Cover


Lina ist 17 Jahre alt und geht in die 11 Klasse eines Gymnasiums in ihrer Stadt. Renett ist eine etwas kleiner Stadt mit gemütlichem Cafés, einfache Imbisse, Kinos, einem Stadtpark, grottigen Busverbindung und einer Menge von Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Dort lebt Lina in einer kleinen 3-Zimmer Wohnung.


Herr Müller mein Chemie- sowie Mathematiklehrer kam auf mich zu und brummte mir grade eine Strafaufgabe auf als ein schriller Schrei das eben vorhandene Bild zerstörte. Mühsam öffnete ich meine Augen. Langsam schweifte ich mit meiner Hand über das große Bett, indem ich lag. Nach einigen Sekunden hatte ich den Wecker gefunden der ununterbrochen, ein für mich nach Sterbelied klingendes Geräusch ertönen ließ. 5.00 Uhr, wie ich den Morgen hasste, wie ich es hasste wenn ich nicht meinen Schlaf bekam. Eigentlich war ich ja selber Schuld. Was bleib ich auch immer so lange wach? Ich rappelte mich auf und schaltete meinen Stereoanlage an. Lauschte der viel zu lauten Musik. So wurde ich am besten wach, ob ich aufstand war noch eine andere Frage.

Unter der Dusche tanzend trällerte ich all die Lieder von K.I.Z mit während ich verzweifelt versuchte meine Beine zu rasieren. Wie gesagt ich tanzte. Ich war doch aufgestanden, obwohl ich kurz in Erwähnung zog, einfach mal liegen zu bleiben. Das Handtuch um meinen Körper gewickelt, stand ich nun vor der Spiegelreihe und föhnte mir meine lockigen Haare, die mir knapp bis zur Mitte meines Rücken gingen. Nach dem föhnen zog ich mir eine helle Röhrenjeans an, die am Knie kaputt war, ein grünen Rollkragenpullover und meine Chucks. Abschließend schminkte ich mich noch etwas, trug Deo auf und verließ wie immer gehetzt meine Wohnung. Draußen zog ich mir schnell noch meinen karierten Mantel an bevor ich los ging. An der Bushaltestelle angekommen dauerte es nicht lange bis mein Bus der zur Renett-Agust-Schule fährt, kam. Ich stieg ein und setzte mich neben ein ziemlich kalt-guckenden jungen Mann der vor Arroganz nur so strotzte. Obwohl er so aussah als würde er jeden Moment jemanden ohne mit der Wimper zu zucken umbringen.. fand ich ihn sympathisch. Nach einigen Minuten guckte ich zu ihm rüber und musterte ihn von oben bis unten dann schaute ich in seine Augen. Grade als ich weg gucken wollte schaute er von der Straße weg und guckte mich mit einem so durchdringenden Blick an das ich Gänsehaut bekam, ich guckte ihn noch etwas an dann lächelte ich und ließ mich langsam zurück in den Sitz sinken. Ohne darauf zu warten wie er reagierte. Ich hielt gerne Augenkontakt. Aber am liebsten hätte ich sofort weg geguckt, diese Ehre wollte ich ihm aber nicht geben. An seiner Haltung konnte ich genau erkennen das er wusste wie er wahrgenommen wird. Er wirkte fast schon bedrohlich. Mein Gedanke an den Mann neben mir wich und machte einen anderem Platz. Neuer Schüler ! Ich war total gespannt, nein sogar nervös – es klingt seltsam aber neues war mir nicht geheuer. Der Bus hielt. Ich stand möglichst elegant auf und ging mit schnellen Schritten hinaus über den Schulhof durch die verschiedensten Gänge zur Klasse. Angekommen ließ ich mich auf mein Sitz fallen ohne auch nur ein Wort an die Mitschüler zu richten. „Morgenmuffel, von der schlimmsten Sorte“, meinte meine beste Freundin Paula lachend und setzte sich links neben mich. Der rechte Platz blieb frei, wie hätte es auch anders sein sollen, Mareike war mal wieder krank. Sie war eine Schulkameradin von mir. Ich schaute zu Paula und fragte sie ob sie wüsste wie der neue Aussah oder andere Infos hätte, doch sie schüttelte den Kopf und meinte „Nein, aber werden wir ja gleich sehen“. Unser Mathematiklehrer kam herein. „Guten Morgen alle miteinander“. Der hatte wohl keine Probleme Morgens aus dem Bett zu kommen. Ein Gemurmel war von der Klasse war zu hören. Ich tickte Paula an. „Ich will den neuen jetzt sehen, ich bin so aufgeregt“ Mit einem verschmitzten lächeln antwortete sie „ Weißt du Lina,..“ Doch sie wurde von einem Klopfen unterbrochen. Voller Vorfreude starrte ich zu Tür. Die sich geschmeidig öffnete. Neben mir fing meine beste Freundin an zu lachen. „Zügel deine Gesichtszüge“ ich guckte sie verdattert an. In dem Moment wo ich ihn sah ist mir anscheinend alles aus dem Gesicht gefallen den meine Freundin neben mir war noch immer am lachen. Es war der Typ aus dem Bus, neben den ich saß. Dort stand er. WOW, der war ja noch größer als ich gedacht habe ! Um die 1.90. Er drehte sich zu Paula die immer noch am lachen war. Diese verstummte augenblicklich. Kein wunder der wirkte wie ein Serienkiller mit seinem Blick. Mein Fresse was ist dem denn über die Leber gelaufen ? Sein blick huschte zu mir und er betrachtete mich gründlich, er fing oben an und ging dann weiter runter, natürlich blieb er bei meinem leichten Ausschnitt hängen. Aber nicht lange. Er fasste sich wieder und schaute zu Herr Müller dieser kündigte ihn nuschelnd an. „Das hier ist Dennis, der neue Schüler“ Etwas leiser sagte er dann zu Dennis „Setzen sie sich doch dort hin“ und deutete auf den platz neben mir. Fuck! Das war es dann wohl mit meiner Konzentration. Elegant setzte er sich auf den Stuhl und lehnte sich zurück ohne mir Beachtung zu schenken ich tat es ihm gleich. Paula stieß mich an „Was ist denn das für ein Psychopath?“ Hilflos zuckte ich mit den Schultern, „Ein Gutaussehender!“ Sie schüttelte den Kopf und wandte sich dem Geschehen des Unterrichts zu während ich mich auf meinem Stuhl immer mehr versteifte. Es klingelte , dankbar schaute ich gen Himmel. Dennis erhob sich und schaute zu mir runter. Ich stand auf während ich seinem Blick versuchte so gut wie möglich stand zu halten. Er stand einen guten Meter von mir entfernt. Ich öffnete meinen Mund um ihn wieder zu schließen. Zwei Schritte ging ich nach vorne ohne den Blick von ihm zu lassen. Er blieb stehen, was denkt der sich eigentlich, ich muss vielleicht aus dem Gang? Idiot. Ich räusperte mich. „Geh an die Seite, bitte“ , sagte ich mit schwindender Stimme. Ich guckte auf den Boden und wartete. Dennis folgte meiner Bitte. Doch nur so das ich mich zwischen Tisch und ihn durch quetschen musste. Ich seufzte, drehte mich um und ging andersherum aus der Reihe. Verwirrt guckte er mich an. Einer der Jungs aus der Klasse hatte die Situation mitbekommen und meinte als ich noch in Hörweite war „Schlechte Laune“ Ich blieb stehen. Doch es herrschte Stille. Ich schüttelte den Kopf über mich selbst und ging in die Cafeteria ein Brötchen holen. Mit dem Brötchen bewaffnet ging ich zurück in die Klasse. Weg, er war weg. Wahrscheinlich kurz eine rauchen, dachte ich mir. Ich hatte mich aber getäuscht, denn er tauchte den ganzen Tag nicht mehr auf.

