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Herbstmalerei



Der Herbst malt in schönen Farben,
die Natur tanzt ein buntes Fest,
Getreideähren umarmend in Garben,
nur einsam leer ist's Vogelnest.

Lärche fegt ihre Äste Nadelrein,
Blütengeschmückte Astern,
Waldboden moosigbedeckend Stein,
Heidekraut Muster pflastern.

Die Weintrauben sind alle gelesen,
zerstampft zu lieblich Getränk,
gar lustig war's Erntefest gewesen,
Dank Natur für dein Geschenk!

Nüsse purzeln von den Bäumen,
fleißig einsammelnd Mensch und Tier,
nicht nur bald die Bären träumen
im kuschlig warmen Winterquartier.




Melancholie des Spätherbstes



Nun beseitigt er seine bunten Spuren,
mit Gebläse aus immer kälterer Luft.
Traurig über fast kahle Baumfrisuren,
fühlt sich Herbst als raubender Schuft.

Erfreut fege ich die letzten Blätter
zuhauf auf die Beete als Kälteschutz.
Und du, Herbst, bist ein ganz Netter,
Ernteeinbringer und kein Nichtsnutz!


Meine Worte überzeugten ihn nicht,
versteckt sein einst buntes Bild
frustriert unter dicker Nebelschicht,
sein Tränensee schnell anschwillt.

Ach, regnet es nun öfters deswegen?
Grau und trüb zeigt sich manch Tag.
Für viele Pflanzen ein Speichersegen,
jeder den Herbst trotzdem gern mag.

Den Freund kitzelt oft Frau Sonne,
um seine Fröhlichkeit aufzuwecken.
Wolkenweg bahnend ist’s ihr Wonne,
so den fleißigen Herbst zu necken.

Er hat seine Arbeit perfekt getan,
und Trübsal blasen gilt drum nicht.
Ausruhen steht bald auf dem Plan,
zuvor lustig feiern mit Sonnenlicht.

Feld & Flur fast Blätterfrei gefegt,
dem Winter nun nichts im Wege steht.
Ein weißes Glitzerkleid bitte, nur
erst zur Adventszeit für die Natur!


Für’s Fest die allerschönste Kulisse,
zu lange hatten wir sie nicht mehr.
Wie ich diese Einstimmung vermisse!
Der Weihnachtsmann ebenfalls sehr.

Oh, schau – hoch oben auf dem Berg,
fielen bereits die ersten Flocken!
Winter tat schon übend dort sein Werk.
Schön ist’s, in warmer Stube zu hocken.





Das eitle Blatt




Ein kleines, grünes Blatt am Baum,
hatte einen gar schönen Traum:
Wollt stark sein und grün bleiben,
sich keiner Malerei verschreiben.

Denn so, es glaubte fest daran,
als stürmisch Baumputz begann,
bleibt es noch weiter hängen ...
Ja! Wind tat's nicht verdrängen.

Wie war die Freud da groß!
Ganz allein hing's oben bloß.
Jetzt kann die Zeit verstreichen,
so läßt sich das Ziel erreichen:

Als Erster den Frühling begrüßen!
Das tat's Warten ihm versüßen.
Aber Naturgesetze ignorieren?
Bittere Kälte ließ Blatt erfrieren.


Unfähig, hin & her zu schwingen
und dabei den Windblues singen,
verlor es dadurch seinen Halt;
brach ab durch Sturmesgewalt.

Fiel steif hinunter, ohne Leben,
nicht als tanzendes Schweben,
wie es der Herbst lustig vollbringt.
Unten das Blatt klirrend zerspringt!

Väterchen Frost tat dies sehr leid,
wußte über den Traum Bescheid.
Ließ das Zepter schwingend weinen,
um die Scherben zu vereinen.

Verwahrte das Blatt im Dauerfrost,
wurd konserviert und kein Kompost.
Kurz bevor der Frühling kam fast,
zaubert er's Blatt an seinen Ast.

Auftauend schaukelt es sich wach
und fühlte sich ein wenig schwach.
Die Frühlingssonne lacht es an -
einen Jubeltanz das Blatt begann!


Impressum

Texte: Copyright © Monika Drake Bitte achten Sie das Urheberrecht.
Tag der Veröffentlichung: 06.11.2009

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