Hallo lieber Leser,
ich hoffe ich kann dir diese Leseprobe von meinem Buch "Amulett der Zwerge" ans Herz legen. Geplant war ursprünglich eine Trilogie. Da das einer meiner ersten Geschichten ist, ich noch kaum Erfahrungen habe und das Buch noch nicht fertig ist, bitte ich um konstruktive Kritik, die mir helfen wird mich zu verbessern. Bei positiver Rückmeldung werde ich natürlich an meinem Buch weiterschreiben und sie hier veröffentlichen, sobald der erste Teil fertig ist. Ich hoffe, dass euch die Geschichte gefällt und freu mich über jedes Feedback.
Jan Fink
Die Tür ging auf. Der Kaiser von Tel`Navar betrat den Raum und saß sich auf sein Thron, gefolgt von seinen beiden Leibwächtern die rechts und links von ihm, ihren Platz einnahmen. Der Kaiser begutachtete die Gäste die ihm gegenüber standen. Es waren zwei Männer, der eine mit kurzen dunklen Haaren; trug ein ganz normales Gewand, der andere mit etwas längerem grauen Haar trug hingegen eine edle Kleidung, die mit Rubinen bestickt war. Er hatte einen goldenen Ring an seinem Finger und auf seinem Kopf eine Krone die aus reinstem Gold gefertigt wurde. Obwohl der Kaiser der Herrscher eines Gebietes war, trug er nicht wie der eine Mann eine Krone oder eine edle Kleidung, sondern eher Lumpen und Schuhe wo die Sohlen schon halb abgerissen waren. Die beiden Männer hießen zu einem Bonemius, der König von Nisu und sein Berater Bandolf. Der König beobachtete lange die Begutachtung vom Kaiser als er begann sich vorzustellen: „ Kaiser Gremgosh, Herrscher des Gebietes Tel` Navar, ich bin König Bonemius, Herrscher über Königreich Nisu, aber wir kennen uns ja schon. Der Mann neben mir ist Bandolf, mein Berater und treuester Freund. Wir sind den weiten Weg gereist um mit ihnen persönlich zu verhandeln“. Gremgosh begutachtete wieder die beiden Männer, dann antwortete er: „Was wollt ihr mit mir verhandeln“? „Wir bitten um den Rückzug eurer Männer aus unserem Gebiet“, forderte der König mit erboster Stimme. „Wieso sollte ich mich zurückziehen? Wir brauchen die Rohstoffe, die euer Land hat“, fragte der Kaiser mit einem breiten Grinsen im Gesicht „Und trotzdem raubt ihr nicht nur unsere Rohstoffe, sondern auch das Hab und Gut unseres Volkes. Eure Armee aus Orks tötet unser Vieh und unsere Bauern. Jetzt plündert ihr sogar schon die Innenstadt. Das hat nichts mehr mit unserem Friedensvertrag zu tun“ antwortete König Bonemius noch erboster als vorher. Der Ork Gremgosh tat so als ob er überlegen würde. Natürlich wusste er schon von den Überfällen. Er interessierte sich schon lange für das Königreich Nisu. Er selber lebte in Tel`Navar, in einer Festung namens Suad Anoor. Das Gebiet um die Festung war leblos. In Tel`Navar wuchs kaum was, deshalb hatte er diesen Friedensvertrag und dazu noch ein Handelsabkommen beschlossen, damit er von den Menschen die im Königreich Nisu lebten die benötigten Rohstoffe bekam. Doch immer mehr wollte der Kaiser ganz Nisu unter seiner Gewalt haben. Neben Nisu und Tel` Navar, gab es noch zwei andere Gebiete. Lavandia wurde von den Elfen besiedelt und Turnangan von den Zwergen. Diese vier Gebiete bildeten zusammen das Land Calgerien. „Und was wollt ihr machen wenn, ich meine Männer nicht zurückziehe“? „Dann erklären wir euch den Krieg“, rief der Berater in das Wortgefecht. Der Kaiser stieg von seinem Thron herab und lief ein paar