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Der neue Schüler


Es wird immer einfach zu früh Morgen. Und heute ist es besonders schlimm.
Es ist Montag.
Es bedeutet Schule.
Ich könnte mich noch weiter darüber auslassen aber da es daran nichts zu ändern gibt … lasse ich es.
Nach schnellem duschen, anziehen und packen war ich unterwegs.
Deutsch erwies sich als leicht, da die Lehrerin sich krank gemeldet hat. In Mathe hatte ich Glück im Unglück. Ich musste zu der verhassten Täglichen Prüfung an die Tafel, aber ich bekam eine Zwei.
Und danach stellte uns die Mathematiklehrerin den neuen Schüler vor.
Vladimir Schwarz.
Als die Mädchen ihn sahen konnte man allgemeines Herzstillsand vernehmen.
Aber auch ich musste zugeben das er schön war.
Na gut, er war einfach nur heiß!
Blass und dazu die schwarze Haare die so dunkel waren, dass man blaue Strähnen im Licht sah. Langsam sah er alle an und man konnte die Pupille in dem ganzen schwarz seiner Augen nicht erkennen.
Er war groß, obwohl ich meine Lehrerin für die größte hielt konnte er leicht mithalten.
Zu meinem Glück war der einzige freie Platz, der neben mir.
Aber das lag auch nur daran, dass man alle Klassen der gleichen Stufe zur einen zusammenwarf.
Alles in einem die Klasse war einfach überfüllt. Das heiß also, je wärmer es wurde, desto schwerer wird es hier zu atmen.
Und da fiel sein Blick auf mich.
Mein Herz stockte.
Seine Augen waren eiskalt.
Ich unterdrückte ein zittern, das mir den Rücken entlang lief.
Je länger wir uns ansahen, desto durchdringender und weicher wurde sein Blick. Er setzt sich neben mich, dabei klingelte es zu Pause.
Erleichtert wollte ich aufspringen und mich irgendwo verstecken.
Mein Blick sprang zu meiner besten Freundin aber sie saß einfach so da und starte wie immer … einfach auf die Tafel.
Eine Krise, wegen der sie mich schon seit einer Woche ignorierte.
Da hörte ich wie ein Stuhl über den Boden scharte.
Vladimir drehte sich zu mir um und jetzt konnte ich ihn ganz von nahem betrachten.
Tja, da war ich wohl an der Reihe mit dem Herz und Atem stocken.
Er sah mich einen Augenblick fragend an und da fing er an zu grinsen!
Da wusste ich das er genau wusste, was in mir gerade vorging.
Seine Augen zogen sich zusammen und zeigten mir deutlich das er alles bemerkte.
Fast habe ich sogar übersehen wie seine Augen anfingen heller zu werden, nein, sie waren noch immer so tiefschwarz wie vorher, aber nun schienen sie von ihnen heraus zu glühen.
ψ
Fünf Minuten und dann die ganze Hofpause lang unterhielten wir uns.
Entdeckten viele Gemeinsamkeiten wie zum Beispiel das wir Bücher lieben, besonders Shakespeare. Dabei mag ich noch Mangas und er Comiks.
So ging es noch weiter.
Er erzählte mir das er aus Russland kommt, aus Sibirien und die Berge nun vermisst obwohl er erst drei Wochen hier ist.
Ich musste lachen und als er fragte warum ich es tue Antwortete ich das ich geraten habe was für ein Akzent.
Russisch ist mir aber nie in den Sinn gekommen.
Wir redeten und redeten, aber nur der Schulschluss konnte uns trennen.
Aber auch da wollte er sich nicht von mir verabschieden und bat mich nach Hause begleiten zu können, was nicht ging da ich zum Ballettunterricht musste.
Wir verabschiedeten uns.
Als ich ging holte er mich ein und küsste schnell und leidenschaftlich zugleich, was eine ziemlich berauschende Mischung war da er noch besser schmeckte als mein Lieblingseis.

