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Glückseligkeit

*Klingel Klingel* In dem Moment soll der zur Hölle fahren, der Handys erfunden hat, sagte ich zu mir selbst im Halbschlaf. *Klingel klingel* ,,Ach Mann, verdammt!!“, schrie ich genervt auf. Ich setzte mich aufrecht, öffnete gezwungener Maßen meine Augen und griff nach meinem verdammten Handy. ,,Hallo! Wer ist da?“, fauchte ich in den Hörer. ,,Na Dämon, schlecht geschlafen?“, kam es vom anderem Ende der Leitung. Diese Stimmt! Diese Stimme! Muss mich dieser Mistkerl eigentlich immer zur Weißglut bringen? Und warum nennt ER mich immer Dämon? Naja ok, so unrecht hat er nicht mal. Ich bin ein wasch echter Dämon, der das “Glück“ hat auf der Erde zu leben. Nun ja. Es weiß aber keiner das ich einer bin. Ich benehme mich zwar nicht gerade Engelhaft, aber es kommt trotzdem keiner auf die Idee, ich sei Dämon. Wenn jemand das denken würde, würde er sich sicherlich selbst zum Psychiater schicken. Der da in der Leitung ist schon längst für den Onkel fällig. ,,Hast du gut geschlafen?“, fragte er mich mit vor Freude hüpfender Stimme. ,,Du Missgeburt! Wie spät ist es eigentlich. Es ist noch Dunkel?!“,fragte ich SEHR gereizt. ,,Kurz vor 5. Wieso?“ Ich fiel fasst vom Bett. 1. Ich habe theoretisch noch mehrere Stunden schlafen können bis ich zur Schule aufstehen müsste. 2. Dabei wollte ich an meinem letztem Tag gar nicht hin. ,,Ich wünschte du wärst hier“, hauchte er ins Handy. Ich kniff meine Augen zu zwei schlitzen zusammen. Da setzte ich ein gespieltes Lächeln auf. Schade das er es nicht sehen konnte, denn es war meiner Meinung nach, das bete Engelslächeln was ich je hinbekommen habe. ,,Ich wünschte du wärst hier......Damit ich dir das Genick brechen kann“, so niedlich wie nur möglich und mit einem Heiligenschein über dem Kopf. ,,Lässt sich einrichten Dämon“, lachte er ins Telefon und es begann im Hintergrund zu rascheln. ,,WAS? Verdammt Lucian! Kannst du mich HEUTE mal alleine lassen? Damit ich deine Existenz nie wieder ertragen muss“, flehte ich nun unter Tränen kämpfend an. Verdammt. Warum muss ich denn jetzt weinen? Ich weiß doch schon mein ganzes Leben, dass ich mit 16 sterben, verschwinden, mich auflösen, oh mein Gott was er sonst noch für Begriffe für den Tod gibt. Es ist diese scheiß Regel: Auf der Erde ist es gestattet bis man 16 ist zu leben. Dann musst du den Planeten für immer verlassen. Und zwar durch den Tod. ,,Was meinst du damit?“, fragte er mich nun mit ernster Stimmt. ,,Ist doch egal du Arsch!“, schrie ich ihn an, in der Hoffnung er höre nicht das ich weine. Lucian ist ein Junge, Bastard , Arsch usw. aus meiner Klasse. Wir beide, haben seid der ersten Klasse, zusammen das Schulleben durchlebt. Das heißt: Ich habe ihn jetzt schon ganze 10 Jahre an der Back kleben. Er war und ist der Schulschwarm bei uns, aber hatte bis heute keine einzige Freundin. Er hat schwarze Haare die ihm ins Gesicht fielen und immer auf Perfekte weise verwuschelt waren. Seine Augen waren der Traum jedes Mädchens. Leuchtend Blaue Augen, die manchmal zu scheinen schienen. Wenn man da einmal reinschaut, konnte man nicht mehr so einfach wegschauen. Einen Perfekt gebauten Körper hat er auch, der er mit eng anliegenden Oberteilen immer betonte. Jetzt schwärme ich ja schon beinah. Ich bin auch nicht gerade die Hässlichste, Ich bin so ziemlich das was er ist in Weiblich. Nur das meine Augen Kristall Violett sind. Aber so eine Farbe gibt es bei den Menschen nicht, deswegen muss ich in der Öffentlichkeit immer Kontaktlinsen tragen. Diese haben kraftvolles Grün und bis jetzt hat noch niemand meine wahre Augenfarbe gesehen. Plötzlich hörte ich klimpern und rauschen durch den Hörer. ,,Was machst du Idiot da?“, fragte ich ihn verärgert. Da klopfte etwas an mein Fenster. Ich zuckte zusammen. Plötzlich knackte es hinter meinem Rücken. Genau da, wo das Fenster war. Es knackte erneut und dann ging es auf. ,, Also diese Dinger müssten mal mehr gesichert werden“, kommentierte Lucian die Sicherheit des Fensterschlosses. Ich saß da immer noch erstarrt wie ein Stein, und voller das Gesicht voller Tränen und OHNE KONTAKTLINSEN. ,,Verschwinde!! Das ist Hausfriedensbruch“, schrie ich gerade aus in mein Zimmer rein. ,,Na und!?