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Sonne. Wärme. Zu heiß und zu stickig. Das Rauschen des Meeres…und das Gesänge ihrer Stiefschwester Sina. Christina Aguliera…super. Langsam öffnete sie die Augen und fand sich in dem Bett in ihrem Hotelzimmer wieder. Gerade eben, war sie noch in dem Brennenden Haus gewesen. Doch sie war froh, im Hotel zu sein und nicht zwischen den Flammen…in den Flammen…“Lea, jetzt steh endlich auf! Wir wollen Frühstücken!“ rief Leas Stiefmutter, dann rief sie Leas eine Stiefschwester die immer noch unter der Dusche war, um Längen freundlicher. Ihre andere Stiefschwester, Sina, kam ins Zimmer. Das lange blonde Haar nach hinten gesteckt. Langsam setzte Lea sich auf. „Jetzt steh auf! Ich hab Hunger!“ blaffte Sina sie an, nahm ihr Handy und ging wieder. Sie schwang ihre Beine aus dem Bett und tapste ins Badezimmer. Sophia stand vorm Spiegel und zupfte sich ihre Augenbrauen. „Ich weiß gar nicht was die alle so drängeln. Jeder brauch schließlich seinen Schönheitsschlaf. Bei dir ist das natürlich nicht nötig.“ Sie kicherte. Eine fiese Anspielung auf die rote Narbe auf Leas rechter Wange, die sich bis zu ihrer Taille zog. Die Haut darum war leicht rot, frisch verheilt und empfindlich. Lea fand, dass es grauenvoll aussah. „Ich könnte dieses Ding in deinem Gesicht versuchen zu überschminken…aber das wäre nur Verschwendung.“ Sie ging grinsend an Lea vorbei, raus aus dem Bad. Ihre Hände zitternden, Sie putzte sich die Zähne, zog sich an und kämmte ihr brünettes, gewelltes Haar nach vorn, so dass sie die Narbe verdeckten. Sophia musterte Lea spöttisch. Schließlich trug sie nur eine kurze Jeans und ein himmelblaues Top. Seeehr unschick. Leas beide Stiefschwestern dagegen- Minirock und Minikleid. Selbst ihre Stiefmutter hatte so was Knappes an. Lea schämte mich für die drei. Sie trottete ihnen hinterher, runter zum Büffet. „Hast du wieder schlecht geträumt?“ fragte Leas Vater, als er neben ihr stand und Wurst auf seinen Teller tat. Sie nickte. „Lea, ich kenne einen guten Psychologen und…“ „Ich will da aber nicht hin!“ zischte sie ihn an, nahm ihr Müsli und ging zu dem Tisch, wo die anderen saßen. Sina flirtete per Blickkontakt mit einem Mann, der mindestens über 20 war und 2 Tische weiter saß. Lea machte kehrt und setzte sich an einen anderen Tisch. Als Lea sich Nachschlag holte, kamen 2 Spanische Polizisten. Sie beachtete sie nicht weiter, auch als sie zu ihrer Familie gingen und Leas beide Stiefschwestern aufreizend mit den getuschten Wimpern klimperten. Lea war gerade dabei, Melonenstückchen auf ihren Teller zu tun, als einer der Polizisten hinter ihr stand. „Entschuldigung?“ er sprach gut Deutsch und hatte nur einen leichten Spanischen Akzent. Beides klang sehr gut. Langsam drehte Lea sich um. Er war gut aussehend, gebräunte Haut, schokoladenbraunes Haar, zu einer Igelfrisur frisiert und ein süßes grinsen. Leas Bauch kribbelte. „Ja?“ nervös nestelte sie an ihrem Top. Er erzählte etwas von einem Dieb der irgendwas gestohlen hatte-was es war weiß sie nicht mehr, jedenfalls fragte er dann, ob sie was Verdächtiges gesehen hätte. Lea hatte mit einem „Nein“ geantwortet und trotzdem schenkte er ihr ein strahlendes Lächeln. Es steckte sie an und Lea brachte auch ein kleines Lächeln zu Stande, auch wenn ihr nicht wirklich danach war. Er gab Lea eine Visitenkarte und mit kribbligen Händen nahm Lea sie entgegen. Doch dann tat sie einen ganz großen Fehler. Lea schob ihr Haar hinters Ohr und legte somit die Narbe in ihrem Gesicht frei. Sein Lächeln nahm etwas ab. „Schönen Urlaub dann noch.“ Dann ging er. Lea biss sich auf die Lippe und legte ihr Haar wieder nach vorn. „Der Typ war ja heiß.“ Sina trank ein Schluck Kaffee. Sophia nickte zustimmend. „Spanier sind generell heiß, Schwesterherz.“ Lea legte die Visitenkarte auf den Tisch. Beide sahen sie an, Lea ging wortlos hoch in ihr Hotelzimmer. Lea zog ihren schwarzen Totenkopfbikini an, Strandkleid trüber, Handtuch und ging runter. Vor dem Hotel waren die Polizisten-auch der heiße Spanier. Als er Lea sah, lächelte er ihr zu, Lea ließ nur verlegen ihr Haar noch vorn fallen. Sie war gerade auf dem gekiesten Weg, runter zum Strand, als er plötzlich neben ihr auftauchte. „Hi.“ „Hi.“ Ohne ihn anzusehen ging Lea weiter. „Sag mal…ich weiß ich bin im Dienst aber…wir können ja mal was zusammen machen?“ „Wenn du nicht im Dienst bist?“ „Ja, was spätestens heute Abend, 6 Uhr Ortszeit passieren wird.“ Lea überlegte und war kurz dazu „Nein“ zu sagen, doch dann dachte sie sich, dass sie ihren beiden Stiefschwestern damit eins auswischen konnte. „Wieso nicht. Was schlägst du vor?“ „Tanzen?“ „Hä?“ „Ja, meine Mutter ist Tanzlehrerin und…sagen wir‘s so ich habe eine Wette verloren.“ „Ich kann nicht Tanzen.“ „Das lernen wir ja dann. Ich hol dich…halb sieben ab. Vor deinem Hotel. Und jetzt muss ich, sonst riskier ich meinen Job. Achso, ich bin Adrián.“ „Lea.“ „Okay Lea…wir sehen uns.“ Schon war er weg. Lea lächelte Seelig und ging weiter. Das Wasser war herrlich, aber es wurde ihr langsam zu voll.
„Wo warst du?“ fuhr ihre Stiefmutter Lea an, als sie ins Hotelzimmer kam. „Am Strand.“ „Hättest du nicht Bescheid sagen können?“ „Hätte ich…“ Lea nahm ihre Hautcreme. „Wir wollen heut Abend in eine Bar, willst du mit?“ fragte Leas Vater. „Mit der gehe ich nirgendswo hin!“ „Sophia! Also?“ „Nö, hab schon was anderes vor.“ „Was?“ Sina sprang aufs Sofa. „Ich geh zu einem Tanzkurs.“ Lea ging in Richtung Badezimmer. Sie hörte Sophia noch spöttisch lachen, dann verschwand Lea ins Bad. Behutsam rieb sie die Creme auf die empfindlichen Stellen, an der Narbe. „Lea? Kann ich reinkommen?“ „Komm rein Papa.“ „Du gehst wirklich zu einem Tanzkurs?“ „Ja, ich wurde eingeladen.“ „Schön…“ „Hör mal Papa. Ich komm schon klar.“ Lea lächelte ihn kurz an. „Mit wem gehst du hin?“ „Er ist Polizist und seine Mutter ist die Tanzlehrerin.“ Ihr Vater sah etwas erleichtert aus. „Gibt’s noch was?“ „Nein.“ „Okay.“ Lea ging raus. „Wollen wir dann etwas zu zusammen zu Mittag essen?“ Ihre Stiefmutter schloss den roten Nagellack. „Gerne.“ Leas Vater küsste seine neue Frau. Lea versetzte das einen schmerzhaften Stich. Mit Tränen in den Augen, wandte sie sich ab. Sophia grinste höhnisch. „Was hast du denn, kleine Lea?“ sagte Sophia süß und rekelte sich auf dem Sofa. „Nichts…“ Lea wischte sich die Tränen aus den Augen. Sophia stand auf. „Halt dich von Adrián fern, kleine Schlampe! Er gehört mir!“ zischte sie Lea ins Ohr, die zuckte zusammen. „Sina!“ rief Sophia ihre Schwester, die mit ihrem Handy in der Hand Sophia hinterher trottete. Das mit den auswischen klappt wohl doch nicht…, dachte Lea. „Lea! Komm, wir wollen gehen!“ rief ihre Stiefmutter. Schnell lief Lea raus auf den Flur, wo sie schon auf sie warteten. Sie gingen in ein Restaurant am Strand, doch Lea schmeckte das Essen nicht, vor allem weil Sophia ständig mit dem Kellner flirtete. „Papa, kann ich gehen?“ fragte Lea leise. „Wieso denn?“ „Mir ist das Essen vergangen.“ Lea wollte gerade aufstehen, doch ihr Vater griff nach ihrer Hand und schüttelte kaum merklich den Kopf. Also war Lea dazu gezwungen, weiter dazu sitzen und in ihrem Essen zu stochern, während Sophia ständig flirtete. Lea wusste selbst nicht, wieso sie das so störte. „Sophia, könntest du bitte damit aufhören?“ bat sie dann ihre Stiefschwester. „Ich lass mir von dir doch nichts sagen.“ Sie trank von ihrer Cola und warf gleichzeitig dem Kellner einen verführerischen Blick zu. „Kann ich jetzt gehen?“ „Nein Lea. Sophia, reiß dich bitte zusammen.“ Ermahnte Leas Vater Sophia, die grinste Lea nur an. Der Vormittag schien für Lea unendlich. Aber auch Sina schien genervt und beide waren froh, als sie endlich gingen. „Ich glaube der Typ wollte nichts von dir Sophia.“ „Wie kommst du denn da drauf Schwesterherz? Der hat mich angehimmelt.“ „Ja, dann hätte er dir seine Nummer gegeben und nicht mit seiner Verlobten telefoniert.“ Sina lief neben Lea, die das ziemlich seltsam fand, dass ihre Stiefschwester so etwas tat. Sophia stolzierte vorneweg. „Können wir noch zum Strand gehen?“ Sina sah ihre Mutter an. „Von mir aus. aber erst zum Hotel.“ Lea fand das Verhalten von Sina recht seltsam, denn plötzlich fing sie an mit ihr zu reden. In einem freundlichen Ton. Wie Schwestern halt. Sophia warf den beiden nur wütende Blicke zu. Ab da hatte sie Sina auch auf den Kieker, wie Lea fand. Doch Lea verstand sich mit Sina sehr gut. „Ich kann dir ja ein Kleid von mir leihen. Und darf ich deine Haare machen? Du hast so schönes Haar.“ Lea kicherte. Die beiden lagen im Sand. „Mich nervt Sophia auch. Und wegen den dummen Sprüchen…tut mir leid.“ Sina legte ihre Hand auf Leas Knie. „Ach, geht schon.“ „Bin ich ja beruhigt. Aber erzähl mal! Wie ist er so?“ „Wer?“ „Dein Tanzpartner?“ „Adrián? Er ist super nett, sieht gut aus…und wie er erst meinen Namen ausspricht…“ sagte Lea verträumt. „DU bist ja richtig verliebt. Wie süß.“ Sina hatte eine Muschel ausgegraben. „Sina? Vermisst du deinen Vater?“ „Ja…sehr. Aber deiner ist auch ganz nett.“ Die beiden Mädchen redeten weiter und Lea erfuhr etwas mehr über Sina und plötzlich sah Lea ihre Stiefschwester ganz anders. Leas Vater beobachtete die beiden, während sie zurück zum Hotel gingen und war erleichtert, dass seine Tochter sich endlich mit Sina versteht. Ein kleiner Fortschritt. Sophia hingegen, schlurfte böse dreinblickend den beiden hinterher.
