Langsam wurde es hell und die Schäfersfrau kam in den Stall.
Sie brachte neues Futter. Munter stieg sie über eine Abzäunung, stolperte und fiel der Länge nach hin.
Die Schafe kamen herbei und stubbsten sie mit der Nase an.
Steh auf, riefen sie. Steh auf!
Die Schäfersfrau bewegte sich, aber sie stand nicht auf.
Die Schafe taten ihr möglichstes und zwei von ihnen legten sich wärmend zur Schäfersfrau hin.
Steh auf, riefen sie weiter, Steh auf!
Winds Mama sagte: Der Schäfer Schmidt muss her.
Kaum hatte sie das ausgesprochen waren Schäfchen Wind, Stierchen, Tara, Schnütchenund Leila schon auf dem Weg zum großen Haus des Schäfers.
Die Tür stand offen und sie riefen in allen Zimmern nach ihm. Nischi und Marti liefen ihnen auf kurzen Beinen hinterher.
Wind meinte, Nischi und Marti sollten bei der Schäfersfrau bleiben. Die beiden sollten auf sie acht geben. Die beiden liefen auf ihren kurzen Beinen zurück zum Stall.
Sie waren einfach noch zu klein.
Der Schäfer war nicht da.
Die Freunde liefen hinter das Haus. Das Auto stand noch da, mit dem die Schäfersfrau sonst einkaufen fuhr.
So liefen sie über die Weiden und riefen laut: Schäfer Schmidt!
Stierchen meinte, die Weiden sind aber sehr groß. Tara nickte.
Die arme Schäfersfrau, meinte Schnütchen.
Ja ja, brummte Stierchen, so große Weiden. Da könnte das Futter auch besser sein.
Leila und Tara riefen weiter als Wind plötzlich einen Geruch in die Nase von Schäfer Schmidt bekam. Sehr zart wohl, aber von Schäfer Schmidt.
Riecht ihr das auch? fragte Wind und war der Fährte schon auf der Spur. Er lief dem Geruch nach und seine Freunde folgten ihm. Nun rochen sie Schäfer Schmidt auch.
Sie fanden ihn am hinteren Zaun. Er reparierte ihn gerade und schlug mit einem großen Hammer einen Pfosten in die Erde.
Schäfchen Wind rief : Schäfer Schmidt, komm zum Stall. Deine Frau ist hingefallen und steht nicht mehr auf.
Schäfer Schmidt schob seine Kappe ins Genick und schaute sein Schäfchen Wind verblüfft an. Wieso mähte es nur so? Und was machten die Schäfchen hier auf dieser Weide?
Schnütchen, Tara, Leila und Wind riefen weiter.
Stierchen zog den Schäfer Schmidt am Hosenbein und schubbste ihn vorwärts.
Schäfchen Wind lief voraus.
Was habt ihr denn? fragte Schäfer Schmidt und wunderte sich über seine Schäfchen.
Nur Menschen können so blöde Fragen stellen, lachte Leila laut auf.
Leila
Er versteht uns leider nicht, meinte Schnütchen.
Schnütchen half nun Stierchen. Sie schubbsten den Schäfer beide vorwärts.
Schäfchen Wind lief hin und her.
Endlich folgte Schäfer Schmidt seinen Schäfchen, die ihn zum Stall führten.
Von innen kam ihm ein ein Wimmern entgegen.
Nun rannte Schäfer Schmidt wie der Blitz in den Stall.
Was er sah, verschlug ihm die Sprache.
Seine Frau saß zwischen all den Schafen und lächelte ihn an. In ihren Armen hielt sie das Baby. Die Schafe schnupperten an ihm und seine Frau kraulte die Schafe.
Wenn ich sie nicht gehabt hätte, meinte die Schäfersfrau.
Du konntest jedes Wort von ihnen verstehen?
Die Schäfersfrau nickte.
Unsere Schäfchen, die Racker, haben mich vom Zäuneflicken geholt.
Schäfchen Wind, Tara und Stierchen sahen sich nun auch das Baby an.
Es hat kein Fell, meinte Tara, es wird frieren.
Und keine Zähne, fügte Stierchen hinzu, es wird nicht grasen können.
Es ist doch ein Menschenschäfchenbaby, meinte Schäfchen Wind.
Es ist so süß. Schütchen und Leila sahen sich das Baby an.
Der Zauber des guten Zwerg Zaubertrankmacher lag noch über dem Stall. Also konnten die Menschen noch die Schafe verstehen und umgekehrt. Er selbst saß in seinem Häusschen und schaute nur durch die Luke in den Stall.
Schäfer Schmidt lachte über seine Schäfchen.
Texte: www.pixelio.de
Tag der Veröffentlichung: 17.01.2010
Alle Rechte vorbehalten