Es war 14.17 Uhr, ich schlenderte grade den Weg, Richtung zu Hause, entlang als mich plötzlich jemand packte und in eine Gasse zog. Vor lauter Schreck, konnte ich noch nicht mal aufschreien. Ich starrte einfach nur mit weit aufgerissenen Augen, Ihn an. Dennis. Er drückte mich gegen die Wand. „Lass mich los“ keifte ich. Doch er blickte mich einfach weiter mit diesem undeut-baren Blick an und kam näher und näher. Ich fing verzweifelt an mich zu wehren, es klappte nicht er war zu stark. Er kam näher, bis er nur noch wenige Millimeter mit seinen Lippen von meinen entfernt war. Ich atmete schwer und mein Gehirn schien ausgesetzt zu haben. Anstatt um Hilfe zu schreien stand ich nur da. Er überwand die letzten Millimeter und drückte seine Lippen auf meine. Gegen meinen Willen schlossen sich meine Augen. Ich öffnete wie automatisch meinen Mund, um seiner Zunge Einlass zu gewähren. Ich registrierte was ich da tat, was er tat, löste mich von ihm und klatschte ihm eine. Sein Kopf ging nach links. Er drehte sich wieder zu mir und guckte mich an, stützte seine Hände neben meinen Kopf ab und knurrte mit tiefer Stimme „Das hätte ich an deiner Stelle nicht gemacht“ Ein hämisches Grinsen um spielte seine Lippen dann drückte er sich von der Wand und verschwand. Erleichtert atmete ich ein und aus. Rutschte auf den Boden. Was war das denn ?! Hatte der Typ sich nicht mehr alle? Mich einfach in eine Gasse zu ziehen und mir einen Kuss aufzudrängen. Und zur Krönung des ganzen mir auch nach zu drohen? Arschloch! Der kann was erleben. Ich rappelte mich auf und schlenderte in eins der Cafés, holte mir ein Schokomuffin sowie eine heiße Schokolade, zahlte und verließ den Laden.

