Natürlich war ich wieder mal zu spät dran.
Schon mein ganzes Leben lang, stand ich mit der Zeit auf Kriegsfuß. Ich konnte mich an keinen einzigen Augenblick meines Lebens erinnern, an dem ich nicht mindestens fünf Minuten zu spät dran war. Da halfen all die vielen Wecker nichts, die ich mir jeden Abend einstellen musste – ich verschlief regelmäßig, mir kam etwas dazwischen, ich wurde aufgehalten oder mir passierte ein Missgeschick.
So wie heute morgen.
Ich brauchte ungefähr zehn Minuten zur Bushaltestelle. In acht Minuten würde der 210er dort einfahren. Ich musste mich demnach ziemlich sputen, wenn ich ihn noch erreichen wollte oder besser gesagt musste, denn sonst kam ich wie jeden Morgen zu spät zur Arbeit.
Ausgerechnet heute, wo ich mir – wie jeden Tag – vorgenommen hatte, endlich mal pünktlich zu kommen, war ich schon wieder zu spät dran.
Also warf ich, in den Laufschritt verfallen, die Wohnungstüre hinter mir zu, hastete die Treppe hinunter, immer zwei Stufen auf einmal nehmend, riss die Haustüre auf und sprintete im vollen Galopp auf den Bürgersteig vor dem Haus, als meine Hetze unversehens und abrupt gestoppt wurde. Ich prallte hart auf ein Hindernis, das durch den Schwung, den ich mitbrachte, das Gleichgewicht verlor und mitsamt mir und einem kochend heißen Becher Kaffee auf dem Bürgersteig landete.
Natürlich ging der Pappbecher auf und sein Inhalt ergoss sich nicht nur auf seinen Besitzer, sondern auch auf mich. Frisch aufgebrühter Kaffee tränkte mein Hemd und fraß sich wie Säure in meine Brust. Wir schrien beinahe gleichzeitig auf – ich und der Kerl, den ich umgerannt hatte.
Musste er ausgerechnet jetzt aus dem Café kommen, welches sich direkt unter meiner Wohnung befand?
Ich hob sofort das besudelte Hemd von meiner Brust, damit sich die Flüssigkeit abkühlen konnte und es nicht meine Haut noch mehr verbrühte.
Der Kerl, den ich umgerannt hatte, schimpfte wie ein Rohrspatz, warf den leeren Becher von sich und schüttelte den verschütteten Kaffee von seiner Jacke und seinem Shirt.
„Verflucht nochmal“, keifte er wütend. „Kannst du Arsch denn nicht aufpassen wo du hinläufst?“
Ich keuchte, denn der Kaffee war ziemlich heiß gewesen und meine Haut brannte. Außerdem war ich in Eile und musste dringend – mehr als dringend – meinen Bus erreichen.
„Sorry“, presste ich hastig hervor. „Ich bin zu spät dran. Es tut mir leid. Aber ich muss los.“ Ich sprang auf die Beine und rannte los. Die Schimpfkanonade des Unglücksraben hinter mich lassend. Dafür besaß ich jetzt keine Zeit.
Vier Minuten.
Für eine Strecke, für die ich in gewohnter Hetze zehn Minuten brauchte. Ich rannte die Straßen entlang so schnell ich konnte, und natürlich verpasste ich ihn. Vom 210er, den ich diesen Morgen unbedingt erreichen wollte und auch im günstigsten Falle erreicht hätte, wenn ich den Kerl vor dem Café nicht umgerannt hätte, sah ich nur noch die Rücklichter.
Wie jeden Morgen.
Verfluchter Mist.
Mit einem Fluch ließ ich mich auf die Bank neben dem Busstellenschild sinken, verschränkte die Arme vor der Brust und nahm sie sofort wieder weg. Der verschüttete Kaffee war inzwischen kalt geworden. Es war ein unangenehmes Gefühl auf der Haut und ich erschauderte. Bis zum nächsten Bus blieb mir noch eine halbe Stunde. Wenn ich mich beeilte, konnte ich noch nach Hause laufen, mich umziehen und wieder zur Bushaltestelle zurückkehren. Ich wusste jedoch, dass ich das trotz allem nicht schaffen würde. Irgendetwas kam immer dazwischen. Das schien mein Schicksal zu sein.
Also blieb ich sitzen, mit dem riesigen Kaffeefleck auf meinem Hemd und wartete auf den nächsten 210er. Zum Glück musste ich mit diesem beschmutzten Hemd nicht den ganzen Tag herumlaufen, denn die Kleiderordnung des Hotels, wo ich als Kellner im Restaurant arbeitete, verlangte, dass ich die dort angebotene Uniform trug. Ich zog mich jeden Tag dort um und musste den Kellnerdress auch dort in der hauseigenen Wäscherei waschen lassen. Praktisch für mich, denn Bügeln von edlen Stoffen gehörte nicht zu meinen Fähigkeiten.
