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Standpunkte


Als ich heute ins Waschhaus ging, um meine Wäsche zu waschen, war ich angenehm überrascht, aber auch verwundert über die pikant-interessante Diskussion zweier dort befindlicher Damen.

„Ich habe ihn ausprobiert, er ist wundervoll, weiß-grau meliert und schlank. Mit einem angenehmen Vorspiel, das sich allmählich zur Erwärmung steigert, beginnt erst das Zittern, dann die Einführung mit gleich- mäßigen rhythmischen Bewegungen, mit einer zufriedenstellenden Geschwindigkeit, Ausdauer und Tiefe. Dann erreicht man den elektrisierenden Höhe- punkt, der sich zu einem Stöhnen oder Seufzen verwandelt. Schließlich die Verlangsamung der Bewe- gung, das Entfernen, die Erschöpfung, das Wringen, das Trocknen der Dessous...“ - und endlich befriedigt und aufgeklärt, mit dem Wäschekorb in den Armen, verlassen die Damen das Waschhaus.

So ungefähr diskutiert man auch in unseren rumäni- schen Waschhäusern, doch mit dem einzigen Unter- schied, dass die wissenschaftlich-technische Revolution eines neuen Motors der Waschmaschine nicht von so großer Bedeutung ist.

Was sich aber nie ändern wird und kann, ist das Wesen und die Optik dieser Damen.

Die deutsche Frau wird immer von dem neuen Typ des Motors der Waschmaschinen fasziniert sein. Sie würde niemals ein liebes, intimes Abenteuer von ihr erzählen.

Die rumänische Frau hingegen wird nie ihre Aufmerk- samkeit dem neuen Motor widmen; sie wird sich immer in Extase an glückliche Stunden erinnern, die sie in den Armen ihres neuen „Typs“ verbrachte – vielleicht sogar in einem Waschhaus

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Tag der Veröffentlichung: 20.08.2010

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