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Nachtleben-
Der Biss Eines Vampirs
Hey! Ich heiße Selene und bin 16 Jahre alt. Ich bin nicht sehr zufrieden mit meinem Leben. Okay, ich habe ein relativ normales Leben. Ich besuche eine Schule( 11. Klasse) und habe ganz normale Freunde. Naja, meine beste Freundin Melanie ist vielleicht nicht so ganz normal. Ehrlich gesagt ist sie ein bisschen verrückt. Also, das denke ich zumindest. Sie ist die witzigste Person, die ich kenne. Sie schafft es jeden aufzuheitern, egal wie traurig man ist. Sie ist mehr wie eine Schwester für mich. Mit ihr kann ich über alles reden. Sie hat die besondere Gabe, dass sie sich in jeden hineinversetzten kann. Außer ihr ist aber noch eine Sache nicht ganz normal. Sie betrifft mein Aussehen. Ich bin normalgroß und schlank. Ich habe (ungefärbte) schwarze Haare, eine perfekt geformte Nase und volle Lippen. Ich bekomme von meinen Schulkameraden wirklich oft Komplimente über meine Schönheit. Ziemlich oft sind diese über meine Augen. Und genau die sind das Außergewöhnliche.Sie haben keine besondere Farbe. Im Gegenteil, sie sind einfach nur grün. Es ist ihre Form. Man sagt, ich habe Katzenaugen. Richtig schöne. So wie ein Panther. Und die Wimpern sind auch schön, lang und geschwungen, sodass ich kein Mascara brauche. Ich weiß nicht, woher ich diese Augen habe. Weder mein Vater, noch meine Mutter haben grüne Augen. Auch nicht diese Form.Da wären wir schon beim nächsten Thema: Meine Familie! Mein Vater ist ziemlich oft betrunken. Wenn es mal wieder so weit ist, schlägt er uns alle. Meine Mutter ist eigentlich eine liebe Person, aber sie verteidigt meinen Vater immer. Meint, dass er so viele schwere Probleme hat und sich nicht anders zu helfen weiß. Trotzdem, er macht uns allen das Leben zur Hölle. Dann habe ich noch einen kleinen Bruder. Das heißt, ich hatte einen kleinen Bruder. Er war sieben, als er von einem Auto überfahren wurde. Er starb im Krankenhaus auf der Intensivstation. Ich konnte tagelang nicht mehr reden. Doch dann, eines Tages, als ich kurz davor war mich zu ritzen, kam der Geist meines Bruders in mein Zimmer. Mit 16 Jahren glaubt man eigentlich nicht mehr an Geister, aber der Geist war wirklich da. Ich konnte meinen Bruder nicht in den Arm nehmen, denn er glitt einfach so durch mich hindurch. Ich war überglücklich, dass mein Bruder wieder zu mir zurückgekommen ist. Doch dann sagte er, dass er nicht lange bleiben könne und bald wieder auf die andere Seite müsse. Die Mächte von dort hatten ihm für einen Tag erlaubt, nochmal hierherzukommen. Doch war es nur mir erlaubt, ihn zu sehen. Meine Gefühle fuhren Achterbahn. Einerseits war ich einfach nur froh ihn zu sehen, aber andererseits hatte ich Angst, ihn wieder zu verlieren. Es war 07:00Uhr morgens an einem ganz normalen Schultag und ich konnte nichts sagen, geschweige denn etwas machen. „Selene! Wann kommst du endlich? Du musst noch Frühstücken, bevor du zur Schule gehst“, schallte die Stimme meiner Mutter nach oben. Endlich erwachte ich aus meiner Schockstarre. „ Ich komme gleich. Spätestens in 15 Minuten bin ich da. Versprochen!“, schrie ich nach unten. Dann guckte ich meinen Bruder an. Michael, so hieß er. **(alle Namen werden Englisch ausgesprochen, also: Celien(Selene) und Meikel(Michael))** „Geh ruhig, ich geh hier nicht weg.“ sagte er. Er musste wohl meine Angst gespürt haben, denn er fügte noch hinzu: „Ich warte hier auf dich. Versprochen!