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Nach einem anstrengendem Tag in der Schule, es war Ferienbeginn, kam Judy nach Hause und freute sich schon auf die Ablenkung ihrer Mutter Andy. Zu hause traf sie auf ihre Eltern. Sie versuchten Judy mitzuteilen, dass sie sich nicht mehr so gut verstehen würden und dass es besser wäre, wenn sich die beiden trennen würden. Für Judy brach eine Welt zusammen, eine Welt die so vollkommen schien. Sofort packte Judy ihre Sachen und verschwand durch ihr Fenster. Sie ging zum Friedhof und setzte sich an das Grab ihrer Großmutter.
Nach nicht langer Zeit stand sie auf und ging davon. In Gedanken versunken blieb sie an einem leeren Sportplatz stehen. Sie holte ihren MP3-Player heraus und schaltete die Musik an. Um sich abzulenken holte sie aus ihrer Tasche ihre Ballettschuhe heraus und fingt an zu tanzen. Ihr Kopf war zu voll von Dingen, die sie nicht verstehen konnte. Keiner ihrer Schritte gelang ihr. Sie hatte keine Kraft mehr, um weiter zu machen.
Als sie die Schuhe wieder wechselte, sah sie einen Jungen am Zaun stehen. Sie stopfte ihre Sachen in die Tasche und ging zum Zaun hinüber. Sie stellte sich ihm vor und die beiden kamen ins Gespräch. Ben, der 17-Jährige Junge war gerade in die Stadt gezogen. Gemeinsam gingen die beiden durch die Straßen und redeten über Alltägliches. Ben hatte Judy so aufgemuntert, dass sie sich entschied wieder nach Hause zu gehen. Sie verabschiedeten sich und tauschten gegenseitig ihre Nummern aus. Kaum ist Judy zuhause angekommen, rief Ben sie schon an. Voller Vorfreude nahm sie den Anruf entgegen. Ben wollte nur sicher gehen, dass es auch die richtige Nummer war, die sie ihm gegeben hatte. Während des Terlefonates verabredeten sich Ben und Judy für den nächsten Tag. Als sie auflegten, ging Judy ohne ein Wort zu ihrer Mutter in ihr Zimmer. Dort angekommen packte sie ihre Sachen wieder aus, nahm ihre Chucks in die eine Hand, den MP3-Player in die andere und ging wieder zum Sportplatz. Es war bereits dunkel und die Straßenlaternen leuchteten schon. Sie schaltete die Musik laut an. Sie fing an zu tanzen. Diesmal gelangt ihr jeder einzelne Schritt. Sie tanzte einfach drauf los und lies sich treiben durch die Musik und durch ihre Gedanken. Spät Abends ging sie zurück nach Hause und legte sich erschöpft in ihr Bett.

Am Morgen stand Judy auf und machte sich fertig um rauszugehen. Nach dem Frühstück machte sie sich auf den Weg zur alten Turnhalle wo sie sich mit Ben verabredet hatte. Dort wartete er auch schon auf sie. Als Judy näher herankam, wurde sie ein wenig nervös. >>Hi Ben, na alles klar bei Dir?<< Als er sich umdrehte, sah Judy ein Lächeln, dass seine Lippen umspielte und ihre Nervosität schien wie weggeblasen. >>Oh, hi. Ja danke, bei mir ist alles in bester Ordnung, und bei dir?<<
>> Ähm, ja ich denke auch, dass bei mir alles in Ordnung ist.<<, antwortete sie jetzt auch mit einem Lächeln über ihr Gesicht. >>Na wo wollen wir hin?<<, fragt Ben und nahm ihre Hand. Sie entzog langsam ihre Hand und antwortet. >>Da du ja neu hier in der Stadt bist, kann ich dir ja mal die Gegend zeigen.<<
>>Das klingt gut. Na dann mal los.<< Sie gingen in die Innenstadt und Judy zeigte Ben die verschiedensten Läden und Klubs. Sie erzählte ihm die Geschichte von einem Haus am Stadtrand, das vorheriges Jahr abgebrannt war. Nach Stundenlanger Stadtführung kamen die beiden bei einem leerstehenden Lagerhaus vorbei und Judy blieb dort stehen. >>Hier war ich als Kind sehr oft. Hier habe ich angefangen zu tanzen.<<, sagt sie, verloren in ihren Gedanken. Ben ging näher an das Lagerhaus heran und verzog das Gesicht. >>Kein Wunder wieso du so grausam tanzt.<< Voller Wut drehte Judy sich zu ihm um. >>Das glaubst auch nur du !<<
>>Dann beweise mir, dass du besser tanzen kannst.<< erwiderte Ben sarkastisch. Angespannt ging Judy richtung Lagerhaus und holte dabei ihren MP3-Player aus ihrer Tasche. Ohne Ben zu beachten ging sie an ein Regal wo ein alter CD-Player stand und schloss ihren MP3-Player dran an. Die Musik ertönte laut und hallte an den kahlen Wänden ab. Judy zog ihre Jacke aus und fing an zu tanzen. Sie kam sich vor wie gestern. Ihre Gedanken waren durcheinander. Sie dachte einfach daran, dass die Musik und das Tanzen, dass einzige waren, dass sie noch richtig glücklich machte und ab da geschah alles wie von selbst, sie tanzte.

