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ÜBERGRIFFE DER TORULANER


Das Raumschiff Mercury XXII der vereinigten Planeten hatte mit einer Friedensmission betraut, den Auftrag erhalten, zur Galaxie NGC 1532 zu fliegen.

Innerhalb dieser Galaxie hatte die Rasse der Solaner mehrere Planeten besiedelt. Der Hauptplanet von dem ursprünglich alle Solaner abstammten, hieß Solaris. Das besondere an Solaris war, dass hier eine ungewöhnliche Strahlung herrschte, die auf jedes Lebewesen eine lebensverlängernde und gesundheitsfördernde Auswirkung hatte. Alle Krankheiten die es auf der Erde gab, auch scheinbar unheilbare Krankheiten, verloren hier ihren Schrecken. Jeder Solaner, der auf den Nachbarplaneten siedelte, und ernstlich krank wurde, musste nur wieder für ein paar Monate zurück nach Solaris kommen. Innerhalb weniger Wochen begann der Heilungsprozess, ohne dass irgendjemand hätte eingreifen müssen.
Manche Bewohner von Solaris hatten bereits dreihundert Jahre auf dem Planeten verbracht, ihre Gesundheit und auch ihr Aussehen, war jedoch das von einem vierzig Jährigen auf der Erde. Nur durch Kampf oder schweren Verletzung, die von einem Unfall herrührten, konnten den Tod bringen.
Eine Weitere Rasse, die Torulaner, die am Rande der Galaxie existierte, war inzwischen in der Lage, die Planeten der Solaner mit Raumschiffen zu erreichen. Da die Solaner ein friedliches Volk waren, durften auch die Torulaner ihre Kranken nach Solaris bringen. Jedoch erlaubten sie keinem Torulaner für immer auf Solaris zu leben. Auch eheliche Verbindungen zwischen beiden Völkern hatte die Regierung strikt untersagt.

Doch wuchsen die Begehrlichkeiten der Torulaner von Jahr zu Jahr an, schon hatte es mehrere kleinere Überfälle seitens der Torulaner gegeben. Da es keine große Notwendigkeit für die Solaner gab, Einrichtung für Kranke zu schaffen, war eine ärztliche Versorgung nur für Notfälle vorgesehen.

Dadurch waren schon einige Solaner bei den Übergriffen der Torulaner zu tote gekommen. Noch keine zwei Wochen war es her, da vier junge Männer in ihrem Blute liegend, gefunden wurden.


Deshalb hatte das Volk der Solaner die Regierung der vereinigten Planeten um Hilfe gebeten.

Morgor, das Oberhaupt des Ältestenrates hatte um ein Treffen auf höchster Ebene gebeten. Morgor wollte mit Armedor höchst persönlich über diese Schandtaten reden und eine friedliche Lösung herbeiführen.

Mit zwei Kriegsschiffen der Torulaner war Armedor mit seinem erwachsenen Sohn Priapos nach Solaris gekommen. Die Kriegsschiffe mussten weit außerhalb der Umlaufbahn von Solaris bleiben. Drei Raumschiffe der Solaner setzten sich an die Seite der torulanischen Schiffe, wieder war es nur aus Vorsicht des Rates geschehen, ohne den Verdacht, dass Armedor etwas gegen die Solaner im Schilde führte.
Die beiden Gäste von Torudor und ihre drei Wächter, die sie begleiteten, wurden direkt in das Regierungsgebäude teleportiert.

Eine Runde Kuppel, wohl im Durchmesser von hundert Meter schützte das Gebäude von planetarischen Unwettern, die auf Solaris unglaubliche Schäden anrichten konnten. Jede größere Siedlung war mit unzerstörbaren Kuppeln geschützt. Durch sie konnte man wie durch Glas. die wunderschöne Natur von Solaris betrachten. Nur an den Polarkappen des Planeten gab es unwirkliche Gegenden, ansonsten war es überall auf Solaris wie in den schönsten Gärten und Wäldern der Erde.
Keine Raubtiere oder giftige Schlangen gab es auf Solaris. Nur vor den Unwettern musste man sich rechtzeitig in Sicherheit bringen.

