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Wer ist Brad?

Es ist ein Sonntagmorgen und ich sitze hier am Frühstückstisch trinke eine Tasse starken Kaffe und esse eine Erdbeermarmeladen Brötchen. Und neben mir sitzt Brad. Wer Brad ist? Ihr kennt ihn ganz genau, denn jeder von euch wurde schon einmal von ihm besucht. Auch wenn es nicht immer dieselbe Situation war. Er weiß genau wo er euch findet ob zuhause vorm Fernseher, oder abends beim Abendessen, ihn stört es nicht wenn ihr gerade duscht oder das Beet von Unkraut befreit. Er ist einfach immer da wenn der richtige Zeitpunkt gekommen ist. Wie ich Brad kennen gelernt habe? Kann ich gar nicht so genau sagen vernommen, dass er bei mir war habe ich schon im Kindesalter aber richtig verstanden wer er ist und was er will habe ich erst mit 16 Jahren. Und zwar war es ein normaler Schultag wie ihn vielleicht jeder von euch kennt, die Lehrer waren gestresst die Mitschüler nervten total und man musste auch noch an einem Sonnen durchfluteten, warmen Tag in der Schule sitzen anstatt sich am Badesee um die Ecke ans Ufer zu legen und den Tag einfach vorbeiziehen zu lassen und mal alle Sorgen und Probleme hinter sich zu lassen. Aber dennoch saß ich in der Schule und vor mir lag eine Klassenarbeit auf dem Tisch, neben mir saß eine Freundin von mir. Ihr Name war Jessica. Sie war die beste Schülerin in der klasse und ich wusste sie würde die arbeit im schlaf können. Als die Arbeit begann, hielt ich mich steht’s an ihren Antworten und vertraute auf ihr Wissen. Die Arbeit wurde eingesammelt, als ich mein Blatt abgab geschah es, wie ein Schauer lief es mir über den Rücken als ich Ihn sah, Er stand mitten im Raum und starrte mich an. Er war groß, mit breitem Kreuz, sein leerer dunkler blick schien mir direkt in die Seele zu schauen. Er verursachte pure Hilflosigkeit. So ausgeliefert wie in diesem Moment fühlte ich mich in meinem ganzen Leben nicht. Dieses Gefühl wurde nur von der Angst gestört, was er ist, was er hier will, ob er wegen mir da ist und was er wohl tun würde? Ich schloss meine Augen und rieb sie mir in dem Glauben er würde verschwinden, so wie der letzte Tagtraum den ich zu Silvester nach 8 Flaschen Bier hatte in dem ich fliegen konnte. Ich öffnete meine Augen um erneut Nachzusehen und er war weg, ich atmete erleichtert auf. Ich dachte mir nur, ab sofort gibt es keine Energydrinks mehr vor der schule. Die stunde war vorbei und ich packte meine Sachen und freute mich auf Zuhause, wo ich gleich meine Sachen in eine Ecke zu werfen und zum See zu laufen. Mit diesem ziel vor Augen ging ich zum Ausgang der schule, ich wollte gerade durch die Tür gehen, doch da stand er wieder mitten in der Tür, mir scheinbar den einzigen Fluchtweg nehmen zu wollen, schaute er mich mit seinen tiefen schwarzen Augen an und zeigte mit seinem Finger auf mich. Ich drehte schlagartig um und dachte es wäre doch alles nur ein Traum eine Illusion! Und wenn nicht? Was würde er mit mir vorhaben? Ich lief zum Hinterausgang, der Gedanke daran, dass er mich verfolgte ließ mich nicht los. Ich rannte den restlichen Weg nach hause. Als ich zur Tür hereinkam schloss ich sie sofort ab um das kurze Gefühl von Sicherheit genießen zu können. Ich ließ mich erschöpft auf mein Bett fallen und schloss kurz meine Augen. Ich öffnete sie und fragte mich was er wohl wollte? Warum ihn niemand anders sah? Er stand doch mitten im Klassenzimmer? Die Angst durchfuhr mich erneut, denn mir war klar er kann nur wegen mir das sein. Doch was hatte ich getan? Mir tat schon langsam der Kopf weh und ich lag mich hin und musste erstmal schlafen. Ein neuer Tag begann und ich wachte auf und stieg langsam aus dem bett und schlappte mit verträumten Blick ins bad. Um erstmal richtig wach zu werden wusch ich mir das Gesicht mit eiskaltem Wasser. Was aber nichts daran änderte das ich furchtbare Albträume von dieser mysteriösen Person hatte. Der einzige Trost war das es Samstag war und ich wie jeden zuvor an den See laufen würde und mit meinen freunden dort den ganzen tag lang Spaß haben würde. Von dieser Tatsache neu angetrieben zog ich mich an und ging frühstücken, doch es war niemand da auf den Tisch lag ein Zettel, auf dem stand.