Andreas Löw
Zuckerfrei leben
Schlank und gesund
Dauerhaft abnehmen
Zuckersucht beenden
Heißhunger vermeiden
Ratgeber und Rezepte
1. Auflage 2020
© alle Rechte vorbehalten.
Hinweis: Dieses eBook ist ein Ratgeber und dient als erste Orientierungshilfe. Bitte holen Sie sich darüber hinaus zusätzlich noch fachmännischen Rat.
Liebe Leserin, lieber Leser!
Für wenn ist dieses Buch geschrieben? Für Dich. Für die Cafe-Soja-Latte-mit-Carmamelsirup-Verehrerin und den Schokolade-vor-dem-Fernseher-Fan. Für alle, denen bewusst ist, dass ein gesundes glückliches Leben mit einem zu viel an Zucker nicht möglich ist. Abgekürzt: für jeden.
Wobei kann ich Dich unterstützen? Der Plan ist wie folgt: Im ersten Abschnitt dieses Buches soll es um Hintergründe und um das, was Zucker anrichtet, gehen. Angewohnheiten negativer Art für immer loszuwerden, führt uns durch Teil zwei. Wenn Du direkt mit Deinem Zucker Detox starten magst, bist Du in Bereich drei bestens aufgehoben. Zum Abschluss gebe ich Dir meine Lieblingsrezepte mit an die Hand.
Dies ist kein Diät - oder Kochbuch. Es geht nicht darum, für immer auf Zucker zu verzichten. Ich will Dir als Coach zur Seite stehen. Es könnte Dein Leben verändern. Guter Plan? Los geht’s.
Herzlichst
Andreas Löw
Einleitung
Es gibt einen Grund, warum Du dieses Buch in Händen hältst: Du bist auf der Suche. Auf der Suche nach der Frage, ob es ein „Leben nach dem Zuckerentzug“ gibt.
Ein jeder von uns hat wahrscheinlich ein Verständnis davon, was mit Zucker gemeint ist. Auch wenn es sich dabei wissenschaftlich charakterisiert um eine chemische Stoffklasse handelt, so werden die meisten Menschen an den haushaltsüblichen Zucker denken, das süße, kristalline Nahrungsmittel, welches uns den Alltag vermeintlich angenehm macht und stets Lust auf mehr hervorruft.
Süßes geht immer: die Crème brulée zum Ausklang eines stimmungsvollen Abendessens, den Doppelkeks im Vorbeigehen, die berühmte Schokolade vor dem Fernseher oder der Eisbecher romantisch für zwei.
Der Hang zu Süßem ist seit Urzeiten in unseren Genen verankert. Dies ist evolutionsbiologisch zu erklären. Als Jäger und Sammler haben wir süße Früchte gesucht, um unseren Überlebensvorteil zu sichern. Den dies waren sichere Kohlenhydrate und leicht verfügbare Energie. Im Gegensatz dazu, gibt es eine angeborene Abneigung gegen Bitterkeit, die uns geholfen hat giftige Pflanzenteile zu vermeiden. Ist es Süß, ist es genießbar – ist es bitter, vermutlich giftig. Doch brauchen wir diese Sicherung heute?
Bis zum 18. Jahrhundert war Zucker ein Luxusgut. Mühsam gewonnen aus Zuckerrohr aus der Karibik nach Europa verschifft. Im Jahr 1914 lag der pro Kopf Verbrauch in Deutschland von Zucker bei einem Kilogramm. Heute, in 2020, bei ca. 35 Kg. Dabei ist kein einziges Gramm notwendig, um unser Überleben zu sichern. Ab jetzt ist wichtig, Dir klar zu machen, was das Produkt Zucker anrichtet. Allein das Gehirn verbraucht jeden Tag 100 g Zucker. Die schlechteste Wahl ist Süßkram. Denn unser Körper kann Zucker aus allen möglichen Bausteinen des Essens selbst herstellen. Einfach, indem er Fett, Eiweiß und Kohlenhydrate umbaut. Simpel, oder?