„Wir begrüßen dich Armedor, und deinen Sohn Priapos ganz herzlich auf Solaris, seid uns willkommen.“

„Vielen Dank Morgor, für deine schönen Worte.“

Der hohe Rat und die Gäste aus Torudor setzten sich. Priapos erhob sich alsbald wieder. Mit lauter Stimme, brachte er das Thema gleich auf den Punkt.
„Unsere Regierung lehnt jede Verantwortung für diese Übergriffe ab. Unsere Völker sind seit Jahrhunderten miteinander befreundet. Hat Armedor, mein Vater den Frieden zwischen unseren Völkern nicht stets gefördert. Schon alleine das wir Torulaner die heilenden Kräfte von Solaris nutzen dürfen, macht uns zu euren dankbarsten Freunden.“
Priapos hatte es wirklich in einem dankbaren Ton ausgesprochen.
„Aber die Übergriffe mehren sich von Jahr zu Jahr.“

„Morgor und Lebenon, seit versichert, dass wir jeden mit dem Tode bestrafen, der einen Angriff auf euch plant, oder ausführt. Kein Torulaner würde mit unserem Wissen eine Freveltat gegen Euch unternehmen.“
„Wir wollen euch glauben Armedor, jedoch zu unserem Schutz, haben wir die Regierung der vereinten Planeten um Hilfe ersucht. Ein Raumschiff wird innerhalb von drei Tagen unsere Heimatplaneten erreichen.“
„Ihr werft uns also vor, dass diese Angriffe mit unserem Wissen stattfinden, und wir selber die Verantwortung dafür tragen.“ Armedor und sein Sohn Priapos waren nun wütend geworden.
„Wir Lebenon, Maronell und ich Morgor, die drei obersten des Rates, tragen die Verantwortung eines ganzen Volkes, eines großen friedfertigen Volkes, wir können nicht länger tatenlos zusehen, wie einzelne Solaner geradezu abgeschlachtet werden.“

„Aber wir haben damit nichts zu tun, vielleicht sind es eure eigenen Leute, die sich gegenseitig ermorden.“
„Wir haben Waffen gefunden, die eindeutig auf die Beteiligung von Torulaner schließen lassen. Wir werfen euch nicht vor, diese Untaten selber befohlen zu haben. Sicher sind es nur einige Wenige eurer Krieger, die uns die Herrschaft streitig machen wollen. Um ihnen Einhalt zu gebieten haben wir die Menschen um Hilfe gebeten, ohne Zögern haben sie unserer Bitte entsprochen.“
„Wieso hab ihr uns nicht darüber informiert, die Menschen haben in unserem Geltungsbereich keine Autorität. Es ist gegen jede Vereinbarung, die wir miteinander getroffen haben.“
„Wie gesagt, wir schützen uns nur, vor weiteren Übergriffen, die vereinigten Planeten sind wie wir eine friedfertige Gemeinschaft. Solange ihr sie nicht angreift, oder Ihnen anderweitig Schaden zufügt, werden sie euch als Freunde oder als Neutrale Nation betrachten.
„Ich Armedor und mein Sohn Priapos protestieren dagegen, ihr habt damit die Friedensvereinbarungen verletzt, wir reisen unverzüglich ab. Seid versichert, dass wir unsere Grenzen ebenfalls zu schützen wissen.“
„Wie ihr wünscht Armedor, wir haben keinerlei feindselige Absichten gegen Euch oder euer Volk, doch unser Volk bedarf des Schutzes, und wir werden alles in unserer Macht stehende tun um es zu beschützen.“
„Es ist alles gesagt, Morgor, wer die Verträge einseitig verletzt muss sich über die Konsequenzen seiner Tat nicht wundern.“
Mit ihren Wächtern verließen die Beiden Torulaner den Rat der Solaner. Keine Stunde später drehten ihre Raumschiffe ab, um nach Torudor zu fliegen.


Der Ältestenrat musste sich gleich am nächsten Tag wieder um das Thema Torulaner kümmern. Eine Abordnung aus der Provinzhauptstadt Donastia, hatte um die dauerhafte Aufnahme zweier Torulaner gebeten.
„Wir sind derer schon zu viele auf unserem Planeten. Wir wünschen keine Überbevölkerung unseres Planeten. Seit hunderttausenden von Jahren wächst unsere Bevölkerung stetig an.“
„Aber sie sind nun schon seit einem Jahr auf Solaris, wir können sie doch nicht einfach wieder nach Hause schicken, sie werden wieder krank werden.“
Etwas zornig hatte Garamond, der Sprecher der Gruppe das Wort ergriffen.
„Ich kann deinen Zorn verstehen, Garamond, wie ich höre hat sich deine einzige Tochter Lorenia in Normus, den Torulaner verliebt. Du hast Recht, sollte seine Krankheit wieder ausbrechen, so ist er willkommen auf Solaris.“
„Dann bitte ich dich, sei gnädig und mache eine Ausnahme, dieses eine Mal Morgor.“
„Deine Bitte kann ich dir nicht gewähren, Garamond, zum einen sind auch für mich die Gesetzte von Solaris bindend. Zum anderen, würden dir hunderte mit der gleichen Bitte nachfolgen. Du musst einsehen das das unmöglich ist.“

Nun sprach Lebenon zu Garamond:

"Leider müssen wir euch diese Bitte abschlagen, bis auf Weiteres werden keine Torulaner Solaris besuchen dürfen, Aufnahmen hiervon sind natürlich die schwer Kranken, diese Übergriffe auf unsere Bevölkerung müssen aufhören. Des Weiteren wir jeder Torulaner der geheilt ist, nach Torudor zurückgeschickt werden. Dies ist der Beschluss des hohen Rates. Damit beschützen wir auch dich Garamond und deine Familie. Versuche zu verstehen.