“ Ich versuchte meinem Bruder zu vertrauen und ging ins Bad. Dort stellte ich mich sofort unter die Dusche. Ich habe die Aufregung und den Schock von mir abgewaschen und als ich herauskam war ich krebsrot, fühlte mich aber erfrischt. Ich wickelte mir ein Handtuch um und ging zum Spiegel um mich ein wenig zu schminken. Zuerst nahm ich aber die Abdeckcreme raus, denn es gibt etwas, dass ich euch noch nicht erzählt habe. An meinem Hals sind zwei Narben, die aussehen wie Punkte. Sie sind direkt untereinander. Ich weiß nicht woher ich sie habe, aber es interessiert mich auch nicht wirklich. Nachdem ich diese Punkte so überdeckt habe, dass man nichts mehr sieht, habe ich mir noch ein wenig Lidschatten aufgetragen. So einen silbernen, der meine grünen Augen betont. Danach föhnte ich meine Haare. Ich weiß, es ist komisch, dass ich mich zuerst schminke und dann Haare föhne, aber ich habe es schon immer so getan. Danach hetzte ich in mein Zimmer. Ich war sehr erleichtert, denn ich sah, dass mein Bruder sein Versprechen gehalten hatte und noch immer auf meinem Bett saß. „Du musst dir noch was anziehen oder willst du im Bärchenpyjama zur Schule?“, witzelte er. Ich grinste ihn nur an und ging zu meinem Kleiderschrank. Ich zog mir eine einfache Röhrenjeans und ein hellblaues Shirt an. Dann packte ich meinen Ranzen und ging zur Tür, aber Michael blieb sitzen. „Was ist? Warum kommst du nicht mit?“, fragte ich ihn. „Ich warte hier bis du aus der Schule zurückgekommen bist. Ich möchte nicht so gerne mitkommen.“, antwortete er. „oh, ok,… dann geh ich mal“ Ich war sehr traurig, dass er nicht mitkommen wollte, aber ich konnte ihn nicht zwingen. Dann ging ich nach unten. Meine Mutter stand in der Küche und schaute gerade zur Uhr, als ich reinkam. „Hi mum!“ „Selene! Du kommst noch zu spät zur Schule! Du wolltest in 15minuten da sein und jetzt ist schon fast eine halbe Stunde vergangen!“ Ich guckte ebenfalls zur Uhr. Mist, es waren wirklich schon 25 Minuten vergangen. „Sorry, mum! Es wird nicht wieder vorkommen! Du weißt doch, dass ich morgens immer ein bisschen langsamer bin. Ich verzichte aufs Frühstück und dann komm ich auch noch rechtzeitig zur Schule!“ Ohne ihre Reaktion abzuwarten drückte ich ihr ein Küsschen auf die Wange und stürmte zur Tür hinaus. Ich ging den Weg zur Schule ohne richtig mitzubekommen, was draußen um mich herum passiert. Ich war zu doll in Gedanken versunken. Ich dachte über meinen Bruder nach. Wird er ohne mich zurechtkommen? Vielleicht kann ihn ja doch jemand sehen und dann… BÄMM!!! Ich stolperte und wurde noch im richtigen Moment auf meine Beine gerissen. „Ist alles okay mit dir?“, fragte mich eine männliche Stimme. „ Ähmm, ja danke. Ich war, ich...ich“ Ich starrte in das Gesicht eines Jungen, der etwa genauso alt war wie ich, vielleicht etwas älter. Seine Augen schienen zu leuchten. Er sah aus wie ein Gott. So wunderschön. „Ja? Was warst du?“, fragte er mich. Errötend schaute ich weg, sah aber noch, wie er mich freundlich anlächelte. „ Ich war in Gedanken. Tut mir leid, ich hätte besser aufpassen müssen“, erwiderte ich. Er guckte mich nur an und sagte nichts. Wir standen nur ein paar Sekunden so da und es wurde mir immer unangenehmer. „Ich muss los. Tschüss!“, sagte ich um endlich weiterkommen zu können. „Tschüss“, antwortete er und schaute mich so offen an, dass ich spürte, wie mein Körper zu kribbeln anfing. Als ich an der Schule ankam, hatte die Stunde schon seit ein paar Minuten begonnen, doch ich schaffte es noch vor unserem Lehrer in die Klasse. Der Schultag verging sehr langsam. Es kam ein paar Mal vor, dass ein Lehrer mich drannahm und ich nicht antworten konnte. Ich war total unkonzentriert und sprang als erste auf, als es zum Schulende klingelte. Ich war noch nicht weit von der Schule entfernt. Ich ging auf dem Fußgängerweg entlang als ich auf dem