1. Basics & Hintergründe
1.1 Wirtschaftsfaktor und Herstellung
Die Zuckerproduktion ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. 30000 deutsche Landwirtschaftsbetriebe leben vom Zuckerrübenanbau. Von Oktober bis Dezember ziehen Erntemaschine Zuckerrüben aus dem Boden. 180.000 Personen leben hierzulande von der Zuckerproduktion. Umsatz geschätzt 20 Milliarden Euro. Dementsprechend Lobbyarbeit wird geleistet.
Der Zuckerverband in Deutschland verbreitet systematisch Fehlinformationen zum Kalorienverbrauch, Ernährungsverhalten und zu den gesundheitlichen Folgen anstatt sich an die Fakten zu halten. Die Bedeutung einer ausgewogenen Ernährung wird gezielt heruntergespielt. Für die Produktion von weißem Zucker werden die gesäuberten und zerkleinerten Zuckerrüben in hohen Türmen mit reichlich heißem Wasser in Verbindung gebracht. Kalkmilch klärt den Saft und Kleinstteile sowie Schwebeteile können entfernt werden. Dieser Saft enthält einen Anteil von 16 % – 21% Saccharose. Im Anschluss wird dem Rübensaft Wasser entzogen, um ihn anzudicken. In diesem Moment kommen sogenannte Impfkristalle in das Gemenge, um den Zucker kristallisieren zu lassen. Durch Zentrifugieren entstehen weiße Zuckerkristalle. Dieser Vorgang wird mehrfach wiederholt, bis am Ende weißer Haushaltszucker entstanden ist bestehend aus 1 : 1 Fructose Glucose. 1/8 der Zuckerproduktion gelangt in die Supermärkten Der Rest geht in die Industrie und landet in einer langen Liste von Gummibärchen, Schokolade, Wurst, Konserven und Fertigprodukten.
1.2 Was Zucker im Körper auslöst
Zucker kann zur Entstehung von Diabetes Typ 2 beitragen. Der normale Haushaltszucker besteht aus Traubenzucker und Fruchtzucker. Wenn wir ihn essen, wird er zerlegt. Traubenzucker benötigt nicht lange auf dem Weg ins Blut. Die Bauspeicheldrüse produziert daraufhin das Hormon Insulin. Dieses Hormon wirkt wie ein Türöffner und öffnet die Zellen für die Fructose. Darin wird sie verbrannt und produziert Energie. Wenn wir permanent zu große Mengen Zucker aufnehmen, kommt es zu einem Art Stau. Es wird reichlich Insulin produziert, aber kaum Zucker verwertet. Wie bei einem defekten Schloss öffnen sich die Zellen mit der Zeit nicht mehr zuverlässig. Bleibt der Zucker dauerhaft im Blut, werden Organe und Gefäße beschädigt.
1.3 Macht Zucker krank?
Zucker ist ein Dosis abhängiges Gift. Jeder Fünfte in Deutschland gilt als fettsüchtig. Die empfohlene Menge wird um das vierfache überschritten und verursacht eine ganze Reihe von Krankheiten.
1.3.1 Metabolisches Syndrom
Das metabolische Syndrom ist ein Oberbegriff für verschiedene Störungen, die auf überhöhten Zuckerkonsum zurückgehen. Der griechische Begriff „metabolisch“ meint stoffwechselbedingt. Von einem Syndrom spricht man, wenn verschiedenartige Erkennungszeichen zur gleichen Zeit auftreten (= Symptomenkomplex), von denen jedes einen unterschiedlichen Hintergrund haben kann.
1.3.2 Warum ist Typ 2 Diabetes so gefährlich?
Täglich bekommen in Deutschland über 1000 Personen die Diagnose Diabetes Typ 2. Insgesamt mehr als 7,5 Millionen. Die Krankheit trifft immer öfter jüngere Menschen. Viele denken, sie sind gesund und fühlen sich nur hin und wieder etwas schlaff. Das kann jede Menge Gründe haben, dass sie eventuell erkrankt sind, darauf kommen die wenigsten. Diabetes verursacht zunächst nicht nennenswerte oder gar keine Beschwerden, diese treten erst bei erhöhtem Blutzucker zutage.
