Cover




Ich stand auf der Lichtung, die mir früher viel bedeutete. Auch wenn die zauberhaften Blüten nun verwelkt waren, für mich war es immernoch ein zauberhafter Ort. Auch wenn ich ihn momentan mit Schmerzen ertragen musste. Ich ließ es übermich ergehen.
Der tödliche Vampir Laurent sah mich mit seinen roten Augen an. Eigentlich sollten sie gold sein, aber ich zerbrach mir darüber nicht den Kopf. Wenn ich jetzt sterben würde, hätte es endlich ein Ende, dieses ewige Leiden. Ich würde Edward nie wieder sehen. Aber auch wenn ich jetzt nicht sterben würde, Edward würde ich nicht wieder sehen.
Lauent versprach mir ein kurzes Ende. Diese Einsicht beruhigte mich zwar nicht, aber das Ende war nahe.
Die Stimme von Edward in meinem Kopf berauschte mich. Ich hatte ihm versprochen nichts Waghalsiges zu tun, und damit würde ich das Versprechen auch halten. Mein letzter Gedanke auf dieser Welt sollte dieser sein:
'Edward ich liebe dich'
Ich spürte ein schmerzhaftes Reißen in meiner Kehle. Ich spürte wie sich meine Lunge mit Blut füllte und es gleichzeitig wieder entnommen wurde. Es tat weh, aber es war nicht so schmerzhaft wie die letzten Monate. Ich nahm den Schmerz gerne hin, wenn dafür mein Leben endlich ein Ende nehmen würde.
Aber dann änderte sich der Schmerz. Er verbreitete sich. Mein ganzer Körper wurde von großflächigem Schmerz befallen. Es brannte. Nein, Brennen war im Vergleich dazu leichtes Kitzeln. Kitzeln mit einer Daunenfeder.
Im Vergleich dazu war jeder Schmerz den man empfinden konnte übersehbar.
Warum dauerte es so lange? Warum starb ich nicht endlich? Eigentlich war Tod doch so nah. War das der Himmel? Aber tat der Himmel so weh? Oder war das doch die Hölle? Hatte ich die Hölle wirklich verdient?
Und dann wurde alles schwarz...


"Bella? Bella!", rief eine bekannte Stimme. Die Person der die Stimme gehörte musste ungefähr 2 Meter von mir entfernt stehen. Das konnte ich durch die Schwingungen der Töne ausrechnen. Einen Moment mal. Was rede ich da eigentlich?
"Bella? Geht es dir gut? Bist du ...", die Stimme brach ab, die Person kam jedoch auf mich zu. Ich schlug die Augen auf.
Der Himmel war von einem dunkelrot dass darauf hindeutete, dass es Abend war. Auf den verblühten Blumen und Gräsern konnte ich jeden einzelnen Regentropfen erkennen, es musste vor wenigen Stunden geregnet haben. Die Luft roch auch nach Regen, sie war klar und rein. Wie ich es mochte. Ich konnte die Autos hören, die mehrere Kilometer von der Lichtung auf der Straße fuhren. Seid ich die Augen aufgeschlagen hatte war eine Sekunde vergangen.
Mein Körper fühlte sich seltsam leicht an, ich spürte keinerlei Schmerzen oder sonstige Beschwerden. Nur eines, was ich erst jetzt wahrnahm.
Meine Kehle stand in Flammen. Wie konnte ich das erst jetzt bemerken?
"Sie hat sich verwandelt, Jacob. Jetzt sieh es doch endlich ein!", sagte eine sehr feste Stimme. Eine Stimme, die nur einem Anführer gehören konnte. Ich drehte mich um und sah meinen besten Freund.
Jacob sah mich entsetzt an. Sein Gesicht hatte kantigere Züge als aus meinen verblassten Erinnerungen. Ich hatte Mühe, mich daran zu erinnern. Jacob hatte kein T-Shirt an, was mich aber nicht weiter beschäftigte. Aber die überwiegende Veränderung war, dass er sich die Haare abgeschnitten hatte. Seine langen, schwarzen Haare waren weg.
"Das sehe ich auch.", antwortete Jacob mit zittriger Stimme. Er sah mir tief in die Augen, "Aber sie ist immernoch Bella. Auch wenn sich meine Instinkte dagegen sträuben."
"Sie ist ein VAMPIR! Das kannst du nicht einfach so auf die leichte Schulter nehmen. Es ist nur eine Frage der Zeit bis sie dir in den Hals beißt.", schrie die fremde Stimme.
Ich bin ein Vampir? Ein Vampir! Aber woher wusste dieser Mann davon? War er etwa auch ein Vampir? Nein, dann würde er anders riechen. Ich konnte es nicht fassen, ich war ein Vampir. Obwohl ich so oft mit Vampiren zusammen war, (Dort wo sich mein Herz befinden sollte stach es), konnte ich es nicht glauben.
"Sie wird mir nichts tun", flüsterte Jacob so leise, dass die andere Person ihn nicht hörte. Aber ich verstand es problemlos. In den nächsten 3 sekunden dachte ich folgendes.
Ich war ein Vampir. Ich konnte es nicht fassen, aber das würde auch erklären, warum ich so schnell denken konnte, alles wahrnahm. Und dieses Brennen in der Kehle. Aber es war seltsam: Meine Gedanken kreisten sich nicht überwiegend über das Brennen meiner Kehle. Es war irgenntwie ... nebensächlich. Nicht so stark wie ich es mir immer vorgestellt hatte. Und ich wusste auch was ich jagen wollte. Ich hatte kein Problem mit dem Gedanken an Tierblut, der Gedanke war eher angenehm und beruhigte mich. Es gab ja auch ... andere Vampire die sich von Tierblut ernährten. Ich würde da nichts anderes machen. Das einzige was bei mir anders sein wird, ich würde allein sein.
Aber was wird aus Charlie? Renee? Jacob? Woher wusste Jacob von Vampiren? Er war doch nur ein Junge...
Ich sah meinen besten Freund an. Ich hoffte jedenfalls dass er noch immer mein bester Freund war.
"Jacob.", sagte ich. Ich erschrak. Ich hatte nie damit gerechnet, dass meine Stimme ein deartig schönes Glockspiel sein könnte. Sie war samtig und kratzte nicht so wie früher.
"Bella. Was soll ich nur mit dir machen?", fragte er und grinste. Er grinste mein liebstes Jacob-Lächeln. Aber dann holte mich die Realität ein.
"Was ist mit Laurent?", fragte ich mit meiner Samtstimme. Er runzelte die Stirn.
"Wer?", entgegnete er. Was sollte ich sagen?
"Laurent. Der Mann der vorhin...", ich beendete den satz nicht. Er würde es auch bestimmt so verstehen.
"Ach dieser Blutsauger? Wir wollten ihn angreifen und haben ihn in letzter Sekunde von dir abgerissen. Ich habe mich sofort um dich gekümmert und...", er wurde von mir unterbrochen.
"Du hast ihn angegriffen?! Aber er ist doch ein Vampir!", schrie ich. Wie konnte er sich nur so in Gefahr bringen?
"Ich glaube hier müssen wir einiges klarstellen.", sagte der Mann. Ich hörte wie er auf uns zu kam. Dann sah ich den Mann, der vorher im Wald war.
Er groß. Sehr groß sogar. Sogar noch größer als Jacob, was ich nie für möglich gehalten habe. Er hatte die gleiche Hautfarbe wie Jacob, und auch die Haare waren so kurz wie seine. Und auch er trug kein T-Shirt. Eigentlich war es zu dieser Jahreszeit ziemlich kalt. Aber das genau konnte ich nicht wissen, mir war keineswegs kalt.
"Bella, kannst du dich noch an die Geschichte der 'kalten Wesen' erzählen? Die, die ich dir vor etwa einem Jahr erzählt habe.", sagte Jacob und sah mich erwartungsvoll an.
Ich versuchte, mich daran zu erinnern. Bei dem Versuch daran wurde meine Sicht wie durch Nebel verschleiert. Aber ich konnte mich noch an einpaar wichtige Dinge erinnern. Und dann viel ws mir wie schuppen von den Augen.
"Das kann doch nicht sein!", schrie ich. Jacob hatte mir nichts erzählt. Ich dachte wir wären Freunde!
Jacob versuchte mich zu beruhigen. Ich schnellte hoch und wollte einen Schritt nachhinten gehen. Als ich meine Beine bewegte war ich innerhalb einer viertel Sekunde am anderen Ende der Lichtung. Hmm, das musste ich noch üben.
"Ich weiß dass du das nicht glauben kannst. Es ist genau so lächerlich wie die Existenz von Vampiren.", sagte der immer noch Fremde. Wer war dieser Mann? Und was erzählte er da über Vampire?
"Wer bist du eigentlich?", rief ich.
"Mein Name ist Sam Uley und ich bin der Anführer des Rudels.", antwortete er. 'Rudel', das wird ja immer besser.
"Aber was...", ich konnte nicht weitersprechen, auch wenn ich mich so stark fühlte.
"Sie ist gefährlich, merkst du es nicht Jacob?!", sagte Sam. Eine Erinnerung kam hoch, eine menschliche...
In jener Nacht, als mich ...Edward verlassen hatte, hat mich dieser Sam gefunden. Ich konnte mich noch an seinen warmen Körper erinnern. Aber meine Instinkte, dir mir auch als Vampir bei behalten wurden, verbieteten mir, an diese Nacht zu denken.
"Willst du's nicht checken? Bella ist immer noch Bella, irgenntwie. Und sie hat ja noch niemanden weh getan.", erwiederte Jacob. Er verteidigte mich bis aus Blut. Und so wie ich das gerade sagte, so meinte ich das auch.
"Jacob, allein ihre Existenz ist ein Problem für uns." Was bildet sich dieser Kerl eigentlich ein? Will er mich etwa so reizen? Auch wenn ich meinen Durst unter Kontrolle hatte (was mich verwirrte), ich wusste nicht ob ich das gleiche von meiner Selbstbeherrschung sagen konnte.
"Sie würde mir nie etwas antun, auch wenn sie ein Vampir ist.", betonte Jacob. Bei dem Wort "Vampir" wurde seine Stimme leiser. Es war für ihn schlimmer, als er zugeben wollte.
"Es ist trotzdem unaktzeptabel, dass sie hier ist. Wir können nicht zu lassen, dass sie mordet.", sagte dieser Mann. Mit jeder verdammten Sekunde wurde er mir unsymathischer.
"Ihr glaubt doch wohl nicht im Ernst, dass ich jemanden töten könnte.", rief ich.
"Bella kannst du bitte wieder nach vorne kommen?", fragte mich Jacob. Er sagte es nett, so wie immer. Innerhalb einer siebtelsekunde stand ich neben Jacob. Weil ich so nah neben ihm stand, konnte ich seine heiße Haut spüren, und sein warmes pulsierendes Blut dass durch seine Adern schoss. Obwohl es ein Brennen in meinem Hals hervorrief, ich konnte es mühelos ignorieren. Der Wille, keine Menschen (und schon garnicht erst meine besten Freund) zu töten, gab mir Kraft.
"Bella", Sam trat einen Schritt vor, "du weißt was wir sind?" Mein Gehirn arbeite besser als je zuvor. Aber das Wort auszusprächen war schwer.
"Wölfe.", brachte ich heraus. Obwohl ich neben Jacob stand, wusste ich dass er die Augen verdrehte. Warum?
"Wir bezeichnen uns lieber als 'Gestaltswandler' ", sagte Jake, " 'Werwölfe' würde es zwar auch gut bezeichnen, aber Gestaltswandler ist uns lieber."
"Aber ihr dürft uns 'Blutsauger' nennen?" sagte ich. Das war ungerecht, aber schmollen wollte ich nicht.
"Könntest du bitte langsamer reden? Wir verstehen dich fast garnicht.", sagte Jacob leise. Er schien sich einen Lachanfall zu verkneifen. Redete ich so schnell? Ich dachte eher, sie sprachen zu langsam.
"Warum dürft ihr uns dann Blutsauger nennen?", sagte ich betont langsam. Es kam mir lächerlich vor.
"Das ist etwas komplett anderes.", erwiederte Sam.
"Natürlich", murmelte ich. Wenn ich leise sprach, konnten sie mich nicht hören.
"Bitte?", fragte Jake. Als Mensch wäre ich zusammen gezuckt.
"Jake, du hast damals gesagt, dass ihr nur von den 'Wölfen' abstammt. Warum könnt ihr euch jetzt 'verwandeln' ?
Und wie geht das?", sagte ich zu Jacob. Ich drehte mich langsam (ich fühlte mich unwohl dabei) zu ihm.
"Seid die Blutsaug... Cullens wiedergekehrt waren, ist sozusagen das Gen wieder wach geworden. Vampire sind unsere Feinde, unsere einzigen. Ihre Existenz ist der Grund dafür, dass es uns gibt.", beantwortete Sam. Ich sah ihn zornig an, ich hatte Jake gefragt, nicht ihn.
"Moment. Der Grund dass es euch gibt? Wie meint ihr das? Etwa dass...", ich konnte nicht weitersprechen. Dass ging doch nicht...
"Wenn du meinst, dass wir euch um die Ecke bringen können, dann ja.", sagte Sam kalt.
"Aber das geht doch nicht. Nur Vampire können Vampire umbringen.", schrie ich entsetzt. Deshalb verteidigte mich Jacob so stark. Er wollte nicht das mir etwas passiert.
"Hüte deine Zunge. Wir wurden dafür 'geschaffen', um euch zu töten. Und so leid mir das auch tut, das müssen wir auch mit dir machen.", sagte Sam und ging in die Hocke, zum Sprung bereit.
"Sam, nein!", schrie mein bester Freund. Sam sah ihn mit kleinen Augen an und sagte:
"Ich bin der Leitwolf Jake, du kannst mir nicht wiedersprechen."
"Eigentlich wäre ich der Leitwolf, vergiss' das nicht.", wiedersetzte sich Jake. Ich wusste nicht genau was sie meinten, aber ich hatte ein anderes Problem.
Sam wollte mich töten. Wie er es auch sicher mit Laurent getan hatte. Wenn ich jetzt wegrennen würde, würde er mich sicher einholen. Ich könnte auch kämpfen, aber ich hatte keine Erfahrung und er war meine persönliche 'Killermaschine'. Ich hatte keine Chance. Dieses Mal war mir das Ende gewiss.
"Das spielt keine Rolle. Willst du dich dem Rudel wiedersetzten und diesen Vampir laufen lassen, oder möchtest du deinem Rudel treu bleiben?" Dann glänzte die Erkenntnis in Jacobs Augen. Er hatte etwas bemerkt.
"Warte. Sie hat nicht gegen den Vertrag verstoßen. Sie hat niemanden gebissen.", beharrte Jacob. Welcher Vertrag?
Meinte er dieses 'Abkommen' ?
"Das mag sein. Aber sie gehört nicht zu den Cullens. ", sagte Sam in einem Ton, der zeigen sollte dass alle die Mühe sinnlos war. Er hatte sich längst entschieden.
"Ich kann sie nicht sterben lassen. Auch wenn sie ein Monster ist, sie ist meine Bella.", flüsterte Jake. Auch wenn er flüsterte, seine Stimme war fester, als sie hätte sein sollen. Wenn ich weinen könnte, würde ich das jetzt tun.
"Dann kann ich für nichts garantieren.", knurrte Sam. Ich wusste dass er sich gleich verwandelte, mein Instinkt erkannte die Gefahr. In meinen Gedanken rief ich verzweifelt: "Nicht verwandeln. Bitte nicht! "
Wir standen ungefähr 20 sekunden da, nichts geschah. Jacob hatte sich komplett verkrampft. Sam schien sich zu konzentrieren, aber nichts geschah. Sam stand auf und brüllte: "Wie ist das möglich?!!", dann sah er mich an, "DU! Was machst du ?" In meinem Inneren brodelte es, ich befahl mir ruhig zu bleiben.
"Ich mache nichts.", sagte ich ruhig und entspannt. Aber ich war mir sicher dass das nicht stimmte. Ich wollte dass er sich nicht verwandelte. Ich hatte mich darauf konzentriert dass er nicht seine Gestalt änderte...
Ich erstarrte. Konnte... konnte ich durch reine Willenskraft jemanden daran hindern, erwas zu tun? Das klang total absurd, aber wenn man einiges näher betrachtete, dann ergab es etwas Sinn. ...Edward konnte meine Gedanken nicht lesen, ich wollte dies nie. Alice und Jasper hatten einen Einfluss auf mich, weil er mir entweder gut tat oder mich schützte. Konnte ich etwa Gaben beeinflussen? Wenn dies stimmte, warum kann sich Sam dann nicht verwandeln? Klappte das etwa auch bei Wölfen. Ich hatte nur eine drittel sekunde nachgedacht. Jacob sah mich nun entsetzt an:
"Bella, warst du das wirklich nicht?", fragte er.
"Nein, wie sollte ich das denn können.", erwiderte ich schroff. Ich war der Meinung, ich sollte sie vorerst nicht einweihen. Vor allem Sam nicht.
"Jedenfalls kann ich mich nicht verwandeln! SIE muss irgenntetwas machen.", schrie Sam erneut. Er ging mir tierisch auf die Nerven. Ich versuchte das Thema zu wechseln.
"Wie lange war ich ... weg?", fragte ich. Ich musste an Charlie denken.
"2 einhalb Tage. Wir haben uns mit der Wache von dir abgewechselt. Billy hatte sich geweigert, dass ich dich mit zu uns nehme.", sagte Jake. Nur so kurz? Aber lang genug um Charlie einen Schrecken einzujagen.
"Und was ist mit Charlie?", fragte ich mit zittriger Stimme.
"Der denkt du bist mit Jake durchgebrannt.", sagte Sam schroff. Ich durchgebrannt mit Jacob? Ok, jetzt nicht los lachen.
"Und das hat er geglaubt?", fragte ich Jacob.
"Ja, Billy hat mit ihm geredet. Charlie war ausser sich, er wollte dich davor bewahren mit mir zu heiraten", Jake schmunzelte dann fuhr er fort, "aber er war beruhigt, dass dir nichts zugestoßen ist. Also das glaubt er jedenfalls. Aber Billy soll dir ausrichten, dass du dich bei ihm melden sollst."
"Charlie...", flüsterte ich. Ich wollte ihn nicht alleine lassen, auch wenn ich gefährlich für ihn war und anders aussah...
Jacob schien auf den selben Gedanken gekommen zu sein.
"Ach übrigens... Legt sich das mit deiner krassen Augenfarbe eigentlich?", fragte er und schien kurz vor einem Lachanfall zu sein. Meine Augen...
"So schlimm?", fragte ich ihn.
"Ich wusste nicht dass es so ein helles Rot überhaupt gibt.", sagte Jake und konnte sich das Lachen nicht mehr verkneifen. Ich grinste.
"Für was wirst du dich entscheiden?", fragte Sam. Ich wusste sofort was er meinte.
"Ich möchte keinem Menschen das Leben nehmen. Also gibt es nur eine Alternative für mich.", antwortete ich voller Stolz.
"Na dann hat sich das mit deiner Augenfarbe ja erledigt.", sagte Sam. Er schien immernoch verwirrt und verärgert zu sein, aber er schien nicht mehr mir die Schuld zu geben.
"Hm?", fragte Jacob. Auch hier wusste ich was er meinte.
"Wenn Vampire sich von Tierblut ernähren, sind die Augen erst bernsteinfarbend und dann letzten Endes gold.", antwortete ich. Ich war überrascht wieviel ich noch wusste.
"Wie lange dauert das?"
"Ich weiß es nicht genau. Ich glaube ein paar Monate."
"Ich bin immer noch der Meinung, dass wir sie nicht laufen lassen können", sagte Sam und wie aufs Kommando knurrte Jake ihn an. Sam hob die Hand um ihn zum Schweigen zu bringen. Er gehorchte, aber in seinen Augen spiegelte sich Wut.
"Jake, verdirb es dir wegen mir nicht.", flüsterte ich ihm zu. So wie ich das sagte meinte ich das auch. Nur weil mein Leben sich veränderte und ich weg musste, sollte Jacob keine Probleme haben.
"Lass das mal meine Sorgen sein.", sagte Jacob mitfühlend. Ich merkte, dass er dachte dass ich als Vampir anders sein würde. Das dachte ich ... früher auch. Aber wir hatten uns beide geeirrt. Auch wenn ich äußerlich mich verändert hatte (Ich wollte mich nun endlich im Spiegel sehen), ich war immer noch Bella. Die Bella, mit den flammend roten Augen und dem entsetztlichen Durst. Aber der Durst war überraschender Weise kein Problem.
Dann seufzte Sam. Er sah Jacob tief in die Augen und sagte: "Sie bedeutet dir sehr viel, oder?"
"Mehr als ich je vermutet habe. Auch wenn sie eigentlich mein Feind wäre, ich werde sie immer auf irgennteine weise lieben.", antworte Jake.
Sam nickte. Er drehte sich um. Dann sagte er:
"Ich gebe euch 5 minuten. Wenn sie dann nicht weg ist kann ich für nichts mehr garantieren. Und damit meine ich nicht sie, Jacob.". Er ließ mich am Leben. Also, wenn man meinen Zustand als 'Leben' bezeichnen konnte.
Jacob drehte sich zu mir. Er nahm meine Hände in seine. Auf meiner Hand brannte es, aber ich konnte dies ebenfalls ignorieren. Er grinste mich an und sagte : "Na dann sollte wir wohl Lebe wohl sagen. Bevor Sam mich in kleine Stücke fetzt." Was sollte ich nun tun?
"Glaubst du, ich kann noch einmal Charlie sehen? Also ich ihn, nicht er mich." Sam knurrte.
"Ähm... sieht schlecht aus. Aber du kannst ihn doch anrufen?", sagte er mit zittriger Stimme.
"Ja natürlich. Ich muss nurnoch ein Handy auftreiben. Und neue Klamotten und den ganzen Kram.", schmunzelte ich.
"Du schaffst das schon Bella. Und melde dich bei mir, du hast ja meine Nummer." Ich versuchte durch den Nebel zu blicken, aber etwas so unwichtiges wie eine Telefonnummer war nicht zu finden. Nur die von Charlie.
"Kannst du sie mir noch einmal sagen?", fragte ich ihn. Er verdrehte die Augen und gab sie mir. Ich war mir sicher, dass mein Vampirhirn sich das merken konnte.
"Wo ist eigentlich mein Transporter?", fragte ich. Das hatte ich komplett vergessen.
"Der steht in meiner Garage. Wenn du ihn orgenntwann mal brauchst, dann sag bescheid."
"Ok. Na dann...", stotterte ich.
"Na dann, mein kleines Monster.", neckte mich Jake. Ich grinste. Dann umarmte ich ihn einfach. Er erwiederte die Umarmung, auch wenn sie ihm etwas unangenehm zu sein schien. Meine Kehle brannte wie immer höllisch, aber das war mir egal. Auch dass mein Mund an seinem Hals lag störte mich nicht. Für nichts auf dieser Welt würde ich diesen Moment aufgeben. Und ich meinte 'wirklich' nichts. Aber dann spürte ich etwas scharfes in der Nase. Ich verzog angewiedert das Gesicht und sagte: "Gott, Jacob! Du stinkst ja wie die Pest!". Jacob konnte sich nicht mehr halten vor lachen. Er löste sich aus der Umarmung und hielt sich die Arme vor den Bauch.
"Was denn?", fragte ich. Ein leichtes Kichern entfuhr mir.
"Ich stinke? Du stinkst doch auch!", feixte er. Bitte?
"Wie jetzt?", es fühlte sich komisch an nichts zu verstehen.
"Du riechst süß. Zu süß. Richtig ekelig. Aber warte, wie rieche ich?", fragte er neugierig und grinste erneut, "Ich konnte ja noch keinen Vampir fragen." Sam schien sich etwas aufzuregen, wir hatten nicht mehr viel Zeit.
"Nach Tieren, ziemlich animalisch." Er prustete los.
"Na dann müsste ich eigentlich ziemlich einladend auf dich wirken.", sagte er. Als er mich daran erinnerte stach der Durst wieder hervor. Ich versuchte mich wieder abzulenken, aber es ging nicht. Jake schien es zu merken.
"Jake... Es ist besser ich gehe jetzt... Es tut mir so leid.", flüsterte ich. Jacob schluckte schwer, ihm stiegen Tränen in die Augen.
"Ich liebe dich Bella, vergiss das nie. Ich werde jemanden finden, der zu mir passt. Aber ich du wirst immer einen Platz in meinem Herzen finden.".
Bevor ich noch etwas sagen konnte, was ich später bereuen würde, drehte ich mich um. Ich hielt die Luft an und rannte weg. Wohin wusste ich nicht.