„Wie wäre es mit dem?“ Sina hielt ein zartrosa Kleid in der Hand. Lea schüttelte den Kopf. „Hast du nichts Blaues?“ „Mh, mal schauen.“ Sina wühlte weiter in ihrem Kleiderschrank und Lea fragte sich abermals, was Sina alles für Klamotten mitgeschleppt hatte. Sina brachte ein azurblaues Ballonkleid zu Tage. „Ich wusste gar nicht dass ich so etwas habe. Wie wäre es mit dem?“ „Ich probiere es an.“ Lea nahm das Kleid. Es passte perfekt. „Du siehst umwerfend aus Lea. Jetzt gehst du unter die Dusche, dann mach ich dir die Haare.“ Sina schob Lea ins Badezimmer. „Lass dir nicht so viel Zeit!“ rief sie noch. Also ging Lea schnell duschen, als sie fertig war, wurde sie schon von Sina erwartet. Als sie die ganzen Haarbürsten, Haarspray und so etwas sah, biss sie sich auf die Lippe. „Setz dich!“ wurde Lea aufgefordert. Unsicher setzte sie sich. Sina stand hinter ihr und überlegte. Leas Handy klingelte. Ihre Mutter. „Und mein Schatz? Wie ist der Urlaub?“ „Es ist warm und zu viele Menschen.“ „Nichts für deine Klaustrophobie.“ Scherzte ihre Mutter. „Mh…“ „Erzähl mal. Was ist so los?“ „Naja…ich gehe heute zu einem Tanzkurs…“ „Einem Tanzkurs! Wie ist denn das passiert?“ „Ich wurde eingeladen.“ Sina fing an, Leas nasses Haar zu bürsten. „Ich wurde eingeladen…“ „Von einem Polizisten!“ rief Sina. „Polizisten? Wer war das!“ „Sina.“ „Ach, hallo Sina.“ „Hey Caroline!“ Sina legte die Bürste bei Seite. „Ich mach deiner Tochter grad die Haare.“ „Oh, schön. ich dachte ihr versteht euch nicht.“ „Jetzt schon.“ Lea sah aus den Augenwinkeln, wie Sina in einer ihrer Beautyzeitschriften sah. „Also zurück zum Thema. Ein Polizist hat dich zu einem Tanzkurs eingeladen? Ich wusste gar nicht, das Spanier so drauf sind.“ „Ich auch nicht Mama. Aber er ist voll nett.“ „Wie heißt er?“ „Adrián.“ „Wie alt ist Adrián?“ „19…“ antwortete Lea zaghaft, schließlich wusste sie es nicht genau. Sina sprühte ihr etwas ins Haar, was nach Erdbeere roch. „Das sind 3 Jahre Altersunterschied, Lea. Hast du dir das gut überlegt?“ „Mama, ich geh doch nur zum Tanzen.“ „Trotzdem.“ „Ihr müsstet jetzt Schluss machen, ich muss dir die Haare föhnen, Lea.“ „Na dann, viel Spaß noch süße. Schönen Gruß an alle ja?“ „Hab dich lieb. Tschüss.“ Lea legte auf, bevor ihrer Mutter noch etwas einfiel. Ja, ihre Chaotische Mutter, die immer was zu erzählen und zu tratschen hatte. Sina föhnte ihr also die Haare und drehte Lea dann ein paar Locken ins Haar. Als sie mit ihrem Werk zufrieden war, war Lea erleichtert die Prozedur überstanden zu haben. „Jetzt noch ein wenig Make-Up, dann bist du fertig.“ Sina hatte schon mehrere Schmink-Utensilien in der Hand. „Ich will dich ja nicht bremsen aber, Wimperntusche und Lipgloss reichen.“ „Und etwas Kajal. Halt still!“ der Lipgloss hatte Melonengeschmack, fiel Lea danach auf. „Okay, das reicht.“ Schnell stand sie auf, bevor Sina noch mehr davon auf ihre Lippen schmieren konnte. „Und? Wie gefällst dir?“ Sina zupfte noch etwas an Leas Haar. Lea war froh, dass man die Narbe nicht so sah und alles in allem sah toll aus. „Ich muss mich öfters von dir schminken lassen. Danke Sina.“ „Hey, du bist meine kleine Schwester. Da ist das doch Ehrensache. Und jetzt zieh dir ein paar Schuhe an und zisch ab, sonst kommst du noch zu spät!“ Sina schupste Lea zur Tür, wo sie ihre schwarzen Ballerinas anzog. „Komm nicht zu spät, hast du den Schlüssel?“ „Ja Papa. Bis später.“ Lea hastete durch den Flur runter zur Lobby. Adrián wartete schon auf Lea, aus Angewohnheit, schaute er stirnrunzelnd auf die Uhr. Lea rannte fast in ihn rein. „Ups. Bin ich zu spät?“ „Nein. Peinlich pünktlich.“ Adrián drückte Lea einen Kuss auf die Wange-wovon er selbst überrascht war. Er grinste, als Lea etwas errötete. Beide sahen sich an, bis sich Lea räusperte. „Gehen wir?“ „Oh, natürlich.“ Er bot Lea seinen Arm an, Lea nahm ihn. Sie fühlte sich wie eine Prinzessin. Lea, das ist albern! Fuhr sie sich in Gedanken an. „Wo kommst du eigentlich her?“ fragte Adrián in die peinliche Stille hinein. „Aus Berlin.“ „Öhhm…das ist eure Hauptstadt oder?“ „Genau. Naja, ich habe in Berlin gewohnt. Dadurch, dass meine Eltern sich getrennt haben und mein Vater das Sorgerecht hat, musste ich in eine Kleinstadt ziehen. Und in Berlin wohnt meine beste Freundin…“ „Oh…wohnt deine Mutter dort?“ „Ja…in unserem Alten Haus. Ich bin fast jedes Wochenende in Berlin. Wenn du mal dort sein solltest, rate ich dir, dich mit der Bahn fortzubewegen.“ „Okay, ich will da nämlich Studieren.“ Lea blieb stehen. „Ich dachte du…“ „Wärst Polizist? Ich brauch das Geld, für mein Studium. Das was meine Eltern verdienen ist nicht gerade viel.“ Er zog Lea weiter. Lea war etwas verwirrt. Adrián lachte über ihren Gesichtsausdruck. „Hab ich dich jetzt überrumpelt.“ „Ja…“ „Wenn ich in Berlin bin, komm ich dich besuchen und zeigst mir die Stadt.“ Er strich Lea zärtlich durchs Haar. Unter der Berührung zuckte Lea zusammen. „Perdón.“ Unter seinem Lächeln hätte Lea dahin schmelzen können. Sie waren vor dem Tanzstudio angekommen und Lea fiel wieder ein, was sie Adrián eigentlich fragen wollte. Doch bevor sie das konnte, kamen 2 Jungen auf sie zu-Spanier. Adrián unterhielt sich kurz mit den beiden auf Spanisch. „Das sind meine Kumpels: Efraim und Marcos.“ Efraim war ziemlich groß, wie Marcos. Unwillkürlich wich Lea zurück. Beide schüttelten ihr die Hand. „Also, dann geh ich mal meine Wettschulden einlösen.“ Adrián legte seinen Arm um Leas Hüfte und zog sie in das Tanzstudio. Eine hübsche Frau- der Adrián ziemlich ähnlich sah-kam ihnen entgegen. „Hallo. Hast du sie bestochen?“ „Mutter…“ beide diskutierten kurz auf Spanisch, dann lächelte Adriáns Mutter Lea an. „Na dann, wenn deine Freunde nicht mitmachen, sollen sie sich irgendwo hinsetzten.“ Sie ging zu einer kleinen Gruppe. „Spanischer Tanz?“ „Was?“ „Nun, du nimmst mich mit hierher, ohne mir zu sagen was wir hier lernen.“ „Walzer…“ „Was!“ Leah schrie etwas zu laut, denn ein paar Leute drehten sich zu ihr um. „Meine Mutter macht das für Touristen und ich weiß dass das schräg ist.“ Seine Mutter hielt eine Eröffnungsrede, auf die sich Lea nicht konzentrieren konnte. Denn sie dachte nur an Adriáns starken Arm, der um ihrer Hüfte lag. Lea fand die ganze Aktion mit dem Tanzkurs für Touristen wirklich etwas seltsam, doch es waren viele Leute da, nicht nur Touristen. Sie und Adrián lachten viel und Lea kam sich sehr ungeschickt vor. Doch sie hatte Spaß. „Du hast das ziemlich gut gemacht. Du darfst bloß nicht so schnell machen. Mein Sohn kommt mit so viel power nicht zurecht.“ Adriáns Mutter zwickte ihren Sohn in die Wange. Er gab Lea ein Glas Rotwein. Zögernd, nahm sie es entgegen. „Du hast das aber wirklich schon gut gemacht.“ Er nippte an dem Wein. Lea tat es ihm nach, verzog aber das Gesicht. Adrián lachte. „Igitt! Wie kann man nur so etwas trinken?“ „Sektsäufer.“ „Was?“ „Nichts…“ Lea boxte ihn gegen die Schulter, dann stellte sie angeekelt das Weinglas weg. „Also, warum bist so gut?“ „Als ich 6 war, hatte ich einen Ballettkurs.“ „Ach echt.“ „Hab nach meinem ersten Auftritt aufgehört.“ „Wieso?“ „Ich bin hingefallen und hab mich zum Affen gemacht. Meine Lehrerin war stock sauer, meine „Mitschülerinnen“ haben mich gehänselt.“ „Du arme.“ „Machst du dich lustig über mich?“ „Nein! Das würde ich nie wagen.“ Adrián beugte sich zu Lea und ihre Lippen berührten sich fast. Doch Lea wich zurück. „Wo sind deine Freunde?“ Er sah sich um. „Denen ist bestimmt langweilig geworden. Du sag mal…“ er rieb sich mit dem Handrücken die Nase, was Lea…süß fand. „Ja…“ sie wurde nervös. „Wir können ja dann noch an den Strand gehen…dann…wenn du willst und Zeit hast.“ „Ja klar. Ich habe alle Zeit der Welt…“ Lea hielt inne, hatte sie das gerade wirklich gesagt? „Schön. es geht weiter.“ Er zog Lea zurück auf die Tanzfläche. Diesmal klappte es besser.