Der neue Nachbar


Am Abend als ich meinen müden Körper nach Hause schleppte konnte ich ihn noch immer nicht aus dem Kopf kriegen.
Jeder Gedanke war nur Vladimir hier, Vladimir da!
Ich musste lächeln, da es mir wieder gleich warm ums Herz wurde. Die Erinnerung war besser als ein Energie Drink und eine volle Badewanne.
Ja, ich gebe frei zu!
Ich bin in ihn verliebt, obwohl ich den Kerl noch nicht mal einen Tag kenne, wusste ich mit einer beängstigten Sicherheit das es für mich nie einen anderen geben wird.
Klingt bescheuert oder?
Ich schloss die Eingangstür auf und ging ins Haus. Auf nichts achtend lief ich zu Treppe um so schnell wie möglich zu meiner Wohnung zukommen.
Dabei hörte ich das Klopfen an der Tür. Als ich mich umdrehte sah ich ratet mal wenn.
Vladimir!
Er wedelte mit den Armen und versuchte damit wahrscheinlich meine Aufmerksamkeit zu erregen. Dabei sah er so lustig aus das ich lachen musste.
Ich ging wieder runter und schloss ihm die Tür auf.
“Vladimir! Was machst du hier?”, ich lachte immer noch und meine Laune wurde mit jeder Sekunde mit ihm besser.
“Ich wohne in diesem Haus. Und das du hier bist kann es nur zwei Gründe geben. Der erste ist du wohnst auch hier und der zweite … das du mich besuchen willst!”, er grinste mich wieder mit diesem Lächeln an und ich schmolz wieder dahin.
Er zog einen Schlüssel aus der Tasche und ich sah den Anhänger.
“Wohl oder übel erstens!”, ich zeigte ihm meinen Schlüssel, mit dem gleichen Anhänger.
Ich winkte ihn ins Haus und er trat rein. Er lies mich keine Minute aus den Augen. Wir gingen zum Fahrstuhl. Drinnen drückte er auf die Sieben.
“Sag bloß du bist in die Wohnung 7 b gezogen?”, ich sah ihn erstaunt an.
“Ja, du kennst sie? Natürlich, deshalb kam mir dein Nachname so bekannt vor. Wir sind Nachbarn!”, dabei kam er mir so nah das ich die Funken seinen Augen sehen konnte.
Ich konnte nur nicken.
Er senkte den Kopf, sah mir in die Augen, bat stumm um Erlaubnis, die ich ihm einfach nicht verwehren konnte.
Er küsste mich zärtlich auf die Stirn, die Augen und die Wangen, bis ich es nicht mehr aushielt und ihn … an meine Lippen zog.
Auf einmal wurde aus Zärtlichkeit pure Gier. Ich konnte den Sturm in seinem inneren förmlich spüren. Als er sich von meinen Lippen löste legte er seinen Kopf an meine Schulter und lies in dort.
Kurz wusste ich nicht was zu tun, aber dann legte ich meine Arme um seine Taille, was ziemlich bequem war, da er um einiges hoher war.
Und so standen wir da.
Wäre nicht die Klingel des Fahrstuhls … hätte man uns wahrscheinlich erst am frühen morgen wiedergefunden, denn wir standen einfach da und kuschelten.
Die Tür ging auf.
Langsam lösten wir uns von einander und ich erstarrte, als er tief die Luft an meinem Hals einsog und seine Nasenspitze meinen Hals berührte.
Nicht weniger erstaunt war ich als er knurrte, das langsam zum schnurren überging.
Ich wurde sofort rot.
“Vladimir.”, ich schaute in sein Gesicht.
“Vlad. Nenne mich Vlad.”, er sah immer noch meinen Hals an als ob es nichts Interessantes als ihn auf der Welt gebe.
Ich muss ihn schnell ablenken!!!
“Wir sind da.”, ich zog in raus.
Schnell ging ich zu seiner Tür und hielt zwei Schritte weiter an.
Auf dieser Etage gab es nur zwei Wohnungen 7 a und 7 b.
Ich weiß nicht warum, aber ich habe auf einmal angst.
Und ich wusste das er es spüren konnte.
“Gute Nacht.”, ich stellte mich auf die Zehenspitzen und gab ihm schnell einen Kuss auf die Wange.
Als meine Hand seine Brust berührte spürte ich wie sie vibrierte und löste mich schnell von ihm.
Nach einem noch schnell gemurmeltem Tschüss lief ich zu meiner Wohnung.
Ich schloss nach dem dritten versuch die Tür auf und machte sie schnell zu.
Zitternd lehnte ich mich an sie.
Die Wohnung war verlassen, denn die Menschen die ich Mama und Papa nennen sind wieder wegen ihrer Arbeit verreist und kommen erst in einer Woche wieder.
Oder in einem Monat.
Es war so dunkel das ich vor Angst erschauerte und das obwohl ich schon seit Jahren hier wohne.
Ich betätigte den Schalter und das Licht ging im Flur ein.
Da fiel mein Blick in das Zimmer meiner Mutter und die meines Vaters, Stiefvaters.
Schatten, schwärze.
Wie seine Augen.
Mein Hirn versuchte alles zu verarbeiten.
Da gab es keine einfache Antwort.
Die Gedanken flogen einfach so hin und her.
Ich erinnerte mich warum ich nie bei Regen raus gehe oder im Meer schwimme wenn noch jemand am Strand ist.
Im nächsten Augenblick wusste ich das Vladimir, Vlad kein einfacher Mensch war, wenn überhaupt.
Dann zuckte ich zusammen, als es an der Tür klingelte und die mir bekannte stimme meinen Namen rief.