Ich hatte auch wirklich Glück gehabt mit dem Job und mein Chef drückte jeden Morgen deutlich sichtbar beide Augen zu, wenn ich ins Restaurant gehetzt kam, wie jeden Morgen eine halbe Stunde zu spät. Dafür musste ich am Abend länger bleiben und aufräumen, eine Strafarbeit, die ich gerne tat, denn immerhin akzeptierte mein Chef seit beinahe zwei Jahren meine tägliche Unpünktlichkeit.
Ich liebte diesen Mann irgendwie. Zwischen uns war eine gewisse Vater-Sohn-Beziehung gewachsen. Er versuchte auch seit zwei Jahren vergeblich, mich zur Pünktlichkeit zu erziehen. Dafür war ich der Einzige, der mit schwierigen Gästen zurecht kam und der auch im größten Trubel den Überblick nicht verlor und das absolute Chaos zu beherrschen wusste.
Ich war Meister im Improvisieren, vor allem wenn es hart auf hart ging.
Praktizierte ich auch am eigenen Leib, Tag für Tag, wenn ich ständig zu spät dran war.
Dennoch überkam mich jeden Tag aufs Neue das schlechte Gewissen. Ich nahm mir immer wieder vor, endlich pünktlich zu sein, endlich mein Leben zu ändern. Es konnte doch nicht bis an mein Lebensende ständig auf der Kippe stehen. Obwohl ich immer wieder Glück im Unglück besaß, wie bei diesem Job zum Beispiel, musste doch irgendwann Schluss sein. Irgendwann, eines schönes Tages, musste der vermeintlich unerschöpfliche Vorrat an Idiotenglück doch endlich aufgebraucht sein.
Idiotenglück, so hatte ich es immer genannt, wenn sich etwas im letzten Moment doch noch zu meinem Glück verwandelt hatte. Ein Pechvogel war ich trotz allen Missgeschicken und ungünstigen Umständen wahrlich nicht. Im letzten Moment bog ein schwer beschäftigter Engel alles wieder für mich gerade. Ich sollte ihm wirklich einmal eine herzliche Grußkarte schicken.
Wie diesem Kerl vielleicht ebenfalls, den ich heute umgerannt hatte und dem ich damit sicherlich ordentlich den Tag versaut hatte.
Ich konnte mich gar nicht mehr genau an ihn erinnern. Mir war auch nicht viel Zeit geblieben, ihn mir genauer anzusehen. Irgendwie groß und dunkel, vielleicht aber auch nicht. Ich konnte nur die dunkle Jacke sehen und etwas, was er auf dem Kopf hatte, eine Mütze oder eine Kapuze – eine Kapuzenjacke, rief mir eine flüchtige Erinnerung jäh in den Sinn. Er trug eine dieser Sportjacken, die Jogger für gewöhnlich nutzten. Ein Sportler also. Doch an sein Gesicht konnte ich mich nicht erinnern. Nur an seine wütende Stimme, die mir hinterher geblafft hatte, als ich in aller Eile davongerannt war.
Nun saß ich hier, wartete auf den nächsten Bus und überlegte mir, wie ich mein Leben endlich in den Griff bekam. Es konnte nicht so weiter gehen, dass ich jeden Tag zu spät kam. Es war zwar schon irgendwie zu meinem Markenzeichen geworden, doch sollte ich jemals einen anderen Job annehmen, würde mir genau diese Angewohnheit sehr schnell zum Verhängnis werden.
Der Bus kam. Ich stieg in aller Ruhe ein und ließ mich bis beinahe zum Hotel fahren, wo mich mein Boss wie gewohnt mit zusammengekniffenen Augen empfing.
„Mach hinne, Florian Peters“, zischte mich mein Chef an, noch ehe ich die Getränketheke erreichen und nach hinten zum Umziehen gehen konnte. „Wir bekommen gleich vier Busse mit Frühstücksgäste.“
Ich nickte schnell, eilte in die Personalumkleide und stand keine zehn Minuten später als Kellner zur Verfügung.
Stress machte mir nichts aus. Je turbulenter desto besser. Ich wurde nervös, wenn es ruhig wurde, wenn wir fünf Kellner und drei Servierdamen gelangweilt herumstanden und nichts zu tun wussten. Selbstverständlich hatten wir niemals nichts zu tun. Wenn das Restaurant weitgehend leer war und wir nur dumm rumstehen jedoch noch keinen Feierabend machen konnten, weil in ein oder zwei Stunden wieder die Bude voll war, mussten wir uns irgendwie mit irgendwas beschäftigen. Meistens begannen wir die Tischdekorationen neu zu arrangieren, Gläser zum wiederholten Male zu polieren, irgendwas hin und wieder wegzuräumen und dergleichen, nur damit es für die wenigen verbliebenen Gäste nicht so aussah, als hätten wir nichts zu tun. Das war die schlimmste Zeit für mich.