„Tschüss Lea. Komm nicht zu spät nach Hause Adrián.“ Verabschiedete sich die Mutter von Adrián. „Bis dann…“murmelte er nur und zog Lea raus. „Deine Mutter ist nett.“ „Naja….“ Lea lehnte sich an seinen Arm. Die beiden gingen runter zum Strand, es war bereits schon dunkel. Lea genoss die Zeit mit Adrián und vergaß alles andere. Wellen umspielten ihre nackten Füße, sie konnte das Meer riechen. Mit geschlossenen Augen hielt sie Adriáns Hand und ließ sich von ihm führen. „Lea?“ „Ja?“ „Du musst mir nicht antworten aber…woher hast du die Narbe?“ Adriáns Stimme wurde zu einem flüstern. Lea blieb stehen und öffnete ihre Augen. „Es war vor…einen Monat oder so.“ er zog Lea runter in den Sand. „Meine Freundin und ich, wir waren auf einer Party die einer aus unserer Klasse veranstaltet hatte. Naja wir waren da und…ich kann mich nicht ganz erinnern. Jedenfalls schrien alle plötzlich durcheinander. Alle schrien nur, dass es brannte. Ich hab nach meiner Freundin gesucht…sie war in diesem Raum…“ Lea fing an mit schluchzen. „Es war total heiß und alles voller Flammen. Dann…ach keine Ahnung. Ich bin aufgewacht…und da lag sie. Unter Schutt…völlig verbrannt! Es war schrecklich…“ immer mehr Tränen flossen aus Leas bernsteinfarbenen Augen. „Dann bin ich im Krankenhaus aufgewacht. Und während ich im Koma lag…hatte mein Vater diese blöde Kuh geheiratet und ich habe Sophia als Stiefschwester!“ „Ist sie denn so schlimm?“ „Schlimm?! Sie ist…ach keine Ahnung. Für so etwas gibt es keine Bezeichnung!“ „Das mit deiner Freundin tut mir leid. Aber dafür kannst du nichts…“ „Ich hätte sie nicht allein lassen dürfen!“ Lea wollte aufspringen, wegrennen. Doch Adrián, hielt sie am Handgelenk fest. Sie fiel in seine Arme und seine Lippen legten sich auf ihre. Lea war völlig überrascht und wollte sich wehren, aber Adriáns Lippen waren so warm und zärtlich. Auch Adrián war überrascht, da er eigentlich gar nicht vor hatte sie so zu überfallen. Aber er wollte nicht dass sie geht, wollte sie eigentlich nur zurück auf den Boden ziehen. Dann hat sich das alles so ergeben. Doch im nach hinein, war er darüber froh, sonst hätte er es sich nie getraut Lea seine Gefühle für sie zu erzählen. Aber Lea empfand anscheinend das gleiche für ihn, wie er für sie. Sonst würde sie den Kuss nicht erwidern…oder? Dass sie es überhaupt zuließ wunderte Adrián. Schließlich kannten sie sich erst seit dem Tag. Vielleicht ist sie auch so eine Aufreißerin wie die anderen… dachte er, schob den Gedanken aber gleich wieder bei Seite. Lea nahm ihre Lippen von seinen, ihr war schwindelig durch das enorme Glücksgefühl und ihre Lippen prickelten. Adrián strich ihre Haare hinters Ohr und strich über die Narbe. Lea spannte sich an, bis er seine Hand wegnahm. Er küsste sie sanft auf die Wange. „Soll ich dich zurück zum Hotel bringen?“ Lea wollte nicht, dass dieser Moment zu Ende geht. Doch sie war müde und als Adrián sie auf die Füße zog, schwankte sie. Sie schlenderten zurück zum Hotel und bevor er ging, zog Lea ihn zu sich runter und küsste ihn. „Sehen wir uns morgen wieder?“ fragte sie dann mit einem flehenden Blick. „Ich muss Nachmittag arbeiten…ich hol dich morgen halb 8 ab und wir gehen zusammen Frühstücken.“ „Klingt gut.“ Lea strich ihm durch das stachelige Haar. Adrián zog einen Zettel und einen Stift aus der Tasche und schrieb seine Nummer auf. Den Zettel gab er dann Lea. „Ruf an, wenn was ist.“ „Okay…“ Adrián küsste Lea noch einmal zärtlich, dann sagte er: „Schlaf schön. Bis morgen.“ „Ja…bis morgen.“ Lea blieb so lange stehen, bis sie ihn nicht mehr sah. Sie hatte Schmetterlinge im Bauch. Fröhlich summend ging sie zum Hotelzimmer und fand es leer vor. Die anderen-also ihr Vater, Stiefmutter und ihre beiden Stiefschwestern waren wohl noch in der Bar. Lea entkleidete sich, sprang unter die Dusche und kroch in ihr Bett. Sie ließ den Tag noch einmal Revue passieren. Dann schlief sie ein.
Die Sonnenstrahlen kitzelten sie und Lea wachte auf. Alles erschien ihr viel freundlicher. Doch als sie dann auf die Uhr sah… „Oh mein Gott!“ sie stürzte aus dem Bett ins Badezimmer. In Rekordzeit hatte sie sich gewaschen und angezogen. Ihre Haare waren ein heilloses Durcheinander. Selbst nach 3- Mal durchkämmen. Schnell band sie sie zu einem Pferdeschwanz. „Lea? Wo willst du hin?“ Leas Vater hielt sie am Ellenbogen fest, während Lea in ihre Ballerinas schlüpfte. „Frühstücken.“ „Yvonne ist noch nicht fertig.“ „Schön. Ich bin aber spät dran Papa!“ „Lea! Wie war dein Abend?“ Sina tauchte neben Lea auf. „Oh, schön. Ich erzähl’s dir später okay? Ich muss los.“ Lea rannte zur Tür, ohne auf ihren Vater zu achten. Doch sie blieb abgrubt stehen, als sie Sophia und Adrián zusammen vorm Hotel sah.
„Lea war gestern noch aus…“ „Ja. Mit mir.“ „Ich meine nach eurem…Date.“ Sophia grinste. Adrián zog eine Braue hoch. „Ehrlich.“ „Da ist sie.“ „Entschuldige, bin zu spät!“ Lea kam schlitternd zum stehen. „Entschuldige, ich hab total verschlafen…“ Adrián unterbrach sie, indem er sie küsste. „Schon okay. Los, wir gehen. Tschau Sophia.“ Er legte einen Arm um Lea und zog sie mit. Sophia stand völlig perplex da. „Ist das deine Stiefschwester?“ „Ja. Leider. Du, ich war gestern müde und deswegen habe ich so lange geschlafen und mein Wecker hat nicht geklingelt.“ „Ich glaube es dir doch, Lea.“ „Kann ja sein das dir Sophia was anderes erzählt hat.“ „Hat sie auch. Aber ich glaube sicher nicht dieser Schnepfe.“ „Danke.“ Lea war am Verhungern und war froh als sie endlich etwas essen konnte. Das Frühstück im Hotel war zwar etwas vielseitiger, aber sie fand‘s trotzdem lecker. „Was machen wir heute?“ als Lea das fragte, schreckte Adrián auf. „Adrián? Alles Okay?“ Lea legte ihre Hand auf seine. „Ich…ich muss dann zur Arbeit. Entschuldige Lea. Ich hab erst wieder morgen Abend Zeit. Es geht nicht anders, ich brauch das Geld.“ Entschuldigend sah er Lea an. „Okay. Da hat mein Vater wenigstens keinen Grund mir auf die Nerven zu gehen, weil ich so wenig Zeit mit meiner Familie verbringe.“ „Schön. wir sollten ihm keinen Grund dazu geben.“ Adrián stand auf und streckte die Hand nach Lea aus. es dauerte einen Moment, bis Lea verstand, seine Hand ergriff und die beiden verließen das Kaffee. Lea trödelte etwas um Zeit zu schinden. „Lea, ich will dich nicht enttäuschen aber, ich muss vor der Arbeit noch was erledigen.“ Adrián zog Lea zu sich ran um sie zu küssen. „Ich komm ja schon.“ Lea lief ihm weiter hinterher. „Adrián? Eins finde ich seltsam.“ „Was denn?“ er lächelte Lea an. „Mir kommt es so vor, als würde ich dich kennen…nicht erst seit gestern.