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Kapitel 1

’’Hey Cassy, kommst du endlich?’’

Ich war gerade dabei mein Schließfach zu schließen, als Ronny mein bester Freund schon ungeduldig am Ausgang der Schule auf mich wartete. Lächelnd schüttelte ich den Kopf. Ich kannte Ronny schon quasi mein ganzes Leben, unsere Eltern waren in ihrer Schulzeit schon befreundet. Nach dem Tod meiner Eltern kümmerten sich Ronnys Eltern darum dass ich eine Wohnung bekam und verwalteten mein Erbe.
Von der Grundschule bis zur High School waren wir in einer Klasse. Wir waren unzertrennlich.
Ich packte meine Tasche und lief zu ihm. Galant wie immer hielt er mir die Tür auf und wir gingen hinaus.

’’ Hast du heute schon was vor Cassy?’’
’’Nein warum fragst du?’’
’’ In der City hat ein neuer Club aufgemacht. Er heißt das Mezzo. Soll zur Zeit echt angesagt sein.’’
Ich überlegte kurz. Meine Wohnung musste ich dringend mal wieder aufräumen und meine Zensuren waren auch nicht so gut, dass ich es mir erlauben könnte nicht zu lernen.
Gerade als ich ablehnen wollte sah er mich mit seinem Hundeblick an.
In Gedanken verfluchte ich mich schon für meine Gutherzigkeit und nickte ergeben.
Wir verabredeten uns für neun Uhr. Schnell flitzte ich nach Hause damit ich wenigstens die Wohnung noch in Ordnung bringen konnte.

Kurz nach Acht, war ich dann endlich mit dem Aufräumen fertig.
Ich ging in mein Zimmer um meinen Schrank nach etwas passendem zu durchwühlen, als es an der Tür klingelte. Genervt ging ich zur Wohnungstür und sah durch den Spion. Wie schon erwartet war es Ronny.
Er hatte sich eine schwarze Lederhose und dazu ein weißes Hemd angezogen das erst knapp nach der Brust (die wie ich sagen muss schon so einige Mädchen in Ohnmacht fallen lassen haben muss.), zugeknöpft war.
Seufzend machte ich die Tür auf.
Wenn er nicht mein bester Freund gewesen wäre hätte ich ihm schon längst ein Schild mit ’’ BESETZT’’ um den Hals gehängt. Sein Kastanien braunes Haar hatte er zu Spikes aufgestellt. Seine grauen Augen leuchteten vor Begeisterung.
Ich ließ ihn rein und ging wieder zurück in mein Schlafzimmer. Ronny folgte mir.

Egal was ich raus zog, nichts gefiel mir richtig.
Als ich schon aufgeben wollte reichte mir Ronny das hell blaue Minikleid. Hinten hatte es einen Schlitz vom Rücken bis knapp über dem Po und wurde vorne mit einem schwarzen Samtband zusammengehalten.
’’ Danke, ich hätte sonst nichts zum anziehen gefunden. Findest du es aber nicht ein bisschen kalt. Schließlich haben wir Mitte November?’’
’’ Mach dir da mal keine Sorgen ich hab mir von Dad das Auto geliehen. Ich musste ihm versprechen dass ich keinen Tropfen anrühre. Geh und mach dich fertig sonst brauchen wir heute nicht mehr weg zu gehen.’’
Ich nahm ihm hastig das Kleid aus der Hand und machte mich auf ins Badezimmer. Eine halbe Stunde später war ich frisch geduscht und fertig frisiert wieder aus dem Badezimmer. Ich zog noch schnell das Kleid an und die passenden Stiefel. Nachdem ich fertig war und mich geschminkt hatte sah ich mich noch mal im großen Flur Spiegel an. Meine langen schwarzen Haare ließ ich in wellen herab laufen. Meine blauen Augen hatte ich nur mit ein bisschen Kajal betont und das Kleid saß wie eine zweite Haut.
Ronny kam in den Flur und ich präsentierte mich vor ihm.
Kritisch umkreiste er mich, blieb dann vor mir stehen. Bei seinem intensiven Blick wurde ich rot.
’’ Du siehst mal wieder zum anbeißen gut aus. Wenn sich die Jungs nicht um dich reißen heiß ich nicht mehr Ronny und jetzt komm wir müssen los.’’


Der Club war schon überfüllt als wir ankamen. Die Ausweiskontrolle dauerte eine halbe Ewigkeit. Als wir endlich drinnen waren gaben wir unsere Jacken an der Garderobe ab und stürzten uns ins Vergnügen.
Die Musik war klasse und es herrschte eine Bomben Stimmung. Zu den heißen Beats des DJ´s tanzten die Leute in Ekstase. Ronny und ich tanzten was das Zeug hielt. Miteinander, Allein oder mit anderen. Nach dem neunten oder zehnten Lied musste ich erst mal eine Pause einlegen, ich ging zur Bar und bestellte mir eine Cola. Während ich auf meine Cola wartete drehte ich mich zur Tanzfläche und sah Ronny zu,  wie nicht anders zu erwarten war seine Show abzog. Alle klatschten und machten ihm so viel Platz wie er brauchte. Eins musste man ihm lassen. Er war ein begnadeter Tänzer. Der Traum eines jeden Mädchens. Als ich mich wieder umdrehte stand die Cola schon vor mir. Ich nahm einen Schluck und ließ die kalte Flüssigkeit meine ausgetrocknete Kehle hinunter laufen.
Als ich das Glas wieder abstellte spürte ich wie meine Nackenhaare sich aufstellten und mein ganzer Körper zu summen begann. Es fühlte sich an als würde mir jemand Strom durch den Rücken jagen. Langsam drehte ich mich wieder zur Tanzfläche.
Überrascht sah ich, dass Ronny einen Rivalen bekommen hatte. Fasziniert sah ich zu wie der andere Junge komplizierte Figuren mit einer Leichtigkeit (die jeder Ballerina das Herz gebrochen hätte) vollführte. Meine Augen folgten jeder seiner Bewegungen. Ronny stand vor ihm und bekam den Mund gar nicht mehr zu. Plötzlich schlug der Junge ein Rad in meine Richtung und landete direkt vor mir. Seine grünen Augen bohrten sich in meine und hielten mich fest. Die Menge tobte und er machte nichts anderes als mich anzusehen. Gerade als ich etwas sagen wollte drehte er sich wieder um und lief zu Ronny. Der Bann war gebrochen. Jetzt erst fiel mir auf das ich die Luft angehalten hatte. Schmerzhaft lies ich sie entweichen. Mein Herz hämmerte mir in der Brust. Seine Augen waren so grün und unergründlich. Das pulsierende Gefühl in meinem Körper war in dem Moment als er vor mir stand so intensiv geworden, das ich schon dachte ich würde ihm gleich in die Arme hüpfen. Ich drehte mich wieder zur Bar und trank meine Cola in einem Zug leer. Ich hatte mich noch nicht beruhigt da tippte mir jemand auf die Schulter. Angespannt wie ein Bogen bereit zum Schuss, drehte ich mich um und atmete erleichtert aus als Ronny vor mir stand. Fragen sah er mich an. Ich schüttelte nur leicht den Kopf. Ich musste ziemlich durcheinander ausgesehen haben, wenn er mich so besorgt ansah. Er winkte mich ran, also beugte ich mich rüber um hören zu können.
’’ Kommst du mal mit? Ich möchte dir jemanden vorstellen den ich seit Ewigkeiten nicht mehr gesehen habe!’’
Ich nickte und lies mich von ihm in den VIP Bereich der Disco ziehen wo es ruhiger war damit man sich unterhalten konnte. Es standen zwei Bodyguards davor und wollten uns nicht durchlassen. Gerade als wir wieder umdrehen wollten stand auf einmal der Junge von der Tanzfläche hinter mir. Er nickte den Bodyguards nur zu.
Daraufhin gingen Sie zur Seite und ließen uns durch. Der Junge winkte uns zu sich. Worauf hin wir ihm folgten.
Er führte uns in eins der Separees. Die Wände waren schwarz und hatten ein blutrotes Muster aus Blumen darauf. Es standen nur ein Tisch, ein Sofa und ein Sessel darin. Alles natürlich ebenfalls in schwarz und rot gehalten. Da ich als letzte rein kam, schloss ich die Tür hinter mir und sogleich wurde die Musik leiser. Als ich mich umdrehte sah ich wie die zwei Jungs sich Brüderlich umarmten.

’’ Alex wo warst du die ganze Zeit? Nicht mal ne SMS hast du mir geschrieben du treulose Tomante. Wie war es in New York?’’
’’ Sorry, Sorry ich hatte echt viel zu tun und schließlich hättest du dich ja auch mal melden können aber wie ich sehe warst du beschäftigt. Willst du mich nicht mal deiner Freundin vorstellen?’’

Jetzt sahen beide zu mir. Ich fühlte mich ertappt und blickte zum Boden. Ich hatte Alex die ganze Zeit über angestarrt. Seine Mahagonifarbenen Haare sein perfekt geschnittenes Gesicht, seinen anbetungswürdigen Körper, seine vollen verführerischen Lippen……
(..Benimm dich Cassandra)“ rief ich mich zur Ordnung, setzte ein Lächeln auf und ging zu den beiden rüber. Bei jedem Schritt wurde das Summen in meinem Körper wieder stärker. Ich wusste nicht was aber etwas an Alex zog mich magisch an.

’’ Da hast du was falsch verstanden, Mann. Das ist Cassy, Sie ist meine beste Freundin wir kennen uns schon seid ner Ewigkeit.’’
Cassy, das ist Alex. Ich habe ihn über das Online spiel kennen gelernt dass ich immer zocke. Wir haben uns vorher schon mal getroffen.’’
’’ Hi, freut mich dich kennen zu lernen.
Mehr brachte ich nicht über meine Lippen und streckte ihm meine Hand entgegen. Seine Finger schlossen sich sanft um meine.
’’ Die Freude ist ganz auf meiner Seite.

Wie vom Blitz getroffen fuhr ich zusammen. Seine Finger waren eiskalt. Erschrocken sah ich ihn an. Seine Augen veränderten sich kurz darauf sah ich dass seine Pupilen zu schlitzen wie bei einer Katze verengt waren. Zischend zog ich die Luft ein. Der Kerl war nicht Normal. Wie als hätte ich mich verbrannt entzog ich ihm meine Hand und trat einen Schritt zurück.
’’ Was ist den los Cassy’’
Ungläubig sah ich Ronny an. Hatte er denn nicht gesehen was passiert war. Als ich Alex wieder an sah stutzte ich. Seine Augen waren völlig normal. Leicht schüttelte ich meinen Kopf.( ’’ Das muss ich mir wohl eingebildet haben’’), dachte ich mir.
’’ Tut mir leid Alex du warst bloß so kalt, dass ich mich erschreckt habe. Ich wollte nicht unhöflich sein’’
’’ Kein Problem. Ronny hat sich auch das erste Mal erschrocken.’’

Nach der etwas komischen Begrüßung setzten wir uns. Alex und Ronny unterhielten sich über das Onlinespiel das sie spielten und Alex’s Zeit in New York.
Alex war mit seinen Eltern nach New York gezogen da sein Vater dort hin versetzt wurde. Anscheinend war sein Vater ein ziemlich hohes Tier in einer Bank. Da er es dort nicht aushalten konnte hatte er seine Eltern darum gebeten, wieder zurück kommen zu dürfen. Er sagte dass sie nur zustimmten unter der Bedingung dass er eine Wohnung oder ein Zimmer bei einem Freund fand. Gleich darauf fragte er Ronny ob bei ihm noch ein Zimmer frei wäre. Ronny schüttelte bedauernd den Kopf.
Mitten in der Bewegung hielt er inne und sah mich an.
’’ Cassy du hast doch noch ein Zimmer frei oder?’’
Wie vom Donner gerührt sah ich ihn an. Das konnte doch nicht sein ernst sein, dass ich einen wildfremden Mann bei mir wohnen lassen sollte. Gespannt sahen die beide mich an, Ronny setzte zu meinem Verdruss wieder seinen Hundeblick auf. Er meinte es also wirklich ernst. Meine Gedanken überschlugen sich, überlegte mir das Für und Weder. Gerade als ich ablehnen wollte sah mich Ronny noch bittender an.
’’ Geb dir nen ruck Cassandra ’’, sagte ich mir. Ich hasste mich dafür dass er mich so leicht um seinen kleinen Finger wickeln konnte.
Seufzend gab ich mich geschlagen. (’’ Zum Teufel mit dir Ronny’’), dachte ich mir.
Ergebend nickte ich.
Ronny sprang auf und fiel mir um den Hals. Er schien sich wirklich riesig zu freuen.
’’ Ihr besprecht schon mal alles Wichtige und ich hole uns was zu trinken, damit wir auf diese grandiose WG anstoßen können’’
Und schon war Ronny aus dem Raum verschwunden.

