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„Das Mädchen, was dich gestern abgeholt hat. War das deine Freundin?“ fragte Adam und versetzte dem Boxsack einen weiteren, kräftigen Schlag. Ich beobachtete das Spiel seiner Muskeln, was ziemlich beeindruckend war. Ich mag sein Haar, was ihm in der Stirn und im Nacken klebte und rot schimmert. „Josi?“ ein letzter, kräftiger Schlag, der Boxsack schwenkte vor und zurück. Adam wischte sich übers Gesicht. Es ist kantig, aber trotzdem…schön. „Hey!“ ich schreckte auf. „Hä? Ja…das war Dana meine…beste Freundin…“ stotterte ich. Er lächelte schief. „Wo warst du denn gerade?“ ich zuckte mit den Schultern. Wieder saß ich auf der Kante des Boxringes, die Beine überkreuzt, wieder waren wir allein. Diesmal trug ich nicht die schwarze Haremhose und das schlichte weiße T-Shirt. Dana hatte mir mit ein paar Handgriffen aus meinen Schrank blaue Shorts und ein schwarzes Benchtop hervorgezaubert und ich trug meine Lieblings Sneakers von Puma. Meine Haare, trug ich diesmal offen. „Sorry das ich zu spät bin, aber der Termin war echt wichtig.“ Er trank fast seine halbe Wasserflasche leer, ich beobachtete seinen Adamsapfel (haha) dabei, wie er auf und ab hüpfte. „Langsam machst du mir Angst.“ Sagte er dann. „Warum?“ „Naja, bei dieser Frage, hättest du mich jetzt schon angegiftet und du starrst mich mit großen Augen an.“ Etwas verlegen schaute ich auf den Boden. Adam holte etwas aus einem kleinen Spind, der in der hinteren Ecke des Raumes stand. Die Dinger sahen aus wie kleine Kissen, er stülpte sie sich über die Hand, wie Handschuhe. „Ich will wissen was du in den letzten Tagen gelernt hast. Auf!“ etwas träge Stand ich auf und ging in Kampfposition. „Na los.“ Ich schlug nur halbherzig zu. „Josi, mit mehr Elan! Na los, du musst deinen Gegner K.O. Schlagen und ihn nicht streicheln.“ Ich schlug zweimal daneben. Ich seufzte. Ich sah den Schlag nicht gleich kommen, doch dann reagierte mein Körper blitzschnell und ich duckte mich mit einem erschrockenen Aufschrei. Ich kämpfte mit Wut und Angst. Langsam erhob ich mich wieder. „Ich wollte nur deine Reflexe testen, sie sind gut.“ Adam sah auch etwas geschockt aus. „Wolltest du mir eine Reinhauen?“ fassungslos sah ich ihn an. „Nein, quatsch! Ich verhau doch keine Mädchen.“ Wieder lächelte er schief, meine Knie wurden zu Wackelpudding. Plötzlich, musste ich lachen. „Natürlich wolltest du!“ ich schlug ihm gegen die Brust. „Nein!“ „Doch gibt’s zu!“ langsam bekam ich einen Lachflash. Ich sank auf die Knie und hielt mir den Bauch. „Du wolltest…du…“ ich musste immer wieder lachen. Gott, war das befreiend! Ich hatte das Gefühl, das ich seit einer Ewigkeit nicht mehr so gelacht habe. Nun lag ich auf dem Rücken und konnte mich nicht mehr beruhigen. Adam beugte sich über mich. „Geht’s dir gut?“ fragte er belustigt, ich nickte. „Jaha…“ prustete ich und dann versank ich in seinen Augen, in seinen warmen, braunen Augen mit den schwarzen sprenkeln. Bis er aufstand und mir seine Hand entgegen streckte. Etwas benommen nahm ich sie und ließ mich auf die Füße ziehen. „Weißt du was? Ich entlass dich heute früher.“ „Echt? Cool!“ ich versuchte echte Begeisterung zu zeigen, denn irgendwie wollte ich noch nicht gehen. Adam lächelte und plötzlich fühlte ich mich ganz kribbelig. „Na los, hau schon ab, bevor ich es mir anders überlege.“ „Wir…sehen uns Morgen.“ Versuchte ich genervt zu sagen, doch es klang etwas steif. Ich beeilte mich raus zu kommen.