“ Lea war es nicht sofort aufgefallen, erst an dem gestrigen Abend, als sie in ihrem Bett lag. Der Klang, wie Adrián immer ihren Namen sagte, kam ihr sehr bekannt vor…wie seine Augen. Die schönen, meerblauen Augen, in denen man sich verlieren kann. Lea hatte schon einmal in sie gesehen…doch die Erinnerung war ziemlich verblasst. „Das kommt dir nur so vor Lea.“ Er zog sie weiter. „Nein Adrián!“ Lea blieb abermals stehen. Doch plötzlich gaben ihre Beine unter ihr nach. Adrián fing sie schnell auf. „Alles okay?“ „Mir ist nur schwindlig…“ Lea fand es seltsam. Gerade eben ging es ihr noch gut. Ein seltsames Piepen dröhnte in ihren Ohren. Werde ich jetzt vollkommen verrückt? „Lea?“ sie sah zu Adrián, der sie besorgt ansah. „Lea, bitte wach auf.“ „Mama…“ „Ich bin hier mein Schatz. Bitte wach auf.“ „Ich bin doch wach…?“ Lea dachte, ihre Mutter gehört, in ihre bernsteinfarbenen Augen geblickt und in einem Krankenhausbett gelegen zu haben. Doch als sie ein paar geblinzelt hatte, war sie wieder in Spanien und lag in Adriáns Armen. „Lea. Deine Mutter ist nicht hier.“ Er strich Lea das Haar zurück und strich über ihre Schläfe, doch sie zuckte zurück. Denn wieder kam ihr diese Berührung so vertraut vor. „Dein Vater macht sich sicher Sorgen, Lea.“ Adrián zog Lea wieder auf die Beine. Schweigend gingen sie zurück zum Hotel. Lea ging die ganze Sache nicht aus dem Kopf. Was war gerade passiert? „Leg dich ein wenig hin. Ich ruf dich an, versprochen.“ Lea legte die Arme um seinen Hals und sie küssten sich. Lea wollte ihn nie wieder los lassen. Sie sah Adrián noch nach, als sie zum Hotel blickte, entdeckte sie Sophia. Die höhnisch grinsend am Eingang stand. „Ihr seid so ein süßes Paar.“ Sie stieß sich von der Wand ab. „Hatte ich dir nicht gesagt, du sollst dich von Adrián fern halten?“ Sophia kam Lea gefährlich nahe. „Hör auf, mir ständig in die Quere zu kommen, kleine Lea.“ Sophia gab ihr einen Stoß und ging ins Hotel. Lea wartete, als sie sich sicher war, ging sie ebenfalls in das Hotel. Hoch zu dem Zimmer in dem sie wohnten. Ihr Vater sah sie nur wütend an, Sina zog sie gleich in ihr Zimmer. „Jetzt erzähl!“ „Was….“ „Na, wie es gestern Abend war.“ „Also wir waren bei diesem Tanzkurs…“ „Hats Spaß gemacht?“ „Ja. Sehr sogar. Dann waren wir noch am Strand. Und wir haben uns geküsst…“ „Ehrlich! Wie cool! Wie war’s? Ich will jede Einzelheit wissen!“ Sina machte es sich auf Leas Bett bequem. „Was soll ich da erzählen? Es war toll und… unbeschreiblich.“ „Habt ihr es gemacht?“ „Was?“ „Na…es getan?“ „Nein! Wie kommst du nur auf so etwas?“ „Ich frag ja nur…wann trefft ihr euch wieder?“ „Morgen Abend.“ Sina verzog das Gesicht. „Erst. Oh man. Vielleicht hat er noch eine andere?“ „Nein. Er muss arbeiten. Er brauch das Geld, für sein Studium.“ „Was will er denn Studieren?“ „Weiß nicht. Aber er will in Berlin Studieren.“ „Da könnt ihr euch dann jedes Wochenende sehen.“ „…eigentlich hatte ich vor zu meiner Mutter zu ziehen. Auch wenn Papa das Sorgerecht hat.“ „Das kann schwer werden…“ „Ja.“ Seufzte Lea. Ihr Vater kam ins Zimmer, er hielt ihr Handy in der Hand. „Deine Mutter.“ Lea riss ihm das Handy aus der Hand. „Mama?“ sie winkte ihren Vater raus. „Hey Lea. Wie war es gestern?“ also erzählte Lea noch einmal alles, verschwieg aber die Sache von vorhin. „Da hast du ja einen richtigen Glückstreffer gelandet. Du hast etwas mehr Glück als ich…“ „Och Mama…die nächsten Ferien fahren wir nur wir beide hier her. Okay?“ „Liebend gern. Hast du schon deinem Vater von deinen Plänen erzählt?“ „Nein. Wie auch? Ich erwisch ihn nie allein und Yvonne guckt immer nur wütend wenn ich sie bitte uns allein zu lassen.“ „Da musst du warten bis ihr wieder zu Hause seid. Ach, Janine hat angerufen. Sie vermisst dich und sie will das du endlich aufwachst…“ Lea rutschte beinah das Handy aus der Hand. Janine ist doch tot… „Lea! Hallo?! Bist du noch da?“ „Ja…“ „Ist alles in Ordnung Lea? Unsere Nachbarin hat dir nur einen schönen Gruß zukommen lassen.“ „Ich vermiss dich nur so…und Berlin.“ Lea wischte sich die Tränen weg. „Ich vermiss dich auch mein Schatz. So, jetzt muss ich Schluss machen. Ich muss noch einen Text übersetzten. Tschüss mein Schatz.“ „Hab dich lieb Mama.“ Traurig legte sie das Handy weg. Sina umarmte sie. „Mädels, wir wollen eine kleine Sightseeing Tour machen.“ Rief Leas Stiefmutter. „Sightseeing Tour.“ Trällerte Sina und verschwand in ihrem Zimmer. Lea nahm ihrem IPod, Sonnenbrille und Sonnenhut aus dem Schrank. Sophia stand vor dem Spiegel im Flur und legte sich wieder Tonnen von Make-Up auf. Sina stellte sich neben sie und kämmte ihre blonde Mähne. Doch sie wurde von ihrer Mutter weggeschupst, da die sich auch noch Schminken musste. Lea verdrehte die Augen. „Deine Mutter hat erzählt, dass du nach Berlin ziehen willst.“ Sagte ihr Vater plötzlich. Lea drehte sich erschrocken um. Er packte gerade die Cybershot Kamera ein. „Lea, darüber haben wir doch schon gesprochen.“ „Kann ich mir denn nicht selbst aussuchen wo ich leben will? Ich habe keine Lust ständig hin und her reisen zu müssen. Ich gehe in Berlin zur Schule, dort sind meine Freunde und meine Mutter.“ „Dort wirst du aber immer daran erinnert…“ „Das werde ich bei uns zu Hause auch. Und ich werde ständig daran erinnert das du für diese blöde Kuh von Yvonne dich von meiner Mutter getrennt und ihr das Herz gebrochen hast…“ beide sahen sich an. Lea drehte sich weg und ging zur Tür raus. Es dauerte noch 10 Minuten, ehe die anderen kamen. „Du Lea? Wenn wir wieder zu Hause sind, dann melde ich dich für die Schule an.“ Erzählte Leas Stiefmutter. Sie meinte die kleine Schule in ihrer Kleinstadt. „Das ist aber nur eine Mittelschule. Und ich will aufs Gymnasium.“ „Lea, in der Nähe ist kein Gymnasium…“ „Deswegen will ich wieder nach Berlin.“ Lea ging an Yvonne vorbei. Sina hakte sich bei Lea ein. Bis zu der Gruppe, die sich um den Führer gescharrt hatten, lief sie neben Lea her doch dann hatte sie sehr schnell jemand anders-männliches entdeckt. Der schien ziemlich begeistert von Sina zu sein denn immer wenn seine Eltern nicht hinsahen, legte er seine Hand auf Sinas Hintern, die diese-für Lea ziemlich Intime Geste mit einem verspielten Kichern erwiderte. Lea lief der Gruppe gelangweilt hinter her, ihren IPod in der Hosentasche und die Kopfhörer in den Ohren. Während sie Far East Movement-sie wusste gar nicht, das sie das Album noch drauf hatte- hörte, sah sie sich mit deutlichem dessinteresse alte Gebäude an. Irgendwann ließ sie sich von ihrem Vater eine Wasserflasche geben. Sonst geschah nichts Besonderes an diesem Nachmittag, außer dass sie sich einen Sonnenbrand am linken Arm hatte.
