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1. Der Zusammenstoß


“ Ruft Kalen! Sofort! “ - rief sein Vater wütend. Er war ein ruhiger Mann von ungefähr Fünfundvierzig Jahren. ´Schwarzes Haar war seins Zeichen genau wie der seines Vaters und Sohnes. Wut war etwas was bei ihm fast nie zu sehen war. Aber heute war er wütend wie nie zuvor, denn er hat gerade einen Brief von seinem König erhalten in dem es stand dass sein Sohn Kalen ein Verräter war!
Ein Verräter!
Er konnte es nicht Glauben aber er wusste genau, dass es stimmen musste den der König und das wussten alle prüfte seine Quellen genau bevor er etwas unternahm. Nun was tut man wen man erfährt das man sein einzigen Nachfolger Verbannt? Tja, was.
“ Herr vor der Tür stehen Soldaten und sie wollen Herr Kalen mitnehmen. Was soll ich tun?” - fragte der Diener der gerade rein kam.
“ Sag ihnen sie sollen vor der Eingangstür auf ihn warten. Ich will sie hier nicht sehen.” - nun hier werden sie tun was ich will. Aber warum sind sie schon hier? Der Brief kam erst vor einer Stunde an.
“Vater?” - es erklang eine Stimme und obwohl Kaleb auf ihn gewartet hat erschrak er.
“ Ich bin hier. Komm rein!” - Wut. Er war wieder wütend. Natürlich wie konnte er es nicht sein.
Sein Sohn sah ihn fragend an und fragte schließlich: “ Ihr hat mich gerufen Vater aber erlaubt mir zu fragen warum?”
Nun Kaleb sah das sein Sohn wirklich keine Ahnung hatte was er wollte aber das heißt nicht das er unschuldig ist er zeigte keine Unsicherheit und keine Unruhe nur Verwirrung.
“ Weißt du Kalen vor der Eingangs Tür stehen Soldaten. “- sein Sohn stand immer nur ruhig da und sah in an. “ Willst du wissen warum sie hier sind?”.
Er war sichtlich überrascht vor diesen frage aber nickte nur. Doch er sah das sein er wusste warum sie hier sind.
“ Nun ich glaube dass du es weiß. Um ehrlich zu sein bin ich sogar sicher dass du es weißt. Aber bitte spiel den unwissenden. Die Antwort ist ganz einfach sie sind hier um dich zum König zu bringen der dir den Prozess macht. Oder hast du geglaubt das dein verrat nie Auffliegen wird?” - seine Stimme war betont ruhig. Er sah seinem Sohn in die Augen und erkante nur große Trauer.
“ Vater, glaub mir es geschieht nur zu unserem aller wohl. Ich tue es nur um unser Land zu schützen. Das Angebot das ich dafür bekam war Perfekt und wenn alles gut läuft ist Afreg am ende Tyls Verbündeter.” - er wollte noch was sagen aber da er so schnell gesprochen hat ging im die Luft aus.
“ Afreg ein Verbündeter? Nein er ist ein Feind und das weißt du genauso wie ich. Nun da ich immer versuche jedem Verbrecher zuzuhören kann ich bei dir Leider keine Ausnahme machen egal wie sehr ich es will. Leider. Nun sprich.” - er ging zum Stuhl und setzte sich hin. “ Los. “
Auf Kalens Gesicht zeichnete sich ein Lächeln ab als er zu Sprechen Begann, denn die Geste die ihm sein Vater zeigte war ihm sehr bekannt. Er war nun der Richter und er … keine Ahnung was er war. “ Alles begann vor einem Jahr als der König mich bat eine Botschaft in die Hauptstadt von Lefras zu Übergerbringen. Dort traf ich einen Mann oder besser gesagt einen Bibliothekar. Er suchte nach verbündeten in dem er so tat als ob er nach alten Schriften sucht wir freundeten uns an und er vertraute sich mir an. Ich war fassungslos und wollte sofort gehen aber er hielt mich auf und erzählte mir das was ich noch nie in meinem ganzen leben je erträumt oder je angenommen habe.” - er atmete ein und aus um sich beruhigen. Er sah seinen Vater an und versuchte aus seinem Gesicht zu lesen. Es gelang ihm nicht.
“ Also, ich nehme an die Geschichte ist noch nicht vorbei. Erzähl weiter.” - er sah ihn nur an.
“ Nun was bleibt noch. Ach ja, die geheimsten Bücher der Bibliotheken von Afreg werden Tag für Tag weniger. Das schlimmste ist aber das die Alten Schriften mit den Skizzen der Königlichen Schlösser von Belgar Tag für Tag weniger werden.”
“ Moment Kalen willst du mir sagen dass irgendjemand weiß wie er in das Schloss jedes Königs eindringen kann und weiß der hohe Adler was anstellen kann?”
“ Genau das wollte ich damit sagen. Verstehest du jetzt.”
Kaleb sah seinen Sohn aufmerksam an Kalen sah ihn ohne umschweife an. Er wusste das er die Wahrheit sagte aber dennoch. “ Ich glaube dir, wir müssen sofort zum König und ihm die Wahrheit erzählen. “
“ Und was soll es bringen?” - er seufzte und sagte “ lass mich nach Afreg reisen und die Person finden, dann gehe ich freiwillig zum König.” - er schaute dem Fenster und merkte dass es dunkel war.
Kalen gehörte wie sein Vater dem Hohen Adel an und hatte wegen dieser Position viele wichtige Aufgaben. Dazu kam noch die Verlobung mit der Tochter des Königs die man beschloss als das Mädchen Geboren wurde und er erst vier war.
Jemand klopft an die Tür.
“Ja, was ist?”
“Entschuldigen Sie Herr, aber die Soldaten werden langsam ungeduldig. Was soll ich machen?” - der Diener sah nicht mehr so ruhig aus wie vorher aber der Situation nach war es verständlich, sehr sogar.
“Sag ihnen sie sollen warten. Oder denkst du sie werden meinen Befehl missachten? “ - ein selbstsicheres Lächeln lag auf seinen Lippen, tja so kannte er seinen Vater. “ Gib ihnen etwas zu trinken, zu Beruhigung.”
“Ja Herr.” - der Diener schloss hinter sich die Tür.
Nach dem er weg war stand Kaleb auf und ging zum Fenster. Er spürte den Blick seines Sohnes als er Raus auf den Garten sah. Der Ausblick war wie immer Perfekt man durfte in seinem Haus nur Perfektion erwarten und das wussten alle. Es seufzte. Es war schwer in diesem Fall eine Entscheidung zu Treffen. Kalen glaubt wahrscheinlich das er es wie jeden anderen Fall behandelt aber so war es nicht sein Sohn war im immer wichtig gewesen. Immer. Aber was soll er jetzt tun es ist gefährlich ihn so einfach gehen zu lassen. Er drehte sich um und sein Blick fiel auf sein altes Schwert in der ecke und er wusste das er ihn ziehen lassen wird. Der König war schon immer sein Freund das bewies er als er sagte das er will das ihre Kinder Heiraten. Er erinnerte sich noch sehr gut daran er sah seinen Freund an und dann seine Frau die Königin, sie Lächelte und sagte ´das wenn sich die Kinder so gut verstehen wie sie beide würden sie das perfekte Paar und Könige. Der zweitmerkwürdigste war als die Königin mit der Prinzessin vor Zwölf Jahren Verschwand.