Schritte auf die Gäste zu. Dann begann er zu sprechen: „ Mit allen Respekt König Bonemius, wie wollt ihr gegen mich in den Krieg ziehen? Ihr wisst das die Zwerge hinter mir stehen und mir auch militärisch helfen. Denkt ihr wirklich die Elfen ziehen mit euch in die Schlacht? Es sind nicht mal zehn Jahre vergangen, dass eure beiden Völker im Krieg standen“. Gremgosh hatte Recht. Es gab einen brutalen Kampf um Nisu, denn die Elfen wollten mehr Land, deshalb wollten sie ein Teil vom Gebiet der Menschen einnehmen. Lavandia ist zwar ein schönes Stück Land aber für die große Bevölkerung der Elfen viel zu klein. Trotzdem mussten sich die Elfen nach einer jahrelangen Schlacht letztendlich ergeben und beide Völker haben einen Friedensvertrag abgeschlossen. „Nur weil die Elfen kapituliert haben, heißt das noch lange nicht, dass sie Seite an Seite mit euch Menschen in den Krieg ziehen. Selbst wenn ihr Hilfe von ihnen bekommen würdet habt ihr keine Chance. Ich hab eine mächtige Armee mit Waffen und Rüstungen, geschmiedet von den Zwergen. Was habt ihr dagegen zu bieten“? „Ihr unterschätzt uns sehr“, begann Bonemius zu sprechen. „Ihr habt nicht die geringste Ahnung zu was die Menschen fähig sind, aber weil ihr anscheinend keine Reue wegen den Überfällen zeigt, erkläre ich, das von heute an unsere beiden Völker im Krieg stehen und somit auch das Handelsabkommen außer Kraft gesetzt wird“. Der König drehte sich um und verließ schweigend mit seinem Berater Bandolf die heilige Halle von Suad Anoor, die von den Orks selber errichtet wurde. Obwohl die Orks nicht bekannt sind wegen ihrer Intelligenz, haben sie aber in Tel`Navar eine prächtige Festung errichtet. Die heilige Halle von Suad Anoor (die Halle wird von den Orks als heilig bezeichnet) zeichnet sich durch schöne Säulen auf beide Seiten aus. Ganz hinten an der Wand steht der Thron von Kaiser Gremgosh und in der Mitte steht ein großer gedeckter Tisch. Allein die Festung wird von einer ganzen Armee bewacht, deshalb haben die anderen Völker immer großen Respekt wenn sie die Suad Anoor betreten. Bonemius und Bandolf ritten zurück nach Nisu bewacht von vier weiteren Reitern, die vor den Toren Suad Anoors warten mussten. In Nisu angekommen fingen die Vorbereitungen für den bevorstehenden Krieg an, doch es sah nicht gut aus für die Menschen. Sie waren einfach zu wenige. Die Schlacht gegen die Elfen vor 10 Jahren haben sie zwar gewonnen, aber trotzdem hatten sie hohe Verluste zu beklagen. Außerdem ist das Land Calgerien ein recht kleines Land und die 4 Gebiete sind sozusagen 4 Städte. Die Gebiete sind zwar groß aber es gibt jeweils nur eine Stadt in den jeweiligen Teilen des Landes, der Rest ist nur unbevölkerte Landschaft. Man muss sich also in Calgerien auf die anderen Gebiete verlassen und Freundschaften schließen, wenn man Unterstützung haben will. Menschen, Zwerge, Orks und Elfen sind auch die einzigen Rassen die es in Calgerien noch gibt. Bis auf einen Zauberer der in Nisu lebt, gibt es keine anderen höheren Rassen. Was bleibt sind die wilden Tiere die durch das Land streifen, aber die werden wohl nicht mit dem Menschen in den Krieg ziehen. Es bleibt also für die Menschen nur ein Chance: Sie müssen den Elfenkönig Valandriel davon überzeugen, mit ihnen in den Krieg zu ziehen und deshalb ruft König Bonemius seine stärksten Krieger in seinen Palast.