„Er schreit schon nach mir…ich komme Pool!“ Sina ließ sich auf ihr Bett fallen. „Du hast einen Sonnenstich Sina.“ Lea reichte ihr ein Glas Wasser. Aber das hatte Sina wirklich. Sie war total aufgedreht. Was mit ihrer neuen Bekanntschaft passiert war, wusste Lea nicht. Alle machten sich für den Pool fertig, weil keiner großartig Lust hatte, runter zum Strand zu gehen. Außer Lea. Die blieb im Zimmer. Ihre Haut vertrug kein Chlor und dasitzen und zusehen wie die anderen im Pool planschen und Sophia sich wieder ein nächstes Opfer sucht wollte sie nicht. Sie schloss die Tür hinter ihnen und genoss die Einsamkeit. Aber nicht lange. Sie sehnte sich nach Adrián und seinen Lippen. Seufzend legte sie sich auf ihr Bett, trank von ihrer kalten Limonade und starrte die weiße Decke an. Sie war schon einmal mit ihrer Freundin Janine und deren Eltern in Spanien gewesen und hat es viel besser gefunden. Nagut…da war ihr Leben noch anders, Janine lebte noch und keine Narbe zeichnete Lea. Sie nahm eine nasse Haarsträhne, die nun nach dem Duschen nicht mehr brünette sondern braun waren zwischen zwei Finger. Ihre Haare rochen nach Kiwi. Sie mochte eigentlich keine Kiwis…hatte aber eine Haarwäsche die nach Kiwi roch… Sie strich die Haarsträhne nach hinten und schüttelte den Kopf. Wahrscheinlich Sonnenstich und Müdigkeit. Dachte sie sich, drehte sich zum Fenster, dann war sie eingeschlafen. Ein kleiner stechender Schmerz in ihrem Arm…leise Stimmen…sie schreckte aus dem Schlaf. Sie konnte Sina reden hören, die mit Jemand telefonierte. Ihr Freund. Sina lag bäuchlings auf dem Sofa und baumelte mit den Beinen. „Hey Lea.“ Sagte sie kurz und wandte sich wieder ihrem Handy zu. Verschlafen tapste Lea zu der kleinen Minibar und zog aus dem kleinen Kühlschrank eine Wasserflasche. Sie hatte höllische Kopfschmerzen. Sonnenstich. Als sie auf die Uhr sah, war es kurz vor 6 Uhr abends. Sie hatte eine halbe Stunde geschlafen. Sie hörte, wie sich Sina von ihrem Jon verabschiedete. „Wo ist Papa und Yvonne?“ Lea schraubte die Wasserflasche auf und machte den Fernseher leiser. „Essen. Sophia ist mit ihrer neuen Flamme verschwunden. Prachtkerl…“ sie legte das Handy auf den Tisch. „Wieso bist du noch hier?“ „Ich…weiß auch nicht…“ „Was ist mit dem Typen von heut Nachmittag?“ „Ich habe einen festen Freund, hab aber mit nem Österreicher geknutscht…ich komm mir echt dumm vor. Zum Glück hat das Sophia das nicht gesehen.“ „Ja…“ „Was machen wir hübschen noch?“ „Keine Ahnung.“ „Das ist so kacke. Ich hab mir das echt anders vorgestellt. Aber Disco ist nicht drin… Bar?“ Lea hob die Schultern. Die beiden gingen in die Hotelbar, wo es Sina mit viel Wimpernklimpern und Flirtsprüchen hinbekam, das sie einen Cocktail mit Alkohol bekamen. Die nahmen das mit dem Alkohol ziemlich ernst. Dann gab es nur noch Cola. „Jon ist so süß. Und unser erste Kuss erst. Jetzt wo ich darüber nachdenke war es echt kitschig. Und am Ende hab ich ihn mit Wein bekippt… wie peinlich.“ Sina schüttelte ihr Glas und die Eiswürfel klirrten. „Euer erstes Mal?“ fragte Lea und fühlte sich wie früher, wo sie mit Lea auf einer Bank auf dem Alexanderplatz saß und sie sich über jeglichen Mädchen unterhalten hatten. Sina verzog das Gesicht. „Sina?“ „Wir haben noch nicht…“ sie klang so als…würde sie sich dafür schämen. „Sophia landet mit jedem Kerl in der Kiste und ich kann mir vor einem anderen Typ außer Jon noch nicht mal das T-Shirt ausziehen!“ platzte es aus ihr heraus. Lea sah Sina etwas belustigt an. „Was?“ „Ist doch nicht schlimm.“ „Sophia macht sich ständig darüber lustig! sie setzt mich und Jon unter Druck!“ „Sina, lass dir das nicht gefallen. Schließlich sollt ihr selbst den Moment entscheiden und nicht Sophia.“ Lea fühlte sich bei dem Gerede noch nicht mal bescheuert. Sie klang wahrscheinlich so, wie eine aus dem Doktor Sommer-Team aus der BRAVO. Aber Sina fühlte sich dadurch besser. „Danke…jetzt erzähl du mal. Hattest du schon mal einen Freund?“ „Mh. Naja…ich hatte schon mehrere Dates aber…nein.“ Beide grinsten sich an. „Abend die Damen? Ist der Platz noch frei?“ ein 19-Jähriger Junge mit Bayrischen Akzent-Lea konnte das nicht leiden, auch Sina verzog das Gesicht- stand vor ihnen. Okay, mit seiner Struppelmähne sah recht nett aus, musste sich Lea eingestehen. Doch niemand kann Adrián das Wasser reichen. „Ja, aber könntest du dich einen Platz weiter setzten?“ fragte Sina gefährlich süß. „Wieso…“ „Hast du den Wink nicht verstanden?“ sagte Sina und imitierte übertreiben den Bayrischen Akzent des Jungen nach. Der wurde rot und sah sie fragend an. „Zisch ab!“ er schreckte bei Sinas Worten zusammen und trottete niedergeschlagen zu seinen Kumpels, die ihm auf die Schulter klopften. „Ts. Dödel.“ Sina und Lea brachen in Gelächter aus. Sie wussten nicht, wie spät es war, als sie zurück ins Hotelzimmer kamen. Jedenfalls waren alle wieder zurück. Leas Vater und Yvonne saßen zusammengekuschelt auf dem Sofa. „Hallo ihr beiden. Wo wart ihr?“ fragte Leas Vater. „Bar, war echt lustig. Bei Cola und Mädchenthemen.“ Meinte Sina. „Da kommt Lea endlich mal unter Leute.“ Yvonne schaltete einen Kanal weiter. Lachen ertönte aus dem Flur und Sophia und ein anderes Mädchen in ihrem Alter kamen rein getorkelt. „Oh man…der war ja so was von Heiß.“ Sagte das Mädchen und sie und Sophia fielen auf den Teppich. „Sophia?“ ermahnte Yvonne ihre Tochter. Sophia lachte. „Hallo Mama…oh man. Das war echt krank!“ „Sophia! Wie oft habe ich dir gesagt du sollst dich nicht betrinken!“ „Ich wollte auch meinen Spaß!“ schwankend stand sie auf. Yvonne erhob sich und zerrte Sophia und ihre Freundin ins Badezimmer. Lea und Sina sahen sich an. „Ich geh dann mal ins Bett. Gut Nacht.“ Beschloss Lea und ging in ihr Zimmer. Als sie ihr Handy nahm, stellte sie fest dass Adrián ihr geschrieben hatte:
Hey mein Sonnenschein! Vermisse dich… muss Papiere sortieren freue mich schon auf Morgenabend. Hol dich so um 5 ab. Ich liebe dich.
Lea lächelte verträumt. Plötzlich vermisste sie Adrián. sie zog sich kurze Shorts an, ein T-Shirt und kroch in ihr Bett.
Sie wurde von Geräuschen aus dem Wohnzimmer geweckt. Verschlafen rieb Lea sich die Augen. Viertel 10. Als sie Sophias Stimme hörte, stöhnte sie genervt und zog die Decke über den Kopf. Sie hörte nicht wie ihr Vater ins Zimmer kam, sie bemerkte ich erst, als er sie in die Hüfte zwickte. „Hey!“ „Wir wollen Frühstücken gehen. Kommst du dann nach?“ „Ja…10 Minuten.“ „Okay…“ ihr Vater ging wieder raus. Als sie die Hotelzimmertür zuschlagen hörte, stand sie auf und ging Duschen. Summend föhnte sie sich die Haare, zog sich an und ging runter. Sie ging zu dem Tisch wo die anderen saßen. Eine Schale Müsli und 2 belegte Brötchen warteten schon auf sie. Hungrig fing sie an zu essen. „Wie hast du denn geschlafen Sophia?“ fragte Sina grinsend. Sophia sah trotz jeder Menge Schminke müde aus. „Halt die Klappe Sina!“ „Nun, dadurch das du stock besoffen nach Hause kommst…muss ich dir leider mitteilen das wir heute ohne dich in den Wellnessbereich des Hotels gehen.“ Yvonne strich Butter auf ihr Brötchen. „Was!“ Sophia sprang auf. „Ihr könnt mich mal!“ schrie sie und klackerte in ihren hochhackigen Stiefeletten davon. „Wann gehen wir hin?“ Sinas Augen strahlten. „Halb 4 und ich dachte wir gehen noch mal an den Strand.“ „Gute Idee Mama. Ich hatte noch nicht meinen neuen Bikini getestet.“ „Na dann, machen wir uns nach dem Frühstück fertig.“ Leas Vater nahm das Geschirr und brachte es weg. Lea störte es, das wieder niemand nach ihrer Meinung fragte. Doch sie sagte nichts. Am Strand war noch nicht viel los, aber es war schon warm. Doch etwas störte sie. 3 Mädchen beobachteten sie, tuschelten und kicherten ständig. Lea fühlte sich unbehaglich. Sina bemerkte das, sprang von der Decke auf und ging rüber zu den dreien. „Lästert ihr über meine Schwester?!“ „Die kleine mit der Narbe ist deine Schwester? Mein Beileid.“ Sagte die eine Rothaarige mit den Megabusen. Verständnislos schüttelte Sina den Kopf. „Guck dich an! Wo hast du denn deine Silikonbrüste machen lassen?“ „Hallo? Was soll das?“ rief die blondhaarige, deren Haarextensions ziemlich zerzaust und abgenutzt wirkten. „deine kleine Schwester sieht aus wie ein Krüppel! Dass sie sich überhaupt traut ihr rumzulaufen? Hey Süße!“ rief sie Lea, die zusammen zuckte. „Geh mal zum Chirurgen!“ die drei lachten sich schlapp. Lea spürte wie sie rot wurde. Als Sina 2 Jungs sah, die gleich an ihnen vorbeilaufen würden, grinste sie teuflisch. Sie passte den richtigen Moment ab, griff in das falsche Haar der blonden und zog ein paar unechte Haarteile raus. „Huups…ich hab dich für dein Hübsches Haar bewundert. Und das…?“ sie schlug theatralisch die Hand vor den Mund. Die Jungs lachten. Die blonde wurde knallrot. „Wusstest du, dass diese Haarteile von toten kommen?“ Sina sah die beiden Jungs an. „Habt ihr das nicht gewusst?“ „Eklig!“ rief der eine, dann brachen beide in Gelächter aus. sie lachten über die blonde. Angeekelt warf Sina der blonden ihr falsches Haar zu und wischte sich die Hände an deren Handtuch ab. Die drei Mädchen rauschten davon. „Sina…das hättest du nicht machen brauchen.“ „Ach Quatsch! Ich lass doch nicht zu das die Schnepfen meine Schwester dumm machen.“ Sina nahm Leas Hände und zog sie hoch. „Ich will ins Wasser…mir die Bakterien von den Händen waschen.“ Lea lachte und ließ sich von Sina ins Wasser ziehen. Die Zeit verging wie im Fluge und Lea wurde sich, während sie mit einer Quarkmaske in einem Sessel saß und jemand ihr die Nägel feilte, schmerzhaft bewusst, dass sie nur noch 3 Tage bleiben würden. 