Haben wir zu viel Zucker im Blut, meldet dies unser Körper nicht. Das Warnsignal Schmerz reagiert in diesem Fall nicht. Keiner der Betroffenen merkt am Anfang, dass sich eine Krankheit anbahnt. Vor einer Operation oder einer Kontrolluntersuchung wird meist zufälligerweise erkannt, dass es sich hier um einen erhöhten Zuckerspiegel handelt und somit um Diabetes. Erst wenn der Blutzuckerspiegel dauerhaft zu hoch ist, sprechen die Mediziner von Diabetes Typ 2. Zu Beginn der Krankheit produziert die Bauchspeicheldrüse zu viel Insulin, um ggf. doch noch dafür zu sorgen, dass der Zucker in die Zelle gelangt. Die Ärzte vermuten das Insulin produzierende Zellen früher oder später überanstrengt sind und kein Insulin mehr herstellen können. Schäden an Herz, Niere, Augen und den Adern entsteht durch dauerhaft zirkulierenden Zucker in den Blutbahnen. Das Risiko für einen Schlaganfall bzw. Herzinfarkt ist bei Menschen mit dieser Erkrankung um bis zu viermal erhöht.
Die Kosten für Diabetes Typ 2 beansprucht das Krankensystem mit ca. 25 Milliarden / Jahr. Diabetes und Folgeerkrankungen sind eine enorme Belastung für das Gesundheitswesen und eine große Gefahr für die seelische und körperliche Gesundheit der Betroffenen. Diabetes Typ 2 ist revidierbar und somit heilbar. Vorausgesetzt wir reduzieren unseren Zuckerkonsum, bauen Gewicht ab und bewegen uns mehr.
1.3.2.1 Vererbung und Lebensweise
Der weit überwiegende Teil, sind Menschen mit Diabetes Typ 2. 15-22 % der Personen über 65 Jahre sind zuckererkrankt, darunter mehr Männer als Frauen. Haben sie das 70. Lebensjahr überschritten, sind es mehr Frauen als Männer.
Es liegt an der Lebensweise und der Vererbung, ob ein Mensch an Diabetes Typ 2 erkrankt. Wer eine Veranlagung für Diabetes Typ 2 besitzt, kann durch viel Bewegung und entsprechende Ernährung der Erkrankung gegensteuern. Dies haben Studien ergeben, dass 50 % der Menschen nicht zuckerkrank wurden. Es ist zu empfehlen die Blutzuckerwerte regelmäßig von einem Arzt überprüfen zu lassen.
1.3.2.2 Symptome
Es vergehen oft mehrere Jahre, bis Diabetes Typ 2 erkannt wird. Die Warnsignale sind nicht eindeutig. Dennoch gibt es das ein oder andere Indiz, bei dem Du hellhörig werden solltest. Du fühlst Dich abgeschlagen und hast ein großes Schlafbedürfnis. Du hast ständig Durst und musst oft auf Toilette. Du verlierst grundlos Gewicht. Die Haut an Deinen Füßen ist sehr trocken.
1.3.2.3 Zerstörte Nerven
Diabetes Typ 2 Geschädigten wird oftmals eine Sehstörung diagnostiziert. Das Sehen im Nahbereich fällt vielen schwer. Befindet sich zu viel Zucker im Blut, werden die Nerven angegriffen. Einer von zehn Patienten klagt über neuropathische Schmerzen, einem Nervenschaden.
Die Fingerspitzen fangen an zu kribbeln und die Sensibilität der Füße lässt nach. Oftmals kommt es zu Unstimmigkeiten bei der Verdauung: Einige der Patienten klagen über Blähungen, Verstopfungen, Durchfall oder Bauchschmerzen.
1.3.2.4 Formen von Diabetes
Die Ausprägungen von Diabetes sind unterschiedlich - nachfolgend eine genaue Beschreibung.
Typ 1: Unter 10 % der Diabetes Patienten sind Opfer dieses Typs. Das Immunsystem dieser Menschen ist von einer Fehlfunktion betroffen. Die für das Insulin zuständigen Zellen sind bei diesem Vorgang zerstört worden. Es wird zu wenig Insulin produziert. Diese Art von Diabetes ist nicht heilbar.