“ Sind für das Wochenende bei Großmutter, essen steht im Kühlschrank, hab viel spaß mam und Dad“. Juhu, besser hätte es wirklich nicht kommen können, es war Wochenende und ich hatte die ganze Wohnung für mich alleine, dachte ich mir. Ich lief zum Kühlschrank um mir Marmelade, für mein Frühstücksbrötchen heraus zu holen. Als ich die Kühlschrank Tür schloss blieb mir fast das Herz stehen, denn da saß er wieder mitten in der Küche am Tisch. Die Situation kam mir so Ausweglos vor das ich schließlich fragte:“ wer sind sie? Was wollen sie von mir?“ Da Antwortete er mir, mit einer sich mir tief in den Kopf bohrender Stimme:“ Wir müssen reden!“ ich setzte mich vor angst zitternd an den Tisch und frage erneut:“ wer sind sie?“ Er sagte:“ du weißt wer ich bin, weil du willst, dass ich hier bin und ich bleibe so lange hier bis meine Aufgabe erfüllt ist!“ Tausend Gedanken schießen mir durch den Kopf und ich konnte nicht mehr klar denken und ich frage ihn:“ aber was ist deine Aufgabe hier? Und wie soll ich dich nennen?“ Er:“ einen Namen musst du mir geben, denn jeder nennt mich anders. Jedoch meine Aufgabe ist bei allen Menschen auf der Welt gleich, doch diese musst du für selbst herausfinden.“ In meinem Kopf suche ich verzweifelt nach einer Antwort, einer Antwort auf das alles hier, jedoch fand ich keine. „Ok, dann nenne ich dich ab sofort Brad“, sage ich und schaffe mir mit dem vertrauten Namen meines verstorbenen Katers ein wenig Vertrautheit. Während ich am Tisch sitze und endlich meine Brötchen mit Marmelade bestreiche und nach einer antwort suche, sagt er: „ ich lasse dich nun allein, jedoch ich komme wieder und ich möchte dann von dir eine Entscheidung!“ Ich entschließe mich den Tagesverlauf zurück zu denken ab dem punkt als ich ihn zum ersten Mal gesehen habe. Zum ersten Mal sah ich ihn in der schule um12.45 Uhr kurz vor Schluss der letzten Stunde. Ich überlegte den ganzen Tag und lief nachdenklich durch die ganze Wohnung. Am Abend, als ich mich ins Bett legte, schoss es mir wie eine Kugel durch den Kopf, es war mir die einzig plausible Erklärung für das ganze, warum er mich überall hin verfolgte, warum er mich immer wieder fand und warum er mich nicht gehen ließ. Am nächsten Morgen hatte ich die Entscheidung gefällt die er von mir verlangte und rief ihn. „Brad! ich habe mich entschieden! Ich weiß was ich zu tun habe!“. „ dann soll es so sein!“, sagte seine stimme im ganzen Raum, ohne das er auftauchte. Ich verbrachte den restlichen Tag am See um mich mental auf diese Entscheidung vor zu bereiten. Am Abend ging ich beruhigt ins Bett in dem Glauben das es Morgen bald vorbei sein würde. Ich wachte auf und ging in die Schule und bevor ich in meine klasse ging, suchte ich meine Lehrerin auf und erzählte ihr von meinem begangenen Betrug und das es mir leid Tat. Sie bedankte sich für meine Aufrichtigkeit und in meinem Kopf hörte ich Brads stimme zu mir sagen „Gut gemacht!“ Von diesem Tag ist mir Brad, der was ich jetzt weiß, der die ganze zeit mein schlechtes gewissen widerspiegelte, und mir durch die Bedrängungen, das schlechte Gefühl, und die Angst klarmachte das ich das falsche getan hatte, das ein oder andere mal wieder begegnet. Doch jedes wieder sehen mit ihm hat mir klar gemacht was zu tun ist. Und so sitze ich nun wieder mit ihm am Tisch und er Hilft mir bei einer erneuten Entscheidung.

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Tag der Veröffentlichung: 24.06.2011

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