Meist zwischen Mittagessen und Nachmittagskaffee, so zwischen zwei und drei Uhr, und dann nochmal zwischen Kaffeezeit und Abendessen. Das waren die schrecklichsten Stunden für mich, denn dann wusste ich nichts mit mir anzufangen. Das war auch die Zeit, in der wir unsere Pause machen mussten. Ich nutzte meine mir zugestandene Zeit, um im angrenzenden Hotelgarten ein wenig frische Luft zu schnappen. Eine der Serviererinnen verteilte die Reste der Kaffeetafel unter uns Kellner. Den Sahnekuchen aß ich gleich, den Kaffee nahm ich mit nach draußen. So marschierte ich mit einem vollgefüllten Becher aus der Hintertüre des Hotels in den Garten und hielt nach einer freien Bank Ausschau. Ich blieb mitten auf der Empore stehen und ließ meinen Blick über den Garten schweifen. An diesem heißen, sonnigen Tag hielten sich viele Gäste hier im Garten auf.
Eigentlich sollten wir Bedienstete uns nur in einem abgelegenen Teil des Gartens aufhalten. Wenn wenig los war, sagte niemand etwas, wenn wir uns auf die Gästebänke setzten. Doch an einem Tag wie diesen, sollte ich mich tunlichst an die Regelung halten und mich in den zugewiesenen Teil verziehen. Frohen Mutes wirbelte ich mit meiner Tasse herum und prallte unversehens auf einen der Gäste.
Ich hatte nicht gemerkt, wie hinter mir eine ganze Gruppe von Leuten herangekommen war, die sich in den Garten begeben wollten. Als ich so hektisch herumgefahren war, hatte ich einem der Gäste den Inhalt meines Bechers an die Brust geschüttet.
Nach dem obligatorischen erschrockenen Ausruf, kehrte sogleich entsetztes Schweigen ein.
Ich sah hoch und starrte unversehens in eisige blaue Augen, die mich wütend und beinahe schon hasserfüllt anblickten, die Lippen zu dünnen Strichen zusammengepresst. Auf der Stirn bildeten sich dicke Zornfalten, die pulsierten und gefährlich dunkel anliefen, je länger er mich fixierte.
„Sag mal, machst du das absichtlich?“, fuhr er mich mit vor Wut zitternder Stimme an.
Die Stimme ...!
Scheiße, der Kerl von heute morgen, den ich mitsamt seinem Becher Kaffee über den Haufen gerannt hatte.
Die Röte schoss mir ins Gesicht.
„Nein … ähm … tut mir leid“, beeilte ich mich zu sagen, stellte meinen nun fast leeren Kaffeebecher schnell auf die Brüstung ab und zog das Geschirrtuch von meinem Gürtel, welches zu unserer Uniform gehörte, um die heiße Brühe vom ziemlich teuer aussehenden Anzug des Herrn abzuwischen. Er fegte meine Hand mit einer heftigen Geste fort, zischte wütend auf und eilte zurück ins Hotel, um sich vermutlich auf der Toilette zu säubern. Ich blieb stehen, blickte ihm hinterher, unfähig was zu sagen oder zu tun. Mir war das so peinlich, zumal ich ihn heute bereits zum zweiten Mal mit Kaffee besudelt hatte.
Vermutlich würde er gleich wieder raus gedampft kommen und die Kosten für die Reinigung seiner Joggerjacke und seines Anzugs von mir verlangen.
Es war aber auch zu blöd.
Ich blieb stehen und wartete. Man konnte vieles von mir behaupten, aber nicht, dass ich nicht zu meinen Fehlern stand. Ich wartete wirklich darauf, dass er wieder zurück kam, mich abermals wütend anfuhr und verlangte, dass ich für die Reinigungskosten aufkam. Seine Begleiter gingen ohne ihn in den Garten. Der Kerl tauchte nicht mehr auf, zumindest nicht in der Zeit, die man benötigte, um sich Kaffeeflecken notdürftig vom Leib zu waschen. Womöglich wohnte er in dem Hotel und zog sich um, versuchte ich mir einzureden, als er auch nach einer halben Stunde nicht zurückkam. Ich nahm mir ein Herz, ging zur nächst gelegenen Toilette und sah nach.
Louis, der Toilettenmann, der für die Örtlichkeiten zuständig war, die sich im öffentlichen Bereich des Hotels befanden, berichtete mir davon, dass tatsächlich ein Herr hereingestürmt kam, wüst schimpfte, seine Anzugjacke säuberte und dann durch einen Telefonanruf aufgescheucht wieder verschwand.
Mein Schutzengel, sagte ich mir erleichtert. Ich sollte ihm wirklich bald möglichst eine Grußkarte schicken. Wieder einmal hatte er es geschafft, mich aus einer prekären Situation zu retten. Wer auch immer den unglücklichen Kerl angerufen hatte, er ersparte mir eine Menge Kosten und Ärger.