“,sagte er mit einer gleichgültigen Stimme. ,,Dai. Was hast du vorhin gemeint? Schau mich an“, forderte er mich auf und packte sogleich meine Schulter um mich zu ihm zu drehen. ,,NEIN“, schluchzte ich. Ich merkte wie meine Stimmer außer Kontrolle war und wie er die Luft anhielt. ,,Dai. Weinst du etwa?“, fragte er jetzt mit ernster und besorgter Stimme. Ich sagte nichts, denn würde ich etwas sagen, würde ich Wasserfallartig losheulen. Ich habe noch NIE geweint und ich hatte noch nie ein Problem mit dem heutigen Tag. Ich dachte, ich würde es verkraften. VERDAMMT. Warum musst ER jetzt hier bei mir sein? Warum ausgerechnet an meinem 16 Geburtstag? ,,Dai, sch-“, fing er an und zerrte mich so herum das ich ihm in die Augen schaute. Für einen kurzen Moment. Dann schloss ich sie hastig. ,,Wieso weinst du?“, fragte er mich mit leiser Stimme. Mir liefen weitere Tränen aus den Augen. ,,Schau mich an und sag mir warum du weinst Dai“, befahl er mir. ,,Bitte.“ Das sagte er mit der sanftesten und weichsten und unwiderstehlichsten Stimmer die ich je von ihm gehört habe. Ich konnte nicht mehr. Ich öffnete meine Augen und blickte in seine flehenden Augen. Sie strahlten Gefühl und verlangen aus.Als er meine Erblickte, veränderten sich seine Pupillen für einen Bruchteil einer Sekunde. ,,Sie sind..“, er hielt inne es sah so aus als ob er nach der passenden Beschreibung suchte. ,,Ja sag es ruhig. Sie sind abnormal, Furchteinflößend, sehen wie Mörder Augen aus. Los sag es“, laberte ich vor mich hin. Plötzlich spürte ich seinen Atem auf meinem Gesicht. Sein Brustkorb hob und senkte sich in gleichmäßigen Zeitabständen. Erst jetzt ist mir klar geworden wie nah unsere Gesichter sich waren. So nah das ich sein Herz schlagen hören könnte. ,,Nein. Die sind....Wunderschön.“ Ich bekam ein noch nie dagewesenes Gefühl. Es ist einfach unbeschreiblich, sowas überhaupt mal gehört zu haben. Darauf hin musste ich noch mehr anfangen zu weinen. Da kam er mit seinem Gesicht noch näher und paar Sekunden später berührten seine Lippen meine. Sie waren weich, kalt und so perfekt. Ich machte erst nichts. Ich musste den Schreck erst verdauen, doch dann schloss ich meine Augen und erwiderte den Kuss. Der normale Kuss wurde zu einem Leidenschaftlichen Kuss und mir kam es so vor als ob ich frei wäre. Es soll für immer so bleiben. Das Gefühl soll nie wieder verschwinden. Aber genau in diesem Moment löste er seine Lippen von meinen und nahm mich in den Arm. Ich lag reglos in ihnen. Nach einer gefüllten Ewigkeit, die wir schweigend verbrachten, flüsterte ich vor mich hin:,, Danke. Ich Liebe dich du Idiot. Ich werde dich nie vergessen.“ Plötzlich fing die Kirche draußen 5 Uhr zu läuten. Mir wurde plötzlich, von einem Moment auf den anderen Arsch kalt und ich verlor jegliche Kraft in meinem Körper. Ich sackte in seinen Armen zusammen. Meine Augen waren geschlossen. Das einzige was, ich noch zustande brachte, war leichtes Atmen. ,,Was ist los mit dir?“, fragte er panisch. ,,Mein Ende“, hauchte ich mit letzter Kraft. Er drückte mich fester an sich und streichelte meinen Kopf. Es beruhigte mich sehr und da merkte ich, ich hatte keine angst mehr zu sterben. ,,Herzlichen Glückwunsch zum Geburtstag“, flüsterte er mir ins Ohr. Ich merkte wie mein Herz aufhörte zu schlagen. Auch wenn ich ein Dämon bin, ohne Herz kann ich nicht existieren. Vor meinem inneren Auge wurde nun alles schwarz und meine letzte Bewegung war ein lächeln auf meinen Lippen. Mit der Freude und der Glückseligkeit glitt ich weiter und weiter in den tiefsten Schlaf den es gibt. Mein letzter Gedanke: WIR SEHEN UNS WIEDER!

PS: Der Tod ist der Beginn einer vollkommen neuen Geschichte.

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Tag der Veröffentlichung: 18.02.2011

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