Fester Entschluss

Meine Schnelligkeit faszinierte mich. Ich rannte so schnell , dass ich die Schnelligkeit nicht ihn Einheiten definieren konnte. Ich hatte sie erst seid kurzem, aber ich liebte sie schon jetzt.
Nach wenigen Minuten entschloss ich mich zu etwas sehr schwierigen. Und schmerzhaften. Ich wollte zu dem Haus der Cullens. Zum "alten" Haus der Cullens um genau zu sein. Ich wusste dass es mir weh tun würde, aber da musste ich durch. Irgenntwo müsste ich mein neues Leben beginnen.
Diese Erinnerung war so sehr in meinem Körper verankert, dass ich das Haus ohne Problem finden konnte. Ich roch einen wohltuenden Durft, aber ich hatte in meinem neuen Leben noch keinen Vampir gerochen, deshalb konnte ich nur erahnen dass es sich um 'Vampridurft' handelte.
Ich sah mir das Haus nicht genau an. Ich ging einfach hinein und steuerte die Treppe zu, ich wusste genau wo ich hin wollte. Ich war nur einmal in diesem Zimmer gewesen, aber ich erkannte alles. Die zahllosen Bücher, den riesigen Schreibtisch, die vielen Bilder. Carlisle' Zimmer hatte sich kein bisschen verändert. Dann sah ich das Bild, worauf ich es abgesehen hatte: Das Bild, was sich riesig an der Wand hang. Die Männer im Vordergrund waren das Wichtige.
Ich versuchte, mich an den letzten richtigen Abend mit Edward zu erinnern. Der Nebel war stark, aber ich konnte ihn etwas abschütteln. er hatte erzählt, dass die 3 die Anfüher der Volturi wären. Sie waren sehr mächtig, das sah man sogar an dem Bild. Ich musste nicht viel überlegen, mein Entschluss stand schon fest bevor ich hierher gekommen war.
Ich wollte zu diesen Volturi. Mich ihnen nicht anschließen, ich wusste eigentlich nicht genau was ich bei ihnen wollte. Selbst wenn ich bei ihnen sterben würde wäre es die Aufgabe wert gewesen. Wo sie genau wohnten, wusste ich nicht. Ich sah rechts unten in die Ecke. "Volterra." Kein Datum, kein Künstlername. Aber das interessierte mich auch nicht. Es ging mir um den Ort. Und diesen hatte ich gefunden. Was hinderte mich eigentlich noch? Charlie durfte ich mich nicht nähern, Reneé würde ich anrufen, Charlie musste sie längst informiert haben. Wie Jacob nur auf solche Ideen kam? Aber egal, die
Sache war geklärt. Aber ein Problem gab es noch. Früher hätte mich das nicht gestört, aber ich würde lange reisen. UND so konnte ich nicht loslaufen. Ich brauchte neue Sachen. Ob Alice...
Nein, diesen Gedanken musste ich mir verbieten. Sie würde es merken, wenn ich mir von ihr Sachen ausleihen wollte...
Ich erstarrte. Wenn Alice meine Zukunft noch immer überwachte, wusste sie dann von meiner neuen Gestalt? Würder sie nach mir suchen? Das musste ich verhindern. Wenn das mit meiner ... 'Gabe' stimmen sollte, dann konnte ich das vielleicht auch über größere Strecken? Konnte ich verhindern, dass sie mein Leben wieder zerstörte? Eigentlich war es ja
fies von mir, Alice Schuld zu geben. Aber sie hatte sich nicht bei mir verabschiedet, und das war schlimmer als ein 'glatter Bruch'.
Schluss damit, ich wollte nicht mehr daran denken. Aber ich kontzentrierte mich darauf, dass Alice mich nicht mehr sah. Sollte sie doch denken, dass ich tot war. Stimmte ja auch gewissermaßen. Ich hoffte, das es klappte. Ich wusste nicht, ob dies wirklich meine Gabe war.
Aber wo sollte ich meine Reise starten? Ich musste erst recherchieren, wo genau Volterra lag. Ich vermutete, dass es in Italien lag. Und in Italien schien oft die Sonne... Ich zuckte erneut zusammen. Ich hatte noch nicht in den Spiegel gesehen! Woher sollte ich wissen, wie ich aussah. Ich machte kehrt und überlegte, wo das Badezimmer noch einmal lag.
Nach 2 sekunden hatte ich es gefunden. Bevor ich in den Spiegel sah, atmete ich tief ein und aus und machte mich auf meinen neuen Körper gefasst.
Es war ein Schock. Ich erkannte zwar das fremde Mädchen, aber sie war zu schön. Zu schön für mich. Die Locken waren von einem zarten Braunton, die sich leicht um die Schultern ringelten. Die Figur war schlank, nicht dünner aber wiederum auch nicht muskolös. Aber diese Sachen gerieten für mich in den Hintergrund, als ich in mein Gesicht sah. Auf die
zauberhaft schönen Wangen achtete ich nicht, die stechend roten Augen waren der 'Hingucker'. Sie durften nicht rot sein, sie sollten golden sein! Das Rot machte mir Angst, es war einfach entsetztlich, so konnte ich nicht weggehen. Jedenfalls nicht ohne Sonnenbrille oder Kontaktlinsen. Ich riss meinen Blick von dem Spiegel und rannte in den Raum,
der am süßesten roch. In Alice' Schlafzimmer angekommen sah ich mich hektisch um. Ich musste zwar weg hier, aber eines musste ich mitnehmen. Alice' würde es verstehen. Ich wühlte in den vielen Kleiderschränken herum, bis ich endlich das fand, worauf ich es abgesehen hatte: Eine Sonnenbrille. So könnte ich wengistens unter Menschen, ich wusste auch
dass ich sie nicht abschlachten würde. Aber um dies zu verhindern, musste ich mich jetzt dem Monster in mir widmen. Ich ließ alles in mir fallen und ließ meinen Instinkten freien Lauf...

Es war nicht schlimm im Sinne von "Wie ekelig." Ich hatte ein schlechtes Gewissen, ich hatte Tiere getötet. Ich verstand natürlich, dass ich keine Menschen töten durfte, aber Tiere waren doch auch Lebewesen? Die Menschen aßen doch auch Tierfleisch und dachten nicht an die vielen unschuldigen Tiere. Aber warum sollten Lebewesen sterben, damit mein Durst besänftigt werden konnte? Warum musste das nur so sein?
Ich versuchte, meine Gedanken auf anderes zu richten. Die Sonnenbrille hatte ich die Jadg über in meiner Jackentasche gesteckt. Aber die Jacke konnte ich wegwerfen, sie war komplett zerissen. Es war seltsam dass die Sonnenbrille die harten Krallen überlebt hatte. Ich zog die Jacke aus und schmiss sie in den Wald. Mir war nicht kalt, natürlich nicht. Meine
Jeans waren ebenfalls etwas zefetzt, aber diese konnte ich nicht ausziehen. Ich würde in Port Angelas in eine Laden einbrechen, es war für mich kein Problem. Ich steckte die Sonnenbrille für das erste in meine Hosentasche.
Während meiner Jagd war ich ziemlich weit gerannt, es war nicht mehr sehr weit bis nach Port Angeles. Nach meiner kurzen Pause rannte ich weiter. Es war nicht schwer zu finden, es war zwar dunkel aber dies schädigte mein Augenlicht nicht im geringsten. Ich orientierte mich zum Teil auch an den unzähligen Lichtern der Stadt, die ich trotz der Entfernung
klar und deutlich sah. Ich höte die Schnellstraße, die wenigen Autos die in überhöhter Geschwindigkeit darüber rasten.
Aber ich rannte schneller, mehrfach schneller. Ich raste an den vielen Bäumen vorbei, ein Mensch hätte sich nicht so genau erkannt wie ich. Ich konnte fast jede einzelheit ihrer Blätterstrucktur erkennen. Es war wie verhext., mein ganzes Leben hatte sich mit einem Schlag geändert. Mal wieder.
Dann war ich da. Es waren nicht mehr viele Menschen zu dieser Jahreszeit in der Stadt, ich würde nicht aufallen. Hoffte ich zumindestens.
Nach 3 minuten war ich in mitten der Stadt, es waren wirklich nicht mehr sehr viele Menschen unterwegs. Ihr Glück, das Brennen in meiner Kehle war zwar gelindert, aber nicht gestillt. Ich nahm die schwarze
Sonnenbrille aus meiner Hosentasche und setzte sie auf. Wo sollte ich zuerst hin? Ich sah mich kurz um und in einer viertel Sekunde sah ich etwa 525 meter entfernt einen Klamottenladen. In knapp einer sekunde würde ich dort sein, aber es waren trotzallem noch Menschen unterwegs, ich durfte nicht auffallen. In Menschengeschwindigkeit lief ich über die Strasse, es kam mir mehr als dähmlich vor. Nach ungefähr 5 minuten stand ich vor dem riesen Klamottenlabel. Ich sah kurz über meine rechte und linke Schulter. Es war niemand in Sicht. Ich brach mit meiner Hand das Schloss heraus, öffnete die Tür und ging herein. Dank meiner guten Augen brauchte ich kein Licht einzuschalten, was sicher Aufsehen erregt hätte. Ich ging nicht wirklich, ich sprang eher. Es könnten ja Bewegungsmelder installiert sein. Ich sprang und
sauste an den Klamottenständern vorbei und schnappte mir wahlos irgenntwelche Sachen. Als ich einen Blick darauf warf, merkte ich sofort dass sie mir passten. Aus reinen Vergnügen ging ich in eine Umkleidekabine und zog mich in sekundenschnelle um. Ein dunkelblaue Jeans, einen grünen Pulli und Unterwäsche war meine 'Ausbeute'. Ich riss die Etiketten ab und nahm meine alten Sachen unter den Arm. Dann ging ich ruhig aus dem Laden. Als ich an einer Mülltonne
vorbei lief, überlegte ich ob ich sie wegschmeissen sollte. Ich musste von meinem alten Leben Abschied nehmen, also entschied ich mich dafür.
Ich lief in normaler Geschwindigkeit durch die Stadt. Es waren fast keine Läden mehr geöffnet, nur ein paar Cafés und Lokale. An einem blieb ich stehen (natürlich wollte ich nichts essen), aber ich kannte dieses Lokal. Das "Bella Italia". Es war Edward und mein Lokal. An der Stelle, wo sich mein Herz befinden sollte stach es. Ich wusste natürlich das dies nur
Einbildung war. Mein Herz schlug nicht, ich wusste nicht einmal ob ich eines besaß.
Im "Bella Italia" brannte noch Licht, es waren wenige Gäste im Lokal. Ich wollte schon weiter gehen, als ich etwas seltsames roch. Es roch süß... und normal. Das Herz hatte einen süßes, feuchten Klang der mir das Gift in dem Mund zusammenliefen ließ. 'Nicht die Kontrolle verlieren' sagte ich mir. Es war nicht schwer zu wiederstehen, aber ich musste reingehen. Dieses Herz schlug nicht so wie die der andern Menschen in diesem Raum. Ich musste wissen um wen es sich da handelte. Einen Vampir? Ein schlanker junger Mann kan auf mich zu, er hatte eine Schürze um die Taille. Die Bedinung. "Einen Tisch für eine Person?", fragte er. Er sah mich aufmunternt an, ich wiederstand dem Drang ihm die Kehle durchzubeissen. Ich sah mich so schnell um, dass Menschenaugen meine Bewegung nicht bemerkt hätten.
Drei Tische von mir entfernt saß ein etwa 14 Jähriges Mädchen. Sie saß mit dem Rücken zu mir, aber ihr dunkelbraunes lockiges Haar lag perfekt über ihrer Schulter, das Haar war etwa brustlang. Ihre Haut war mir ein Rätsel. Sie war keineswegs so durchscheinend wie die des Mannes vor mir, sie war vor jedem Schein geschützt. Ich sah den Mann wieder an und antwortete in zuckersüßer Stimme:
"Ich bin mit dem jungen Mädchen da drüben verabredet." Er wurde rot und meine Kehle stand wieder in Flammen. Ich ignorierte es.
"Ähm, dass ist ein Tisch für eine Person...", stotterte er. Ich lächelte.
"Aber das dürfte doch kein Problem sein. Ich stelle mir einen Stuhl daneben."
"Wie sie wünschen. Kann ich ihnen etwas bringen?", sagte er verlegen.
"Nein danke.", antowortete ich und ging zu dem Tisch. Ich nahm mir einen Stuhl und setzte mich zu dem Mädchen. Sie sah geschockt auf . Sie hatte eisblaue Augen die nicht zu ihrem dunkelbraunen Haar passte. Sie musterte mich und nickte dann.
"Du bist ein Vampir, oder?", flüsterte sie. Es war keine Frage, es war eher einen Feststellung. Meine Gesichtszüge entglitten mir und ich sah sie entsetzt an. Woher wusste sie das? Sie war kein Vampir, dafür waren die Augen zu blau. Keine Kontaktlinsen der Welt konnten diese Farbe herrvorrufen. Und das wichtigste: Ihr Herz schlug.
Ihre Augen wurden neugierig und sie fragte:
"Wie alt bist? Wann wurdest du verwandelt? Wer war es? Kann ich deine Augen sehen?" Was sollte ich sagen.
"Woher weißt du von Vampiren?", war das einzige was ihr heraus brachte. Sie lachte leise.
"Weil ich selbst einer bin. Also zum Teil jedenfalls..." Wie bitte?
"Was meinst du damit?", fragte ich verdutzt. Ein Halbvampir? Das hätte Carlisle erwähnt.
"Kurzfassung. Meine Mutter war ein Mensch, mein Vater ein Vampir. Sie hatten etwas miteinander, und irgenntwie hat mein Vater es geschafft, sie dabei nicht umzubringen. Keine Ahung wie er das schaffte, ich meine ich könnte jetzt auch auf der Stelle die Menschen hier abschlachten. Aber wo waren wir stehen geblieben? Ach ja. Jedenfalls wurde meine Mutter schwanger", ihre Stimmte wirde etwas langsamer und trauriger, "Sie hat die Geburt nicht überlebt... Ich habe sie umgebracht. entweder ich wäre gestorben oder sie. Mein Vater hat sich für mich entschieden, da er mit ihr nichts mehr anfangen konnte. Wenn du mich fragst, war er ein ziemliches Arschloch."
"Du ... du bist ein Halbvampir?", stotterte ich. Ich wusste nicht dass ein Vampir so geschockt sein kann.
"Gut gefolgert. Ich habe mehrere Geschwister, aber ich habe es nicht mit ihnen und meinem Vater ausgehalten. Sie haben immer einen auf Spaß gemacht, wie lustig es ist Menschen zu töten..."
"Was isst du?", schoss es nur so aus mir herraus. Ich hatte Edward einmal Pizza essen sehen, dass war es schon.
"Ich kann mich sowohl von Blut als auch von Menschennahrung ernähren. Blut ist angenehmer, aber es gibt vieles was mir auch schmeckt.", kicherte sie. Ich wusste nicht warum, aber sie war mir sympathisch.
"Wie.. wie alt bist du?", fragte ich sie. Das interessierte mich am meisten.
"Menschen denken ich bin 14. In Jahren gezählt bin ich 35. Aber ich bin für immer 17." Für immer 17 ...
"Du bist mit 17 für immer erstarrt?"
"Genau. Und wie alt bist du jetzt eigentlich?", fragte sie immer noch neugierig, "Ich habe bis jetzt nur einen richtigen Vampir gesehen, und das war mein Vater."
"Ich... ich bin erst heute 'aufgewacht'. Ich kannte Vampire, ich... ich war sogar mit einem zusammen." War es richtig ihr davon zu erzählen?
"Jetzt wirklich? Oh gott wie spannend. Erzähl!"
"Ich bin '18' .Ich habe in Forks gelebt. Also ich bin dort wieder hingezogen, zu meinem Vater. Dort gab es einen Vampirzirkel, der unter Menschen leben konnte. Sie ernährten sich von Tierblut, genau wie ich jetzt auch. Einer der Vampire hat sich in mich verliebt... dachte ich jedenfalls. Als sein Bruder mich an meinem Geburtstag dann fast getötet hat, ist er am nächsten Tag weggezogen. Ich wusste immer dass ich nicht gut für ihn war..."
"Wie heißt du eigentlich?" Die Frage passte eigentlich nicht, aber sie musste ja einmal kommen.
"Bella. Und du?"
"Ina. Ina Kantron. Eigentlich heißt du Isabella, oder?", antwortete sie. Woher wusste sie das?
"Ja. Woher..." Sie unterbrach mich.
"Meine Mutter hieß so. Immer wenn ich meinen Vater ausfragen wollte, sagte er immer nur 'Bella'. Ich hasse ihn. Ich will ihn nie wieder sehen.", sagte sie und in ihre Stimme lag blanker Hass.
"Das tut mir leid.", flüsterte ich. Dann kam der Kellner und wendete sich Ina zu.
"Möchtest du noch etwas?"
"Ach nein. Wir gehen gleich." Sie lächelte. Er nickte und zog sich zurück.
"Was hast du jetzt vor?", fragte sie mich. Ich sagte ihr einfach die Warheit, vielleicht wusste sie etwas.
"Ich habe mal etwas von den Volturi gehört. Dort wollte ich hin. Weißt du vielleicht etwas über sie?" Ihre Augen glänzten.
"JA! Ich weiß sogar wo genau sie leben. Ich wollte dorthin, um meinen Vater anzuzeigen, weil er soviele Halbvampire erschuf. Meine eine Schwester hat erzählt, dass sie mich sogar gebrauchen können, wegen meiner Gabe..."
"Du hast eine Gabe?", sagte ich etwas zu laut. Zum Glück merkte es niemand.
"Ich hab wohl vergessen, dir zu sagen dass ich schlafen kann. Mein Vater konnte das nicht. Kannst du schlafen?" Wie kam sie jetzt darauf?
"Nicht dass ich wüsste. Ich fühle mich nicht müde." Alle Vampire die ich kannte konnten nicht schlafen. Warum sollte es bei mir anders sein? Ina kramte in ihrer Hosentasche, legte einpaar Scheine auf den Tisch und stand auf. Sie zog sich ihre grüne Regenjacke an und ging zur Tür. Ich lief ihr hinterher.
Als wir draussen standen sah sie sich etwas hektisch um. Sie lief über die Strasse, ziemlich schnell. Aber ich konnte mühelos Schritt mit ihr halten.
"Wo willst du hin?", fragte ich. Was wollte sie machen? Sie blieb stehen. Wir standen hinter einem Haus, um uns herum war niemand zu sehen.
"Ich werde dir meine Gabe zeigen. Habe keine Angst, es wird nicht wehtun." Ich nickte. Dann schloss sie die Augen. In den ersten Sekunden passierte garnichts. Ich fragte mich schon, ob ich sie blockierte. Aber dann wurde mir schwarz vor Augen. Mein Körper fühlte sich schwach an. Ich war... müde. Ich wollte sagen, sie solle aufhören, ich wollte es blockieren, aber ich war schon zu schwach. Dann sank ich in tiefe Dunkelheit...