Als ich abends zuhause in meinem Bett lag, musste ich an den Kerl denken, dem ich zwei Mal an einem Tag das Hemd versaut hatte. Vielleicht war er auch so ein Chaot wie ich, nur mit dem Unterschied, dass er keinen Rettungsengel besaß, der ihm immer wieder half.
Je länger ich über ihn nachdachte, desto intensiver brannte sich sein stechender Blick in mein Gedächtnis. Diese eisigen, blauen Augen, waren zwar voller Hass gewesen, die mich sicherlich eher umbringen als küssen wollten, dennoch hatten sie irgendwas in mir bewirkt. Je länger ich mir sein Gesicht vor Augen hielt, je intensiver ich über jede Einzelheit seines Gesichtes und seiner Person nachzudenken und mir in Erinnerung zurückzurufen versuchte, desto mehr begann es in mir zu kribbeln.
Irgendwas hatte der Kerl an sich, das eine gewisse Sehnsucht in mir weckte.
Wie lange war ich jetzt schon allein?
Über ein Jahr, musste ich mir eingestehen.
Obwohl … meine Beziehungen hielten aufgrund meiner ganz eigenen Persönlichkeit nie lange. Wenn es nicht meine obligatorische Unpünktlichkeit war, die mich stets eine Stunde und mehr zu spät zu einem Date erscheinen ließ, dann diese Websigkeit, wie es meine Eltern immer liebevoll nannten. Ich konnte nicht stillsitzen. Ich musste ständig was zu tun haben. Ich musste mich ständig mit was beschäftigen. Und selbst, wenn ich mit einem anderen Mann im Bett lag und wir uns zärtlich küssten, streichelten, uns liebkosten oder einfach nur genießend nebeneinander liegen wollten, konnte ich nicht ruhig sein. Diese Ruhe machte mich nervös und ließ mich Dinge tun oder sogar sagen, die der Killer jeder tieferen Beziehung wurden.
Ich hasste mich dafür.
Dafür, dass ich nicht still sitzen konnte, dass ich ständig zu spät kam und dass ich ständig in irgendwelche blöde Situationen geriet.
Viele Stunden lag ich wach und dachte über mich, über den armen Kerl und über eine Möglichkeit nach, wie ich mich und meine Art in den Griff bekam. Als der Wecker um sieben Uhr klingelte, richtete ich mich mehr als überrascht auf.
Zum ersten Mal in meinem Leben hatte ich meinen Wecker gehört – kein Wunder, denn ich war die ganze Nacht wach gelegen.
Hatte sich mein Leben endlich gewandelt?
Gehörte ich endlich mal zu jenen, die pünktlich in die Arbeit kamen, noch ein fröhliches Liedchen auf den Lippen hatten, während sie allen Kollegen einen fröhlichen guten Morgen wünschten?
Hoch erfreut, schwang ich die Beine aus dem Bett, duschte und rasierte mich ausgiebig, zog mich an und pfiff wirklich fröhlich vor mich hin, als ich die Treppe hinunter schlenderte, langsam die Haustüre öffnete und erst mal vorsichtig hinaus spähte, ob ich nicht vielleicht irgend jemanden über den Haufen rennen würde.
Der Bürgersteig vor der Haustüre war leer. Ich trat hinaus und nahm einen tiefen Atemzug. Ich hatte Zeit genug, um gemütlich zur Bushaltestelle zu marschieren.
Vielleicht sollte ich mir noch einen Kaffee holen, wie so viele andere Leute, die mit mir im Bus saßen. Zeit genug hatte ich dafür.
Also ging ich in das Café, das sich direkt unter meiner Wohnung befand und meine vier Wände oft mit dem wohltuenden Duft von frisch zubereitetem Kaffee füllte. Ich schwang die Türe auf und blieb erst mal stehen. An der Ausgabe stand eine Schlange von mindestens zehn Leuten. Einem Impuls folgend, wollte ich schon umdrehen und wieder gehen, als ich mich dann doch entschied, mich anzustellen und mir einen Kaffee zu kaufen. Es waren noch mehr als fünfundzwanzig Minuten, ehe der 210er kam. So lange konnte das doch nicht dauern.
Wie sehr ich mich getäuscht hatte, bekam ich relativ bald mit. Die Leute vor mir konnten sich nicht so recht entscheiden, was sie nehmen sollten. So dauerte es eine gefühlte Ewigkeit, bis ich endlich an der Reihe war, schnell meine Bestellung aufgab und unruhig begann, auf den Sohlen auf und ab zu wippen. Fünfzehn Minuten, bis zum Eintreffen des Busses, sagte mir meine Uhr. Mit gemütlichem Spazieren zur Bushaltestelle wurde nichts. Den Kaffee konnte ich dann auch nur noch im schnellen Gang hinunter schütten oder erst im Bus trinken, wo eigentlich der Genuss derartiger Sachen nicht erlaubt war.
