigt weiter aufwärts. Dazu passt die Märchenwelt des gesunden Essens. Der Begriff „Shelf life“ (Nicoli, 2016, S. 75) beschreibt die Haltbarkeitsdauer von Lebensmitteln und Getränken, wie lange eine Ware gelagert werden kann, ohne gebrauchs-, verbrauchs- oder verkaufsunfähig zu werden.

 

Der Preis: Gift in unserem Essen in Form von künstlich erzeugten Aromen, antibakteriellen Wirk-, Farb- und Konservierungsstoffen (Wittwer, 2017). Verantwortlich zeichnen Hand in Hand gehende Pharma – und Chemieunternehmen, mit üppigen Beraterverträgen ausgestattete Ernährungsgurus, skrupellose Lobbyisten und die Politik mit dem Ziel der Erschaffung einer Traumwelt. Die Werbebotschaft: bodenständige Qualität zu bezahlbaren Preisen, hergestellt nach Omas Rezepten mit lokalen Zutaten von saftigen Weiden regionaler Bauern. Doch das ist nur Fantasie. Die Realität sieht anders aus.

 

In kürzester Zeit wurde unsere Nahrung nach dem Krieg mehr verändert als in den letzten 20000 Jahre (BLV - Zeitreise durch die Ernährung, 2018). Die Lebensmittelproduktion wurde Industrie – und Lagerprozessen angepasst und nicht den Verbrauchern. Einzig und allein dem ökonomischen Prinzip unterworfen und zweckrational handelnd. Mit gegebenen Mitteln den Ertrag ins Verhältnis setzen, um den Börsenwert global operierender Lebensmittel Unternehmen zu maximieren. Weit mehr als 2500 Zusatzstoffe sind in unseren modernen Lebensmitteln zugelassen (BLV - gesetzliche Regelungen für die Verwendung von Zusatzstoffen, 2019). Doch nur etwa 300 sind deklarationspflichtig. Dies ist ein organisierter Anschlag auf unsere Sinne und körperliche Unversehrtheit. Im Fleisch sind Hormone sowie Antibiotika, im Wein Frostschutzmittel und hochgiftiges Ethoxyquin im Fisch (Leibniz-Institut für Gewässerökologie und Binnenfischerei (IGB) im Forschungsverbund Berlin e.V., 2018).

 

Die Lebensmittelskandale der letzten Jahre haben einen Toxincocktail und eine Schneise der Verwüstung zutage gefördert. Bei der Weißwurst kommt der Darm aus China, die Kräuter aus Polen und das Kalbfleisch aus Ungarn. Dazu reichlich Phosphate und Geschmacksverstärker. Diclofenac und Süßstoff aus dem Wasserhahn. 96 % der Masthähnchen werden mit Antibiotika gefüttert (dpa - Masthähnchen erhalten ein Viertel ihres Lebens lang Antibiotika, 2013). Erkrankt ein Tier, wird vorbeugend die ganze Herde geimpft – oft sogar mehrmals. Das Ergebnis: 25000 Tote pro Jahr in der Europäischen Union durch multiresistente Keime in Krankenhäusern. Brötchen Tiefkühlrohlinge kommen aus Asien und Afrika. Diese Schreckensliste lässt sich problemlos seitenweise fortführen. Nur wenige Lebensmittelkonzerne stellen mehr als 200.000 verschiedene Produkte unter einer kaum zu überblickenden Vielzahl an Namen Handelsketten bereit. Drei von vier Lebensmittel sind hochindustriell verarbeitet und auf Gewinn maximiert (Grimm, 2013, S. 134).

 

Der menschlich evolutionäre Anpassungszyklus macht es unmöglich, sich auf diese artfremde Ernährung einzustellen. Um diese Negativentwicklung, Fettleibigkeit und eine Reihe von zunehmend populärer Zivilisationskrankheiten aus der Welt zu schaffen, hat diese Industrie selbstverständlich entsprechende Produkte im Portfolio. Diätprodukte, Pülverchen für Shakes, bunt und hübsch verpackt aus den Chemiebaukästen der Lebensmitteltechnologie – von artgerechter Ernährung weit entfernt.

