der
„Erzähler“, die „Erzählerin“
Der „Erzähler“ die „Erzählerin“… schildern sagen äussern plaudern plappern schwafeln faseln schwätzen…
Worte welche sich alle in die Weite hinausgetragen lassen können. Sie können aber nur in die Weite hinausgetragen werden, wenn sie erzählt werden… wenn sie ausgesprochen werden. Vielen fällt dies leicht, anderen weniger. Und wenn gar keine Worte verteilt werden können, dann kann sich nichts bewegen, dann kann sich nichts ansammeln. Einsamkeit kann sich ohne mitteilen einnisten, Gedankengut schart sich zum zerbersten an. Es scheint wichtig zu sein, deren Inhalt, deren Einbildungskraft nach Aussen getragen und verteilt zu werden. Der Erzähler, die Erzählerin mögen erzählen, mögen aber auch ihre Worte, ihre Gedanken einzusammeln um sie nachher als Schriften zu stellen. Aus dem Erzähler, aus der Erzählerin gedeiht ein Schriftsteller, eine Autorin. In jedem von uns steckt ein Erzähler. Den Kopf entleeren, Gefühle anzeigen, sich mitteilen. Hunderte von Worten, tausende von Buchstaben. Sie zusammenzusetzen, sie weiterzugeben… es tut der Seele gut. Eine befreite Beschaffenheit löst, mag gedeihen und wächst in den Himmel empor. Ein himmlisches Gefühl beflügelt das Gedächtnis, beeinflusst das Dasein. …Worte sind das Leben. Man muss sie nur erzählen…
FamilienTag 1 …
Rot, Grün, Blau und Gelb… so bunt kann eine Familie sein. Dunkelrot, Dunkelgrün, Dunkelblau, Dunkelgelb… so kann ebenfalls eine Familie sein. Nicht überall mag es so bunt zu und her gehen. Vater, Mutter, manche von ihnen sind noch da, viele von ihnen sind es nicht mehr. Vater, Mutter… sie leben vielleicht Da und Dort. Tochter und Sohn ebenso.
FamilienTag 2 …
Jungenhaft und Althergebracht, Erfahren und Müde… nirgendwo kann man voraussagen, wie eine Familie im Laufe ihres Daseins aussehen mag. Flegelhaft und Übermütig, Glücklich und Kränklich… das Leben nimmt seinen Weg. Ernährer und Behüterin, Mädchen und Sprössling… Ernährer und Behüterin sind für sie da. Und das Tag für Tag.
FamilienTag 3 …
Grossvater und Grossmutter… auch sie gehören in eine Familie. Vielleicht sind sie noch da oder weilen vielleicht schon im Himmelreich. Ohne Grossvater, ohne Grossmutter gäbe es keinen Vater, gäbe es keine Mutter. Und, wo sind dann die Kinder, welche ebenso an einem der 3 FamilienTage mit dabei wären. Grossvater, Grossmutter, Vater und Mutter, Sohn und Tochter… was wäre, eine Welt ohne sie alle zusammen?
Herbstbaum - Herbststurm
Lieber Baum. Lieber Herbstbaum
Baum und Mensch … Mensch und Baum. Beides hat eines Gemeinsam. Beide sind verwurzelt mit dem Erdentum und beides ist aus einem Stamm entsprungen. Ihre Wurzeln verteilen ihre Kraft bis in das äusserste Zweiglein Darum… der Baumstamm, der Stammbaum. Ein Stamm muss kräftig sein. Er muss Stürmen standhalten. Ein Baum lebt sein Dasein fest in seinem Jahreszyklus. Ob im Winter, ob im Frühling, ob im Sommer oder im Herbst. Der Mensch bekommt immer mehr Mühe mit seinem Jahresdasein. Der Winter mag sich nicht mehr tief verschneien, der Frühling beginnt bereits im Winter schon zu spriessen und der Sommer wandelt zwischen dem Frühling und dem Herbst hin und her. Nur der Herbst behält seine Treue gegenüber dem Menschen. Wenn der Sommer seinen spendenden Schatten nicht mehr an uns Menschen abgeben mag, dann meldet er den Wurzeln des Baumes, es wird Zeit für mich, mein Blätterkleid ablegen zu wollen. Mit jedem Farbtupfer auf meinen einst saftigen Blätter werde ich um meines Lastest befreiender sein. Der Baum kennt einen Freund, welcher aber gleichsam auch Feind sein kann. Es ist der Sturm. Sein Freund ist er, weil gerade dann in dieser Jahreszeit es wunderbar ist, wenn sich der heftige Wind seine Backen besonders aufblähen mag und des Baumes Kleid durchkämmt. Der Blätterwald fällt dann nicht nur zu Boden, sondern sie schweben dann der Erde entgegen. Manchmal über eine grössere Distanz, manchmal aber auch nur weniger weit. Das Hin und Her, seine Bewegungen, das Spiel zwischen Herbstbaum und Herbststurm… Ich mag als Mensch diese Zeit. Es ist die einzige Jahreszeit, indem der Baum heutzutage noch ein unverkennbares Zeichen von sich abgibt. Sein grünes Blätterkleid verwandelt sich zu seinem alljährlichen Laubkleid und somit wird es schwächer und schwächer. Der Baum legt sich langsam zur Ruhe. Einfach so lässt er sich entkleiden und wartet auf den Winter, welcher die herbstliche Farbenpracht ablösen möchte. Und wenn der Winter sich nicht richtig durchsetzen mag, bekommt der Frühling ein Problem. Und wenn sich der Mensch nicht mit dem Frühling und dem Sommer übereinkommen kann, dann spürt auch er eine Aufgabe, welche zum Nachdenken gibt. Und darum…
Lieber Baum, danke, indem du dich so SichtbarWundervoll zurück- ziehen magst und deine wohlverdiente Ruhe bekommst. Ich weiss, der nächste Frühling wird kommen und darauf freue ich mich wieder ganz besonders.