Zuhause angekommen machte ich es mir auf dem Sofa mit dem Muffin bequem. Als ich fertig gegessen hatte widmete ich mich meinen Hausaufgaben. „Arrg, warum Herr Müller, warum tun sie mir das an?“ Ärgerlich stieß ich Luft aus...
Das Sterbelied von meinem Wecker ertönte. „Mist“ fluchte ich vor mich hin auf dem weg zum Schlafzimmer. Eingeschlafen ! Natürlich, während der Hausaufgaben. Oh man, ich sprang unter die Dusche und eilte durchs Bad indem ich mich jeden Morgen fertig machte. Ich musste vor der Schule noch zur Bibliothek, Bücher abgeben, neue holen. Ich liebte es zu lesen, mich in Geschichten hinein zu versetzen, und die unterschiedlichsten Gefühle der Protagonisten mit zu empfinden. Ha ha! Triumphierend lächelte ich als ich auf die Uhr schaute, noch genug Zeit. Ich hatte eine schwarze Röhrenjeans an und ein etwas lockeres weißes Top mit der blauen Aufschrift „TODAY I'M WEARING A WHITE SHIRT WITH BLUE WORDS“. Ich warf mir meinen Mantel um und machte mich auf den Weg. Der Kassierer in der Bibliothek war wie immer die Freundlichkeit in Person. Arschgeige. Mit schnellen Schritten ging ich zu der an der Bücherei liegenden Bushaltestelle und wartete ungeduldig. Ein lächeln erschien auf meinem Gesicht um gleich einer „Schnute“ platz zu machen. Ob Dennis auch wieder mitfährt? Ich würde mich provokativ neben ihm setzen um zu zeigen das ich keine Angst habe. Gesagt getan! Leider folgte nicht die gewünschte Reaktion, eigentlich folgte gar nichts. Wirklich rein gar nichts. Irgendwie hatte ich keine Angst mehr, das er mich berühren könnte.
Das lag bestimmt an den Vorfall von Gestern. Von der Bücherei aus, dauerte es knappe 20 Minuten bis zur Schule. So verweilte ich auf meinem Platz neben Mr. Serienkiller – ich zieh Mädchen in Gassen! Idiot, Idiot – ich Idiot, jetzt regte ich mich schon wieder auf über irgend so einen Typ von dem ich nur weiß das er Dennis heißt. Wie alt ist der eigentlich, schoss mir die Frage durch den Kopf. Ich musste es unbedingt wissen, andererseits ich kann ihn doch nicht so an quatschen. Meine Neugier siegt. Ich schluckte meine Wut runter und versuchte so freundlich wie es nur ging zu klingen. „Dennis, wie alt bist du?“ fragte ich, ohne meine Neugier verheimlichen zu können. Er guckte mich abschätzend an, „21“ Mir viel alles aus dem Gesicht. Der ist 4 Jahre älter als ich und geht in die gleiche Klasse. Wie kann das sein? Wie oft ist der sitzen geblieben? Er bemerkt natürlich mein mehr oder weniger erstauntes Gesicht und sagte knapp „kurzzeitig unterbrochen“. KURZZEITIG , ja ne is klar. 3 Jahre! Ich schüttelte ungläubig den Kopf. Der Bus hielt und Dennis und ich erhoben uns fast gleichzeitig. Ich war zu schnell aufgestanden, alles wurde schwarz ich spürte grade noch wie ich Richtung Boden krachte als mich starke Arme auffingen. Das nächste was ich zu Augen bekam war eine ziemlich triste Liege auf welcher ich lag. Sie war grau. Ich blickte mich im Krankenzimmer unserer Schule um. Was für ein wunderschöner Anblick einem hier geboten wird, echt faszinierend. -.-
Mit einer fließenden Bewegung stand ich auf um aus dem Raum zugehen. Bevor ich mich auf den Weg zur Klasse machte meldete ich mich noch schnell im Sekretariat ab. Vor der Klasse hielt ich inne, atmete kurz nochmal ein und aus, klopfte und ging rein. Mit Enttäuschung musste ich feststellen das Paula nicht da war. Also saß ich Mutterseelen allein neben ihm. Als hätte ich nicht schon genug Probleme in den letzten Tage gehabt, kam mein zu voriges Lieblingswort, Partnerarbeit. Genervt guckte ich unsere Deutschlehrerin, Frau Sabine, an. Genuschelt, den Kopf immer noch nach vorn gerichtet, fragte ich Dennis um was es ging. Sachlich antwortete er mir. Wir sollten ein Plakat / Referat zu einem beliebigen Thema in Form einer Erörterung machen. Kaum hatten wir angefangen klingelte schon wieder das erlösende Zeichen. „Was ihr jetzt nicht geschafft habt müsst ihr bis Morgen fertig haben“ sagte die Deutschlehrerin ganz neben bei. Dennis guckte mich an, „Ich hole dich um 4 ab“ Ohne das ich was erwidern hätte können, ging er aus dem Raum. Von wo abholen ? Von mir ? Er weiß doch gar nicht wo ich wohne ! Hat er eben Pech ich kann das auch alleine. Trotzig schob ich das Kinn vor, nahm meine Sachen und nahm diesmal den Bus nach Hause. Damit nicht so ein Mist wie Gestern passieren konnte.

Zuhause angekommen, stellte ich den Herd an und holte mir eine Tiefkühlpizza aus dem Gefrierfach. Während der Ofen vorheizte ging ich unter die Dusche. Haare waschen, rasieren, Körper waschen, Gesichtspeeling, fertig. Ich sprang aus der extra großen Dusche raus. Umwickelte mir ein Handtuch und tapste auf noch immer nassen Füßen in die Küche und schob die mit Salami belegte Pizza in den Ofen. Tapste wieder zurück ins Bad um mir die Haare zu föhnen. Anschließend zog ich mir meine Lieblings Unterwäsche an, sie ist schwarz und ziemlich erotisch aber so unglaublich bequem. Darüber zog ich ein schlabber T-Shirt. Mit einem lächeln verließ ich das Bad und holte mir die Pizza raus die ich gemütlich vor dem Fernseher verspeiste. Nach dem Essen räumte ich die Sachen bei Seite. Ein blick auf die Uhr verriet mir das es 15.28 war. Dennis. Weiß er wirklich wo ich wohne ? Hatte ich ihm nicht richtig zu gehört, seine Antwort war doch „ich hol dich um 4 ab“, oder nicht ? Obwohl ich im eigentlichen fest davon überzeugt war ich müsste das Referat alleine machen, zog ich mir etwas vernünftiges an. Die schwarze Röhre von vorhin und ein lockeres Shirt in beige mit Ausschnitt. Dazu noch meine Chucks. 15.51 – schnell rannte ich ins Badezimmer und putzte mir die Zähne. Zum Schluss nahm ich mir noch ein Minze-Bonbon. Meine Schulsachen die ich für die Erörterung benötigte lagen auf der Kommode neben der Eingangstür in einer Tasche. Gut soweit. Wieder warf ich ein Blick auf die Uhr, doch eh ich die Zeit ablesen konnte klingelte es. ER wusste wirklich wo ICH WOHNE ! Ich öffnete die Tür und tatsächlich, da stand er nun.


