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Vorwort

Hallo lieber Leser,

 

mein Name ist Jan, ich bin 16 Jahre alt und möchte Ihnen nun meine Kurzgeschichte ans Herz legen. Da das einer meiner ersten Geschichten ist und ich noch ein blutiger Anfänger bin, kann ich Ihnen nicht garantieren, dass das Geschriebene sie umhauen wird. Ich bitte sie darum, mir konstruktive Kritik da zulassen, damit ich mich verbessern kann. Ich wünsche ihnen dennoch viel Freude beim lesen und hoffe das ich Ihnen hiermit eine halbwegs interessante Kurzgeschichte liefern kann.  

Ein warmer Sommertag

Er verließ sein Haus, schloss hinter sich ab. In der einen Hand sein Schlüssel, den er in seine Jackentasche verstaute und in der anderen hielt er seine Augen- seine Wegweiser, die ihm die Richtung vorgaben. Er erinnerte sich ungemein an jeden kostbaren Blick den er in der Vergangenheit erhaschen konnte, noch so jede selbstverständliche Szene, an der er teilnehmen durfte, schwirrte heute noch in seinem Kopf. Heute, an diesem Tag, hielt er seine Augen in der Hand. Behutsam schlenderte er den Gehweg entlang. Er zuckte zusammen, als er auf einmal das Geräusch von einem Rasenmäher wahrnahm. Der Nachbar mäht wohl wieder seinen wunderschönen Rasen. „ Guten Tag Herr Posch. Ist der Rasen heute wieder fällig?“ Der Nachbar, der mit einem Lächeln von seinem Rasenmäher abstieg, den Rasen überquerte und nun am kniehohen Zaun vor dem fragenden Mann stand, fügte hinzu: „ Wie ich sehe nicht nur der Rasen, hab ich recht Heinrich? Wird bald höchste Zeit für Sie zum Friseur zu gehen!“ Er lachte hämisch, hörte aber sofort auf, als er Heinrichs Augen in seiner Hand sah. Beinahe gab er ein „Nichts für ungut“ von sich, als Heinrich plötzlich auch lachte. „ Da haben sie Recht. Sie sind nicht der erste, dem das auffällt. Zufällig bin ich auf dem Weg zur Bushaltestelle, um in die Stadt zu fahren und mir die Haare schneiden zu lassen. Bin schon ein bisschen in Eile weil ich spät dran bin. Ich wünsche ihnen also noch einen schönen Tag und wenn ich wiederkomme, möchte ich den Rasen abgemäht sehen. Verstanden?“ Heinrich ging langsam weiter den Gehweg entlang und grinste gradewegs. „Ihnen auch einen schönen Tag“ rief Herr Posch hinterher, der zwar ebenfalls lächelte, jedoch ziemlich unwohl auf Heinrichs Antwort reagierte. „…Und passen sie auf sich auf“ fügte er verlegen hinzu. Heinrich setzte abwechselnd im Gleichschritt einen Fuß vor den anderen. Die Augen immer noch fest in der Hand, lächelte er, als er die frische Brise spürte, die ihm in sein Gesicht wehte. Gleichzeitig hörte er Autos auf den Straßen, Menschen, die oft im großen Bogen um ihn herum gingen und die ihre Hektik mit schnellen, lauten Fußtritten wiedergaben. Er glaubte er hätte sogar ein Eichhörnchen gehört, dass im Gebüsch eines Baumes, Zuflucht suchte. Die Natur ist so nah und doch so fern. Heinrich war zwar ebenfalls in Eile, aber er ging weiter stets behutsam den Gehweg entlang, der oftmals eine Biegung machte und auch ab und zu abrupt aufhörte und von einer Straße getrennt wurde. All diese Überraschungen, die dieser sehr vertraute Weg verbarg, brachte Heinrich dazu, behutsam zu sein. Doch solang er seine Augen hatte, wird er sich niemals verlaufen. Nun steht er an der Haltestelle und wartete auf den ersehnten Klang der Bustüren, die auf gingen und ihm Einlass gewähren würden. Doch dieser Klang kam nicht. „ Müsste der Bus nicht schon längst da sein?“, fragte er das Publikum durch den geschlossenen Vorhang auf der Bühne, der ihn von dieser einzigartigen Szene trennte. „ Diese Buslinie hält samstags ab 15:00 Uhr nicht mehr hier“, drang in Heinrichs Ohren. Die Frau, die selber überrascht war, das beim Fahrplan direkt an der Haltestelle ein Zettel hing, mit der Erklärung, das die Haltestelle ab 15:00Uhr verlegt wurde. „ Ach wissen sie was. So weit ist das doch gar nicht von hier entfernt“. Mit einem besorgten Blick fragte sie Heinrich: „Soll ich sie…hinführen?“. Der Moment, indem du am liebsten den Vorhang hochziehen möchtest.“ Nein…Nein schon gut. Ich danke ihnen vielmals.“, sagte Heinrich mit trauriger und hoffnungsloser Mine, um dann wieder den Gang nach Hause anzutreten. Auf den Weg nach Hause, den er immer noch stets behutsam und im Gleichschritt bewältigte, genießte er trotz allem den Moment hinter dem Vorhang. Seine Augen umklammerte er weiterhin fest mit seiner rechten Hand. Er ging am Baum vorbei, bei dem er zuvor ein Eichhörnchen entdeckt hatte und an Herr Poschs Garten. Ob sein Rasen wohl gemäht ist? An der Tür angekommen, brauchte er mehrere Anläufe, um den Schlüssel in das Schloss zu kriegen. Als der Riegel schließlich einen Laut von sich gab, konnte er in sein Haus rein. Durch seinen Zustand und den jüngsten Ereignissen deprimiert, legte Heinrich seinen Blindenstock aus seiner rechten Hand. Nun, da er wieder allein mit seinen Gedanken ist und nicht abgelenkt von all den Geräuschen und Wahrnehmungen, die er in den letzten Tagen gezwungenermaßen zu lieben gelernt hat, konnte er sich wieder an all die Farben erinnern, die er sah und an all die Menschen die nun alle fort waren. Der Vorhang war gefallen.

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Tag der Veröffentlichung: 12.04.2015

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