Vielen Dank … ein Mensch auf Erden
„Ordnung“
Man würde meinen, mein Laptop hat die ganze Anreise hier hin an dieses wunderschöne Fleckchen Erde selber gefahren. Er ist Müde von der langen Reise. Aber natürlich liegt das nicht an ihm, aber auch nicht an mir ... glaube ich auf jedenfalls! Vermutlich ist die überdimensionale Steckdose schuld daran. Halt eben britisch wie alles hier. Ich bin ja auch hier, um etwas über Land und Leute zu schreiben. Am besten, ich fange mit meinem Zimmer an. Zimmer ist ein wenig übertrieben. Ich würde es eher eine überdimensionale Hundevilla nennen. Es ist einfach, aber für britische Verhältnisse normal. Mein Hund Jenny und ich, wir müssen schauen, uns nicht gegenseitig auf die Füsse oder Pfoten zu treten. Zum Glück ist mein Hund klein und die Bettstelle hoch. So hoch, Jenny kann sich stehend unter dem Bett verziehen. Die eigenartige Höhe aber bringt das Problem mit sich, sie muss athletische Sprünge vollbringen, um auf das Bett zu kommen. Natürlich schafft sie es. Ich muss ihr nicht behilflich sein. Es ist abgesehen von der seltsamen Höhe ein normal grosses Bett. Wenn ich aber nach vierzehn Tagen diese Schlafstätte verlasse, dann muss ich vermutlich, wenn ich nach Hause komme, einen Chiropraktiker aufsuchen. Er muss mir dann den Rücken irgendwie wieder zu grade biegen. Es ist so weich, für Jenny kommt dies entgegen. Wenn ich darauf liege, dann drückt es die darunter liegende Federmatratze um mindesten zwanzig Zentimeter tiefer. Dies erleichtert die Sprungleistung enorm für den kleinen Hund. Die erste Nacht habe ich hinter mich gebracht, geschlafen habe ich wie ein kleiner Herrgott. Jenny auch. Für sie muss es jedoch wie auf einem Boot sein, wenn ich mich jedes Mal im Bett gewendet habe. Das Fussende der Bettstelle ist an der breitesten Stelle im schmalen Raum in die Richtung des Minifernsehers gestellt. Wenn es anders dastehen würde, dann müsste ich es mit einem Hechtsprung versuchen, in meine Bettstelle zu kommen. Wenn die überdimensionale Hundevilla nicht so niedlich Britisch eingerichtet wäre, - zum Teil habe ich meine Reiseutensilien in das Auto ausgelagert - würde ich vermutlich eine andere Hundehütte suchen. Es braucht halt ein wenig Improvisation. Zum Teil mache ich das bereits ganz gut. Wer keinen Kopf hat, der hat zwei Füsse. Ich weiss nicht, wie oftmals ich die schmale Treppe hinunter zu meinem Auto gelaufen bin. Mit der Zeit aber glaube ich, alles dort zu haben, wo es am zweckmässigsten aufgehoben ist.
Aus architektonischen Gründen besitze ich, und wenn es nur etwas Kleines wäre, keinen Tisch, auf dem ich meinen Laptop aufstellen kann. Doch da kommt mir die hohe Bettstelle entgegen. Ich habe den Stuhl - immerhin - an das untere Bettende gestellt, einen Teil des Laptops auf dem Bett, der andere auf meine Knie. Diese Sitzstellung wird mich vermutlich zwingen, öfters mal eine Dehnübung für meinen Rücken oder eine kleine Teepause einzuhalten. Und die nötigen Sachen dazu habe ich zu genüge. Sie liegen aber nun auf dem vermutlich ursprünglichen Nachtisch. Und weil der Nachtisch im Verhältnis zum Zimmerchen direkt gross ist, hat er keinen Platz neben dem Bett gefunden. Dort ist nämlich das Waschbecken angebracht. Der planerische Hausbesitzer hat gar daran gedacht, ein Fenster in die Mauer einzubauen. Es ist den Dimensionen des Zimmers angepasst. Ich achte immer sehr auf die Fenster. Ich weiss nicht, aber sie sprechen mich nun mal an. Anhand meines ersten Eindruckes kann ich sofort sagen, ob ich einen Raum mag oder nicht. Wie erwähnt, es ist klein. Aber ein typisch britisches. Zum Öffnen des Fensters die untere Hälfte nach oben schieben. Eigen - artigerweise klemmt es nicht, was aber fast immer der Fall ist. Die Sicht auf das Meer kann ich mir nur ausdenken. Wenn aber draussen die Touristen am Ende des Tages abgezogen sind, sie sich zur Ruhe gelegt haben, dann höre ich es rauschen bei offenem Fenster. Jedoch der Wind rüttelt ziemlich heftig an die kleine Luke, welche natürlich nicht so dicht ist, so wie wir es bei uns zuhause kennen. Dadurch, indem es in der oberen Hälfte der Mauer eingelassen ist, ich dann in meiner Bettstatt liege, sehe ich nachts