 

Naturbelassene, ballaststoffreiche, antientzündliche und nährstoffreiche Kost stünde dabei im Mittelpunkt (Grimm, 2013, S. 231). Doch wie kann unsere Nahrung diese Vorgaben erfüllen, wenn 20 % mit Industriezuckerprodukten und weitere 20 % mit Weißmehlprodukten belastet sind? Anders ausgedrückt decken wir aktuell gerundet 40 % unserer Nahrungsaufnahme durch maximal Kohlenhydrat überschüssige tote und leere Kost, die Vitamine, Mineralstoffe und sekundäre Pflanzenstoffe nur in homöopathischen Dosen enthält.

2. Entzündung

Allgemein formuliert ist eine Entzündung (lateinisch: inflammatio) die Antwort des Immunsystems auf einen Reiz von außen. Eine Entzündung ist somit Teil eines Heilungsprozesses und keine Schädigung des Körpers. Entzündungen sind so etwas wie eine Art Frühwarnsystem – die erste Verteidigungslinie. Sprachlich erkennt man sie an der Endung -itis. Die medizinischen Bezeichnungen für eine Entzündung setzt sich in der Regel aus dem Namen des Körperteils und der Endung -itis zusammen, z. B. Dermatitis bei der Haut oder Appendizitis beim Wurmfortsatz des Blinddarms. (Zentrum der Gesundheit - Entzündungen sind gefährlicher als Sie denken, 2019) Ziel einer Entzündung ist die Beseitigung des Auslösers, Abtransport von Schadstoffen sowie die Bildung von Ersatzgewebe im Zuge der Gesundung.

 

2.1 Ursachen von Entzündungen

Entzündungen haben viele Ursachen. Sie werden durch Bakterien, Viren, Pilze, Parasiten oder Allergene ausgelöst, können auch physikalisch, durch Einwirkung radioaktiver Strahlung oder Umweltgifte begründet sein, die das Immunsystem überfordern. (WakeUp Media GbR, 2018) Mit der Reaktion darauf versucht der Körper eine Reparation einzuleiten.

 

2.2 Anzeichen von Entzündungen

Entzündungen zeigen sich in fünf verschiedenen Ausprägungen: als Schmerz, Schwellung, Hitze, Rötung oder in Form einer gestörten Funktion. So sehen wir bei einem Insektenstich alle fünf Zeichen zeitgleich – bei einer Augenentzündung dagegen nur die Rötung und das Austreten von Tränenflüssigkeit. Je nachdem ob der ganze Körper oder nur ein Teil betroffen ist, spricht man von einer systemischen Entzündung oder einer lokalen.

 

2.3 Chronische Entzündungen

Chronische Entzündungen stellen eine langfristige Reaktion auf Entzündungsreize dar, die meist von einer Gewebeverletzung aufgrund der anhaltenden Entzündungsreaktion begleitet wird. Im Gegensatz zu akuten Entzündungsreaktionen kann eine chronische Entzündung bei einigen chronisch entzündlichen Erkrankungen Wochen, Monate oder sogar ein Leben lang andauern.

 

Viele chronisch entzündliche Erkrankungen beginnen als minderwertige, langwierige Reaktionen auf Krankheitserreger, die von außen und innen wirken können (Chronisch kranke Menschen, 2018). Chronische Entzündungen spielen eine Schlüsselrolle bei der Entwicklung und dem Fortschreiten vieler chronischer Krankheiten z. B. Autoimmunerkrankungen, Stoffwechselstörungen wie Atherosklerose, Fettleibigkeit, Fibrose oder Krebs.

 

Die Hauptursache für chronische Entzündungen sind Infektionen, in erster Linie Virusinfekte (Mediengruppe Deutscher Apotheker, 2018). Daneben beeinträchtigen aber auch Stress, falsche Ernährung und mangelnde Bewegung auf Dauer die Immuntoleranz.

