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Bildverzeichnis




Bilderverzeichnis

Nr./Bezeichnung

01 Dual – Apfelbaum im Topf
02 Spalier mit drei verschiedenen Sorten
03 Spindelbaum
04 Schema Krone Spindel
05 Schema Krone Busch
06 Einjähriger Zwetschenbusch
07 Ausrichtung der Veredlungen
08 Erstellung eines Spaliergerüstes
09 Anbinden der Edeltriebe
10 Schnitt und Anbindetechnik Spalier
11 Etagenschnitt Spalier
12 Titelbild - Multifruchtbaum
13 Andere Formobst Methoden
14 Sommerschnitt / Pinzieren
15 Multifruchtbaum Hochstamm
16 Entblättern des Edelreises
17 Schnitt des Okulations-Auges
18 Einsetzen des Edelauges
19 OSV
20 Verschluss mit OSV – Vorderseite
21 Verschluss mit OSV – Rückseite
22 Schnitt des Edelauges
23 Auge und Nicolierscheibe
24 Schnitt der Nicolierscheibe
25 Einführen in den T-Schnitt
26 Fertige Nicolation
27 Schnitt eines Chip-Auges
28 Fertiges Chip-Auge
29 Unterlagenschnitt beim Chippen
30 Foto Chippen
31 Verbundene Chip-Veredlung
32 Edelreis
33 Veredlungskopf
34 Schnittführung beim Kopulieren
35 Kopulationsschnitte
36 Kopulation Reis und Unterlagenschnitt
37 Fertige verbundene Kopulation
38 Angewachsene optimale Kopulation
39 Schnitt der Gegenzunge (Kopulation)
40 Fertige Kopulation mit Gegenzunge
41 Kopulation ungleich starker Triebe
42 Veredlung – verbunden
43 Veredlung – verbunden und verstrichen
44 Hinter die Rinde schieben – Unterlagenschnitt
45 Hinter die Rinde schieben – Edelreis einsetzen
46 Hinter die Rinde schieben – Verbunden
47 Hinter die Rinde schieben – Verstrichen
48 Hinter die Rinde schieben – Seitenprofil
49 Schnitt am Edelreis f. Geisfußveredlung
50 Geisfußveredlung, Schnitt an der Unterlage
51 Geisfußveredlung, Verbinden und Verstreichen
52 Zwei Optionen der Geisfußveredlung
53 Veredlungsschnitte und verbundene Veredlung
54 Anplatten mit Gegenschnitt
55 Entspitzen einer Kopfveredlung
56 Entspitzen einer Okulation
57 Umveredlung einer Krone mit fünf Sorten
58 Abbildung Veredlungsmesser
59 Verbindematerial: Links: Bast, Rechts: Veredlungsgummiband
60 Pinsel und Verstreichmittel

Vorwort




Vorwort
Der erste Gedanke
Der Gedanke an einen Multifruchtbaum ist zwar schon der erste Schritt in die richtige Richtung, jedoch sollte man sich erst einmal klar machen, was genau man von einem solchen Baum eigentliche erwartet. Auch wenn man sich mit der Materie der Obstbäume schon vertraut gemacht hat, gilt es, um ein möglichst gutes Ergebnis zu erhalten, den zukünftigen Baum zu planen.
Es wäre wahrscheinlich der falsche Weg, irgendwelche Obstsorten einfach auf einen Stamm zu pfropfen, nur um einen Baum mit verschiedenen Früchten zu erhalten. Es sei denn, es handelt sich um einen Akt der 'Rettung einer alten Sorte', oder eines alten Baumes, indem man noch schnell ein paar Triebe auf einen anderen vorhandenen Baum veredelt.
Beachtet man bei der Planung des eigenen Multifruchtbaumes alle wichtigen Kriterien für ein Gelingen, ist es möglich die reinsten Wunder- oder Meisterwerke zu vollbringen. Sowohl in der Gestalt des Gehölzes, der Sortenvielfalt und auch im Ertrag, kann vieles aufeinander abgestimmt werden, was einen optimalen Erfolg bewirken kann.
Auf den nächsten Seiten, werde ich Ihnen aufführen, wie Sie Ihren ganz eigenen Baum planen können, indem Sie ermitteln, was Sie erwarten, welchen Platz Sie für den Baum wählen, welche Wuchsform für Ihre Belange die richtige ist, welche Sorten sich in Kombinationen eignen und wie Sie die Anzucht und Veredelung selbst ausführen können. Hierzu gibt es einen Praxisteil zum Thema Veredeln mit Anleitung in Wort, Bild und Skizze.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß und Erfolg.

Andreas Spira


1. Der erste Schritt - 1.1. Der verfügbare Platz




1. Der erste Schritt



Zu allererst ist es wichtig zu ermitteln, welche Möglichkeiten Ihnen
zur Verfügung stehen.