...da stand er nun. Ich war wirklich erstaunt, irgendwie, weshalb ich auch nichts sagte. Er ging einfach an mir vorbei in die Wohnung. Ich seufzte genervt. „Ich hab gedacht du HOLST mich AB“ sagte ich schnippisch. „Planänderung“ brummte er knapp während er sich seiner Jacke entledigte. Mir wurde ganz kribbelig als ich seine Muskeln durch das weiße Hemd sah. WAS ? Reiß dich zusammen Lina, du weißt wo das endet. Rief ich mich selber wieder zur Vernunft. Leider etwas zu spät, während des ganzen habe ich ihn nämlich angestarrt und er hatte es bemerkt wie ich an seinem Satz „Wenn du fertig bist mit starren würde ich gerne anfangen“ nur unschwer heraushören konnte. Beschämt guckte ich zu Boden wo meine Katze Melo um mich herum schwänzelte. Ich streichelte ihr kurz über den Kopf. „Ein Moment ich komm gleich wieder“ brummte ich und ging gemütlich in mein Schlafzimmer. Ich hatte die Heizungen in meinen 4-Wänden unglaublich hoch gestellt da ich meistens hier so gut wie nichts an hatte. Also zog ich meine Schuhe aus. Die Jeans zog ich ebenfalls aus um sie mit einer Hotpants in schwarz auszutauschen. Kurz betrachtete ich mich im Spiegel, ging dann etwas zügiger raus und setzte mich mit genug Abstand von Dennis auf die Couch. Wir fingen an uns generell über das Thema zu unter halten und schrieben Pro - und Contra - Argumente auf. Wir brauchten ziemlich lange da es ein recht umfassender Bereich war. Schon mehr als eineinhalb Stunden waren vergangen trotzdem hatten wir erst einen kleinen Teil vom Anfang geschafft. Es kam immer wieder zu kleinen Diskussionen bei der Formulierung, das lag aber eher an mir, da ich ziemlich Dickköpfig bin. Bemüht auf eine gute Note legten wir uns richtig ins Zeug. Grade als wir am Schlussteil angekommen waren klingelte sein Handy. Bevor er ran ging verließ er meine Wohnung. Gut dachte ich mir, kann ich mich immerhin einen Moment hinlegen. Gemütlich breitete ich mich auf dem einzigen Sofa in meiner Wohnung aus. Schloss die Augen und war im selben Moment auch schon eingeschlafen. Im Halbschlaf spürte ich wie jemand meinen Kopf anhob doch ich war zu müde um mir darum Gedanken zu machen.