„Ihr seid nicht nur meine stärksten Krieger, sondern auch meine treuesten; Alwin, Elmar und Aldemar. Deswegen hab ich euch auserwählt, das ihr unsere Soldaten im Krieg führt und unsere Heimat gegen die Orks und deren Verbündeten verteidigt. Unsere Situation sieht schlecht aus, wir haben zu wenige Männer und so wie es aussieht steht unser Volk alleine da. Der törichte Kaiser Gremgosh will unser Königreich, doch ich weiß nicht ob er es erobern will oder einfach nur zerstört. Egal was er vorhat wir müssen ihn stoppen bevor er unser gesamtes Volk vernichtet. Ich habe mit meinem Berater Bandolf gesprochen. Wir haben uns überlegt was wir gegen Gremgosh unternehmen sollen. Jeder von euch bekommt eine Aufgabe, doch die Aufgabe wird nicht leicht sein“. Nach dieser Rede erhob sich der König von seinem Stuhl und schaute in die drei Gesichter, dann rief er laut: „ Aldemar“! Aldemar lief einen Schritt auf den König zu. Er war schon immer bekannt für seinen Mut und seiner Stärke, aber weil er oft herablassend war, machte er sich beim Volk keine Freunde. Doch er hatte die Sympathie des Königs gewonnen und wurde so zum Krieger ernannt. Genau wie Alwin und Elmar, eigentlich sowie alle anderen Krieger die für den König kämpften, trug Aldemar eine schwere Stahlrüstung und hatte einen Zweihänder-Schwert an seine Hüfte befestigt. Unter dem Stahlhelm verbarg sich sein lockiges Haar die seine Stirn halbwegs bedeckten. Seine blauen Augen stachen wie Blitze heraus und lenkten oftmals sehr ab, doch König Bonemius hatte keine Zeit sich abzulenken. „ Aldemar, die Zwerge haben ein Bündnis mit den Orks. Sie liefern ihnen Waffen und Rüstungen, die im Vergleich zur unserer Ausstattung weitaus stärker ist. Meine Späher haben mir berichtet, dass es eine Straße zwischen Turnangan und Tel`Navar gibt. Eure Aufgabe ist es, mit einer Gruppe von Soldaten an der Straße nahe der Festung Borgin einen Wachposten zu errichten und alles zu beschlagnahmen was nach Tel`Navar gehen sollte. Dabei ist es mir egal wie ihr dabei vorgeht. Ihr drei solltet wissen, dass unsere erste Aufgabe ist, die Festung der Zwerge einzunehmen oder zumindest die Zwerge zur Kapitulation zu zwingen, da sie jetzt genau wie die Orks unsere Feinde sind. Und wenn die Orks keine Hilfe von den Zwergen bekommen, haben sie zumindest nicht genügend Ausrüstung. Natürlich müsst ihr euch beeilen Aldemar. Die Waren aus Turnangan dürfen Tel`Navar nicht erreichen. Habt ihr mich verstanden Krieger“? „Ja, mein König. Ich mache mich sofort mit meinen Männern auf den Weg, doch ich werde etwas Unterstützung brauchen. Ich glaube nicht das jede Kutsche die Turnangan verlässt unbewacht ist. Ich würde mich wohler fühlen, wenn ihr mir noch ein paar Reiter mit auf den Weg schickt“, antwortete Aldemar. Nach kurzem Überlegen antwortete auch der König: „ Ich denke das geht in Ordnung. Ach, beinahe hätte ich es vergessen. Für unseren Angriff auf die Festung Borgin seit ihr der Überraschungseffekt. Elmar und Alwin werden frontal angreifen und ihr werdet von beiden Seiten die feindliche Armee vor den Toren der Festung angreifen. Deswegen müsst ihr unbedingt den Wachposten zwischen Turnangan und Tel`Navar halten müssen. Ich schicke euch nach und nach zusätzliche Einheiten doch ihr müsst wissen das Gremgosh und der Zwergenkönig Borgin bald vom Wachposten erfahren und dann seit ihr für kurze Zeit die Zielscheibe. Das können wir aber auch zum Vorteil nutzen, wenn wir frontal angreifen und die Zwerge vom Wachposten abgelenkt sind. Das werden wir noch sehen. Ihr bekommt von mir rund 300 Soldaten und 30 Reiter zugestellt. Das sollte für euer Lager reichen.“ „Das denke ich auch“, antwortete Aldemar, verbeugte sich und ging wieder an seinen Platz. Der König rief Alwin und Elmar zu sich. Alwin ist der Vater von Elmar. Er wurde vom König zum Krieger ernannt, weil er genau wie Aldemar einer der wenigen Überlebenden war die es geschafft haben im Krieg gegen die Elfen in deren Festung durchzustoßen und somit die Elfen zur Kapitulation zu zwingen. Elmar hingegen ist ein begabtes Kind und wurde wegen seinem Talent als er volljährig wurde, gleich zum Krieger ernannt. Aldemar und Alwin waren bevor sie vom König zum Krieger ernannt wurden, Soldaten. Bevor man nämlich ein Krieger wurde, musste man sich beweisen, denn wenn man ein Krieger ist, wird man verpflichtet den König zu beschützen, sozusagen ist man der Leibwächter, aber als Krieger führt man auch die Soldaten in die