einen winzigen Flecken Sternenhimmel,. Dies natürlich auch nur, sofern die Wolken es vergessen zu haben, vorüberzuziehen. Eingerahmt ist das kleine Fenster seitlich von einem farbigen Vorhang. Ich ziehe sie nachts nie zu. Ich möchte ja den Sternenhimmel anschauen. An der einzigen, freien Wand hängt ein Gemälde. Ungefähr zehnmal fünfzehn Zentimeter gross. Es ist das einzige Bild an der Wand. Denn goldenen Schnitt kennt es nicht. Es hangt irgendwie einfach da. Dafür hat es gegenüber dem kleinen Gemälde ein kleines, mahagoniefarbenes Wandregal. Darauf steht ein quadratischer Spiegel. Er gefällt mir. Seine Aufgabe wird der sein, die Hundevilla ein wenig grösser scheinen zu lassen. Dasselbe für den Teppichboden. Quer gestreift verbreitet lässt er mit seinen angenehmen Farben das Zimmerchen fast schon Gross erscheinen. Das stille Örtchen ist draussen im Flur, das Bad oder die darin befindliche Dusche ebenfalls. Wenn nun jemand sein kleines Geschäft oder sich den Sand aus den Haaren spülen möchte, das Wasser abstellt oder damit sein kleines Geschäft verschwinden lässt, dann gluckert es aus meinem Lavabo, welches ebenfalls sehr klein ist. Hinzu kommt noch, dabei das Gefühl zu haben, ein Bach fliesst durch mein kleines Domizil, wenn jemand irgendwo im Haus das Wasser fliesen lässt. Zu erwähnen was den Fernseher anbelangt ist nicht der Rede wert. Er sieht aus wie jeder andere auch, nicht mehr das allerneuste Modell und ohne gewohnte Fernbedienung. Was aber erwähnenswert ist immer die Bezeichnung „Satelitenempfang“. Noch nie habe ich es auf mehr als sechs Sender gebracht, die Hälfte von ihnen mit dem bekannten Ameisenrennen. Aber, ich bin ja nicht wegen dem Fernsehen hier. Ich bin hier um mich nun auf die nächsten dreizehn Tage an das kleine Zimmer einzu - gewöhnen. Ich könnte es schaffen. Ob es aber mein Laptop noch schafft, mal abwarten und Tee trinken. Zum Teil streikt er. So möchte er mir meine unzähligen Schreibfehler nicht anzeigen. Somit muss ich mich zusammenreissen, eben keine Fehler zu schreiben. Ich habe vergessen den Kleiderkasten zu erwähnen. Meine Kleider habe ich irgendwie unausgepackt aufeinander getürmt. Mein Besenschrank zuhause ist ein wenig grösser. Zum ersten Male habe ich eine Zimmertüre, welche mich nicht in die Versuchung bringt, mich selbst draussen im Korridor auszuschliessen. Denn die meisten britischen Türen schnappen zu, wenn man sie hinter sich zuzieht. Wie immer liegt dann der Schlüssel auf dem Bett im Zimmer, und das kann unter Umständen ein wenig peinlich sein. Nun den, wie dem auch sei, in zwei Wochen weiss ich mehr, habe mich an all das Kleine und Britische gewöhnt und so wie ich mich kenne, wieder etwas, worüber ich schreiben kann.
Ordnung muss sein…
… vom Winde fortgetragen …
Was wohl mag ein Höhenflug sein und was mag wohl Bodenlos sein? Es mag sich genauso anhören, wie… was wird Kommen und was wird Gehen! Ein Bild. Ich sitze vor einem Bild. Befindet es sich in einem Leerraum, in einem Zwischenraum oder mag es sich gar Grenzenlos ansehen. Vom Winde Getragen… ich mag es drehen und wenden und doch steht es wieder so da, wie es einst für den Pinselstrich dagelegen war. Ein modernes Windspiel, eine einzelne Feder. Eine Blumenblüte im Hin und Her oder ein saftiger Grashalm himmelwärts wachsend. Zufall des Getragen werden oder einfach nur in Bewegung bleiben?
Vom Winde getragen… vom Winde fortgetragen werden… …sich vom Winde Davonschweben, sich Entfalten lassen…
SchachtelBilder
Schachteln… ein alltäglicher Begleiter. Überall wo etwas aufbewahrt, gestapelt, geordnet oder transportiert wird braucht es Schachteln. Ob sie in Karton, ob sie in Holz, aus Styropor oder Kunststoff hergestellt sind. Für mich ist eine Schachtel aus Karton. Eine Schachtel bevorzugt meist einen Deckel. Er verschafft einer Schachtel klare Linien. Wenn ein Deckel auf einer Schachtel liegt, dann heisst dass, bis hier an diesen oberen Rand kann ich sie beladen. Sie zeichnet eine klare Begrenzung ab. Mit einem Deckel auf einer Schachtel lassen sich auch einfacher Schachteln aufeinanderstapeln. Somit kann ich mehrere Karton- schachteln auf kleinstem Raum zu einem geordneten Dasein aufbewahren.