Erste Träume

Es war verwirrend. Nicht dunkel. Nicht hell. Bunt. Es war bunt. Vor meinen Augen tanzten wilde Farben, Farben die ich nicht kannte. Es war nicht normal... Es sollte aufhören...
"Bella? Bist du wach?", sagte eine mittlerweile bekannte Stimme. Moment mal. Wach?!
"Was zum Teufel...", sagte ich und stand auf. Ich bemerkte erst jetzt das ich auf dem Boden lag.
"Du hast geschlafen.", sagte sie und konnte sich vor lachen nicht mehr halten.
"Ich habe geschlafen? Aber Vampire können nicht schlafen!", schrie ich sie an.
"Das ist meine Gabe. Ich kann Menschen und Vampire zum schlafen bringen. Aber du bist schon nach 2 minuten aufegewacht, wie hast du das gemacht?", fragte sie neugierig. Jetzt bin ich an der Reihe.
"Tja, das ist meine Gabe. Ich kann Gaben kontrollieren und blockieren.", sagte ich und grinste. Sie lachte lauter.
"Na dann passen wir doch perfekt zusammen."
"Wenn du meinst.", ich war noch immer etwas durcheinander.
"So, na dann ab nach Volterra. Hast du Geld?", sagte sie. Mir fiel auf, dass sie schnell von einem Thema zum anderen springen konnte.
"Nicht wirklich. aber das ist doch kein Problem für mich? Was glaubst du denn woher ich diese Klamotten habe?", antwortete ich.
"Ok. Also Geld kein Problem. Du hast nicht zufällig einen Reisepass bei dir?".
Jetzt hatte sie mich erwischt. Ich hatte einen - in Forks bei Charlie. Woher sollte ich jetzt einen kriegen?
"Also nicht. Ok. Wir treffen uns in einer Stunde vor dem 'Bella Italia'. Ich besorge dir einen und du besorgst uns Geld.", sagte sie und drehte sich um. Mit einem Satz sprang sie auf das Dach eines verlassenen Hauses und war verschwand.
Dieses Mädchen hatte eindeutig zu viel Adrenalin im Blut.
Nachdem das letzte bisschen Verwirrheit aus meinem Kopf verschwand, machte ich mich auf den Weg zum nächsten Geschäft. Ich blieb vor einem noblem Handtaschengeschäfft stehen. Die paar tausend Dollar würden ihnen nicht wehtun. Ich brach wie im letzten Geschäft das Schloss heraus und sprang zur Kasse. Sie war voller Geld, die Bestitzer müssten doch wissen dass so etwas schnell geklaut werden konnte.
Ich nahm etwa viertausend Dollar, steckte sie in meine Hosentasche und ging wieder. In den nächsten zwei Geschäften ließ ich einen grauen Rucksack und Wechselsachen für Ina mitgehen. Ich nahm mir eine schwarze Unmhängetasche, ebenfalls einpaar Wechselsachen, eine weitere Sonnenbrille und ein paar Bücher mit. Damit hätten wir alles. In dem Büchergeschäft hing eine Uhr, ich hatte noch ungefähr 20 minuten bis ich mich mit Ina wieder traf.
Mit den vollbepackten Taschen setzte ich mich auf eine Bank. Ich war zwar nicht erschöpft, aber das was heute alles passierte musste ich verdauen. Ich selbst war ein Vampir, mein bester Freund war ein Werwolf und ich damit sein größter Feind. Charlie musste von mir ferngehalten werden. Und ich hatte vor einer Stunde einen Halbvampir kennengelernt. Ich war auf dem Weg zu königlichen Vampiren, die uns sogar umbringen konnten. Obwohl...
Ina würde sie zum schlafen bringen, ich konnte ihre Gaben blockieren. Ina hatte vorhin erwähnt, dass sie uns gebrauchen könnten? Wenn es so weit wäre, wie würde ich mich entscheiden? Wollte ich für immer alleine sein, als mich 'Mördern' anzuschließen? Ich beschloss, dies zu entscheiden wenn es so weit war.
Aus meiner Tasche kramte ich ein Buch heraus. Wie es der Zufall wollte, handelte es sich um "Ein Sommernachtstraum".
Ich las ein paar Seiten darin, aber dann wurde ich gestört. Plötzlich saß Ina neben mir. Ihr Gesicht wirkte geschäftsmäßig, sie kramte in ihrer Hosentasche. Dann zog sie zwei Reisepässe heraus, den einen warf sie mir zu. Ich sah in mir an. Das
Mädchen in dem Bild sah mir nur etwas ähnlich, es hatte helbraune Haare, die Gesichtszüge waren ungefähr wie die meinen als Mensch. Aber sie hatte grüne Augen. Das ging schon einmal nicht.
"Du heißt für die nächsten paar Stunden Elena McCannes. Das mit den grünen Augen musst du selbst lösen", sie warf mir 3 Dosen zu,"da du mir deine Augenfarbe nicht gesagt hast, hab ich einfach diese hier mitgenommen. Probier sie jetzt aus." Ich setzte die Sonnenbrille ab und Ina sagte sofort: "Bleibt das mit den Augen so?". Diese Fage hatte ich vorhin
schon gehört. Ich erklärte ihr das selbe wie vorhin Jacob. Sie verstand es.
"Toll dass du genau so denkst wie ich. Menschen zu töten ist nicht fair.", sagte sie Gedanken verloren.
Ich probierte die erste Packung Kontaktlinsen aus, Ina schüttelte den Kopf. "Braun", sagte sie. Stimmte eigentlich... Bei der zweiten Packung nickte sie. "Perfekt."
Ich gab ihr den Rucksack und sie bedankte sich.
"Wieviel Geld hast du?", fragte sie.
"Viertausend Dollar. Woher hast du eigentlich den Pass.", fragte ich sie.
"Ich habe da meine Leute. Ich hatte ja kein Foto von dir, also musste ich ein Musterbild nehmen. Aber es passt ja, du musst nur sagen dass du dir letztens deine Haare gefärbt hast." Sie sprang auf und rief "Taxi!" Ein Auto blieb an dem Straßenrand stehen. Ich ging ihr hinterher und setzte mich nach hinten.
"Zum Flughafen bitte.", sagte Ina mit zuckersüßer Stimme. Der Mann am Steuer runzelte die Stirn.
"Zum Flughafen? Da gelten aber andere Preise, mein Fräulein." Ich beugte mich nach vorne, legte meinen Kopf auf Ina's Rückenlehne. Ich konnte das Blut in dem Hals des Mannes spüren, aber es war kein Problem es zu verdrängen.
"Ich denke das ist kein Problem", sagte ich. Der Mann wurde noch röter als der Kellner im Lokal. Meine Kehle brannte noch schlimmer. Ich lehnte mich wieder nach hinten und der Mann trat aufs Gaspedal. Ina lachte fröhlich und ich sah aus dem Fenster. Ich nahm erneut Abschied. Vielleicht für immer...


Sonniger Empfang

Wir mussten uns ziemlich beeilen. Als wir am Flughafen ankamen, hatten wir noch 10 minuten um unseren Flug zu erreichen.
Wir hätten rennen können, aber dann wären wir aufgefallen. Ich sagte zu Ina, dass wir alle Zeit der Welt hatten, aber sie wollte nicht warten. Und ich konnte sie nicht gehen lassen, ich brauchte sie um Volterra zu finden. Ausserdem mochte ich dieses Mädchen. Sie verbreitete gute Laune, hatte immer einen frechen Spruch auf den Lippen und mit ihr wurde es nicht langweilig. In dieser kurzen Zeit in der ich sie kannte, mochte ich sie schon sehr.
Am Check-In Schalter sahen die Mitarbeiter mich komisch an. An meinen Augen dürfte es eigentlich nicht liegen, die Kontaktlinsen müssten ein paar Stunden halten. Sie waren lästig, sie trübten meine Sicht, aber es war besser als dass alle mich anstarrten.
Erst als Ina kicherte merkte ich, dass die Mitarbeiter über meine 'Schönheit' beeindruckt waren. Ich fühlte mich sogar etwas geschmeichelt. Immer wenn ich Edward oder Alice sah, war ich jedes Mal über ihre Schönheit hinweg. Ich müsste eigentlich wissen, wie ich auf andere wirkte.
Ina buchte die erste Klasse (wir hatten immerhin genug Geld) und da wir nur Handgepäck hatten mussten wir nicht zur Gepäckabgabe. Genau auf die Sekunde erreichten wir unseren Flug. Auch im Flugzeig starrten mich die Stewardessen und Stewards an. Daran musste ich mich sicher noch gewöhnen. Auch der Anblick von Ina war sicherlich gewöhnungsbedürftig.
Sie war nicht so blass wie ich, aber anders als Menschen. Und die Kombination aus ihrer relativ dunkelen Haarfarbe und ihren eisblauen Augen war nicht normal. Sie sah nicht älter als 14 aus, man könnte meinen ich wäre ihre große Schwester.
Aber trotzallem war sie wunderschön.
Als wir oben in der Luft waren, fing Ina an mich auszufragen. Über meine Eltern, meine Schule, meine Kindheit und über die Liebe. Ausser dem letzten Punkt konnte ich alles einfach erklären. Über das Letzte schwieg ich und sie verstand. Aber sie wollte noch etwas anderes wissen: Meine Verwandlung.
"Mein Vater hat immer darüber geschwiegen. Kannst du es mir erklären?", fragte sie.
"Von meiner weiß ich nicht mehr viel. Ich hatte sehr große Schmerzen und dann wurde alles schwarz. Ich kann darüber von Glück reden, denn alle anderen Vampire die ich kannte haben ihre Verwandlung 'komplett' mitbekommen.", antwortete ich
leise. Die anderen im Flugzeug durften nichts mitbekommen.
"Das hat bestimmt etwas mit deiner Gabe zutun.", sagte die sie mit träger Stimme. Sie sackte zusammen und lag im Sitz. In den ersten 2 Sekunden war ich in Panik, aber dann viel mir wieder ein, dass sie schlief. Sie sah sehr friedlich aus, wie ein
Engel mit braunen Locken. Sie lächelte im Schlaf, summte eine leise Melodie vor sich hin.
Ich sah ihr die ganze Zeit beim schlafen zu. Die Art wie sie regelmäßig atmete beruhigte mich. Auch wenn ihr Blut mich wahnsinnig machte, ich ertrug es gerne. Wenn ich ihr wehtun würde, könnte ich es mir nicht verzeihen. Jetzt, nach langer Zeit konnte ich verstehen, warum Edward mir früher so gerne beim schlafen zugeschaut hatte. Die Bücher, mit denen ich
diese lange Flugzeit hätte überbrücken können, verschwanden in meiner Erinnerung. Für mich stand nurnoch Ina im Vordergrund. Ich hätte ihr ewig zusehen können, selbst wenn das Flugzeug abstürzen würde.

