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Vermutlich hören die Meisten von euch auf zu lesen, sobald sie die Namen der Charaktere zugeordnet haben, aber das istmir egal. ENtweder ihr mögt die Geschichte wegen ihres Stils, oder ihr lasst es bleiben, weil ihr zu subjektiv an die Sache herangeht.

Die realen Gegenstücke der Figuren gehören nicht mir und handeln nach ihrem Willen. Ich habe sie mir für die Geschichte lediglich ausgeliehen.
Denen, die sich nicht abschrecken lassen, wünsche ich viel Spaß beim Lesen!

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„Komm her mein Großer, ich bin wieder zuhause!

Ha ha, ja, ich freu' mich auch dich zu sehen...

Hey~ jetzt mach doch mal langsam...!

So kommst du auch nicht eher an dein Fressen, wenn ich keinen Schritt vorwärts komme...

Ja, gleich... ha ha ha, da sieh, ich hab die Dose doch schon in der Hand.

Schscht... ist ja gut, Garon!“

Tom ging auf Georg zu und setzte ein Knie neben ihm auf den Küchenboden, wo der Bassist hockte und seinem Kater unablässig über Kopf und Rücken streichelte.
Das Tier drückte ihm seine Stirn entgegen und schnurrte in einer nicht zu verachtenden Lautstärke.
Garon umgarnte seinen Besitzer nach allen Regeln der Kunst.
Der murmelte währenddessen weiter auf seinen Kater ein und füllte dabei dessen Napf.

„Du verwöhnst ihn viel zu sehr, das ist dir klar, oder?“
Tom knuffte Georg mit dem Ellenbogen in die Seite, sodass dieser ins Wanken geriet und fast auf dem Hintern gelandet wäre.
„Na, so selten wie ich meinen Kater noch zu Gesicht bekomme, kann das gar nicht schaden.“
Dann grinste er.
„Außerdem sagt mir das gerade der Richtige... wenn ich an dich, Bill und eure Hunde denke...“

„Was ist dann?“
Bill betrat den Raum und durchquerte ihn raschen Schrittes.
Tom sah auf und sagte gespielt empört:
„Georg beschwert sich, wir würden unsere Hunde verwöhnen, Bruderherz!“
Der Sänger brach in schallendes Gelächter aus, was Garon dazu veranlasste, das Weite zu suchen.
„Na, da haben wir ja was gemeinsam, du und wir. Es gibt also doch noch Dinge, die uns verbinden, abgesehen von unserer Liebe zur Musik.“
Georg stand kopfschüttelnd auf.
„Moah, jetzt hast du ihn vertrieben...“
Der Bassist eilte durch die Küche.
„Garon~, jetzt lass dich doch von Bill nicht beim Fressen stören. Weißt doch, dass er es mit der Lautstärke immer gleich übertreiben muss...“
Tom kicherte vor sich hin, während er ebenfalls wieder auf die Beine kam.
„Mensch Bill, dass du aber auch immer gleich übertreiben musst! Ich hab' das arme hungrige Tier wenigstens nicht vom Fressen abgehalten...“
Anschließend machte er sich daran, Georg zu folgen.
„Die Küche is' mir zu unbequem, um hier zu warten, bis der eventuell wiederkommt.“
Tom schlenderte kurz darauf ins Wohnzimmer und fand seinen Freund auf der Couch sitzend, mit seinem laut schnurrenden Kater im Schoß.
Er musterte den selig dreinblickenden Musiker eine Weile, ehe er sich ihm wieder näherte.
Grinsend ließ er sich neben ihm in die Polster des Sofas sinken.

„Weißt du, manchmal überlege ich, ob es überhaupt Sinn macht, dich direkt nach einer Tour zu besuchen...“
Der Angesprochene drehte den Kopf.
„Hm, wieso?“
„Na, weil ich mich dann regelmäßig 'vernachlässigt' fühle.“
Georg legte seinen Kopf leicht schief.
„Ernsthaft?“
Bill setzte sich zu ihnen, nachdem er eine Flasche Cola und drei Gläser auf dem Wohnzimmertisch abgestellt hatte.
Er hatte wieder ein breites Grinsen im Gesicht.
„Klar, wenn wir uns nicht selbst zu versorge wüssten, würdest du uns ja sogar verdursten lassen, sobald dein Katerchen in der Nähe ist.“
Tom schüttelte den Kopf und streckte seine Finger nun selbst nach Garons Fell aus.
„Nee, so schlimm ist es nun auch wieder nicht... aber fast... manchmal.“
Er fuhr dem Kater durchs Fell.
„Aber ich versteh dich ja. Sobald es mir mal zu doof wird, bleib' ich einfach zuhause.“
Bill gähnte betont ausgiebig. Anschließend streckte er sich, lehnte sich nach vorne und schenkte reihum die Gläser voll.
Der Sänger lümmelte sich in seinem Sessel, mit einem Glas in der Hand, zurecht.
Dabei murrte er leise:
„Laaangweilig... ich weiß gar nicht, warum ich mich jedes Mal wieder mitschleppen lasse...“
Tom grinste in Richtung seines Bruders, während er Garon hinter den Ohren kraulte.
„Na, weil du dich zuhause, ganz alleine, erst recht langweilen würdest!“
Bill schüttelte den Kopf und kräuselte die Nase.
„Aber da steht mein Bett... für genau den Fall.“
Jetzt gluckste Georg.
„Du bist echt ein unmöglicher Kerl. Aber falls dir das weiterhilft: Bei mir oben im Zimmer steht auch so ein Teil. Also wenn die Langeweile allzu groß wird... du könntest natürlich auch einfach was vorschlagen, was wir machen könnten.“
„Pffrr... dafür hab ich mich noch nicht genug von der Tour erholt.“
Georg zuckte mit den Schultern.
„Das ist dann wohl Pech.“
Bill fügte an:
„Aber das Bett könnte mir vielleicht wirklich weiterhelfen...“
Er nippte an seiner Cola und stellte das Glas bald darauf auf den Tisch.
„Ich könnte ja, wenn ich wieder wacher bin, bei der Gelegenheit gleich noch ein wenig in deinem Zimmer herumschnüffeln.“
„Du würdest definitiv nichts Interessantes finden.“
Der Dunkelhaarige stand glucksend auf.
„Das hätte ich an deiner Stelle jetzt auch gesagt, wenn ich was zu verbergen hätte.“
Kurz darauf war Bill aus dem Zimmer verschwunden.