Eine Kartonschachtel kann aber auch – ob mit Deckel oder ohne Deckel – weit aus mehr als nur eine Schachtel sein. Ich kann eine Schachtel auseinanderfalten. Sie sozusagen in ihren ursprünglichen Zustand auseinanderlegen, bevor sie die Form einer Schachtel bekommen hat. Auf einer ausgebreiteten Kartonschachtel verbergen sich Landschaften, Bilder, Durchblicke, Eingrenzungen, Verschlungenheiten, Zwischen- räume und vieles mehr. Ich kann die ausgelegte Schachtelfläche in gegebene Felder einteilen oder kann sie durch nachgeahmt gezogene Linien neu formatieren. Dann die Dreiecke, Rundungen, Quadrate, Trapeze und Rechtecke ausmalen, hervorheben und mit dicken Linien neu eingrenzen. Was ich jedoch nicht kann… ich kann sie mit denn neue gezogenen Linien und Eingrenzungen aus ihrer ursprünglichen Form als einstige Kartonschachtel nicht neu zusammenfalten um ihr ein neues Aussehen zu geben. Es gibt grosse Kartonschachteln, es gibt mittlere Kartonschachteln und es gibt kleine Kartonschachteln. Ich kann einer ausgefalteten, grossen Schachtel eine Kleinere anfügen und an dessen Seite ergänzen mit einer mittleren Grösse. Aber, ob sie nun auseinandergefaltet sind oder in ihrer ursprünglichen Zweck- gegebenheit aneinander gereiht sind, beides ergibt so etwas wie Bilderlandschaften. Eingebogen und gefalzt wirken sie Dreidi- mensional, auseinandergelegt in unterschiedlich erscheinenden Ebenen. Eine Art Miniaturdreidimensionalität. Aus Kartonschachteln Bilder gestalten. Die Eingrenzungen, Durchblicke, Einfriedungen, sie alle öffnen sich als Farblandschaften. In diesen Bilderlandschaften gehören Tätigkeiten so wie Worte, Farben, Gegenstände, Gedanken, Geist und Seele. Neues Schaffen. Neues Schaffen, was normalerweise nach seiner Funktion als Behältnis, Aufbewahrung oder Transportgegenstand wegegeworfen, eingesammelt eingestampft wird.
SchachtelBilder… mehr als nur BilderSchachtel…
… unbeschwert …
…unbeschwehrlicher plaudern und singen die vielen unterschiedlichen Vögel aus den umliegenden Grüngeflieder und Dachrinnen…
…unbeschwehrlicher fliegt ein kleines Flugzeug über mich hinweg…
…unbeschwehrlicher liegt mein kleiner Hund einmal Da und einmal Dort in einer grünen Oase der Stille…
…unbeschwehrlicher hat der Fenstermonteur das lädierte Fenster im Treppenhaus repariert…
…unbeschwehrlicher kriecht ein schwarzer Käfer unter dem gelb angestrichenen Gartentisch durch…
…unbeschwehrlicher schallt eine der fünf Glocken vom Kirchturm mitten am Nachmittag zu mir herüber…
…unbeschwehrlicher lässt sich mit ein wenig Geschick die Kindersicherung auf der schlanken Glasflasche öffnen…
…unbeschwehrlicher rattert irgendwo ein Rasenmäher über eine schon fast ausgedörrte Grünfläche...
…unbeschwehrlicher malt eine der drei Künstlerinnen in bunten Grüntönen ein kleiner Ausschnitt aus der stillen Oase der Ruhe…
…unbeschwehrlicher schreibe ich Dies und Das über Unbeschwehrlichkeit…
…unbeschwehrlicher hat sich heute Ömeli entschieden, an einer Fahrt ins Blaue teilzunehmen und dafür ihren traditionellen Jassnachmittag sausen zu lassen…
…unbeschwehrlicher richtet die zweite der drei Künstlerinnen im Garten ihr für diesen Nachmittag kleines Malparadies ein…
…unbeschwehrlicher hat der vergangene Sturm den tönernen Raben zu Boden geworfen und ihn in Duzenden von Scherben zurück gelassen…
…unbeschwehrlicher verpasse ich die Fähre über den See, mit der ich eigentlich heute vorgehabt habe, wieder einmal etwas Kurzes zu schreiben…
…unbeschwehrlicher versucht eine winzige Fliege aus dem grossen Glas auf dem gelben Tisch zu trinken…
…unbeschwehrlicher sitzt die dritte Künstlerin auf der rotkarierten Picknickdecke und lässt sich ebenfalls zu einem Bild in unterschiedlichen Grüntönen malend zu verleiten…
…unbeschwehrlicher entscheide ich mich, die verpasste Fähre vielleicht Morgen oder Übermorgen zu benützen, damit ich was neues Schreiben kann über Unbeschwehrlichkeit...
…unbeschwehrlicher nun vergeht dieser wundervolle Frühlingstag in seiner Unbeschwehrlichkeit...