Nach 5 stunden wachte Ina auf. Ich hatte sie die ganze Zeit beobachtet, sagte es ihr aber nicht. Sie fragte mich, ob ich schlafen wollte, ich lehnte ab. Das war zu neu für mich. Ich würde darüber nachdenken und vielleicht später darauf zurückgreifen. Sie machte mich darauf aufmerksam, meine Sonnenbrille wieder aufzusetzten. Die Kontaktlinsen lösten sich
auf. Ich setzte sie auf.
Wir mussten nicht umsteigen und nach langer Flugzeit waren wir da. In einem Flughafen nähe Volterra stiegen wir aus. Dann kam der Schock: Die Sonne schien. Wir hatten vergessen dies zu berücksichtigen. Ina sah mich verwirrt an, nachdem ich einfach stehen geblieben war. Merkte sie es etwa nicht?
"Was ist denn los, Bella?"
"Die... Die Sonne... Ich kann nicht raus.", stotterte ich.
"Achso. Ja klar, stimmt ja. Bei dir ist das ja etwas extremer.", grinste sie.
"Wieso? Ist das bei dir anders?", fragte ich jetzt noch verwirrter. Und warum grinst so? Die Lage war ernst zu nehmen.
"Ja etwas. Ich glitzer nicht so stark wir du, nur etwas, als hätte ich Puder auf der Haut. Also bei dir genügt nur ein Sonnenschirm, wie bei meinem Vater." Sie ging schnell in einen Souvenirshop am Flughafen und war nach 3 minuten wieder da. Sie warf mir einen schwarzen Schirm zu. Dann sagte sie zu mir:
"Hier, der dürfte wenig Licht durchlassen. Da drüben ist noch ein Shop, vielleicht kriegst du ja noch Handschuhe. Ich will jetzt los, beeil dich.". Sie zog an meiner Hand, sie schreckte nicht über die kälte meiner Haut zurück. Sie musste es gewöhnt sein. Ihre Haut war warm. Nicht heiß, aber ziemlich warm. Im Shop konnte ich noch weiße Seidenhandschuhe herholen.
"Hast du etwas dagegen wenn ich mir schnell was zu essen hole?". Sie wurde etwas rot, was meinen Durst wieder in den Vordergrund drängte. Ich war eine Neugeborene, wenn auch eine beherrschte. Aber ich musste jagen, spätestens Morgen. "Nein, hol dir was.". Sie lächelte mich an und lief schnell zu einem Burgerstand. Nach 2 minuten und 45 sekunden kam sie
wieder. Während sie aß sagte sie : "Ok. Wir können." Sie marschierte mit mir im Schlepptau zum Ausgang. Als sie augegessen hatte, sah sie mich an und sagte: "Wir brauchen ein Taxi. Kannst du Italienisch?" Mist. Mit meinen Brocken
Spanish kam ich hier nicht sehr weit. Während ich den Sonnenschrim aufspannte sagte ich:
"Nein. Tut mir leid.". Sie grinste.
"Aber ich." Wie konnte sie mich nur so austricksen? Dieses Mädchen war ziemlich gerissen. Aber ich grinste ebenfalls. Sie ging heraus und hob die Hand. Ein Taxi blieb stehen und sie stieg ein. Ich ging ihr wie in Port Angeles hinterher und achtete darauf, nicht in die Sonne zugeraten. Auf fliessendem Italienisch sagte Ina zu der Taxifahrerin, wo wir hin mussten. Ina runzelte einpaar mal die Stirn bevor sie zu mir sagte:
"Sie kann uns nur bis vor die Stadtmauern bringen. Ab da müssen wir laufen."
"Das dürfte kein Problem sein.", antwortete ich. Ina nickte und sagte es der Frau.
Die Fahrt über musste ich oft zwischen rechts und links rutschen um den Sonnenstrahlen auszuweichen. Die Frau drehte sich einpaar mal um, ich lächelte sie jedes Mal an und sie drehte sich wieder zur Straße.
Nach einer ca. halben Stunde waren wir da: Volterra. Die Stadt sah aus wie eine Festung, die Stadtmauern waren hoch, aber nicht zu hoch für mich und Ina. Die Frau ließ uns an der Mauer raus und Ina bezahlte. Wir hatten Glück, die Sonne ging langsam unter und somit war ich nicht mehr stark der Sonne ausgesetzt. An den Stadtmauern standen Sicherheitsmänner,
aber sie ließen uns ohne Wiederrede hinein, sie wollten auch keine Pässe sehen. Ina und ich rannten beinahe in die Stadt, wir wusste eigentlich nicht wo wir mit der Suche beginnen sollten. Volterra war groß und hatte etwas mystisches. Aber ich achtete nicht auf die Stadt. Ich versuchte irgennteinen Anhaltspunkt zu finden. Wenn hier die Volturi lebten, dann mussten wir auch irgenntwo Vampire finden. Und tatsächlich: Nach einer Weile roch ich einen süßen Duft, ähnlich wie der in dem Haus der Cullens (ihr Name tat mir nicht mehr weh). Da Ina nicht so einen guten Geruchsinn hatte, lief sie mir hinterher.
Hinter einem großen Haus stand eine Frau. Eine "sehr" schöne Frau. Sie hatte violette Augen und einen makelosen Körper. Ihr Haar war mahagonifarbend und ging ihr über die Schulter. Insgesammt war sie eine Augenweide. Und das wichtigste:
Sie war ein Vampir. Ein Vampir in der Stadt der Volturi. Sie musste etwas wissen. Ohne zu überlegen ging ich auf sie zu. Sie sah mich angriffslustig an und sagte: "Oh, eine Neugeborene mit einem Mensch... warte", sie roch "oder ein ... Was zum Teufel..." Ina trat hintermir hervor und lächelte die Schönheit an. Ohne eine Pause zulassen legte sie los und erklärte alles. Ohne zu überlegen. Die Vampir sah uns erst geschockt, dann verwirrt und dann belustigt an. Als Ina fertig war, lachte sie.
"Das wird meinen Meister freuen. Ein Halbmensch und eine Neugeborene. Ach ich habe mich ja noch nicht garnicht vorgestellt, wie unhöflich von mir. Mein Name ist Heidi und ich bin sozusagen für die 'Ernährung' zuständig. Und du heißt..."
sagte sie und zeigte auf mich.
"Bella. Könntest du uns bitte zu deinem Meister bringen. Wir haben viel mit ihm zu besprechen.",sagte ich. Heidi lachte nur und fügte hinzu:
"Gerne. Aber falls deine kleine Freundin nicht gebraucht wird, dann könnte sie als Mahlzeit landen." Ina lachte ebenfalls und sagte: "Ach, das bezweifel ich." Heidi drehte sich um und lief los. Wir gingen ihr hinterher. Sie führte uns zu einem großen
Haus. Es war einem Schloss gleich. Der Raum darin war riesig, in der Mitte befand sich ein riesiger Tisch. Es war die Eingangshalle. Wir fuhren mit dem Fahrstuhl ein paar Stockwerke höher. Auf dem Weg zu ihren 'Meistern' fragte uns Heidi aus. Sie konnte ihre Neugierde nicht zügeln. Auf die Frage, ob wir Gaben hätten, antwortete Ina bevor ich etwas sagen
konnte: "Das werdet ihr schon sehen." Heidi schien sichtlich erbost über diese Antwort zu sein, aber sie gab sich zufrieden.
Wir gingen noch einen langen Flur entlang, dann standen wir vor riesigen Türen. Ich stand rechts von Heidi, Ina links von ihr. Heidi wechselte kurz zwischen uns und fragte: "Bereit?" Wir beide nickten. Sie öffnete die Tür und Ina klappte die Kinnlade
hinunter.
Das Wort 'Saal' war für diesen Raum untertrieben. Riesig, gigantisch, einfach umwerfend waren nur ein Bruchteil. Die Marmorstruktur der Wände verpasste dem Raum einen mehr als edlen Flair. Es war mehr als prunktvoll. Man musste sich hier wohl fühlen. In der Mitte des Saales standen auf einem kleine Podest 3 Throne. Auf dem mittleren saß ein Vampir mit tiefschwarzem Haar und einer fast knittrigen Haut. Er hatte natürlich rote Augen, die aber etwas trüb waren. Aber sein Gesicht war insgesamt anders. Er hatte einen neugierigen Blick. Er kam auf uns zu. Als er vom Thron stieg, wirkte es als ob er schwebte. Kein Vampir der Welt konnte da mithalten. Er küsste Heidi kurz auf die Lippen und flüsterte : "Was hast d uns denn da schönes mitgebracht?" Heide lächelte nur. Aro kam zuerst auf mich zu. Er lächelte mich willkommend an, wie eine alte Bekannte.
"Sei Willkommen, liebste Bella." Woher kannte er meinen Namen? "Darf ich mich vorstellen? Mein Name ist Aro. Aber du dürftest schon einmal von mir gehört haben, nicht?"
"Entschuldigen Sie mir die Frage, aber: Dürfte ich wissen woher Sie meinen Namen kennen?" Ich versuchte äußerst höfflich zu sein. Er schien nett zu sein, aber auch gefährlich. Auf den Thronen hinten lachte jemand. Ein Mann mit langen blonden Haaren sah mich verschwörend an.
"Aber, aber, Caius . Das kann sie doch nicht wissen.", sagte Aro, "Sagt dir das Wort 'Gabe' etwas?"
"Na..Natürlich.", stotterte ich. Aro lächelte mich überglücklich an.
"Durch Körpekontakt kann ich die Gedanken lesen. Ich korrigiere mich: Ich kann jeden Gedanken lesen, den die Person jemals gedacht hat. Von Heidi habe ich gerade deinen Namen 'erfahren'. Ich hoffe du bist mir nich böse."
"Sie..",wollte ich sagen, aber Aro unterbrach mich. "Ach Kindchen, nenn mich doch einfach Aro."
"Aro. Du kannst auch Gedanken lesen?", fragte ich. Ina nahm meine Hand, sie schien etws verängstigt zu sein.
"Was meinst du denn mit 'auch'?", fragte eine Stimme von hinten. Ein Vampir mit ebenfalls schwarzen Haare sah mich erstaunend an. Er hatte etwas kantigere Gesichtszüge als Aro.
"Ich kenne...kannte einen Vampir mit ähnlichen Fähigkeiten. Er konnte die momentanen Gedanken einer Person lesen, ohne Berührung.", antwortete ich. Ich wendete mich an Aro. Aro sah mich etwas verdutzt an.
"Meintest du den jungen Edward? Der Sprössling der Cullens?", fragte mich Aro interessiert.
"Sicher."
"Ach wie amüsant. Bist du etwa 'die' Bella? Das Mädchen dessen Gedanken er nicht lesen konnte? Ich meine, als du noch ein Mensch warst." Ich schluckte.
"Ja. Aber woher weißt du das?", fragte ich. Aro lächelte erneut.
"Ich hatte letztens Besuch von einem Freund, Carlisle. In seinen Gedanken sah ich dich, wie du noch als Mensch bei ihm im Krankenhaus warst."
"Ach, du meintest das. Ich war eine Zeit lang... zusammen mit Edward.", sagte ich. Ich hatte mit dieser Erinnerung noch zu kämpfen.
"Bella, hör doch auf zu reden. 'Zeige' es mir.", sagte Aro und hielt mir die Hand hin. Ohne zu überlegen nahm ich sie.
Einige Minuten herrschte Stille. Dann lachte Aro auf und sagte:
"Bella, ich möchte nun wirklich nicht unhöflich sein, aber wärest du so freundlich mir deine Gedanken zuzeigen?"
"Das ist meine Gabe. Ich kann die Gaben anderer Vampire blockieren.", antwortete ich fast stolz. Die beiden Vampire von hinten standen auf und waren innerhalb von millisekunden neben Aro. Der Vampir mit den blonden Haaren, Caius, sah geschockt Ina an.
"Wer...WAS ist das?", schrie er, "Sie ist kein Mensch, kein Vampir." Ina zuckte zusammen und klammerte sich an meinem Arm fest. Aro beruhigte Caius und sagte: "Lass das Kind, Caius. Ina, dürfte ich 'versuchen' deine Gedanken zu lesen." Er lächelte sie aufmunternt an. Ina sah mich an, ich nickte ihr zu. Sie befreite sich aus ihrem Klammergriff und ging auf Aro zu. Sie hob die Hand, sie zitterte. Aro nahm sie gierig und schloss erneut die Augen.

Er schien in einer Starre zu sein, er war noch mehr interessierter als bei mir. Ina zitterte noch immer, ich hielt sich am Arm fest. Caius sagte zu dem anderen Vampir:
"Ich habe so etwas nie für möglich gehalten...". Als der andere etwas erwidern wollte, sah Aro wieder auf. Seine Augen glänzten, er war hin und weg. Er wendete sich zu den anderen beiden und sagte:
"Meine Brüder. Dieses Kind ist etwas besonderes. Es darf nicht getötet werden, wir müssen es aufnehmen." Ina unterbrach ihn: "Ich möchte ja nicht unhöflich werden, aber ich bin kein 'es'. Ich habe einen Namen." Der andere Mann flitze zu Ina und hob sie am Hals hoch. Ina wurde noch blasser und er schrie: "Wage es nie wieder, uns gegenüber frech zu werden, mein Fräulein. Es kann nicht sein dass du...", seine Stimme wurde leiser und brüchiger. Dann brach er zusammen. Ina stand wieder und sah den am Boden liegenden Vampir mit zusammengekniffen Augen an. Caius rannte zu ihm und rief: "Markus!", er sah zu Ina, "Was hast du mit ihm gemacht?!" Aber er näherte sich ihr nicht. Er schien ...Angst zu haben. Aro blieb neben mir als einziger ruhig. Er lachte: "Caius, beruhige dich. Es geht ihm gut, er wird sicher bald aufwachen. Ina liebes, wärest du so freundlich?" Ina atmete tief ein und aus. Nach 4 sekunden öffnete Markus die Augen. Er stand langsam, sehr langsam, auf und sah Ina an. Nicht wütend. Er sah sie ehrfürchtig, repektvoll an. Dann passierte etwas, dass wohl niemand in diesem Raum erwartet hätte.
Er ging vor Ina auf die Knie. Niemand sprach, niemand atmete. Nicht einmal Ina.
Nach 3 qualvoll stillen sekunden sagte er: "Dieses Wesen... Dieses Mädchen... sie ist unsere wohl größte Entdeckung. Es wäre der größte Fehler von uns, sie zu töten oder gehen zu lassen." Er stand auf und drehte sich zu seinen Brüdern.
"Aro, das musst du 'sehen'!", er hielt Aro die Hand hin. Aro schüttelte den Kopf.
"Dieses Wunder möchte ich selbst erleben. Ina, würdest du mir diese Ehre bereiten?" Ina war total verwirrt. Sie schaute einpaar Mal schnell zwischen mir und Aro her, dann sagte sie:
"Dafür haben wir noch Zeit. Ich bin hauptsächlich hier, um Anzeige zu erstatten." Das klang etwas nach einem Polizeiverhör. Aro nickte seinen Brüdern zu. Sie drehten sich um und setzten sich auf ihre Throne.
"Du hast das Wort, Verehrteste. Aber lasst mich noch eines sagen: Auch wenn ihr Talent umwerfend ist, wir dürfen dies der Bella nicht vergessen. Sie sind beide 'Diamanten'. Wunderschön und wertvoll zugleich. Bitte Werte Ina, fahre fort.", sagte Aro mit einem überaus stolzen Unterton.
"Mein Vater lebt mit meinen drei Schwestern in einem Waldgebiet in Brasilien. Er hat Frauen benutzt, um seine widerlichen 'Experimente' zu verbessern. Er redet von einer neuen 'Gattung'. Er möchte eine Superrasse entwickeln, um euch zu stürzen. Er ist mir nicht viel wert, er hat meine Mutter nicht geliebt und hatte mich nur mit Zwegmäßigen Augen gesehen. Er hat mich als 'Waffe' bezeichnet, und damit ist mein Entschluss gefallen. Ich will das er stirbt.", zischte Ina. Aro, Caius und Markus sahen und hörten ihr interessiert zu. Aro nickte.
"Ist dies dein Wunsch? Möchtest du deinen Schöpfer sterben lassen?",fragte Markus. Ina lachte kalt.
"Er hat meine Mutter sterben lassen. Sie hat mich geliebt, auch wenn ich sie indirekt getötet habe. Mein Vater hat immerwieder versucht, weiter Halbwesen zu erschaffen. Aber seine Selbstbeherrschung ließ nach einer Weile nach...
Ich werde mich euch unter einer Bedingung anschließen: Bringt ihn her. Ich will ihn sterben sehen."
"Wenn dies deine einzige Bedinung ist, so sei es. Ich werde sofort Wachen nach ihm suchen lassen. Ich brauche seinen Namen und seinen Geruch. Wir haben den Weltbesten Tracker, er wird ihn finden.
Hiermit Frage ich dich, Ina Kantron. Möchtest du dich den Volturi anschließen? Ihnen ewige Treue schwören, ihnen Dienste erweisen und sie in den härtesten Zeiten verdeidigen?", sagte Aro und erhob sich. Er ging auf sie zu und nahm ihe Hand. Ina sagte: "Ja. So sei es." Aro lächelte. Dann wandte er sich mir zu.
"Liebste Bella. Dein Talent ist eines der besten, die ich in meinen ganzen Jahren zu Gesicht bekommen habe. Du würdest unsere Formation vollkommener machen. Würdest du uns die Ehre erweisen dich als unser Mitglied bezeichnen zu können?"
Ich wählte meine Worte sorgfältig aus. Die Sorgen die ich vorher hatte, waren verschwunden.
"Unter einer Bedingung. Ich werde keine Menschen töten, und Ina auch nicht.", Ina nickte, "Ich verlange, dass dies berücksichtigt wird." Meine ganze Ehre lag in diesen Worten. Aro lächelte mich stolz an.
"Du erinnerst mich an Carlisle. Es wird mir eine Ehre sein, dir diesen Wunsch zu erfüllen. Für euch wird gesorgt werden."
"Ja. So sei es.", wiederholte ich Ina's Worte. Aro klatschte in die Hände und rief: "Ein Fest. Es wird ein Fest geben. Die Volturi wurden mit diesen Beiden Wundern bereichert!" Caius und Markus standen auf. Caius sagte:
"Sie werden selbstverständlich keinen Platz auf diesen Thronen finden. aber wir können uns glücklich schätzen, sie als unsere Wache bezeichnen zu können."
"Ich kann ihm nur Recht geben. Aber dieses Glück muss gefeiert werden. Heidi, wärest du so nett und würdest für Bella und Ina einpaar 'Snacks' holen? Und vergesse Jane und Alec nicht, sie werden bald auf uns treffen. Demetri und Felix müssten auch bald von ihrer Runde kommen. Ach ja Ina", Markus wandte sich Ina zu, "was isst du denn?"
Heidi stand bereits an der Tür als Ina sagte: "Tierblut. Und auch Menschennahrung."
"Was denn für 'Menschennahrung'? Das klingt sehr interessant.", fragte Aro.
"Fleisch. Es hat gewisserweise etwas mit Blut zu tun."
"Ich werde mich auf den Weg machen. Es wird nicht lange dauern." Heidi verschwand.
Währen Caius und Markus Ina ausfragten, starrte ich in die Leere.
Ich war eine Wache der Volturi.

Nach fünfundzwanzig minuten und siebenundreißig sekunden hörte ich Schritte aus dem Flur. Es waren zwei Vampire, aber keine großen. Kinder vermutlich. Aro hörte sie ebenfalls und er rief erfreut: "Jane! Alec! Endlich können sie unseren Neuzugang begrüßen." Als er dies sagte, ging die riesige Tür auf.
Zwei etwas kleine Gestalten gingen in die Mitte des Raumes. Gleichzeitig setzten sie ihre Kapuzen ab. Das Mädchen, vermutlich Jane, hatte längeres, blondes Haar und war kleiner als der Junge. Sie war unbeschreiblich schön, wie ein Engel.
Der Junge, Alec, war von der Statur gleich alt wie sie, hatte für einen Jungen längeres braunes Haar. Sie mussten Geschwister sein, wenn nicht sogar Zwillinge. Vampirzwillinge.
Das Mädchen ging weiter auf Aro zu, küsste ihn kurz auf die Lippen und flüsterte: "Frischfleisch." Der Junge blieb in der Mitte des Raumes stehen uns starrte zu Ina. Sie spürte seine Blicke und drehte sich zu ihm um. Als sich ihre Blicke trafen, hätte ich schwören können dass es blitzte. Sie starrten sich mit der Intensität von tausend Biltzen an.
Jane wollte sofort alles wissen. Aro, der immer noch überglücklich war, erklärte es ihr, Caius setzte sich etwas gelangweilt auf seinen Thron und Markus sah Ina und Alec an. Er sah sie mit einer Neugierde an, so ähnlich wie die von Aro. Ich versuchte meinen Blick von Ina und Alec abzuwenden und hörte Jane und Aro zu. Aber da ich die Geschichte schon kannte sah ich zu Ina. Aber ich wurde durch Jane gestört. Jane kam auf mich zu und fragte: "Also du kannst also Gaben blockieren, oder habe ich das falsch verstanden?" Sie sah etwas verunsichert aus, aber schien ziemlich selbstbewusst zu sein.
"Ja, so ist es.", antwortete ich. Jane lächelte. Dann spürte ich einen schweren Druck auf meinem Körper, der aber nicht schmerzte. Ich versuchte ihn zurück zuschleudern. In Jane's Richtung. Sie stürtze zu Boden und schrie laut auf. Sie winselte und schrie: "Hör auf. Hör auf!" Alec und Ina schienen das nicht mitzubekommen. Ich löste den Druck auf und das Schreien verschwand. Jane stand wieder auf und sah mich mit schreckensgeweiteten Augen an. Dann sagte sie: "Gut dass wir das geklärt haben. Du, du da.", rief sie zu Ina. Sie reagierte nicht.
"Ina. Drehe dich gefälligst um." Wieder geschah nichts. Jane lächelte erneut und ich wusste was gleich geschah. Ina's Augen weiteten sich und sie stürtze zu Boden. Sie schrie nicht, sie keuchte und winselte und krümte sich auf dem Boden. Alec brüllte: "Jane. Bitte höre auf. Du siehst doch dass es bei ihr wirkt, es ist also unnötig." Was tat sie?
Jane lächelte noch immer, das Lächeln eines Engels. Alec starrte sie an. Dann ganz langsam hörte Jane auf zu lächeln. Ihre blutroten Augen wurden von einem seltsamen Nebel überzogen und sie sank erneut zu Boden. Aber sie schrie nicht, sie blieb ganz ruhig, sagte keinen Ton. Sie konnte sich nicht bewegen.
Ina hörte auf zu keuchen. Sie setzte sich auf, aber sackte dann wieder zusammen. Aro ging zu Jane und Alec zu Ina.
Caius rief: "Dieses Kind bringt Unglück!"
Aro eriwiederte: "Caius, du redest Unsinn." Nachdem Alec sich auf Ina konzentrierte rappelte sich Jane wieder auf. Dann wurde mir klar, dass die beiden Vampirzwillinge ihre Gaben eingesetzt hatten. Aber dass der Bruder dies zum ersten Mal bei seiner Schwester tat, musste neu sein. Sonst würden nicht alle so schockiert sein.
Jane sagte leise: "Bruder? Warum... -", Alec unterbrach sie: "Es tut mir leid, liebste Schwester. Wirklich, aber ich möchte nie wieder dass du ihr Schmerzen zufügst. Sie scheint es nicht so sehr zu vertragen." Und tatsächlich:
Ina zitterte am ganzen Körper, sie war erschöpft und keuchte wieder. Ich ging schnell zu Ina und fragte:
"Ina?". Sie nickte. Dann versuchte sie aufzustehen. Als sie wieder auf den Beinen stand, fiel sie wieder um, Alec fing sie auf. Mir fiel auf, dass Alec genau auf den Millimeter so groß war wie sie. Und sie war für immer 17. Jane kam zu uns und sagte:
"Natürlich. Wie du es wünschst. Es tut mir leid, Ina...". Ina nickte erneut.
"Willst du dich ausruhen?", fragte ich sie. Sie konnte nicht antworten, sie zitterte noch immer. Alec sagte:
"Ich bringe sie in den Gästesaal, bis wir ein Zimmer für sie haben. So wie ich es verstanden habe, kann sie schlafen. Das wird sie jetzt tun müssen." Alec hob Ina in seine Arme. Es erinnerte mich an den Tag, als ich in Biologie zusammengebrochen war und Edward mich ins Krankenzimmer trug... Aro hob die Hand als Alec los wollte und sagte noch:
"Alec, ich bitte dich gib Acht auf dich. Durch ihren Körper fließt Blut. Ich möchte nicht dass du sie ... -", Alec unterbrach ihn entsetzt: "Das würde ich nie tun. Entschuldigt mich bitte." Mit Ina in den Armen ging er zur Tür hinaus. Aro und Markus lachten, Caius setzte sich wieder auf seinen Thron. Jane drehte sich erbost zu Aro um und fragte:
"Dürfte ich wissen was es zu lachen gibt? Ich möchte sicherlich nicht unhöflich sein." Aro sah auf und ich bemerkte, das Markus ihn die ganze Zeit berührt hat. Aro hatte seine Gedanken gelesen, aber was war daran so interessant?
"Ach Jane, Liebes. Du liebst doch deinen Bruder, oder?", fragte Aro sie. Jane runzelte ihre perfekte Stirn und antwortete:
"Natürlich, das müsst ihr doch die letzten Jahrhunderte gemerkt haben". Jahrhunderte ...
"Liebste Bella, weißt du eigentlich was Markus für eine tolles Talent hat?", fragte mich Aro und ich schüttelte meinen Kopf.
Er lächelte. "Er kann Beziehungen zwischen Personen sehen. Er hat gerade bemerkt, was zwischen der reizenden Ina und unserem Alec geschehen ist..." Jane sah ihn geschockt an, aber danach wurde ihr Gesicht irgenntwie ... geschäftsmäßig.
"Seid ihr euch sicher, Markus?", fragte sie ihn. Markus sagte in sehr ernsten Ton: "Die Bindung war zwar frisch, aber sehr stark. Die Bindung zwischen dir und Alec steht natürlich noch immer, sie ist stärker denje. Aber Alec hat seinen Partner gefunden." Ich schluckte. Ina und Alec waren in einander ... verliebt? Etwa so stark wie bei Alice und Jasper? Esme und Carlisle? Rosalie und Emmett waren waren kein Vergleich, aber ging das wirklich so schnell?
Jane nickte. Sie drehte sich um und sagte: "Ich gehe Felix und Demetri begrüßen. Heidi ist auch in der Nähe, sie hat... Tiere dabei?" Dann sah Jane zu mir: "Ach, stimmt ja. Bella, kommst du mit?" Sie ging vorraus, ohne auf meine Antwort zu warten. Ich lief ihr , in normal Geschwindigkeit, hinterher. Wer waren Felix und Demetri?
Ich werde es gleich erfahren ...