Gang zwischen zwei Häusern zwei Männer sah. Der eine stieß einen nicht sehr gepflegt aussehenden Mann an die Wand. Er schien sehr wütend und schrie den anderen an. Dabei bemerkte ich, dass der Mann der Junge von vorhin war, den ich umgestoßen hatte. Der andere war deutlich älter und schrie als der Junge seine Schulter drückte. Dort bemerkte ich eine Wunde, die sehr doll blutete. Ich bekam riesige Angst und versteckte mich hinter dem Haus. Der Junge biss dem anderen in den Hals und hinterließ eine riesige Wunde. Dann brach er ihm das Genick. Ich unterdrückte einen Schrei und fing an wie verrückt zu zittern. Ich hatte das Gefühl, ich würde vor Angst sterben. Plötzlich drehte sich der junge Mann um und schaute mich an. Sein Mund war blutverschmiert und er hatte Fangzähne. Langsam kam er auf mich zu. Ich drückte mich so doll wie möglich an die Wand und fing an zu wimmern. Der Junge war jetzt so nah an mich dran, dass er die Hand ausstreckte und mir ganz leicht über die Wange strich. Mir wurde schwarz vor Augen und ich spürte, wie meine Beine unter mir nachgaben. Als ich aufwachte fühlte ich etwas Weiches an meiner Wange. Ich öffnete meine Augen und sah etwas Weißes. Verwirrt setzte ich mich auf. Ich lag in einem Bett in einem Raum, der sehr geschmackvoll eingerichtet war. Plötzlich durchlebte ich die schreckliche Szene nochmal… Wieder einmal wurde alles dunkel. Als ich das nächste Mal aufwachte merkte ich sofort, dass ich nicht alleine war. Sofort bekam ich Angst und tat so, als ob ich schlafen würde. Ich hörte wie eine Tür aufging und dass eine Frauenstimme fragt: „ Ist sie schon aufgewacht? Sie schläft schon ziemlich lange.“ Die Person, die ganz in meiner Nähe war entgegnete mit einer gereizten Stimme: „ Naja, ich glaube Wenn man so etwas das erste Mal sieht ist man halt ein bisschen geschockt!“ „Tja“, sagte die Frau, (oder eher ein Teenager?) „ Du hättest ja erst mal gucken können, ob jemand in der Nähe ist, bevor du Julien getötet hast!“ Dann knallte eine Tür zu. Man hörte noch ein paar Sekunden, wie Schritte sich entfernten, doch danach hörte man nur noch meinen Atem. Ich merkte selber, wie zittrig er war. „Du kannst deine Augen jetzt aufmachen. Ich weiß, dass du wach bist.“ Ich erstarrte, nachdem ich diese Worte vernommen hatte. Verwirrt war ich auch: war der Mann nicht wütend? Er hatte gerade eben sehr sanft zu mir gesprochen. Trotz allen Ängsten nahm ich meinen Mut zusammen und öffnete meine Augen. Ein bis zwei Meter von mir entfernt saß der Typ, den ich angerempelt hatte und der diesen Julien getötet hat. „Wie viel hast du mitbekommen?“, fragte er mich. „Genug!“ „Es tut mir leid, gerade du solltest so etwas nie mitbekommen.“ Es machte mich zwar neugierig warum er “gerade du“ gesagt hatte aber ich hatte eine viel wichtigere Frage. Und deren Antwort wahrscheinlich die Grenzen meines Glaubens herausfordern würde. Und trotzdem stellte ich sie: „Was bist du?“ Er guckte mich an. Wollte mir anscheinend nicht antworten. Ich wiederholte die Frage. Diesmal mit einer bestimmten Stimme: „Was bist du?“ Dann endlich kam die Antwort: „Ich bin ein Vampir. Und bevor du fragst: Der Mann, den ich getötet habe wusste etwas über meine Mutter. Ich weiß nicht wo sie ist, aber Julien wusste es und wollte es mir nicht verraten. Ich war wütend.“ Aha, er war also ein Vampir. Schön. Stellte sich nur noch die Frage, ob er so einer wie aus Twilight war, oder eher so wie aus The Vampire Diaries. Ich denke dabei so an Edward Cullen und Damon Salvatore. „Was isst..., also, ähm, trinkst du?