…und zu guter Letzt ist die Unbeschwehrlichkeit dazu da,
die Beschwerlichkeit auszufüllen mit der Unbeschwehrlichkeit…
… erzählend …
Ein Meer von weiss-gelben Margeritenblüten, rund ein halbes Dutzend ungleich grüne Grashalme, unzählig unvergleichbarer bunter
Blumenvielfalt, Bienen und Wespen kriechen hinein, gemeinsam saugen sie ihren feinen Nektar in sich auf …
Ein Chor von unterschiedlichem Vogelgezwitscher, Schmetterlinge, doch Einige an der Zahl, Marienkäfer und Ameisenkolonen, sie verweilen an und auf den saftigen Grashalmen, zeigen den Läusen, wer hier leben darf …
Der kleine Hund auf seiner alttäglichen Erkundungstour, weit oben und an einem sicheren Ort, da haust eine Amselmutter in ihrem ge- flochtenen Nest, bewacht sorgsam das kleine Amselkindelein und fest stellt der kleine Hund, weshalb bin ich keine schleichende Katz…
Da drei Keramische Vasen, dort ein sitzender Engelsbursche, ein geflochtener Pflanzenstamm überwachsen vom saftigen Gras, das ausgediente Treibhausglas umgarnt mit einer gelben Blumengirlande, die bunte Wiese ständig wechselnd ihr Gewand …
Herr von Quak, seit dem Frühling hier im Garten, geniessend und ein Bekenner des sich an der Sonne Ahlens, ein ferner Verwandter Herrn Quak von der Ruh, ebenfalls ein Frosch der Tat, auch er brütet im bestimmten Schneidersitz, meditierend mit geschlossenen Augen auf seinem hölzernen Throne …
Die gelbe und die rote Bank, sie sind weiss wie lang schon hier in diesem kleinen Wiesengrün, manchmal an nicht zu heissen Tagen,
liegend auf ausgebreiteten flachen Kissen, eine kleine alte Frau schlafend von der Sonne umgarnt im kühlen Schatten …
Es scheint und so bekam ich es überliefert aus fremder Hand, geniesst sie zum ersten Male hier in ihrer kleinen Grünoase wiegend das Hin und Her der langen Wiesenhalme und das bunte Blumenmeer, dieses Bild, ich sehe es nicht selten mehr, eine kleine Oase geschaffen für eine alte Frau wie sie …
Eine kleine Oase hinter dem dunkelgelben Haus, sie ist für alle da welch gehen ein und aus.
... auseinandergehend …
… zwei Amseln, schwarz in ihrem Federkleid, gelb ihre spitzen Schnäbel. Langsam hüpfend lustwandeln sie zwischen den vielen weiss-gelben Margeritenblumen hindurch. Schüchtern, achtsam, hellhörig sich nähernd zu meinen Füssen.
Bienen, Wespen und unzähliges anderes Getier, am Morgen und am Nachmittag suchend, arbeitend, produzierend noch in den kleinen und grösseren Margeriteninsel umher schwebend. Dann, am späten Nachmittag summend und tanzend zwischen den Geästen eines blühenden, mit seiner weinroten verzierten Blütenpracht versehenen Buschstrauches weilend, wartend, bis der kommende Tag Neues zu verteilen mag.
Der vielen Vögel für mich unbestimmbaren Namengebend, ihr pfeifen, ihr zwitschern, ihr musizieren. Sie alle erzählen sich von diesem wunderbaren Tag. Auf den aufgewärmten Sitzplatz sich des feierabendlichen Frohsinns geweiht, ein kunterbuntes Spatzentrio spielend, neckend, friedvoll dahintreibend.
Auf dem Daches Giebel, gemeinsam sitzend, ein unüberhörbares gurren eines Taubenpaares. Am Morgen sie mich immer erinnernd an den aufwachenden Tag. Dann, abends, wenn es langsam am Eindunkeln ist, die Sonne sich zur Ruhe legt, dies gleiche Taubenpaar mir eine gute Nacht wünscht.
Unterschiedliche menschlicher Stimmen sich anhörend aus meines nachbarschaftlichen Umgebung. Auch sie, zunächst noch beredsam unterhaltend. Zum Teil über Nachbars Gartenzaun, andere wiederum von Balkon zu Balkon, selbstredend sich anhörend ein junger Mann nur alleine mit seinem Handy vorbeilaufend.
Wenig später, langsam sich verabschiedend, das nach Aufräumen erklingenden herum schieben einiger Gartenstühle. Das klirren zusammenschiebender Weingläser, Abschied eines fast sommerlichen Frühlingstages. Wasserhähne, zugänglich des Besitzers kleinen Gartenoasen, wartend auf ihr füllen der gelben, grünen, roten Giesskannen. Bereit um des bunten Blumenpracht, des künftig knackigen Salates und des unterschiedlich geformten Gemüses gerecht zu sein.
Ein schöner Tag, ein schöner Abend
… auch Morgen wird er wieder kommen …
Der Fotograf…
„Weites Blickfeld, aufregendere Bilder, 27 mm Weitwinkel, und 5,1 Megapixel“... hinzu kommt noch das „Hochauflösende 4fache optische Zoom, die schnelle Kamerareaktion und der schnelle Autofokus. Im Weiteren die fortschrittliche Bildbearbeitungstechnologie. Selbstverständlich ist das Gehäuse stabil und der sehr hohe Bedienungskomfort ist selbstverständlich. Mit dem schwenkbaren Monitor mit LCD Drehung, des Makro, zusammen mit der Super Makro Einstellung und der Vielzahl von Aufnahmeprogrammen, das vielseitige Belichtungsmesssystem mit Histogramm und die Weissabgleichstellung, zusammen mit Belichtungskorrektur und automatische Belichtungsreihen. Zu all dem gehört natürlich der Langzeit - Akku mit zum dazugehörigen Zubehör... nun ja, hört sich alles sehr gut an. Die schlagenden Worte aus der bunten Broschüre haben mich überzeugt. Die ergänzenden Erläuterungen über dieses Produkt durch den Verkäufer haben den Rest hinzu gegeben. Ich muss zugeben, ein wenig schlechtes Gewissen gegenüber meiner alten Kamera habe ich schon... aber nun bin ich halt der Besitzer einer neuen Fotokamera. Der begeisterte Verkäufer weiss nicht, was auf ihn zukommen wird, ist aber selber schuld. Denn er hat mir ja das Angebot gemacht, wenn ich es nicht begreife, was ich da künftig in meiner Hand halte!