Kapitel 2

 

Nachdem Ronny gegangen war richtete Alex das Wort an mich.

„ Wenn es dir nicht recht ist kann ich mir auch was anderes Suchen.’’
„Nein, dass ist schon okay. Schließlich kannst du ja kein schlechter Kerl sein wenn Ronny so große Stücke auf dich hält. Wenn er dir nicht vertrauen würde hätte er es gar nicht vorgeschlagen. Wann brauchst du das Zimmer?’’
Entschuldigend lächelnd sah er mich an.
’’ Am besten sofort. Ich habe eine Job zusage und muss morgen schon anfangen.
Ich wollte mir ein Zimmer im Hotel in der Nähe nehmen doch alle Zimmer sind schon belegt. Ehrlich gesagt bin ich froh euch getroffen zu haben sonst wüsste ich nicht wo ich heute schlafen soll.’’
Entgeistert sah ich ihn an. Das durfte echt nicht war sein. Da ich nicht wusste wie ich darauf reagieren sollte, schob ich es erst mal bei Seite.
’’ Darf ich dich fragen wo du arbeitest?’’
’’ Hier in der Disco an der Bar, deswegen hab ich heute auch einen der VIP Räume bekommen. Ich hatte schon befürchtet ich müsste hier schlafen.’’
Gott sei dank hatte ich heute erst die Wohnung aufgeräumt dachte ich mir.
„Okay, du kannst bei mir einziehen,…. vorläufig. Ich hab nur ein Bad deswegen müssen wir uns absprechen wenn wir es benutzten. Das Zimmer ist groß doch hab ich keinen Schlüssel dafür. Wenn es du einen willst können wir einen neuen machen lassen. Da ich den Raum nicht nutze, hab ich noch keinen machen lassen. Die Miete wird natürlich dann in die Hälfte aufgeteilt. Aufräumen musst du nur deine Sachen und wenn ich für dich mit kochen soll musst du es nur sagen. Wenn das alles in Ordnung ist für dich kannst du einziehen.’’
Gespannt sah ich ihn an.
’’ Okay dann schätze ich haben wir einen Deal’’, sagte er.
Wieder reichte er mir seine Hand zögernd ergriff ich sie. Seine kühlen Finger schlossen sich  fest  um meine.
Ohne ihn direkt anzusehen schüttelte ich sie. Ich wollte die Hand schon wieder zurück ziehen da verstärkte er den Druck. Überrascht sah ich auf, was ich sogleich bereute. Wieder zogen mich seine grünen Katzenhaften Augen in den Bann.
(’’ Mist ich hab es mir doch nicht eingebildet. Was soll ich jetzt nur machen.’’), sagte ich mir. Langsam stand er auf und zog mich mit hoch. Nicht einmal unterbrach er den Blickkontakt. Als wir standen machte er einen Schritt auf mich zu. Egal wie sehr ich es versuchte, ich konnte mich nicht bewegen. Nun standen wir uns direkt gegenüber. Meine Brüste streiften seine Brust. Erregung durch zuckte mich in Wellen und ich wünschte mir er würde mich endlich küssen. Ich flüsterte nur: „ Wer bist du?“. Alex Blick wird sanfter. Gerade als er sich runter beugte um mich zu küssen, kam Ronny wieder ins Zimmer, mit unseren Getränken in der Hand. Widerstrebend ließ Alex meine Hand wieder los und wendete sich Ronny zu.
Wie benebeld stand ich da, es dauerte eine Weile bis ich wieder meine Gedanken entwirrt hatte. Langsam drehte ich mich zu den beiden um.
Einer Sache war ich mir zu hundert Prozent sicher irgendetwas stimmte nicht mit Alex und egal wie lange es dauern würde, ich musste es unbedingt herausfinden.


Wir blieben noch ungefähr zwei Stunden im VIP-Raum bevor wir uns auf den Weg zu mir nach Hause machten. Wie ein Gentelman machte mir Alex die Tür vom Auto auf und wartete bis ich eingestiegen war, um sie zu zumachen. Währenddessen machte sich Ronny schon mal am Amaturenbrett zu schaffen und schaltete die Heizung an. Es war wirklich schon sehr kalt für die Jahreszeit.
Müde lehnte ich meinen Kopf an die Fensterscheibe und schaute hinaus. Gedämpft unterhielten sich die anderen Beiden. Es war alles so friedlich. Es dauerte nicht lange und ich war eingeschlafen.

Ich träumte von einem Mitternachtsblauen See. Ich stand am Ufer und sah hinauf zum Vollmond. Hinter mir erhoben sich gewaltigen Tannen und andere Bäume zu einem dichten Wald. Alles war still. Wie in der Disco fing mein ganzer Körper zu vibrieren an. Langsam drehte ich mich um. Dort stand er zu schön und Gott gleich um ein Mensch zu sein. Alex kam langsam auf mich zu mit einer Hand nach mir ausgestreckt. Ich wollte auf ihn zu gehen aber irgendetwas hielt mich zurück. Ich hielt ihm meine Hand entgegen doch so sehr wir versuchten uns zu berühren je mehr wurde ich zurückgezogen. Alex rief mir etwas zu doch egal wie sehr ich mich anstrengte, ich konnte ihn nicht hören. Plötzlich trat eine Frau hinter Alex aus dem Wald. Sie hielt einen Plock in seiner Hand. Panik ergriff mich. Ich rief Alex zu er solle weg rennen doch er blieb einfach stehen. Das letzte was ich von ihm sah waren seine traurigen Augen. Stumm rief die Frau mir etwas entgegen. Doch bevor ich herausfinden konnte, was sie mir zu sagen versuchte wurde  alles um mich herum Schwarz.
Eine Stimme drang an mein Ohr die immer lauter wurde und rief: ,,Cassy, Cassy komm schon wach endlich auf“.

Mit einem Ruck setzte ich mich auf. Mein Atem ging viel zu schnell und mein Herz raste wie nach einem Marathon.
Verwirrt sah ich mich um. Ich saß immer noch in Ronnys Auto. Die Tür auf meiner Seite war auf und beide sahen besorgt zu mir runter. Nachdem sich mein Herz beruhigt und ich mich halbwegs unter Kontrolle hatte, schnallte ich mich ab und stieg mit zittrigen Beinen aus dem Auto. Meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding. Als meine Knie nachgaben fing mich Alex mühe los auf. Verlegen sah ich ihn an und bedankte mich. Ronny nahm meine Handtasche und wühlte nach meinem Schlüssel. An jedem anderen Tag hätte er dafür was zu hören bekommen doch heute war ich erleichtert dass ich es nicht selbst tun musste.
Nachdem die Tür endlich auf war, half mir Alex zur Couch. Ich musste mich mühsam beherrschen nicht zu lachen. Die beiden waren wie zwei Glucken. Ronny holte mir ein Glas Wasser und Alex wich mir nicht von der Seite bis ich es getrunken hatte.
Ich fühlte mich schon wesentlich besser nach dem ich das Glas geleert hatte.
,, Mensch Cassy du hast mir eine heiden Angst eingejagt.“
Ronny sah mich vorwurfsvoll an.
,, Es tut mir leid ich hab nen Albtraum gehabt. Kommt nicht wieder vor Großer okay?“ Beruhigt nickte Ronny.
,, Ich muss los ich hab Dad versprochen das Auto spätestens um 2 Uhr wiederzubringen.“ Man sah ihn wirklich an das er hin und her gerissen war zu bleiben.
Wie vom Donner gerührt sah ich Alex an. Ich hatte vollkommen vergessen dass ab heute Alex mein neuer Mitbewohner hier schlafen würde.
Ich sah zu ihm rüber.
Ich musste ihm noch zumindest sein Zimmer zeigen. Da fiel mir ein dass er ja noch nichts dabei hatte also fragte ich ihn:,, Soll ich dir dein Zimmer noch schnell zeigen, du wirst zwar heute noch nicht darin schlafen können aber damit du zumindest weißt welches es ist. Du kannst heute auf der Couch schlafen wenn es dir nichts aus macht, ich hab leider nur ein Bett hier.“
,, Das wäre nett.“
Argwöhnisch sah er mich an.
„Ich hab ne frage, wenn Ronny hier schläft, wo schläft er dann gewöhnlich auch auf der Couch?“
Wie mit einem Brett vor dem Kopf sah ich ihn an bis mir klar wurde was er meinte. Mit hoch rotem Kopf fing ich an ihn an zumotzen:,, Ronny und ich hatten nie ein Problem uns ein Bett zu teilen da wir uns schon so lange kennen hat er immer bei mir mit im Bett geschlafen es ist ja nichts dabei oder?“
Alex schien über diese Antwort nicht glücklich zu sein es kam mir sogar so vor als wäre er ziemlich sauer. Ronny merkte von dem allen nichts.
,, Also zeig ihm noch sein Zimmer bevor du schlafen gehst ja und noch mal danke das du ihn hier wohnen lässt. Ich komm morgen früh mit Brötchen vorbei okay?
Und dann können wir ja sehen was wir danach noch machen. Begleitest du mich noch zur Tür Cassy?“ Ich stand auf und ging schon mal voraus in den Flur und wartete dort bis Ronny sich von Alex verabschiedet hatte. Als Ronny zu mir kam hatte ich mich wieder im Griff und lächelte ihn an. Er griff nach meinen Händen und drückte sie sanft.
,, Mach dir nicht immer so viele Sorgen, du und Alex werdet euch bestimmt blendend verstehen. Okay ich muss jetzt wirklich los sonst wird mein Dad echt noch sauer.“ Tapfer lächelte ich und sagte ihm er solle sich keine Sorgen machen. Er gab mir noch einen Kuss auf die Stirn und ging.


Ich ging wieder zurück ins Wohnzimmer, als ich die Tür öffnete sah ich dass Alex am Sideboard stand und das Foto von meinen Eltern ansah. Obwohl ich keinen mucks gemacht hatte drehte er sich zu mir um.
,, Sind das deine Eltern?“
,, Ja, das war der Morgen bevor sie starben.“
Mitfühlend sah er mich an. Mir bildete sich ein dicker Kloß im Hals. Ich drehte mich schnell um damit er nicht die Tränen sehen konnte die sich in meinen Augen gebildet hatten.
,, Komm mit ich zeig dir dein Zimmer“
Er folgte mir in den Flur dort öffnete ich die zweite Tür auf der rechten Seite.
Ich ließ ihn rein und ging zum Fenster um das Zimmer durch zu lüften.
Alex lief das Zimmer ab und kam dann grinsend zu mir.
,, Das Zimmer ist echt klasse. Und du bist dir wirklich sicher das ich hier wohnen kann?“
Müde nickte ich.
,, Okay, meine Sachen lass ich dann schicken und Möbel kann ich mir noch kaufen.
Morgen können wir ja dann alles noch mal durchsprechen, du solltest echt ins Bett du siehst total fertig aus.“
Ich nickte nochmals und wollte gerade wieder aus dem Zimmer gehen, da trat Alex noch näher an mich ran und versperrte mir den Weg. Das Summen in meinem Körper setzte wieder ein. Ich machte einen Schritt nach rechts.. er folgte mir. Einen Schritt nach links und er folgte mir wieder. Empört wollte ich ihn fragen was das sollte und sah ihn an.
Das war mein Verhängnis.