“Was denkst du?” - Kaleb schreckte aus seinen Gedanken auf.
“Über die Königin und ihre Tochter.” - er drehte sich um und sah Missbilligung in dessen Augen. Er seufzte und sagte sich das Kalen recht hatte. Der König wird ihm nicht zuhören wenn er keine Beweise hat. “Ob du glaubst oder nicht aber es gefällt mir nicht, keine Ahnung zu haben wo du bist oder wie es dir geht. Sie mich nicht so an ich bin dein Vater und ob du glaubst oder nicht mir liegt was an dir.” - als er sah wie Kalen lächelte und schmunzelte. “Also gut du hast mich überredet. Reise nach Afreg und sorge dafür dass der Räuber gefasst wird. Aber bedenke das du, wenn du hier raus gehst kein Mitglied des Hohes Adels sondern ein Verräter der gefangen genommen werden muss bist. Du bist also weniger wert als der Arme Bauer um die Ecke. Weiß du was das bedeutet?”
“Ja.”
“Gut. Hm … hast du genug Geld bei dir um ein Schiff zu bezahlen?”
“Natürlich. Ich glaube das Geld reicht locker für hin und zurück.” - eigentlich hatte er keine Ahnung was eine Schiffsüberfahrt kostet aber die Zehen Goldmünzen die er immer mit hat müssen reichen. Hoffentlich. “Ich hole dann mein Umhang und Schwert, ach ja ich brauche dann noch eine Karte und Ersatz Kleidung. Moment bin gleich wieder da.” - er drehte sich um und wollte raus gehen als Kaleb ihn aufhielt.
“Stopp! Du bist der Lausigste Verbrecher den ich je in meinem Leben gesehen habe.” - als er ihn fragend ansah erwiderte er “Die Soldaten werden dich sehen, das bedeutet du kannst nur aus dem Fenster Fliehen und kannst nur das mitnehmen was sich in diesem Zimmer befindet, also nimmst du das Schwert von der Wand das ich vor Zwanzig Jahren gewonnen habe, keine sorge es ist immer noch so scharf wie an dem Tag als ich es erhielt. Nimm den Umhang von dem Stuhl. Dort. Kleidung musst du dir von einem Bauer kaufen sonst fällst du zu sehr auf. Morgen kauf dir eine passende karte Auf dem Markt zieh dich aber vorher um. Gut, hast du alles?”
“Ja” - Kalen band den Umhang und öffnete das Fenster, dann drehet er sich um und sieht seinen Vater an. “Was wirst du tun wen ich weg bin?” - sein Vater goss sich ein glas Wein ein und sah ihn nachdenklich an. Nach ein paar Sekunden grinste er.
“Keine Ahnung aber es wird Spaß machen keine Lügen zu hören sondern sie selbst zu erzählen. Los gehe ehe ich es mir anders Überlege.” - er wedelte mit der Hand um zu Symbolisieren das er verschwinden soll.
Kalen sah in an uns sagte zum Abschied “So gefällst du mir mehr!” Er sprang raus und lief schnell weg dabei hörte er wie sein Vater laut Lachte und den erstaunten Diener wegschickte.
Als Kalen lief dachte er ob es nicht Klüger wäre von seinem Vater Geld zu nehmen, denn wenn er normalerweise aus dem Haus ging beleitete ihn sein Sekretär der immer Geld für ihn trug, dann dachte er was soll’s es ist vorbei und zurück kann ich nicht, denn ich habe eine Mission die sehr wichtig ist, wenn Tyl nicht im Krieg enden soll was passiert, wenn man die Bücher und Skizzen nicht findet.
Alles was passiert wird jemanden vorgeworfen. Seinem Fein, dem Nachbar oder auch dem Verbündetem.

“Talia, Schatz kannst du die Tabletten auf dem Tisch Laura bringen?” - wie immer muss sie die Medizin den Patienten bringen die entweder zu Schwach oder Alt sind was aber nicht auf Laura zutrifft. Sie ist ungefähr Fünfzig und Topfit.
“Aber Mama es ist schon ziemlich Dunkel, kann ich es nicht Morgen tun?” - genau es ist zu Dunkel und wieso holt sie es nicht selbst ab.
“Aber wenn die Alte Dame Morgen Tod ist bekommen wir das Geld nie und außerdem muss sie Heute die Schulden ihrer Ganzen Familie zahlen.” - es ist Spät aber Mutter steckt immer noch voller Energie. “Los geh, ach vergiss den Zettel auf dem Tisch nicht da steht für was sie zahlt.”
Als Talia die Summe las die dort Stand schrie sie auf. “Mama wie lande hat sie nicht gezahlt und wie zum Teufel will sie es bezahlen?”
“Du weiß doch dass ihre Tochter Lisgin einen Reichen Idioten geheiratet hat. Oder?” - sie kicherte über den Ausdruck.
“Mutter woher haben wir Geld. Wir leben in einem sehr Armen Viertel und wenn ich die anderen ansehe habe ich das Gefühl das wir die Reichsten sind. Wie kommt das?”
“Nun das ist ganz einfach. Obwohl die Menschen hier Arm sind haben sie ihren Stolz und bezahlen sofort. Keine Fragen mehr. Ich weiß was du wissen willst, du wirst es erfahren aber nicht jetzt. Los gehe sonst wird es noch Dunkler und das willst du doch nicht. Oder?” - sie grinste, denn sie wusste dass ich schon seit Jahren keine Angst im Dunklen habe.
“Schon gut ich gehe.” - sie ging dabei vor sich Murmelnd raus und hörte dabei den Namen ihres Vaters nicht.
Es ist Herbst und der Wind war angenehm kühl, deshalb nimmt Talia gegen die Proteste ihrer Mutter keinen Umhang mit. Talia und ihre Mutter Anna leben in einer Hütte in der Arbeiter Siedlung zwischen einem Bäcker und einem Schmied. Die Hütte ist ziemlich alt aber Bequem. Anne ist eine Heilerin und Talia ihre Schülerin obwohl ihre Fortschritte beachtlich sind lasst ihre Mutter sie keine Mixturen verkaufen, weil sie noch Fehler macht. Aber nur Kleine zu Glück!