“ „Blut. Von Menschen“ Oh, aber diese Antwort hatte ich irgendwie erwartet. Also doch eher so wie Damon. Ich setzte mich auf und wollte aufstehen, als mir schwindelig wurde. Also blieb ich doch schön und brav sitzen. „Teufel nochmal“, dachte ich:„ Du sitzt hier rum und kannst nicht aufstehen und wirst wahrscheinlich noch als Blutbeutel enden! Jetzt denk endlich nach. Michael wird dich bestimmt schon suchen. Gott, hoffentlich weiß er, dass ich schon längst aus der Schule zurücksein müsste!“ Okay, nächste Frage an den blutsaufenden Vampir: „Wie heißt du und wie spät ist es, wo bin ich und antworte mir!“ Ich sah wie er ein Kichern unterdrückte. „ Ich heiße Lucien, es ist 08:00Uhr, du bist bei mir Zuhause und wie geht es dir?“ Ich wurde kreidebleich. Plötzlich hockte Lucien vor mir auf dem Boden und sah mir in die Augen. „Was ist los?“ „Es ist 08:00Uhr?“ „Ja“ „Dann hast du gestern den anderen getötet?“ „So ist es!“ Zu meinem schneeweißen Antlitz bekam ich jetzt auch noch Tränen in den Augenwinkeln. Michael konnte nur einen Tag bleiben. Das heißt, dass er jetzt wieder weg ist. Ich habe ihn nur ein paar Minuten gesehen und jetzt ist er für immer weg. Endlich fand ich meine Stimme wieder: „Meine Mutter wird krank vor Sorge um mich sein. Ich muss hier weg!“ Mit diesen Worten stand ich auf. Ich hielt mich zwar nur durch reine Willenskraft auf den Beinen, aber ich schaffte es fast bis zur Tür. Aber nur fast. Denn auf einmal stand Lucien dort und versperrte mir den Weg nach draußen. „Geh da weg!“, sagte ich leise. Ein mitleidiger Ausdruck trat in seine Augen: „ Es tut mir leid! Wenn ich dich hier herauslasse verstoße ich gegen das erste Gesetz der Unsterblichen. Das wird mit dem Tod bestraft. Kein Mensch darf wissen, dass es uns gibt. Ich habe genau drei Möglichkeiten: 1. Ich töte dich, 2. Ich halte dich hier in diesem Raum dein Leben lang gefangen, 3. Ich verwandele dich in einen Vampir, aber nicht jeder Mensch überlebt das! Was wählst du?“ Ich war sehr, sehr zornig: „ Du arrogantes Arschloch! Ich wähle gar nichts!!! Lass mich hier raus sonst kannst du was erleben!“ Er schien leider gar nicht beeindruckt: „ Was kann ich dann erleben?“ „Weiß ich jetzt noch nicht“, gestand ich: „ aber ich werde schon etwas finden!“ Jetzt fing Lucien auch noch an zu lachen. Das machte mich so wütend, dass mir Zornestränen in die Augen traten. Doch plötzlich spürte ich einen stechenden Schmerz im Rücken. Ich schrie auf. Der Schmerz breitete sich aus. Es fühlte sich an, als ob ich verbrenne und mir dabei jemand noch extra ein Messer in den Rücken rammt. „Scheiße!“, fluchte Lucien. „Konntest du mir nicht sagen, dass du kein Mensch bist? Lucrezia, ich brauche Hilfe!“ Den letzten Satz schrie er hinaus. Kaum eine Sekunde später erschien ein ca. 17-jähriges Mädchen an der Tür. „Was ist denn los?“, fragte die Stimme, die ich kurz nach dem aufwachen gehört hatte. Inzwischen wand ich mich unter Schmerzen auf dem Boden. Zwischendurch hörte ich nur noch, wie Lucien schrie: „ Hilf ihr, bitte!“ Plötzlich sah ich in zwei stechend rote Augen. Nach ein paar Sekunden nahm ich nichts außer diesen Augen wahr. Die Schmerzen wurden immer weniger, bis sie ganz verschwanden. Ich wollte mich bei dem Mädchen bedanken, doch als ich den Mund aufmachte, kam ein Maunzen heraus. Ich versuchte es wieder. Immer und immer wieder. „Lucien! Hol ihr einen Spiegel bevor sie noch verrückt wird“, befahl das Mädchen. Er kam schnell wieder und trat mit dem Spiegel vor mich. „Erschreck dich jetzt bitte nicht“, sagte er. Dann sah ich in den Spiegel hinein- und bekam fast einen Schock. Denn dort sah mir nicht das Mädchen entgegen, das ich immer gewesen war, sondern eine riesige, schwarze Katze mit grünen Augen. Ich schaffte es fast nicht, Luciens Erklärungen zuzuhören: „Anscheinend bist du kein Mensch, sondern ein Werpanther. Ich nehme an, dass das deine erste Verwandlung war, denn mit der Zeit nehmen die Schmerzen ab. Um deine Verwandlung rückgängig zu machen, damit du also wieder eine Menschengestalt annimmst musst du bloß daran denken, dass du wieder ein Mensch werden willst.