Typ 2: Anders als Typ 1 ist Typ 2 keine Erkrankung des Immunsystems, sondern geht auf Fehler in der Lebensführung zurück. 90 % der Diabetes Patienten sind davon betroffen. Im Gegensatz zu Typ 1 ist dieser Typ heilbar.
Typ 3: Hier finden sich alle Typen von Diabetes, die in Typ 1 und Typ 2 nicht einzuordnen sind. Dabei kann die Ursache eine Virusinfektion, eine genetische Mutation, oder eine Schädigung der Bauchspeicheldrüse sein.
1.3.3 Macht Zucker süchtig?
Eindeutige Antwort: JA. Sucht kommt nicht über Nacht. Sie schleicht sich meist unbemerkt ins Leben. Denn es ist nichts Ungewöhnliches, ein Stück Schokolade zu essen. Am Anfang ist das noch kein Problem.
Für eine Sucht bedarf es ein anfälliges Gehirn sowie weiterer Faktoren. Alkohol, Nikotin oder in diesem Fall Zucker sind die Grundlagen einer Abhängigkeit.
Die wissenschaftliche Erklärung: Die Balance von Serotonin und Dopamin im Gehirn ist gestört. Wenn der Botenstoff Serotonin zu niedrig und gleichzeitig der Dopaminspiegel zu hoch ist, oder beide Stoffe in einer nicht ausreichenden Konzentration vorliegen, sind die Rahmenbedingungen gegeben, um süchtig zu werden.
Dopamin ist ein größtenteils erregend wirkender nervaler Überträgerstoff des zentralen Nervensystems und dient der Kommunikation. Er wird im Gehirn dann ausgeschüttet, wenn wir voller Vorfreude sind, etwa vor einem romantischen Treffen, vor einem Wettkampf oder vor einem erhofften Erfolgserlebnis. Er vermittelt ein positives Gefühlserlebnis und nennt sich auch Glückshormon. Gibt es den ersten Kuss oder ein außergewöhnliches Lob vom Chef wird dagegen Serotonin ausgeschüttet. Dieser Botenstoff steht für Glück, Zufriedenheit, Entspannung und Befriedigung.
Sinkt der Dopaminspiegel, leiden wir unter Antriebsmangel und Trägheit. Sind wir launenhaft, enttäuscht und besorgt, hat dies mit Serotonin Mangel zu tun und wir greifen in solch einem Zustand nach der uns bekannten Droge Zucker. Dieser erhöht den Dopamin und Serotoninspiegel und vermittelt ein Gefühl von Glück und Entspannung. Sie täuschen uns Menschen vor, wir hätten etwas Außerordentliches erreicht. Das zu den wissenschaftlichen Hintergründen.
Fazit: Zucker wirkt wie Alkohol und Nikotin, erhöht den Serotonin – und Dopaminspiegel, kann als Droge bezeichnet werden und wird bei übermäßigem Genuss zur Sucht führen. Zucker ist eine Art Selbsttäuschung.
Von der Zuckerindustrie wurde lange Zeit bestritten, dass es so etwas wie Sucht im Zusammenhang mit Zucker gibt. Es liegen jedoch eindeutige wissenschaftliche Belege vor. Das enorme Suchtpotenzial wurde unter anderem an Ratten nachgewiesen. Entzieht man an Zucker gewöhnten Ratten ihre tägliche Dosis Süßes, reagierten sie mit Zittern, Zähneklappern und Angst. Die Ratten griffen daraufhin vermehrt zum Ersatzangebot Alkohol. Als hingegen Zucker auf dem Speiseplan stand, fraßen sie mehr als je zuvor. Menschen zeigen ganz vergleichbare Verhaltensmuster.
Nach nur kurzer Zeit wurden im Gehirn der Ratten, ähnliche Veränderungen wie bei schwerst Drogenabhängigen diagnostiziert. Drogen und Alkoholabhängige haben eine auffällige Schwäche für Zuckerprodukte. Zucker ist Volksdroge Nummer eins.
1.3.4 Verursacht Zucker Krebs?
Diese These gilt als nicht gesichert, es
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 04.09.2022
ISBN: 978-3-7554-2007-1
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