Lauras Hütte ist nicht weit von der ihren Entfernt aber sie muss ziemlich weit laufen den die Siedlung ist ziemlich groß. Sie hat echt Glück das ihr Schwiegersohn reich ist sonst müsste sie die Hütte bald aufgeben. Es ist merkwürdig hier zu Leben, viele die hier es tun haben Geheimnisse, dachte sie. Es ist Merkwürdig und beängstigend zugleich. Sie sind hier aber dennoch gehören die nicht hier her. Es ist leicht zu erkennen dass sie nicht an diese Lebensweise gewohnt sind. Mutter sagt dass sie sich gewöhnen werden, egal wer sie waren oder noch sein wollen. Und ich glaube dass sie aus Erfahrung spricht, denn ich kann mich manchmal an früher erinnern obwohl es Kindheitserinnerungen sind. Sie ist keine Bauerin wie sie es sagt den ich kann mich gut erinnern wie sie einen unhöflichen Adligen zurückgewiesen hat. Sie hat ihn nicht beleidigt sondern hat ihm höfflich ihre Meinung gesagt und ihn dann mit offenem Mund stehen gelassen. Als ich sie danach fragte sagte sie das mal ein Buch gelesen hatte und die Worte einfach wiederholt hatte die dort standen. Lächerlich den ich weiß sehr gut das sie gelogen hatte, ich kann es einfach spüren wen Menschen Lügen.
“O, ich bin schon da” - beeindruckend wie die Zeit vergehet wen man in Erinnerungen ist. Sie klopfte und fragte “Laura sind sie da?”
“Ja, komm rein die Tür ist offen.”
“Ich bringe ihnen die Tabletten und die Rechnung die sie Heute begleichen müssen.” - sie ging zu Laura die neben ihrem Tisch saß und wie immer versuchte zu Stricken obwohl sie kein Talent dazu hatte. Gar kein Talent.
“Ja, danke Schätzchen. Moment ach, hier ist es.” - sie fischte aus dem Berg Wolle einen Beutel und reichte ihn Talia. “Bitte sehr und richte deiner Mutter wie immer ein Dank aus.” - sie lächelte Fröhlich und fragte munter. “Wie sieht der Pullover aus?”
“Gut Laura du wirst immer besser.” - Talia versuchte zu Lächeln, was ihr in einigem maße gelang.
“Ach, was Talia du muss nicht Lügen, was du nicht kannst. Ich weiß dass ich kein Talent habe. Aber es heißt nicht dass ich es nicht versuchen kann.” - sie lachten beide.
“Tschüs, ich gehe dann.”
“Gute Nacht Kind.” - sie winkte und sagte dann als ob sie sich gerade erinnerte. ”Ach, Talia ich habe es fast vergessen! Komm mich morgen mit Anna besuchen. Lisgin kommt mit ihrem. Ich werde etwas sehr Leckeres Kochen. Du weißt dass ich besser Kochen als Stricken kann.”
“Gut, ich sage Mama bescheid, Tschüs.” - ja sie hat Recht, Kochen kann sie wirklich. Als sie draußen war sah sie Soldaten auf der Straße. Einer von ihnen sah sie und winkte ihr zu und bedeutete näher zu kommen.
“Hallo, sag mal Mädchen hast du hier irgendwo einen Mann in einen schwarzen Umhang gesehen?” - der Man hatte einen ziemlich hässlichen Schnauzer.
“Was für einen Mann?” - eine ziemlich berechtige frage wen man bedenkt das es ziemlich unangebracht ist ein junges Mädchen mitten in der Nacht aufzuhalten und ihr Fragen zu Stellen.
“Nun, er ist ein Verräter den Tyl an Afreg verraten hat. Wenn du ihn siehst schreie Laut, denn er ist bewaffnet und ich glaube dass er sicher keine Zeugen für seinen Aufenthalt gebrauchen kann, denn er ist auf der Flucht. Ich bin mir sogar ziemlich sicher das er dich zerschneidet” - der werte Herr Soldat ist wütend und versuchte ihr Angst einzujagen was nicht klappte, der Kerl ist ihnen wahrscheinlich entwischt.
“In Ordnung, ich werde laut schreien wenn ich ihn sehe. Wiedersehen Herr Soldat.” - er lächelte über ihre anrede und winkte zum Abschied.
“Wiedersehen Frau Mädchen.” - er ging zurück zu seinen Männern und Talia biegt um die Ecke damit sie schneller nach Hause kommt.
Es gibt also ein Verräter der durch die Gassen lauft? Ich frag mich was er wohl angerichtet hat? Ich soll wohl lieber schnell nach Hause laufen und es Mutter erzählen. Als Talia um die Ecke lief bemerkte sie den Schatten nicht der Gerade in die gegen gesetzte Richtung lief nicht und stieß mit ihm Zusammen.
“Aua! Was! Wer bist du?” - Talia stolperte Rückwerts, fiel auf ihren Hintern und stöhnte vor schmerz auf.
“Verdammt, pass doch auf wo du hin läufst!” - der Mann sah durch die Kapuze auf sie nieder als ob sie ein lästiges Insekt und kein Mensch wäre. Und es war außerdem der Verräter vor dem sie vor einigen Minuten der Soldat gewarnt hatte. Es war der gefährliche, bewaffnete Mann!






2. Die Flucht

“Was starrst du mich an?” - das ist pure Zeitverschwendung. Ich muss hier weg und zwar schnell.
“Ist doch egal, ich sehe sowieso nichts” - sie stand vorsichtig auf, denn ihr hintern muss höllisch wehtun. “Warum schleichst du hier um diese Zeit rum?”
“Das ist wohl mein Problem. Außerdem, warum soll ich es dir sagen?”
“Weil ich mir wegen dir weh getan habe.” - sie klang leicht verärgert.
“Lass mich in ruhe und geh weg.” - ich wollte gerade an ihr vorbei als sie sagte.
“Wenn du da entlang gehest triffst du auf die Soldaten vor denen du weg läufst.” - jetzt denkst du das du mich hast, was?
“Was?! Wovon redest du?” - woher weiß sie das überhaupt?
“Sag du es mir, du läufst weg nicht ich.” - das Mädchen lachte leise.
“Ich weiß nicht wovon du redest! Und jetzt muss ich gehen.” - bloß weg hier!
“Ein Mann in einem Schwarzen Umhang der hier in der nähe ist und als Verräter gesucht wird. Habt ihr niemanden gesehen der auf diese Beschreibung passen könnte Herr Verräter?” - ertappt. Die hat mich.
“Nein, tut mir Leid. Ich muss jetzt weiter.” - verflucht, ich muss hier verschwinden.
“Nun, ich glaube ich habe ihn gesehen und der Soldat sagte ich soll schreien, wenn ich jemand verdächtigen sehe also tue ich es lieber”
Sie machte sicher ein Scherz aber ich zog mein Schwert und zeigte mit der Spitze auf sie. Dabei hörte ich leises Luft schnappen.
“Tut mir leid, dass kann ich Leider nicht zulassen.” - antwortete ich und kam näher.
“Was soll das? Ich mache doch bloß Spaß. Also kein Grund gleich die Waffe zu ziehen.” - sie hob beschwichtigend die Hände.