Ich registrierte wie mir jemand über mein Haar strich genau so wie es damals meine Mutter immer tat als ich Krank war. Langsam wurde ich wach, verwundert guckte ich zu Dennis auf deren Schoß ich mit meinem Kopf lag. Er guckte mich ruhig an ohne das streicheln zu unterbrechen. Schlagartig richtete ich mich auf. „Sag mal geht’s dir noch gut, erst ziehst du mich in eine Gasse küsst mich und drohst mir. Und jetzt, das ?!“ entsetzt schaute ich ihn mit geweiteten Augen an. Ich stand auf. Er tat es mir gleich. Zielstrebig ging ich zu Tür. Da spürte ich auch schon seine Hand um mein Handgelenk. Es schmerzte. Mit einem Ruck riss er mich zu sich um und ich viel in seine Arme. „Kleines, reg dich nicht so auf, du willst es doch auch“ Entgeistert starrte ich ihn an. Ohne das ich es bemerkte schnellte meine Hand in die Höhe und schlitterte geradewegs in sein Gesicht. Urplötzlich packte er mich am Hals und drückte mich gegen die Tür. „Jetzt hör mir mal ganz genau zu..“ knurrte er mit seiner unglaublich männlichen Stimme. Ich bekam kaum Luft. „Lina...“ Ich hörte gar nicht hin. Ich war so fasziniert von ihm, meine Gedanken spielten verrückt. Seine Augen waren so wunderschön, Schwarz. In ihnen funkelte Wut und.. und Lust? Oh mein Gott, er sieht so gut aus. Wie es wohl wäre wenn ich , wenn wir mit einander... Halt! Was ist nur los mit mir, ich werde grade von einem Gott verdammten Arsch gewürgt und Stelle mir vor.. So geht das nicht weiter. Ich riss mich aus meinen Gedanken und guckte ihn Seelen ruhig in die Augen. Er hatte aufgehört zu reden. Eigentlich hatte ich riesige Angst was man auch an meinem Zittern erkennen konnte aber am liebsten wäre ich ihm jetzt einfach nur um den Hals gefallen. Er lockerte seinen Griff und ließ mich nach unten auf den Boden sinken, so das ich wieder stehen konnte. Er umfasste mit seiner rechten Hand mein Gesicht, beugte sich zu mir runter und drückte seine Lippen auf meine. Ich erwiderte hingebungsvoll. Ich bekam Angst als ich merkte wie drängend seine Küsse worden und wollte ihn wegdrücken, vergebens. Er blieb genau da wo er war. Ich drehte meinen Kopf weg. „Bitte nicht“ Doch er machte weiter, er küsste mich immer fordernder und ich war total überfordert. Er sah mir das an und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. „Lass es zu, dir wird nichts passieren.“ raunte er mir ins Ohr. „Ich, ich kenne dich nicht und empfinde nichts für dich“ sagte ich heiser sowie beschämt. „Und?“ Ich wusste nicht was ich antworten sollte mir viel auch nicht ein was daran hinderlich ist außer das es mir gesagt wurde. Mein schweigen nahm er anscheinend als Akzeptanz. Er küsste mich am Hals auf und abwärts. Ging über zu meinen Mund, den er forschend erkundete. Bestimmend schob er eine Hand unter meinen Rücken und stieß mich Richtung Schlafzimmer. Dort angekommen zog er mir mein Shirt aus. Achtlos warf er es zu Boden. Mit zitterigen Händen fuhr ich unter seines. Ich wanderte mit den Händen nach oben zur seiner Brust, unterwegs bestaunte ich seine Muskeln, welches er mit einem Lächeln quittierte. Anscheinend war ich ihm zu langsam denn er half mir beim ausziehen seines Shirt. Ich lehnte meinen Kopf leicht in den Nacken um ihn anzusehen. Er guckte mich mit einem musternden Blick an. Er ging noch ein bisschen auf mich zu küsste mich, um mich letztendlich aufs Bett zu werfen. Er stand vor dem Bett, er war so groß, sah so
bedrohlich aus. Ich bekam es mit der Angst zu tun. Er öffnete seine Hose und ließ sie zu Boden gleiten dann kam er zu mir aufs Bett, er stütze sich rechts und links neben meinem Kopf auf seinen Händen ab um mich unter seinen Gewicht nicht zu begraben. Seine Augen waren noch immer Schwarz, im Bus war ich mir eigentlich sicher gewesen das sie Blau waren, ein kühles Blau. Ich konnte nicht weiter drüber nachdenken da ich auf einmal seinen harten Penis an meinen Oberschenkel spürte. Mir stockte der Atem. Lüstern fuhr er mit seinen Händen über meine Brüste und küsste mich immer und immer wieder, jedes mal fordernder, ungestüm. Geschickt zog er mir Hotpants und Slip aus. Ich fühlte mich ziemlich entblößt, so nackt. Er richtete sich auf und zog seine Boxershorts aus. Entsetzt starrte ich auf seinen riesigen Schwanz. Er beugte sich wieder zu mir runter und knurrte mir ins Ohr „Ich werd dir auch nicht all zu dolle weh tun“. Mit diesen Worten drang er in mich ein. Und ich schrie auf. Es schmerzte und war ziemlich unangenehm. Ich wollte ihn wegdrücken. Doch er beruhigte mich „Das ist beim ersten mal immer so“. Fest stieß er in mich hinein. Der Schmerz schwand und machte einem neuen Gefühl Platz. Ich konnte es nicht genau einordnen aber es war ein schönes Gefühl. Ich entspannte augenblicklich. Willig schlang ich meine Arme um ihn und krallte meine Hände in seine Schultern was ihm ein Stöhnen entzückte. Küssend in einander Umschlungen steuerten wir unseren Höhepunkten zu. Ein seichter Schrei entkam mir als er zum letzten mal in mich stieß. Durchschwitzt ließ er sich neben mich nieder. Mein Herz pochte immer noch wie wild. Ich nahm mein Kissen und mein darunter verstecktes Kuscheltier und verschwand aus dem Zimmer. Zielstrebig steuerte ich die Couch an, warf mein Kissen drauf, holte mir eine Decke und machte es mir bequem.

Mitten in der Nacht wachte ich Schweißgebadet auf, was hatte ich nur getan? So eine Scheiße! Langsam stand ich auf, ging mit zugekniffenen Augen in die Küche. Vor dem Kühlschrank den ich ertastet hatte machte ich halt. Ich bückte mich um aus dem kleinen Versteck etwas Alkohol zu holen. Wodka. Als ich die Flasche ertastetet habe stand ich wieder auf. Mit flinken Schritten ging ich zur Couch auf welcher ich mir den Wodka runter schüttete. Was für eine Scheiße. Was hab ich nur getan?! Plötzlich spürte ich wie sich das Sofa senkte. Eine Hand schob sich auf mein Knie. Ich fing an zu weinen. Das war einfach zu viel für mich. Langsam wurde ich in eine Umarmung gezogen. Augenblicklich beruhigte ich mich und schlief wieder ein.
Am frühen Morgen wachte ich auf. Noch immer lag ich in der Umarmung von Dennis. Dieser blickte kühl aus dem Fenster. Ich fing an seine Bauchmuskeln nach zu zeichnen. Mein Blick erhaschte die Uhr auf dem Schrank, 7.00 Uhr, „Warum hast du mich nicht geweckt?“. Er blickte zu mir runter. „Dir ging es nicht gut“. Stöhnend stand ich auf und machte mich fertig. Nach dem ich aus der Dusche kam klopfte er an der Tür. Ich brummte ein kurzes „Hm“ welches im bedeutete das er rein kommen darf. Langsam öffnete er die Tür, schritt ein. Er kam geradewegs auf mich zu und zog mich in eine Vertraute Umarmung. „Zieh dir liebe was an oder ich fall noch über dich her“, flüsterte er mir mit seiner tiefen Stimme ins Ohr. Was war das eigentlich, hier mit uns? Ich verstand die Welt nicht mehr ich fühlte mich zu ihm hingezogen, doch Liebe, nein das kann es nicht sein. Dafür kenne ich ihn zu wenig. Ich löste mich aus seinem doch sehr bestimmenden Griff. Holte den Föhn heraus mit welchem ich mir begann die Haare zu föhnen. Er duschte während dessen.