Seine Augen hatten sich wieder verändert und hielten mich in ihren Bann gefangen. Langsam als wollte er mich nicht erschrecken legte er seine Hände auf meine Hüfte und zog mich näher zu sich ran. Mein Atem ging stoßweiße und immer schneller. Es baute sich eine unheimliche Spannung zwischen uns auf. Sein Gesicht war schon so nahe an meinem das sein Atem mich streifte. Ein Schauer lief mir über den Rücken. Und dann passierte es. Seine Lippen trafen auf meine erst zögernd und dann fordernder. Er streifte mit seine Zunge über meine Lippen, als wolle er sich meine Zustimmung einholen. Ich öffnete meine Lippen. Er krallte sich mit einer Hand in meine Haare und mit der anderen verstärkte er den Druck auf meiner Taillie. Oh Gott wie dieser Kerl küssen konnte. Bevor ich wusste was ich tat legte ich ihm meine Arme in den Nacken und zog ihn zu mir. Erregung durchzuckte mich.
(,, Du kennst diesen Kerl erst ein paar Stunden und schon schmeißt du dich an ihn ran. Toll Cassandra was dümmeres hast du noch nicht getan“), meldete sich meine innere Stimme. Wie als hätte ich mich verbrannt riss ich meine Hände zurück und trat einen Schritt zurück. Noch völlig berauscht von dem Kuss versuchte ich mich wieder unter Kontrolle zu bekommen. Ohne ihn noch mal anzusehen rannte ich aus dem Zimmer ging eine Tür weiter und schloss mich in meinem Zimmer ein. Mit klopfendem Herzen stand ich hinter meiner Tür. Ohne es zu merken wanderten meine Finger zu meinen Lippen. Wie in Trance ging ich zu meinem Bett und setzte mich.
,, Was hab ich nur getan“, sagte ich zu mir selbst. Verstohlen sah ich noch mal zur Tür und fragte mich ob er jetzt sauer auf mich war, da ich ihn einfach hab stehen lassen. Hundemüde  zog ich mich um und legte mich wieder ins Bett und deckte mich zu. Kurz nachdem sich mein Herz wieder beruhigt hatte schlief ich dann auch schon ein.


Am nächsten Morgen……

Dddddrrrrrr, dddddddrrrr, ddddddrrrrr,
Verschlafen griff ich nach meinem Handy und sah aufs Display. Ronny rief mich an. Ich drückte auf den grünen Hörer und sagte:,, Ja, was gibt es?“
,, Cassy schläfst du immer noch?“
,, Nein Jetzt bin ich wach was ist los?“
,, Ich stehe seit ner halben Stunde vor deiner Tür, ich dachte wir wollten Frühstücken?“
Erschocken fuhr ich auf und sah auf den Wecker auf meinem Nachttisch. Es war schon 11:00 Uhr. Wie von der Tarantel gestochen stand ich auf riss meine Tür auf und ging zur Wohnungstür um Ronny reinzulassen. Als Ronny meine Aufmachung sah bekam er große Augen. In meiner Verwirrung gestern Abend hatte ich einfach das erst Beste genommen was mir in die Hände gekommen war und dies war nun eben mein Babydoll Spitzennachthemd gewesen. Mit hoch roten Kopf lies ich ihn rein und stürze gleich wieder in mein Zimmer nahm mir Anziehsachen mit und rannte ins Badezimmer. Mein Fehler war das ich nicht mehr an Alex gedacht hatte dieser kam grade aus meiner Dusche. Wie ihr euch vorstellen könnt natürlich splitternackt. Der Kerl war wirklich in jeder Hinsicht mehr als nur gut ausgestattet. Ohne es zu bemerken musste ich meine Klamotten fallen gelassen haben. Alex zog scharf die Luft ein. Erst da sah ich ihm ins Gesicht. Er sah mich von oben bis unten an. Er zog mich förmlich mit seinen Augen aus. Als mir bewusst wurde was gerade hier los war klaubte ich meine Sachen wieder vom Boden auf murmelte eine Entschuldigung und ging wieder aus dem Bad raus. Unentschlossen was ich jetzt machen sollte blieb ich im Gang stehen und wartete darauf das Alex endlich aus dem Bad kommen würde. Aus der Küche kam schon der Duft nach frischem Kaffee. Sehnsüchtig sah ich hinüber. Gerade als ich mich dafür entschied mich erst mal in meinem Zimmer um zu ziehen kam Alex aus dem Badezimmer. Ohne ihn anzusehen ging ich ins Bad und machte die Tür zu. Das war wirklich zuviel Aufregung für einen Tag.
,, Aber er sah wirklich gut aus“, sagte ich zu mir selbst. Seufzend entledigte ich mir meines Nachthemdes und meiner Unterwäsche und stieg in die Dusche. Das heiße Wasser auf meiner Haut war eine Wohltat. Ich blieb noch eine Weile so stehen und wusch mich danach gründlich ab. Ich nahm mir ein Handtuch und rubbelte mich trocken. Nachdem ich mich frisch angezogen hatte putzte ich mir noch schnell die Zähne und machte mein Haar zurecht. Als alles zu meiner Zufriedenheit war ging ich zu den Jungs in die Küche. Ronny hatte den Tisch schon fertig gedeckt und eine Tasse mit heißen Kaffee für mich bereit gestellt. Grinsend nahm ich die Tasse setzte mich zu Ronny und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Das erste mal seit dem wir uns kennen wurde er rot, was mir leider den Vorfall wieder in Erinnerung brachte. Wie sollte es auch anders sein wurde ich wieder so rot wie eine Tomate. Ein unangenehmes Schweigen legte sich über den Raum.
,, Stehst du immer so spät auf Cassandra?“, fragte mich Alex. Dankbar griff ich den Faden auf und sagte:,, Eigendlich nicht war nur ziemlich spät gestern deswegen hab ich meinen Wecker nicht gehört“
,, Einmal hat sie ohne es zu merken den Wecker gegen die Wand geschmissen weil sie noch so müde war und ist dann von dem Scheppern aufgewacht und hat Felsenfest behauptet sie wäre es nicht gewesen. Ich musste ne Woche lang bei ihr schlafen weil sie Angst vor Einbrechern bekommen hatte.“
Ronny und Alex fingen laut hals das lachen an. Beleidigt widmete ich mich meinem Kaffee. Da sie sich nicht so schnell einzukriegen schienen schmierte ich mir schon mal ein Brötchen. Nach einer gefühlten Ewigkeit hörten sie dann endlich auf zu lachen.
,, Und was wollen wir heute machen?“, fragte Ronny.
Fragend sahen wir beide Alex an. Dieser schüttelte nur leicht bedauernd den Kopf und sagte:,, Ich muss schon gegen Vier auf arbeit sein. Und vorher muss ich noch unbedingt mit meinen Eltern telefonieren und wenigstens ein Bett kaufen damit ich dann auch in meinem Zimmer schlafen kann.“
Verständnisvoll nickte Ronny.
Als Alex von seinem Zimmer sprach fiel mir wieder ein was gestern dort passiert war.

Kapitel 3

Während wir weiter Frühstückten sah Ronny immer wieder zwischen mir und Alex hin und her. Leider hatte er ein viel zu feines Gespür für Sachen die ihn nichts angingen. Er sah mich mit dem Blick „Darüber sprechen wir später“, an. Ich biss mir auf die Zunge damit ich nichts erwiedern konnte und nickte nur.

Wir beließen es dabei das wir erst mal bei mir blieben bis Alex seine Telefonate erledigt hatte. Er ging in sein Zimmer und Ronny und ich räumten in der Küche wieder auf. Sobald sich die Tür hinter Alex geschlossen hatte fragte mich Ronny:,, Was ist den gestern noch passiert? Ihr benehmt euch so merkwürdig.
Ich überlegte mir noch ob ich ihn anlügen sollte, doch leider hatte ich damit nicht viel Erfolg bei ihm also erzählte ich ihm die Wahrheit. Ronny setzte sich und hörte mir zu. Je mehr ich sagte desto wütender sah er aus. Nachdem ich fertig war und weiter machen wollte mit dem aufräumen packte mich Ronny bei den Schultern und drehte mich wieder rum.
Mit mühsam aufrecht erhaltener Selbstbeherrschung sagte er:,, Bei dir ist auch wirklich alles in Ordnung?“
Vorsichtig löste ich seine Hände von meinen Schultern und sagte:,, Du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Ich bin mir nicht mal sicher ob ich das nicht alles geträumt habe. Wie du siehst benimmt sich Alex ganz normal wahrscheinlich hab ich es mir nur eingebildet du weißt doch das wenn ich müde bin die Fantasy mir schon mal einen Streich spielt. Also beruhig dich wieder okay?“
Er sah mir noch mal prüfend in die Augen ich versuchte so gut es ging seinem Blick stand zu halten. Langsam nickte er, ich hatte also bestanden.
Scherzend meinte ich zu ihm:,, Wolltest du nicht immer schon das ich mal nen Freund habe vielleicht wird es ja was?“
Endlich grinste er mich wieder an, gespielt verdrehte er die Augen. Es versetzte mir einen Stich.
,, Du die ewige Jungfrau na da bin ich mal gespannt.“
Ich knuffte ihn so stark in die Seite das er Luft holen musste. In Retour packte er mich und kitzelte mich durch. Ich zappelte so sehr das wir zusammen auf den Boden fielen. Ich landete unter Ronny verdutz sah er mich an. Da musste ich noch lauter lachen. Ronny setzte sich auf mich drauf und kitzelte mich solange bis ich keine Luft mehr bekam und um Gnade flehte. Gerade als er aufgehört hatte trat Alex wieder in die Küche. Nach seinem Blick zu urteilen musste er uns für übergeschnappt halten. Ich sah Ronny an und wir beide brachen in schallendes Gelächter aus. Nicht so recht wissend was er jetzt tun sollte kratzte sich Alex am Hinterkopf. Nachdem wir uns beruhigt hatten half mir Alex aufzustehen.
Er nahm meine Hand und mit einem Ruck der mich beinahe vorn überfliegen ließ stand ich wieder auf meinen Füßen. Schneller als mir lieb war ließ er meine Hand los und reichte Ronny seine Hand.
Nicht ganz schlüssig was ich davon halten sollte ging ich wieder zur Spüle und räumte das inzwischen trockene Geschirr weg. Ich hatte mir den Kuss wohl wirklich nur eingebildet. Enttäuscht blickte ich zu Boden.

