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Tief im Wald stand gerade eine schöne Hexe vor dem Spiegel und betrachtete ihr Antlitz.
Aber auch wenn etwas an ihr auszusetzen wäre, hätte sie es nicht bemerkt, zu sehr war sie in ihren Gedanken versunken.
Dabei dachte sie an Heirat, doch nicht die Ihre, sondern von ihrer Tochter. Einer noch schöneren und mächtigen Zauberin.
Nicht das die Hexe sehr eitel war aber es war eine Tatsache und sie war sehr stolz auf ihr einziges Kind.
Die Hexe hatte goldenes Haar (das sie immer hinten zusammenband, denn es war sehr lang) und grüne wie Smaragd funkelnde Augen mit langen wie reines Gold schimmerndem Wimpern. Eine Stupsnase und einen immer leicht rötlich schimmernden Mund. Auch wenn sie nicht sehr groß war konnte sie einen Mann, natürlich wenn es den mal sein muss, niederstarren.
Im Gegensatz zu ihrer Mutter war die Zauberin dunkel. Schwarzes Haar, dass sie immer offen trug und Augen braun wie Schokolade. Ihre Nase war gerade und wies ein paar kesse Sommersprossen auf. Aber den Mund hatte sie von ihrer Mutter. Manchmal fragte sie sich von wem sie das Haar und die Augen hatte, weil aber es ihre Mutter immer traurig machte fragte die Zauberin nie nach ihm.
Das Erste was die Hexe ihrer Tochter beibrachte war, dass das Aussehen, wenn es auch wichtig war gepflegt zu sein, nicht alles ist. Niemals hätte sie zugelassen das ihre geliebte Tochter oberflächlich geworden wäre.
Und sie hat eine wundervolle Person großgezogen, darauf war sie mehr als nur stolz.
Jetzt musste sie nur einen ebenso wundervollen Partner für sie finden.
Ein Ehemann musste für die Zauberin gefunden werden.
„Tja, das Problem ist natürlich wo man einen passenden findet?!“, seufzend ging sie zum Sessel, wo sie endlich Platz nahm.
„Aber es muss sein, schließlich soll sie nicht wie ich enden.“, die Hexe legte den Kopf auf ihre Handflächen und starrte aus dem Fenster.
Draußen sah sie den dichten Wald. Dicke Stämme mit vielen von gesunden grünen Blättern bedeckten Ästen. Auch wenn die Tür der Hütte zu war konnte die Hexe die Geräusche des Windes das zwischen den Blättern durchweht hören. Ach das zwitschern der Vögel und das Bellen der Hunde. Es störte sie nicht, denn damit war sie aufgewachsen.
Es war ihr Erbe, als Tochter einer Waldnymphe.
Schließlich, fünf Stunden später, stand sie auf und ließ sich vor dem Kamin auf einem dicken rotem Teppich nieder.
Sie starrte in die Flammen und dachte weiter nach. Am Ende und ohne Ideen beschloss sie sich helfen zu lassen. Sie streckte beide Hände nach den Flammen aus und murmelte leise:
„Freunde, Flammen, Helfer, Diener.
Als Hexe Beschwöre ich wieder,
Zeigt mir den Helfer in Not,
oder einfach nur seinen Wohnort!“
Die Flammen hörten auf miteinander zu spielen und wurden Heller und somit tiefer.
Sie zeigten ein Schloss, groß und herrlich anzusehen. Mit Mauer so dick zum Schutz und Türmen so Hoch zum überschauen der Ländereien.
Auf dem Wappen über der Tür erkannte die Hexe einen Löwen vorne und, ein Schwert hinten.
„Es ist es das Schloss des Königs?“, aber die Flammen haben ihre Bitte erfüllt und sie bekamm keine Antwort.
Aber sie hatte das nötige erfahren.

So machte sie sich auf den Weg zum König. Es war nicht weit und so war sie auch bald da.
In einer Taverne speiste sie schnell und hörte den Gesprächen der Bauern zu.
So erfuhr sie auch von der Neuigkeit aus der Hauptstadt.
„Ein neuer König? Und noch so jung? Hm. Ob er einen guten Mann für mein Mädchen wäre?“, in Gedanken versunken ging sie zum Schloss und bat um eine Audienz.
Sie wurde ihr gewährt.
Natürlich machte sie sich keine Gedanken, dass er, ein König ist und vielleicht gar keine Lust hat eine, wenn auch eine sehr mächtige und berühmte Zauberin zu Frau zu nehmen.
Man kann ja etwas nachhelfen. Natürlich hatte sie nicht vor ihn zu verhexen!
Dieser Gedanke kam ihr nicht mal in den Sinn.
Einer der Wächter, der ein Auge auf die Hexe geworfen hat erzählte ihr von dem Prinzen, nein.
Dem neuen König.
Arrogant und hochmütig.
Von sich selbst überzeugt und so weiter und so fort.
So grübelte sie ein Paar Sekunden und beschloss ihr Aussehen zu ändern, in das einer Märchenhexe.
Das heißt also: große Nase, Warzen mit Haaren drauf und hinkende Füße.
In diesem Königreich gab es nicht besonders viele Hexen, Zauberer oder anderer Wesen mit Magie also konnte er die Wahrheit nicht wissen.
So wurde aus Schönheit Hässlichkeit.
Auf diese Art getarnt wartete sie mehrere Stunden auf das erscheinen des neuen Königs. Als er endlich erschien und die verwandelte Hexe sah befahl er sie hinaus zuwerfen.
Etwas überrascht blinzelte sie und rief sich dann zu ruhe.
„Hey!“, dachte sie. „Nicht mit mir Söhnchen!“
Denn der König hat eine sehr wichtige Sache nicht bedacht.
Niemand tut je etwas gegen den Willen einer Hexe.
Mit einem lässigen Fingerschnipsen verzauberte sie die Wachen. Nicht mal einen Zauberspruch war es nötig, so mächtig war ihre Magie.
„Wollt ihr mich zwingen euch zuzuhören Hexe?“, er sah sie angewidert an.
„Natürlich Majestät. Ich bin hier um ...“, sie verstummte und sah ihn sich genau an.
„Nein,“, beschloss sie. „So wie er jetzt ist wäre er kein guter Ehemann.“, Er nimmt sie, da war sie sich sicher, aber aus dem falschem Grund.
Sie will für ihre Tochter keinen Mann der sich mit ihr nur schmücken will, sondern einen Gleichberechtigten Partner.
Aber vielleicht …
„Majestät, ich bin hier um euch die Dienste meiner Tochter anzubieten.“, der König sah sie fassungslos an und verzog spöttisch den Mund.
„Hexe! Ich will keine solche Abscheulichkeit in meinem Bett haben.“
„Ihr habt mich falsch verstanden. Eine Zauberin neben euren Thron, nicht in euer Bett.“
„Dennoch nein.“
„Seid Ihr euch dessen sicher? Eine Macht wie die meiner Tochter einer gutmütigeren und dennoch mächtigen Zauberin würde eure Position als König nur stärken und euch sogar Vorteile schaffen. Bedenkt, wieviel Macht und ansehen sie euch verschaffen wird!“, den König sah sie an und dachte nach.