So frei hatte ich mich schon lange nicht mehr gefühlt. Die ganze Wut und Verzweiflung, die sich in mir gestapelt hatte, kam nun zum Vorschein. Ein Lächeln spielte sich um meine Lippen und ich konnte nicht anders, als es zu zeigen. Ich schloss meine Augen und sah die ganzen Wunderbaren Momente, die ich in den letzten Monaten erlebt hatte, die allerdings immer seltener wurden. Plötzlich ergriff jemand meine Hand. Ben. Wer auch sonst. Ich spürte wie er mich zur Seite zog, doch trotzdem ließ ich meine Augen geschlossen. Es war ein befreiendes Gefühl, einfach mal abschalten zu können und der Sehnsucht freien Lauf zu lassen, denn meine Sehnsucht gehörte nur dem Tanzen. Als er mich kurz durchschüttelte, verzog ich mein Gesicht und öffnete meine Augen. Grinsend sah er mich an und lachte dann auf, wahrscheinlich wegen meines Gesichtsausdruckes.
>>Okay, okay. Ich hab es verstanden. Du bist relativ gut im tanzen.<< Was hatte ich da gerade gehört? Hatte er wirklich gesagt „relativ“? Das darf doch nicht wahr sein, da hatte ich endlich mal wieder einen freien Kopf bekommen und dann schleuderte er mir auch noch eine „relativ“ gemeine Aussage hin. Ich versuchte meine Wut zu unterdrücken und und grinste frech zurück. >> Dann mach es doch besser, wenn du soviel Ahnung von tanzen hast, dass du mich als „relativ gut“ bezeichnen kannst.<<
>>Äh, wie du möchtest. Zumindest haben wir den gleichen Musikgeschmack.<<, sagte er und ging Richtung CD-Player. Plötzlich ertönte mein Lieblingslied. Ubs. Von wegen gleicher Musikgeschmack dachte ich mir und musste grinsen.
>>Whitney Houston?!<<, fragte er mich, mit einem Gesichtsausdruck, den ich nicht deuten konnte. Ich konnte nicht anders als nervös zu lachen und ich wusste sofort, dass ich rot geworden bin, denn ich spürte die Röte in meinen Wangen. Ben schaltete weiter und blieb bei T-Pain stehen und ging in die Mitte des Raumes.
Okay, jetzt wusste ich, dass ich mich total blamiert hatte, als ich ihn wegen seiner Bemerkung über mein Tanzen blöd angemacht hatte, denn ich war nichts im Gegensatz zu ihm ! Verdammt. Wie konnte jemand nur so gut sein ? Jetzt hatte er mich endgültig in den Schatten gestellt.
Ohne ihn weiter zu beachten verließ ich den Raum und ging Richtung Nirgendwo. Toll ? Drei Mal innerhalb von, wie lange war das her, fünf Minuten, blamiert und zwar von feinsten. Oh nein. Nicht mit mir mein Freund. Ich finde schon eine Schwachstelle bei dir. Er hatte meine ja total getroffen. Das einzige was ich so richtig konnte, so kam es mir bis grade eben noch vor, war tanzen. Super. Zum Glück war ich nicht so eine die schlecht gelaunt ins Bett ging, nein. Ich blieb immer wach und schmiedete schön einen Racheplan. Okay. Jetzt kam ich mir ein wenig kindisch vor. Er hatte ja nichts getan. Ich hab ihn ja dazu angestiftet es zu beweisen, dass er besser war als ich. Na toll diese Suppe hatte ich mir selber eingebrockt! Ein lautes Lachen riss mich aus meinen Gedanken. Ich drehte mich um und schaute direkt in das Gesicht von Ben, der gelassen an einer Wand stand um mich ansah. >>Was?<<, fragte ich ein wenig gereizt.
>>Nichts. Ist nur ein wenig komisch, dass du einfach rausgehst. Habe ich was falsch gemacht?<< Was falsch gemacht? Nein, qwatsch, du doch nicht. Du hast mich nur bloßgestellt, mich dazu gebracht mich zu blamieren, aber davon abgesehen ist alles prima! >>Nein, hast du nicht. Alles im grünen Bereich.<<




Impressum

Tag der Veröffentlichung: 05.08.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Ich widme dieses Buch meiner geliebten Mutter, die immer an meiner Seite war und auch immer der wichtigste Teil meines Lebens sein wird!

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