Mit Milchkaffee und Schokomuffin saß ich also vorm Sportzentrum und wartete auf meine Ma. Immer noch kribbelte in mir alles, als stünde ich unter Strom und langsam hatte ich das Gefühl, das ich krank bin. Das letzte Mal, als ich mich so gefühlt hatte war, als ich das erste Date mit Brian hatte…nein, sicher ist es nicht dieses Gefühl, das ist lächerlich! Dachte ich und riss ein Stück von meinem Muffin ab. Und was wenn doch? Was ist wenn ich…Nein! Hör auf dir etwas vor zu machen! Bloß weil er dir auf den Hintern guckt, was nicht stimmen muss und er dich immer anlächelt, muss das nichts heißen! Wies mich die gehässige Stimme in meinem Kopf zurecht. Ich schüttelte den Kopf und warf meinen leeren Becher weg. Um meine Hände zu beschäftigen, rupfte ich meinen Muffin auseinander. Am Ende waren meine Finger voller Schokolade und ich musste sie ablecken. Wieder schoss mir Adam durch den Kopf, begleitet von einer weiteren Ladung Elektrizität. Oder Schmetterlinge… Denk doch dich nicht so nen Scheiß! Du bist wie eine verliebte 13 Jährige! Ich vergrub mein Gesicht in den Händen und wiegte mich leicht vor und zurück. Adam. Adam. Adam. Adam. Verknallt sein ist die Hölle! Viele Mädchen drehen da völlig durch. Ich will nicht durchdrehen… ein Auto hielt an der Bordsteinkannte, ich sah auf. Meine Mom und sie hatte den CD-Player des Radios voll aufgedreht-Beyonce. Sie hörte im Auto sonst nie laut Musik und zurzeit gar keine. Als ich träge aufstand, machte sie die Musik leiser. „Hallo Josi.“ Wow, sie strahlte. Ich wurde misstrauisch. „Hi Mom…“ ich schnallte mich an und Mom fuhr los. Sie summte zu Crazy in Love. Ich vermisste plötzlich meinen IPod und Where them Girls at. Anscheinend drehten gerade meine Hormone durch. „Wie war das Training?“ „Wie immer…“ ich gab mich gelangweilt, obwohl es das gar nicht war, denn Adam hatte mir Schmetterlinge in meinen Bauch gepflanzt! Doch Ma ließ sich davon nicht die Laune verderben. Plötzlich musste ich auch lächeln. Am Morgen hatte Dad angerufen und wollte allein mit Ma sprechen. Vielleicht standen meine Chancen nach L.A. zu kommen nun besser und die beiden wollen sich aussprechen…nun lag meine Stimme am Höhepunkt und ich grinste die ganze Zeit vor mich hin.