Die Jungs unterhielten sich wo wir heute hingehen sollten. Da Alex nichts in dem Zimmer hatte musste er dringend ein paar Sachen einkaufen. Also beschlossen sie dass wir zu 24Hoursmall gehen würden.
Nachdem sie das geklärt hatten fiel ihnen schuldbewusst wieder ein, dass ich die ganze alleine sauber gemacht hatte. Angekratzt ging ich in mein Zimmer um mich umzuziehen. Die beiden machten es einem wirklich nicht leicht auf sie sauer zu sein. Wie zwei geschlagene Hunde warteten sie schon im Flur der eine hielt mir meine Jacke hin der andere die Handtasche. Ich musste mich stark beherrschen um nicht in schallendes Gelächter auszubrechen. Als wir aus der Tür traten hackte ich mich bei beiden unter und so liefen wir zu Ronnys Auto. Alex hielt mir die Beifahrertür auf und schloss sie hinter mir nachdem ich mich gesetzt hatte. Danach stiegen auch die anderen beiden ein. Eins musste man ihnen wirklich lassen, ich hatte das Gefühl eine Prinzessin zu sein.
Die Mall hatte die stylischten Sachen, in dieser Stadt. Wir fuhren mit dem Aufzug in den dritten Stock wo Möbel, Dekosachen und vieles mehr angeboten wurden. Während ich zur Dekoabteilung ging, sind die Jungs zusammen zur Möbelabteilung aufgebrochen. Jedes Mädchen in diesem Stockwerk schien sich zu den beiden umgedreht zu haben. Einige machten sogar heimlich Bilder. Kichernd drehte ich mich zu meinem Lieblingsladen um. Durch mein Erbe hatte ich ein Ordentliches Taschengeld. Wenn es um Dekosachen ging konnte ich mich einfach nicht zurück halten. Ich prüfte jedes Stück auf Herz und Nieren und war stolz das ich nicht nur für mich, sondern auch für Alex eine Stattliche Auswahl gefunden hatte. Ich lies die Verkäuferinnen alles in die hintere Ecke des Ladens räumen und schickte Ronny ne SMS das sie sobald sie fertig waren mit den Möbeln in den Dekoladen kommen sollten. Kurz darauf bogen sie auch schon um die Ecke. Beide sahen sich anerkennend die aufgehäuften Artikel an.
Alex war total erstaunt dass ich genau seinen Geschmack getroffen hatte. Es war mein Talent das ich intuitiv den Geschmack anderer erspürte. Wir gingen mit drei großen Taschen wieder raus. Als nächstes stand ein Computer an.
Wir gingen in den Elektroladen und sahen uns um. Während die Jungs sich als erstes die Anlagen ansahen ging ich zu den Laptops rüber. Sehnsüchtig sah ich mir sie an. Ich habe zwar mehr Geld zur Verfügung als die meisten Teenager aber für einen Laptop reichte es dann doch nicht. Denn den,den ich haben wollte war Weinrot. Gerade wollte ich zu den Jungs gehen und drehte mich um, da lief ich direkt in jemanden rein. Ich wollte schon aufbrausen und fragen warum er so verdammt nah hinter mir stand,  da sah ich erst das es Alex war.
„ Sorry Cassy, war echt keine Absicht“. Zerknirscht stand Alex hinter mir. Bei seinem Anblick konnte ich ihm wirklich nicht böse sein.
„Ist schon okay es ist ja nicht wirklich was passiert“. Suchend sah ich mich um.
„Wo ist Ronny geblieben?“
Alex zuckte mit den Schultern. Mit einer fahrigen Geste zeigte er in Richtung Fernseher.
Ich fragte ihn: „ Hattest du gar nichts bei deinen Eltern? Ich meine klar kostet es etwas es wieder her bringen zu lassen. Aber es würde dich deutlich weniger kosten als alles neu an zu  schaffen.“
Lächelnd sah er mich an.
„Meine Eltern wollen das ich dann und wann auch mal nach Hause zu ihnen komme. Deswegen wäre es wahrscheinlich nicht so gut, alles her bringen zu lassen.“
Alex sah an mir vorbei auf den Laptop den ich mir angesehen hatte.
Ich wusste nicht worüber ich noch mit ihm reden sollte deswegen entschuldigte ich mich bei ihm und machte mich auf die Suche nach Ronny. Bei den Plasmafernsehern fand ich ihn dann auch.
Ich schlich mich von hinten an und gab dem Verkäufer ein Zeichen das er nichts sagen sollte. Dieser lächelte mir zu und tat dann so als wäre ich nicht da. Ich kniff Ronny so stark ich konnte in den Hintern. Er jaulte auf und drehte sich ruckartig zu mir um. Der Verkäufer musste stark an sich halten nicht laut los zu lachen. Verdattert sah mich Ronny an. Der Gesichtsausdruck war wirklich zum Schreien komisch.
Unser kleinen Intermezzo sorgte für reichlich aufsehen. Ronny nahm meine Hand und wir gingen zwei Abteilungen weiter, weg von den neugierigen Blicken der Leute. Mit hoch roten Kopf drehte er sich zu mir um.
„Mensch Cassy, hab ich dir nicht schon tausend mal gesagt du sollst mich nicht so erschrecken“.
„Tut mir leid Ronny, aber du musst zugeben das es witzig gewesen ist dein Blick war echt umwerfend.“
Gutmütig lächelte er mich an und schlug mir sanft mit der Hand auf den Hintern.
Bevor er sie weg ziehen konnte griff ich nach ihr. Ronny versuchte sich frei zu machen, was ihm allerdings nicht gelang. Mit einem letzten Ruck versuchte er es, doch statt das er mich abgeschüttelt hat stand ich nun genau vor ihm. Verdutzt sahen wir uns in die Augen. Keiner von uns beiden wandte sich ab oder drehte sich weg, wir sahen uns einfach nur an. Mein Bauch fühlte sich an als würde jemand darin Tango tanzen. Ronny schluckte hart. Langsam wie in Zeitlupe beugte er sich zu mir runter. Mein Herz fing an zu rasen und ich überlegte was ich machen sollte doch ich konnte mich nicht von ihm lösen. Ich konnte es echt nicht mehr leugnen. In all den Jahren seit wir aus der Grundschule raus waren, war ich in ihn verliebt gewesen. Jedes mal wenn er eine Freundin hatte war ich unglücklich. Doch seit dem meine Eltern gestorben waren, hatte er keine Freundin mehr gehabt und hatte sich nur um mich gekümmert.
(„ Jetzt mach doch schon, überbrück das letzte Stück“), dachte ich mir. Ganz sanft, so leicht wie Schmetterlingsflügel legte er seine Lippen auf meine. Ich jubbelte innerlich auf. Nach so vielen Jahren wo ich es mir ausgemalt hatte, war es nun endlich passiert. Viel zu schnell beendete er den Kuss wieder, hielt mich ein Stück von sich weg und sah mich mit leuchtenden Augen an. Doch bevor er etwas sagen konnte kam Alex um die Ecke. Schnell lies mich Ronny los und ging ihm entgegen. Verletzt stand ich da und wusste nicht wie ich mich jetzt verhalten sollte. Alex und Ronny unterhielten sich und winkten mich dann ran. Ich setzte eine nichtssagende Miene auf und ging zu ihnen.


Das Auto war bis unter das Dach voll. Mit den Sachen die wir gekauft hatten. Da für Alex hinten nicht mehr genug Platz war setzte ich mich hinter. Auf der Rückfahrt zu meinem Apartment spürte ich immer wieder die Blicke von Ronny auf mir. Ich tat so als würde ich sie nicht bemerken.
Wir mussten insgesamt fünf Mal laufen bevor alles in der Wohnung war. Erschöpft liesen wir uns im Wohnzimmer nieder. Es war kurz nach zwei. Mit der Entschuldigung er müsse noch mal mit seinen Eltern telefonieren ging Alex in sein Zimmer. Eine unangenehme Stille senkte sich über den Raum. Ich beschloss dass es Zeit war etwas zu essen und ging in die Küche. Spagetti sollte es geben. Ronny machte den Fernseher an und ich bereitete das Essen vor. Ich war von unserem Kuss noch so durcheinander das es mir auch lieber war das er mir nicht gefolgt ist. Alex kam aus seinem Zimmer und gesellte sich zu Ronny auf die Couch.

Als das Essen fertig war rief ich die Jungs in die Küche. Gemeinsam deckten sie den Tisch. Wir setzten uns und Alex fing an zu erzählen: „ Ich habe meinen Eltern gesagt das ich ne Bleibe gefunden habe. Sie haben allerdings gesagt das sie im laufe der nächsten Woche vorbei kommen wollen um Cassy kennen zu lernen. Ist das auch in Ordnung für dich Cassy?“
Fragend sah er mich an. Da ich mir gerade eine Gabel Spagetti in den Mund geschoben hatte kaute ich erst mal und überlegte, schließlich nickte ich da es ok war. Ich dachte mir schon, dass seine Eltern auch sehen wollen wo er untergekommen war.
Nachdem wir alle fertig waren verabschiedete sich Alex und ging zur Arbeit. Ronny half mir schweigend beim Abwasch. Um die Teller wieder weg zu räumen musste er an mir vorbei. Sanft strich er mir mit der einen Hand am Rücken entlang während er mit der anderen die Teller in den Schrank räumte. Heiße Schauer liefen mir über den Rücken. Ich drehte mich um. Sofort schlang er seine Arme um mich und senkte seine Lippen auf meine.
Er drückte mich an die Arbeitsplatte. Mein Unterleib zog sich in freudiger Erwartung zusammen. Er hob mich auf die Arbeitsplatte ohne den Kuss zu unterbrechen. Und wie er küssen konnte. Ich konnte nicht genug bekommen und rückte immer näher an ihn ran. Ruhelos wanderten seine Hände an meinem Rücken entlang und runter zu meinem Po. Ich hatte mühe mich zu beherrschen. Als würde er es merken unterbrach er den Kuss. Als ich schon protestieren wollte zog er mich von der Arbeitsplatte und machte sich mit mir auf in Richtung von meinem Zimmer. Kaum waren wir drinnen nahm er mich auch wieder in die Arme und Küsste mich. (Ich sage euch wenn man einmal von der verbotene Frucht probiert hat, bekommt man nicht genug.)
Langsam führte er mich zum Bett und wir liesen uns darauf fallen. Mit geübten Griffen zog er mir erst mein Oberteil und dann meinen BH aus. Als nächstes folgte auch der Rest von meinen Klamotten. All das bekam ich nur am Rande mit da ich viel zu sehr mit dem Kribbeln zwischen meinen Beinen beschäftigt war. Doch nichts konnte mich darauf vorbereiten was dann geschah. Er sah mich an und ich meine nicht nur in mein Gesicht sondern meinen ganzen Körper.
„Cassy“, brachte er nur noch heiser hervor. Ich legte ihm einen Finger auf die Lippen um kurz darauf meine Lippen durch den Finger zu ersetzen. Wir setzten uns halb auf und nun fing ich an ihn auszuziehen. Sein T-shirt glitt zu Boden. Sein Oberkörper war trainiert, ich konnte meinen Blick kaum von seinen hervortretdenden Muskeln reissen. Ich beugte mich hinunter und verteilte federleichte Küsse darauf und biss spielerisch in seine Brust. Zischend sog er die Luft ein. Man konnte ihm ansehen das er sich zusammenreisen musste.Ich richtete mich wieder auf. Entschlossen nahm er die Sache wieder in die Hand und zog auch den Rest seiner Klamotten aus. Ich merkte wie ich leicht Panisch wurde als ich sein zur voller länge errichtetes Glied sah. Ich konnte den Anblick kaum aushalten und war dennoch so fasziniert das ich nicht weg sehen konnte. Behutsam drückte er mich wieder runter damit ich mich hin legte. Er öffnete leicht meine Beine um sich dazwischen nieder zu lassen. Mit geübten starken Hände massierte er meine Brustwarzen was meine Mitte erbeben lies. Ich konnte es kaum noch aushalten und zog seinen Kopf wieder zu mir hoch damit ich ihn küssen konnte. Sein steifes Glied stieß dabei gegen meine Mitte und wir stöhnten beide auf. Langsam verstärkte er den Druck und glitt sanft in mich hinein. Der Schmerz kam heftig, dass ich die Luft kurz anhielt. Ich nahm ihn ganz in mich auf. Er wartete damit der Schmerz verebnen konnte. Er sah mir tief in die Augen. Eine Träne lief mir Über die Wange, die er mir sanft weg küsste. Nun begann er vorsichtig sich in mir zu bewegen. Der Schmerz war wie weg geblasen und verwandelte sich in süße Lust. Er wurde schneller und unser Atem vermischte sich zu einem leidenschaftlichen Kuss. Mein Atem kam nur noch stoßweise. Ich bog mich ihm entgegen. Im Rausch der umschließenden Enge lies er auch die letzten Hemmungen fallen und drang immer härter und schneller in mich ein, bis es uns beiden heftig kam. Schwer atmend lies er sich auf mir fallen. Er rollte sich von mir runter und zog mich in eine zärtliche Umarmung. Eine Weile blieben wir schweigen so liegen und genossen das süße Nachbeben.
Ich drehte mich leicht in seinen Armen und sah zu ihm hinauf. Mit halb geschlossenen Augen lag er da und ich konnte unter meiner Hand noch immer seinen pochenden Herzschlag fühlen.
(„ Das hast du ja super hin bekommen“) tadelte mich meine innere Stimme.
(„ und was jetzt, willst du all die Jahre Freundschaft weg werfen, du weißt doch noch nicht einmal wie du ihn ansprechen sollst.“)
Unsicherheit nagte an mir.
Ich berfreite mich behutsam aus seinen Armen und murmelte das ich ins Bad müsse. Ich raffte mir meine Tagesdecke um und lief ins Bad, sperrte hinter mir ab und drehte das Wasser in der Dusche auf um ein paar Minuten zum Überlegen zu schaffen. Ich setzte mich auf die Toilette und wusste nicht mehr weiter. Immer noch in Gedanken versunken merkte ich nicht wie viel Zeit vergangen war, als plötzlich gegen die Tür geklopft wurde.
„ Cassy ich weiß das du nicht duscht. Bitte komm raus damit wir reden können.“
Unsicher was ich machen sollte stand ich auf und ging auf die Tür zu. Gerade als ich sie öffnen wollte redete er weiter.
„ Ich weiß das war nicht geplant. Ich weiß auch nicht warum ich das auf einmal gemacht hab. Nur eins ist sicher ich……. Wollte es auch!“
Mit wild schlagendem Herzen machte ich die Tür auf. Er hatte bereits seine Hose wieder angezogen doch sein Oberkörper war nach wie vor frei. Schief lächelte er mich an. Mir war bewusst dass ich bestimmt so rot war wie ein Leuchtfeuer. Er ergriff meine Hand und zog mich in seine starken Arme. Wir blieben einfach so stehen, keiner sagte ein Wort und doch war es so als wäre alles wichtige gesagt worden.
Er flüsterte mir so leise das ich es kaum verstehen konnte: „ Du bist mein Leben Süße“, und verstärkte die Umarmung. Sachte schälte er mich aus der Decke und führte mich zur Dusche. Ich stieg als erstes hinein und er folgte mir sobald er sich ausgezogen hatte. Was dann passiert ist könnt ihr euch ja denken.
Ich war so glücklich das ich vergass das die Sache mit Alex auch noch im Raum stand und ich konnte mir nicht vorstellen was für einen Sturm ich entfacht hatte.