Schlacht. Beweisen konnte man sich in den anderen militärischen Rängen die es gab. Da gibt es zum Beispiel die Wachsoldaten, die normalen Soldaten die für das Königreich in den Krieg ziehen und wenn nötig es zu verteidigen, aber auch Ränge wo man nicht befördert wird wie zum Beispiel die königlichen Reiter, die Berater und die Späher. Berater, Späher und die Krieger werden vom König selber ernannt, denn nur er hat die Gewalt über das Militär. Alwin war mit Sicherheit der stärkste Krieger von allen. Er ist ein stämmiger Mann mit Händen die aussehen, als könnten sie einen Bären den Hals umdrehen. Sein dunkelbraunes Haar reicht bis zu seinen Schultern. Er hat für sein Alter noch ein recht junges Gesicht mit Augen, die die gleichen Farben hatten wie sein Haar. Sein Sohn Elmar ist hingegen trotz der großen Stärke die er hat, eher ein schlanker Typ, der mit seinen kurzen schwarzen Haaren und seinen hellblauen Augen schon fast zu freundlich für einen Krieger wirkte. Vater und Sohn tragen einen Stahlschild und ein scharfes Schwert an der Hüfte. Beide wirkten selbstbewusst, als sie den König Bonemius fragten, was ihre Aufgabe sei. „Ihr beide bekommt von mir lediglich 800 Mann zu Verfügung. Da ich euch nicht mehr Männer geben kann, müsst ihr so schnell wie möglich nach Lavandia reiten und um Verstärkung bitten. Ich verlasse mich auf euch. Wir sind auf die Hilfe von König Valandriel angewiesen“. „Mein König, wieso können wir nicht unsere Kräfte mobilisieren und mit unserer ganzen Armee die Festung Burgin angreifen“, rief Elmar hinein. „Sei still Elmar“, sagte Alwin als er sich zu ihm drehte. „Ihr müsst noch viel lernen Elmar. Ihr seid jung und ihr habt noch nicht die Erfahrung. Haltet euch weiterhin zu eurem Vater.“ „Ja mein König“, beantwortete Elmar die Rede des Königs. Der König saß sich wieder seinen Thron und sprach: „Wenn ihr beide in Lavandia fertig seit, macht ihr euch auf den Angriff bereit und reitet weiter nach Turnangan. Hoffen wir ihr bekommt die Unterstützung des Elfenkönigs. Falls nicht…“, der König machte eine Pause. „…..dann ist es egal ob unsere Armee vor den Toren der Festung Burgins oder in unserer Festung vernichtet wird. Dann wäre unser Untergang besiegelt“. Die Stimme des Königs wurde immer leiser und nachdenklicher. Er schaute auf den Boden, dann sah er nochmal in die drei Gesichter der Krieger, die jetzt die einzige Hoffnung des Königreichs Nisu waren und sprach zu ihnen: „ Ihr habt noch eine Woche Zeit euch hier vorzubereiten“.
Nach einer Woche Vorbereitungen auf die große Schlacht in Turnangan, saßen Alwin und sein Sohn Elmar zu Hause beim Abendessen am Tisch und unterhielten sich über den Krieg. Das Haus von Alwin war ein ganz gewöhnliches Haus aus Stein, wie alle anderen Häußer in Nisu. Man konnte es aber auch mit einer Hütte vergleichen. „Das ist doch Schwachsinn“, sagte Elmar zu Beginn der Unterhaltung. Dieser Angriff ist sinnlos. Wir sind 800 Mann gegen mindestens 2000 Zwerge und Orks die uns schon vor der Festung begrüßen. Sie werden jeden einzelnen von uns töten. Und wieso das Ganze? Weil ein paar diebische Orks ein paar Bauern ausgeraubt hat.“ Alwin trank einen Schluck aus seinen Becher. Dann schaute er seinen Sohn an und sprach: „ Gremgosh geht es nicht um die Bauern oder die Rohstoffe. Das war vielleicht eine Provokation um ein Krieg anzuzetteln. Er will ganz Nisu unter seiner Gewalt. Ich war in Tel`Navar und ich kann verstehen das er scharf auf unser Land ist, doch wir müssen ihn aufhalten, auch wenn unsere Chancen schlecht stehen, wir haben keine Wahl. Ich gebe dir Recht. Der Angriff auf die Festung ist Wahnsinn, aber genau deshalb müssen wir nach Lavandia und um Verstärkung bitten“. Glaubst wir bekommen ihre Hilfe, Vater?“ „Das werden wir sehen. Schlaf jetzt mein Sohn. Wir haben morgen eine langen Weg vor uns. Zur frühen Morgenstunde, versammelten sich die Soldaten unter der Führung von Alwin und Elmar vor den Toren Nisus. Schon um Mitternacht hat sich Aldemar mit seiner Truppe auf den Weg nach Turnangan gemacht um die Lieferungen nach Tel`Navar zu beschlagnahmen. Alwin und Elmar machten sich nun bereit für den kurzen aber gefährlichen Weg nach Lavandia. Alwin kannte den Weg. Er weiß das er aufpassen muss und wenn er und seine Männer durch die Höhlen von Turnangan laufen, dass sie leise sein sollen, sonst wecken sie die Monster auf….
Tag der Veröffentlichung: 15.04.2015
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