„Vielleicht habt ihr recht. Gut! Sie soll her kommen, aber richtet ihr aus das sie einen Umhang überziehen soll. Ich will nicht wegen ihrer Hässlichkeit erblinden!“, sein Mund verzog sich angeekelt und die Hexe brach innerlich vor lachen zusammen.

„Ach aaaaarmeeeeer Prinz!“, sang die Hexe und ging den Weg zurück nach Hause.
Seufzend verging die falsche Gestalt und hinterließ nur stauende Blicke der Wanderer zurück.
„Mutter! Wo bei Merlins Zauberstab warst du!“
„Ach Liebling, du musst mir nicht danken!“, sie winkte ab.
„Danken! Für was den bitte?“, was sie wohl diesmal angestellt hat? Dachte die Zauberin.
„Das du ab sofort beim König arbeiten kannst.“, sie grinste ihre Tochter an.
„Beim König? Ehrlich!“, schrie sie entzückt und warf sich auf die Hexe. „Natürlich. Ach ja, du musst dir noch einen Umhang besorgen.“
„Wozu? Es ist doch noch Sommer und regen hatten wir schon seit Wochen keinen mehr.“
„Das war die Bedienung des Königs.“, sie zuckte mit den Schultern.
„In Ordnung, die Näherin kann mir sicher schnell einen machen. Es behagt mir zwar nicht aber es wird sicher gehen.“
Die Hexe sah die Freude ihrer Tochter und lächelte.
„Vielleicht kann sie den König ja ändern.“, murmelte sie.
„Hast du was gesagt Mutter?“, fragte die Zauberin die ganz in ihren Gedanken versunken war.
„Nein mein Schatz. Nichts.“, lächeln gingen sie ins Haus.

Am nächsten Tag wurde die Jungezauberin mit offenen Armen am Hof empfangen, denn alle haben schon von der besten Absolventin der Magieschule gehört, alle, außer den König.

So vergingen die Wochen und die Zauberin gab alles.
In der Küche herrschte nach Jahren endlich Friede.
„Aber ...“
„Nein!“, knurrte die Zauberin den Koch an.
„Aber ...“
„Nein. Du bist der Koch. Also koche das Spülen übernimmt der Spüljunge, also sei nett. Die Kräuterfrau hat die neuen Gewürze auch angepflanzt. Noch was?“, fragte sie drohend.
„Nein, vielen dank.“, schnell drehte der Mann sich um und ging murrend davon.
Als sie die Küche verließ kamen zwei Heilerinen vorbei und lächelten.
„Du hattest recht. An der Sonne wachsen sie besser. Danke!“
„Gern geschehen und vergießt nicht. Manchmal ist weniger besser!“
Sie beschleunigte ihren Gang, denn sie kam zu spät zum König.
Als die endlich beim Thronsaal ankam sah sie zwei weinende Frauen raus kommen.
„O nein, was hat er den diesmal gemacht?“, schnell ging sie rein und versuchte die lange Schlange der Wartenden zu ignorieren.
„Ach, da bist du ja. Na willst du dich endlich an die Arbeit machen?“, zwitscherte er und sah die Zauberin wütend an.
„Aber aber mein König. Ich mache schon seit heute früh ´Ihre` Arbeit. Mir ist nicht mal die Zeit zum Frühstücken geblieben.“
„Willst du dich etwa beklagen?“
„Warum haben die Frauen geweint?“, wechselte sie schnell das Thema.
„Ich habe sie aus dem Land verjagt.“, war seine Antwort.
„Und warum?“
„Sie haben nicht die vollen Steuern bezahlt.“
Man konnte aufschluchzen hören.
Alle sahen … besorgt aus.
„Wie soll jemand zahlen können wenn die Ernte dieses Jahr mehr als mager war?!“, die Stimme der Zauberin war so wütend das der König sie nur erstaunt ansehen konnte.
„Alle raus! Du bleibst da!“, schrie der König. Als alle weg waren schwiegen beide.
„Sag mir mal, wer du bist.“, sagte er und die Zauberin hob unter ihrem Umhang eine Augenbraue.
„Ihre Zauberin Mylord.“
„Ja. Das bist du, also wie kannst du es wagen so mit mir zu reden?!“, er sprang hoch und die Wut in seinen Augen schien zu Explodieren.
„Dann hören sie mir jetzt gut zu. Ich bin eine Zauberin und sie haben keine Macht über mich. Und nun ein Rat. Wenn sie jeden, der die Steuern nicht zahlen kann aus diesem Land verbannen,wird bald keiner mehr hier sein, der Ihnen überhaupt etwas zahlen kann! Jetzt entschuldigen sie mich. Ich habe besseres zu tun als zuusehen wie ihr euer Land zu grunde richtet!“
Als sie weg war betrat der Hauptmann der Königlichen Armeen den Saal und berichtete dem immer noch belustigtem und nicht mehr wütendem König von den Geschehnissen an der Grenze.
„Sie haben die Armee abgezogen.“
„Toll, noch was?“, antwortete er immer noch in Gedanken.
„Cousin?“, fragte der Krieger.
„Diese Zauberin ist wundervoll!“
„Du hörst nicht zu.“, er drehte sich um und ging davon.
„Meine Wünsche werden mit ´ihr` zu Wirklichkeit.“
Sein Cousin lächelte und verließ den Raum.
„Es gibt niemanden in diesem Königreich der meinem lieben Cousin so den Kopf verdrehen kann.“, dachte er mehr als zufrieden.
„Keine Sorgen, er empfängt euch gleich. Seine Zauberin hat ihm schön den Kopf gewaschen!“, sagte er nun zu alle.
Die Bauern sahen ihn an und erwiderten sein lächelnd ... zögernd.

Noch mehr Zeit verging und alle fingen an zu tuscheln.
Über den König, seine Zauberin und seine Hochzeit mit ihr.
Der König selbst spielte mit diesem Gedanken.
„Ach! Wie könnte ich!“, er raufte sich die Haare. „Wenn ich schon ihre Mutter nicht ansehen kann. Wie wird dann das Eheleben mit der Tochter!“, er erinnerte sich an die Besuche der Hexe und an das, was er dabei empfunden hat, wenn er sie ansehen musste.
„Sie wird mit jedem mal noch häääässsslicher!!!“, er legte den Kopf auf seine Hände und stöhnte.
„Ich will ja. Aber wie werde ich ihr Anblick ertragen können!“
Die Hexe sah in den großen Spiegel, der auf einem der Flure im Schloss hing und sah zu wie noch eine Falte auf ihrem Gesicht erschien.
„Mein Gefühl hat mich nicht Getäuscht. Die beiden werden ein gutes Paar und zusammen wundervolle Herrscher.“, sie klatschte in die Hände und ging zum König um sein Gesicht zu beobachten wenn er sie sah.
In diesem Augenblick ließ sich der König auf sein Bett fallen und sah zum Baldachin hoch.