Kapitel 4

Nach dem wir aus dem Bad kamen gingen wir gleich wieder in mein Zimmer und legten uns hin. Ronny zog mich in eine warme Umarmung und schlief ein. Mir gingen so viele Gedanken durch den Kopf das ich nicht schlafen konnte. Vorsichtig befreite ich mich von ihm und ging in die Küche um ein Glas Wasser zu trinken. Gerade als ich mir eingeschänkt hatte, hörte ich wie die Wohnungstür aufgeschlossen wurde. Mein Herz schlug rasend schnell und ich hatte ein schlechtes Gewissen Alex gegenüber. Bevor ich mir zurecht legen konnte, wie ich die Sache anfangen sollte kam er schon in die Küche.
>>Hi wie war die Arbeit?<<, fragte ich ihn und setzte ein Lächeln auf das sich furchtbar falsch anfühlte auf.
>> Es war ok, heute war viel los. Und was habt ihr noch gemacht?<<
Ich fühlte wie mir meine Gesichtszüge zu entgleisen drohten. Ich konnte ja schlecht sagen >>Wir haben gebummst was das Zeug hält<<. Ich überlegte wie ich am Besten anfangen sollte.
>>Ehhm Alex wir müssen reden.<<
Ich deutete in Richtung Wohnzimmer, als wir drinnen waren schloss ich leise die Tür hinter uns und setzt mich ihm gegenüber auf meinen großen Sessel.
Sorgsam legte ich mir die Dinge zurecht die ich sagen wollte und begann:>>Ich wollte mit dir über, das reden das letzte Nacht passiert ist.<<
Erwartungsvoll sah er mich an. Innerlich wand ich mich, doch versuchte ich mir nichts Anmerken zu lassen.
>> Was da bei dir im Zimmer passiert ist, war wunderschön doch ich hatte mich nicht unter Kontrolle sonst wäre das nie passiert. Du bist echt ein netter Kerl aber mehr empfinde ich bei dir einfach nicht.<<
Geband hielt ich die Luft an. Ich schämte mich so sehr das ich zu Boden sah. Lügen wollte ich nicht, doch was blieb mir übrig?
(So ist es besser Cassandra, tue ihm ein bisschen weh dann gibt er von alleine auf.)
Ich hörte und sah nicht das Alex aufgestanden war. Erst als seine Schuhspitzen in mein Sichtfeld kam, hob ich meinen Kopf. Elegant ließ er sich auf seine Knie nieder und nahm Behutsam meine völlig verschwitzen Hände in seine. Er suchte meinen Blick und nur zögernd sah ich in seine Augen. Es sprach soviel Zärtlichkeit aus seinem Blick das sich mir ein Kloß im Hals bildete. Mein Herz drohte mir aus dem Brustkorb zu springen. Bis er sprach:>> Es ist wegen Ronny oder?<<
Erschrocken sah ich ihn an.
>>Ich weiss das er dir viel bedeutet, doch bitte glaub mir, er ist nicht der für den du bestimmt bist.<<
Fassungslos sah ich ihn an. Ich spürte wie sich die Wut wie heiße Lava durch meine Eingeweide bohrte. Ich entriss ihm meine Hände und schrie ihn an:>> Wie willst du das verdammt nochmal wissen. Im Gegensatz zu dir kenne ich Ronny schon fast mein Ganzes Leben lang. Was bildest du dir ein, dir eine Meinung ob wir zusammen passen oder nicht bilden zu können. ES IST MEIN LEBEN!<<
Immer noch wütend stand ich auf und stürzte aus dem Zimmer.


Nachdem ich wieder in meinem Zimmer war und Ronny beim schlafen beobachtet hatte, legte sich meine Wut ein wenig. Direkt nachdem Alex dass über Ronny gesagt hatte, regten sich in mir wirkliche Zweifel ob ich mich richtig entschieden hatte. Das alles kam mir unsäglich dumm vor, als ich Ronny dort in meinem Bett so friedlich schlafen sah. Ronny war noch nie ein einfacher Mensch gewesen. Er hatte so einige Beziehungen die ich mitbekommen hatte. Doch wärend all die anderen Mädchen kamen und gingen, war ich die einzige für die Ronny durchs Feuer gegangen wäre.
Als damals meine Eltern starben war es Ronny der immer an meiner Seite war und niemals von dieser gewichen war. Er hatte mich immer überall mit hin genommen, damit ich nicht alleine war. Und nun endlich nachdem ich es mir Jahre lang gewünscht hatte, waren wir zusammen.
Ich ging vor seinem Gesicht in die Hocke und strich zärtlich mit meinem Zeigefinger über sein Gesicht. Als ich dies eine Weile getan hatte, und ich meine Hand wieder zurück zog, griff Ronny urplötzlich nach meiner Hand. Ich fiel nach hinten und landete auf meinem Hintern. Schnell setzte er sich auf ohne meine Hand los zu lassen und versuchte mir auf zu helfen. Ich stand auf und fand mich wenig später an seine Brust gedrückt wieder. So blieben wir eine Weile stehen ohne das einer von uns ein Wort sagte. Wieder kamen mir Alex Worte in den Kopf. Ich seufzte laut auf. Ronny löste sich von mir und hielt mich ein Stück von ihn entfernt mit seinen Armen fest und sah mich an. Besorgt fragte er mich:,, Was ist los Cassy? Warum bist du nicht im Bett?`` Liebevoll strich ich ihm über das Haar, gab ihm einen Kuss und kuschelte mich zu ihm unter die Decke. Sanft strich er mir den Rücken entlang. Seufzend lag ich in seinen Armen. Er war schon wieder eingeschlafen und auch ich fand endlich die ersehnte Ruhe.

Am nächsten Tag wachte ich auf und die andere Betthälfte war leer. Ich richtete mich im Bett auf und rieb mir immer noch ziemlich verschlafen die Augen.
Ich hörte Geräusche aus der Küche. Neugierig wie ich war schlich ich mich vorsichtig in den Gang. An der Küchentür blieb ich stehen und horchte als ich Alex und Ronny sprechen hörte.
>>Alex, gib mir mal das Salz,ok?<< Ronny stand am Herd und brutzelte ein paar Eier.
Wortlos reichte Alex ihm das Salz. Kurz bevor Ronny es nehmen konnte ließ Alex das Salz los. Mit einem leisen PLONK ging es zu Boden. Missmutig murmelnd ging Ronny in die Knie und hob es auf. Nachdem er es benutzt hatte um die Eier zu würzen stellte er es neben sich ab und richtete das Wort wieder an Alex.
>> Es tut mir leid.<<
Alex hielt mitten in seiner Bewegung inne und ballte die Faust.
>>Was tut dir leid?<<
Ronny kratzte sich am Kopf und drehte sich zu Alex um.
>>Ich weiß das es nicht korrekt von mir war, dass ich mit Cassy... du weißt schon. Ich wusste genau das du dich auch für sie interessierst. Unter Freunden war es echt das letzte was ich hätte machen sollen aber.....Ich liebe sie schon lange.<<
Die letzten Worte sprach er nur ganz leise und ich musste mich anstrengen sie zu hören.
Mein Herz schlug so wild, dass ich fürchtete es könnte mir aus der Brust springen. Ich näherte mich noch ein bisschen mehr um noch besser sehen zu können. Alex hatte sich vor Ronny aufgebaut und als ich dachte das es jetzt richtig Ärger geben würde lies Alex die Luft aus seinen Lungen entweichen und sagte nur:>>Ich weiß.<<
Er drehte sich um und steuerte in Küchentür. So schnell wie ich nur konnte ging ich von der Tür weg und stürtze in Richtung Badezimmer. Hinter mir schlug ich die Tür zu und hoffte, dass er nicht zu mir kommen würde bzw. das er nicht mitbekommen hatte, das ich sie belauscht hatte.



Kapitel 5

Ich blendete erst einmal alles aus und machte mich frisch. Ich zog meine Schlafsachen aus und zog mir ein T-shirt und eine Jeans an. Danach ging ich in die Küche. Als Ronny die Tür hörte drehte er sich zu mir um. Ein leuchten trat in seine Augen und er kam auf mich zu.
>> Hey meine Schöne, hast du gut geschlafen?<<, fragte er mich und zog mich in eine zärtliche Umarmung. Da die Schmetterlinge in meinem Bauch beschlossen hatten Polka zu tanzen nickte ich nur. Zärtlich strich er mir über die Wange gab mir noch einen Kuss und wandte sich wieder dem Herd zu. Unentschlossen blieb ich stehen und beobachtete ihn eine Weile. Als Ronny meine Blicke im Rücken spürte kam er wieder zu mir, nahm mich an die Hand und brachte mich zum Tisch, wo er mich auf einen Stuhl dirigierte. Er schenkte mir einen Kaffee ein und ging wieder in Richtung Herd davon.
>> Also, doch kein Traum?<<
Ronny drehte sich zu mir und grinste über das ganze Gesicht.
>> Soll ich mich jetzt geschmeichelt oder beleidigt fühlen?<<, fragte er mit leicht gehobener Augenbraue.
>> Auf jedenfall geschmeichelt.<<, sagte ich schnell.