Selbstverständlich kann ich jeder Zeit zu ihm kommen und zusammen werden wir das Begriffsstutzige schon irgendwie in eine Kapiertheit umwandeln können...
Ja, nun bin ich Besitzer einer neuen Kamera. Selbstverständlich einer Digitalkamera! Das versteht sich von selbst. Man sollte ja mit der Zeit gehen. Vor einigen Wochen, da war ich noch ein vehementer Gegner von diesem neuen, zukunftsträchtigen Wunderding. Über Neujahr habe ich Zeit, mich mit ihr auseinander zu setzen. Wir, also die neue Kamera und ich, sind dann doch einige Stunden zusammen gesessen. Alleine, mit der neuen Digitalkamera, zusammen mit dem einfach zusammengefassten Bedienungsheft. Ich muss zugeben, mit dem sofortigen Betrachten der frisch geschossenen Bilder hat es schon was an sich. Aber, gute Motive ablichten, an dem fehlt es bei mir nicht. Immerhin habe ich bereits schon Einiges herausgefunden. Das Bearbeiten der Bilder, nun, da will ich nicht vorgreifen.
Die alte Kamera... da habe ich einfach einen Film eingelegt, Klappe zu, das richtige Objektiv aufgesetzt, die richtige Einstellung gewählt und konnte mich auf neue Bilderjagt begeben. Was um Himmelswillen aber ist damit gemeint, wenn in der wunderschön gestalteten Hochglanz gedruckten Broschüre steht: Eine Belichtungskorrektur über Plus Minus 2 LW in Eindrittel oder Einzweitel LW – Stufen ist möglich. Mit automatischen Belichtungsreihen Bilder kann in einer Serie mit 3 oder 5 unterschiedlichen Belichtungen in Eindrittel, Zweidrittel und 1 LW – Stufen aufgenommen werden. Oder weiss ich, was eine Weissabgleicheinstellung ist!!! Ich kann es nur erahnen, was damit gemeint ist. Dazu sind auch ein paar farbige Beispiele in der bunten Broschüre abgebildet. Unter Weissabgleichstellung versteht sich ganz einfach: Automatik, Vorwahl „Preset“ oder Weissabgleich auf Tastendruck „One Touch“ stehen zur Auswahl. IESP (intelligent Electro – Service Pattern) oder zu Deutsch übersetzt (intelligentes selektives Mehrfeldsystem) II Auto gibt die Farben originalgetreu wieder, speziell die Hauttöne können schön und natürlich zur Geltung kommen. Mit der Vorwahl können sie den Weissabgleich für Tageslicht, Bewölkung, Sonnenuntergang, Schatten, Kunstlicht, oder 4 Arten Leuchtröhrenlicht einstellen. Mit dem individuellen Weissabgleich auf Tastendruck lässt sich dieser noch präziser bestimmen, indem sie die Kamera dabei auf ein nahe gelegenes weisses Objekt ausrichten. Sie können auch eine Feinabstimmung in Stufen – 7 (rot) und + 7 (blau) vornehmen. Spezielle Weissabgleichabstimmungen können ausserdem als „Custom White Balance„ gespeichert werden. Die Möglichkeit, eine Vielzahl von Aufnahmeprogrammen zu wählen klingt in ihrer Erläuterung auch nicht übel. Die Aufnahmeprogramme umfassen P/A/S/M Belichtungsteuerung, vielseitige Motiv – Programme, My Mode und Motion - JPEG. Programm -, Zeit, Blendenautomatik und manuelle Belichtungseinstellung lassen ihnen freie Wahl in der Belichtungssteuerung. Mit den Motivprogrammen können sie passend zu der jeweiligen Situation hervorragende Bilder aufnehmen (Porträt -, Sport -, Landschaft - Porträt - oder Nachtaufnahmeprogramm). Mit „My Mode“ können bis zu 8 persönliche Einstellungskombinationen gespeichert werden, mit denen sie immer schnell mit ihren Lieblingseinstellungen fotografieren können. In Motion – JPEG können klare bewegte Bilder im VGA – Standard 640-mal 480 Pixel) inklusive Ton aufgenommen werden. Es ist ebenfalls möglich, P/A/S/M – Belichtungssteuerung, My Mode oder Motion – JPEG mit vorwählbaren Motivprogrammen wie Porträt-, Landschaft- oder Nachtaufnahmeprogramm zu kombinieren, um so Farbe, Schärfe, Kontrast und Sättigung ganz nach ihren Wünschen zu erhalten.