Als wir die große Tür hinter uns hatten, sagte Jane zu mir: "Bist du dir sicher dass du 'Tierblut' trinken möchtest?"
"Natürlich.". antwortete ich. Jane runzelte ihre perfekte Stirn, sah dann aber wieder nach vorne.
"Was bevorzugst du?", fragte sie. Darüber hatte ich mir noch keine Gedanken gemacht. Schmeckte nicht alles gleich?
"Gibt es da etwa unterschiede?", fragte ich einfach. Sie lachte auf.
"Ich habe es einmal probiert. Also ich bleibe lieber bei der normalen Nahrung. Bei Tieren gibt es diesen einen Unterschied:
Die Fleischfresser, wie Puma oder Löwen, schmecken besser als Pflanzenfresser. Wir können dir und... Ina alle Tiere dieser Welt bringen. Für uns ist das kein Problem. "
"Ähm... Danke.", stotterte ich etwas verwirrt. Sie sah vorhin so böse aus, und jetzt ist sie gerade zu freundlich. Sie lachte erneut. "Ich glaube wir werden tolle Freundinnen. Du weißt garnicht wie einsam das manchmal als einziges Mädchen ist, Heidi ist schließlich oft auf 'Jagd'. Ich habe dann immer etwas mit Alec angestellt, das fand Aro immer ziemlich amüsant."
"Wie ist der Alltag bei euch?"
"Eigentlich ziemlich spannend, aber oft auch langweilig. Wir, also Alec, Demetri und Felix , sind oft in der Welt draussen, um Missetäter zu bestrafen oder selbst hierher zu bringen. Wenn sie sich wiedersetzten, kann ich mit ihnen 'spielen'. Manche versuchen sogar zu fliehen, aber da sind sie schlecht dran. Demetri ist der beste Tracker, den es womöglich gibt. Er spürt den Grundton der Gedanken und kann sie dann auf der ganzen Welt finden. Flucht ist also sinnlos."
"Und Aro, Caius und Marcus sind also die 'Könige'? Sie entscheiden sozusagen.", folgerte ich.
"Du verstehst schnell. Aro ist aber eher der König, sie hören alle auf ihn. Wenn Aro von jemanden sehr angetan ist, wie von dir und Ina, dann tut er alles um sie an sich zu bringen. Er ist sehr entzückt, dass ihr euch so schnell angeschlossen habt. Caius hingegen ist der Meinung, dass Ina alles kaputt macht... Oh, Heidi ist zurück", unterbrach Jane ihre 'Rede'. Ich sah zu der wunderschönen Vampirfrau. Hinter hier waren mehrere ... Menschen. Sechs, um genau zu sein. Zwei schoben einen Wagen mit Essen, vermutlich für Ina. Vier von ihnen schoben eine riesige, metallene Kiste. Ich roch was sich in der Kiste befand: Tiere. Was für welche konnte ich nicht erraten, aber meine Aufmerksamkeit galt ihnen. Meine Kehle brannte höllisch und ich ließ es zu. Jane hielt mich am Arm und sagte:
"Gleich. Warte noch bis unsere 'Mahlzeit' den Saal betreten hat." Dann sah ich die Menschen an. Ihr Augen waren schreckensgeweitet und sie zitterten am ganzen Körper. Sie trugen blaue Uniformen, die vermutlich zu einem Zoo gehörten. Sie taten mir leid. Heidi säuselte mit verführischer Stimme:
"Meine Herren, dürfte ich sie in den großen Saal bitten?" Die Männer konnten ihrem Charm nicht wiederstehen und gingen in ihre persönliche Hölle. Jane sagte noch:
"Könnten sie unser Präsent im Flur stehen lassen? Es wird erst in einpaar Minuten benötigt. Danke."
Jane und Heidi gingen mit den Männern in den Saal und ich blieb im Flur stehen. Erst da bemerkte ich die anderen beiden Vampire.
"Oh, wenn haben wir denn da?", fragte ein riesiger Mann. Er war etwa 2 meter groß und sah sehr stark aus. Sein mächtiger Körper machte mir Angst. Er hatte seltsame Haut, einen fast olivenfarbenen Teint und kürzeres schwarzes Haar. Er grinste mich hämisch an.
"Na na, Felix. Wir wollen dem Neuzugang doch keine Angst machen, oder?", fragte der Vampir neben ihm. Er hatte ebenfalls einen seltsamen Teint, und war auch ziemlich groß. Aber nicht so mächtig wie sein Begleiter. Er hatte längeres schwarzes Haar. Jedoch wurde meine Aufmerksam wieder auf das pulsierende Blut in dem Käfig gelengt. Sie schienen dies zu merken.
Der Vampir, der Felix sein musste, sagte:
"Demetri, hälst du es nicht auch für besser, wenn wir sie erst einmal trinken lassen? Sie scheint sehr 'durstig' zu sein. Immerhin ist sie 'neu'." Demetri lächelte und sagte:
"Ja, bringen wir sie zu den anderen, ich vermute Aro würde dies nur zu gern sehen,"er sah mich nett an,"Bella, möchtest du mit uns kommen?" Ich wunderte mich darüber, dass er meinen Namen wusste, aber es schien mir belanglos. Meine Kehle brannte so stark, dass ich nicht weiterr darüber nach dachte. Ich nickte und Demetri schob die Kiste in die Richtung des Thronsaals. Felix ging neben mir her und grinste die ganze Zeit.
Als wir den Thronsaal betreten, war keine Spur von den Menschen zu sehen oder zu riechen. Sie mussten sie schon 'verzehrt' haben. Dann viel mir etwas auf: Neben den Thronen standen noch andere Vampire, die mir vorher nicht aufgefallen war. Aber es war mir wieder egal. Aro und die anderen Vampire , bis auf Alec und Ina, hatten sich um die Kiste versammelt. Aro lächelte sehr zufrieden und sagte: "Ich danke dir, Heidi. Jane, liebes. Würdest du Bella zeigen, was das Leben bei den Volturi so mit sich bringt?" Jane nickte und raste zur Öffnung der Kiste. Mir war natürlich klar, das es sich um einen Käfig handelte. Jane öffnete ihn und zuerst passierte nichts. Doch dann zogen sich alle anderen zurück. Aro, Caius und Marcus platzierten sich auf ihre Throne, Jane und Heidi stellten sich zu den fremden Vampiren. Demetri und Felix stellten sich neben den Käfig und sahen mich gespannt an.
Dann rannte es raus. Ein Löwe von ziemlich großen Bau sprang auf die nächste Kreatur zu. Und diese war ich. Sein mächtiger Körper war jedoch nichts im Gegensatz zu mir, ich packte ihn am Hals und schleuderte ihn gegen den Käfig, nur knapp an Demetri und Felix vorbei. Diese lachten laut auf und die Kiste bekam eine risige Delle. Der Löwe bewegte sich für dreianhalb Sekunden nicht mehr, doch dann stand er wieder auf. Mein Durst bekam nun die Überhand und ich knurrte durstig auf. In dem Bruchteil einer Sekunde sprang ich auf ihn zu und rammte ohne Rücksicht auf das Tier, meine Zähne in seinen Hals. Er tobte und fauchte für vier Sekunden, kratzte mich, jedoch nur meine Kleidung bekam etwas ab. Mein steinharter Körper bekam natürlich nichts ab.
Das Blut war köstlich. Es war warm und hatte keinerlei eckeligen Geschmack wie die Rehe, die ich vor einem Tag nehmen musste. Meine Kehle, die sich vorher trocken anfühlte, bekam neues Leben, sie fühlte sich hundertmal besser an, als zuvor. Das Blut floß in rhytmisch meinen Hals hinunter und ehe ich den Geschmack länger genießen konnte, war der Löwe 'leer'. Ich schleuderte den leblosen Lörper in den Käfig zurück und sah wieder auf. Caius und Marcus sahen mich einem leicht angewiederten Blick an, Jane wirkte ziemlich interessiert. Heidi wirkte hingegen gelangweilt und sah sich desinteressiert in dem Saal um. Von Demetri und Felix waren nur flache Atemzüge zuhören. Die einzige Reaktion, die ich auch erwartete kam von Aro. Dieser klatschte begeistert in die Hände und rief in einem fast singendem Ton:
"Bravo, hervorragend! So stelle ich mir einen interessanten Tag vor!" Caius und Marcus sagten nichts.
"Bella, wie fühlst du dich?", fragte Jane interessiert. Man sah ihr an, dass sie das nie ausprobiert hatte. Ich brauchte eine viertel Sekunde, um zu antworten:
"Besänftigt, keineswegs gestillt. Aber ich fühle mich besser als zuvor, mein Durst war ziemlich stark, auch wenn ich ihn gut unter Kontrolle habe."
"Das heißt also, das du bei deinem Entschluss bleibst?", fragte Caius. Er hatte einen seltsamen Gesichtsausdruck, aus dem ich nicht schlau wurde. Ich nickte nur. Er nickte ebenfalls und fing an, sich mit Marcus zu unterhalten. Aro sprach zu Heidi:
"Verehrteste, würdest du wohl so nett sein und Bella einen 'Speisplan' zusammenstellen? Das was ich heute gesehen habe, war sehr unterhaltent. Und ich bin übrigens gespannt, wie die junge Ina jagt und isst." Heidi antwortete:
"Natürlich. Ich hatte noch etwas zu essen für Ina besorgt, doch wie ich sehe ist sie nicht mehr anwesend. Dürfte ich wissen, wo sich Ina und Alec aufhalten?" Marcus lachte laut auf. Heidi sah ihn verwirrt an, dann erklärte Aro ihr das, was vorher geschehen war. Heidi sah kurz zu Jane, und als diese sie aufmunternt anlächelte, lachte auch Heidi auf. Heidi verabschiedete sich und ging dann zur Tür hinaus. Dann kam Jane zu mir und sagte:
"Ich werde dir nun die 'Schlafsääle' zeigen. Natürlich schlafen wir dort nicht, aber unser Eigentum befindet sich dort." Ohne eine Antwort von mir ging sie zur Tür hinaus. Demetri und Felix grinsten hämisch. Ich verabschiedete mich von Aro und den anderen Vampiren und folgte dann dem kleinsten Vampir.
Wir gingen einen sehr kurzen Flur entlang. Der Flur war zwar dunkel, doch für Vampiraugen kein Problem. Die Wände waren mit vielen Bildern geschmückt. Ich konnte ein Bild von Picasso entdecken, was mich jedoch nicht wunderte. Als der Flur sein Ende nahm, blieb Jane stehen. Sie ging zu dem größten Potrait von Aro und schob es zur Seite. Hinter dem Potrait befand sich eine einfache Holztür. Ein Geheimgang. Jane öffnete die Tür und kroch hinein und ich folgte ihr.
"Das Bild wird später von Heidi wieder in die rechte Position gebracht. Es dient nur zum Schutz vor Angreifern, aber es ist eigentlich überflüssig.",redete Jane vor sich hin.
"Habe ich schon einen Saal oder beziehe ich so wie Ina einen der Gästesääle?", fragte ich sie.
"Du wirst übergangsweise einem der Gästesääle unterkommen. Bei Ina bin ich mir nicht sehr sicher, da wir die neue Sitution beachten müssen. Ich werde mich später mit Alec darüber unterhalten.", antwortete sie. Ich merkte, wie sehr sie diese Situation wurmt. Während wir einem weiteren, langen Flur entlang liefen, fragte ich weiter.
"Jane, was hast du für eine Gabe?"
"Wie du vorhin gesehen hast kann ich durch reine Willenskraft jemanden verbrennen lassen. Nicht wirklich brennen, aber die Person empfindet diesen Schmerz obwohl er ihn sich nur 'einbildet'. Alec dagegen ist sozusagen mein 'Gegengift'. Er kann den Personen nichts spüren lassen. Alle Sinne sind wie ausgelöscht, man spürt nichts mehr, hört nichts mehr.
Meine Gabe setzt sofort ein, seine schleicht sich in die Sinne des Anderen."
"Klingt gefährlich.", antwortete ich. Etwas besseres fiel mir nicht ein. Jane war äußerst gefährlich, doch für mich kein Problem. Obwohl sie eine gute Kämpferin sein musste. Also ob sie meine Gedanken lesen könnte (mein totes Herz schien zu platzen), antwortete sie:
"Ja es hat seine Vorteile. Alec und ich haben nie das kämpfen gelernt, da wir es nie benötigen würden. Doch da es nun dich gibt, müssen wir dies wohl bedenken. Ich meine damit nicht, dass ich gegen dich kämpfen möchte, doch es könnte noch andere Vampire mit dieser Gabe geben. Wir wissen es nicht." Janes Antwort gab mir zu Bedenken. Doch bevor ich mich näher damit beschäftigen konnte, blieb Jane vor einer dunkelroten Tür stehen. Mit den Worten "Deine Sachen werden später von Demtri gebracht.", öffnete sie die Tür.
Ich hatte gedacht, das Haus der Cullens (diese Erinnerung machte mir nichts aus) sei edel eingerichtet. Doch im Vergleich dazu war es nichts. Die Wände waren in eleganten Barockmustern gehalten, nicht etwa angemalt, nein sie waren in die Wände eingemeißelt. Die Verziehungen waren leicht vergoldet, der Untergrund war in einem antiken grau gehalten.
Es gab keine Fenster, aber dafür unzählige Gemälde von unbekannten Malern. Der Boden war aus Marmor und mit einem riesigen edlen Teppich in der Mitte. An der westlichen Seite stand ein überdimensionales Bücherregal, das die komplette Wand in Anspruch nahm. An der nördlichen Seite stand ein riesiges Himmelbett aus Gold. Obwohl es wunderschön aussah, erschien es mir nutzlos. Im Zimmer stand noch ein gigantischer Schrank wo später meine Sachen Platz finden werden. Alles in einem war das Zimmer von unermäßlichen Glanz.
"Ziemlich protzig, nicht?", kicherte Jane. Ich nickte nur. Jane wollte schon gehen, als ich sagte:
"Jane?" Sie drehte sich um und erwiederte:
"Ja?"
"Ist Alec dein richtiger Bruder?", fragte ich. Ich wollte von ihrer Vergangenhei hören. Bevor sie antwortete ging sie zum Bett und setzte sich. Ich tat das selbe und als sie sich vergewisserte, dass ich saß, begann sie:
"Er ist meine Zwillingsbruder, mein Ein und Alles. In meinen 720 Jahren habe ich nichts kennengelernt, was ich so sehr liebe wie meinen Bruder. Uns verbindet nicht nur Blut, sondern auch unermäßliche Schmerzen. Nicht etwa die Schmerzen der Verwandlung. Nein, andere Schmerzen die wir noch als Menschen erfahren hatten.."
"Was meinst du damit?", fragte ich.
"Alec und ich lebten vor unserer Verwandlung in England, Newgade um genau zu sein. Schon damals verband uns sehr viel, denn unsere Mutter ist bei unserer Geburt gestorben. Unser Vater liebte uns nie, er war der Meinung dass wir unsere Mutter getötet haben. Als wir eines Tages mit unserem Vater auf dem Markt waren, gerieten wir mit ihm in Streit. Wieder beschuldigte er uns damit, wir seien Mörder. Da wir uns nie dazu äußerten, beschimpfte er mich als Hexe. Mein Bruder packte mich an der Hand und floh mit mir, da 'Hexen' damals sofort getötet wurden. Aber wir kamen nicht weit. Wir wurden fortan nurnoch als 'Hexenzwillinge' beschimpft und wurden erwischt. Aro und die anderen hatten uns schon damals entdeckt und versuchten uns zu retten, doch vorerst gelang ihnen das nicht. Ich wurde weg von meinem Bruder gebracht und gefoltert. Man wollte beweisen, dass ich eine Hexe war. Da ich bis zum Schluss sagte,ich sei keine Hexe, wurde auch Alec gefoltert. Dies kann ich mir bis heute nicht verzeihen. Ich sagte, ich sei die Hexe und nicht Alec. Alec bestritt dies und wir landeten zusammen auf dem Scheiterhaufen in London. Die Schmerzen der Verwandlung waren nicht so entsetztlich wie das Feuer damals. Wir erlitten Höllenqualen. Dadurch entwickelte sich Alec's und meine Gabe schon, als wir noch Menschen waren."
"Aber wie wurdet ihr gerettet?"
"Kurz bevor unser Herz aufhörte zu schlagen, kamen Aro und Marcus. Durch einen Trick konnten sie das Volk ablenken und uns retten. Marcus biss Alec, ich wurde von Aro verwandelt. Ich erlitt zwar Schmerzen, die ich aber kontollieren konnte. Alec spürte nichts, wofür ich dankbar bin. Aro und Marcus rächten sich an den Menschen, die uns gefoltert und verurteilt hatten.. Sie haben um den Tod gebettelt..
Als unsere Verwandlung vollendet war, hat Aro uns aufgenommen. Als wir uns auf den weg nach Italien machten, hörten wr von unserem Vater. An ihm merkte ich, dass meine Gabe auch bei Menschen funktioniert.. Ich liebe meine Gabe. Ich kann jemanden bei lebendigen Leibe verbrennen lassen und gleichzeitig den Kleiderschrak von Heidi für ein Jahr füllen."
Ich nickte.Jane hat viel durchmachen müssen und ist trotzdem so fröhlich.
"Wie gesagt, Demetri wird gleich zu dir stoßen. Wenn du noch Fragen hast...", sagte Jane, aber ich unterbrach sie:
"Ja. Darf ich zu Ina?" Jane nickte und stand auf.
"Ich bringe dich zu ihnen", sagte sie und flitzte aus der Tür.