Pünktlich zur dritten Stunde gingen wir gemeinsam in die Klasse, welche uns mit einem kritischen Blick beäugte. Einige Mädels aus der Klasse, lästerten gut hörbar, was für eine Schlampe ich war. Und da passierte es, Dennis der eben noch eine Hand um meine Taille hatte, ging auf die Mädchen zu. Um ihre Aufmerksamkeit zu bekommen schlug er einmal kräftig auf den Tisch. Erschrocken guckten sie ihn an. Irgendwas sagte er zu ihnen was anscheinend so heftig sein musste das sie kein Wort mehr hervor brachten konnten. Kaum hatte er das getan verschwand er aus dem Raum und ließ mich stehen.


Schweigend saß er neben mir. Ohne mich zu beachten, ich war ziemlich verunsichert. Als er dann noch mitten im Unterricht mal eben aufstand seine Schulsachen nahm und ging, wusste ich gar nicht mehr was los war.
Ich kam erst spät nach Hause weil ich Paula noch besucht hatte, die mit Fieber im Bett lag. Ich ging grade die letzte Treppe vor meiner Wohnung hoch als ich ihn erblickte. Mit verschränkten Armen lehnte er gegen der Tür um ihn herum noch 2 andere Männer. In seiner Größe und Statur. Der eine hatte blondes Haar und braune unergründliche Augen, der andere braunes Haar und grüne Augen. Ich ging die letzten Treppenstufen hoch. Dennis stieß sich von der Wand ab, ging auf mich zu und presste mich gegen die Wand. „Wo warst du so lange verdammt“ knurrte er. Er knurrte wirklich! Was war denn das, bitteschön? Er drückte mich fester an die wand und wiederholte „Wo warst du?“ „Bei, bei..., bei Paula“ Plötzlich flog seine Hand in mein Gesicht. Er ließ sie sinken, umfasste meine linke Gesichtshälfte, die ganz rot war und küsste mich. Ich wusste nicht was ich machen, soll ich wusste nicht was passiert war, ich wusste nicht warum, weshalb, wieso?! Ich war zum ersten mal in meinem Leben komplett sowie vollständig Sprachlos. Er wandte sich von mir ab zu seinen Freunden. Diese hatten alles mit bekommen doch nichts gesagt. Sie schauten mich einfach nur an mit fast genau dem selben eiskalten Blick den ich von Dennis kannte. Er sagte zu den anderen etwas auf irgendeiner Sprache die ich nicht verstand. Der braunhaarige antworte etwas, der andere nickte nur. Dennis ging auf mich zu gab mir ein Kuss und verschwand. Ich stand immer noch an der gleichen Stelle. Schaute zwischen den beiden Typen hin und her bis ich mich fasste und zur Tür schritt. Ich guckte wieder die Jungs an. Nach einigen Sekunden schloss ich die Tür auf, blieb trotzdem stehen. Aber nicht lange da einer der beiden mich hinein schob. Ich hörte die Tür zuknallen sowie das Schloss schließen. Der mit den braunen Haaren packte mich am Arm und zog mich neben sich auf das Sofa. Zur meiner linken setzte sich der Blonde und sagte nach einer Weile, „ich bin Jason das neben dir ist Luca“ Luca übernahm das sprechen „Wir passen auf dich auf“ sagte er mit einem anzüglichen Lächeln. Ich war aufgestanden und brummte zu den beiden „Ich möchte das ihr geht und zwar sofort .. und ach bevor ich es vergesse sagt doch Dennis bitte er soll sich nie wieder blicken lassen“ Da war das Verhalten was ich vorhin gesucht hatte. Jetzt wo Dennis weg war kriegte ich natürlich mein Maul auf, wie hätte es auch anders sein sollen? Leicht ärgerlich Schüttelte ich den Kopf. Plötzlich lachten beide, standen auf und kamen auf mich zu. Ich ging Schritt für Schritt weiter nach hinten bis mich die Wand stoppte. Luca, stellte sich genau vor mich und stütze seine beiden Hände neben meinen Kopf gegen die Wand. „Süße, wenn es nach uns ginge würden wir ganz andere Sachen machen als aufpassen, also halt schön dein Mund und setze dich einfach wieder hin.“ Ich schüttelte den Kopf, „erstens Luca heiß ich nicht Süße und zweitens, werde ich jetzt duschen gehen und ihr beide setzt euch jetzt wieder auf die Couch“ Luca knurrte. Was ist denn nur los mit den männlichen Geschöpfen. Knurren. Jetzt mischte sich Jason ein, „Luca lass gut sein“, der Angesprochene wendete sich ab und verließ die Wohnung. Einen kleinen Augenblick lang guckte ich ihn verdattert nach, doch dann faste ich mich zusammen und ging Richtung Bad. „Ach und Lina, treib es nicht zu weit. Du hast gesehen was passiert wenn einem von uns etwas nicht gefällt“, meine Kinnlade klappte runter. Was war das denn? „Hör mir mal zu Jason, ihr könnt gerne Aufpasser spielen solange Dennis weg ist ABER, wenn er wieder da ist und das garantiere ich dir, werde ich ihn raus werfen, somit seit ihr dann auch nicht mehr da. Ach so noch eins, wenn einem 'von euch' etwas nicht gefällt an dem was ich tue, solle dieser doch einfach verschwinden.“ Mit diesem Worten ging ich in die Dusche. Was den eigentlich einfällt, was Dennis eigentlich einfällt! Mich einfach schlagen ich glaub es hackt, mich schlagen weil ich bei Paula war? Oh der wird was erleben wenn er heute Abend hier antanzt um seine Schoßhündchen abzuholen! Ich fing an zu weinen, was ist denn nur los, erst schlafe ich mit einem Fremden und dann sind wir irgendwie zusammen und er schlägt mich. Erschöpft vom vielen weinen sank ich zum Boden. Das Wasser prasselte auf mich hinab, nach einigen Minuten stand ich wieder auf. Ich wusch mir die Haare und verließ die Dusche. Schnell wickelte ich mir ein Großes Handtuch um, um das Badezimmer verlassen zu können als ich raus kam erblickte ich zuerst Jason dann Luca und zum krönenden Abschluss, Dennis. Sie unterhielten sich angeregt bis sich unerwartet Jason zu mir drehte und mich erstaunt an sah. Die anderen Beiden bemerkten es natürlich und folgten seinem Blick. Luca guckte ebenso. Nur Dennis verzog sein Mund zu einem schmalen Strich, seine Augen zu schlitzen. Zornig guckte ich im entgegen. „Dennis du Arsch, verschwinde aus meiner Wohnung und nimm deine beiden Laufburschen auch gleich mit. Ich will dich nie wieder sehen, wie konntest du nur“, kam es mir so schnell über die Lippen das ich selber irritiert war. Jetzt hatte ich drei Paar Augen auf mir die so guckten als würden sie mich jeden Moment zerfleischen.