Maronell hatte zustimmend genickt, mit einer eindeutigen Handbewegung entließ er die Gruppe.

Ihr dürft nun gehen.

Zwei Tage später trat das Raumschiff Mercury XXII unter der Führung von Captain Jonathan Bole in die Umlaufbahn von Solaris ein.
"Ich darf dem Ältesten Rat von Solaris die besten Wünsche der ´vereinten Planeten übermitteln. Meine Vorgesetzen haben mich angewiesen, ihnen meine uneingeschränkte Hilfe anzubieten."

"Auch wir möchten Sie ganz herzlich auf Solaris begrüßen, wir würden uns freuen, Sie und ihren Commander persönlich begrüßen zu dürfen. Sagen wir in einer halben Stunde."
"Vielen Dank, wir nehmen die Einladung gerne an."

Captain Bole und Jacqueline Chochran, der weibliche Commander wurden wie schon die Torulaner, in die Mitte des Rates teleportiert.

Maronell, der für die Verteidigung des Reiches zuständig war, ergriff nun das Wort.

"Wir möchten Ihnen zuerst danken, so schnelle Hilfe hatten wir uns nicht erhofft, umso mehr sind wir glücklich sie hier begrüßen zu dürfen, Sie sind uns herzlich willkommen."
"Vielen Dank Maronell, wie können wir Ihnen behilflich sein. Meine Orden bezog sich nur darauf, so schnell als möglich nach Solaris zu fliegen."

"Morgor hat den Verdacht, dass Priapos, der Sohn Armedors, heimlich Überfälle in unseren Außenstädte verübt hat, um Armedor, den Herrscher von Torudor gegen Solaris in den Krieg zu führen."

Lebenon sprach nun ausführlich über die heilenden Kräfte, die von ihrem Planeten ausgingen. Der ganze Ältestenrat war sicher das Armedor nur benutzt werden sollte, gegen Solaris vorzugehen. Schon Armedors Vater der schon lange tot war, hatte die Freundschaft beider Völker immer weiter vorangetrieben. Als nun Armedor an die Macht kam, hatte er in gleichem Maße wie sein Vater, jegliche Missverständnisse und Streitigkeiten aus dem Weg geräumt. Wie Priapos gesagt hatte, waren beide Rassen seit Jahrhunderten eng miteinander befreundete.

Die Solaner hatten zwar eigene Raumschiffe, jedoch waren sie den torulanischen Kriegsschiffen weit unterlegen. Deshalb hatten sie um Hilfe ersucht, in einem Kampf waren sie alleine hoffnungslos unterlegen.
"Im Moment wünschen wir uns nur, das ihr Raumschiff Solaris und unsere Nachbarplaneten Pernos und Liberon vor eventuellen Angriffen schützen. Auf keinen Fall ist es unser Wunsch Armedor zu feindlichen Handlungen zu provozieren.

"Die oberste Direktive unserer Regierung lautet, jegliche kriegerischen Auseinandersetzungen zu vermeiden. Die Mercury XXII ist das modernste Kriegsschiff unserer Föderation, ich kann ihnen versichern, dass wir jeglichem Angriff mit Erfolg abwehren können. Unsere Sensoren haben uns auch schon gezeigt, dass ihre Raumschiffe kaum in der Lage wären, unsere bewaffneten Transportfähren anzugreifen."
"Wir Solaner haben schon seit vier Jahrhunderten keine Kriege mehr geführt. Es wird daher Zeit, die Entwicklung neuer Waffen und Raumschiffe voran zu treiben. Bis dahin sind wir jedoch allein auf ihre Hilfe angewiesen.
"Deshalb sind wir hier. Nur eine Frage noch, wie kommt Morgor darauf das hinter allem der Sohn von Armedor steckt."
"die Strahlung unseres Planeten hat nicht nur heilende Wirkung auf uns Solaner. Einige unter uns haben besondere Fähigkeiten, so ist es Morgor möglich Gedanken zu lesen. Priapos konnte nicht alle verbergen. Deutlich war sein Hass auf Solaris zu spüren. Andere wiederum, können Personen und Gegenstände teleportieren, wie ihr bereits bemerken konntet."
"Ohne die Hilfe von moderner Technik, das ist wirklich unglaublich."
"Hier auf Solaris werdet ihr noch so manches unglaublich finden."
"Für heute haben wir bereits genug kleine Wunder erlebt, was werdet ihr nun gegen Priapos unternehmen."
"Wir werden die weiteren Schritte von Priapos abwarten, wir glauben, das er nun mit härteren Mitteln vorgehen wird. Er muss Armedor seinen Vater dazu verleiten, selber gegen Solaris vorzugehen.
"Dann werden wir auf unser Schiff zurückkehren, die Mercury wird von nun an innerhalb eurer Grenzen patrouillieren.
"Das ist wohl das Beste was sie tun können. Viel Erfolg."