Auf der Durchreise..

Mir war natürlich klar dass Alec bei Ina sein würde. Nachdem was ich vorhin sah, würde dieses Bild zum Alltag werden.
Jane erklärte mir, das Ina in Alecs Zimmer war. Ich würde mir in Zukunft den Gästesaal mit Ina teilen, bis für uns ein Zimmer eingerichtet ist. Ich meinte, dass dies kein Problem sein was auch der Wahrheit entsprach.
Als ich in den brauen Saal eintrat, der mit goldenen Ornamenten und zahlreichen Bildern geschmückt war, viel mein Blick sofort auf den Vampir, der neben das bronzene Bett gekniet war. Das Bett schien wie ein Fremdkörper in dem Zimmer zu sein, obwohl es mit den edlen Farben harmonierte. In dem Bett lag Ina, schlafend wie ein Engel. Ihr Atem ging in einem seltsamen Rhytmus. Ich schätzte sie war noch immer geschwächt. Inas Blut pochte jedoch noch schneller in ihrem Körper, was selbst mir starken Durst bereitete, doch was musste nur in Alec vorgehen? Seid hunderten von Jahren lebte er von Menschenblut, noch nie musste er enthaltsam leben. Und jetzt, ganz plötzlich verzichtete er auf diesen Genuss. Klar, Aro verlangt von ihm, dass er ihr nichts tut. Aber konnte eine solch starke Beziehung in dieser kurzen Zeit wachsen? Um nicht an Edward denken zu müssen, drehte ich mich zu Jane. Ihre Miene verriet Fürsorge, zwar nicht so sehr wie die von ihrem Bruder, aber die Fürsorge war vorhanden.
"Alec?",sagte Jane und lief zu ihrem Bruder. Alec sah uns an, doch er verblieb in seiner Haltung. Er wollte Ina nicht alleine lassen, das sah man ihm an. Wir gingen beide auf das Bett zu, in Menschengeschwindigkeit. Jane gesellte sich zu Alec, während ich auf die andere Seite ging und meine ganze Aufmerksamkeit der schlafenden Ina widmete. Wie schon zuvor im Flugzeug beruhigte mich der Anblick des Halbvampirs, auch wenn ihr Zustand Sorgen verbreitete. Obwohl ich dieses Mädchen erst seid wenigen Stunden kannte, ein Leben ohne es war mir plötzlich undenkbar.
"Geht es ihr besser?",fragte Jane. Der kleine selbstsichere Vampir schien Gewissensbisse zu haben. Alec sagte mit monotoner Stimme:
"Besser als vorher. Sie hat lange gebraucht um zu schlafen, sie zitterte stark."
"Es tut mir leid.",antwortete Jane.
"Du konntest es nicht wissen, Schwester. Niemand konnte wissen, wie sie auf deine Gabe reagiert. Sie ist etwas besonderes." Bei dem letzten Wort schien er etwas zu lachen.
"Das stimmt. Die anderen haben anders auf das Feuer reagiert.." Plötzlich hatte ich einen Einfall:
Wir alle hatten Feuer bei unserer Verwandlung gespürt. Ich nur kurzzeitig, ich wurde durch meine Gabe verschont. Doch alle anderen hatten das Gefühl des Verbrennens schon einmal druchleben müssen, nur Ina nicht, sie war ein Halbvampir. Von einem Menschen geboren. Sie wusste nicht, wie sich diese unermesslichen Schmerzen anfühlen. Jane hat ihr plötzlich diese Qual gegeben. Natürlich war ihr Körper darauf nicht vorbereitet, wie konnte er das auch?
Alec bemerkte sofort meine veränderte Miene und er fragte:
"Hast du eine Idee?" Ich nickte und erklärte ihm diese. Jane sah mich erst verwirrt, dann verständnisvoll an.
"Hattest du keine Schmerzen?",fragte Alec.
"Nicht lange. Erst hab ich meine Blutgefüllte Lunge gespürt, dann den Schmerz. Aber dann sank ich in tiefe Dunkelheit und als ich die Augen wieder aufschlug, war die Verwandlung beendet."
"Deine Gabe hatte sich schon als Mensch entwickelt und ist während der Verwandlung mit in dein Vampir-Dasein geflossen. Du bist aussergewöhnlich.",sagt Jane. An ihrem Tonfall war zu erkennen, dass sie dieses Thema beenden wollte.
"Wir werden nun zu Aro gehen. Bleibst du hier oder möchtest du uns begleiten?",fragte Jane ihren Bruder. Nach meiner Meinung fragte sie erst garnicht.
"Ich kümmere mich um Ina. Wenn sie aufwacht möchte sie sich sicherlich nicht alleine in dem Zimmer vorfinden.", antwortete er. Jane nickte und ging in Richtung Tür. Ich schenkte Ina noch einen Blick und folgte Jane schließlich.

"Interessant..",murmelte Aro gedankenverloren, als wir ihm von meiner Theorie erzählten. Der Vampir Namens Renata, deren Name mir vor genau 53 Sekunden genannt worden war, schien mir gegenüber immernoch Misstrauisch zu sein. Zudem kam noch, dass ihre Gabe bei mir nicht wirkte.
"Renata kann das Handeln von Menschen und Vampiren beeinflussen.", erklärte mir Felix. Sobald ich den großen Saal betreten hatte war er sofort an meiner Seite. Während Jane die Augen verdrehte fragte ich:
"Wie meinst du das?" Felix blieb äußerst höflich und klärte mich weiter über den Sachverstand auf.
"Nehmen wir einmal an jemand wollte sie angreifen. Dann setzt sie ihre Gabe ein und der Angreife wird verwirrt. Er vergisst wo er hin wollte und schlägt eine komplett andere Richtung ein. Sie wird dann sozusagen unsichtbar."
"Und deshalb ist sie immer bei Aro, da er oft Zielscheibe von Angriffen ist.", sagte Jane, die sich gelangweilt fühlte.
"Sie ist dir gegenüber misstrauisch, da du in der Lage wärst Aro etwas anzutun. Durch deinen Schutzschild und deiner momentan noch stärkeren Kraft bist du unverwundbar.", sagte Felix noch immer höflich.
Während Jane und Aro nun weiter in ihr Gespräch vertieft waren redete ich weiterhin mit Felix.
"Wo ist eigentlich Demetri?",fragte ich ihn. Felix' Miene verdunkelte sich etwas, aber er ließ sich nichts anmerken.
"Er trifft die nötigen Vorbereitungen für die Suche nach Ina's Schöpfer. Er wird später noch zu Ina müssen, er benötigt noch den Geruch, obwohl er auch ohne ihr auskommen dürfte. Allerdings erleichtert dies die Suche da Demetri die Gedanken von ihrem Vater nicht kennt.."
"Demetri ist ein Tracker so wie ich das mitbekommen habe, stimmt das?",fragte ich. Mittlerweile kam ich mir etwas dämlich vor da ich vieles nachfragen musste.
"Genau. Er spürt den Grundgedanken seines 'Opfers' auf und kann dieses auf der ganzen Welt finden. Aber wenn sein Opfer so eine Gabe besitzt wie du, dann wird dies kompliziert. Deshalb muss er noch einmal mit Ina reden."
Im gleichen Moment als Felix zuende gesprochen hatte, kam Heidi mit Begleitung von Demetri.
Caius lächelte gerissen und Marcus' gelangweilte Miene verbesserte sich sichtbar. Heidi rief:
"Arbeit" und lachte leicht. Neben Demetri kam eine weitere Person zum Vorschein. Ein Vampir. Er ähnelte Aro von dem langen schwarzen Haar, aber er hatte einen aggressiven Blick, seine Augen waren schwarz vor Durst.
Aro stand auf und ging auf den Vampir zu, er rief: "Was gibt es denn, mein Herr?" Demetri ließ ihn los und schubste ihn auf die Knie. Felix weichte von meiner Seite und gesellte sich zu Demetri. Demetri war mit Abstand der stärkste Vampir. Der fremde hatte keine Chance.
"Es handelt sich hier um ein Missverständnis.", sagte der Fremde. Er schien keine Angst zu haben. Heidi lachte nur und erwiderte:
"Tz. Missverständniss ist etwas anderes. Er hat innerhalb der Stadtmauern gejagt, zwei kleine Kinder. Es wird nicht lange dauern bis die Suche auf sie aufgenommen wird."
"Wie ist dein Name und woher kommst du?",rief Caius unbarmherzig. Der Fremde erwiderte nichts und Marcus sagte mit zuckersüßer Stimme: "Jane, liebes?" Ich zuckte vor dem lauten Schrei zusammen. Aro sagte:
"Also..?" Augenblicklich hörte err auf zu schreien und sagte schnell:
"Kubilay, ursprünglich aus der Türkei aber ich bin auf der Durchreise."
Caius flüsterte gelangweilt: "Ein Nomade... Mal wieder."
"Dir ist im Klaren dass das Jagen in Volterra nicht gestattet ist, oder?",sagte Aro.
"Die zwei Kinder mehr oder weniger, was für einen Unterschied macht das bitte?",sagte Kubilay wieder munter.
"Es geht nicht um den Unterschied, es geht um das Aufsehen. Zwei Kinder verschwinden nicht einfach.", erwiederte Caius, "Dafür gibt es keine Erklärung." Aro nickte und sagte bevor der Fremde antworten konnte:
"Damit hätten wir das Urteil. Zeigst du Einsicht?"
"Habe ich denn eine andere Wahl?",witzelte Kubilay weiter. Keine gute Idee denn Jane war wieder in ihrem Element. Dieses Mal erschrak mich der Schrei nicht obwohl er über 5 minuten ging. Als Jane gelangweilt aufhörte sagte er: "Nagut, ich zeige Reue!" Aro meinte:
"Da dein Tod gewiss ist",der Verurteilte zuckte zusammen,"können wir dir einen leichten Tod bescheren. Wie ich höre ist Alec auf dem Weg.. in Begleitung.."
Die riesige Tür ging auf und Alec erschien mit Ina im Saal. Ina sah sich etwas irritiert um und blieb kurz stehen. Aro erklärte ihnen die Lage und bat Alec den Fremden für die Vollstreckung zu betäuben.
Und plötzlich veränderte sich der Blick des Todeskanditaten. Er holte tief Luft und seine Augen verengten sich. Ina steuerte auf mich zu und dann ging plötzlich alles schnell. Da Demetri und Felix nicht damit rechneten, sprang Kubilay schnell auf und rannte auf Ina zu. Ina blieb perplex stehen und der tödliche Vampir bleckte die Zähne. Ohne zu überlegen rannte ich ebenfalls los. Ich schleuderte Ina aus dem Weg, das Mädchen knallte gegen die Wand, schien sich aber nicht ernsthaft verletzt zu haben. In Mitte des Raumes traf ich mit ihm zusammen. Da erst ein sechstel einer Sekunde vergangen war standen Demetri und Felix noch immer da. Jane schien ebensoschnell zu handeln und Kubilay brach zusammen. Gerade als Felix auf ihn springen wollte, schlug ich zu.
Die nächsten 2 Sekunden herrschte Stille. Ich stand auf und sah mich um. Aro stand noch genauso da wie vor 3 sekunden, er schien sich nicht einmal die Mühe gemacht zu haben um Ina zu beschützen. Doch der Schein trügte. Kubilay musste ein Neugeborener gewesen sein, da ich selbst eine war, war ich die einzige die genauso schnell war. Caius und Marcus standen etwas perplex da, doch als sie sahen dass es schon vorüber war, setzten sie sich wieder hin. Jane und Alec gingen zu der noch am Boden liegenden Ina. Demetri kam zu mir und trug den abgetrennten Kopf aus dem Saal, ebenso wie Felix den beweglosen Körper wegtrug. Aro klatschte begeistert in die Hände und rief:
"Bravo! Das wird eine interessante Zeit!" Ich stand noch immer völlig entsetzt an der Stelle wo ich dem Fremden Vampir den Kopf abgeschlagen hatte. Ich war wenige Tage alt und hatte meinen ersten Kampf hinter mir. Ich spürte wie meine Knie den Boden berührten. Dann wurde mir klar dass ich nuun zu den Volturi gehörte, es war eine Frage der Zeit bis so etwas geschehen würde. Aber ich schämte mich trotzdem. Unwirkürlich musste ich an Carlisle denken. Den blonden, schönen und immer netten Vampir aus meinen verblassten Menschenerinnerungen. Er hatte nie jemanden etwas böses gewollt. Als mich vor knapp einem Jahr der Tracker James vefolgt hatte als ich noch schwach war, als ich noch ein Mensch war. Carlisle wollte den sadistischen Vampir nicht töten, er wollte seine Existenz nicht auslöschen. Die Anderen hatten ihn getötet, nur um mein kleines armseliges Menschenleben zu schützen. Carlisle hatte sich um mich gekümmert als ich wehrlos am Boden lag.
Und ich wollte Ina beschützen. Obwohl sie ein Halbvampir war, schön und stark, konnte ich sie nicht einfach auf sich selbst gestellt lassen. Sie wirkte plötzlich so hilflos und zerbrechlich, von dem frechen Mädchen war in diesem Moment nichts zu sehen. Ich musste ihn töten um Ina zu helfen. Ich stand auf und drehte mich um, um nach Ina zu sehen. Jane und Alec hatten sich um das Mädchen versammelt. Ina stand da, sie schien sich nicht verletzt zu haben. Trotzdem sagte ich:
"Ina, es tut mir so leid. aber ich konnte dich nicht anders.." Sie unterbrach mich.
"Ist nicht weiter schlimm ich habe mich ja nicht verletzt. Mir gehts doch gut. Ich bin ja kein kleines Kind mehr also bitte." Jane kicherte etwas, es war noch immer ungewohnt den Vampir mit der schrecklichen Gabe, lachen zu sehen.
"Ist wirklich alles in Ordnung?",fragte Alec besorgt.
"Ja, nur... Ähm ich hab Hunger oder besser gesagt Durst.",stotterte Ina verlegen. Heidi, die sich bis jetzt eher im Hintergrund aufgehalten hatte sprach nun:
"Wurde auch langsam Zeit. Willst du etwas lebendes oder doch lieber 'Menschennahrung'?" Das letzte Wort sprach sie mit großer Verachtung. Ina ignorierte es und sagte:
"Also wenn es keine Umstände macht dann würde ich mich gerne etwas austoben." Aro rief jetzt noch begeisterter: "Wunderbar! Heidi, kümmerst du dich darum?" Sie nickte und verschwand.

Natürlich war Aro Feuer und Flamme als sich Ina über einen Puma hergemacht hat. Bei ihr sah es geübter aus als bei mir vorhin, obwohl ich keinen einzigen Blutfleck auf meinen Klamotten hatte. Marcus sah weiterhin angewiedert aus und Caius unterhielt sich mit Jane. Nachdem Demetri und Felix die Überreste des Nomaden weggebracht und vermutlich verbrannt hatten, kamen sie wieder in den Saal. Felix gesellte sich erneut zu mir. Sein Interesse war kaum zu übersehen. Demetri fragte nun Ina wegen ihrem Vater aus:
"Name? Genauer Ort? Aussehen?" Er schien ziemlich professionell zu arbeiten und auch die anderen hörten ihm nun zu. Ina's Miene härtete sich, Alec hielt sie an der Schulter.
"Cielo Kantron. Ort weiß ich nicht, wir befanden uns immer im Wald im Osten Brasiliens. Dort gab es keine wirklichen Siedlungen, manchmal ein Paar Nomaden und Menschen. Mein 'Vater'", bei diesem Wort gelang Hass in ihre Stimme,"hat langes weißes Haar dass ihm bis zu Brust geht. Weißes Haar ist in dieser Gegend selten, du dürftest ihn nicht verfehlen. Natürlich rote Augen und falls es dir hiflt: Er trägt häufig Parfum um seinen Geruch zu überdecken. Er hat mehrere Feinde die ihn suchen."
"Das dürfte nicht schwer sein. Und mit deinen Geschwistern..." Demetri wurde von Ina schnell unterbrochen:
"Wehe du krümmst ihnen nur ein Haar! Sie haben mit der Sache nichts zu tun!.. Also bitte lasse sie Inruhe." Ihre Stimme hatten einen aggressiven Unterton der sich am Ende jedoch legte.
"Ich werde morgen aufbrechen. Wenn alles nach Plan läuft werde ich in spätestens 2 Tagen wieder da sein. Dann kannst du mit ihm 'reden'.", sagte Demetri.
"Das wird bestimmt aufregend.",säuselte Aro. Caius richtete sich nun auf und sah in meine Richtung.
"Ach bevor ich es vergessen sollte, was selten geschieht: Bella, möchtest du eigentlich das Kämpfen erlernen? Wenn du ausserhalb in Volterra deine Dienste leisten solltest könnte es durchaus zu Komplikationen kommen.." Bevor ich etwas erwiedern konnte sagte Felix:
"Ich bezweifle das Bella je in eine solche Lage kommen wird. Wenn Bella ausserhalb von Volterra sein sollte, dann sicherlich in Begleitung von Demetri, Jane und mir.. Wie sieht es eigentlich mit Ina aus? Alec begleitet uns auch häufig, würde Ina sich da auch anschließen?" Ina sah kurz zu Alec und zuckte dann mit den Schultern.
"Bestimmt. Irgenntwann wird es ja auch langweilig." Jane kicherte, Marcus rollte mit den Augen. Aro erhob sich und fragte mich dasselbe. Ich bejate seine Frage und somit war diese Sache geklärt.
"Ich werde mich nun auf den Weg machen. Felix, begleitest du mich?",sagte Demetri. Felix und er sahen sich lange in die Augen als Felix antwortete: "Wie du willst, es wird ja nicht lange dauern. Ich denke dass wir keine weiteren Materialien benötigen werden."
Die Beiden gingen zur riesigen Tür, verbeugten sich und traten hinaus. Ich sah noch wie mich die beiden im Augenwinkel fokussierten.
Ich wollte mich auf den Weg zu meinem Saal machen als mir etwas wieder einfiel. Ich drehte mich zu dem kleinen blonden Vampir und fragte:
"Jane? Hast du vielleicht ein Handy?" Jane drehte sich zu mir und sagte verwirrt:
"Nein, wir benötigen soetwas nicht. Abe du kannst gerne zu unserer Rezeption gehen. Gianna wird dir gerne das Telefon zur Vergügung stellen."
"Wozu brauchst du es wenn man fragen darf?", fragte Caius. Ich wollte ehrlich sein und antwortete:
"Ich möchte einen guten Freund anrufen. Ich möchte mich vergewissern dass niemand weiß wo ich bin." Caius schien es nicht wirklich zu interessieren. Da ich wusste wo ich endlang laufen musste, drehte ich mich um und ging.