„Schon zwei Jahre kenne ich sie, aber was … was soll ich den tun? Je länger ich sie kenne, desto klarer wird mir das sie mir mehr bedeutet … ach, ich liebe sie!“, er wusste sehr gut das alle hofften das sie die Königin dieses Landes wird.
„Die Frage ist dennoch was sie darüber denkt. Was würde sie sagen wenn ich sie frage. Ja oder nein. Oder würde sie mich eher auslachen?“

Auch die Zauberin machte sich Gedanken darüber und ihre Sorgen quälten sie. Es führte dazu das sie für einige Wochen ans Bett gefesselt wurde.
Aber genau das war der nötige Anstoß für den unentschlossenen König, denn als er davon erfuhr eilte er sofort aus dem Nachbarland, wo er die Probleme mit dessen Königin besprach, zu ihr.
Endlich angekommen war er sofort bei ihr. In dem Moment war die Zauberin gerade eingeschlafen und wie immer bedeckte der Umhang ihren Körper.
Für ihn sah sie so aus als wäre sie dem Tode nah.
Verzweifelt fiel er vor ihrem Bett auf die Knie und fing an ein Heilungsgebet zu sprechen.
Durch das Geräusch geweckt sah ihn die Zauberin verwundert an, aber der König bemerkte es nicht und machte weiter. Sie sah ihn an und fragte sich warum er das tut.
Schon so lange war sie an seinem Hof, aber kein einziges Mal zeigte er ihr seine Zuneigung und was noch schlimmer war, er sah sie nie an.
Die Blicke mit denen er ihre Mutter bedachte ... dieses Wissen peinigte ihre Seele und nun erkannte sie warum.
Warum ihre Kraft sie verlässt.
Sie liebt den König und band so ihre Seele an ihn und da er sie mit seinen taten verletzt schwächt er so ihre Kraft.
So fasste sie ihren Entschluss!
Als der König eingeschlafen war stand sie vorsichtig auf und packte.
Etwas später, wachte der König auf und sah das leere Bett. Erstaunt und noch mehr erfreut ging er sie sofort suchen, denn während seines Traums hat er eine sehr wichtige Entscheidung getroffen.
Er durchsuchte das ganze Schloss und bekam schließlich von der Köchin gesagt das seine Zauberin nach Hause geritten ist. Geschockt sah er ihr nach und versuchte seine in Aufruhr geratene Gedanken zu beruhigen.
Aber bevor er dessen auch klar war saß er schon auf seinem Pferd und reitete hinter ihr her.
Zu seinem Glück aber war sie aber noch nicht fern von seinem Schloss und der Stadt entfernt.

Als er sie endlich erreichte saß sie auf einem Stein.
Vor ihr ein glitzernder See.
Den See umgab ein Wald und dadurch war es dort schon immer angenehm Ruhig.
Der König schüttelte den Kopf als er sich an den Namen erinnerte:
<Der See der Liebenden>
Die Strahlende Sonne wurde von dem erfrischendem Wind gemildert. Unter dem Umhang der sie wie immer ganz bedeckte konnte der König trotzdem, die traurig gesenkten Schultern erkennen.
Bei diesem Anblick sank ihm das Herz zu Füßen.
"Warum bist du gegangen?", fragte er leise.
"Gehen Sie.", war die einzige Antwort die er zurück bekam.
Dennoch, er blieb bei ihr.
Er stand einfach an einen Baum gelehnt und beobachtete sie.
Wie könnte er sie auch verlassen, wenn er es sich nicht einmal vorstellen könne ohne sie wenigstens einen Tag zu verbringen und keine leisen Beschimpfungen zu hören die sie manchmal murmelte wenn er etwas tat, was ihr ganz und gar nicht gefiel.
Er Erinnerte sich noch genau an das Gefühl der Leere als er weg war. Das will er einfach nie mehr Erleben.
Dabei dachte er manchmal, dass sie es nicht mitkriegt, wie sie ihn nennt!
Aber es machte ihn so unsagbar glücklich!

Aber im Gegensatz zum König wüteten ganz andere Gefühle in der Zauberin.
Je weiter sie kamen, desto wütender und enttäuschter wurde sie.
Nach dem sie den Wald mit dem See verlassen haben beschloss die Zauberin einen alten Freund zu besuchen, der in dem nächsten Dorf auf ihrem Heimweg wohnte.
Es wahr eine alte Freundschaft, die schon seit den Kindertagen hielt.
Eine sehr tiefe Verbundenheit, bei der die liebe auf die brüderliche und schwesterlichen weise erwidert wurde. Eine bedingungslose Freundschaft. Deshalb beschloss sie ihn um Hilfe um bitten.
So schickte sie ihm eine Gedankennachricht, zu seinen besten Vorzügen gehörte die überaus starke Magieempfindlichkeit, da seine Mutter eine genauso starke Hexe ist wie die der Zauberin ist.
Er selbst war aber ein Krieger, dennoch kam die Antwort fast gleich wieder zurück, mit einer zusagte. Aber der junge Krieger konnte sich nicht verkneifen und fügte noch:
"Wozu hat man schließlich Freunde!", hinzu.
Als sie im Dorf ankamen freuten sich alle, die Neuankömmlinge zu sehen.
Durch die Hilfe der Zauberin hat der König, nicht nur Ansehen und Macht gewonnen, sondern auch die bedingungslose Freundschaft der Einwohner seines Landes.
Vielleicht war das auch der Grund, wofür sie sein Herz gewonnen hat, dachte er und lächelte ein kleines Mädchen an. Der König sah wie die Kleine dann zu der Zauberin lief und sie schmatzend auf die vom Umhang verdeckte Wange küsste.
Und da wünschte er sich, dass er sie genauso einfach küssen könnte.
Schon seit langem sah er sie an.
Nicht flüchtig, wie am Anfang ihre Bekanntschaft, sondern richtig.
Wie ein Mann, der eine Frau ansieht, die er liebt.
Aber egal wohin, der Umhang verbarg alles!
Wie sehr er diese Worte bereute!
Wie soll er seiner Zauberin nur sagen dass er ihr Gesicht und nicht den dummen Umhang sehen will?
Wie sollte er zugeben, dass ihr aussehen ihm nun egal ist. Ihre Gegenwart wurde wichtiger. Sie krank zu sehen und er wusste nicht wohin mit seinen Händen.
Aber anscheinend geht es ihr nun besser.
„Was für ein Glück“, dachte er und bedeckte kurz sein Gesicht mit einer Hand. Da hörte er auf einmal jemanden ihren Namen rufen.
Ein junger Mann lief auf sie zu und wedelte ihr mit beiden Händen zu. Die Zauberin erwiderte seinen Grüß.
Kurz bevor der junge Mann sie erreichte hörte der König ein zischen.
Ohne es sich bewusst zu sein zog er das Schwert aus der Scheide, das an seiner Hüfte hing und wehrte den Pfeil ab, der seine Zauberin töten sollte.
"Faye!", der junge Krieger kam vor den beiden zum stehen. "Geht es dir gut?", fragte er und zog ebenfalls sein Schwert.
"Ja, keine Sorge Owen.", mit dem gezogenem Schwert drehte er sich zu den Männern um, die nun die Gruppe umkreisten.