3 Tage mit Adrián… das beschäftigte sie auch, als sie aus dem Hotel ging. Sie wäre fast an Adrián vorbei gelaufen, wenn der nicht ihre Hand ergriffen hätte. Zu ihrer Verblüffung, gab er ihr nur einen Kuss auf die Wange. „Hey. Woran hast du gedacht?“ „An…zu Hause…und dich.“ „Schön. gehen wir zum Strand?“ „Okay.“ Lea fand Adriáns Verhalten ziemlich merkwürdig. „Wie war dein Tag?“ fragte sie ihn dann und lehnte sich an seinen Arm. „Anstrengend. Gestern haben paar Kids zu viel gefeiert, es gab paar kleine Unfälle und Beschwerden. Deine Schwester und ihre Freundin konnten sich noch rechtzeitig aus dem Staub machen.“ Lea strich sich ihr Haar zurück, da sie plötzlich nicht wusste was sie mit der anderen Hand machen sollte, die nicht Adriáns Hand hielt. Wenn Yvonne davon wüsste…dachte sie sich. Sie spielte mit den Gedanken es ihr zu sagen…aber ob sie sich das trauen würde? „Wie war deiner?“ „Oh…ganz lustig. wir waren am Strand…Sina hat sich mit 3 Mädchen angelegt und im Nachmittag waren wir im Wellnessbereich vom Hotel. War echt toll.“ Sie betrachtete ihre schönen gefeilten Nägel, mit dem durchsichtigen Nagellack. Sie hatten nun den Strand erreicht und man konnte leise Musikhören und der Geruch von Würstchen lag in der Luft. Eine Gruppe hatte ein Lagerfeuer am Strand gemacht und saßen vergnügt und lachend darum. Lea wurde es ganz flau im Magen und sie zog Adrián weiter weg davon. Als sie außer Reichweite waren, ließ Lea ihn los, zog ihre Schuhe aus und ging zum Wasser. Der Wind blies ihr das Haar nach hinten, während die Sonne langsam unter ging. Adrián schlang die Arme um sie. „Ich bin so froh dass ich dich habe.“ Flüsterte er Lea zärtlich ins Ohr. Er trat einen Schritt zurück und hielt Lea eine rote Rose hin. Lea fragte sich, wo er die plötzlich her hatte. „Die ist für dich. Sie ist genau so schön wie du.“ „Danke…“ verlegen nahm Lea die Rose. Adrián grinste schräg. „Du bist echt süß Adrián…küss mich…“ Lea beugte sich vor und ihr wurde ganz warm, als er sie küsste. Adrián hob sie hoch und Lea ihre Beine um seine Hüfte und für mit den Fingern durch sein schokoladenbraunes, Igel Haar. Lea genoss den innigen Kuss und hatte das Gefühl, die Zeit wäre stehen geblieben. Adriáns Herz klopfte Wild, er war sie der Berührung von Leas nackten Beinen an seiner Hüfte bewusst. Und er war sich bewusst, das Lea nicht wirklich klar war, dass die Rose ein ganz besonderes Zeichen war…
Lea schwebte auf „Wolke 7“. Sie lag an Adriáns Brust geschmiegt im warmen Sand. Er hatte einen Arm um sie gelegt und ab und zu streiften seine Lippen ihre. Lea wollte, dass dieser Moment nie vergeht. Wieder sagten Stimmen, die sie kannte, in ihrem Kopf, sie solle aufwachen. Doch sie wollte nicht. „Ich könnt hier ewig liegen…“ flüsterte sie und strich über Adriáns Wange, unter ihren Fingern spürte sie Bartstoppeln. Lea grinste. „Können wir doch. Wenn du hierbleibst…“ „Adrián…“ „Träumen darf man.“ „Stimmt.“ Lea küsste ihn sanft. Seine Hand wanderte unter ihr T-Shirt, seine Hand war schön warm, bemerkte Lea. Doch dann ging seine Hand etwas zu weit hoch. „Nicht…“ sie nahm seine Hand und Adrián küsste sie. Dann bettete er sein Kopf auf Leas Schulter und schlang die Arme um sie. „Lea? Hast du einen Freund?“ „Ja, dich.“ Lachte sie. „Nein. In Berlin…“ „Adrián, du kommst ja auf Gedanken. Nein! Sonst würde ich jetzt nicht mit dir hier liegen.“ „Ich musste das fragen…“ Lea zwickte ihn in die Nase. Wieder küssten sich die beiden. Leas Handy klingelte, wobei Lea erschrak. „Mensch Lea! Wo steckst du? Weißt du wie spät es ist!“ rief ihr Vater aufgeregt. „Bist du etwa mit diesem…Jungen zusammen?“ „Ich bin am Strand…ich komm gleich okay?“ „Schön. bis gleich.“ „Wer war das?“ „Mein Vater…ich muss nach Hause.“ Sagte Lea traurig und stand auf. „Ich bring dich noch.“ Gemeinsam gingen sie zum Hotel. Lea atmete erschrocken ein, denn ihr Vater stand vorm Hotel und kam auf sie zu… Panisch nahm Lea Adriáns Hand, der drückte sie beruhigend. „Hey Papa…“ sagte Lea nervös. „Hallo. Und du bist Leas Freund…“ „Adrián Costa.“ Stellte sich Adrián vor und schüttelte Leas Vater die Hand. „Schön dich kennenzulernen. Kommst du Lea?“ „Ja. Wir sehen uns.“ Lea und Adrián beschränkten sich auf einen kleinen Kuss auf die Wange. Und schon Zog Leas Vater seine Tochter mit sich. Mit einem sehnsüchtigen Blick, sah sie zurück zu Adrián, der warf ihr einen „Luftkuss“ zu. Lea grinste. „Papa? Was sollte das eben?“ „Ich wollte nur deinen Urlaubsflirt kennenlernen.“ „Urlaubsflirt? Papa, das ist was Ernstes!“ rief Lea. „Lea, in paar Tagen sind wir wieder zu Hause, wie wollt ihr dann zusammen sein?“ „Er kommt nach Berlin zum Studieren!“ „Du bist aber nicht in Berlin Lea!“ „Doch! Wenn er kommt werde ich in Berlin sein! Bei meiner Mutter!“ sie ging an ihrem Vater vorbei ins Wohnzimmer. „Und?“ fragte Yvonne. „Wir hatten einen schönen Abend, bis Papa angerufen hat!“ „Ich habe ihm noch gesagt dass du wütend sein wirst, wenn er dich anruft.“ „Sie ist erst 16!“ „Trotzdem kannst du mich nicht davon abhalten mich mit Adrián zu treffen! Und erst recht nicht das ich mit ihm Schlafe!“ „Du…“ „Papa!“ Vater und Tochter sahen sich an. Dann verschwand Leas Vater im Schlafzimmer. „Männer. Habt schon miteinander geschlafen?“ „Nein, aber bald.“ „Was heißt bei euch bald?“ „Morgen…“ Yvonne zog eine Braue hoch. Lea zeigte ihr die Rose. „So etwas wie…eine Einladung oder so.“ „Seltsame Methoden…“ „Adrián hat erzählt…dass es auf der Party wo Sophia war kleine Unfälle und Beschwerden gab…“ „Echt…“ „Jap. Ich geh dann mal schlafen. Gut Nacht.“ Zufrieden ging Lea in ihr Zimmer.
„Ihr Zustand ist soweit stabil…“ „Aber das kann sich immer noch ändern…?“ „Leider ja…“ die Stimmen waren weit weg und seltsam verzerrt…war das ihre Mutter, die so fertig und verzweifelt klang? Verschlafen und etwas wacklig auf den Beinen tapste Lea aus ihrem Zimmer. „Natürlich hat sie noch daran zu kauen, aber Lea schafft das. Da bin ich mir sicher.“ „Findest du, dass sie sehr schweigsam ist? Das ist sie jedenfalls mir gegen über. Vielleicht ist es ja bei dir anders.“ „Ich will nur so viel sagen: Lea braucht nicht viele Worte um sich auszudrücken.“ „Adrián?“ Lea konnte es nicht richtig glauben. Adrián saß lässig auf dem weißen Sofa im Wohnzimmer des Hotelzimmers und plauderte mit ihrem Vater. „Zwick mich…au!“ „Ich sollte dich zwicken.“ Sina ließ sich auf dem Boden nieder. Adrián streckte die Hand nach ihr aus. Verwirrt ließ sie sich neben ihn fallen. „Kann mich jemand aufklären?“ „Ich hab ihn angerufen. Ich hatte Unrecht Lea. Er ist wirklich nett.“ „Ahja…“ „Nach dem Frühstück verstehst du‘s sicher besser. Geh dich fertig machen.“ „Ja Papa…“ immer noch verwirrt ging sie seiner Anweisung nach. Und während sie ihr Marmeladenbrötchen aß, wurde Lea bewusst dass ihr Vater nun nichts mehr gegen ihre Beziehung mit Adrián hatte. Nach dem Frühstück war die seltsame Benommenheit verschwunden und sie ging auch-aber vor allem wegen Adrián- mit den anderen zum Hotelpool. „Schon komisch, ich hatte mich schon gewundert wieso du mich so früh anrufst, um halb 9.“ Erklärte Adrián schief lächelnd, als sie am nassen Pool Rand standen, Leas Arme um seinen Hals gelegt und seine Hände ruhten auf ihrer nackten Taille. „Das ist wirklich schräg…“ „Misstrauisch?“ „Ja. Gestern erst schreit er mich an. Und jetzt?“ Adrián drückte ihr einen Kuss auf die Lippen. „Ich find es doch auch seltsam. Aber jetzt brauchen wir uns nicht mehr zu verstecken.“ Er küsste Lea, die den Kuss sehnsüchtig erwiderte. „Lea!“ erschrocken fuhren sie auseinander. „Du kleine Schlampe.“ Sophia zeigte mit dem Finger auf Lea und stieß Adrián zur Seite. „Sophia…“ „Halt die Fresse! Du kleines Drecksstück hast mich bei meiner Mutter verpetzt! Wegen dir habe ich jetzt mächtigen Ärger! Und ich habe dich gewarnt, du sollst dich von ihm fernhalten!“ „Ich lass mir von dir nichts sagen…“ Lea klang ängstlicher als sie wollte. „Sophia! Es reicht!“ ermahnte Adrián sie. „Das wirst du noch bitter bereuen!“ mit diesen Worten gab Sophia Lea einen kräftigen Stoß. Lea verlor das Gleichgewicht und fiel erschrocken aufschreiend in den Pool. Das stark gechlorte Wasser brannte auf ihrer Haut, besonders auf den erst frisch verheilten Stellen. Nach Luftschnappend und hustend weil sie Wasser verschluckt hatte, tauchte Lea auf. „Lea!“ Adrián zog sie aus dem Wasser. „Sophia hast du n’ Rad ab!? Was sollte das!“ schrie Sina ihre Schwester an. „Los komm, wir bringen sie hoch.“ Wies sie den völlig ratlosen Adrián, der dann nickte und die schluchzende Lea auf seine Arme hob. Während sie hoch ins Zimmer liefen, wies Yvonne ihre Tochter zu Recht…