“ Doch ich war immer noch damit beschäftigt, meine Panthergestalt zu betrachten. Ich dachte gar nicht erst daran, mich wieder zurückzuverwandeln. Ich starrte so gebannt auf mein Spiegelbild, dass ich gar nicht merkte, wann das Mädchen ging. War ja auch egal...  Ich war also ein Werpanther. Oh scheiße, dann gibt es ja auch Werwölfe. Und Vampire! Ich schielte Lucien an. Meine Wut auf ihn war verflogen. Mit Vampiren soll man ja guten Sex haben. Gott Selene, woran denkst du eigentlich??? Er kann dich jeden Moment töten. Und dann hattest du nicht einmal Zeit dich von Melanie und deiner Mutter zu verabschieden! Von diesem Gedanken geprägt fing ich an zu zittern. Mum, oh mum, ich habe dich ganz doll lieb. Warum musste mir das passieren? Warum nicht irgendjemanden, egal wem, außer mir? "Selene! Geht es dir gut?" riss mich Luciens Stimme aus den Gedanken. Ohne dass ich es bemerkt hatte, waren mir ein paar Tränen auf die Wange gefallen. Ich wollte ein "ja" maunzen, aber heraus kam nur ein ersticktes Schluchzen. Mist, jetzt zeigte ich auch noch Schwäche vor ihm. Als er mich dann auch noch in den Arm nahm (so gut wie es denn ging, denn ich war ja noch in Panthergestalt) war es mit meiner Selbstbeherrschung am Ende. So grob er zuvor zu mir gewesen war, jetzt hielt er mich fest, streichelte meinen Kopf und störte sich nicht daran, das ich sein Hemd nass machte. Mei Sarkasmus meldete sicch:" Oh, süß! Jetzt liegst du in den Armen deines Feindes und heulst dich aus." Ich ignorierte dieses schlechte Gefühl einfach. Ich weiß nicht, wie lange wir so auf dem Boden hockten, aber es kam mir vor wie zwei Stunden. Nachdem mein Heulanfall vorüber war, sagte der liebe Vampir etwas:" Du übernachtest heute hier!" Toll, ein Befehl...  Trotz meines Knurrens trug er mich auf das Bett, auf dem ich schon einmal aufgewacht war. Dann legte er eine Decke über mich und ging zur Tür. Als er sie schon fast durchtreten hatte, machte ich etwas, was mich selber erstaunte. Ich maunzte los. Verwundert sah er mich an, wusste aber nicht, was ich von ihm wollte. als er deshalb noch einen Schritt hinaus machte, fing ich fast an zu kreischen. Endlich verstand er. Ich sah zwar Erstaunen und Verwunderung in seinen Augen, aber er kam meinem Wunsch, nicht alleine zu sein nach. Kurz bevor er an meinem Bett war, rückte ich ein Stück zur Seite. Ich glaube, er hielt mich für ziemlich leichtsinnig. Aber nachdem er sich hingelegt hatte, sprang ich auf seinen Bauch. Ich rollte mich so hin, dass mein Kopf auf meinem Schwanz lag und ich Lucien angucken konnte,. Was keine gute Idee war. Er hatte einen so intensiven Blick drauf, dass ich mich nicht mehr bewegen konnte. Es schien, als ob er meine Gefühle las. Und deswegen fühlte ich mich plötzlich sehr nackt. Grinsen schaute Lucien mich an:" Du bist wirklich nackt! Hast dich zurückverwandelt." Das konnte jetzt doch wohl nicht sein Ernst sein. Zögernd sah ich an mir herunter-- und bekam fast einen Schock. Ich war wirklich nackt. Scheiße; ich lag splitterfasernackt auf einem Jungen. Nicht einmal eine Bettdecke war zwischen und. Nur sein Shirt, welches auf einmal ziemlich dünn zu sein schien. Wie auf Befehl fing mein Herz an zu rasen. Als ich zögernd aufschaute sah ich nur noch, wie Luciens Mund sich meinem näherte. Und dann schaltete sich mein Verstand aus. 