"Ach, da bist du ja. Meine Liebe, schau doch was ich für dich habe!", hinter seinem Rücken zog er eine sehr gut verschnürte Frau hervor.
Und eine sehr aufgebrachte Frau.
Da hörte der König wie Faye, die Zauberin hoffnungslos ein Kichern unterdrückte. Zwar erkannte er die Arme, die auf dem Boden saß nicht, aber sie kam ihm sehr bekannt vor.
"Du sollst sie lieber gehen lassen bevor … sie ganz die Geduld verliert.", der Ton, mit dem Faye sprach ließ nichts von lachen vernehmen, aber der Ton noch immer belustigt.
"Ich hoffe du bist dir dessen bewusst das ich sie umbringen kann!", sprach der Mann aus der Mitte.
"Hör auf zu reden.", erwiderte die Zauberin und schüttelte den vom Umhang verdeckten Kopf.
Der König war fassungslos, denn er hat die Zauberin noch nie und zwar mit niemanden so reden hören.
Egal wer es war.
Die junge Tellerwäscherin oder der Koch.
Sie war immer freundlich. Ihre Stimme immer weich und verständnisvoll.
"Willst du wirklich das deine Freundin stirbt?", mit einer Hand hob er den Körper seiner Geisel hoch.
"Du irrst dich. Sie ist nicht meine Freundin.", sprach Faye ruhig.
Aber der König schrie in Gedanken. "Um Himmels willen!"
"Willst du wirklich das diese Frau verletzt wird?", fragte der König nun leise.
"Sie wird nicht verletzt.", antwortete sie so laut, dass alle sie hören konnten.
Da zog der Mann, denn alle drei für den Anführer hielten sein Schwert und packte die Frau an den Haaren.
"Faye?", fragte Owen.
"Alles in bester Ordnung. Du kennst sie ja. Was sie nicht umbringt macht diese Frau nur noch stärker.", unter dem Umhang zuckte es.
"Ja?! Man sehen wie sie mit ... hey, wer hat sie losgebunden?!", erstaunt sahen alle außer der Zauberin auf die gelösten Seile auf dem Boden.
"Na, wer könnte das gewesen sein?", fragte die Frau und richtete sich auf.
Ihr Blick fiel auf den König. Für ihn war es interessant, das sie ihn direkt ansah, so als ob sie jedes recht dazu hatte.
Sie war groß, sehr schön, hatte lange blonde Haare und war in den besten Jahren.
So an die dreißig oder vierzig oder eher was dazwischen. Die Frau befreite die Haare aus der Faust des Anführers, der fassungslos auf sie sah.
“Willst du sie erledigen oder soll ich?”, sprach sie nun und sah die Zauberin an.
Der König hielt nun nicht länger aus.
“Wer sind sie?”
“Florea Luneras Mylord.”, ihr Ton war seinem Rang angemessen aber sie verbeugte sich nicht und sie klang so als ob er es wissen müsste.
In ihren Augen erkannte der König ihren ärger auf sich.
“Doch nicht etwa die Hexe!”, die Männer standen erstarrt und fassungslos da.
Die Umstehenden konnten förmlich ihre Knie zitternd sehen.
Dieser Name sagte allen anwesenden, besonders dem König eins.
Vor vor ihm stand die mächtigste Hexe, die in seiner riesigen Welt bekannt ist.
Und sie ist aus einem ihm unbekannten Grund sehr wütend und zwar genau auf ihn.
“Genau, die bin ich.”, so stand sie da. Beide Hände in den Hüften und mit einem sehr zuversichtlichen Blick.
“Sei nicht so eingebildet Hexe.”, ein Mann trat aus der Mitte heraus.
“DU!”, knurrte sie und wenn Hexen die Fähigkeit hätten mit ihrem Blick zu töten, wäre dieser mann schon leblos..
“Wer ist das den?”, die Zauberin sah zum König und zuckte mit den Schultern.
“Weiß nicht.”
“Wenn du es unbedingt wissen willst. Ich bin Fayer MedGeraen. Der Zauberer.”, die Zauberin und der König zucken im gleichem Moment zusammen, obwohl nicht aus dem gleichem Grund.
Sehr viele ´unterschiedliche` Geschichten kursieren um ihm.
Durch die ernsten Gesichtszüge sieht der Zauber Fayer MedGeraen etwas älter aus als er ist, aber das nahm ihm nicht die staatliche Ausdruckskraft.
Man sah ihm die adelige Herkunft und die Macht von der Nasenspitze ab.
Es gibt auch ein Gerücht das eine Person die ihn ´fast besiegt` hat.
Ach!
Da hat er diesen Namen schon mal gehört. Es war Florea, die mächtigste aller Hexen.
“Willst du wieder Kämpfen?”, fragte sie ihn nun.
“Ich werde mit ihm Kämpfen.”, sagte die Zauberin und der König zog fassungslos die Luft ein.
„Auf keinen Fall!“, rief sein Inneres und er umfasste sein Schwert fester.
“Nein. Auf keinen Fall.”, sagte die Hexe sofort.
“Halt dich daraus! Oder ich werde ihm dein großes Geheimnis verraten.”, Florea biss die Zähne fest zusammen.
“Du wirst mit niemandem Kämpfen!”, sagte der König und stellte sich breitbeinig vor Faye hin.
“Gehen Sie mir aus dem Weg.”, sie versuchte an ihm vorbei zu schlüpfen.
“Nein. Ich werde es nicht zulassen.”, nun ging sie einen Schritt nach hinten.
“Hören Sie auf. Ich habe schon vor langer Zeit verstanden das euch nur meine Magie interessiert. Nichts sonst. Aber bedenkt wie euer ansehen steigen wird, wenn es sich rumspricht das ich den mächtigsten alle Zauberer besiegt habe!”, jetzt ein Schritt nach vorn.
Ohne auf die Anderen zu achten kam er ihr entgegen und packte ihre Taille fest, wobei er sich gar nicht sicher war, ob sie es wirklich war.
“Rede bitte keinen Unsinn.”, murmelte der König und sah ihr tief ihn die Augen.
Natürlich vermutete er das sie dort lagen, wie immer verfluchte er den Umhang.
“Was?", war ihre verständnisvolle Antwort auf seinen Einwurf.
“Ich würde immer noch in dich verliebt sein, selbst wenn du keinen Funken Magie in deinem Inneren mehr haben sollst. Und nicht mal in der Lage wärst den schwächsten Zauberer u besiegen.”
“Was soll das nun bitte heißen?”
“Zwar ist das nicht so Romantisch aber ich muss zugeben dass ich schon seit langem in dich verliebt bin.”, etwas verlegen, weil alle zuhörten rieb er sich den Nacken.
Aber sein Blick blieb auf ihr.
“Unsinn.”, sie versuchte sich von ihm zu lösen.
“Wie könnte ich dich nicht lieben Faye? Du bist wundervoll. So lieb und nett und fröhlich. Immer warst du in meiner Nähe. Hast mir geholfen. Am Tag warst du die Beraterin und am Abend die geschätzte Freundin.”