“Ich werde sicher kein Risiko eingehen.” - mein grinsen wurde breit, obwohl ich das gar nicht wollte, denn das einzige war weit weg zu sein. Ihr Gesicht zeigte mir das sie eher verärgert als verängstigt wurde. Oder war das andersherum.
Sie machte ein Schritt zurück.
Sie konnte nicht viel von meinem Gesicht sehen aber das breite und böse Grinsen sah sie sicher perfekt.
Ich konnte ihr Gehirn nach Lösungen aus dieser Patsche schon rattern hören.
´Also, was soll ich tun? Das Schwert sieht ziemlich gefährlich aus und so wie er es hält kann er sicher damit umgehen. ´
Ich konnte nicht anders und mein Lächeln wurde noch breiter als sie in eine Art Abwehrstellung ging aber das war auch kein Problem. Ich stieß sie mit der Schwertscheide an und sie verlor das Gleichgewicht und fiel wieder hin.
So war meine Schwertspitze nach Sekunden an ihrer Kehle.
Ich seufze tief und legte das Schwert wieder in die Scheide zurück und gab ihr die Hand damit sie Aufstehen konnte.

Zu seinem Pech hat mich diese Geste eher erschreckt. Peinlich ist es zwar aber dennoch seine Schuld. Der Kerl hatte aber dennoch die Frechheit mir deine Hand auf den Mund zu legen, damit ich still wurde. Zu meiner Freude riss er die Augen auf und sah mich so an als ob ich nicht von dieser Welt wäre.
“Was soll das?” - er drückte seine Hand immer fester und half mir zu meinem Größter erstaunen auf die Füße. Oder es war ihm einfach unbequem auf dem Boden zu hocken.
“Lässssseee mmmiche …” - ich versuchte ihm zu sagen dass er mich los lassen soll aber viel kam Leider nicht heraus.
Langsam tat er mir weh und das erkannte er anscheinend auch.
“Mm …”
“Schon gut ich nehme jetzt die Hand … “ - ihm wurde Leider nicht die Zeit vergönnt zu ende zu sprechen.
“Der Schrei kam von dort!” - ich hörte die Stimmen die nicht sehr weit von uns entfernt waren.
Die Soldaten.
“Sag mal, warum hast du geschrieen. Ich wollte dir bloß auf die Füße helfen?” - ich weiß, eine berechtige frage von ihm. Er zische aber wie eine Schlange.
“Ja, aber vorher wolltest du mich töten. Und jetzt komm oder willst du auf die Soldaten warten?”
“Warum willst du mir helfen. Du weißt doch dass sie mich suchen.”
“Ja, aber ich bin schuld das sie jetzt wissen wo du bist aber das ist nicht der Grund. Ich werde vor Neugierde platzen, wenn ich nicht erfahre was du angestellt hast. Komm jetzt, da entlang.” - ich ging aber der Typ rührte sich nicht vor der stelle.
“Du scheinst mir zu vertrauen aber ich dir nicht.” - schade dass ich seine Augen und sein Gesicht nicht sehen kann.
Ihm vertrauen? Kein bisschen, aber wenn mich mal die Neugierde packt schütte ich so lange bis das Geheimnis in meinen Händen ist. Na ja, nur meine Mutter wehrt sich.
“Falsch. Ich vertraue dir nicht. Aber du sollst jetzt lieber mitkommen, denn sie sind gleich da.” - er machte noch immer keinen Schritt auf mich zu, also schnappte ich mir seinen Umhang und zog ihn mit.
Ich hörte wie er seufze. Aber es war so als ob er einfach aufgibt. Ich musste da einfach über meinen erfolg grinsen. Dennoch ist es richtig ihm zu Helfen? Natürlich grübelte ich noch weiter als mich seine Frage ablenkte.
“Wo gehen wir hin?”
“Ich kenne ein verlassenes Gebäude wo du dich verstecken kannst und mir dabei deine ganze Geschichte erzählen wirst.”
Da merkte ich das der Typ wider stehen blieb und sein Umhang aus meiner Hand zog. Als ich mich umdrehte sah ich dass die Soldaten hinter uns traten.
“Hoppla, erwischt.”
“Anscheinend.”
“Moment. Es sind ja nur zweie.” - erwiderte ich erstaunt.
“Wie viele hast du den gesehen? - ich hörte ihm zu und dachte nach.
“Es waren ungefähr zwanzig. Ihr Anführer hat mich vor dir gewarnt. Was machen wir?”
“Nun wäre ich allein …. Aber da du hier bist ändert das die ganze Sache.”
“Warum den. Wenn du willst helfe ich dir. Kein Problem.” - ich wollte mein Skalpell aus der Tasche ziehen.
“Hör mal. Du bist hier und wir unterhalten uns wie zwei alte Freunde. Die werde ganz sicher glauben dass du zu mir gehörst.” - er zeigte mit dem Kopf auf die Soldaten die uns beobachtet haben.
“Aber der Anführer hat mich och vor dir gewarnt. O. Mist du hast Recht.” - ich hab echt nicht nachgedacht und war bloß auf der Suche nach der Rätsels Lösung.
“Wenn man dich vor mir gewarnt hat, warum bist du dann hier?” - er fragte und zog dabei sein Schwert.
Ich war über die Frage nicht sehr überrascht, dennoch wusste ich die antwort auch nicht. Natürlich wollte ich wissen was er angestellt hat. Aber es war nicht alles. Etwas Tieferes war da. Etwas über das ich nicht nachdenken wollte.
“Dazu werde ich mich nichts äußern.”
Er konnte nicht antworten, denn da traten die Soldaten auf die Bühne des Geschehens.
“Kommt jetzt brav mit und euch wird nichts passieren.” - sagte der Erste.
“Leg das Schwert weg oder willst du dich verletzen?” - sagte der Zweite.
“Ich werde mich sicher nicht verletzen. Was ich von euch beiden nicht sagen kann und auch nicht versprechen. Schließlich will ich mich nicht vor einer Frau blamieren ach wenn ich sie erst seit ein paar Minuten kenn.”
“O, wie Ritterlich.” - flüsterte ich. Als antwort hörte ich ihn nur kichern.
“Glaubst du wirklich zwei Soldaten besiegen zu können? Auch wenn deine Komplizin dir Hilft, sie ist immer noch eine Frau.” - lächelnd zogen sie ihre Schwerter.
“Sagt mal Jungs kennt ihr Kalen Nedelak von Tyl? - er redete beeindruckt gelassen und drehte sein Schwert so, dass es im Mondlicht aufblitzte und ziemlich bedrohlich wirkte.
“Natürlich kennen wir ihn. Er hat die Letzten beiden Jahre die Schwert Meisterschaft des Königs gewonnen. Wiese …” - er wollte weiter sprechen aber sein Kamerad unterbrach ihn.
“Dieses Schwert, das Haus vor dem wir waren. Der Typ ist Kalen Nedelak!” - dabei packte der Kerl seinen Freund am Arm. Dabei liefen sie die Straße entlang und verschwanden in der Dunkelheit.