 

2.4 Stille Entzündungen

Sie nehmen den Weg ohne Schwellung, Verletzung, Schmerzen oder Blutungen. Gemeint sind stille Entzündungen, die eine lange Zeit völlig symptomlos verlaufen können und bei Standard Blutuntersuchungen nicht auffallen. Erst nach einer sehr langen Zeit werden unspezifische Symptome wie Schlappheit, Appetitlosigkeit oder leichte Krankheitsgefühle bemerkt (Krüger, 2017, S. 81-87).

 

Die Qualität unsere Ernährung ist das Gegengewicht, um chronische Entzündungen aufzuhalten. Weißmehlprodukte, Fleisch und zuckerreiche Nahrungsmittel sind Triebfeder niederschwelliger Entzündungen. Im Ergebnis ein aus dem Gleichgewicht geratenes Immunsystem in permanenter Alarmbereitschaft. Schon längere Zeit wird aktives Bauchfett für die Verbreitung von entzündlichen Botenstoffen verantwortlich gemacht. Um diese Entzündungen in den Griff zu bekommen, setzt unser Immunsystem aggressive Radikale ein. Dabei geraten gesunde Blutgefäße ins Fadenkreuz der Abwehr. Diese Art von Entzündungen können ersten Anzeichen nach im Gehirn auftreten und scheinen mitverantwortlich für z. B. Depressionen. Wer schlank und sportlich ist, kann von stillen Entzündungen ebenfalls betroffen sein. Umweltgifte, Pestizide, Konservierungsstoffe, Hormone im Grundwasser und Geschmacksverstärker schaden unserem Darm zusätzlich und schwächen körpereigene Abwehrkräfte.

 

2.5 Können Entzündungen gemessen werden?

2.5.1 Blutsenkungsgeschwindigkeit

Die Blutsenkungsgeschwindigkeit ist ein Test, der gemeinsam mit einem Bluttest durchgeführt werden kann. Eine kleine Menge Blut wird in einem sehr feinen Röhrchen (Kapillarröhrchen) angesaugt, das dann drei Stunden lang aufrecht stehenbleibt (BSG: Blutsenkungsgeschwindigkeit, 2017). Die roten Blutkörperchen steigen langsam im Röhrchen nach unten. Blutbestandteile und Serum separieren sich. Die Geschwindigkeit, mit der dies geschieht, wird gemessen und in mm pro Stunde ausgedrückt. Sinken die roten Blutkörperchen schneller als normal ab, spricht man von einer erhöhten Sedimentationsrate. Dies tritt auf, wenn die Menge an Proteinen im Blut aufgrund einer Krankheit zugenommen hat.

 

2.5.2 C-reaktives Protein

Die Abkürzung CRP steht für C-reaktives Protein. Das Eiweiß gehört zu den sogenannten Akut-Phasen-Proteinen des Immunsystems. Es wird in der Leber hergestellt und wenige Stunden nach der Entzündung im Blutkreislauf verteil. Das Eiweiß CRP ist bei Entzündungen im Körper vermehrt im Blut nachweisbar (C-reaktives_Protein, 2018). Es ist Teil des Immunsystems und hilft dabei, abgestorbene Immunabwehrzellen und körperfremde Substanzen aus dem entzündeten Gewebe zu entfernen. Die Konzentration des CRP im Blut kann auch Hinweise auf die Art und den Verlauf der Entzündung geben.

 

2.5.3 Fibrinogen

Fibrinogen ist ein Protein, das eine wichtige Rolle bei der Blutgerinnung spielt und Hauptfaktor im Plasma-Gerinnungssystem ist. Der Wert wird vor Operationen, Geburten, Lebererkrankungen, Thrombose- oder Blutungsneigung bestimmt.

 

Diese Methode dienen einem groben Anhalt (Wikipedia-Autoren, 2003). Es ist tatsächlich möglich, Erfolge in der Entzündungsbekämpfung nachzuweisen.

 

2.6 Weniger Gewicht und weniger Entzündungen

30 % der Bevölkerung sind übergewichtig, hierzulande sogar

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Tag der Veröffentlichung: 05.09.2022
ISBN: 978-3-7554-2022-4

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