„ Lebensschiff “
Jeder von uns mag einem Schiff gleichen. Zumindest was unser Leben anbelangt. Man erblickt das Licht der Welt und wiegt sich von der ersten Sekunde an in einem geschützten Ankerplatz. Als Säugling, als kleines Kind. Es fühlt Wärme und Geborgenheit und denkt gar nicht an ein mögliches absinken. Ein Schiff kann das. Es braucht zwar sehr viel bis es zu einem Sinken kommt. Aber, es gibt kein Schiff in unserem Dasein, welche unsinkbar sind. Als Kind spürt man sehr wenig davon. Vermutlich liegt nicht einmal eine Wahrnehmung vor. Doch dann, wenn das Kind in einen weiteren Lebensabschnitt hineinwächst, dann tauchen unweigerlich einmal Sturmböen auf. Wellen auf dem sonstigen ruhigen See schlagen sich Höher und Höher, legen zum Teil unvor- stellbare Energien frei. Viele von diesen Wogen erreichen Höhen, wo ihnen nichts anderes übrig bleibt als sich dann nicht selten in einem tosenden Fall zu überwerfen. Man befindet sich auf dem Schiff des Lebens und scheint für immer und ewig den Dünnungen ausgeliefert zu sein. Höhen und Tiefen, Auf und Ab. Ein unaufhörlicher Wellengang. Es kommt die Zeit der tobendenden Herbst und Winterstürme. Diese Zeit ist bekannt für ihr unberechenbares Erscheinen. Wellen und Wasser überfluten, haben die Kraft dazu, zu zerstören. Ein gutes Schiff pflügt sich durch diese Wellentäler. Die Sturmfluten können aber auch Heraus- fordern. Sie reizen zu Abenteuer, oder zur bekanntlich lang gesuchten Freiheit. Wiederum der Beginn eines Lebensabschnittes. Anzeichen für das Mithalten mit den Erwachsenen zeigen sich ab und doch, noch immer fühlt man sich ausgeliefert. Eingesperrt im schützenden Rumpf des geborgenen Schiffes. Doch das Schiff befindet sich auf hoher See. Ein abspringen, ein loslösen ist nicht möglich. Man darf träumen. Jedes Schiff muss irgendwann einmal in einen Hafen einlaufen. Aber dann, wenn man glaubt, wieder festen Boden unter seinen Füssen zu spüren, was dann? Am Ufer stehen, in die Ferne schweifen. Das junge Leben denkt nach, hat die wildesten Stürme durchlebt. Das tragende Schiff, es hat das Lebensgefühl stark gemacht. Doch Andere werden kommen. Nun bekommt man die Möglichkeit, ein anderes, sein Eigenes zu erwerben. Ja, dort steht es. In unmittelbarer Nähe des eingelaufenen, geankerten Mutterschiffes. Es fordert auf. Es fordert auf, mit ihm neue, unbekannte Ufer zu entdecken, sie zu erforschen. Ja, unterdessen ist man Erwachsen geworden. Man ist das geworden, wovon man sein ganzes bisheriges Leben geträumt hat. Das geborgene, beschützende Kinderschiff, das stürmische, herausfordernde Jugendschiff. Es kann beruhigt im heimatlichen Hafen liegen bleiben, neu auslaufen mit anderem Leben an Bord, vergangenes hinter sich lassen. Aus dem hilflosen Kind, dem unsicheren jugendlichen Leben bin Ich geworden.
Und heute… viele Jahre sind seit meinem Erwachsenwerden vorübergegangen. Aber erst heute, viele, viele Jahre später fahre ich erneut aus einem schützenden Hafen aus. Wie viele Schiffe in all den Jahren meines Daseins mich begleitet haben, auf ihnen Ängste und Tränen, Buntes und Schönes ausgelebt und anvertraut habe… ich weiss es nicht. Doch nun habe ich einen neuen Hafen angelaufen und es war eine lange Reise über den weiten Ozean des Lebens. Trotz seiner weiten Herrlichkeit, seinen herausfordernder Wellen…
Ich habe es geschafft, zu neuen Ufern aufzubrechen.
Der Ausreisser...
Auf zu neuen Ufern, ausreissen… doch, wo ist das? Und, was erwartet mich dort? Möchte ich dann überhaupt zu neuen Ufern aufbrechen und weshalb beschäftigt mich dieser Gedanke des Ausriessens so sehr? Es ist Winter. Es mag an der Jahreszeit liegen und es ist kalt. Ich liege hinter der schützenden Mauer einer Hafenanlage. Die Kälte hat Luft und Wasser zu einem dünnen Eisteppich verschmolzen. Ich bin eine Boje. Ob es Zufall oder Schicksal ist, im Gegensatz zu den anderen Bojen bin ich mit einigen Gleichgesinnten nicht oder nicht mehr eingeschlossen im festen Eisteppich. Oh ja, es gab Winterjahreszeiten, da war auch ich eingegrenzt zwischen Wasser und Eis… eingefroren zwischen Wasser, Luft und Eis. Kälte und Wärme lassen den Eisteppich wandeln. Frostigkeit und Wohlwollen spielen miteinander. Das Wasser trägt das dünne Eis, lässt sich einschliessen für eine unbestimmte Zeit. Jedenfalls so lange, bis der Frühling ungeduldig erwachen möchte. Das Eis, zusammengeformt zu dünnen Platten, flach liegend im Becken hinter schützenden Mauern des Hafenbeckens… wenn sie angewachsen sind in bestimmter Grösse, dann teilen sie sich. Wenn es einigen Wellen gelingen mag, durch die schmale Pforte der Hafeneinfahrt