FEUERGEFECHT


Damit wurden Captain Bole und Jacqueline Chochran auf die Mercury teleportiert. Sofort nahm das Raumschiff seinen Patrouillendienst auf, und umrundete innerhalb eines Tages die Planeten Solaris, Liberon und Pernos. Keine torulanischen Raumschiffen oder Gleitern waren zu entdecken. Captain Bole gab den Befehl die Langstrecken- Abtaster nach Spuren von Raumschiffen die hier den Raum durchflogen hatten untersuchen zu lassen.
Der Sicherheitsoffizier Peter Thompsen hatte tatsächlich eine Spur gefunden.
"Nach meinen Berechnungen ist es ein torulanisches Raumschiff gewesen, es muss direkt von Solaris gekommen sein. Den Sensoren nach, kann es kein großes Kriegsschiff gewesen sein, eher ein Frachter oder eine Fähre."
"Sehr gut Mr. Thomsen. Also haben die Torulaner doch ihre Finger im Spiel, nun wir werden es herausfinden nicht wahr."
Diesen Satz hatte Bole nur vor sich hingesprochen, doch Tompsen antwortete wie gewohnt.
"Jawohl Captain."
"Commander Chochran, bitte bringen sie die Mercury auf Verfolgungskurs, wir wollen einmal sehen wohin sie geflogen sind."
"Jawohl Captain."
Der eingeschlagene Kurs brachte sie wieder in die Nähe von Pernos, gerade als die Mercury dabei war den Planeten ein zweites Mal zu umrunden, tauchten zwei kleinere torulanische Raumschiffe vor ihnen auf. Ohne Vorwarnung eröffneten beide das Feuer auf die Mercury. Beide Photonentorpedos die wie kleine Sternenblitze auf sie zukamen, wurden vom Schutzschild der Mercury ohne Schaden abgewehrt. Doch schon feuerten die Schiffe weitere Photonentorpedos auf sie ab.
"Commander Chochran eröffnen sie das Feuer auf das Führung schiff."
Die Mercury schoss nun einen Quantentorpedo auf das erste Raumschiff der Torulaner ab. Wie von einem explodierenden Kugelblitz wurde das Raumschiff getroffen. Ein Volltreffer zerbarst das Schiff mit einem einzigen Knall. Vor ihren Augen hatte sich das Führungsschiff in einen rauchenden Trümmerhaufen verwandelt. Die brennenden Überreste trieben auf Pernos zu und würden bald in seiner Atmosphäre verglühen.
"Sollen wir das Feuer auf das zweite Raumschiff eröffnen."
"Nein Commander, wir setzen unseren Patrouillendienst fort. Nun wissen sie, dass die Mercury schwer bewaffnet ist. Melden Sie dem Rat von Solaris was passiert ist."
"Jawohl Captain."
Das zweite torulanische Kampfschiff hatte die Flucht ergriffen. Die Überlegenheit der Mercury war zu deutlich gewesen.
Der erste offene Angriff auf die Solaner hatte stattgefunden, weitere Angriffe würden erfolgen, Captain Bole hatte erhöhte Alarmbereitschaft befohlen und zog sich in sein Privatquartiert zurück.
"der Rat der Solaner möchte mit ihnen sprechen Captain."
"Danke Fähnrich Baker, ich werde von hier aus mit ihm sprechen."
"Jawohl Captain."
Captain Bole berichtete dem Rat in allen Einzelheiten was geschehen war.
"Wir möchten Sie bitten keine weiteren Kampfmaßnahmen gegen die Torulaner durchzuführen. Solaris wünschte keinen Krieg gegen Torudor und Armedor."
"Wir haben uns nur verteidigt, jedoch scheint die Kampfkraft der Torulaner gering zu sein. Ein einziger Schuss hat den Gegner vernichtet."
"Nachdem die Feindseligkeiten nun offen ausgebrochen sind werden wir unsere Raumschiffe ebenfalls auf Patrouillendienst schicken. Wir möchten sie bitten, den Schutz unserer Außengrenzen zu übernehmen. Unsere Schiffe werden unsere Heimatplaneten schützen. Der Rat wird in wenigen Minuten mit Armedor und Priapos sprechen."