Ein Kriterium ist:

1.1 Der Verfügbare Platz



Der Ihnen zur Verfügung stehende Platz ist wichtig, um die richtige Baumform zu wählen. Für einen groß angelegten Garten mit genügend Freifläche stellt sich diese Frage nicht so sehr, wie für einen, heute mittlerweile typischen, Kleingarten. Die heute üblichen Bauplätze sind eher klein bemessen und lassen den Bewohnern der Häuser in der Gestaltung des „Gartens“ nicht mehr viel Freiraum. Je kleiner der Garten, desto kleiner (kleinkroniger) sollte natürlich die Baumform sein.
Hierzu eignen sich die Baumformen:
Spindel, Spalier und Säule

Auf die einzelnen Baumformen gehe ich in einem späteren Teil genauer ein.
Mittelgroße Gärten eignen sich zusätzlich für die Baumformen Busch und gegebenenfalls Halbstamm. Große Gärten oder auch Streuobstwiesen bieten hingegen auch Hochstämmen genügend Platz.

Aber nicht allein die Baumform ist relevant für die Entscheidung, denn Obstgehölze werden auf verschieden stark wachsenden Wurzeln herangezogen. Während man Halb- und Hochstämme in der Regel auf standfest wachsende Sämlinge veredelt, werden Spindel und Buschformen auf mittelstark oder schwach wachsende Wurzeln veredelt. Die „Wurzelpflanze“ nennt man Unterlage.

Die Unterlagen bewirken durch Ihre Eigenschaften, dass die darauf veredelte Sorte, in Ihrem Wuchs und Fruchtansatz stark beeinflusst wird. Wenn man, zum Beispiel, eine recht stark wachsende Apfelsorte wie 'Roter Boskoop' auf eine schwach wachsende Unterlage wie zum Beispiel M9 oder M26 veredelt, bewirkt dies folgendes:

- schwächerer Kronenwuchs (kleinere endgültige Krone)
- früher einsetzender Ertrag ( ab 2. Standjahr)
- geringere Standfestigkeit (benötigt eine Stütze)
- erhöhter Anspruch an den Standort
- kürzere Lebensdauer (man rechnet mit 15–20 Jahren)

Diese Eigenschaften sind erwünscht bei Baumformen wie Spindelbüschen, Spalierbäume oder Buschbäumen.

Als Gegenbeispiel wäre eine Veredlung auf einen Sämling, wie zum Beispiel 'Bittenfelder Sämling' , zu erwähnen. Welches folgende Auswirkungen auf die Veredlung hätte:

- starker Kronen- und Wurzelwuchs (größere Krone)
> großer Platzbedarf
- später Ertragsbeginn (ca. ab 5.-7. Standjahr)
- hohe Standfestigkeit
- Hohe Erntemengen
- Lange Lebensdauer

Diese Eigenschaften sind erwünscht bei Halb- und Hochstämmen.
Ähnliche Beeinflussung kann man auch bei Birnen oder Kirschen oder Zwetschen bewirken. Auch hierauf werde ich zu einem späteren Zeitpunkt genauer eingehen.
Zusätzlich zu der Beeinflussung durch die Unterlage gibt es natürlich auch noch die Züchtung. Durch viele Jahre der Züchtung gibt es heutzutage schon viele Obstsorten, die einen Zwergenwuchs oder Säulenwuchs hervorbringen. Diese Sorten erfreuen sich großer Beliebtheit, da sie auch in kleinen Gärten, oder in Kübeln auf Terrassen und in Höfen Platz finden.

Auf der folgenden Seite sehen Sie eine Zeichnung eines so genannten Dual-Obstgehölzes. Zwei Apfelsorten sind hier auf eine Unterlage veredelt worden.


Abbildung 1: Ein zwergwüchsiger Apfelbaum mit zwei Sorten in einem Topf aus Terrakotta.

Für eine solche Baumform eignen sich vor allem die so genannten Säulenäpfel, da sie einen wirklich extrem geringen Zuwachs pro Jahr erreichen, aber einen großen Ertrag erbringen. Auch die zu verrichtenden Arbeiten an diesen Gehölzen sind nur minimal.
Ausgepflanzt sind eigentlich nur korrigierende Schnittmaßnahmen in geringer Menge erforderlich. Im Topf oder Kübel müssen sie natürlich kontinuierlich mit Wasser und Nährstoffen versorgt werden, da sie sich diese nicht aus dem umgebenden Boden holen können.
Im Winter ist hierbei auch auf Frostschutz zu achten. In eine geschützte Ecke geschoben und den Topf mit Vlies, Kokosmatten oder ähnlichem eingepackt, kann schon genügen.

1.2 Die richtige Baumform



1.2. Die richtige Baumform



Hat man im eigenen Garten den zur Verfügung stehenden Platz ermittelt und dabei auch die spätere

Impressum

Verlag: BookRix GmbH & Co. KG

Texte: Andreas Spira
Bildmaterialien: Andreas Spira
Tag der Veröffentlichung: 03.01.2013
ISBN: 978-3-7309-0595-1

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