Entweder ich hatte Halluzinationen oder die Augen von Dennis wurden grade rot. Er kam auf mich zu. Mit weit aufgerissenen Augen starrte ich ihn an. Er bleib stehen als wir nur noch eine Faust breit auseinander standen. Vor Angst zitternd schaute ich zu Boden „Lina“ Es war mehr ein einziges knurren als irgendeine Stimmenlage. Vorsichtig schaute
ich auf. Seine Augen sie waren wirklich rot. Es roch nach Schwefel und auf einmal wurde alles düster und kalt. Verwirrt und einer Panikattacke nahe schaute ich mich um. Dennis erhob wieder seine Stimme „Lina, schau mich an“ Ich tat wie mir geheißen und schaute ihn an. Er schien nochmal ganze 10 Zentimeter größer zu sein als zu vor, seine Muskeln stachen noch deutlicher vor, sein Gesicht verzerrt vor Zorn. Er hatte ein Mantel an dieser flatterte in den mehr und mehr aufsteigenden Wind. Er beugte sich zu mir runter und presste seine Lippen auf meine. Es war wie einer Messerstich ins Herz, in meinem Bauch kribbelte es. Da wurde mir es bewusst. Ich war verliebt. Er zog mich an sich und wir küssten uns. Ich vergaß alles, was um mich herum geschah, was davor war. Alles. Und ließ nur noch diesen einen Moment zu. Diesen Kuss. Er wandte sich von meinem Lippen ab, küsste mein Kinn entlang zu meinem Hals und blieb Schlussendlich an meiner Halsschlagader stehen. Ein plötzlicher Schmerz durchzuckte mich und wurde immer und immer stärker. Ich schrie auf. Doch es ließ nicht nach wimmernd blieb ich in seinen Armen. Nach und nach schwand meine Wahrnehmung und kurz bevor sich meine Welt in ein tiefes Schwarz tauchte wurde mir bewusst was passiert war, er hatte mich gebissen.


Müde öffnete ich meine Augen und fand mich in meinem Zimmer wieder. Muss ich heute zur Schule, fragte ich mich selbst und sah auf die Uhr. Es war 9. Wenn wäre es eh zu spät gewesen. Ich stand auf und schaltete den Fernseher an während ich mich auf das Sofa fallen lies. Die Anzeige unten bei den Nachrichten zeigte an das es Donnerstag sei. Ich dachte scharf nach wie ich ins Bett gekommen bin. Kam aber zu keinem Ergebnis, genauso rätselhaft blieb die Frage was die Vergangenen Tage passiert ist. Das letzte an was ich mich erinnern kann war, wie ich in der Schule saß und ah, genau Dennis der neue sich neben mich gesetzt hatte. „Oh man das muss ja n Fete gewesen sein, das ich 3 Tage Filmriss habe.“ nuschelte ich zu mir selbst und schaltete durch die Kanäle. Bei einem Vampirfilm bleib ich hängen. Schaute mehr oder wenige interessiert das geschehen des Filmes an. Leider konnte ich mich nicht konzentrieren so das ich eigentlich nichts mit bekam. Meine Gedanken schweiften immer wieder zu diesem seltsamen Traum. Gott ich hab eindeutig zu viele Horror und Fantasie -geschichten gelesen. Als würde Dennis eine Art Teufel mit Vampirzähnen sein. Ich musste über meine rege Fantasie den Kopfschütteln und stand auf. Noch immer leicht schläfrig stampfte ich in die Küche. Der große Kühlschrank zwinkerte mir verführerisch zu. „Na wenn du dir schon so viel Mühe gibst mich zu beeindrucken...“ kicherte ich und öffnete ihn mit Schwung.