Prolog

Dunkelheit. Finsternis. Schwärze.

Worte, die beschrieben was mich empfing, wenn ich meine Augen schloss.

 

Es war jede Nacht das gleiche.

Sobald ich einschlief träumte ich von der Dunkelheit.Ich bewegte mich in purer Schwärze.

Doch das war nicht alles.

Denn ich lief jedes mal auf etwas Weichem, auf dem ich minimal einsank. Wie nasser Sand am Strand, wo die

Wellen jedes mal bis zu einem gewissen Punkt ankamen und dort den vertrockneten Seetang, die zerrissenen

Quallen und auch die ein oder andere Muschel wieder gewaltsam mit ins Meer rissen. 

Die Luft in meinen Träumen war schwül, aber es war nicht heiß, nur erdrückend.

Und dann war da diese Stille. Diese grässliche ununterbrochene Stille.

Es ist merkwürdig, wenn du spürst, dass der Boden unter deinen Füßen nachgibt, aber es dazu kein

schmatzendes Geräusch gibt, sobald du den Fuß wieder hoch nimmst.

Wenn du schreist und dein Mund sich öffnet, aber kein Laut herauskommt.

 

Ich konnte laufen wie ich will, aber nichts veränderte sich. Als ob ich wegrennen und doch nur an einem Punkt

bleiben würde. Man sollte meinen, ich wäre froh, dass es nur das ist und kein brutaler Alptraum, doch jede Nacht

in der Düsternis zu versinken ist mindestens genau so schlimm.

Impressum

Texte: die Rechte liegen bei mir
Bildmaterialien: http://www.superweb.de/dj_h4live/drachen_und_gothic_bilder/gothicbilder,_vampirbilder_und_pentergrambilder.htm
Tag der Veröffentlichung: 26.12.2012

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch allen Usern dieser Plattform, deren Bücher ich gelesen habe. Die vielen Geschichten über Vampire und Werwölfe haben mich zu meinem Buch inspiriert. Ein besonderen Dank bekommt Stefanie Markstoller, deren Bücher man bald hoffentlich in der Hand halten kann.

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