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„Hey Dad!“ rief ich gut gelaunt. „Hey mein Schatz. Was gibt’s?“ Dad klang müde. „Ich glaub Mom geht’s wieder gut. Sie hat heute echt gute Laune!“ „Ja, sie war heute früh schon so gut drauf…“ Dad gähnte. Er hatte sich sicher die ganze Nacht den Kopf zermartert. „Wie läuft die Schule?“ „Nun ja, ich stehe zurzeit in Mathe auf 1, nur hab ich leider eine mündliche Kontrolle in Physik in den Sand gesetzt…“ Dad seufzte laut und etwas genervt, so wie es Mom immer tat. „Ich verstehe nicht, wieso du solche Probleme in Physik hast, wenn du sogut in Mathe bist! Weiß deine Ma davon?“ „Nein, ich wollte es ihr nicht sagen, da sie endlich mal wieder gut drauf ist. Zur Feier des Tages gibt’s heute Chinesisch von Mom!“ rief ich begeistert, denn meine Mom konnte sehr gut Chinesisch kochen, machte es bloß seit der Trennung von Dad selten noch. „Super…“ „Ich rede noch mal mit Ma, vielleicht bekomm ich ja doch mein Flugticket!“ trällerte ich, vollkommen überzeugt. „Josi…hör mal…“ plötzlich klang er bedrückt und ich wurde etwas besorgt. „Und wenn nicht dann, kaufst du mir einfach eins und schenkst es mir. geschenkt ist Geschenkt…“ „Josi! Wenn du einfach so zu mir kommst, kann sie mich anzeigen! Ich hab keinerlei Sorgerecht für dich! Außerdem will deine Mutter nicht, das du zu mir kommst!“ „Was…“ „Daniel? Schatzi?! Bist du da?!“ hörte ich eine Frauenstimme im Hintergrund. „Dad…“ er hatte aufgelegt. Wer war das, warum hatte er aufgelegt? Ich rief nochmal an, aber anscheinend war das Telefon aus. meine Welt brach zusammen, alles um mich herum brach einfach zusammen und eine Welle der Wut überrollte mich. Ich sprang auf und rannte nach unten. Mom saß auf den Sofa und sah fern. Die Tatsache, dass sie mal wieder Fernsehen schaute, ignorierte ich. „Was soll das!?“ schrie ich und blieb vor ihr stehen. „Was soll was?“ „Warum lässt du mich nicht zu Dad?!“ Tränen brannten in meinen Augen. „Du würdest ihn sogar anzeigen! Er ist mein Vater!“ „Ich will nicht, dass du dieses Schwein von meinem EX siehst!“ langsam wurde Mom auch wütend, doch das interessierte mich ein Dreck! „Du hast doch mit ihm Schluss gemacht, damit ohne schlechtes Gewissen mit Kelly vögeln kannst!“ klatsch. Ich taumelte, meine rechte Wange brannte, wo ihre Handfläche mich getroffen hatte. Ich bebte. „Dein ach so toller Vater, hat mit mir Schluss gemacht, weil er damals in L.A. eine andere gefunden hat, ein Model! Er war die ganze Zeit mit ihr zusammen, auch als er wieder hierher kam. Eines Tages, als ich von der Arbeit kam, war er nicht da. Er hatte nur einen Zettel hinterlassen: Maddy, ich ziehe nach L.A. . kein Wort der Erklärung.“ Mom schluchzte. „Nein…“ ich schüttelte mit dem Kopf. „Das ist alles nicht wahr! Du lügst!“ schrie ich sie an. „Gut, dann zeig ich’s dir halt.“ Sie ging Richtung Treppe, nach kurzem Zögern folgte ich ihr. Sie war in ihrem Arbeitszimmer und schloss ein kleines Schränkchen auf, zog das erste Fach auf und wühlte darin. Dann hielt sie mir einen kleinen Notizzettel vor die Nase. Er war mit Klebeband wieder zusammengeklebt wurden. Mit zitternden Händen nahm ich ihn. Er hatte ihn sogar unterschrieben. Haltlos schluchzend sank ich auf den Boden. „Sie haben sich getrennt, er liebt dich noch! Deswegen hatte er heut früh angerufen!“ ich klammerte mich an jeden Halm, den ich noch hatte. „Er hatte angerufen um mir zu sagen dass er sie heiratet! Den Ring den sie tragen wird sollte mal mir gehören!“ der Halm verschwand, ich fiel. Mom hatte ihre Hände zu Fäusten geballt, sie sah aus, als würde sie mich verprügeln wollen. „Das mit Kelly war anfangs nur Ablenkung! Doch dann hab ich mehr für sie empfunden und mir ging es gut! Und das hast alles zerstört!“ wir heulten beide, Mom’s Make-Up zerlief und hinterließ schwarze Spuren auf ihrer Wange und dem Kragen ihrer weißen Bluse. „DU hast alles kaputt gemacht Josi…“ schluchzte Ma, ehe sie aus dem Zimmer rannte, die Tür ihres Schlafzimmers zu knallte und abschloss. Ich las ihn immer wieder, doch ich begriff nicht. Wie konnte er Mom für ein Model verlassen? Wie konnte er sie heiraten! Ich riss die Kette von meinem Hals. Der Verschluss fiel klirrend irgendwo hin, der rest gegen die Wand.