“Lass mich los.”, egal was sie versuchte, seine Hände blieben dort wo sie waren.
“Langsam wird’s langweilig. Aus dem Weg König.”, keine Sekunde später traf ihn etwas sehr heißes am Rücken und seine Beide versagten den Dienst.
Der König brach zu Faye´s Füßen zusammen.
“Reieck!”, sie kniete zu ihm herab.
“Alles in Ordnung?”
“P … pass auf.”
“Keine Sorgen.” - sie berührte sanft seine Wange. “Warum haben sie das gemacht?”,schrie sie den Zauber an.
“Weil mir so langweilig ist. Du hast dich einverstanden erklärt mich für kurze Zeit zu unterhalten. Also los!”,mit ganzer Kraft drehte sich König Reieck um.
“Mit der Macht, Wind!
Greif an, Geschwind!”,
schrie Faye laut.
Silberfäden kreisten weniger als eine Sekunde um sie und flogen zu dem Zauberer, bis sie von einem unsichtbaren Zauberschild aufgehalten wurden.
“War das etwa schon alles? Wie wäre es damit?
Mit der Macht Feuerkugel!
Greif an Feuerstrudel!”
“Mit dem Wissen, Wasser!
Öffne dich, meine Gasse!”,
war ihr schnell gesprochener Spruch.
Ach wenn es am Anfang so aussah als ob ihr Schild halten wird.
So tat er es doch nicht. Im letzten Moment schaffte es Reieck sich aufrichten und sich über die Zauberin zu werfen.
Innerlich Fluchend richtete Faye sich auf und sah ihren Retter an.
“Faye, alles in Ordnung?” - seine Haare waren zu Hälfte abgebrannt, genau wie seine Kleider.
“Ja, dank Euch. Lass mich mal kurz.” - sie schob ihn von sich und stand auf.
Der blöde Zauberer grinste und sah von Faye zu ihrer Mutter.
Anscheinend hat er keine Ahnung wer sie ist sie kann.
“Das werden sie mir noch büssen!”, sie schielte zu Reieck.
“Beruhige dich Kleine. Du hast keine Schanze gegen mich.” - Fayer zuckte mit den Schultern und gähnte ziemlich gelangweilt.
“Unterschätze sie nicht. Sie ist auch eine Zauberin.” - mischte sich ihre Mutter ein.
“Oh, bitte.”- antwortete er herablassend.
Die Zauberin sah auf Reieck und die Wut stieg wieder in ihr hoch.
“Mit der Macht die in mir Wohnt,
Mir der Energie der Natur um mich herum,
Beschwöre ich …”
“Faye! Nein, lass das!”, schrie wieder Florea.
“Du willst kämpfen? Nun, ich kenne auch Sprüche die Mächtiger sind!
Mit der Macht des Feuers und der Luft!
Beschwöre ich im nu … „
“Die Energie der zwei Elementarer Schwestern …”,
die Zauberin war um einige Sekunden schneller!
“Die Erinnerung deiner Geliebten,
Wieder hervor!
Auf dich!
In dich!”,
ein leicht violetter Nebel bildete sich um sie.
Zwar hat sie diesen Zauberspruch noch nie verwendet aber sie wusste sehr gut was sie machen muss.
Mit einer Kreisförmigen Bewegung sammelte Faye alles und warf es auf den Zauber.
Und ihrem Pech dauerte die Bewegung zu lange und so hatte Fayer Zeit seinen Zauber zu beenden.
“Greift sie an!
Zeigt ihr meine Macht!”
Sie hörte ihren eigenen Schrei.
Das Feuer wurde duch die Magie der Luft um einiges verstärkt und flog auf sie zu. Da sie keine Zeit hatte einen Mächtigen Schild zu rufen musste sie sich mit einem schwächeren begnügen.
Magie des Wassers,
Magie der Erde! Schütz mich!
Umschließe mich!
Fassungslos und machtlos sah der König, wie das Feuer die Zauberin umschloss.
Die Hexe schrie und lief auf sie zu.
Mit letter Kraft richte er sich auf und lief zu ihr.
“Machen sie schon!”, knurrte er die Hexe an.
“Was soll ich den tun? Es ist nicht mein Zauber!”
“Na und? Hexen sie was!”
“Ich kann es nicht. Er muss es tun.”, sie zeigte auf den Zauber.
Reieck drehte sich um und sah den Zauber an.
Ein dünner violetter Nebel umgab ihn, er stand vollkommen unbeweglich da.
“Dann tuhen sie was, damit er aufwacht.”, er zeigte auf ihn.
“Es ist auch nicht mein Zauber. Ich kenne ihn, was er wohl sieht?”
“Das ist doch jetzt egal. Wir müssen Faye helfen!”
“Das liegt nicht in unserer Macht.”, ihre Miene war unbewegt.
“Ähm, wir gehen dann mal.”
Die Männer …
“Wozu bin ich eine Hexe?", sie lächelte und der König verstand nun, dass sie es hasste nichts tun zu können.
"Grün wie das Gras,
Fliegen sein Fraß,
Werde wie sie
Ein ungenutztes Vieh!”,
die Hexe Florea Luneras in ihrem Element.
Grüne funken spießen aus ihrer Hand auf die Verbrecher.
Nun.
Aus den sieben Räuber wurden sieben Kröten.
“Warum hast du es mir nie erzählt!”, schrie auf einmal Fayer MedGeraen.
Er sah Florea an und drehte sich nun zu der Zauberin an.
“Was soll ich dir nicht erzählt haben?”
“Weißt du überhaupt was für ein Zauber es war, denn Faye gesprochen hat?”
“Ich bin eine Hexe.”, es sah so aus als ob sie wirklich keine Ahnung hatte.
“Ein Erinnerungszauber. Ihre Erinnerungen. Sie hat mir gerade gezeigt, wie sie herausgefunden hat, wer ihr Vater ist und sie war auch so freundlich einige nette Erinnerungen von dir zuzufügen.”, er sah sie nicht an. Ruhig streckte er die Hand aus und das Feuer fing an sich in seine Hand zurück zu ziehen.
Obwohl der König sie auffangen wollte tat es der Zauber.
Noch nie hatte Reieck so viel angst.
“Faye…”, sprach er und der Ton seiner Stimme sagte schon alles.
“Mach dir keine Sorgen König Reieck. Ihr Schild hat lange genug standgehalten. Nur der Umhang ist verbrannt."
“Mutter.”, murmelte sie leise.
“Ja, ich bin hier.” , sprach die Hexe und der König fluchte.
Nicht etwa, weil sie nicht seinen Namen als erstes ausgesprochen hat.
Das tat zwar auch weh aber nun erkannte er warum die Hexe ihm so bekannt vorkam.
Mutter?
Oh, um Gottes willen!
Florea ging vor ihrer Tochter auf ein Knie und sah sie an.
“Er weiß nun alles.”, sprach sie mit fester Stimme und richtete sich in den Armen ihres Vaters auf, bis sie fest auf den Füßen stand.