Ich sah wie der Verräter das Schwert zurück auf seinen Platz legte.
“Lass uns jetzt zu dem Haus gehen von dem du geredet hast.” - dabei drehte er sich um und sah mich an.
“Die Beiden glauben echt dass ich deine Komplizin bin, wobei ich keine Ahnung habe was du angestellt hast.” - ich seufzte und wechselte die Richtung, sonst würden wir mit denen zusammenstoßen. “Wieso hat sie dein Schwert so erschreckt?”
Ich zeigte darauf.
“Keine Ahnung. Moment, wohin willst? Vorher wolltest du da hin?” - er zeigte mir auch wo genau.
“Keine Sorge, das ist keine Falle um zu beweisen, dass ich nichts mit dir zu tun habe. So tief bin ich nicht gefallen. Aber wenn wir da entlang gehen, werden wir mit den Soldaten zusammenstoßen. Kommst du?”
“Habe ich eine andere Wahl? Ich kann dich nicht allein lassen, da sie jetzt glauben, dass wir zusammen arbeiten. Vielleicht kannst sie mir jedoch irgendwie Helfen.” - er war sehr leise aber ich konnte ihn trotzdem hören.
Da ich dachte dass er keine Antwort will ging ich schneller weiter.
“Warte!” - rief er und folgte mir.
Ich hörte wie er leise hinter mir ging und musste erfreut lächeln. Eigentlich habe ich gedacht dass er mir nicht folgen würde aber anscheinend hatte er doch etwas Grips in seinem Schädel.
Kurz wollte ich mich sogar umdrehen und ihn packend mit mir ziehen, aber das Wissen das er dadurch nur misstrauischer wird stoppte mich und lies warten.
Zu seinem Glück will ich ihm nicht schaden, solange er es mit mir nicht tut, verständlich.
Leider brauche ich aber vorher meine Kräuter, denn mit dem Skalpell komme ich gegen ein Schwert nicht sehr weit. Natürlich könnte ich den Überraschungsmoment nutzen und ihm die Kehle durchschneiden aber so blutrünstig bin ich nicht. Sicher kann ich nur sagen dass er mit seiner Waffe gut umgehen kann, da die Soldaten wegliefen als er sich so merkwürdig vorstellte.
Kalen Nedelik oder Nedelak, keine Ahnung was davon richtig ist.
Für mich bedeutet dass er mich jeden Moment töten kann und ich glaube dass er das weiß, sonst wäre er wahrscheinlich auch nicht hier.
Nun ich wollte ihn am Anfang in ein verlassenes Haus bringen aber dafür müssten wir an den Soldaten vorbei und das wäre zu gefährlich, weil sie jetzt nach zwei Personen Ausschau halten, was unser vorhaben erschwert.
“Ich bringe dich in mein Lieblings Versteck in der Mitte der Siedlung.”
“Wieso?” - er klang aber nicht neugierig, eher so als ob ihm das ziemlich egal wäre.
“Willst du es echt wissen?”
“Bisschen schon.”
“Gut. Wie gesagt, es ist mein Lieblingsversteck. Zum anderen liegt es in der anderen Richtung. Zwar gibt es dort viele Fenster aber die sorgen dafür dass es dort nicht feucht wird. Das aller beste ist, dass es dort keine Ratten gibt und kein anderes Ungeziefer.”
“Ungeziefer?”
“Ja, die gibt es in jedem nicht bewohntem Haus. Aber in meinem nicht. Ich bin dort ziemlich oft um… ehm, dazu später ja?” - huh, fast habe ich mal wieder zu viel erzählt.
“Wie du willst.” - ich spürte seinen blick.
Soll ich ihm wirklich erzählen dass ich dort meine Mixturen mische und dadurch das Erfahrene übe? Meine Mutter bringt mir viel bei und wenn mir was gut gelingt verkaufe ich es am Markt zu einem guten Preis und vergrößere meine Sammlung an allem nützlichen, wie Bücher, Gläser oder Kräuter die ich hier in Tyl nicht finde.
Ein Heiler in Ausbildung braucht viel mehr, da nicht alles beim ersten Mal gelingt und oft mehrfach wiederholt werden muss.
“Keine Sorge, dort werden sie uns nicht finden. Auch wenn es in der Mitte der Siedlung liegt, betreten sie die anderen nur wenn sie sich mal erleichtern müssen und dabei noch sehr weit von Zuhause sind. Im Gegensatz zum Hausinnerem stinkt es in der Seitengasse sehr übel. Eine eklige Mischung aus Dunkelheit, Feuchtigkeit Harn und Müll.” - mehr muss ich sicher nicht sagen.

Ich hörte dem Mädchen nur mit einem Ohr zu und überlegte was ich, nein wir jetzt tun sollen. Das Beste wäre natürlich nach Afreg zu Reisen und dort nach Informationen zu suchen.
Kopfzerbrechen gingen wir weiter als sie in eine Seitengasse einbog. Der Geruch war der Schlimmste der Welt.
“Wo sind wir?” - ich versuchte so gut es geht durch den Mund zu Atmen aber der Geruch war einfach zu stark und ich roch genug.
“Es ist die Seitengasse von der ich gesprochen habe. Keine Sorge im Haus ist es viel besser. Hier erledigen die Menschen eben ihre Geschäfte.” - sie sagt es so, als ob ich das wissen sollte.
“Ich glaube kaum dass hier jemand was kaufen wird oder verkaufen könnte.” - was für ein Schwachsinn.
Ich wollte gerade weiter reden als mich ihr lachen unterbrach. Dabei sah ich wie sie vorsichtig zu einer Tür ging. Jedenfalls glaubte ich das, denn es war zu dunkel. Etwas das sich wie ein Holzbrett anhörte kratzte über dem Boden. Danach ging eine Tür auf. In der Zwischenzeit hörte sie nicht auf zu lachen.
“Ich glaube du hast mich beleidigt oder?” - dabei versuchte ich etwas von der Umgebung zu erkennen aber es war vergeblich. Heute konnte man sogar den Mond nicht ganz erkennen.
“Du glaubst? Du hast mir vorher nicht zugehört. Oder?” - ihre Stimme war leise. Sie wurde durch die Entfernung sicher noch leiser.
“Nicht ganz.” - meine Antwort klang aus einem mir nicht bekannten Grund beschämt. Schließlich habe ich über unser weiteres vorgehen nachgedacht.
“Na gut. Ich wiederhole mich. Hier wird nicht diese Art von Geschäften erledigt. Sondern die Dringendsten und nötigsten. Die Art von der du mit deines gleichen nicht redest. Also pass auf wo du hintrittst.” - sie lachte noch immer aber nun nicht mehr sehr stark. Dabei hörte ich sie murmeln ´Der Typ ist wohl noch nie auf einer Straße wie dieser gewesen. Ist wohl echt einer von diesen lächerliche Adligen, die glauben alles zu kennen und zu wissen. ´
Ich tat so als ob ich es nicht hörte, obwohl sie wohl darauf anlegte aber nicht mit mir. Sie kann ihre schlechte Erfahrung an anderen auslassen.