Es war Nachmittags. Mittlerweile hatte ich mich angezogen und war dabei ein Einkaufszettel zu schrieben als mir plötzlich die Erinnerung der letzten drei Tage in bunten Bildern fast wie ein kleiner Film durch den Kopf schossen. Überrumpelt starrte ich auf den Einkaufszettel. Heilige Scheiße was hab ich denn nur gemacht? War ich etwa besoffen die letzte Zeit oder warum hab ich mich von einem wildfremden Kerl vögeln lassen, der mir dann noch eine gescheuert hat und zum Schluss auch noch mal ebenso mir sein Zähne in den Hals gerammt hat! Völlig aufgelöst und mit starken Kopfschmerzen setzte ich mich auf die Küchen-anrichte. Nach einiger Zeit hatte ich mich wieder gefasst und ging mit dem Einkaufszettel bewaffnet einkaufen. Draußen war es schon dunkel geworden und die hereinbrechende Nacht brachte eine gewisse Kälte mit die einem nichts gutes verhieß. Ich schlenderte die Straße lang als ein paar Meter von mir entfernt Dennis an einer Laterne lehnte. Erschrocken stoppte ich im Gang. Ich war wie versteinert konnte mich nicht mehr bewegen, selbst als er langsam auf mich zu schritt. Wie ein Raubtier der sein Beute gerne quälte, schritt er anmutig auf mich zu. Er beugte sich vor und sprach „Bald wirst du die meine“. Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen kochte eine unglaubliche Wut in mir hoch. Dieses Arschloch. „Niemals werde ich mich in dich verlieben oder DEIN sein, wie kommst du nur auf so eine bescheuerte Idee?“ , schrie ich aufgebracht. Sein Hand strich über mein Gesicht und er drängte mich langsam, mit seinem Körper gegen die Wand an welche er dann seine Hände rechts und links von meinem Kopf gegen stütze. Er beugte sich seitlich vor. „Lina.“ Er hatte seine Lippen an mein rechtes Ohr gelegt, sein sanfter Atem glitt meinen Hals entlang. „Du wirst sehen“ Seine Zunge glitt an meinem Hals entlang. Ich versteifte mich augenblicklich, bekam Angst und versuchte ihn von mir zu drücken, vergebens. Er setzte wieder zum sprechen an, „Ich werde dich mit so einer Heftigkeit nehmen, mit so einer härte, das du wimmernd vor Lust und Schmerz dich unter mir krümmst. Mit meinem Schwanz in dir. Du wirst dir wünschen mir niemals begegnet zu sein. Du wirst es dir noch sehnlicher wünschen als du es jetzt schon tust. Bei jeder noch so kleinen Berührung von einer männlichen Person angstvoll zusammen zucken. Ich werde der einzige sein, der dich je ficken wird. Ich werde über dich bestimmen und du wirst mir ewig verfallen sein.“ Er küsste meinen Hals entlang, widmete sich meinen Lippen und spaltete diese grob und fordernd mit seiner Zunge. „Ewig“ Mit diesem letzten Wort drehte er sich um und ging. „Scheiße“, fluchte ich und schlug mit der Hang gegen die Steinmauer um noch ein mal „verfickte Scheiße“ zu fluchen, da nun auch noch meine Hand schmerzte. Gott das was er gesagt hat war einfach nur schrecklich, aber viel schlimmer als das ich habe mich doch schon in ihn verliebt. Wie dumm kann man denn nur sein. Ich meine.. „aaaaaarg“ schnaufte ich. Wie kann man so etwas bitte lieben? Tz, das ist ein schlechter Scherz. Verzweifelt stapfte ich zum Supermarkt und murmelte noch ein letztes mal „Das kann nicht gut gehen“. Doch zu dieser zeit hatte ich noch keine Ahnung wie recht ich damit hatte. Ich hoffte immer noch zu träumen.


Ein zwei Gläser Wodka später lag ich mit drehenden Gehirn auf dem Sofa. Und wie es sich drehte. Blume, Stein, Garderobe, Pink, Menopause. War alles was mein Gehirn zustande brachte. In diesem Moment war es mir aber egal. Ach und das Lied „Born to die“ schwirrte auch in endloser Streife in meinem Kopf herum. Ich glaub ich war eigentlich in ihn verliebt. Aber er war der Teufel. Gott, ich muss Drogen genommen haben. Er ist ein Arschloch. Er hat mich geschlagen und droht mir mit meiner Familie wenn ich nicht... ja wenn ich was eigentlich nicht mache? Ihn lieben, mit ihm lebe ? Ach versteh das doch einer. Aus meinen Gedanken riss mich die Klinge. Ich stand auf wobei ich penibel auf den Kieselstein auf dem Boden starrte. Er war schon schön schoss es mir durch den Kopf. Lange Zeit bleib mir aber nicht um über den Kiesel zu philosophieren da es wieder klingelte. Schwankend watschelte ich zu Tür. In Zeitlupe, öffnete ich, von meiner eigenen Hand fasziniert die Tür. An dieser Stelle muss ich wohl nicht schreiben wer das war. Ich war versucht die Tür direkt wieder zu zu schlagen. Jedoch war es als ich mich dazu entschied zu spät. Denn er war schon drin. Er knurrte. Durchdringend schaute er mich an. „Ich mag es nicht wenn du trinkst“. „Und ich mag dich nicht, ich denk jetzt sind wir quitt.“, brabbelte ich. Seine Augenfunkelten amüsiert. Eh er wieder bitter ernst zu mir runter guckte. Mit seiner Hand in meinem Nacken dirigierte mich nach draußen. „W, wwho willstn hinn?“ - „Du kommst jetzt mit zu mir“ Abrupt bleib ich stehen. „Nein“,war meine knappe Antwort. Grob packte er mich am Arm. „Dann die harte Tour.“ Ein Wirbelsturm umschloss uns während er mich kühl mit seinen Nachtschwarzen Augen anschaute. Der Sturm wurde schlimmer bis er auf einmal mit uns in sich implodierte. Das Treppenhaus war leer. Keine Menschenseele war zu sehen, lediglich die Kette blieb zurück und eine offene Wohnungstür.

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Texte: Alle Rechte liegen bei mortimeyer/kathrinmueller82
Bildmaterialien: Alle Rechte leigen bei Google.de
Tag der Veröffentlichung: 29.05.2012

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