Das neue Gefühl


Ich drehte mich um und starrte die geschlossene Tür an. Leise fragte ich nach.
“Ja?”, war er das?
Natürlich, wer den sonst?
“Mach bitte auf.”, Vlad hörte sich so an, als ob schmerzen litt.
“Vladimir, was hast du?”, Angst lies mein Herz schneller schlagen und schürte es zusammen.
Zu wissen das er Leidet brachte mich dazu es auch zu tun.
Ich schloss auf.
Er riss sie Tür auf und schloss sie gleich wie ein wahrer Gentleman wieder … nachdem er drin war.
Da packte er mich an den Schultern und Haaren und drückte an die Wand. Er verschloss meine Lippen, die gerade einen schmerzen Schrei ausstoßen wollten mit seinen.
Als spürte er das er mir weh tat, lockerte er seinen griff … hielt mich aber dennoch an sich gedrückt.
Und obwohl ich noch vor angst zitterte wusste ich das es einfach unbegründet war.
„Wage es nicht mir noch mal weh zu tun!“, sagte ich zu ihm.
„Verzeih, ich wollte es nicht.“, es war die Wahrheit.
Woher ich es weiß?
Anscheinend ertrage ich es genauso wenig wie er von ihm getrennt zu sein.
Denn meine Finger waren fest in seine Armmuskeln gegraben und hätte ich noch etwas mehr Kraft und längere Fingernägel … würde es Bluten.
Aber etwas schien ihn von ihnen heraus zu Quälen.
Er murmelte meinen Namen und hauchte viele Küsse auf mein Gesicht.
Ich umklammerte ihn.
Und schwor vor mir selbst, egal was passiert nicht los zu lassen.
Vlad küsste meinen Hals und sog wieder meinen Duft ein und stöhnte.
Ich wollte ihn fragen was er hat, aber etwas kratzte meinen Hals.
Den versuch mich von ihm zu lösen wagte ich nicht.
Dann hob sich jedoch sein Gesicht und ich konnte seine Augen sehen.
Sie leuchteten in einem tiefen und dunklem grau! Es war kein Schwarz mehr! Aber sie waren schön.
Schön und gefährlich.
Es waren die Augen eines Jägers, keines Menschen.
Und da fiel mein Blick auf die langen Zähne die vorher nicht da waren.
Ich wollte etwas sagen als er mich zuvor kam.
“Vergib mir, Geliebte. Aber ich halte es nicht mehr aus.”, dabei packte er mich sanft an den Haaren und drehte mein Kopf so das mein Hals nun frei lag.
Seine Zunge leckte darüber und fand anscheinend das gesuchte, denn er knurrte zufrieden, legte seine langen Zähne an und biss zu.
Ich zuckte vor Schmerzen zusammen ließ ihn aber nicht los und presste nur fester an mich.
Denn auf einmal konnte ich spüren, war er fühlte.
Er brauchte das war er gerade nahm. Konnte nicht anders.
Seine Beherrschung war zu Ende.
Er lies meinen Hals los und sah mir in die Augen, die sagten das er nun Hass von mir erwartete.
Dann biss er wieder zu.
Reine Wonne die er dabei verspürte war reines Glück für mich.
Ich löste eine Hand von seinem Arm und legte sie auf seinen Nacken. Er zuckte zusammen und versuchte aufzusehen aber ich lies es nicht zu und drückte ihn wieder an seinen Platz.
Als er mich biss tauchte anscheinend eine Verbindung zwischen uns auf, die ich nicht verstehen konnte, aber mir erlaubte in sein Herz zu sehen.
Auch er konnte das, traute sich aber wegen seiner Angst meinen Hass zu spüren nicht.
Seine Schuldgefühle und die tiefe Einsamkeit wurden von dem erstaunen Liebe zu Empfinden gehalten und verstärkten nur noch mehr seinen Selbsthass, das er mich einfach so biss.
Aber es war nicht das was mich erstaunte.
Er war die Erkenntnis das er mich Liebte! Ja, er liebt mich!
Sein Herz eröffnete mir das er glaubte dieses Gefühl mit dem Tod seiner Eltern verloren zu haben, aber es war nun wieder da.
Diese Gedanken schwirrten mir im Kopf, bis sie auf einmal von dem alles umfassenden Nebel erstickt wurden.
Ich verlor das Bewusstsein. Mit dem letzten Gedanken zu dem ich fähig war stellte ich sicher das ich ihn nicht los lasse.
Nie.
Er gehört mir!
Nur …