Als wir fertig waren mit dem Essen fasst ich mir ein Herz um ihn zu fragen wie es mit uns weiter gehen sollte.
Nachdenklich sah er mich an. Mir rutschte das Herz schon in die Hose. Ich wollte nicht Preisgeben das ich sein Gespräch mit Alex gehört hatte deswegen blieb ich still und ruschte unruhig hin und her.
>> Was möchtest du das aus uns wird?<<.
Fragend sah ich ihn an. Dann antwortete ich:>> Ich hab dir nie was gesagt aber ich war schon in der Grundschule in dich verknallt .....
Ich wollte nicht das unsere Freundschaft zerbricht, deswegen hab ich all die Jahre versucht in sexueller Hinsicht mich zurück zu halten.<<
Das war anscheinend Antwort genug für ihn. Er kam zu mir nahm mich in die Arme und küsste mich leidenschaftlich. Er fuhr mit seiner Zunge über meine Unterlippe und bat still umd Einlass. Ich öffnete meine Lippen und ein wilder Kampf unserer Zungen entbrannte.Es fühlte sich so gut, so richtig an. Nach einer gefühlten Ewigkeit liesen wir voneinander ab. Meine Beine fühlten sich an wie Wackelpudding. Mein Atem ging viel zu schnell. Auch seine Brust hob und senkte sich mehr als gewöhnlich. Mit leicht verklärtem Blick sah er mich an. Leise flüsterte er meinen Namen. Er erhob sich und zog mich hinter sich her in Richtung Schlafzimmer. Auf zur Runde zwei.

Am Abend saßen Ronny und ich auf der Couch und schauten uns Ghost Rider mit Nicolas Cage an.(Mein absoluter Lieblingsschauspieler) Wir lagen eng aneinander gekuschelt auf der Couch als es an der Haustür klingelte. Murrend stand ich auf und ging in den Flur. Bei der Tür angekommen guckte ich als erstes durch den Spion. Es war Alex.
>>Er hat doch einen Schlüssel<<, dachte ich bei mir. Er war von oben bis unten anscheinend total nass. Schnell öffnete ich ihm und trat bei Seite damit er reinkommen konnte. Als er im Flur stand schüttelte er sich. Ich kwietschte auf >> Hey, du machst mich ganz nass, warte kurz ich hol dir ein Handtuch.<<
Schweigend nickte er und ich ging ins Bad. Als ich zurück kam stand er nicht mehr im Flur also klopfte ich an seiner Zimmertür.
Mit einem leisen >> Herein<< signalisierte er mir das ich eintreten durfte. Kurzerhand öffnete ich die Tür und ging hinein. Er saß auf seinem Bett und hatte bereits seine naßen Klamotten ausgezogen und nun saß er mit nacktem Oberkörper und nur einer Jogginghose da. Mir stockte der Atem. (Oh mein Gott, ist das ein 6er pack? Seine Haut ist makellos, er sieht so gut aus wie er da sitzt.) Mein Herz tanzte Samba und mein Bauch zog sich zusammen.
Ich musste schon eine Weile gestarrt haben, denn plötzlich stand er vor mir und zog mir sanft ein Handtuch vom Arm. Erschrocken sah ich zu ihm auf. Er rubbelte sich über den Kopf und lies mich nicht aus den Augen. Langsam kam er noch einen Schritt näher auf mich zu. Ich wollte zurück weichen doch stand ich schon mit dem Rücken an der  Tür. Er ließ das Handtuch zu Boden fallen und legte sanft einen Arm um meine Hüfte und zog mich noch ein Stückchen zu ihm herran. Immer noch wie vom Donner gerührt wehrte ich mich nicht. Er neigte seinen Kopf soweit das sich unsere Lippen fast berührten.
Ehrlich ich habe keine Ahnung was mich in dem Moment geritten hat.
Ich legte meine Arme um seinen Hals und zog ihn das letzte Stück zu mir hinunter. Als sich unsere Lippen berührten flogen die Funken. Seine Lippen waren kühl schon fast kalt doch ich schmeckte eine süße die mir den Verstand raubte. Was mich noch mehr durcheinander brachte war, das ich mehr wollte. Der Kuss wurde immer leidenschaftlicher, ein schon fast bedrohliches Knurren kam über seine Lippen was mir einen Schauer über den Rücken jagte. Er lies seine Hände weiter nach unten gleiten und legte sie auf meinen Po. Leicht massierte er ihn und ich merkte wie meine Mitte feucht wurde. Ich schien nicht die einzige zu sein die mit sich kämpfen musste. Alex packte etwas fester zu und hob mich hoch so das ich um meinen Halt nicht zu verlieren meine Beine um seine Mitte schliengen musste. Ich hätte ewig so weiter machen können als es plötzlich an der Tür klopfte. Wie zu Eis erstarrt hörten wir auf.
Alex reagierte vor mir räusperte sich und fragte >> Ja?<<
>> Ehm Alex hast du eine Ahnung wo Cassy ist?<< Langsam und ganz leise stellte mich Alex auf den Boden und bedeutete mir ich solle mich hinter dem Kleiderschrank verstecken. Ich weiß nicht warum aber ich tat es. Als er sicher war das ich außer Sichtweite war öffnete er die Tür und gähnte und rieb sich die Augen.
>> Was ist mit Cassy?<<
>> Sie ging an die Tür und seitdem ist sie nicht mehr ins Wohnzimmer gekommen. Ich hab schon überall geguckt aber sie ist nirgends in der Wohnung.<<
Gebannt hielt ich meine Luft an. Mein Magen spielte verrückt und tiefe Schuldgefühle nagten an mir.
Ich war mir vor ein paar Minuten so sicher gewesen das ich Ronny liebte aber warum hatte ich dann Alex geküsst. Er zog mich magisch an doch konnte ich es nicht alleine darauf schieben. Meine Gefühle waren noch nie so verworren. Dann hörte ich etwas was mich aufhorchen lies.
>> Ich wollte mit dir auch nochmal wegen heute Morgen reden. Ich weiß das du nicht mehr viel Zeit hast aber bist du dir sicher das Sie es ist auf die du gewartet hast?<<
>> Das sollten wir ein andermal bereden findest du nicht Ronny.<<
Irrte ich mich oder war da ein leicht drohender Unterton in Alex Stimme.
>> Ich weiß aber wenn sie es ist, wird sie bald die ersten Anzeichen zeigen, du weißt doch wie wichtig es ist für unsere beiden Völker ob sie die Eine ist.<<
Unsere beiden Völker? Die Eine was zum Henker sollte das mit den Anzeichen.
Doch das Nächste sorgte dafür, dass mir das Blut in den Adern gefror.
>> Du weißt doch das nur eine Frau aus dem Keraine Clan, die Einzige ist die uns den Lykanern und euch den Vampiren Kinder gebären kann.<<
Vampire? Lykaner? In meinem Kopf drehte sich alles und mir wurde schwindelig. Kurz bevor mir schwarz vor Augen wurde war mein letzter Gedanke: Das darf nicht wahr sein.

 

Kapitel 6

ALEX



Ronny wusste einfach nicht wann er die Schnauze zuhalten hatte. Als ich hinter mir ein leisen ,,Plonk`` hören konnte drehte ich mich um und sah Cassy am Boden liegen. Ich knurrte einen Fluch und lies Ronny an der Tür stehen.
Na toll, nun hatten wir wirklich ein Problem. Nicht nur das sie mit hoher Wahrscheinlichkeit alles mit angehört hatte, sie hat auch noch ihr Bewusstsein verloren. Ronny trat hinter mich und sah ebenfalls hinunter. Er drehte sich zu mir um und packte mich am Kragen. >> Gerade eben hast du noch zu mir gesagt, das du nicht weißt wo sie ist und jetzt sehe ich sie hier am Boden liegen. Was soll der Scheiß und warum ist sie Bewusstlos?  Ich machte mich von ihm frei und ging einen Schritt zurück. Er mochte zwar ein Lykaner sein, doch ein Vampire wie ich es war konnte mit Leichtigkeit mithalten was Stärke und Schnelligkeit anging. Mit bebenden Fäusten stand er nun vor mir. Abschätzend sah ich ihn an.
>> Das Erste geht dich nichts an und zweitens bist du der Grund warum sie hier am Boden liegt. Du und deine verdammt große Klappe.<< Verdutzt sah er mich an und dann Cassy und dann wieder zurück. Ohne mich weiter um ihn zu kümmern drehte ich mich wieder zu ihr und hob sie auf meine Arme. Ich schob mich an Ronny vorbei und brachte Cassy in ihr Zimmer. Behutsam nahm ich sie auf meine Arme, brachte sie in ihr Zimmer und  legte sie auf dem Bett ab. Vorsichtig strich ich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. Dieser Köter hatte es wirklich mächtig vermasselt. Sobald sie wach würde, müssten wir ihr so einiges erklären.
Nachdem ich ihr Zimmer verlassen hatte, ging ich wieder zurück in meins, wo Ronny immer noch wie vom Donner gerührt dastand. Ich setzte mich aufs Bett und wartete darauf, dass er etwas sagte.
>> Sag mir nicht es hat schon angefangen.<<
Leugnen konnte ich es nicht. Hätte er uns nicht unterbrochen, würden wir uns wahrscheinlich schon auf meinem Bett herum wälzen. Alleine die Vorstellung ließ meine Reißzähne länger werden.
Mein Schweigen war anscheinend mehr als ich hätte mit Worten sagen können.
Entmutigt ließ sich Ronny zu Boden sinken. Ich konnte mir nicht Vorstellen wie er sich fühlen musste. Schon heute Morgen hatte ich ihn gewarnt doch wollte er nicht auf mich hören.
>> Ich gebe nicht auf. Wenn es eine Möglichkeit gibt, dass sie bei mir bleibt werde ich sie ergreifen, dass ist dir hoffentlich klar Alex.<<
Wild entschlossen sah er mich an.
Wir waren jetzt schon seit Jahren befreundet. Es gefiel mir gar nicht das ich evtl. gegen ihn antreten musste um von meinem Recht Gebrauch zu machen.
>> Was erwartest du von mir?<<, fragte ich ihn.
Resigniert sah er auf seine Hände und flüsterte:
>> Nichts, dass ist ja das Problem. Im End Efekt muss sich eh Cassy entscheiden, wen sie von uns beiden will.<< Damit erhob er sich und ging aus dem Zimmer. Wieder alleine lies ich mich geschafft rückwärts auf mein Bett fallen und schloss die Augen.
"Wäre ich doch nur bei meinem Clan geblieben, statt hier her zu kommen. Warum muss alles nur so verdammt schief gehen", dachte ich bei mir.

Zur gleichen Zeit Ronny...

Schlaff lies ich mich auf das Sofa in Cassy´s Wohnzimmer fallen. Die ganze Geschichte schlug mir verdammt hart auf den Magen. Wenn ich damals nicht gesehen hätte wie die beiden aufeinander in dem Club reagiert haben, hätte ich es niemals so weit kommen lassen. Ich liebte Cassy seit dem ich sie kannte. Meine Eltern hatten mich gewarnt das  sie nicht für mich bestimmt war.
Jedes Mal wenn ein Kerl sich an sie ran machen wollte, hatte ich schon dafür gesorgt das sie schnell das Weite suchten. Sie gehörte zu unsere Welt und nicht die der Menschen.
Wenn ich ehrlich mit mir war, musste ich mir eingestehen das es nicht nur damit zutun hatte. Die letzten zwei Tage waren ein Traum gewesen. Es war so großartig sie nicht nur fühlen sondern auch schmecken zu können. Ich hatte mir eingebildet das ich gegen das Schicksal ankämpfen konnte. Und wo war sie Schlussendlich doch gelandet? In Alex verfluchtem Zimmer. Das Ironische daran war, ich hatte ihn selbst zu ihr in die Wohnung befördert.
Herr im Himmel, was war ich doch arrogant gewesen zu denken das ich gegen die Gefühle von erwachenden Gefährten ankommen konnte. Und durch meine Schuld lag sie nun in ihrem Zimmer, Besinnungslos...