Adrián lief nervös im Wohnzimmer auf und ab. Sina hatte Lea unter die Dusche gestellt, ihre Haut war übersät mit roten Flecken gewesen und die frisch verheilte Haut, war an ein paar Stellen aufgeplatzt und hatte etwas geblutet. Er bekam Leas erschrockenen Gesichtsausdruck, als Sophia sie geschupst hatte, nicht mehr aus dem Kopf. Er hatte genau gewusst, was Sophia mit „du sollst dich von ihm fernhalten“ gemeint hatte. Ihm kamen die ersten Zweifel, ob die Idee an diesem Abend mit Lea zu schlafen ein Fehler ist. Doch er schob den Gedanken bei Seite, denn Lea taumelte in seine Arme. Ihr Haar war noch nass, ihre Haut glänzte leicht und sie roch nach Hautcreme. Er strich ihr sanft über das Haar und küsste ihre Stirn. Sina strich ihr über den Arm. „Ich versteh das nicht…was ist bloß mit Sophia los? Dass sie so weit geht…“ sagte Sina völlig ratlos. Lea löste sich von Adrián, um ihre Schwester anzusehen. „Sophia kann mir nichts. Sie ist eifersüchtig. Nichts weiter.“ Sie lächelte schwach und lehnte sich an Adriáns nackte Brust. „Ist wirklich alles in Ordnung?“ „Ja Schatz…“ beide lächelten in sich hinein. „Bei euch beiden kann man ja echt neidisch werden. Ich brauch nen Kaffee. Wollt ihr auch?“ „Ja gerne.“ Sina stand auf und lief zur Tür raus. Lea streckte sich auf dem Sofa aus und Adrián tat es ihr nach. Sanft strich er über ihren Hals, weiter zu ihrem Dekoltee. „Adrián“, Lea nahm seine Hand ihre „Nicht jetzt und nicht hier…“ sagte sie dann leise und küsste ihn sanft auf die Lippen. Mein Prinz… „Bin wieder da!“ rief Sina und kam mit 3 Kaffeebechern herein geplatzt. „Oh man. Mama macht sich voll die Sorgen und dein Vater ist die Ruhe in Person.“ Sie gab Lea und Adrián die Becher und ließ sich am Sofa Ende fallen. „Papa weiß dass das schnell wieder vorbei ist.“ Erklärte Lea und trank einen Schluck. Der Kaffee tat gut und ihr wurde noch wärmer. Sie stellte sich vor, wie es aussehen musste: sie saß mit gekreuzten Beinen zwischen denen von Adrián und trank Kaffee. Sie grinste. „Trotzdem. Jedenfalls hat Sophia mächtig eins von Ma und Pa draufbekommen. Du hättest sie sehen soll!“ Sina lachte. „Das hat sie so was von verdient. Ja! Nachdem was sie sich zurzeit alles geleistet hat!“ machte Sina feierlich weiter, Lea und Adrián sahen sich nur zärtlich an und Adrián strich Lea über die zarte Nase. „Okay, aber jetzt mal im Ernst. Ihr seid so süß! Eine Augenweide, eine…ach was weiß ich. Aber was ist, wenn wir wieder nach Hause fahren…?“ „Ach, das klappt schon irgendwie.“ Antwortete Adrián und strich mit den Lippen über Leas. Dann stand er auf. „Ich muss arbeiten.“ Hastig stand Lea auf, legte die Arme um ihn und küsste ihren Adrián. Der hob sie hoch. Leas Herz flatterte, als sich ihre Zungen kurz berührten. Sie stöhnte leise, was erschrecken und erröten ließ. Lea ließ von ihm und rutschte zurück auf den Boden. Verlegen strich sie sich eine Haarsträhne hinters Ohr. „Ich hol dich heut Abend ab.“ Flüsterte Adrián ihr ins Ohr und strich dabei über ihre Hüfte. „Okay..“ „Tschau Sina.“ „Bis später!“ Sina grinste. Lea ließ sich rücklings auf das Sofa fallen. Ihr war heiß und etwas schwindelig. Ihr Bauch kribbelte. „Ist alles in Ordnung Lea? Du siehst aus, als würdest du gleich in Ohnmacht fallen.“ Lachte Sina. Lea fühlte sich wirklich so und sie hatte wieder dieses nervtötige Piepen im Ohr. „Lea…“ schwankend stand sie auf und trank ein Schluck Wasser. „Es geht schon wieder.“ Beide sahen sich an und lachten. „War der Zungenkuss wohl doch nicht so gut was?“ „Scheint so. Geht’s dir mit John auch so? Wenn ihr euch küsst, dass du das Gefühl hast, tausende Schmetterlinge fliegen in deinem Bauch? Und das du die ganze Welt umarmen könntest?“ fragte Lea verträumt. „Ich schwebe danach im 7. Himmel.“ „Ja… wunderschön…“ „Traumhaft…“ „Atemberaubend…“ Sina und Lea seufzten gleichzeitig, dann träumten sie vor sich hin. „Adrián schon weg?“ beide erschraken, als Yvonne das sagte. „Ja…muss arbeiten…“ Sina kicherte. „Lea, ist jetzt alles wieder in Ordnung?“ „Ja, dank Sina…“ „Und deinem Prinzen?“ „Sina!“ „Ist doch so!“ „Ja, du hast Recht.“ „Ha!“ Yvonne verfolgte das Gespräch mit einer hochgezogenen Braue. „Lea, wollen wir zusammen einkaufen gehen?“ Lea war völlig über Yvonnes Vorschlag überrascht. „Ja…gerne…“ „Kann ich mit?“ ein scharfer Blick von ihrer Mutter ließ Sina den Kopf einziehen. Lea verstand, wieso ihre Schwester nicht mit durfte. Sie spürte, wie sie leicht rot wurde. Das hatte ihr Mutter nie mit ihr gemacht… sie fuhren mit einem Taxi. Lea lief ihrer Stiefmutter schweigend hinterher. wieder starrten sie die Leute an. Als Yvonne auf einen Dessous Laden steuerte, blieb Lea stehen. „Nein!“ sagte sie entschieden. „Wieso denn nicht?“ jetzt wusste Lea, wieso ihre Mutter das nie mit ihr gemacht hatte. „Das war…eine schlechte Idee. Ich geh wieder…“ „Mensch Lea. Stell dich nicht so an. Lass uns wenigstens ein hübsches Kleid suchen. Okay? Komm schon, meine Töchter wollen nie dass ich mit ihnen Einkaufen gehe. Bitte.“ „Nagut.“ Yvonne strahlte. Mit Yvonne ein richtiges Kleid zu finden, war eine mühselige Angelegenheit. Lea wollte nichts in rosa und Yvonne nichts in blau. Also schwarz. Schlichtes, schwarzes Ballon-Cocktailkleid. Zitternd stand sie in dem Kleid im Badezimmer und legte sich Wimperntusche auf. Sie kam sich albern vor, vor allem weil sie so nervös war. „Soll ich dir helfen?“ „Nein danke Sina. Ich bin schon fertig.“ „Wie? Das war‘s?“ sie deutete auf die Wimperntusche und den Lipgloss. „Ja…“ plötzlich wurde sie von Sina umarmt. „Das ist seltsam. Jon und ich sin schon fast über ein Jahr zusammen und du und Adrián noch nicht mal eine Woche…“ „Ich find es doch auch seltsam…aber…ich weiß nicht.“ Sie strich über Sinas seidenes Haar. „Ich muss los.“ „Okay…viel Spaß. Vergesst die Kondome nicht!“ rief ihr Sina lachend hinterher und Lea konnte nur den Kopf schütteln. Yvonne winkte ihr zu und Lea fühlte sich schlecht, weil ihre Mutter nichts davon wusste. Sie atmete tief durch, ehe sie auf den Flur trat. Viele Gäste waren auf den Weg in die Bar, denn da war ein Livekonzert und Lea würde mit ihren Freund schlafen…den sie nicht mal eine Woche kannte. Sie zwickte sich, um damit aufzuhören sich sorgen zu machen. Denn sie wollte. Sie liebte Adrián…über alles… Lea blieb stehen und war kurz davor zurück zu gehen. Doch dann sah sie ihren Adrián und alle Zweifel waren weg. Sie rannte auf ihn zu und schloss ihn glücklich in die Arme. Er beschränkte sich wieder auf einen Kuss auf die Wange und Lea wurde noch kribbliger. „Hübsches Kleid.“ „Danke.“ Sie grinste.
Adriáns Wohnung war klein und lag in einer kleinen Nebenstraße. Vor dem Wohnzimmerfenster war ein Mangobaum, der Lea ein Lächeln auf die Lippen zauberte. Neugierig schaute sie sich um. Es war alles karg eingerichtet und der Holzboden war kalt. Doch alles sah ziemlich aufgeräumt aus. „Adrián?“ „Ja?“ „Ist es hier immer so aufgeräumt?“ „Nein…du darfst dich geehrt fühlen.“ Adrián schob Lea in sein Schlafzimmer, was von vielen Kerzen beleuchtet war. Adrián wies auf sein Bett und Lea setzte sich. „Wieso hast du mich eigentlich nicht zum Essen eingeladen?“ fragte Lea, als sie nebeneinander saßen. „Ich dachte, du lädst mich mal ein.“ „Ich dich? Vergiss es…“ Lea kniete sich hin und zog Adrián zu sich. Sie fand, dass er viel zu weit weg von ihr saß. Wie immer, schmeckte der Kuss wahnsinnig gut. Lea wollte mehr. Adrián zog sich sein T-Shirt über den Kopf und beugte sich über Lea. Er konnte den Stoff ihres Kleides an seinem Bauch spüren, wie ihre Hände auf seinem Rücken. Sie hinterließen eine kribbelnde Spur. Er schob das Kleid ein Stück hoch, eine Aufforderung es auszuziehen, die Lea sofort nachging. Ehe er sich es versah, saß sie auf seinem Bauch und küsste ihn weiter. Ihre Lippen schmeckten nach Pfirsich-Lipgloss. Sie strich sich die Haare nach hinten. Adrián fand, dass Lea schon ziemlich gut wusste, wie sie einen Jungen verführen kann. Und er musste sich eingestehen, dass er das nicht erwartet hatte. sie wirkte ziemlich sicher, im Gegensatz zu ihm…
Ihr Haar glänzte in der Sonne, deren Strahlen sich einen Weg durch die Fenster gesucht haben. Sanft strich er mit den Fingern über ihren nackten Rücken, legte ihr langes Haar zur Seite um ihren Nacken zu küssen. „Hey!“ kicherte sie und drehte sich zu ihm. Lea strahlte über das ganze Gesicht. Sie beugte sich über ihn, ihr Haar fiel nach vorn und kitzelte Adrián, der sofort Leas warmen Kuss erwiderte. Glücklich seufzend schmiegte sie sich an ihn. „Lea? Hattest du Angst?“ Lea schwieg. Nach einer Weile sagte sie: „Ja…ich war kurz davor zurück zu gehen.“ Adrián war irgendwie froh darüber. Denn auch er hatte plötzlich wieder Zweifel bekommen. Und er fragte sich, ob Lea es bemerkte hatte wie nervös er gewesen war. Ob sie gemerkt hatte, dass seine Hände gezittert hatten und er sich manchmal etwas verloren gefühlt hatte und dass er nicht wirklich wusste, was er nun tun sollte. Lea hatte in der Nacht sozusagen die Fäden in der Hand gehabt. Er war erschrocken, als er an ihrer Taille die Narbe gespürt hatte, ob sie das bemerkt hatte? Er wollte lieber nicht fragen. „An was denkst du?“ fragte Lea ihn und strich ihm durch das wirre Haar. „An dich.“ Flüsterte Adrián. Lea gab sich mit der Antwort zufrieden. Zärtlich küsste Adrián Leas Hals, weiter bis zu ihrem Bauchnabel. Er mochte ihre Haut. Sie war so schön zart. Lea fuhr durch sein Haar. „Ich habe von Spinnen geträumt…“ „Spinnen?“ Adrián grinste und strich mit den Fingern über ihren Arm. Lea schauderte. Adrián legte sich neben sie. „Ich wünschte, ich könnte die Zeit anhalten…“flüsterte sie und schloss die Augen. „Ja…das wünschte ich auch.“ Flüsterte Adrián betrübt zurück. Ihm war klar, dass Lea nicht für ewig bleiben würde. Sie würde bald zurück fahren. Seufzend setzte sich Lea auf. „Ich geh Duschen.“ Beschloss sie. „Es dauert ein paar Minuten eh das warme Wasser kommt.“ „Ich komm schon klar.“ Lea schlang die Decke um ihren Körper und ging in das kleine Badezimmer. Es hatte kein Fenster und hatte nur einen kleinen Spiegel. Bei ihr zu Hause in Berlin, hing im Badezimmer ein riesiger Spiegel. Sie konnte das alles immer noch nicht glauben. Dass sie in Spanien war und einen wundervollen Menschen kennengelernt hat und das dieser Mensch sie liebte. Wie konnte sie nun weg gehen? Wie konnte sie nun Adrián verlassen? Würde Lea für ihn alles aufgeben? Ihre Freunde in Berlin, das große, alte Haus was ihr so am Herzen lag, ihre Mutter und ihre Schule? Sie schob den Gedanken beiseite. Ich werde eine Lösung finden! Dachte Lea entschlossen.