In der Empfangshalle die ich vor einigen Stunden in Augenschein genommen hatte saß nun eine junge Frau an dem riesigen Tresen. Ein Mensch. Sie hatte einen dunklen Hautton und langes mahagonifarbenes Haar. Insgesamt war sie sehr schön. Sie konnte sich glücklich schätzen dass ich eine so gute Selbstbeherrschung hatte. Als sie mich sah stand sie auf und reichte mir die Hand. Sie zuckte keineswegs unter der Kälte meiner Hand zusammen, sie schien es gewohnt zu sein.
"Sie müssen die junge Bella sein. Mein Name ist Gianna, ich diene schon seit einigen Jahren für die Volturi. Ich hoffe dass Sie sich hier sehr wohl fühlen werden." Ich wunderte mich über ihre Aufrichtigkeit. Wusste se über Vampire bescheid? Sobald ich den Gedanken fertig gedacht hatte fiel mir eines wieder ein:
Natürtlich wusste sie Bescheid. Sie hatte sich weder über meine Kälte noch über meine Augenfarbe gewundert.
"Danke. Hätten Sie etwas dagegen wenn ich einen Anruf tätigen würde?", ich versuchte langsam und laut zu reden. Ich hatte ja keine Ahnung ob sie mich in meinem normalen Ton verstehen würde.
"Natürlich. Wenn ich Sie.."
"Nennen Sie mich doch Bella, Gianna.", unterbrach ich sie.
"Verzeihung Bella. Wenn ich dich bitten könnte hier Platz zunehmen? Neben dem Telefon liegt eine Liste mit den Ländervorwahlen, es dürfte kein Problem sein. Ich werde in Zwischenzeit Jane aufsuchen, du kannst dir Zeit lassen." Die junge Frau verschwand und ich setzte mich. Ich suchte die richtige Vorwahl heraus und nannte die Nummer aus meinem hervorragendem Gedächnis. Nach dem ersten Freizeichen meldete sich eine raue Stimme:
"Black?" Ich wusste sofort dass es die Stimmt von Billy war. Reflexartig verstellte ich meine Stimme und sagte:
"Hey hier ist Sam, dürfte ich Jake sprechen?" Meine Imitation der Stimme von der Lichtung war geradezu grandios. Ich hoffte nur, dass nicht gerade Sam anwesend war, dass wäre unangenehm.
"Ja Moment.. Jake? JACOB!! Jetzt beweg deinen Hintern aus dem Bett! Du hast schon genug geschlafen!"
Ich konnte das Quietschen der Rollstuhlreifen hören als Jacob seinen Vater wegschob.
"Ja Alter, was fällt dir ein...", sagte er schlaftrunken aber ich unterbrach ihn.
"Jake ich bins, Bella." Augenblicklich schien er zu erwachen denn er atmete erschrocken auf.
"Was ist? Wo bist du?", schoss er los. Ich machte mir keine Gedanken darüber ob Billy noch da sein könnte also erzählte ich ihm:
"Ich bin in Italien bei einem mächtigen Vampirzirkel."
"Bei den Volturi?",fragte Jake.
"Ja.. Woher weißt du davon?",fragte ich verwirrt.
"Ich bin ein Werwolf, wir wissen sowas. Aber woher wusstest du das? Von deinen Bludsaugerfreunden?"
"Also wenn du die CULLENS", ich betonte den Namen stark,"meinst, dann ja. Sie haben sie einmal erwähnt, allerdings nicht näher. Ich habe in Port Angelas einen Halbvampir getroffen und wir sind hierher geflogen."
"Ja oke.. Das mit dem Halbvampir will ich ja ganricht so genau wissen, ist mir auch egal. Aber:
Woher hast du bitte das Geld für den Flug?", fragte er verwirrt. Ich musste lachen auch wenn es etwas hysterisch klang. Er machte sich Sorgen um Geld, aber nicht dass es eine neue Spezies gab?
"Jake, ich bin ein Vampir. Ich kann überall einbrechen ohne Spuren zu hinterlassen. Das dürfte also kein Problem sein. Was ist jetzt mit Charlie?"
"Er denkt weiterhin dass wir beide druchgebrannt sind, auch wenn er nicht begeistert war. Aber mein Dad hat seine Rolle gut gespielt. Charlie hatte sich bei ihm gestern gemeldet und Billy hat mir rechtzeitig Bescheid gesagt damit ich mich verstecken konnte. Und stell dir mal vor wie ich mich in meiner Besenkammer verstecken soll!", sagte er und konnte sich ein Lachen nicht verkneifen.
"Alles Klar.. wenn etwas sein sollte dann weiß ich ja wie ich dich erreichen kann.. Also wir hören uns.", sagte ich und die Worte kamen nur kriechend aus meinem Hals.
"Ja bis dann Bella.. Und pass auf dich auf.",antwortete Jake und legte auf.
Ich legte den Hörer wieder auf die Telefonstation und stand auf. Als ich in Richtung des Thronsaales ging traf ich noch kurz Gianna die mich aufmunternt anlächelte.
Ich lächelte obwohl es mir elend ging. Ich würde Charlie nie wieder sehen können.


Mich selber vergessen? ..

Schon bevor ich die Tür zum Thronsaal öffnete hörte ich die leichten Schritte von Jane.
"Bella, Bella!",rief sie entzückt zu mir herüber. Ich konnte noch immer nicht glauben wie diese kleine Tyrannin so nett und lebensfroh sein konnte. Wenn ich nicht dieses Schutzschild hätte, dann würde ich Angst vor ihr haben. Ihre Gabe war zu mächtig.
"Jane, Jane..",sagte ich ironisch und grinste sie an. Ich sah mich kurz im Saal um und bemerkte dass alle bis Jane und Heidi nicht mehr anwesend waren. Heidi sagte:
"Die Anderen haben sich in ihre Gemächer zurückgezogen. In den ganzen Jahren wird es langweilig hier, da finden sie gerne Beschäftigung. Aber Aro hat uns erlaubt etwas shoppen zu gehen, sobald es deine Selbstbeherrschung zulässt, wir wollen doch kein Aufsehen erregen."
"An meiner Selbstbeherrschung dürfte es nicht scheitern, aber ich bin der Meinung dass wir auch ohne dass ich Menschen angreifen werde Aufsehen erregen werden. Sehen wir mal von unserer Augenfarbe hinweg, wir alle sehen ziemlich gut aus. Menschen sehen in uns Götter, wie soll man so denn nicht aufallen?" Jane kicherte leicht und Heidi warf mir eine kleine Dose zu. Ohne sie genauer zu betrachten wusste ich, dass es sich um Kontaktlinsen handelte. Da sich in dem Saal kein Spiegel befand ging ich zu Jane und sah mich in ihren Augen. Als ich die erste Linse auf mein rotes Auge gelegt hatte sah ich, dass ich nun blaue Augen mit einem sehr leichten, violetten Schimmer hatte. Heidi bemerkte meine Irritation und antwortete:
"Ich habe solche ähnlichen wie du weißt, nur sind meine stärker violett. Aber ich denke dass dies so angenehm ist und wir nicht auffalen werden. Wie du sicher weißt wird das Gift in deinen Augen die Kontaktlinsen nach 3 Stunden auflösen. Die Shoppingtour wird etwas länger dauern, deshalb habe ich sie vorrätig dabei. Jane", sie warf dem kleinen Mädchen ebenfalls eine Dose zu und Jane machte ihre Kontaktlins in einer viertel Sekunde rein, sie musste Übung damit haben,"hier sind deine. Für dich habe ich dieses Mal blaue mitgebracht. Sieht doch gut aus, oder?" Ich sah Jane wieder in die Augen um meine zweite Kontaktlinse reinzumachen und sah die klaren blauen Augen. Sie haben keinen so eisigen Ton wie die von Ina, doch sie waren schön. Sie sahen zur Blässe sehr elegant aus.
"Na dann können wir doch los. Ich geh mich schnell umziehen, Bella möchte dies sicher auch gerne.",sagte der kleinste Vampir und sah mich erwartend an. Ich nickte nur und rannte vorraus. Da ich den Weg schon kannte war ich recht früh in meinem vorläufigen Zimmer. Das Bild dass den Eingang verbergte hatte ich zu Seite gestellt, damit Jane es nicht noch einmal wegrücken musste. Als ich in dem Zimmer vor meiner Tasche stand, wusste ich nicht was ich anziehen sollte. Eine ungewohnte Situation, denn soweit ich mich an Menschenleben erinnern konnte, wusste ich dass ich noch nie wirklich an Mode interessiert war. Jetzt war ich überfordert. Ohne nachzudenken grinste ich. Es hatte sich zu viel geändert, was wäre, wenn Edward hier wäre? Dachte er überhaupt an mich, oder war ich nur ein unwichtige Nebencharakter in seinem Leben, der einfach ausgwechselt war? Hatte er eine neue Gefährtin? Eigentlich wollte ich keine Antworten auf diese Fragen, denn eines war klar: Selbst wenn er mich blutent allein gelassen hat, ich wollte dass er glücklich ist. Auch wenn ich meien Visionen von ihm nicht deuten konnte, ich musste damit abschließen..
"Na Kleine?", hörte ich Heidi neben mir sagen. In Gedanken verloren hatte ich sie nicht kommen hören.
Ich sah die wunderschöne Vampirdame an und grinste erneut.
"Stell dir vor Große, mit meinen 1,60 meter bin ich genau im Druchschnitt."
"Wie auch immer, also was möchtest du anziehen?" Und damit wären wir wieder beim Hauptproblem.
"Ich habe keine Ahnung, meine Tasche bietet nicht viel." Ich betrachtete sie etwas genauer. Heidi trug nun eine schwarze Leggins mit einem grauen Trägerkleid, dass bis zu den Oberschenkeln ging. Um ihre Taille hatte sie einen breiten schwarzen Gürtel, der ihre weibliche Form noch mehr unterschrich. Ihre Nägel waren silbernd lackiert, sie musste dies in der Zeit gemacht haben als ich mit den Gedanken abwesend war. Ebenso hatte sie silberne High Heels an, in denen ich als Mensch mir sicher die Beine gebrochen hätte. Insgesamt waren ihre Kleidungsstücke und ihr Schmuck perfekt aufeinander abgestimmt und elegant.
Heidi griff nach meiner Hand und zog mich in den Flur. Im Lauf sagte sie:
"Du kannst Sachen von mir haben, ich habe genug. Ich glaube wenn ich mich jeden Tag 3 Mal umziehen würde, dann würde ich mehrere Jahre auskommen ohne zu shoppen. Aber das würde ich ohnehin nie schaffen, also bedien dich." Sie öffnete eine ebenso riesige Tür und mir blieb der eigentlich unnötige Atem weg.
Heidis Zimmer war ein Traum. Der Raum war hell und hatte wundervoll vergoldete Ornamente an der Wand, die perfekt mit der restlichen Einrichtung harmonierten. An der östlichen Seite befand sich eine gigantische Sofalandschaft in zarten braun und mokka Tönen. Sie erstreckte sich bis zur Mitte des Saales und auf ihr lagen hunderte von Kissen. Für Menschen musste dies sehr einladend gewirkt haben, doch für mich war es egal wie gemütlich es war, für mich war es auch angenehm wenn ich auf dem Boden nächtigen müsste. Die Sofalandschaft ersetzte das Bett, dass sowieso überflüssig gewesen wäre.
Auf der gegenüberliegenden Seite befand sich wieder ein riesiges Bücherregal das hunderte von Büchern enthielt. Alle Holzmöbel in diesem Raum waren sehr hell und hatten einen leichten Glanzschimmer. Von der Decke hinab hang ein goldener Kronleuchter, wie ich auch schon in Janes Zimmer gesehen hatte. Neben der Sofalandschaft befand sich ein riesiger Spiegel mit Goldrand. Daneben stand eine Holzkommode in der sich Kosmetiksachen befinden mussten. Auf der Kommode stand noch eine kleine Tasche. An den Wänden befanden sich noch unzählige Gemälde, die aus verschiedenen Jahrhunderten stammen mussten.
Aber eines fehlte: Der Kleiderschrank. Heidi antwortete auf meine und unausgesprochene Frage:
"Wenn du mir folgen würdest, ich habe ein extra Einkleidezimmer. Ziemlich praktisch." Sie ging zur Seite mit dem Bücherregal und ich entdeckte die kleine Tür daneben.
Das Einkleidezimmer war fast so groß wie das eigentliche Zimmer. Überall waren Kleiderstangen und Regale mit Schuhen und Schmuck. Ich betrat es und wusste nun erstrecht nicht was ich anziehen sollte. Aber als ich Heidis Blick sah, musste ich nicht lange überlegen.
"Möchtest du mir vielleicht etwas herraus suchen?" Sobald ich die Frage ausgesprochen hatte, fingen Heidis Augen an zu glänzen. Aha, so machte man also einen weiblichen Vampir glücklich. Unwirkürlich musste ich an die kleine, zierliche und abgedrehte Alice denken, doch bevor mich die Welle der Leere wieder unter sich grub, ließ ich den Gedanken wieder fallen.
"Etwas elegantes oder lieber lässig-schick?",fragte sie. Ohne nachzudenken antworte ich:
"Lässig-schick, jedoch auch etwas elegant." Heidi lächelte und verschwand in einem Meer von Kleidern. Nach 3 1/2 Sekunden warf sie mir eine enge Löcherjeans zu. Ich fand keinen Grund sie nicht anzuziehen und zog meine Schuhe und Hose aus. Warum sollte ich mich schämen vor ihr umzuziehen?
Ich zog die Jeans an und als ich den Reißverschluss geschlossen hatte warf mir Heidi schon ein Trägertop zu. Es war schwarz und locker und hatte eine silberne Blume an der linken Brust angenäht. Ich zog es ohne zu Zögern an und wartete darauf dass mir Heidi noch passende Schuhe aussuchte.
"Deine Schuhgröße?",fragte sie hochkonzentriert.
"37.. glaube ich zumindestens.", ich sah schnell auf meine Schuhsohle und fügte hinzu, "38."
Sie gab mir schwarze High Heels mit einem Absatz dass ich ersteinmal schlucken musste. Nichts desto trotz zog ich sie an und musste staunen dass ich in ihnen laufen konnte.
"Ich mach dir noch schnell die Nägel. Und Schmuck brauchst du ja auch noch. Am besten ich lasse alles im schwarz Ton, dann sieht das mit der Blässe nicht so komisch aus." Sie ging schnell ins 'Hauptzimmer' und holte schwarzen Nagellack. Sie fasste meine Hände und lackierte sie mir im Stehen. Sobald der Lack auf den Nägeln war war er schon getrocknet.
"Spezieller Lack aus Sizillien, ein Geschenk von Demetri." Dann holte sie mehrere schwarze und silberne Armeifen aus einem Schubfach und reichte sie mir. Ich machte sie mir an die Arme.
Heidi sah mich kurz mit einem prüfenden Blick an und nickte.
"Ok, du bist Ausgehfertig. Jane?", sagte sie und sobald sie den Namen von der kleinen Blonden ausgesprochen hatte war Jane an meiner Seite. Sie trug eine blaue Röhrenjeans mit einem braunen Shirt und ebenfalls High Heels, nun war sie etwa 12 centimeter größer.
"Geld habe ich genug dabei, wir können nun los.", sagte Jane.
"Nehmen wir den Porsche oder den BMW?",fragte Heidi. Ich wusste dass Heidi fahren würde, Jane hatte sicher keinen Führerschein selbst wenn sie fahren könnte. Sie sah einfach zu jung aus.
"BMW, wir wollen doch 'versuchen' nicht aufzufallen, oder?",sagte ich. Es würde uns sowieso nicht gelingen, aber wir mussten ja nicht übertreiben. Jane und Heidi kicherten, schnappten sich ihre Handtaschen und wir gingen hinaus.

Ich konnte mir nicht vorstellen wie man in einer antiken Stadt wie Volterra shoppen konnte. Aber das war nicht der Fall, denn Heidi und Jane kannten sich hier bestens aus und fuhren mit 150 km/h durch die Straßen auf dem Weg zu einem gigantischen Einkaufszentrum, ca. 2 Stunden von Volterra entfernt. Genauer gesagt 2 Stunden wenn man in durchschnittlichen Tempo fahren würde.
Aber da dies ,fast selbständlich, nicht der Fall war, waren wir in einer halben Stunde angekommen. Den Wagen, es handelte sich um einen schicken Rennwagen, parkten sie vor dem Einkaufszentrum, ganz protzig. Ich sagte nichts dazu und folgte den beiden. Jane hackte sich bei Heidi ein und Heidi zog mich zu sich und ich tat das selbe.
Das was auf mich zu kam war nicht in geringster Weise mit Alice zu vergleichen. Jane und Heidi fraßen sich regelrecht durch jeden einzelnen der Läden, es waren Modemarken die ich nicht im Entferntesten kannte. Das lag nicht nur an meinem fehlenden Erinnerungsvermögen an die Zeit als Mensch.
Ich war mir sicher, wenn ich noch ein Mensch wäre dann wäre ich niemals in dem Tempo von Jane und Heidi mitgekommen. Menschen würden dies als 'krampfhaft' bezeichnen, doch für mich hatte das Gelache von Jane und Heidi etwas tröstendes. Es gab mir nicht viel Zeit um über die traurigen Dinge nachzudenken. Das klaffende Loch, dass sich an der Stelle meines toten Herzens befand, erinnerte mich wieder daran, wie armselig mein Leben eigentlich war. Ich durfte mir nicht einbilden, dass ich mein Leben nun besser war als vorher, trotz dieser Kräfte. Auch wenn ich jetzt zu den Volturi gehörte, ich würde für alle Zeit die Zeit als Mensch vermissen. Allerdings nur eine Zeit.
Mir war klar, dass ich IHN vergessen musste, auch wenn es sich so schwer vorzustellen war. Jede einzelne Erinnerung an ihn könnte mich wieder in das einst so riesige Loch stürzen, aus dem ich nur schwer wieder herausgekommen war. Aber, war ich schon draussen? Oder klammerte ich mich nur verzweifelt an einem Felsenvorsprung, der mich zwar am Leben hielt, aber nicht für immer rettete? Wann würde das Seil kommen, an dem ich mich an die Oberfläche retten konnte? Wer würde es herrablassen..
"BELLA! WENN DU NICHT SOFORT...",schrie mich eine kleine, erzürnte Stimme an. Jane beendete den Satz mit Absicht nicht, sie wusste dass ich auch so zu ihr kommen würde.
Jane und Heidi standen in einer Modeboutique, dessen Namen ich mir erst garnicht ansah. Jane hatte 2 Kleider auf ihrem Arm und sah mich erwartend an. Ich wusste was kommen würde.
"Hmm.",seufzte ich,"nehme das schwarze Kleid." Heidi sah mich stirnrunzelnd an.
"Heidi ist aber für das rote. Sieht das schwarze echt besser aus?!",fragte mich das kleine Vampirmädchen.
Ich seufzte erneut.
"Nehm doch beide, Geld habt ihr doch genug dabei.",sagte ich. Wozu dieser Aufstand?
"Stimmt eigentlich..." Jane zog Heidi am Arm und die beiden erkundschafteten die weiteren Läden.
Gerade als ich mich umdrehte um den beiden zu folgen, stieß ich mit jemanden zusammen. Die junge Frau fiel zu Boden und sah mich zornig an. Ein paar Kunden drehten sich kurz um, widmeten ihr Interesse jedoch gleich etwas anderem.
"Haben Sie keine Augen im Kopf?!",schrie sie mich mit einer teils zornigen und teils erschrockenen Stimme an. AUGEN! Schnell senkte ich meinen Blick auf meine High Heels und überlegte in Sekundenschnelle. Hatte sie meine Augenfarbe gesehen? Wir mussten uns schon über 3 Stunden hier befinden.
"Ich bitte um Verzeihung. Haben Sie sich verletzt?",sagte ich mit verführerischen Stimme. Ich roch, wie ihr das Blut in die Wangen stieg und meine Kehle fing an zu brennen, doch ich ignorierte es.
"Nein.. aber.. darf ich Sie etwas fragen?",stotterte sie. Sie wusste doch nicht..
"Natürlich, fragen sie.",antworte ich gekonnt selbstbewusst. Sie rappelte sich auf. Nun stand die Frau gegenüber meiner und sagte:
"Könnten wir uns kurz in dem Café gegenüber unterhalten? Es wird nicht lange dauern." Jetzt war ich mir sicher. Den Blick noch immer auf dem Boden gesenkt sagte ich:
"Natürlich. Entschuldigen sie mich nur kurz, ich muss meinen Begleiterinnen Bescheid sagen. In fünf Minuten im Café." Ich nickte der Frau zu und verließ mit noch immer gesenktem Blick die Boutique.
"Jane, Heidi. Sofort hierher!",flüsterte ich wohlwissend, dass sie mich hören konnten. Nach 6 ewigen Sekunden klopfte mir Jane lächelnd auf die Schulter. Janes Augen waren frisch Blau, zu frisch.
"Ja wir haben die Linsen schon ersetzt, was du übrigens auch mal tun solltest.", sagte Heidi und legte die kleine Dose in meine Hand. Ich drehte mich zu Heidi und machte mir die Kontaklinse so rein, dass mich niemand sehen konnte.
"Ok, wir müssen weiter. Wir haben noch einiges zu tun.",sagte Jane und zog Heidi und mich weiter.
"Habt ihr was dagegen wenn ich für eine Stunde meinen eigenen Weg gehe? Ich möchte noch etwas für Ina besorgen, und seit mir nicht böse, aber ich habe Angst dass ihr euch bei euch verplappert." Ein Stunde dürfte reichen.
"Hm.. Das geht in Ordnung. Hier hast du noch Geld, ich nehme an du besitzt nicht viel.",meinte Heidi und schob mir eine Geldrolle zu. Ich steckte sie in meine schwarze Handtasche.
"In einer Stunde am Brunnen. Bis dann.", meinte Jane. Die beiden kehrten um und machten 'Jagd' auf die weiteren Läden.


