Es ist Dunkel.
Unter mir breitet sich die Stadt aus.
Ich sitze auf einem Dach, eines Hochhauses.
Ich rieche, höre und fühle sie. ALLE.
Von dem Geruch läuft mir das Wasser im Mund zusammen.
Heute! Ja, heute werde ich jagen. Werde wieder Rache an denen üben die mein Leben zerstörten. Sie haben es nicht anders verdient !!!
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Es ist dunkel.
Vor mir breitet sich die Stadt aus.
Ich stehe direkt vor ihr.
Ich rieche, höre und fühle sie. ALLE.
Von den lauten Geräuschen, die überall sind, wird mir schwindelig.
Zu viel, Ja, es ist zu viel auf einmal.
Ich habe zu viel Angst. Später werde ich es können, aber nicht heute.
Ich gehe Außen herum.
Die frische Luft wird mir gut tun.
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Es fühlt sich so gut an zu trinken.
Es läuft mir warm die Kehle hinunter.
Aber es befriedigt mich nicht, noch nicht.
Denn meine Rache ist unendlich.
Ich bin das Böse, ich bin der dunkle Schatten dieser Nacht.
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Es fühlt sich so gut an zu atmen.
Es erfrischt mich, lässt mich klar denken.
Aber es bringt auch die bösen Gedanken zurück, das ist nicht gut.
Denn ich weiß das da draußen etwas ist. Etwas Böses.
Es lauert wie der dunkle Schatten dieser Nacht.
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Es kontrolliert mich. Meine Rache.
Sie macht mich zu dem was ich bin : Das Böse.
Doch ich kann sie nicht besiegen.
Ich will es auch gar nicht, denn es ist sinnlos.
Das weiß ich.
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Es kontrolliert mich. Meine Angst.
Sie macht mich zu dem was ich bin : Das Opfer.
Doch ich kann es nicht besiegen. Ich will es aber! Aber es ist sinnlos. Das weiß ich.
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Angst. Das fühle ich sofort als ich wach werde. Angst fühle ich schon seit längerem. Zu viel Angst ist nicht gut. Sowie Schokolade; zu viel ist nicht gut, nur in maßen kann man sie ertragen. Mir sagte mal jemand: Angst ist deine beste Freundin, sie beschützt dich vor Gefahren. Doch gibst du ihr nach, hast du verloren. Und genau diesen Fehler habe ich begannen. Gegen meinen Willen wälze ich mich aus meinen Bett. Mein Bett, komisch dies zu denken. Es ist ungewohnt, dies hier sein eigen zu nennen. Denn ich bin umgezogen; in ein neues Haus, in eine neue Stadt, in ein neues Leben. Mit einer neuen Familie. Eigentlich mit meiner Familie, denn es sind meine Tante, ihr Ehemann (so zu sagen mein Onkel) und meine Cousine.
Ohne meine Eltern, diese sind gestorben. Einfach so!
Es geschah letztes Jahr, vor vier Monaten. Sie starben auf einer ihrer Reisen, sie waren Forscher – und während sie nach Hause flogen stürzte ihr Flieger ab. Alle starben und darunter meine Eltern, aber ich habe mich damit abgefunden. Ich vergieße keine Tränen mehr – schon lange nicht mehr, zu groß ist der Schmerz, wenn man wieder anfängt wieder daran zu denken.
Ich gehe in mein Badezimmer. Mein Badezimmer. Dusche mich und putze mir die Zähne. Dann ziehe ich meine neuen Kleider an, meine Alten gibt es nicht mehr!