Hmm …
“Du bist sehr mächtig.”, sprach ihr Vater und seine Stimme klang stolz. “Natürlich. Ich habe alles nötige von meinen Eltern geerbt. Nun, ich … wir lassen euch jetzt allein. Gib mir deinen Umhang.”, sprach sie den Mann an.
“Sicher. Hier.”, sie zog ihn über.
“Wir sehen uns ja. Ach, und Mutter.”
“Ja?”, sie klang weit, weit weg. Ihr Blick lag auf dem Mann vor ihr.
“Ich erwarte das du ehrlich bist, denn glaub mir. Ich werde sehr böse, wenn ihr euch wieder trennt, weil ihr zu stolz seid.”
Sie erhielt keine Antwort.
Reieck sammelte sich, weil er dachte dass sie sich nun zu ihm dreht.
Irrtum.
“Owen. Geht’s dir gut?”, sie kniete sich vor ihm.
Sie hat ihn beim zaubern mit der Fast auf die Nase gegeben.
“Ja. Aber pass das nächste mal auf wo du hinzielst.”
“Tut mir Leid. Ich habe dich nicht bemerkt. Ich helfe dir auf.”
“Mach dir keine Mühe. Ich bleibe ein paar Minuten sitzen ... für alle ... Fälle. Du solltest dich lieber um deinen König kümmern. Er sieht echt … schlimm aus.”
“Ich … ja. Du hast recht.”, nun kam sie endlich zu mir.
“Faye.”, murmelte er leise.
“Nun los. Ich helfe Ihnen auf Mylord.”, sie blieb einfach stehen und wartete auf etwas.
“Es geht schon. Mach …”, ihm fiel nichts ein.
“Sie sind ziemlich angebrannt.”, stellte sie fest.
“Ach. Alles wächst nach.”, hoffentlich dachte er und seufzte, weil sie wieder bei Mylord waren.
“Wollen sie dass man sie so sieht?”
“Nein. Kannst dafür sorgen dass es nach wächst?”
“Nein, aber ich kann ihnen die Haare schneiden.”, oh, gute Idee.
“In Ordnung.”
“Ich hole die Pferde.”, sie drehte sich um und ging davon.
“Ja.”, sagte er und sah wie sie isch entfernte.
“Mylord?”, hörte er eine Männlich Stimme.
“Owen?”, seine Nase sah nun wieder gut aus, jedenfalls Blutete es nicht mehr.
“Ist das wahr? Lieben sie Faye?”, seine Augen und Gesichtsausdruck waren ernst.
“Ich Lüge nicht, wenn es das ist was du zu Wissen wünscht.”, erwiderte Reieck sofort und ernst.
“Ich habe gehört, dass sie krank war.”, immer noch dieser Ton.
“Ja …”
“Wissen sie warum?”
“Nein.”, worauf will er bloss hinaus, dachte der König.
“Wenn eine Zauberin im Herzen enttäuscht wird fängt ihre Magie an es zu heilen. Aber es ist unmöglich. Herzschmerz kann man so nicht heilen, genau so wie liebe zu erzwingen. Sie Mylord waren der Grund für ihre Krankheit. Sie sind die Krankheit.”, als alles gesagt war drehte er sich um und ging.
“Ihr Pferd Hoheit.”, er drehte mich um und sah die, mit dem Umhang bedeckte Frau an.
"Soll das heißen, dass ich schuld bin, dass sie krank wurde?", dachte er fassungslos.
“Hoheit?”
“Ja? Entschuldige.”, der König stieg auf und sie ritten zurück ins Schloss.
Kurz bevor sie in Sicht des oberen Wachturmes kamen blieb Faye´s Pferd stehen.
“Alles in Ordnung?”
“Ja, aber sie sollen den lieber überziehen.”, sie reichte ihm einen Umhang.
“In Ordnung.” Schließlich kamen sie ins Schloss.
„Wo soll ich Ihre Haare Schneiden?“
„Komm.“, sie folgte ihm.
In seinem Schlafzimmer holte er eine Schere und reichte sie ihr.
Sie wartete bis ihr König auf einem Schemel Platz nahm, dann trat sie hinter ihn. Jede Sekunde spürte er ihre sanften Finger und hörte das Geräusch der Schere, wie sie seine Haare abschnitt.
„Faye?“
„Ja Mylord?“, ihre Stimme klang so förmlich das er es nicht wagte etwas zu sagen.
„Nichts, vergiss es.“, sagte er.
"Ich bin aber ein sehr gesprächiger König!", dachte er.
Er wage es einfach nicht! Wie peinlich.
„Fertig. Ich gehe dann. Bis Morgen. Majestät.“
Sofort ging seine Zauberin auf ihr Zimmer.
Noch lange saß Reieck vor dem Kaminfeuer und starrte in die Flammen.
Schließlich fasste er einen Entschluss. Was sein muss, muss sein. So ging der König zu der Zauberin.
Nach langem anklopfen machte sie schließlich auf.
Im Umhang, dabei hat er gehofft sie hat ihn abgelegt und dann vergessen.
„Entschuldige bitte, wir müssen reden. Kann ich rein?“, als ob sie es ihm verweigern durfte, oder wollte.
„Es ist Ihr Schloss Mylord. Treten sie also rein.“, sie trat zu Seite und er ging rein. Ihre Beutel lagen noch nicht wieder ausgepackt neben ihrem Bett. Vor dem Kamin stand eine Badewanne.
„Du hast gebadet, ich habe also doch gestört.“, anscheinend hat sie ihre Nettigkeit angenommen und antwortete ohne scheu.
„Ja, das haben sie, MEIN KÖNIG.“
„Also kommt daher die Wasserspur?“
„Ja, also, was wollen Sie?“, er konnte ihren ärger auf ihn nicht hören, aber spüren.
Sie setzte sich auf ihr Bett. Das Handtuch lag neben ihr.
Er nahm es setzte sich auf dem Bett hinter ihr.
„Was tun sie da?“, ihre Stimme war tief und etwas mit angst versetzt. „Wir wollen nicht das du wieder krank wirst, also setzt dich ans Feuer.“, zu Glück des Königs tat sie es, da sie unter dem Umhang vor kälte zitterte.
Da trat er hinter sie und zog mit einem Ruck ihre Kapuze weg.
„Nein!“, schrie sie und versuchte sie wieder hoch zu ziehen.
„Sitz still. Wenn es sein muss, befehle ich es dir.“, natürlich wusste sie nicht das er es nicht sanfter ausdrucken konnte, so gebannt war er von ihrer nähe. Also saß sie wie erstarrt dort.
„So, dann wollen wir dir mal die Haare trocknen. ODER?“, fragte er sie lächelnd.
„Wenn Ihr es unbedingt wollt.“, aber eigentlich hieß es,
Pfoten weg!
„Und wie!“, sanft befreite Reieck alle Strähnen unter dem Umhang und sah sie genau an.
„Hmm.“, er legte das Handtuch auf ihren Kopf und fing sanft an sie trocken zu reiben.
„Ich denke, sie sind schon trocken genug.“, der König reagierte nicht und fuhr mit seiner freiwilligen Arbeit fort.
„Mylord? Hört Ihr mich?“, versuchte Faye noch mal.