Ist der einfache Weg immer der richtige?


Die Frau saß an einem Tisch für 2 Personen und wartete geduldig bis sie mich erblickte. Ihr Finger zitterten, ihr rechtes Beim wackelte zuckte unter dem Tisch, sie war eindeutig sehr nervös.
Sie nickte mir zu und ich setzte mich.
"Darf ich den Damen etwas bringen?",fragte der Kellner. Sein Blick war auf mich gerichtet, ich lächelte verschmilzt.
"Einen Kaffee bitte. Schwarz.",sagte die Frau und in ihrer Stimme lag noch Nervosität. Er schrieb es sich auf und fragte mich erneut, ob ich etwas bestellen wollte.
"Danke, nein.",sagte ich mit so bezaubernder Stimme, dass er den Weg zurück ins Café eher torkelte als lief.
"Worüber wollten Sie nun mit mir reden?",fragte ich und sah mir die Frau genauer an. Sie hatte längeres, kastanienbraunes Haar dass ihr lockig über die Schulter hing. Sie hatte einen südlichen Teint der natürlich zu der Region wo wir uns befanden passte. Ihre braunen Augen waren etwas verengt, noch immer war sie nervös. Insgesamt war sie äußert hübsch und attraktiv.
"Nennen Sie mich doch Charlotte, ähm..."
"Bella."
"Bella.. Sagen Sie.. Ich will nun wirklich nicht mit der Tür ins Haus fallen, aber.. Kennen Sie eine gewisse Gianna?..", ihre Hände zuckten bei jedem einzelnen Wort. Jetzt wusste ich es. Sie war nicht nervös, sie hatte Angst.
Vor mir.
"Was meinen Sie genau?",fragte ich mit etwas langsamer Stimme, jedoch nicht gehetzt. Wenn sie wirklich
bescheid wusste, dann durften Jane und Heidi auf keinen fall von diesem Treffen erfahren. Damit wäre Charlotte's Schicksal besiegelt.
"Meine Schwester.. Sie hat eine neue Arbeitsstelle als Sekräterin gefunden. Ich weiß nicht wo, sie durfte von ihrem Arbeitgeber nichts sagen.. Aber als sie damals in eine Limosine abgeholt wurde, da saß eine
wunderschöne blasse Frau im Auto. Sie hatte dieselbe Blässe wie Sie. Als ich Sie gesehen habe, Bella, da habe ich mir wegen der Blässe nichts Besonderes gedacht, doch ihre Begleiterin, die große junge Frau..
Wissen Sie, es ist die gleiche Frau wie damals.
Verstehen Sie was ich meine?"
Natürlich verstand ich es. Was sollte ich nur sagen?
"Worauf wollen Sie hinaus?",fragte ich mit gespielt verwirrter Stimme.
"Wissen Sie etwas von meiner Schwester? Es ist mir sehr wichtig." Ihre Stimme war kaum mehr als ein Zittern.
"Ich..",fing ich an doch ich wurde durch eine zuckersüße Stimme unterbrochen.
"Ach Bella, möchtest du uns nicht mit dieser Frau bekannt machen?",säuselte Jane, die neben mir stand. Wie konnte ich sie überhört haben? Warum war sie überhaupt schon hier? Charlotte zuckte zusammen und ich sah wie augenblicklich jede Farbe aus ihrem Gesicht wich. Mir wurde sofort klar, dass sie nun Bescheid wussten. sowohl Charlotte als auch Jane. Doch wo war Heidi?
"Das ist Charlotte. Charlotte, wenn ich dir Jane vorstellen dürfte?",sagte ich mit etwas verstellter Stimme.
Jane machte keine Anstalten ihr die Hand zu geben, stattdessen sagte sie nur: "Ihre kleine Schwester."
Ich versuchte auf ihre Taktik einzugehen und meinte wo denn unsere große Schwester sei. Vorteil als Vampir, man sah mir nicht an wenn ich log. Trotzdem fiel es mir schwer.
"Am Auto, sie meinte es wäre klüger wenn ich dich abhole, während sie unsere Einkäufe im Auto deponiert." Ich nickte nur. Was war nun mit..
"Ach Charlotte? Möchtest du uns nicht noch begleiten? Ich bin mir sicher dass es noch einen Platz im Wagen gibt..",setzte Jane an, doch ich konnte das nicht zulassen.
"Ich denke das wird nicht nötig sein, wir werden bereits erwartet und ausserdem ist Charlotte zu spät dran. Ihre Mittagspause endet in ein paar Minuten.",schmunkelte ich daher. Jane sah mich zu erst entsetzt an doch an dem verständnisvollen Blick von Charlotte gab es keinen Makel zu finden. Nicht einmal für einen Vampir. Zu Makellos.
"Dann wollen wir nicht weiter stören. War nett sie kennenzulernen.. Charlotte. Auf Wiedersehen.",sagte Jane und zog den letzten satz in die Länge, sie meinte ihn ernst.
Ich schenkte ihr ein kurzes Lächeln, was aber auch gleichzeitig als Warnung gemeint war. Ich hoffte inständig dass sie sie bemerkte.
Als Jane und ich das Center verließen sagte Jane:"Sie roch süß. Sehr reines Blut, dass du da wiederstehen konntest und das als Anfänger.. Bemerkenswert."
Ich persönlich dachte nur eins:
Verflucht.


Zeit

Die Zeit verging. Sie verging zuerst langsam, die Tage und Nächte zogen sich hin. Ich hatte Ina verboten, mich ohne mein Einverständnis ins Land der Träume zu schicken, egal wie deprimiert ich aussah. Ich konnte meine Gefühle zwar meine Gefühle gut verbergen, doch Ina wusste wie sehr mir das alles zu schaffen machte. Es gab genug Ablenkung, Jane und Heidi gingen oft shoppen und mich zerrten sie oft mit sich mit, ich rede mit Gianna über ihre Familie und ich war bei jeder Bestrafung dabei. Letzteres machte mir am meisten zu schaffen. Meistens waren es Nomaden, die der Wache (es gab natürlich nicht nur Jane, Alec, Demetri und Felix als einzige Wachen), zufällig in die Arme rannten. Sie hatten in der Öffentlichkeit gejagt, Frauen verführt und anschließend getötet oder ihre Identität nicht gewahrt. Jeder Vertoß führte zum Tod, meistens aber nicht zum Schnellen. Wenn die "Angeklagten" ihre Schuld nicht sofort eingestehten, folterte sie Jane. Es schien ihr großen Spaß zu bereiten, beinahe jeder Vampir sollte die Qualen der Verwandlung nocheinmal durchleben. Aber wenn der Beschuldigte seine Schuld sofort eingestehte, lähmte Alec ihn und Aro vollzog das Urteil ohne, dass das Opfer etwas bemerkte. Ich stand immer neben Aro, auf der anderen Seite stand Renata. Renata konnte sie vom Weg abringen, ich konnte die möglichen Gaben von den Beschuldigten unschädlich machen. Aber bis jetzt kam kein talentierter Vampir. Aro würde einen Vampir mit einer äußerst nützlichen Gabe nicht töten, es sei denn, er würde sich ihnen nicht anschließen.
Die Wache hatte in den letzten Wochen (wieviel Zeit schon vergangen war, konnte ich nur erahnen) unsere Gemächer fertig gestellt. Meins sah bis auf einpaar Details genau so aus wie das Gästezimmer und Ina teilte sich nun eins mit Alec, selbstverständlich.
Wenn Demetri und Felix von ihrer Suche nach Inas "Vater" zurück sein würden, würden sie mir grundlegende Verteidigungsstratigien beibringen. Es konnte nicht scheinen und es würde den beiden sicherlich großen Spaß bereiten etwas anzugeben und Aro würde belustigt werden.
Vor diesem Ereignis fürchte ich mich schon jetzt. Nicht weil ich Angst vor ihrem Vater, Cielo, habe, sondern vor Ina. Ina hatte darauf bestanden, das Todesurteil zu vollziehen. Sie wollte ihn für alles, was er ihr und ihrer Mutter angetan hat, bestrafen. Ich hatte Ina in den letzten Wochen sehr lieb gewonnen, ich hatte nie das Bedürfnis gehabt, ihr die Kehle durchzubeissen, daran lag aber auch, dass meine brennende Kehle an Feuer verlor, bis es schließlich ganz verschwand. Wir redet viel über uns, über unsere Familien und unsere Vergangenheit. Ich konnte sie mir nicht als morddurstiges Mädchen vorstellen. Es war schon seltsam ihr bei der "Mahlzeit" zuzusehen. Wir bekamen alle 2 Tage etwas anderes, bislang wiederholte sich noch kein Tier und es sättigte uns jedesmal. Wenn die Volturi und ihre Wache ihre "Mahlzeit" in Empfang nahmen, verzogen sich Ina, Alec und ich jedes mal in unsere Gemächer. Alec hatte seit seiner Begegnung mit Ina kein Menschenblut getrunken, er bediente sich mitlerweile an den Tieren und seine stechend roten Augen bekamen einen brauen Stich. Es würde nicht mehr lange dauern, bis sie die gleiche Farbe wie.. die Cullens bekamen. Bei mir allerdings würde es noch eine Weile dauern. Meine Augen waren mittlerweile von einem hellen Braun, was jedoch in keinster Weise Gold schimmerte. Ich freute mich sogar etwas darüber. Ich dachte schon zu oft an die Familie, der ich früher so gerne angehören wollte, und jeder Blick in den Spiegel würde mich unweigerlich an sie erinnern. Mein Körper war zwar nun starkt, aber kein Gift der Welt konnte meine kaputte Seele retten.
Bislang telefonierte ich nur zweimal mit Jake. Ich hatte ihm soviel zu erzählen und er mir sicherlich auch, aber die Telefonate selber dauerten nur wenige Minuten. Ich hatte mir für den heutigen Tag vorgenommen, länger mit ihm zu sprechen. Als die Volturi und ihre Anhänger ihre Nahrung empfingen und Ina und Alec sich in ihr Gemach verzogen, ging ich zum Telefon in der Lobby und tippte die mir gewohnte Nummer. Nach 15 sekunden ging Jake ran.
"Jacob?", rief ich in den Hörer obwohl ich wusste, dass er dran war.
"Bella? Geht es dir gut?", rief er beinahe hysterisch.
"Ja, warum sollte es mir nicht gut gehen?", fragte ich verblüfft. Die Aussage war war gelogen, aber das wollte ich nicht zugeben.
"Sie sind wieder da." Das wars. Alles was ich mir vorgenommen hab, jeglicher Versuch sie zu vergessen schien nun nutzlos.
"Jacob, red keinen Unsinn. Warum sollten sie zurück sein?"
"Sie sind nicht direkt wieder zurück, aber sie waren hier. Als ich letztens auf Streife war, habe ich ihren ekligen, süßen Geruch wahrgenommen. Er war ganz frisch, nicht einmal ein Tag alt. Es waren aufkeinen Fall andere Vampire, ich würde den Geruch der Cullens immer erkennen. Sie schienen an deinem Haus gewesen zu sein, an ihrer alten Schule und in ihrer alten Villa, überall dort ist dieser Geruch am stärksten. Ich irre mich nicht Bella, aber hast du eine Ahnung warum sie da waren?", fragte er verwirrt.
"Nein.. Ich verstehe das nicht, sie wollte nie wieder kommen.. Bist du dir absolut sicher? Weißt du wieviele es waren?", fragte ich mit einem Hauch von Hysterie, den jedoch nur ein Vampir bemerken würde.
"Ja, absolut. Ich bin mir ausserdem sicher, dass es drei waren. Aufjedenfall war die Kleine dabei, wie hieß sie noch einmal..", rätselte er.
"Alice.", flüsterte ich und musste lächeln. All die Erinnerungen schmerzten, egal ob Alice sich nicht von mir verabschiedet hatte, ich würde sie immer lieben.
"Genau, die Kleine eben. Der Arzt war warscheinlich auch dabei, aber da bin ich mir nicht sehr sicher. Er und seiner Frau, die Mütterliche da, sie riechen sehr ähnlich. Und beim Dritten habe ich keine Ahnung." Beim Dritten hatte er keine Ahnung. Er kannte den Geruch anscheinend nicht genau, um das feststellen zu können. Als war er es nicht..
"Jake, was soll ich damit jetzt anfangen? Sie wissen doch wohl nicht, dass ich hier bin, oder? Hat es irgendeiner aus deinem Rudel ihnen erzählt?", fragte ich. Die kleine, zierliche und feenhafte Alice in der Nähe von diesen Monstern. Ihre Gabe.. Nein, sie durfte nicht hierher.
"Erstens Bella, es ist nicht MEIN Rudel, es ist Sams Rudel. Zweitens, wenn einer der Jungs einen deiner Blutsauger sehen würde, würde er sie in Zwei reißen, Vertrag hin oder her. Und drittens, niemand weiß dass du hier bist. Es weiß nur ich und Sam. Ich konnte es erfolgreich vor den anderen verheimlichen.", sagte er beinahe streitlustig.
"Es sind auch nicht MEINE Blutsauger, du Hund! Vergiss es!", sagte ich zornig und knallte den Hörer auf, bevor Jake etwas erwiedern konnte. Ich sah mich verzweifelt um, und sank zu Boden. Warum mussten sie noch nach mir treten, wenn ich schon am Boden lag? All das war zu viel.
Ich wollte gerade aufstehen, als ich Demetri und Felix sah. Und ihn. Damit hatte ich wirklich nicht gerechnet. Die beiden mächtigen und starken Wachen trugen einen großen Mann, mit etwas längeren blonden Haaren mit sich. Seine Gesichtszüge waren weich, jedoch markant, was trotz des Unterschiedes perfekt miteinander harmonierte. Und stechend rote Augen. Nicht nur normales Rot wie bei den anderen Vampiren hier, nein. Seine Augen waren rot vor Zorn. Und diese Augen passten nicht in das mir allzu vertraute Gesicht.
Ich flitzte zu Demetri und Felix, die mich mit jeweils mit einem Lächeln begrüßten, und fragte:
"Wer ist das?" Die Verblüffung in meiner Stimme war keinesfalls zu überhören.
"Das ist der Mann, auf den uns Ina angesetzt hat, Cielo Kantron.", antwortete Demetri übetrieben höflich, während Felix nur genervt die Augen verrollte.
"Ina? Was ist mit meiner Tochter? Auf mich angesetzt? Warum wurde ich hierher geführt?", zischte Inas Schöpfer. Ich zuckte unweigerlich zusammen, was den drei Vampiren nicht entging. Diese liebliche Stimme, die man trotz des bösen Tones erkennen kann..
"Wir werden ihn unverzüglich zu Meister Aro bringen. Ich höre kein schlagendes Herz im Thronsaal, Demetri. Bitte schicke Ina zu uns.", sagte Felix und zerrte Cielo mit sich mit. Während Demetri zu den Gemächern ging, folgte ich den anderen beiden Vampiren in den Thronsaal.

"Was sollen wir nur mit Ihnen machen, Cielo..", säuselte Aro vor sich hin. Marcus und Caius wollten ihn sofort töten, ohne eine Ansprache abzuwarten. Doch Aro ließ Cielo alles erzählen. Wirklich alles.
"Einerseits hast du gegen Regeln verstoßen, anderseits hast du eine ernorme Willenskraft erwiesen, als du die Mütter deiner Kinder beim Liebesakt nicht getötet hast. Und dann auch noch diese verblüffende Ähnlichkeit mit..", wollte er sagen, doch ich unterbrach ihn.
"Wie kann das sein? Das soll reiner Zufall sein? Warum bitte sieht er Carlisle so ähnlich, warum?", platze ich herraus. Er und Carlisle konnten Geschwister sein, doch ich wagte mir nicht das auch nur auszusprechen. Carlisle hatte nie Geschwister erwähnt, als er von seiner Vergangenheit sprach. Sein Vater war streng religiös, er hätte sich nie einen Seitensprung erlaubt. Und Carlisles Mutter starb bei seiner Geburt, Cielo schätzte ich älter als Carlise.
"Ja Isabella, das ist wahr. Carlise hätte mir das erzählt, auch wenn er es nicht wollte, wie du weißt. Und dieser junge Mann hier, weiß auch nichts. Es wird wohl ein Rätsel bleiben.."


Fortsetzung folgt...


Impressum

Texte: Copyright: Basis.Geschichte by Stephanie Meyer. Alle sonstigen Ideen stammen von mir (:
Bildmaterialien: Bild : aus dem Internet, alle Rechte des Bildes gehören mir nicht.
Tag der Veröffentlichung: 05.01.2011

Alle Rechte vorbehalten

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