"Wie könnt ihr es wagen unsere Raumschiffe anzugreifen und zu zerstören."
Voller Wut starrte Priapos Maronell an.
"Haben nicht Eure Raumschiffe ohne jede Vorwarnung die Mercury angegriffen."
"Die Menschen sind hier ohne Berechtigung in unsere Galaxie eingedrungen, sollten sie nicht innerhalb der nächsten Tage den Geltungsbereich von Torudor verlassen, werden wir alle verfügbaren Kriegsschiffe gegen die Mercury in die Schlacht werfen."
"Armedor was sagt ihr dazu. Wollt ihr unsere Jahrhunderte lange Freundschaft aufgeben. Bis jetzt waren wir allein die Geschädigten. Können wir nicht auf dem Verhandlungsweg eine Lösung finden.
"Maronell, es fällt mir schwer zu glauben, dass unsere Raumschiffe ohne Grund die Föderation angegriffen haben sollen. Auch die Überfälle auf Solaris ergeben für mich keinen Sinn. Daher muss ich meinem Sohn zustimmen. Sollte die Mercury nach Ablauf von drei Tagen unsere Grenzen nicht verlassen haben, wird sie vernichtet werden."
"Das bedeutet Krieg Armedor, bist du dir darüber im Klaren."
"Ihr kennt mich Maronell, Lebenon und Morgor, von mir geht keine Gefahr auf Solaris aus. Ich dulde jedoch keine Fremde Macht in unserem Hoheitsgebiet. Schickt sie weg und wir werden eine Lösung finden."
"Das ist unmöglich Armedor, wir sind zu schwach um uns selber verteidigen zu können. Das wird sich bald ändern, bis dahin jedoch benötigen wir die Hilfe der vereinten Planeten."
"So seit ihr für die Folgen selber verantwortlich, Maronell."
"Ist das deine Antwort, es werden viele Unschuldige sterben."
"Ihr hättet zuerst mit Armedor sprechen müssen, bevor ihr fremde Kriegsschiffe angefordert habt. Das wäre eure Pflicht gewesen."
"Nun, da du so uneinsichtig bist, dein Sohn Priapos hat einen großen Hass auf Solaris entwickelt. Wer außer ihm könnte diese Angriffe befohlen haben."
"Wollt ihr behaupten mein Sohn Priapos intrigiert gegen den Herrscher von Torudor, seinen Vater."
Völlig entgeistert starrte Armedor Maronell an."
"Ihr müsst verrückt geworden sein."
"Es ist mit euch nicht zu reden. Da ihr mir nun auch noch Verrat gegen meinen Vater vorwerft, haben wir Euch nichts mehr zu sagen. Drei Tage verbleiben euch um einsichtig zu werden, danach wird Krieg herrschen.
"Ihr habt die Kampfkraft der Föderation zu spüren bekommen, wollt ihr wirklich gegen sie in den Krieg ziehen."
"Das lasst nur unsere Sorge sein, es waren unsere schwächsten und kleinsten Kriegsschiffe."
Priapos Augen zeigten nun das erste Mal offene Feindschaft. Nun war klar zu erkennen, wer diese Konfrontation beider Völker zu verantworten hatte.

"Wir bieten euch noch einmal den Frieden an Armedor."
"Es gibt nichts mehr zu reden."
Die Videoübertragung wurde abrupt abgebrochen. Sicher würde Armedors Sohn neune Überfälle inszenieren und die Schuld auf Solaris lenken. Wie war es nur möglich, das Priapos eine solche hasserfüllte Abneigung gegen sie entwickeln konnte.

Inzwischen hatte die Mercury die neutrale Zone im Raum erreicht. Auch die Langstreckenabtaster konnten keine Aktivitäten der Torulaner erfassen.