Endlich hatte ich meinen Becher in der Hand, warf das Kleingeld in die Schale und wirbelte herum.
Dass sich hinter mir eine Schlange gebildet hatte, die ebenso einen Kaffee oder ein schnelles Frühstück To-Go kaufen wollte, hatte ich am Rande meiner Wahrnehmung zwar mitbekommen, doch nicht so richtig realisiert.
Und jetzt ratet mal, wem ich meinen Kaffee über das Hemd gekippt hatte?
Richtig!
Genau dem.
Kochend heiße Scham schoss mir ins Gesicht, als ich das bekannte wütende Zischen hörte.
Das konnte doch kein Zufall mehr sein.
Verflucht nochmal, warum ausgerechnet immer er?
Warum konnte man das Pech nicht flächendeckender verteilen?
„Das ist jetzt nicht wahr?“, keuchte er wütend und zog den Stoff mit dem frisch aufgebrühten Kaffee von seiner Brust. „Ist das jetzt eine neue blöde Anmache, oder was?“
Ich brauchte jetzt dringend einer dieser Löcher, wie die aus dem Film Roger Rabbit, welche man einfach so auf den Boden werfen und darin verschwinden konnte.
Bitte, jetzt! Sofort!
Nichts geschah.
Mein Rettungsengel streikte offenbar diesmal.
Ich hatte ja auch die Grußkarte vergessen.
Er war beleidigt.
„Tschuldigung“, schnurrte ich verlegen. Ich brachte kaum den Mund auf. „Ich … äh … komme selbstverständlich für den Schaden ...“
Er hob seine Hände, als wolle er mein Angebot mit aller Kraft zurück schmettern, wie einen Volleyball. „Danke“, presste er mühsam beherrscht hervor und funkelte mich mit seinen eisigen blauen Augen an. Wenn Blicke töten konnten, wäre ich jetzt sicherlich eine Leiche. „Ich hab schon genug.“
Seine Lippen pressten sich zu dünnen Strichen zusammen, als er mich voller Zorn musterte.
Ich bemühte mich um einen freundlichen Gesichtsausdruck, versuchte zu lächeln, ihn irgendwie zu besänftigen, denn aus einem nicht erklärbaren Grund, tat es weh, wenn er mich so hasserfüllt anstarrte.
In meinem Inneren zog es schmerzhaft und ich presste die Lippen ebenso fest zusammen. Mein Herz begann plötzlich wie wild zu schlagen, hämmerte hektisch und von Panik erfüllt gegen meinen Brustkorb und suchte händeringend einen Ausweg aus diesem viel zu engen Käfig. Ich keuchte, als sich meine Brust einschnürte, je länger er mich anstarrte und versuchte, mich mit seinem stechenden Blicken zu erdolchen.
Ich wünschte, das alles wäre nicht passiert. Wünschte, ich hätte ihm nicht drei Mal hintereinander heißen Kaffee über die Brust gekippt, am liebsten kein einziges Mal. Liebend gerne würde ich alles rückgängig machen. Die Augen dieses Kerls machten mich wahnsinnig. Sie bohrten sich in mich, wühlten in meinem Kopf und brachten meine Gedanken und meine Sinne durcheinander. Solange er mich anstarrte, war ich nicht fähig mich zu bewegen. Steif und zur Salzsäure erstarrt, stand ich vor ihm und starrte zurück.
Dann riss er sich los, wirbelte herum und stürmte aus dem Café.
Mit einem lauten Seufzen entwich die Luft aus meinen Lungen, und sog sie auch gleich wieder zischend ein. Eine Minute, bis der Bus an der Haltestelle einfuhr. Ich kam wieder zu spät.
Eben mein Schicksal.
Ich saß im Bus. Mein Herz wummerte immer noch ziemlich heftig. Warum zum Teufel musste es ausgerechnet immer ihn erwischen? Einmal wäre ja noch irgendwie erträglich gewesen. Dann hätten wir uns das nächste Mal begegnen, herzhaft darüber lachen können und alles wäre wieder Friede Freude Eierkuchen gewesen. Doch drei Mal und jedes Mal eine mehr als blöde Situation. Jedes Mal schwanden meine Chancen mehr, je sein Wohlwollen zu erringen.
Wohlwollen?
Wie kam ich auf diese saublöde Idee?
Er brachte mich eher um, als noch ein einziges Wort mit mir zu sprechen. Und von Wohlwollen ganz zu schweigen. Er würde sich mir nur noch in einem Ganzkörperkondom nähern und eine Sicherheitsdistanz von mehreren Kilometern halten. Ich war für ihn eine wandelnde Katastrophe, ein atomarer Gau auf zwei Beinen, bewaffnet mit kochendem Kaffee und einer Tolpatschigkeit, die zum Himmel rief.