„Nein, also störe nicht!“, knurrte er sie an sie wusste ja nicht wie sehr er es genoss!
Sie murmelte etwas.
„Schmollen hilft nicht!“ Da es ihm langsam etwas umständlich war in der Hocke zu sitzen stellte er ein Knie auf den Boden.
„Was tut Ihr da?!“, schrie die Zauberin, durch seine nähe, panisch.
„Ich trockne deine Haare, was sonst?“
„Sie sind schon trocken!“, da hatte sie recht.
Seufzend legte Reieck das Handtuch weg und drückte sie ganz einfach an sich. Sie saß wie erfroren vor ihm.
„Entspann dich. Was hast du?“
„Was soll das werde?“
„Ich umarme dich. Was sonst?“
„Dann lass das!“
„Endlich hast du mich wieder direkt angeredet!“, Faye spannte sich nur noch mehr an.
„Verzeihung Mylord, es war nicht meine Absicht.“, schnurrte sie.
„O, ich hoffe doch, denn ich liebe es. Du sollst immer so mit mir reden.“, er legte seinen Kopf an ihre Schulter und die Arme um ihre Taille, und versuchte zu ignorieren das sie zusammenzuckte.
“Mylord?”
“Du kennst doch meinen Namen, also sagt ihn doch. Warum glaubst du nicht das ich dich Liebe?”
“Weil Ihr es nicht tut. Die Bedienung war das ich einen Umhang trage. Also …”
“Kein Umhang!”, er setzte sich hin und zerrte ihn weg.
Sie schrie und versuchte ihn mir aus der Hand zu reisen, umsonst.
Als er genug hatte packte der König sie einfach an der Taille und warf sie, mit dem Gesicht nach vorne ins Bett.
“Gute Nacht meine liebe Faye, träume süß. Und Morgen, keinen Umhang.”, er pustete alle Kerzen aus und beobachtete wie sie stocksteif im Bett lag.
Das Feuer lies ihr blondes Haar schimmern.
“Warum tut Ihr mir das an?”, ihre Stimme klang traurig, als sie sich auf den Ellbogen aufrichtete.
Leise ging Reieck zu Ihr und setzte sich zu ihr aufs Bett. Rührte sie aber nicht an.
Faye, lass mich dich ansehen.”
Nein.” Ich legte mich hin und sah sie an aber ihre haare verdeckten alles.
“Das ist wohl die gerechte Strafe für mein Verhalten dir gegenüber. Aber eins musst du mir glauben.”
“Und was ist das?”
“Ich liebe dich. Und zwar sehr, so sehr das ich glaubte verrückt zu werden, als ich dich krank sah.”, er strich übers Haar.
“Das ist nicht wahr. Ihr habt bloß angst, dass ich gehe und mich einem anderen König anschließe.”, nun uckte er zusammen.
Er sah sie fassungslos an.
“DU HEXE!”, er packte sie an den Haaren und zog sie sanft zu sich.
Um den Schmerz zu vermeiden war sie gleich neben ihm.
“Glaubst du das? Bist du so eingebildet, dann du nicht weißt das man jede Zauberin durch einen anderen ersetzen kann?”, seine Stimme tropfte nur so vor Hohn.
Aber sein Herz zog sich vor angst zusammen.
Faye lag erstarrt da.
Ihre Haare waren so verwirrt das sie ihr in die Augen fielen.
"Er will mich ersetzen?", dachte sie entsetzt.
"Aber warum folgte er mir dann?", "Heißt das er liebt mich wirklich?"
“Wollt Ihr das? Mich ersetzten?”, fragte sie nun.
“Das wäre nun wirklich die beste Lösung. Ja, das sollte ich wohl tun.”, er lies das Haar der Zauberin los und stand auf.
“Ich verstehe.”, als sie auf sah, schloss er gerade die Tür.
"Tja. Ich habe es vermasselt.", murmelte sie.
Erschöpft legte sie sich hin. Auch wenn es unbequem war lies sie den Umhang an.
"Vielleicht hätte ich so tun sollen als ob ich ihm glaube."
“Reieck, ich liebe dich.”, ich schloss die Augen und schlief ein.

Schnaubend ging der König in seine Kammer.
"Wenn sie denkt dass ich sie gehen lasse, dann kennt sie mich wirklich nicht.", knurrte er wütend sich selbst an.
Er betrat den Raum und erschauerte.
Kein Feuer, keine wärme.
Und obwohl ihn keiner hörte warf er die Tür fest hinter sich. Hinter dem Bild des Verstorbenen Königs, und seines Vaters, holte Reieck den Verlobungsring seiner Mutter hervor. Irgendwann vor seiner Geburt steckte der frühere König, denn an den Finger der früheren Königin.
Und genau das will er jetzt mit seiner Zauberin machen.
Egal ob sie ihm glaubt oder nicht, morgen werden sie heiraten.
"Sie läuft mir nicht mehr davon!", schnurrte er und grinste den Mond an.
Schnell suchte Reieck seinen Berater und gab ihm Anweisungen. Aber er verlor keine Zeit und ging sofort zu Faye zurück. Er klopfte an ihre Tür aber nichts bewegte sich.
"Sie ist doch wohl nicht wieder verschwunden?!", dachte er erschrocken.
Aber er war nichts zu seinem wild klopfendem Herzen, dass sich in seiner Brust fest zusammen kauerte und ängstlich auf die Antwort wartete. Also ging er schnell rein.
"Zum Glück", dachte er und atmete erleichtert auf. "... sie schläft."
So schlich er zu ihrem Bett und sah sie an.
Der Umhang lag auf dem Boden und sie trug ein Nachthemd, das sogar eine Großmutter nicht anziehen würde, aber bei dem Anblick wurde sein Herz ganz weich.
"Merkwürdig.", er schüttelte den Kopf.
"Eigentlich, ach, ist ja auch egal."
Reick schlich auf die andere Seite des Bettes und strich ihr die Haare aus dem Gesicht. Der König erkannte nun das ganze Ausmass seiner Dummheit.
Sie ist wunderschön.
So wie eine wunderbare Zauberin mit einem großem Herz voller liebe und gutmütigem Inneren aussehen sollte. Sie seufzte und drehte sich von ihm weg.
"Das habe ich wohl verdient.", seufzte er lächelnd.
Wieder schlich er sich an die andere Seite und legte sich zu ihr.
„Morgen werden wir alles klären meine liebe Faye.“, der König schloss zufrieden die Augen und dachte an den Ausdruck der Köchin und des Königlichen Beraters als er ihnen die Befehle erteilte.
Ja, sie schienen ihm sehr erstaunt zu sein.
Wobei er geglaubt habe dass sie es gewollt haben.
Reieck nahm Fayes Hand und küsste sie.
„Morgen meine Liebe.“, ich drückte sie an sich und schlief so selig ein.

„Hmm…“ , ihr seufzen.
„Schön warm.“, ihr Kommentar.
Die Zauberin drückte sich etwas mehr hinein und seufzte wieder aber nun voller behagen.
„Du wachst aber früh auf mein Liebling.“, murmelte eine Faye zu vertraute Stimme.