 

CASSY

Langsam öffnete ich meine Augen. Mein Kopf dröhnte furchtbar. Verwirrt sah ich mich um  und regestrierte, das ich mich in meinem Zimmer befand. Mein Blick blieb am Digitalwecker auf dem Nachtschränkchen hängen. Es war  nach Mitternacht. Mit voller Wucht kamen meine Erinnerungen wieder zurück. Alex wie wir uns leidenschaftlich küssten, Ronny der an die Zimmertür klopfte und das Gespräch zwischen Alex und Ronny…

Ungläubig schüttelte ich meinen Kopf. Was sollte dieser Schwachsinn von Lykanern und Vampiren und was sollte das bedeuten, ich wäre von irgendeinem Clan der den zwei Rassen Kinder gebären könnte. Unschlüssig was ich machen sollte blieb ich erst einmal liegen. Vielleicht hatte ich das alles nur geträumt? Eine Zeitlang blieb ich einfach nur so liegen und lauschte auf die Geräusche in der Wohnung. Ausser dem Fernseher konnte ich aber nichts hören. Auch die Sache mit Ronny machte mir unheimlich zu schaffen. Ich fasste einen Entschluss. Die beiden sollten mir  sofort erklären was hier vor sich ging.

Im Wohnzimmer fand ich die beiden. Sie sahsen auf der Couch und sahen sich einen Film an. Doch sobald ich eintrat, standen beide auf und kamen einen Schritt auf mich zu. Mit erhobenen Händen trat ich  einen Schritt zurück und bedeutete ihnen mir erst einmal fern zu bleiben. Das ich in dieser Situation so ruhig bleiben konnte erstaunte nicht nur mich. Langsam wie um mich nicht zu erschrecken setzten sich beide wieder. Ich ging zum Sessel der ihnen gegenüber stand und setzte mich.  Mit vor der Brust verschränkten Armen fixierte ich sie. >> Was zum Kuckuk ist hier los? Und versucht gar nicht erst abzustreiten was vorhin vorgefallen ist. Ich will eine Erklärung und zwar auf der Stelle sonst schmeiß ich euch raus. Ist das klar?<< Beide nickten. Erst sahen sie sich an, Alex ergriff als erster das Wort:>> Was weisst du über deine Mutter Cassy?<< Verwirrt sah ich ihn an. >> Was hat meine Mutter mit dem Ganzen hier zu tun?<< Ronny antwortete darauf:>> Eine Ganze Menge sogar. Deine Mutter ist ein Abkömmling des Keraine Clans.  Sie selbst schien allerdings nichts davon gewusst zu haben.<< Misstrauisch sah ich ihn an:>> Und das soll  ich euch einfach so glauben. Was ist dieser Keraine Clan überhaupt?<<    Alex griff diese Frage auf:>> Den Keraine Clan gibt es schon seit der Zeit der Atlanter. Sie haben Übersinnliche Fähigkeiten und die Frauen sind die einzigen Menschen die sich mit Vampiren oder Lykanern verbinden und Kinder bekommen können.<< Ungläubig riss ich die Augen auf. >> Wollt ihr mich verarschen? Es gibt weder Lykaner noch Vampire? Wenn ihr wollt das ich euch  glaube zeigt mir einen  Beweiss für das, was ihr hier verzapft.<<

Alex stand auf und kam zu mir.  Eine Armeslänge vor mir blieb er stehen und machte seinen Mund auf. Auf den ersten Blick war alles normal. Wie in Zeitlupe konnte ich dabei zu schauen wie sich vier seiner Schneidezähne verlängerten. Fasziniert streckte ich eine Hand aus und wollte die Zähne berühren. In letzter Sekunde bevor ich es konnte machte Alex seinen Mund wieder zu und ich sah grünes Feuer  in seinen Augen. Obwohl  mich das alles abschrecken sollte empfand ich nicht die geringste Furcht oder Ekel. Auffordernd sah ich Ronny an. Mit einem ergebenen Seuftzer stellte er sich hin. Gebannt wartete ich ab. Die Luft schien sich um ihn herum zu ballen und kurz bevor es unerträglich wurde zu atmen, ging eine Druckwelle von ihm aus. Im nächsten moment sahs an der Stelle wo vorher noch Ronny gestanden hatte  ein Wolf. Er hatte Kastanienbraunes Fell und Stahlblaue Augen. Die viel zu menschlich wirkten. Auch ihm streckte ich meine Hand entgegen und wartete. Vorsichtig  um mich nicht zu  erschrecken kam er auf mich zu, bis ich seinen Kopf berühren konnte. Sein Fell fühlte sich unglaublich weich an. Sanft schmiegte er seinen Kopf in meine Hand und  sah mich aus traurigen Augen an.

Als beide wieder normal Zustand erreicht hatten, konnte ich es kaum erwarten ihnen weitere Fragen zu stellen. >> Also ist alles was ihr gesagt habt wahr?<<, beide nickten syncron. >>  Was bedeutet das jetzt für mich?<<                                                                                                                                                    >> Alex ist hierher gekommen, weil er seine Gefährtin sucht.<< Ich hob eine Augenbraue: >> Und hat er sie schon gefunden.<< Innerlich schäumte ich fast vor Wut , das er mich geküsst hatte obwohl er eine Gefährtin hat. Beide sahen mich  an. Es dauerte eine Weile bevor ich es verstanden hatte. Ich schnappte nach Luft und deutete mit einen Finger auf mich. Wieder nickten beide. Kurz bevor mir wieder schwarz vor Augen wurde, hatte ich nur einen Gedanken . Warum zum Teufel musste es mich treffen.

Kapitel 7

Zum zweiten Mal an diesem verfluchten Tag wurde ich Ohnmächtig. Als ich wieder zu mir kam setzte ich mich grummelnd wieder auf. Das war mir alles zu viel. Ich sehnte mich nach Ruhe, doch hatten wir den wichtigsten Punkt noch nicht geklärt. >> Ronny was ist jetzt mit uns? Wie soll es weiter gehen?<< Niedergeschlagen sah er mich an. >> Ich habe noch nie von Gefährten gehört die sich gegen die natürliche Anziehungskraft zueinander wehren konnten.<<  Geschockt sah ich ihn an. Sollte das also bedeuten, dass es für uns kei ne Zukunft geben sollte? In meinem Hals bildete sich ein Fetter Kloß ich musste hörbar schlucken. All die Jahre die ich mit ihm verbracht hatte und endlich sind wir zusammen gekommen und schon sollte ich ihn wieder verlieren? Ich weigerte mich es zu glauben. Nun war das Maß voll. Mit zittriger Stimme sagte ich:>> Geht…geht alle beide, ich brauch Zeit für mich.<< Als  sie nicht reagierten  wurde ich lauter. >> Geht. Ich will euch erst mal nicht sehen!<< Sie bewegten sich immer noch nicht. Auf einmal erfasste mich blinde Wut. Ich hatte ohne es zu merken meine Hände zu Fäusten geballt. Diese gingen plötzlich in Flammen auf. Erschrocken fuhr ich zurück und sah fassungslos auf meine Hände. Die Flammen taten mir nicht weh und  schienen sich unter meinem Blick zu beugen. Ich ballte sie wieder zusammen und auf einmal waren die Flammen wieder verschwunden.

Ich stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch. Mein gesamtes Leben war auf einem Mal komplett aus den Fugen geraten. Ohne ein Weiteres Wort an die beiden zu richten ging ich in Richtung meines Zimmers. Hinter mir schlug ich die Tür zu und ließ mich auf mein Bett fallen. Nun konnte ich es nicht mehr aus halten. Tränen liefen mir über die Wangen und ich wurde von einem schrecklichen Heulkrampf geschüttelt. Kurz vor Morgengrauen hatte ich mich endlich beruhigt.  Todmüde schlief ich ein.

 

Eigendlich konnte ich es mir nicht leisten die Schule zu schwänzen. Aber in Anbetracht meiner Lage fand ich es durchaus gerechtfertigt. Immer wieder ging ich  im Geiste durch worüber ich mit den Jungs geredet hatte. Mir wollte  einfach nicht in den Kopf, wie Ronny mich all die Jahre über in Unwissenheit halten konnte.  Alles Nachdenken half nichts, in meiner Lage gab es nur zwei Personen die mir jetzt helfen konnten. Ronny´s Eltern. Kurzentschlossen sah ich auf die Uhr und stellte zufrieden fest das Ronny noch zwei Stunden in der Schule festsitzen würde. Die Nummer war schnell gewählt und nach kurzer Zeit meldete sich Ronny´s Mutter. >> Emilie am Apparat.<<

>>  Hi Emilie, hier ist Cassy.<<, mehr brauchte ich nicht sagen und schon legte sie los.

>>Oh  mein Gott, Cassy ist alles in Ordnung mit dir? Die Jungs haben uns erzählt was passiert ist. Es tut mir so  Leid, ich wollte schon früher mit dir sprechen, hab es aber immer wieder Aufgeschoben. Es ist alles meine Schuld.<< Bevor sie sich noch weitere Schuldgefühle einreden konnte stoppte ich sie. >>Emilie, es ist alles in Ordung. Mir geht es  soweit ganz gut, denke ich. Könnten du und Vincent trotzdem heute noch vorbei kommen? Es gibt so vieles worüber ich mit euch sprechen muss.<<

Stille.  Ich konnte ihr Gehirn am anderen Ende förmlich rauchen hören. Ich hoffte inständig das sie mich nicht abweisen würde. Ich kannte Emilie und Vincent praktisch mein ganzes Leben, als meine Eltern gestorben waren, ersätzten sie sie mir so gut sie konnten.

>> Okay, wir  kommen heute Abend noch vorbei.<< Erleichtert seufzte ich auf.  >>  Aber bringt bitte keinen der Beiden mit okay. Im Moment bin ich noch zu verwirrt.<<

Sie versprach es hoch und heilig, dann legten wir auf.

 

Den Rest des Tages räumte ich auf und versuchte tunlichst einen Bogen um Alex´s Zimmer zu machen. Auch vermied ich es Nachzudenken. So wusselte ich  durch die Gegend bis man sich im Fußboden hätte spiegeln können. Das beste was man gegen Frust tun konnte, war wirklich putzen bis der Arzt kam. Nach der ganzen Aktion fing mein Magen an sich wegen mangelnder Nahrungsaufnahme zu beschweren.  Also schlurfte ich in die Küche und starrte in den Kühlschrank. Gähnende leere empfing mich. Nach einem kurzen Blick auf die Uhr, entschloss ich mich dazu im Supermarkt bei mir in der Ecke schnell eine Kleinigkeit zu besorgen. Gesagt getan. Nun stand ich vor der Kühltruhe mit Eis und holte mir einen Becher Schokosplitt raus. Wahrlos packte ich noch ein paar Fertiggerichte ein. Nicht mal ne halbe Stunde später, war ich wieder in meiner Wohnung und packte meine Einkäufe weg.

Mit dem Eis und einen Löffel bewaffnet machte ich mich auf ins Wohnzimmer und zappte Ziellos durch die Kanäle. Bei ,,Stolz und Vorurteile ´´ blieb ich hängen. Ich liebte diesen Film. Wer hätte nicht gerne Mister Darcy.

 

Die leere Verpackung vom Eis landete in der Mülltüte und der Löffel in der Spülmaschine. Gerade wollte ich zurück ins Wohnzimmer, als es an meiner Tür klingelte. Das mussten sie sein. 

Ich öffnete die Tür und  vor mir standen Emilie und Vincent. Emilie war etwas kleiner als ich, hatte blonde Haare, graue Augen eine stupsnase. Ich war schon immer heimlich neidisch auf sie, da sie essen konnte ohne auch nur ein Gramm Fett zu zu nehmen. Jetzt konnte ich es mir ja denken warum das der Fall war. Ihr Mann war das genaue Gegenteil  groß, dunkel,gutaussehend. So würde ich ihn beschreiben. Er hatte Kastanienbraune Haare einen leichten drei tage Bart und war muskulös. Aber nicht so übertrieben wie es meistens in den Filmen oder auch in einigen Büchern beschrieben wurde.

Ohne etwas zu  sagen, ließ ich sie eintretten. Beide versuchten mir aufmunternd zu zu Lächeln. Auch das ignorierte ich.  Das einzige was für mich in dem Moment zählte war, das sie mir meine Fragen  beantworten sollten.  Stillschweigend gingen wir ins Wohnzimmer. Ich überließ ihnen die Couch  und machte es mir im Sessel gemütlich.