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„Ich glaub’s nicht! Ich dachte deine Ma hat Schluss gemacht?“ ich schüttelte den Kopf. Dana und ich schwänzten die letzten beiden Stunden, ich hatte ihr alles erzählt. Ich umklammerte meine Beine, unfähig etwas zu sagen. Ich war geladen. Ich wollte auf etwas oder jemanden einschlagen. Ich wollte schreien, toben, etwas auseinander nehmen. Doch ich war zur Schule gegangen und hatte mir die Sprüche der anderen angehört. Ich sah verheult aus, das hatte ich auch fast die ganze Nacht getan. Dana hatte nicht gefragt, sie hatte mich in Ruhe gelassen und jeden, der etwas zu mir sagte, mit Giftblicken (die übrigens wirklich gut sind) zum Schweigen gebracht. Doch in der Pause hatte ihre Neugier dann doch gesiegt. „Scheiße…“ ich nickte nur. „Und was machst du jetzt, ich meine…oh mein Gott Josi, du musst völlig fertig sein!“ sie zog mich in ihrer Arme und ich schmiegte mich an sie. Das tut gut, doch es änderte nichts. „Wenn du irgendwas brauchst, ich bin da, okay. Von mir aus kannst du auch erst mal zu mir.“ Danas Stimme zitterte, sie drückte mir einen Kuss auf die Stirn.
Nach der Schule ging Dana mit mir nach Hause, ich holte meine Sportsachen, Ma war nicht zu Hause und ging mit zu ihr. „Du kannst wirklich bei mir schlafen, das ist wirklich kein Problem.“ „Nein, ich will noch mal mit meinen Vater reden.“ Ich strafte die Schultern und stieg aus dem Auto. „Okay, wir holen dich dann wieder ab.“ Danas Mutter lächelte mich an. Ich nickte, schloss die Autotür und rannte zum Eingang. Es schüttete und es war kalt. Es ging wohl auf den Herbst zu.

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Adam hatte mich besorgt angesehen, als er mich sah, fragte aber nichts. Ich versetzte den Boxsack einen weiteren Schlag, schon seit einer viertel Stunde. Ich war außer Atem, ich hatte Seitenstechen, mein Hals war trocken. Doch das war mir egal. Aber der Schmerz und vor allem die Wut ließ nicht nach. „Josi, jetzt mach mal Pause!“ rief Adam, doch ich machte weiter. Wieder liefen Tränen. Zwei starke Hände packten mich und zogen mich rückwärst. „Lass mich los!“ schrie ich und strampelte. Er ließ mich los und ich fiel auf die Knie. „Josi, was ist los? Beruhig dich!“ Adams besorgte Stimme drang in meinen Kopf. Ich sprang auf, drehte seine Hände auf seinen Rücken, warf ihn zu Boden und hielt ihn mit dem Knie unten. Er keuchte vor Schmerz. „Scheiße…“ „Was willst du eigentlich von mir Adam!?“ schrie ich ihn an, tränen tropften auf sein graues T-Shirt und Schweißtropfen. Plötzlich war es ruhig. Das raunen verschiedener Stimmen und das knallende Geräusch von Schlägen war verstummt. „Dich zum Essen einladen…“ ich ließ seine Hände los. „Was?“ „Darf ich dich zum Essen einladen?“ presste er hervor. Langsam stand ich auf. Ich wusste nicht, was ich fühlen sollte. Freude? Verwirrung? Spott? Ächzend erhob sich Adam und sah mich fragend an. „Okay.“ Sagte ich ohne darüber nachzudenken. Auch er sah etwas verwundert aus. „Was…du…okay?“ „Ja. Wann?“ Adam suchte nach Worten. „Äh…morgen? Um 6?“ „Ist gut. Miranda hat ja meine Adresse. Bis dann.“ Ich lächelte ihn an und ging. Als ich dann vor dem Zentrum stand, wurde mir klar, dass ich Date mit Adam hatte. ich schrie vor Freude auf und machte einen Freudensprung.

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Texte: Nicht kopieren-->sonst Haue!! XD
Tag der Veröffentlichung: 06.01.2012

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