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Der erste Tag an einer neuen Schule ist immer der schlimmste; man kennt niemanden ( Na ja, außer meine zickige Cousine, die mich nicht ausstehen kann, Lindsay ). Man weiß nicht, was man sagen soll und wo etwas ist. So etwas hasse ich. Noch mehr als Spinat ( und das soll schon etwas heißen! ). Man denkt auch : werden die anderen mich mögen öder werden sie mich ärgern? So etwas weiß man nie vorher! Und deshalb habe ich tierische Bachschmerzen! Gott sei dank, dass ich nicht mit Lindsay zur Schule fahren muss, denn ich habe von meiner Grandma eine blauen Audi bekommen und dafür bin ich ihr unendlich dankbar. Nach einer viertel Stunde kam ich auf die Auffahrt, meiner neuen Schule. Shit! Es sind schon viele Leute da, die mich an gaffen, denn dieser blaue Audi kommt ihnen nicht bekannt vor und das Mädchen, die ängstlich hinterm Steuer sitzt, erst recht nicht.
Da schon so viele Leute da sind bekomme ich nur ganz hinten einen Parkplatz. Ab jetzt heißt es : früher aufstehen ! Na toll! Ich schnappe mir meine Tasche, vom Beifahrersitz, uns steige aus. Ein wenig glatt ist der, Fußboden, kein Wunder; wir haben auch erst Anfang Februar.
Von meiner Tante , Anja, weiß ich, dass ich mich zuerst beim Sekretariat melden soll und ab da an habe ich keinen blassen Schimmer!
Auf dem ersten Blick wirkt die Schule riesig und bunt und sie hat vier Stockwerke. Super! Hoffentlich besitzt die Schule einen Fahrstuhl, denn ich hasse Treppen steigen!
Große Schule; große Eingangstür, gleich nach dem ich sie durchschritten habe, steht direkt vor meiner Nase : Sekretariat 3 Etage, Grrrr... ;Treppen steigen, und ein Pfeil der auf die linke Treppe zeigt.
Ich biege nach links ab und dort steht meine Rettung : ein Fahrstuhl.
Ich gehe auf ihn zu und drück den Knopf.
„Der Fahrstuhl ist eigentlich nur für Lehrer!“ hinter mir ertönt eine, freundliche, Frauen-Stimme.
Erschrocken drehe ich mich um. Und vor mir steht eine mittelalte Frau, mit blonden Locken und blauen Augen, die mich neugierig mustern.
„Du musst Catherine Blue sein ! Ich bin deine neue Klassenlehrerin. Du kannst zu mir Lisjana sagen, so nennen mich alle hier!“
„ähh, Hallo!?“ sage ich kleinlaut. Scheiß Schüchternheit!
„Komm mit ich bring dich in deine neue Klasse! Grrr... . Wir nehmen, zu meinem Glück, den Fahrstuhl.
Der erste Eindruck meiner neuen Lehrerin war eigentlich ganz gut.
Aber ich konnte mir so wie so nie sicher auf meinem ersten Eindruck sein, konnte man ja sehen zu was das führte....
Aber Hauptsache ist sie keine kleine, zickige, alte Frau!
„Deine Klasse freut sich schon auf dich. Sie sind schon alle gespannt wie du bist!“ Ein freundliches Lächeln schaut mir entgegen; ein verkniffenes schaut zurück.
„Du brauchst dich nicht zu fürchten! Alle werden nett sein... ! Uch weiß wie du dich fühlst, Catherine! Ich kann dich voll und ganz verstehen wenn du Angst hast! Und wenn du möchtest kannst kannst du auch zu mir kommen und mir erzählen was dir alles auf dem Herzen liegt!“ wieder ein freundliches Lächeln, aber dieses mal liegt im Gesicht meiner Lehrerin ein Gefühl der Geborgenheit und Verständnis. Wir durchquerten lange Gänge, bis wir vor einer roten Tür stehen bleiben. Ein Schild mit einer aufgedruckten 11c steht neben ihr. Meine neue Klasse.
„Bist du bereit?“ fragt mich Lisjana und lächelt mir zumutend zu.
„Nein!“ gestehe ich. Ein kurzes Lachen erklingt und die Tür wird geöffnet.
Tag der Veröffentlichung: 01.08.2011
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