Am Tage danach, landete eine Raumfähre auf Pernos, eine Kampftruppe der Torulaner machte sich bereit, Minodor die kleinste der Ansiedlungen auf Pernos anzugreifen. Der kleine Ort wurde von fünf Familien bewohnt. Karidor der älteste Bewohner, erblickte die Torulaner als erster. Mit dem ersten Schuss seiner Laserpistole, tötete der Anführer Karidor. Es war Priapos selbst, seine Truppen durchsuchten nun sämtliche Behausungen, jeder insgesamt acht Männer des Ortes, wurden auf brutale Weise mit den Kampfschwertern der Angreifer getötet. Darunter waren auch zwei halbwüchsige Jungen gewesen.
Anschließend brannten sie den ganzen Ort nieder. Die Frauen flüchteten mit ihren Kindern auf die Felder.
Wieder an Bord seines Sternenkreuzers, sah Priapos den Raumkreuzer der Solaner auf sich zukommen. Er wollte den Bewohnern von Pernos zu Hilfe eilen, und die Torulaner in die Flucht schlagen.
"Soragor, vernichte sofort den Raumkreuzer der Solaner. Keiner von ihnen darf überleben, hast du das verstanden."
"Jawohl, Priapos."
"Mein Vater Armedor darf auf keinen Fall misstrauisch werden, noch nicht, erst nachdem wir die Mercury zerstört haben werde ich ihn überzeugen können. Danach wir der Krieg schnell zu Ende sein. Die Kriegsschiffe der Solarier können es mit keinem unserer Schiffe aufnehmen.
"Du hast Recht Priapos, der Sieg wir unser sein, ein zu leichter Sieg, doch werden wir das Förderationsshiff vernichten können.
"Soragor, es ist ein gewagtes Spiel, bedenke aber was wir Torulaner gewinnen können, auch wir werden um ein vielfaches länger Leben, ohne jegliche Krankheiten und Probleme des Alters. Ist es das nicht wert, etwas zu wagen, wo es soviel zu gewinnen gibt."
"Priapos, ich kann dir nur zustimmen, die unglaublichen Möglichkeiten, die alleinige Herrschaft innerhalb unserer Galaxie, ein langes Leben in Gesundheit sind es wert dafür Wagnisse einzugehen.
"Das Raumschiff muss so aussehen, als ob es von den Solariern angegriffen wurde, Saragor, mein Vater soll glauben das wir uns nur gegen sie verteidigt haben."
"Es wir so aussehen als ob wir ein schweres Gefecht überstanden haben, Priapos."
"Es wird Zeit, das ich meinen Vater in den wohlverdienten Lebensabend schicke, ich werde bald die Geschicke von Torudor lenken. Andere Zeiten, bessere und rumreichere Zeiten werden es sein, wir Torulaner werden von nun an die Herrschaft über die Galaxie übernehmen."
"Priapos ich freue mich darauf mit dir in den Kampf zu ziehen."
"Das wirst du Saragor, bald, sehr bald."
Mit diesen Worten machte sich Saragor auf um die Kampfspuren am Schiff anbringen zu lassen, um Armedor zu überzeugen, dass die Feindseligkeiten von den Solariern ausgingen."

"War das das Förderationsraumschiff oder die Solaner, mein Sohn."
Armedor hatte den Sternenkreuzer direkt nach Priapos Ankunft betrachtet, die Kampfspuren ließen auf ein starkes Feuergefecht schließen.
"Es war der Raumkreuzer Solaris III Vater, wir flogen an Pernos vorbei, die Solaris hat uns aus dem Hinterhalt angegriffen und sofort beschossen."
"Ohne zu fragen, einfach das Feuer eröffnet."
"Ja Vater, ich wusste nicht was ich machen sollte, wir haben das Feuer erwidert, und die Solaris vernichtet."
"Vernichtet."
"Ja der Raumkreuzer wurde völlig vernichtet, keiner hat es überlebt."
"Dann sind wir im Krieg mit Solaris, meine alten Freunde müssen den Verstand verloren haben. Ihre Raumschiffe sind uns weit unterlegen."
"Die Mercury ist der Hauptgegner Vater, wir müssen sie mit unserer gesamten Flotte auf einen Schlag vernichten."
"Ja mein Sohn du hast wohl recht, sollte die Mercury unsere Grenzen innerhalb zweier Tage nicht verlassen haben, so erteile ich dir hiermit den Auftrag sie zu vernichten." Alle Raumschiffe die dazu nötig sind werden
deinem Kommando unterstellt.
"Ich danke dir Armedor, mein Vater, wir werden die Mercury mit einem schnellen Schlag vernichten. Unserem geballten Angriff kann auch sie nichts entgegensetzten."
"Die einzige Möglichkeit diesen Krieg noch abzuwenden, wäre das die Föderation ihr Raumschiff abziehen würde. Dann könnte auf dem Verhandlungsweg doch noch eine Einigung erzielt werden."
"Das wird nicht geschehen Vater, die Föderation hat ihr Raumschiff nicht gesendet, um es einfach wieder abzuziehen. Wie ich erfahren habe hat dieser Captain Bole alle Vollmachten erhalten, Solaris beizustehen."
"Dann wird die Jahrhunderte lange Freundschaft unserer Völker zu Ende sein. Krieg wird sie ersetzen, ich hoffe nur das er nicht zu viele Opfer auf beiden Seiten kosten wir. Ich habe immer den Frieden gesucht, nun da ich alt geworden bin, scheint die Zeit für Kämpfe gekommen zu sein. Du mein Sohn wirst an meiner statt kämpfen müssen, es ist für dein junges Alter eine große Verantwortung die auf dir Lastet."
"Dessen bin ich mir bewusst Vater, ich gebe dir mein Wort das ich Torudor mit meinem Leben verteidigen werde."
"Da bin ich mir sicher, mein einziger geliebter Sohn."