„Er ist nicht der Einzige, der sich fragt, warum er sich 'das immer wieder antut'“, bemerkte Georg.
Tom zog seine Hand wieder zu sich.
„Ich glaube er erträgt einfach nur den Gedanken nicht, dass wir eventuell ohne ihn Spaß haben und er damit was verpassen könnte.“
Während er das sagte, grinste er Georg breit an.
Der wackelte mit den Augenbrauen.
„Das kann, wenn er oben in meinem Bett liegt natürlich ü~berhaupt nicht passieren...“
Der Gitarrist lachte.
„Nee, Bill spürt es, sobald wir Spaß haben und kommt dann schneller als der Blitz angerannt.“
Georg riss die Augen auf.
„Das muss ich sehen. Das letzte Mal hab ich ihn beim Videodreh zu 'Spring nicht' rennen sehen und da war er im Vergleich zu 'nem Blitz ziemlich lahm... also lass uns ganz schnell riesigen Spaß haben!“
Der Bassist erntete ein Kichern.
„Dann lass dir mal was einfallen. Aber denk dran: Dafür musst du unter Umständen deinen geliebten Kater davonscheuchen.“
„Hmm... klappt das auch, wenn er 'ne absolut überraschende Situation verpasst?“
Tom wog seinen Kopf einige Momente lang von einer Seite auf die andere.
„Denke schon...“
Der Ältere nickte eifrig.
„Okay, ich werd' mir was ausdenken.“
„Gut, ich warte.“

Tom angelte sich sein Glas vom Tisch, zog die Beine auf die Couch und legte sie neben sich ab.
Er trank einen Schluck Cola und richtete den Blick auf seinen Freund.
Georg war wieder dazu übergegangen, Garon mit langsamen Bewegungen seiner Finger geradezu zärtlich durchs Fell zu fahren.
Dabei zog er die Augenbrauen, in seinem ansonsten sehr entspannten Gesicht leicht zusammen.
Tom legte seine Wange gegen die Rückenlehne und wartete gespannt.
Der Bassist schien wirklich nachzudenken.
Eigentlich hatte er die Bemerkung seines Freundes als simplen Scherz aufgefasst und mit ein paar stillen Minuten gerechnet, in denen dessen Kater wieder zum Mittelpunkt der Aufmerksamkeit wurde, in jeglicher Hinsicht.
Der Jüngere lächelte.
Er war wirklich gespannt, was Georg sich ausdenken würde...

Dieser rührte sich recht bald wieder.
Er suchte Toms Blick.
Relativ leise sagte er:
„Ich hab etwas, das Bill garantiert zum 'Fliegen' bringen wird, falls er Überraschungen tatsächlich wittert...“
Tom registrierte den Schelm in Georgs Augen. Er stellte sein Glas schnell auf den Wohnzimmertisch.
„So? Und was hast du so überraschendes ausgeheckt?“
Ein Lachen.
„Wenn ich dir das jetzt verrate zählt es ja nicht mehr und dein Bruder wittert den Betrug. Machst du trotzdem mit? Es geht nicht ohne dich.“
Der Jüngere hob den Kopf und setzte sich etwas aufrechter hin.
„Na klar, solange du nicht vorhast mich hinterrücks zu meucheln...“
„Ha ha, nein... das nicht.“
„Gut, dann verblüff' mich und locke Bill damit aus deinem Zimmer. Er sollte dann ja auch gleich hier auftauchen, wenn meine Theorie stimmt.“

Georg drehte den Oberkörper ein wenig, reckte das Kinn nach vorne und legte seine Lippen auf Toms.
Dieser zuckte im Reflex zurück.
Dann grinste er und sah in Richtung der Wohnzimmertür.
„Das... hat wohl nicht gereicht.“
Tom drückte dem Älteren einen Gegenkuss auf.
Georgs Augen weiteten sich, aber er wich nicht zurück.
Stattdessen schob er seine Finger in Toms Nacken und erwiderte den Kuss zaghaft.