Noch während sich mein Verstand die Unmöglichkeit dieser wahnwitzigen Idee aus dem Hirn prügelte, hallte plötzlich sein Satz in meinem Kopf wieder.
Anmache?
Er hielt das für eine Anmache?
Ich sprang von meinem Sitz, lange bevor ich meine Endhaltestelle erreichen konnte und erregte damit die Aufmerksamkeit der anderen Fahrgäste. Ich blendete ihre neugierigen Blicke aus.
Der Kerl war schwul! Genau wie ich.
Doch beinahe gleichzeitig sank ich wieder auf den Sitz nieder.
Und wenn … Dies hatte ich mir gründlich vermasselt.
Einmal heißen Kaffee war vielleicht eine gewagte, aber witzige Anmache. Aber dreimal war so etwas wie der ultimative Todesbefehl für jede potentielle Vereinigung.
Resigniert und jeglicher Hoffnung beraubt, sank ich tiefer in meinen Sitz. Wenn mich diese stechenden eisblauen Augen, die in ihrer Wut so anregend geglitzert hatten, nicht so verrückt machen würden ... Wenn das kaum merkliche, zornige Zittern seines spitzen Kinns, nicht heiße Stiche in meine Lendengegend geschickt hätten … Wenn mich das Glühen seiner Wut, die in seinem ganzen Körper gestrahlt hatte, nicht so heftig getroffen hätte …
Dann … ja dann, hätte ich ihn einfach vergessen können.
Doch so …
Ich musste mir irgendwas überlegen, wie ich ihn besänftigen konnte, wie ich mich bei ihm in aller Form entschuldigen konnte, das Geschehene mit irgendwas vergelten konnte. Womöglich sah ich ihn auch nie wieder. Doch das hatte ich bereits beim ersten Mal gedacht und er war mir auf der Hotelterrasse buchstäblich in die Arme gelaufen.
Auch danach hatte ich gedacht, dass mich mein Rettungsengel von ihm fern hielt und rempelte unversehens ein weiteres Mal auf ihn.
Gab es ein viertes Mal?
Das würden wir sicherlich beide nicht überleben.
Er, weil er dann Verbrennungen dritten Grades davontrug und ich, weil er dann vermutlich mit einer Spitzhacke auf mich losging.
Der Bus fuhr in die breite Straße ein, in der mein Arbeitsplatz lag. Ich erhob mich von meinem Sitz, stieg aus und musste breit lächeln, als mein Chef sofort die Augen zukniff, als er mich herein eilen sah.
Er deutete nur mit dem Daumen hinter seinem Rücken. Ich beeilte mich mit dem Umziehen und versuchte den ganzen Vormittag, mich von diesem trotz allem ersehnten vierten Mal abzulenken und es mir aus dem Kopf zu schlagen.
Wie gewohnt, war Mittags die Hölle los.
Ich erfuhr, dass eine große Delegation irgendeines großen Weltkonzerns im Hotel gastierte und hier eine Versammlung abhielt. Das Hotel war restlos ausgebucht. Einige der Gäste mussten sogar in einem anderen Hotel untergebracht werden, dass sich einige Blocks weiter entfernt befand. Dass sich diese Herberge nur wenige Straßen von meiner Wohnung befand, ließ mich wissend schmunzeln, jedoch interessierte es mich im Grunde so viel, wie der Wetterbericht von gestern. Vielmehr kümmerte mich die Anzahl der Kaffeegäste, die wir am frühen Nachmittag erwarten sollten. Ich hatte alle Hände voll zu tun, die Tische zusammenzustellen, all die Gedecke zu richten und die Dekorationen neu zu ordnen. Ich war in meinem Element, als kurz vor dem Eintreffen alle Kollegen kurz vor dem Durchdrehen waren und organisierte das entstehende Chaos mit der geschickten Hand eines Genies. Deswegen liebte mich mein Boss und deswegen liebte ich diesen Job. Ich lebte förmlich für diesen Stress.
Wie lange ich das noch machen konnte, wusste ich selbst nicht. Ich entschloss mich jedoch dazu, es so lange wie möglich zu genießen.
Als die Delegation endlich eingetroffen war, blieb mir nicht einmal genug Zeit zum Luftholen, geschweige denn an den Kerl zu denken, dem ich drei Kittel versaut hatte. Vermutlich ärgerte er sich immer noch über mich und hoffte, mir niemals wieder zu begegnen.
Ein Gedanke, den ich wehmütig, jedoch voller Verständnis nickend von mir schieben musste.
Es ging wirklich drunter und drüber, doch dank mir blieb dieses Chaos dennoch wohl geordnet. Ich hatte alles im Griff. Kein Gast musste länger als fünf Minuten auf seinen Kaffee warten. Hunderte von Tellern mit leckeren Kuchen wurden von mir und meinen Kollegen auf den Tischen verteilt, Literweise Kaffee, Tee, Milch und andere Getränke ausgeschenkt und dank meiner Einteilung und Koordination von Kellnerkollegen, Servierdamen und Küchenhilfen, wurde wenig verschüttet, ging überhaupt nichts zu Bruch und kein einziger Gast beschwerte sich.