"Der Rat von Solaris muss euch über einen weiteren blutigen Übergriff berichten Captain Bole."
"Ein neuer Überfall von den Torulanern?"
"Ja der schlimmste und blutigste der bis jetzt stattgefunden hat.
Maronell berichtete über den Überfall auf Minodor und die Zerstörung der Solaris.

"Dann sind wir im Krieg mit Torudor, eine große Schlacht wird sich nun nicht mehr vermeiden lassen."

Captain Bole war nicht sicher, dass der Rat begriffen hatte das die Zeit für Verhandlungen mit den Torulanern damit vorbei war
.
"Wir sehen das genauso, Armedor verweigert auch jede weiteren Unterhandlungen oder Gespräche, die noch das Schlimmste verhindern könnten."
"Dann müssen wir von jetzt mit dem Schlimmsten rechnen. Die Frist läuft zwar erst in zwei Tagen ab, aber wir müssen mit allem rechnen. Priapos ist gefährlich, ja gerissen."
"Wir der hohe Rat wünschen jedoch keine offensiven Kampfhandlungen von ihrer Seite. Erst wenn sie angegriffen werden sollten."
"Ein Erstschlag hat es seit Jahrhunderten nicht mehr gegeben. Die oberste Direktive verbietet es sogar."
"Dann bleibt uns nur noch, euch und unserem Volk viel Glück zu wünschen. Möge es eine kurze und siegreiche Schlacht werden."


Entscheidungsschlacht


Die Mercury verbrachte die nächsten zwei Tage damit, zwischen der neutralen Zone die die beiden Rassen trennte, und den drei besiedelten Planeten Solaris, Pernos und Liberon zu patrolieren. Vier der kampfkräftigsten Schiffe von Solaris hielten dabei stets Kontakt zur Mercury. Eine Stunde vor Ablauf der gesetzten Frist, meldete Fähnrich Baker acht Kontakte die von Torudor gestartet waren.

"Die Entscheidungsschlacht beginnt."
"Fähnrich Baker, informieren Sie die Raumschiffe der Solaner, dass die Torulaner angreifen werden."
"Sie haben gerade gemeldet, dass sie die Torulaner entdeckt haben."
"Sie sollen hinter uns in Kampfformation gehen."
"Jawohl Captain Bole."
"Rein Zahlenmäßig werden wir ihnen unterlegen sein. Nun kann die Mercury ihre Kampfkraft beweisen, es wird sich zeigen ob wir es mit acht torulanischen Schiffen aufnehmen können."

Die Schiffe der Torulaner kamen in Sichtweite. Bereits hier eröffneten die in einer V förmigen Angriffsstaffel fliegenden torulanischen Schiffe das Feuer. Acht Raumschiffe feuerten gleichzeitig auf die Mercury und die solanischen Schiffe. Ungezählte Photonentorpedos rasten auf die Mercury zu.
"Eröffnen sie das Feuer Commander Chochran, auf die zwei Führungsschiffe zielen. sie müssen als erstes ausgeschaltet werden."
"Jawohl Captain."
Schon schlugen die ersten Treffer in die Mercury, durch den geballten Angriff hatte der Schutzschild bereits großen Schaden genommen. Einige Treffer hatten in die Hülle große Löcher gerissen. Zum Glück waren dort nur Mannschaftsquartiere, keine Opfer waren bis jetzt zu beklagen. Neben ihnen war der Raumkreuzer Solaris I, er bekam ebenfalls mehrere Treffer. In einem großen Feuerball stürze es Lebenon entgegen. Jede Hilfe kam hier zu spät. Auch hatte die Mercury mit sich selber zu kämpfen. Jedes Schiff musste mit sich selber klarkommen.