„Das... das gibt es doch nicht... ihr... ihr...!“
Bill stand wild gestikulierend im Türrahmen.
Unterdessen löste sich Tom von Georg.
„Das war wohl überraschend genug...“

Der Sänger kam inzwischen näher.
„In der Tat. Irgendwie... also, nicht, dass ich nicht schon vorher gefunden hätte, dass ihr eigentlich ganz gut zusammen passen würdet, aber...
Obwohl, kein 'aber', je näher ich darüber nachdenke...
Tom wollte unbedingt heute schon zu dir... und wie er deine Hände jedes Mal unablässig anstarrt, sobald du deinen Kater kraulst.
Vielleicht wäre er ja selbst gerne an Garons Stelle?
Und du, Georg... hmm... ich vermute, der Kuss ging von dir aus?“
Bill grinste.
„Das wolltest du schon seit längerem mal ausprobieren, nicht wahr?
Hast dich aber nicht getraut zu fragen. Klar... bei Gustav wäre das wohl etwas schwieriger geworden und ich bin dir zu durchgeknallt.
Aber Tom... Das Schlimmste, was du dir hättest einfangen können, wär' wohl ein Veilchen gewesen... vor einiger Zeit.
Du hast den Zeitpunkt gut abgepasst, Respekt.“
Der Bandjüngste ließ sich wieder in 'seinen' Sessel fallen.
„Wie war's?“

Georg und Tom starrten Bill beide entgeistert an und bekamen nicht ein Wort heraus.
Ihre Finger lagen in Garons Fell übereinander, ohne dass sie es regestrierten.
„Na, so schwer kann das doch nicht sein... Angeekelt seht ihr mal nicht aus. War's okay, gut, sehr gut oder unglaublich?“

Der Sänger erntete nur weiterhin entgeisterte Blicke.
„Ähhh... Bill, eigentlich...“, setzte Tom an.
Bill fuchtelte entschieden abwehrend mit den Armen durch die Luft.
„Ich kann es mir schon denken. Das war alles ein Gag. Speziell für mich... So war es vielleicht mal gedacht, Jungs, aber hey, mal ganz ehrlich...
Wie bitte kommt man als Hetero zum Spaß auf so 'ne Idee?“
Bill fixierte zuerst Georg und anschließend Tom.
Er grinste.
„Außerdem haltet ihr immer noch Händchen. Jetzt beantwortet doch endlich mal meine Frage... und wenn ihr euch nicht sicher seid, könnt ihr ja einfach nochmal nachtesten...“

Georg murmelte:
„Dein Bruder ist total irre... wir wollten doch eigentlich ihn überraschen und aus meinem Zimmer locken.“
Tom blitzte Georg an.
„Das haben wir doch, aber...“
Er neigte sich wieder etwas näher zu seinem Sitznachbarn hinüber.
„... so 'irre' kann er gar nicht sein... Für mich klang dieser nicht endende Redeschwall eigentlich ziemlich logisch...
Also... wie fandest du's?“
Georg fixierte den Gitarristen und befeuchtete sich mit der Zunge seine scheinbar ausgetrockneten Lippen.
„Ähm, also... ich weiß nicht.“
Bill warf ungefragt ein:
„Ich bin mir ziemlich sicher, dass er es ganz genau weiß.“
Tom grinste.
„Das ist jetzt reine Spekulation von dir, Bruderherz. Ich will dir auf die Sprünge helfen, Georg.“
Er näherte sein Gesicht dem Älteren Stück für Stück. Wenige Millimeter vor dessen Lippen hielt er in seinen Bewegungen inne.
„Ich fand das ganze übrigens wirklich gut...“
Daraufhin küsste Tom Georg erneut, bereits etwas weniger zaghaft als das vorherige Mal.
„Und?“

Georg brachte ihre Gesichter ein wenig auf Abstand.
„Fast... unglaublich.“
Der Bassist hob eine seiner Hände und strich behutsam über Toms Wange.
Diesem entfuhr ein leises Seufzen.

In diesem Moment erhob sich Garon murrend und sprang mit einem Satz von der Couch.
Diese Bewegung und Bills Lachen 'zerstörten' den Moment.
„Ich glaube, du hast es dir für die nächste Zeit mit deinem Kater verscherzt, Georg! Der ist eifersüchtig, dass deine Streicheleinheiten jetzt wohl nicht länger nur für ihn bestimmt sind. Ein wirklich kluges Tier.“
Bill kicherte.

„Vielleicht hat Garon die Situation ja sogar vor euch durchschaut und ist nur geblieben, um sein Herrchen vielleicht doch noch vor 'dem Schlimmsten' zu bewahren...?“

Darauf erwiderten weder Tom noch Georg etwas aber Letzterer murmelte wenig später:
Duhu? Jetzt hab' ich ihn aber gar nich' rennen oder sogar fliegen geseh'n...“

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Tag der Veröffentlichung: 14.07.2011

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