Der neue und ewige Freund


Als ich wieder wach wurde verspürte ich eine tiefe wärme die mein Herz und meine Seele, vereinte.
Ich kuschelte mich tiefer in meine Decke und drückte sie näher.
Zu meinem Erstauen schnurrte sie vor Zufriedenheit und drückte sich im Gegenzug auch näher an mich.
Als ich dieses Geräusch hörte wachte ich nun vollkommen auf. Die Erinnerungen kehrten zurück. Ich öffnete die Augen.
Nun wusste ich warum ich so zufrieden war.
“Vladimir.”, flüsterte ich.
Er lag mit mir in meinem Bett und hielt mich in seinen Armen. In seinen Augen sah ich die Angst vor Zurückweisung.
Also legte ich ihm eine Hand auf die Wange und murmelte zärtlich seinen Namen. Er seufzte vor Wonne und murmelte meinen, aber dann wurden seine Augen ernst und er versuchte sich vor mir zu lösen aber ich ließ ihn nicht.
“Bitte … bitte lass mich los. Ich kann deinen Hass auf mich nicht ertragen. Bitte lass mich gehen und foltere mich nicht!”, aber er wurde ganz starr als ich seine Wunsch erfüllte. Anscheinend war sein Wunsch schlimmer als die Folter.
“Ich habe dich die ganze Nacht gehalten und nicht losgelassen. Denkst du wirklich ich würde dich hassen? Warum sollte ich so etwas den tun?”, ich sah ihn an. Na ja, seine Haare.
“Ich habe dich gebissen! Dein Blut getrunken!”, ach, da weht der Wind.
“Warum?”, tut mir Leid Freundchen aber so leicht gebe ich nicht auf.
“Wie bitte?”, seine Miene war reines Fragezeichnen.
“Warum hast du mich gebissen?”, dabei hob ich den Zeigefinger und drohte ihm damit. “Lüge mich ja nicht an, ich werde es erkennen!”
Ich sah ihn erwartend an.
“Ich bin … “, er stockte und starte auf den Boden als ob er es nicht erträgt es auszusprechen.
Ich musste seufzen.
“Du bist ein Vampir. Ein Blutsauger, eine Kreatur der Dunkelheit. Ein Geschöpf das sich vor Blut ernährt. Hmm, was noch.”, ich sagte alles ohne den Augenkontakt zu unterbrechen.
“Ja, und du bist meine Gefährtin!”, er schloss gequält die Augen und lief zu Tür.
“Ich liebe dich.”, er erstarrte und drehte sich zu mir um und sah mich schockiert an. Er sah die wärme und Zärtlichkeit und war fassungslos.
Ich stand auf und ging zu ihm. Ich stellte mich auf die Zehenspitzen und nahm sein Gesicht zärtlich in meine Hände und küsste ihn.
“Wie kannst du mich Lieben, nach dem was ich gemacht habe!”, er packte mich und schüttelte.
“Ich nehme es dir nicht übel, denn ich habe gespürt das du es gebraucht hast. Ich habe auch deine Schmerzen und deine Sehnsucht nach mir gespürt, oder hast du Gegenwehr von meiner Seite aus gesehen?”, ich umarmte ihn und drückte mich an seine Brust. Nach ein paar immer noch fassungslosen Sekunden erwiderte er meine Umarmung und murmelte sein ´Ich Liebe dich!` in mein Ohr.
Er küsste mich und keiner von uns konnte damit aufhören. Dann aber spannte er sich an.
Ich wartete.
“Ich liebe dich meine Gefährtin. Willst du immer bei mir bleiben?”, anscheinend akzeptiert er das ich es ihm nicht übel nehme.
“Ja, aber ich bin ein Mensch und du ein Vampir. Klappt es denn?”, ich erwartete keine Antwort.
“Willst du ein Vampir werden und immer bei mir bleiben?”, er sah mich zweifelnd an und erwartete ein nein.
“Ja, ich will immer bei dir sein. Nicht nur die nächsten 70- 80 Jahre. Immer, so lange du mich haben willst.”, ich sah ihn an und lächelte.
Denn ich glaube kaum dass ich älter als Hundert werde, egal wievielt Spinat und Karotten ich esse.
“Wann darf ich dich wandeln?”
“Sofort!”
Wir küssten uns.
Und ich Dumme glaubte doch wirklich das alles so glatt laufen wird!
Na gut.
Glatt doch aber total schief …
aber ich bin nur zu 28% daran schuld!

Na gut … zu 38%!
Aber das ist mein letztes Wort!

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 07.04.2010

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