Ich balancierte geschickt ein vollgeladenes Tablett mit frischem, dampfenden Kaffee durch die Reihen der Gäste, als sich plötzlich einer der Gäste erhob. Geistesgegenwärtig schwenkte ich das Tablett zur Seite, um dem Gast nicht eine volle Ladung heißen Kaffee an den Kopf zu knallen. Leider kalkulierte ich nicht ein, dass auf der anderen Seite der Sitzreihe, ein anderer Gast seinen Arm hob, um sich über dem Tisch mit einem Kollegen verständig zu machen. Zielsicher traf er mein vollgeladenes Tablett. Es kippte und fünf Tassen frisch eingeschenkten Kaffee ergossen sich über dessen Sitznachbar.
Und jetzt dürft ihr nochmal raten, wer dieser Sitznachbar war.
Zum vierten Mal.
Ich konnte es nicht fassen.
Zur Salzsäure erstarrt und vor Fassungslosigkeit den Atem anhaltend, stand ich einfach da und sah zu, wie er sich langsam von seinem Stuhl erhob, sich in beinahe quälender Gemächlichkeit umdrehte und mich anfunkelte, als sei ich sein Feind Nummer Eins – was ich in diesem Moment sicherlich durchaus war.
Ich hatte das vor Zorn überquellende Zischen gehört, mit dem er die Atemluft bedächtig und wohl beherrscht eingesogen hatte und nun wieder ausstieß, während er mich mit stechendem bösen Blick fixierte und wahrlich versuchte, mich mit bloßen Augen zu erdolchen.
Rings um uns war ehernes Schweigen entstanden. Einige Stuhlreihen und sogar einige Tischreihen weit starrten sie uns an, genauer gesagt mich, den tolpatschigen Kellner, der sich so ungeschickt benahm und einem ihrer Kollegen ein ganzes Tablett Kaffee über den Kopf kippte.
Mein Herz setzte aus – einen Moment, einen weiteren. Ich kämpfte darum, dass es weiter schlug, dass es mir sagte, dass dies ganze nur ein verdammt dämlicher Traum war, doch das tat es nicht. Auch dachte mein Rettungsengel nicht die Bohne daran, mich aus dieser Situation zu retten.
Der braune Saft rann ihm aus den dunklen Haaren, tropfte ihm über den malmenden Kiefer und saugte sich in das helle Hemd an seinem Kragen, um es braun und hässlich zu färben. Es troff ihm von der Nase auf die heftig wogende Brust und fing sich auf der leuchtend roten Krawatte, um sich in die winzigen kleinen, leicht helleren Punkte einzureihen.
Dieser Anblick ließ mich plötzlich irre kichern. Ich konnte nicht damit aufhören, wie ein verrückt gewordener Professor zu kichern.
Noch immer starrte er mich bitterböse und vor bebenden Zorn an. Als ich zu kichern begann, sog er abermals die Atemluft ein. Seine Hand zuckte vor, packte mich an meiner Kellnerweste, drehte seine Faust so, dass sich der Stoff leicht darin einwickelte und leise knirschte und zerrte mich daran aus dem Saal.
Ich besaß keine andere Wahl, als ihm zu folgen. Schnellen Schrittes zerrte er mich aus dem Saal. Die Augen von vielen Leuten folgten uns, bis wir durch den Eingang in die Vorhalle entschwunden waren. Er eilte weiter, zu den Toiletten, dessen Türe er wild aufstieß und mich an die Wand nagelte, noch ehe ich mich richtig fangen konnte.
Seine Faust drückte sich schmerzhaft in meine Rippen, dort wo er mich an meiner Weste gefangen hielt. Ich keuchte vor Schmerz, wagte es jedoch nicht, mich gegen die Willkür zu wehren. Abgesehen davon, dass er ein Gast war, hatte ich ihm nun zum vierten Mal Kaffee übergekippt. Ein klein wenig Genugtuung gönnte ich ihm in der Tat. Innerlich wappnete ich mich gegen eine Ohrfeige, vielleicht auch auf einen gesalzenen Fausthieb mitten auf die Nase oder in die Magengegend. Ich würde mich nicht wehren.
So viel Zufall konnte einfach nicht wahr sein.
„Was zum Teufel ist mit dir los?“, zischte er mich wütend an.