“Seit wann darf eine Person wie du einen Adligen wie mich mit ´du´ anreden?” - ich nahm es ihr zwar nicht übel, aber sie sollte trotzdem ihre Stellung kennen.
Als ich aber ihre Antwort hörte schnappte ich laut nach Luft, was sie zu amüsieren schien.
“Ha, ha aber zum Glück für mich bist du ja keiner mehr. Oder Herr Verräter? Los, komm endlich rein und mach die Tür zu. Hier muss irgendwo eine Kerze sein. Ah, hier.” - ich tat was sie sagte.
Zu meinem erstaunen ging die Tür ohne ein Quittchen zu. Sie hat wohl die Wahrheit gesagt als sie meinte oft herzukommen.
Als die Kerze endlich ihr Licht warf fand ich mich in einem ziemlich schlecht aussehenden Wohnzimmer. Überall lagen zerbrochene und kaputte Gegenstände. Es wimmelte nur so von Staub und Spinnennetzen.
Kein Ungeziefer, dass ich nicht lache. Na ja, wenigstens sehe ich keine Ratten auf dem Boden.
“Wo zum Teufel hast du mich hingebracht?” - als ich sie ansah vergaß ich gleich was ich sagen wollte und schon vorher gemacht habe.
Sie war schön, besonders ihre Augen. Sie war ungefähr genauso groß wie ich aber dem schenkte ich keine Beachtung. An Frauen haben mich schon immer nur die Augen fasziniert. Einige sind klein, die anderen groß. Manche haben grüne und andere braune. Die mit den Braunen waren meistens dumm und langweilig. Natürlich nicht alle, aber die meisten. Wahrscheinlich, weil die in Tyl so weit verbreitet waren.
Aber diese Augen waren groß und braun. Dabei funkelten sie vor Intelligent und Wissbegierde. Einfach wunderschön. Ob sie mich auch so schnell langweilen wird?
Als sie mich fragend ansah merkte ich dass ich sie angestarrt habe und sah schnell weg. Sie zuckte nur mit den schultern und kam auf mich zu.
“Hier. Die wirst du brauchen.” - sie gab mir die Kerze, dabei glitzerten ihre Augen auf und ich musste schwer schlucken.
Danach drehte sie sich um und lief schell die Treppe nach oben und verschwand um die Ecke.
“Kalen?!” - rief sie mich beim Namen.
Ich hörte meinen Namen und fragte mich benommen woher sie ihn kennt, kam aber nicht darauf.
Als sie es noch mal tat, folgte ich ihr.

3. Süße Hilfe und kurze Vorstellung

Die Treppen waren so was von Müll übersäht, dass ich mich fragen musste wie sie die Stufen so schnell hoch laufen konnte.
Aber die einzige Antwort die mir einfiel war Übung und noch mal Übung.
Es sah aus wie die Unterkunft eines Obdachlosen und Bettlers. Hier ist es stickig und eng.
Sofort überkam mich Mitleid mit diesem armen Geschöpf.
Oben angekommen sah ich gleich den Kerzenschein, der von ihrer Kerze stammten musste. Dabei stolperte ich über eine …
Stufe?
Mitten im Weg?
Aber nein, es war ein Stück Holz, dass das bei Berührung dafür sorgte das ein Glöckchen über mir Klingelte.
“Du bist in meine Falle getappt, also stell das Ding auch wieder richtig hin.” - hörte ich ihre angestrengte stimme über das kratzende Geräusch auf dem Boden.
“Warum soll ich? Mach selbst!” - blaffte ich sie an.
“Weil dir das Ding das Leben retten könnte. Weiß du, wenn ein böser Mann kommt und drüber stolpert wie du macht es kling, kling. Dabei ist die Wahrscheinlichkeit ungefähr gleich groß, dass du weiter schläfst oder aufwachst.” - ob sie immer so viel sagt? “Sicher dass du es nicht machst? Es kann dir das Leben retten. Vor …”
“Schon gut ich mach’s.”
“Das …” - ich hörte Lachen in ihrer Stimme.
“Sei still, ich bin beschäftigt!” - also tat ich was ich konnte und prompt bekam ich für meine mühe einen Splitter in den Finger. “Au!”
“Alles in Ordnung?” - sie sah mich besorgt an als ich das Zimmer betrat.
Ich sah das Mädchen wütend, mit einem Finger im Mund an. “Was denkst du denn?”
“Sei nicht so. Hast du dir weh getan?” - sie zog mich zum Tisch und zwang mich den Finger aus dem Mund zu holen. Sie sah in sich genau an und Seufzte. “Bist du nicht ein bisschen zu alt für einen Splitter? Was werden die Leute denken wenn sie das erfahren?”
“Die frage ist was werden sie denken, wenn sie Morgen deine Leiche hier finden?” - ich wollte ihr meine Hand entziehen aber erfolglos.
“Kein Touché. Du wirst mich nicht töten.”
“Da wäre ich mir nicht so sicher. Du hast … “
“Wenn man mich hier findet und dazu Tod, wird man gleich dich verdächtigen. Du bist ein Adliger und obwohl ich nicht viel von euch Langweiler halte glaube ich nicht dass du deine Familie so eine Schande bereiten willst. Auch wenn du keine haben solltest wirst du deinen Titel nicht beschmutzen wollen.”
“Hat man dir schon mal gesagt dass du zu viel redest?”
“Nein, du bist der Erste.”
Sie schubste mich und zwang damit platz auf einem Hocker zu nehmen. Also streifte ich den Umhang gleich ab und warf ihn auf das in der Ecke stehende Bett.
Da ich wunderte, dass es im Raum so hell war schaute ich mich um.
Während ich draußen ´so´ beschäftigt war hat sie einen Haufen Kerzen angezündet und sie im Raum verteilt.
Das Zimmer war nicht groß aber auch nicht klein. Groß genug, das man hier wohnen und arbeiten kann. Und anscheinend tat sie genau das.
Da ich links von der Tür saß schaute ich auf die Wand mir gegenüber, die ganz mit zwei großen Bücherregalen verstellt war. Links von ihnen müssten dann die Fenster sein, die von Brettern vernagelt wurden, nur das in der Mitte, hat sie mit einem großen verstellt.
Neben mir, das heißt Links, stand der besagte Tisch. In der Ecke zwischen den Wänden stand noch ein Regal, das allerdings von einem Dunklen Vorhang verdeckt wurde. Der Tisch war groß. Auf ihm stand ein Glaszylinder gefüllt mit einer leicht roten Flüssigkeit, eine kleine Glasflasche, ein Metal Spatel und ein Teller mit einem Löffel oben drauf. In der Ecke neben mir lag ein Buch mit der Aufschrift ´Flanzen`.