Sobald wir saßen ergriff Vincent das Wort.  Ohne umschweife begann er.

>> Was möchtest du wissen?.<<  So war Vincent direkt und Ehrlich.

>> Wie lange wisst ihr wer bzw . was ich bin?<<

>> Seit dem du auf der Welt bist.<<

Zögernd fragte ich weiter.

>> Wussten meine Eltern bescheid?<<

>>  Nein, ich glaube nicht das deine Eltern etwas wussten. Sonst hätten sie uns sofort für  das was wir sind erkannt.<<

 Erleichtert lehnte ich mich zurück. Wenigstens meine Eltern hatten mich nicht all  die Jahre belogen.

 Mir fiel ein riesen Stein vom Herzen.

Ich brauchte einen Moment bis ich weiter machen konnte. Emilie und Vincent warteten ab ohne mich zu bedrängen, wofür ich ihnen sehr dankbar war.

>> Warum haben meine Hände gestern Abend in Flammen gestanden?<<

 Diesmal antwortete Emilie mir.

>> Jede von uns hat eine Gabe, deine scheint die Pyrokinetik  zu sein, meine ist die Telekinetik. Ich kann Gegenstände bewegen.  Jeder von  uns erhält erst dann seine Gabe, wenn er seinen Gefährten getroffen hat. Sie werden meistens durch starke Gefühlsausbrüche hervor gerufen.<< Es war verrückt wie einleuchtend es klang. Zum Zeichen das ich verstanden hatte, nickte ich nur.

>> Wollen wir nicht zum eigendlichen Problem kommen?<<, frage Vincent.

>>  Und das wäre?<<, stellte ich die Gegenfrage. Herrausfordernd sah ich ihn an.

>> Du weißt was ich meine Cassandra. Wie willst du weiter machen. Dein Gefährte ist aufgetaucht  und die Sache mit Ronny steht auch noch im Raum.<<

Das war eine gute Frage. Momentan wollte ich keinen von beiden sehen.

>> Ehrlich gesagt weiß ich das selber noch nicht so richtig. Es ist eine ganze Menge die ich  erst einmal zu beweltigen habe. Aber wie genau Funktioniert diese Sache mit den Gefährten eigendlich, kann ich nichts dagegen tun? Warum wird mir etwas aufgezwungen was ich nicht will. <<

Niedergeschlagen ließ  ich meine Schultern hängen.

Emilie wechselte einen kurzen Seitenblick mit ihrem Mann. Es kam mir so vor als würden sie stumm miteinander reden.

Nach einer Weile schienen sie zu einer Einigung gekommen zu sein.

Diesmal richtete Emilie wieder das Wort an mich.

>>  Ich habe auch am Anfang versucht mich dagegen zu wehren.<<

 Liebevoll sah sie zu ihrem Mann. Meine Neugierde war geweckt.

>> Aber weißt du, ich bin froh das ich mich doch für Vincent entschieden habe. Jede von uns kann ihre Entscheidung frei treffen. Es ist kein Zwang sondern ein Band,  dass über eine normale Liebe weit hinaus geht. Man kann sagen es ist Liebe auf den ersten Blick. Wenn man es medizinisch erklären  würde, würde man sagen eure Gene passen perfekt zueinander. <<

Darüber musste ich erst einmal Nachdenken. Es stimmt das als Alex mir das erste mal in die Augen gesehen hatte ich sofort wildes Herzklopfen bekommen hatte. Konnte es wirklich sein das ich mich sofort als ich ihn gesehen habe mich in ihn verliebt hatte? Aber was war mit meinen Gefühlen für Ronny?

>> Emilie schien mir anzusehen was ich gerade dachte, darauf sagte sie:>> Ich behaupte nicht das deine Gefühle für Ronny nicht echt wären. Es ist nur so, dass dieses Band der Gefährten bei euch nicht vorhanden ist. Egal wie sehr du ihn liebst, Alex wirst du genauso wenn nicht sogar mehr lieben.<<

Schweigen breitete sich wie eine bleierne Decke über uns aus. Ganz ehrlich? Ich wusste nicht was ich dazu sagen sollte.

>>   Was soll ich jetzt machen?<<, fragte ich flüsternd die beiden.

Vincent sah mich liebevoll an und sagte:>> Nimm dir Zeit, die beiden werden auf deine Entscheidung warten. Es bringt nichts wenn du es später bereust. Lerne deinen Gefährten erst einmal richtig kennen. Du musst beiden eine Chance geben. Prüfe deine Gefühle. Du kennst Ronny schon dein Ganzes Leben lang, aner Alex ist erst vor zwei Tagen hier aufgetaucht. Aber vor allem rede mit beiden und sag ihnen wie du dich jetzt fühlst sie werden es verstehen.<<

Kapitel 8

Hinter Emilie und Vincent fiel die Tür schwer ins Schloß. Ich lehnte mich mit meiner Stirn dagen und atmete einmal tief durch. Eins war auf jedenfall Klar. Ich befand mich in einer scheiß  Lage. Egal was ich tat, ich würde einem von beiden weh tun. In meinem Zimmer sah ich auf die Uhr und musste fest stellen  das es schon fast wieder Mitternacht war. Ich holte mir neue Schlafsachen aus dem Schrank, zog mich um und huschte unter meine Decke. Morgen war wieder Schule angesagt. Auch wenn ich im Moment gut auf sie verzichten konnte.  Meinen Wecker stellte ich auf Sieben und legte mich hin.

Das einzige was ich jetzt tun wollte ist schlafen ohne über irgend etwas Nachdenken zu müssen.

 

Dddrrrr,ddddrrr,ddddrrrrr……….

Um Punkt Sieben wurde ich wach. Grummelnd griff ich nach meinen Wecker und stellte ihn aus. Immer  noch Müde, krammte ich in  meinem Schrank nach Sachen zum Anziehen. Auf meinem Weg ins Bad ging ich in bei der Küche vorbei und stellte die Kaffeemaschine an. Nach dem Duschen ging es mir dann schon etwas besser.  Die letzten Tage erschienen mir wie ein Traum. Das dieser Traum meine jetzige Realität werden sollte, wollte mir noch nicht so recht einleuchten. Um Punkt Acht Uhr war ich fertig und begab mich zur Schule. Sie war nur eine viertel Stunde zu Fuß von mir entfernt und auch wenn es jetzt noch dunkel war, genoss ich die Ruhe. An meinem Spinnt angekommen holte ich mir meine Bücher für heute raus. Um ehrlich zu sein, war ich erleichtert das Ronny noch nicht da war. Wir würden zwei Kurse zu sammen haben.  Bis dahin konnte ich mir dann schon mal überlegen  wie ich ihm begegnen sollte. Langsam füllten sich die Gänge. Ich war neidisch, auf die Unbeschwertheit  der anderen Schüler. Keiner von ihnen hatte auch nur den blassesten Schimmer, von dem was wirklich los war.

 

Die ersten zwei Stunden gingen vorbei ohne zwischen Fälle. In der dritten würde ich zusammen mit Ronny Chemie haben. Also machte ich mich auf zum Labor. Mein Herz klopfte wie wild als ich den Raum betrat. Dort saß er. An unserem Tisch, als wäre nichts passiert. Anscheinend hielt er Ausschau nach mir. Sobald er mich gesehen hat, hellt  sich sein Gesicht  auf und er  lächelt mir entgegen. Ich lächelte zurück so gut ich konnte und machte mich auf den Weg zu ihm. An meinem Platz angekommen   ließ ich meine Tasche auf dem Boden ab. Der Lehrer war noch nicht da, so hatte ich noch etwas Zeit um mit Ronny zu reden. Ich drehte mich zu ihm .

>> Hi, wie geht es dir?<<, fragte ich ihn. Müde lächelte er mich an und sagte:>> Das wollte ich dich eigendlich gerade fragen.<<

>> Es geht, glaube ich. Wir müssen dringend reden, aber hier will ich das nicht machen. Können du und Alex nach der Schule zu mir kommen. Sagen wir so um zwei?<<

Abwartend sah ich ihn an. Gerade als er antworten wollte kam der Lehrer rein. Also nickte er nur.

Der Rest des Schultages ging einfach so an mir vorbei. Ich hatte Schwierigkeiten mich zu konzentrieren, also sah ich einfach aus dem Fenster. Als die Glocke ertönte, die das Ende des Schultages verkündete konnte ich es kaum erwarten raus zu kommen. Ich schmiss mir meine Tasche über den Rücken und guckte das ich so schnell wie möglich raus kam.

Wieder zu Hause, landete meine Tasche auf dem Küchentisch. Ich hatte noch knapp eine Stunde Zeit bevor Ronny und Alex hier auftauchen würden. Mein Entschluss stand fest. Vincent hatte recht, so  konnte es nicht weiter gehen.

Um mir die Zeit zu vertreiben machte ich meine Hausaufgaben. Dadurch das ich gestern gefehlt hatte, musste ich eine Menge aufholen. Gerade war ich in Algebra vertieft, als es klingelte. Mein Herz fing an wie wild zu schlagen. Am liebsten  hätte ich die ganze Sache abgeblaßen. >>  Sei doch nicht so ein Feigling,   du ziehst das jetzt durch.<<,  versuchte ich mir Mut zu machen. Also stand ich auf und machte ihnen die Tür auf.

 

Nun saßen wir in meinem Wohnzimmer. Wir waren wieder am Ausgangspunkt angekommen. Gespannt warteten sie darauf, was ich zu sagen  hatte.

Um sie nicht weiter auf die Folter zu spannen legte ich auch gleich los.

>> Ich hab mir die ganze Sache nochmal durch  den Kopf gehen lassen. Es tut mir leid, dass ich euch das letzte Mal so vor die Tür gesetzt habe. Die Situation hat mich einfach überfordert. <<  Jetzt würde der Schwierige Teil kommen.

>> Ich…..kann nicht mit dir zusammen bleiben Ronny. Du und deine Familie habt mich all die Jahre in Unwissenheit gelassen. Ich will euch nichts  böses unterstellen, aber mein Vertrauen in euch ist mehr als nur ein bisschen erschüttert. Du wusstest die ganze Zeit wer, bzw. was ich bin. Doch keiner von euch hat sich die Mühe gemacht mich auf das hier Vorzubereiten. <<

Ronny sagte nichts, er sah mich noch nicht einmal an.

>> Du bist mir nach wie vor wichtig aber ich brauche einfach Zeit und hoffe das du sie mir auch geben kannst.<< Ronny stand auf und kam zu mir. Er kniete sich hin und nahm meine Hände und drückte sie sanft. >> Ich weiß, das ich hätte früher mit dir reden müssen. Ich hatte Angst davor das du dich von mir abwendest. Du bist  mir so ziemlich das wichtigste in meinem Leben. Natürlich bekommst du so viel Zeit wie du brauchst. Aber kannst du mir versprechen, das egal wie du dich am Ende entscheidest wir trotzdem Freunde bleiben?<< Die Tränen tapfer zurück haltend umarmte ich ihn. Fest drückte er mich an seine Brust. Eine Zeitlang blieben wir so. Ronny erhob sich langsam und sagte dann zu mir und Alex:>> Tut mir leid, aber ich muss jetzt los. Ihr habt warscheinlich noch eine Menge worüber ihr reden müsst. Mein Part ist ja vorbei. Wir sehen uns also später.<< Er gab mir einen Kuss auf die Stirn, reichte Alex die Hand und machte sich danach auf den Weg. Zu diesem Zeitpunkt wusste ich nicht,  das  ich Ronny für lange Zeit an diesem Tag das letzte Mal gesehen hatte.

Impressum

Texte: Alle Rechte bis auf die des Bildes vom Cover liegen bei mir.
Bildmaterialien: Die rechte liegen nicht bei mir
Tag der Veröffentlichung: 09.01.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Für meine Schwester Sarah, die mich immer wieder ermuntert an der Geschichte weiter zu schreiben.

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