hinein- zugelangen, dann mögen die dünnen Eisschichten sich aneinander reiben. Dort wo sich Risse zwischen den Eisplatten bilden, dort möchte das eingeschlossene Wasser an die Freiheit dringen. Heute hat es Glück. Kein frostiges Wetter, Wärme und Kälte haben sich zu einer gegenseitigen Einheit zusammengetan. Wie schon erwähnt, mein Schicksal meint es gut mit mir. Zwei, drei anderen Bojen liegt es ebenfalls zum Wohlwollen. Auch sie sind sich am überlegen… soll ich oder soll ich nicht? Die gefrorenen Eisplatten haben ihr Tribut zugunsten der Sonnenstrahlen abgegeben. Luft und Wasser sind zurückgekehrt. Was für mich schon seit langem von einem Traum heraus nun Wirklichkeit geworden ist – ich habe mich aus meinen Fesseln des Angekettenseins befreien können – lasse ich mich hinaus in die Weite des endlosen Horizontes ausserhalb der schützenden Hafenmauern treiben. Einfach treiben lassen… zu neuen Ufern treiben lassen. Die anderen Bojen, ihrer Freiheit so nahe. Sie zögern, getrauen sich nicht. Doch auch sie möchten ihrem Dahinfristen gerne ein Ende setzen. Doch ihr Stillstand, ihr Ausharren, das Warten und doch… ab in die Freiheit. Losziehen, neue Ausblicke erhaschen, ausreissen. Die Jahreszeit. Der Winter. Langsam fristet er daher, taut gemächlich auf, befreit das eingeschlossene Wasser. Aufbruch ist angesagt, der Frühling meldet sich an. Dort ausserhalb der dicken Mauern. Die unglaubliche Weite des Sees, zu neuen Ufern aufbrechen, ausreissen...
Ich tue es… Wir tun es… Wir versuchen es.
Fahrtenwind…
Ob von einem geräuschvollen Motor angetrieben oder ob mich ein volles Segel vorantreibt… ich mag es, wenn sich der Wind durch meine Haare weht und mein Gesicht berührt. Des Fahrtenwindes Beweg- ungen, eine natürliche Begebenheit. Doch weshalb befinde ich mich andauernd in Bewegung? Ist es Rastlosigkeit oder ist es Unsicherheit? Mag es sein, weil ich die Bewegung, den Fahrtenwind einfach nur an mir spüren mag oder gehört er einfach zum irdischen Dasein? Sollte das stolze Segeldreieck steht’s aufgebläht sein vom Windes treiben oder ist es falsch, sich zu wünschen, indem der Motor einfach einmal keinen Treibstoff mehr zuführen möchte? Es ist schön, sich überschaubar treiben zu lassen. Auch Treibenlassen erzeugt Fahrtenwind. Und es ist ein gesunder Fahrtenwind. Immer wieder mag er mein Gesicht berühren, mag er durch meine Haare streichen. Ein jeder Motor mag eines Tages, sich nicht mehr drehen zu müsse, ein jedes Segeldreieck mag eines Tages den Wind nicht mehr in sich aufnehmen. Also gebe ich mir Sorge des Fahrtenwindes wegen. Treibenlassen und Fahrtenwind. Ein physikalisches Gesetz, nutzen wir es aus.
Haus im Grünen
Haus im Grünen… wo kann ich dich finden? Stehst du in meiner Nähe? Oder finde ich dich vielleicht in der Toskana? Wenn ich dein Bild betrachte… ja, dann stehen deine Gemäuer irgendwo in der langgezogenen Hügellandschaft der Toskana! Mir fallen die in den himmelragenden Zypressen auf… ach nein, sie sind auf den beiden anderen Bildern aufgemalt, welche damals gleichzeitig entstanden sind.
Haus im Grünen… magst du auf der grünen Insel liegen? Weisst du, die grosse grüne Insel, welche sie Irland nennen mag. Wobei, ich mag mich nicht daran erinnern, indem du jemals auf dieser Insel geweilt hast. Ich bin auch noch nie auf der grünen Insel gewesen. Vielleicht eines Tages... ob sie wirklich so Grün sein mag?
Haus im Grünen… doch, ich weiss, ich spüre es. Irgendwo da Draussen im Grünen stehst du auf deinem ehrwürdigen Fundamenten, dein Mauerwerk ist weissgekalkt und dein Dach ist mit hellem Schiffer gedeckt. Ich weiss, ich bin dir schon einmal begegnet. Jedoch, ich mag mich nicht daran erinnern, indem ein Baum in deiner Nähe gestanden ist! Dafür - es mag mir ins Gedächtnis rufen - du standest auf einer leichten Anhöhe, in der Ferne hörte man das Rauschen der anrollenden Wellen vom weiten Meer und um deine Gemäuer ist das Gekreische von Möwen zu hören. Morgens wenn ich am Fenster gestanden bin, dann habe ich die aufgehende Sonne hinter der noch schlafenden Anhebung beobachten können und abends, wenn sie sich zur Ruhe legen wollte, dann bin ich in der grünen Wiese vor dem kleinen Haus gelegen und habe mich von ihren restlichen Strahlen verwöhnen lassen. Ja, Haus im Grünen. Jetzt weiss ich, dass ich dir schon einmal begegnet bin.
Texte: Geschriebenes by küdeRüegg atelierKernow09
Gemaltes by monikaRüegg
Tag der Veröffentlichung: 29.05.2009
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Für meine grosse Schwester welche für ihren kleinen Bruder ein grosses Vorbild ist was die Kunst anbetrifft.