Ich schluckte hart und versuchte den nach wie vor anhaltenden Drang, wie ein Irrer zu kichern, zu unterdrücken. „Keine Absicht …“, japste ich. „Wirklich … Ich wollte das nicht ...“
„Das kann ich irgendwie nicht mehr glauben“, grollte er, mühsam seinen Zorn beherrschend. „Vier Mal“, bläute er mir mehr als eindringlich ein, so als sei mir das nicht selbst klar. „Vier Mal. Das ist kein verdammter Zufall mehr. Was willst du von mir?“
„Nichts“, beeilte ich mich zu sagen, obwohl eine penetrante Stimme in mir das genaue Gegenteil herausschreien wollte. „Ich meine … das ist wirklich ein Zufall. Ich ...“ Seine eiserne Faust auf meinen Rippen schmerzte. Ein wager Gedanke handelte sich um Gegenwehr, ein anderer schlug ihn nieder, indem er in Erinnerung rief, warum wir uns in dieser Situation befanden. „Es tut mir wirklich aufrichtig leid“, presste ich hervor. „Ich wollte das alles nicht. Es ist einfach so passiert. Ich bin ebenso. Manchmal“, fügte ich schnell hinzu. “Da passieren mir Dinge, dich ich nicht so wirklich unter Kontrolle habe.“
Ein einzelner Kaffeetropfen rann ihm unter dem Haaransatz hervor auf die Stirn, bahnte sich gemächlich einen Weg zwischen die wohlgeformten, arg zusammengezogenen Augenbrauen hindurch, über den Nasenrücken zur Nasenspitze und tropfte dort zähflüssig und widerwillig auf meine Weste, die sich genau darunter befand. Er war mir so nahe, dass ich nur den Kopf ein wenig nach vorn neigen musste, um ihm den Kaffeetropfen von der Nase zu lecken. Ich widerstand der drängenden Versuchung, dies zu tun. Es kostete mich meine gesamte Selbstbeherrschung.
Statt dessen öffnete ich die Lippen und setzte zu einer weiteren Entschuldigung an: „Es tut mir wirklich leid. Das wird nicht wieder vorkommen.“
„Das will ich auch hoffen“, grummelte er mehr als ungehalten. „Denn allmählich gehen mir die Klamotten aus. Wenn ich gewusst hätte, dass ich ständig mit Kaffee übergossen werden sollte um ein Date mit mir zu erzwingen, hätte ich mehr mitgenommen.“
Die Welt blieb irgendwie stehen.
Date … mit ihm … zu erzwingen … ?
Das ließ ich mir nochmal auf der Zunge zergehen.
… Date mit ihm zu erzwingen.
„Echt?“ Meine Stimme war nur noch ein Keuchen. Von einer Sekunde auf die andere hatte mein Herz begonnen, einen Geschwindigkeitsrekord aufzustellen. Glühend heißes Prickeln schoss durch meine Adern und in meiner Hose wurde es verdammt eng und feucht. „Ein Date mit dir?“ Meine Zunge hatte sich selbstständig gemacht. Ich spürte kaum, wie die Worte über meine Lippen flossen.
„Wenn ich nicht einwillige, möchte ich nicht wissen, was du dann mit mir anstellst. Und wir werden definitiv keinen Kaffee miteinander trinken“, gab er drohend von sich. „Nur Wasser, das macht keine Flecken. Verstanden?“
Mein Kopf nickte ganz automatisch.
„Ich muss sagen, das war die blödeste Anmache, die ich je erlebt habe“, knurrte er, ließ endlich meine Weste los und stopfte die Faust in die Tasche seines Jacketts. Als er sie kurz darauf wieder rauszog, hatte er einen Stapel Visitenkarten in der Hand. Die oberste zupfte er ab und steckte sie in die Brusttasche meiner Weste. Obwohl ich nicht genug Gelegenheit bekam, sie mir genauer anzusehen, konnte ich den Blick auf einige braune Flecken darauf erhaschen, kurz bevor mir sein Gesicht noch näher kam und er mir einen wilden, rauen Kuss raubte.
Erst als er sich von mir löste, bemerkte ich, dass ich die Luft angehalten hatte.
„Ruf mich an, wenn du Feierabend hast. Ich muss mich jetzt umziehen.“ Damit ließ er mich in der Toilette stehen.
Ich sank an der Wand entlang zu Boden und holte mit zitternden Fingern die kleine feuchte Pappkarte aus meiner Brusttasche, um sie mir anzusehen. Dipl. Ing. André Mechten, stand dort in bräunlichem Farbton markiert. Ein weiterer brauner Klecks markierte die Handynummer.
Danke lieber Rettungsengel. Du hast dir deine Grußkarte mehr als redlich verdient.
Tja, und was soll ich sagen: André macht sich nichts aus meinen Fehlern. Kein Wunder, hatte er mich doch bereits von meiner schlimmsten Seite kennen gelernt.
Nur bei einem versteht er keinen Spaß: Er achtet peinlichst darauf, dass sich kein Kaffee in meiner Nähe befindet, wenn wir zusammen sind.
Deswegen haben wir ihn uns beide abgewöhnt.
Texte: Ashan Delon (C) 2011
Tag der Veröffentlichung: 24.11.2011
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