Sie meinten wahrscheinlich Pflanzen. Unter dem Ding lagen noch einige Blätter.
Vor den Übrigen Fenstern standen übrigens Holztruhen.
Rechts von mir befand sich ein Kamin und hinter ihm das Bett, jetzt mit meinem Umhang drauf.
Vor dem Bett war die Tür und danach stand noch ein Sessel und ein Tisch mit …
Gläsern?
Wozu braucht sie das Zeug überhaupt.
In dem Augenblick unterbrach sie meine Gedanken mit dem Zuschmeißen einer der Truhen. Sie ließ kurz geschnittene Leinen auf den Tisch fallen und ging weiter zu dem Verhüllten Regal wo sie einige Fläschchen holte und sie auch auf dem Tisch abstellte. Von dem Tisch neben der Tür holte sie eine Nadel und eine Pinzette.
“Was hast du damit vor?!” - ich schaute ihr zu wie sie eine der Fläschchen aufmachte und ein paar tropfen in eine schale tropfte und ein Stück von der Leine abriss und es nass machte, dann nahm sie meine Hand und betupfte den Splitterfinger damit. “Willst du mir nicht antworten?”
“Warum? Du weißt was ich will.”
“Klug**********” - leider merkte ich die Nadel erst als sie mich damit stach. “Au! Hey!”
“Bist du jetzt wohl still?” - sie sah mich nicht mal an.
“Ja du Verrückte, ich hänge zufälligerweise an meinem Leben.” - ich sah ihre Schultern beben. “Lach nur aber ich zahle es dir schon noch heim.”
Diesmal schwieg sie wie eine Königin und spielte mit der Nadel in meinem Finger bis sie zufrieden war. Mit der Pinzette holte sie das Ding dass endlich raus.
“Da!” - sie zeigte mir das Ding in seiner Prächtigkeit und sah es sich dann genau an. “Nicht zu fassen, dass so ein kleines Ding so weh tun kann.”
“Aha.” - sie öffnete und schloss noch weitere Fläschchen und mischte etwas, was am Ende die Farbe von Erbrochen hatte und kippte alles auf meinen Finger. “Du tust es mit Absicht oder?”
“Was denn?” - ihre Augen Funkelten.
“Das hier.” - ich hielt ihr meinen Finger unter die Nase aber sie verzog nicht mal das Gesicht.
Es sah nicht nur wie erbrochenes, sondern roch auch so. “Schon gut, vergiss es. Du bist anscheinend daran gewönnt.”
“Ich glaub, dass war eine Beleidigung.” - hörte ich sie leise Murmeln.
Sie bindet das übelriechende zeug mit den Leinen ab, sauberen wenn ich das mal sagen darf, und tätschelte meine Hand tröstlich.
Ich ignorierte die Geste da ich glaubte dass sie es nicht wahrnahm und schaute zu wie sie ihre Gerätschaften wegbrachte, wobei sie die stinkende Schale als letztes weg brachte.
Danach setzte sie sich mir gegenüber in den Sessel.
Sie im Sessel.
Ich auf dem Hocker.
(Der sehr unbequem war und wackelte!)
Anscheinend erriet sie meine Gedanken und rutschte in eine noch bequemere Position hin, in dem sie sich zurücklehnte und die Beine auf den Tisch legte.
Langsam stand ich auf und ging auf sie zu.
Während ich die Paar Schritte machte schloss sie gelangweit die Augen und entspannte sich völlig!!!
“Der Sessel … gehört …”
“Mir.” - entgegnete sie.
“Ich bin der Gast!”
“Und ich bin die Arme der der Hintern wegen dir weh tut. Sehr, sehr weh.”
“Du hast wohl … ach!!!!!!!!” - ich sah sie wütend an und wurde bei dem Letzten Wort laut.
“Wieso flippst du jetzt aus? Wenn du so gern bequem sitzen wolltest hättest du dich einfach auf dem Bett niederlassen können oder einfach den Sessel dort zum Tisch schieben können.” - ruhig und nicht im Geringsten beunruhigt öffnete sie die Augen und deutete sie in die Ecke zum zweiten Tisch.
“Oh.” - lautete meine sehr verwegene Antwort.
“Du musst dich nicht Entschuldigen, ich verzeihe dir gern.” - sagte sie und schloss wieder die Augen.
“Ich wollte mich ´nicht´ entschuldigen!” - sie blieb wie sie war und zuckte nur mit den Schultern, als wollte sie damit andeutet wie egal ihr das ist. “Es tut mir Leid.” - sagte ich und drehe mich um, wobei ich noch kurz sah wie sie die Siegessicheren Augen aufmachte und sie wieder schloss.
Plötzlich musste ich wegen dieser Herausforderung lächeln und ein lachen unterdrücken.
Ich glaube langsam das sie nicht Normal ist. Wie kann sie sich so ruhig verhalten?
Kann es sein, dass sie in mir keinen Krieger den viele Fürchteten sondern einen Störenfried wegen dem ihr Hintern wehtut sieht?
Ja, so muss es sein.
Ich bin für sie ein Plagegeist denn sie verarzten musste und der sie in Schwierigkeiten brachte.
Ich sah mir also den Sessel an und stellte fest dass er genauso aussah wie der auf dem sie sitzt und da er schwer war zog ich ihn über dem Boden zum Tisch.
Er kratzte sehr, sehr laut.
“Das ist Kindisch und deiner nicht würdig.”
Seufzend hob ich den Sessel hoch und stellte ihn vor dem Tisch ab.
“Du bist echt langweilig.”
“Und du bist echt merkwürdig.” - sie gähnte und öffnete träge die Augen.
“Wieso?”
“Soldaten verfolgen dich. Auch wenn ich nicht zu der Oberschicht gehöre erkenne ich dennoch die Farben der Garde des Königs. Sie verfolgten dich und jetzt auch mich. Also entschuldige wenn ich wegen meiner Überlegungen langweilig erscheine. Es passiert mir eben nicht jeden Tag. Eine Frage, als was gelte ich nun? Diebin, Mörderin oder ehe Verräterin?”
“Letztes.” - ich setzte mich hin und versuchte die Kindischen Gefühle mich mit jemandem zu streiten zu unterdrücken die sie mit ihrer Anwesenheit in mir weckt.
“Na wunderbar, meine Mutter wird begeistert sein. Eine Verräterin. Sag mal Kalen, wer bist du eigentlich?”
“Das Gleich könnte ich dich auch fragen. Wer bis du und was ist das hier für ein Ort?”
“Ich habe als erste gefragt.” - sie schaute mich nun hellwach an und ich merkte dass sie nicht mehr spielte.
“Nun, da du nun weißt wie ich heiße bleibt nur die Frage wer ich nun ´genau` bin.” - da sie schwieg fuhr ich fort. “Ich gehöre zu dem ersten der Häuser unseres Landes. Mein Vater ist der Berater und der beste Freund des Königs. Bevor die Prinzessin und die Königin verschwanden war die Kleine meine Verlobte.”