Auch die Raumschiffe von Solaris hatten das Feuer auf die Torulaner eröffnet. Die ersten der abgefeuerten Quantentorpedos der Mercury schlugen nun in die beiden Sternenkreuzer der Torulaner ein.
Der erste Raumkreuzer bekam Schlagseite und driftete unkontrolliert aus dem Kampfgeschehen. Das zweite Flaggschiff, fing Feuer, während weitere Torpedos einschlugen. Einer der Strahlenantriebe bekam einen Treffer. In einer heftigen Explosion brach es vom Rumpf des Schiffes ab.

"Das gesamte Feuer auf das verbliebene Flaggschiff lenken. Fähnrich wir decken die Schiffe von Solaris mit der Mercury, sie sind schutzlos gegen diese Waffen."
In diesem Moment wurde das kleinste Raumschiff der Solarier getroffen. Es wurde buchstäblich in drei große Teile zerrissen. Zwei Photonentorpedos hatte es fast gleichzeitig getroffen. Captain Bole hatte keine Zeit darüber nachzudenken. Beide Kampfgruppen waren nun in Einzelgefechte verwickelt. Bereits drei der kleineren torulanischen Schiffe waren explodiert. Sie trieben zerschmettert und brennend im Raum. Der angeschossene Sternenkreuzer war gerade im Schussfeld aufgetaucht. Mit der gesamten Feuerkraft der Mercury bekämpfte Captain Bole den Kreuzer. Mehrere weitere Torpedos schlugen in den Rumpf des Torulaner. In einem grellen Blitz verschwand das große Raumschiff, als die Waffenkammer getroffen wurde. Nur kleinere Trümmerteile kündeten von der totalen Vernichtung.

Die Schlacht war gewonnen, auch die verbliebenen vier Raumschiffe der Torulaner, hatten so viele Treffer bekommen, dass sie entweder kampfunfähig waren, oder einsahen das die Mercury übermächtig war.
"Fähnrich fordern sie die Torulaner zur Aufgabe auf. Sie haben zwei Minuten Zeit, sich zu ergeben. Andernfalls werden sie vernichtet."
"Eines der Schiffe hat sich bereits ergeben Captain."
"Mein Befehl lautete, alle haben sich innerhalb von zwei Minuten zu ergeben. Habe ich mich klar ausgedrückt."

"Jawohl Captain."

Drohend stand die Mercury groß und mächtig den verbliebenen Schiffen gegenüber. Kaum war eine Minute vergangen, kam die Meldung das alle Schiffe der Torulaner die Waffen gestreckt hatte.

"Mannschaften zur Übernahme der gegnerischen Raumschiffe einteilen. Commander Chochran sie werden die Aufgabe übernehmen. Erst wenn alle Torulaner gefangen genommen sind wird wir wohler sein."
"Jawohl Captain Bole, es war eine kurze Schlacht. die Mercury hat keinen einzigen Mann verloren."
Damit verließ er die Brücke.

Captain Bole blicke über das Schlachtfeld, weit verstreut lagen die teilweise hilflos treibenden Schiffe der Torulaner, auch die verbliebenen zwei Raumschiffe von Solaris waren schwer getroffen. Viele Leben hatte die Gier von Priapos gekostet.

"Die Torulaner sind vernichten geschlagen."

"Wir danke Euch Captain Bole für die Verteidigung unseres Reiches. Die Föderation hat uns vor dem sicheren Untergang gerettet. Priapos hätte sicher keine Gnade walten lassen."
"Leider ist er umgekommen, der erste Angriff hat sein Flaggschiff kampfunfähig gemacht. Da die torulanischen Schiffe weiter kämpften, mussten wir Priapos Schiff völlig zerstören.
"So ist der Feind vernichtet. Armedor hat sich von seinem Sohn blenden lassen. Er ist alt geworden. Wir der hohe Rat von Solaris werden ihm nach einer Übergangzeit die Herrschaft über Torudor zurückgeben.

Bis dahin werden Jahre des Misstrauens vergehen, bevor unsere Völker wieder in Frieden miteinander leben können. Der Verräter ist tot, und so hoffen wir das die Narben schnell verheilen werden.

"Ich möchte Euch bitten, noch auf Solaris zu bleiben, bis die Verträge mit Torudor abgeschlossen sind. Es soll eine zehnjährige Frist gelten, bis die ursprünglichen Friedensverträge unserer Völker wieder Gültigkeit erlangen. Dann soll wieder ewiger Frieden zwischen unseren Völkern herrschen."

"Dann können wir endlich wieder Sterne jagen...."


Ende


Impressum

Texte: Alle Rechte vorbehalten
Tag der Veröffentlichung: 04.08.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Rüdiger, mein Online Freund beklagt immer, dass in meinen Geschichten kein Aktion vorhanden ist. Deshalb hier mal Krieg, Tod, Blut und Verrat.

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