Sie erstarrte und sah nach oben.
„Reieck!“, die Zauberin versuchte sich sofort von ihm zu lösen.
„Na, na Faye. Beruhige dich.“, da sie landete irgendwie unter ihm.
„Verrate mir bitte, wo du deinen Kamm versteckt hast. Ich würde alles dafür geben dir die Haare zu kämmen.“, mit einer Hand strich er über das besagte Haar.
Faye schaute panisch um sich herum und entdeckte einen Zipfel ihres Umhangs davon auf dem Boden.
„Mein Umhang!“, sie versuchte sich von ihm zu lösen, dann ihn abzuschütteln aber es half nichts.
„Faye.“, sagte er aber die Zauberin hörte nicht hin. „Faye!“, schrie er und schüttelte sie kräftig durch.
„Was!“, schrie sie nun zurück.
„Nun …“, er wurde etwas rot um die Nase und setzte sich auf die Knie und zog sie hoch.
„Ist euch warm?“, fragte die Zauberin nun etwas verwirrt über die Röte auf seinen Wangen.
„Nein, warum?“, er sah sie fragend an.
„Ihr seid etwas rot im Gesicht.“, ohne es zu merken strich sie zärtlich über seine Wange.
„Ähm, nein. Hör mit bitte zu.“, sagte er mit einem lächeln und legte seine Hand auf die ihre.
„Wenn sein muss.“, von seinem lächeln etwas verunsichert zuckte sie betont gelangweilt mit den Schultern und er lächelte.
Langsam glitt er vom Bett und zog sie auf die Beine.
„Komm.“, sagte er. Nun war seine Stimme ernst. Genauso als wäre er bei einer Besprechung.
„Ja.“, Faye stand also da, nur mit einem Nachthemd bekleidet vor dem König dieses Landes.
Er kniete nieder und sie …
…sie erstarrte.
„Faye Luneras MedGeraen. Tochter von Florea Luneras und Fayer MedGeraen Zauberin der Höchstklasse, willst du mir die große Ehre erweisen und meine Frau werden, mit mir zusammen regieren und leben und meine Liebe empfangen bis ich diese Welt verlasse?“, er nahm zärtlich ihre Hand und küsste sie.
Seine Augen sahen sie ernst an.
In diesem Augenblick hatte die Zauberin das Gefühl das der König alles vor ihr offen legt.
Nie hätte sich die Zauberin vorstellen können das sich dieser König, dieser Mann vor irgendjemandem niederknien könnte und das noch freiwillig!
Am aller wenigstens vor ihr selbst.
„Faye.“, sagte er nun sanft und lächelte. „Ich liebe dich.“
Genau in diesem Augenblick wusste sie das er ernst meinte.
Es war die Wahrheit.
Nun glaube sie ihm.
Ja, das tat sie. Also tat Faye das gleich.
Die Zauberin kniete selbst nieder und lächelte den König mit Tränen in den Augen an.
Wie gebannt sah Reieck sie an und strich das wild zerzauste Haar zurück.
„So schön.“, murmelte er ganz gebannt.
„Wollt ihr nicht meine Antwort hören? Mein König?“, fragte sie.
„Ich muss sogar darauf bestehen.“
„Hm, gut. Ich würde ja sehr gern ´ja` sagen. Aber es gibt etwas was ich nachfragen muss.“ , sie sah wie seine Mundwinkel belustigt zuckten.
„Frage.“, er lächelte und stand auf, dann hob er sie hoch.
„Du kannst ruhig fragen. Ich sorge nur dafür dass du dich nicht erkältetest.“, er setzte sich mit ihr auf einen breiten Sessel und sah mich an.
„Hmmmm.“, zufrieden sah er sie an. „Nun, Ihr liebt mich also?“, die Zauberin wusste das ihre Wangen sich röteten.
Sie saß auf seinem Schoß.
Eine Hand des Königs hielt sie fest und die Andere streichelte ihren Nacken.
Aber Faye könnte Wetten das er es nicht mitkriegte.
„Ja, das steht eindeutig fest.“
„Und ihr mögt es, ... wie ich aussehe?“
„Ja, dass ist auch eindeutig. Ich liebe es.“
„Und was wäre wenn meine Gestalt so wäre?“, Faye veränderte sie.
Nun saß auf seinem Schoß eine Frau mit leicht grüner Haut und …
Er beugte sich vor und küsste ihre Stirn, Augen, Wange und seine Lippen wanderten immer tiefer.
„Ist das Antwort genug?“, murmelte er, seine Augen funkelten.
Sie nickte.
„Faye, ich habe dir meine Liebe gestanden bevor ich dich ohne Umhang gesehen habe.“
„Ja, ich weiß aber.“
„Was?“, die Zauberin lag auf seiner Brust, die sehr breit und hart war.
Dennoch, sehr warm und lebendig.
„Ich liebe dich auch Reieck.“, murmelte sie nun und kuschelte sich an ihn.
Er erwiderte sanft Fayes Umarmung.
„Dann ist das wohl ein `Ja´.“, flüsterte er ihr ins Ohr.
„Anscheinend.“, lächelnd sah die Zauberin zu ihm auf. Auch wenn der König versuchte sein erleichtertes aufatmen zu verbergen nahm ihm Faye dennoch war.
„Gib mir deine Hand. Ja, und jetzt.“, vorsichtig zog er ihr den Verlobungsring seiner Mutter an den Finger. „Nun bist du offiziell meine Verlobte. Heute Abend aber wirst du schon meine Frau sein.“
„Heute?!“
„Was dagegen?“, er hob halb drohend eine Augenbraue.
„Nein, aber wozu die hast?“
„Weil ich nicht will das du wieder auf dumme Ideen kommst.“, antwortete er schmunzelnd.
„Hey! Wage es ja nicht!“, Faye wollte aufstehen aber Reieck hinderte sie daran.
„Wer war der Meinung dass ich sie ersetzen kann?“, er sah ihr in die Augen.
„Du!“, nun wurde sie wütend und der Schmerz wollte wieder an die Oberfläche.
„Faye kann man nur durch Faye ersetzen.“, er drückte sie wieder zu sich und legte seine Stirn an ihre.
„Es gibt keine Frau die dich mir jemals ersetzen könnte. Verstehst du?“, seine Stimme war so leise. Er nahm das Gesicht der Zauberin in seine Hände und zog sie an seine Lippen.
Sanft gab er ihr ihren ersten Kuss.
Verzückt hörte sie wie er immer wieder ihren Namen flüsterte.
Sanft hielt er Faye und küsste.
Seine Lippen, seine Zunge, sein Körper und sein Geruch. Alles hielt sie gefangen.
Die Zauberin in ihr wollte sich wehren, aber die Frau die sie war wollte dort bleiben wo sie gerade war.
Und das würde sie,dass wusste sie, für immer und ewig.
Keine Armee könnte die Tochter von Florea und Fayer aufhalten.
Die Macht das Wissen und die Liebe …
… machen eine wahre Zauberin aus.

ENDE ^.^

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Tag der Veröffentlichung: 07.02.2011

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