“Nett. Aber warum hast du nun Verrat begangen? Ach ja, die Soldaten die wir getroffen habe, warum hatten sie angst vor dir?”
“Ich gelte zurzeit als der Mächtigste Krieger in Tyl. Dieses Schwert gehört meinem Vater und sieht genauso wie das das ich gewonnen habe. Beim Tylanischem Kriegerfestival. Hast du schon mal davon gehört?”
“Ja. Das erklärt die zweite Frage, aber was ist mit der ersten?”
“Ich will erst wissen wer du bist, bevor ich dir alles erzähle.”
Sie lächelte und sah mich an. Richtig an. Ich hatte dabei das Gefühl das ihr nichts, keine so unbedeutende Kleinigkeit entging.
Dieses Mädchen ist nicht wie die Damen am Hof des Königs. Sie braucht keine Kostbaren Kleider zu tragen die ihre Schönheit zu zeigen. Ihr Braunes Haar war zu beiden Seiten zu Zöpfen gebunden und schimmerte. Große Braune Augen mit langen Wimpern, die mich gleich fasziniert haben. Dieses einfache Hemd und die Hose die sie anhat passen ihr genau.
Ein Grünes Hemd mit einem Grünen Blatt darauf. Und schöne und saubere Hän …
Moment mal!!!

Ich sah ihn an.
Schwarz.
Alles an ihm ist schwarz.

Augen, Haare und sogar die Kleidung!
Wobei es schadet ihm nicht und unterstreicht seine Kraft und Männliche Schönheit noch mehr aber, aber …
Er sieht einfach wie der Schwarze Mann aus von dem die Eltern ihre Kinder warnen und der sie holen kommt wenn sie nicht artig sind.
“Also gut. Mein Name ist Talia. Ich komme von hier und lebe hier. Fertig.” - …
“Wer bist du wirklich?”
“Das habe ich doch gesagt Talia.” - ich versuchte zu lächeln wobei ich mir sicher war das er mir misslang.
“Warum lebst du hier?” - er fuhr unbeirrt fort.
“Das tue ich nicht. Ich lebe mit meiner Mutter in einem Haus nicht weit von hier.”
“Das hier, ist was?”
“Hmm, so was wie mein Arbeitsplatz.”
“Aha und als was Arbeitest du? Ärztin?”
“So was in der Art.” - ich musste über die neue Bezeichnung lächeln die man seit … seit einiger Zeit benutzte.
“Warum trägst du dann die Robe der Grünen Heiler?” - ich erstarrte und schaute ihn erschrocken an.
“Also habe ich recht´. Du bist eine Grüne Heilerin.” - er schüttelte überrascht den Kopf. Anscheinend war er sich gar nicht so sicher in dieser annahme.
“Ja, ich bin eine. Was willst du dagegen machen?”
“Nichts, ich kann nichts dagegen tun. Auch wenn ich auch etwas derartigen tun wollte.” - wir wussten beide was er meinte.
“Hör mir gut zu. Du kannst nicht gegen die überlebenden ausrichten auch wenn dir eine Armee zu Seite stehen würde. Niemals würdest du nur einen Heiler finden.”
“Das will ich überhaupt nicht. Aber darf ich dich hinweisen, dass wenn du auch weiter in diesen Sache rumläufst werden bald alle wissen wer du bist.” - er sah mich ernst an und ich verstand das aus seinen Worten sorge sprach.
“Keine Sorge. Dort wo ich lebe habe ich nie ein Geheimnis daraus gemacht. So läuft das Geschäft eben besser.”
“Warte, warte mal. Soll das etwa heißen das die Heiler ihre Gebe und Wissen nun nicht mehr frei zu Verfügung stellen?”
“Was für eine Frage. Die Zeiten ändern sich. Früher haben die Könige die Heiler unterstützt, so war das nicht nötig aber jetzt müssen alle selbst sehen wie sie weiter kommen. “
“Der alte Spruch: ´Geld regiert die Welt`.”
“Korrekt aber sag mal Kalen, wie verdienst du den dein Brot?”
“Ich …” - er wurde etwas rot um die Nase.
“Nein, ich kann’s mir denken.”
“Pff, ist doch klar das ich nicht arbeiten muss. Ich bin ein Adliger.”
“Nicht mehr Herr Verräter.” - ich sah wie sich seine Augen vor schmerzen schlossen. “Tut mir Leid, ich wollte dir nicht weh tun.”
“Ich weiß.”
“Erzählst du mir deine Geschichte?”
“Ja, also das ganze … knur, knur ….” - er wurde von seinem Knurrenden Magen unterbrochen. “Äm……”
“Wenn es so weiter geht werde ich nichts erfahren.”
“Es ist ja nicht mit absucht, aber ich musste vor dem Abendessen fliehen. Deswegen …”
“Schon gut. Ich gebe dir was.” - ich stand auf machte eine der Truhen auf, wo ich eine Tüte mit Trockenfleisch nahm und sie ihm reichte.
“Danke.” - er lächelte mich aufrichtig an.
“Gern geschehen.” - ich sah wie er kaute und seufzte.
Da viel mein Blick auf das Buch und ich nahm sie zu Hand um so lange zu lesen und mein Wissen zu erweitern.
“Willst du nicht auch was?” - er hielt es mir hin und ich legte das Buch weg und nahm mir auch ein paar Streifen.
So kauten wir also und beobachteten einander.
“Ich glaube zwar nicht dass sie uns hier finden aber dennoch sollten wir von hier so schnell wie möglich verschwinden.” - sagte ich ihn immer noch beobachtend aber tief nachdenkend.
“Wäre besser heute noch.” - er schluckte und leckte sich die Lippen.
Hm …
“Nein, morgen früh, wenn die Kaufleute kommen.”
“Warum nicht heute?”
“Weil es die Wachen erwarten.” - ich lehnte mich zurück und starrte die Decke an und zählte die Risse.
“Ich brauch was zu trinken.” - als ich aufstand nahm er sich das Buch und schlug es auf.
“Ist das wirklich so Interessant?”
“Was denn?”
“Bücher über das Zeug zu lesen. Wofür, wie viel, wie oft. Ich würde verrückt werden.”
“Nun Kalen, du hast dich für Schwertkampf entschieden und ich mich für die Heilkunst. Wie hältst du es aus den ganzen Tag auf den Beinen und dabei mit einem Schwert in alle Richtungen zu springen und nicht Existierende Feinde abzumucksen?”
“Touché. Du hast recht. Beides kann wohl echt öde sein.”
“Ja. Hier trink.” - ich stellte ihm eine Tasse mit Wasser hin.”
“Danke.” - er nahm ein Schluck und fing an zu husten. “Was ist das!?”
Ich lächelte nur.
“Etwas womit man gut Geld verdienen kann.” - ich lächelte ihn strahlend an.
“Du bist eine miese Verräterin! Tali …”


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Tag der Veröffentlichung: 06.05.2010

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