Adrián war schon angezogen, als Lea mit nassen Haaren und ihrem Kleid ins Schlafzimmer ging. Sie schlang die Arme um ihren Liebsten, der sie sanft hin und her wiegte. Adrián war einen Kopf größer als sie. Wieder war dieses gleichmäßige, aber auch nervtötige Piepen in Leas Ohr. „Gehen wir was Frühstücken?“ fragte sie, nur um Adriáns Stimme hören zu können, die das Piepen sicher übertönen würde. „Okay.“ Adrián lächelte sie an und küsste Lea sanft.
„Weißt du was ich mich frage?“ Lea sah ihn an, nachdem sie seine kleine Wohnung verlassen hatten. „Was denn?“ „Wieso du keine einheimische Freundin hast?“ Adriáns Grinsen wurde bei Leas Worten breiter. „Weil ich noch nicht die richtige gefunden habe. Und stell dir mal vor, ich hätte eine einheimische Freundin und würde mich in dich verlieben. Was soll das werden?“ er drückte Lea einen Kuss auf die Lippen und nahm ihre Hand. Als sie das kleine Café betraten, sahen viele Lea an, was sie nervös machte. Adrián drückte beruhigend ihre Hand. Sie bestellten etwas zum Frühstück. Nachdenklich trank Lea von ihrem Milchkaffee. Irgendwas musste ihr einfallen, wegen der Sache mit Adrián. „Adrián?“ „Lea?“ „Hast du Internet und eine Webcam?“ „Wieso?“ „Wenn ich wieder nach Hause fahre, müssen wir uns doch irgendwie sehen und sprechen.“ „Stimmt. Ich werde mich darum kümmern.“ Lea lächelte zufrieden. „Wann musst du wieder zurück ins Hotel?“ „Weiß nicht. Ich hab noch nicht vor, zurück zu gehen. Lass uns doch was zusammen machen!“ schlug Lea begeistert vor. „Und was?“ „Du lebst in Spanien. Überrasch mich.“ Sie sah Adrián über ihr Glas hinweg an. Er überlegte. „Ich hab eine Idee. Du solltest aber vorher zum Hotel gehen, du kannst nicht in deinem Kleid rumlaufen.“ „Wieso? Gefällst dir nicht?“ „Natürlich gefällst mir, das Kleid ist wunderschön aber, ich sag nur.“ „Wie du meinst.“ Zusammen gingen sie also zum Hotel. Die anderen machten sich gerade für den Strand fertig. „Lea! Das bist du ja! Du musst mir alles Haarklein erzählen!“ rief Sina, kaum dass die beiden das Zimmer betreten hatten. „Ich warte hier.“ Flüsterte Adrián Lea ins Ohr und die beiden küssten sich. Sina lief Lea in ihr Zimmer hinterher und schloss die Tür hinter sich. „Also?“ „Was soll ich sagen es war…so schön hatte ich es mir gar nicht vorgestellt.“ Lea lächelte verträumt. „Und wie war Adrián?“ „Was?“ „Wir war Adrián im Bett?“ „Sina!“ „Was denn? Man darf doch fragen, oder nicht. Aber ich kann‘s mir schon denken.“ „Wieso fragst du dann?“ Lea ging mit ihren Sachen ins Badezimmer. Bevor sie mit Adrián Frühstücken gegangen war, hatte sie sich ihre Haare zu einem Zopf gebunden, den sie nun löste. Ihre Haare waren durch die warme Luft getrocknet und Lockten sich leicht. Las Lea sie gekämmt hatte, waren sie leicht gewellt. Sie machte sich so schnell wie möglich fertig, um schneller wieder bei Adrián zu sein. Als sie aus dem Bad kam, begegnete sie dem Blick von Sophia. Sie schaute Lea kalt und wütend zu gleich an. Lea lief ein Schauder über den Rücken und sie beeilte sich, das Kleid in ihr Zimmer zu schaffen und zu Adrián zu kommen. Der unterhielt sich mit ihrem Vater. „Hey Pa.“ Lea drückte ihrem Vater einen Kuss auf die Wange und griff nach ihrer Sonnenbrille. „Viel Spaß mein Schatz, komm bitte nicht so spät nach Hause.“ „Ja Pa. Bis dann.“ Sie ließ sich von Adrián aus dem Hotel ziehen. „Hast du meinem Vater erzählt wo wir hingehen?“ „Ja.“ „Wo gehen wir nun hin?“ „Castillo de Guadalest.“ „Wohin?“ „Das ist eine alte Burg, wir fahren mit dem Bus hin.“ „Klingt toll.“ Lea drückte ihn einen Kuss auf den Mund und lief weiter neben ihm her. Sie fuhren-wie Adrián es schon gesagt hatte mit dem Bus. Lea hatte sich an ihn gekuschelt und sie küssten sich. Sie konnte den Blick einer alten Dame auf sich spüren, doch das ließ sie kalt. Sie konzentrierte sich nur auf Adrián. Lea war vollkommen begeistert von der alten Burg und ließ sich von Adrián führen. Es war nach um 2 und Lea und Adrián saßen auf der zerfallenen Burgmauer. Lea hatte sich an ihn gelehnt und Adrián strich ihr durchs Haar. „Ich kann mir gar nicht vorstellen, wie es wird wenn du nicht mehr da bist.“ Sagte er leise und vergrub sein Gesicht in ihrem Haar. „Am liebsten würde ich hierbleiben. Aber ich kann meine Mutter nicht allein lassen. Und außerdem kann ich keinen Krümel Spanisch:“ Lea lächelte zaghaft. „Das wäre schon ein Problem. Außerdem bist du erst 16.“ „Ich weiß. Aber ich habe in 2 Monaten Geburtstag, dann komm ich her.“ „Nein, da komm ich zu dir.“ Adriáns Lippen suchten Leas. Sie küssten sich innig, dann gingen und fuhren mit dem Bus zurück. Lea wollte noch nicht gehen, doch ihr Vater hatte angerufen. Sie standen noch 10 Minuten vor Leas Hotel und küssten sich. Lea bekam weiche Knie und ihr Herz raste. Traurig seufzend löste sie sich von Adrián. „Ich ruf dich an…“ „Lea, ich liebe dich.“ „Ich dich auch.“ Lea brachte ein Lächeln zustande und wandte sich von Adrián ab. Ihr Vater, ihre beiden Stiefschwestern und ihre Stiefmutter warteten schon. „Wir haben uns gedacht dass ihr drei mal etwas allein macht.“ Erklärte Yvonne. „Muss das sein?“ fragte Sophia sofort. „Ja Sophia, wir haben euch zu einem Surfunterricht angemeldet. In einer halben Stunde geht es los.“ „Was macht ihr?“ Sinas Augen leuchteten. „Wir mach uns einen schönen Nachmittag.“ Leas Vater legte einen Arm um seine neue Freundin. „Ich geh mich fertig machen!“ trällerte Sina, doch Sophia war schneller im Bad. Nach einer Viertelstunde kam sie stark geschminkt wieder heraus. „Sophie, das ist ein Surf Kurs. Da müssen wir ins Wasser und…“ „Ich hab‘s kapiert Sina! Kann dir doch egal sein!“ motzte sie ihre Schwester an und zog einen knappen Bikini aus ihrem Schrank. Sina hob abwehrend die Hände.
Sophia wurde enttäuscht. Sie hatten eine Lehrerin. Sie saß da und schmollte vor sich hin, während Sina und Lea Spaß hatten. Sina fiel am meisten vom Board. Sie lagen beide auf ihren Boarden im Wasser, den ihre Lehrerin hatte eine Pause verordnet, nachdem Lea literweiße Wassergeschluckt hatte. „Adrián war ziemlich nervös.“ „Hä?“ „Na, du hast doch gefragt wie er im Bett war.“ „Achso…ehrlich?“ „Ja. Ich hatte manchmal das Gefühl, das er gar nicht wusste was er tun sollte. Aber, es war trotzdem schön.“ Lea hatte die Augen geschlossen und ließ alles noch mal Revue passieren. „Oh man, du bist schon so weit. Und ich bin immer noch Jungfrau.“ „Ach Sina, das wir schon noch.“ Sagte Lea, ohne die Augen zu öffnen. Ihr wurde bewusst, wie gut sie’s doch mit Adrián hatte. wie sehr sie ihn liebte…
Lea konnte nach dem Unterricht immer noch nicht Surfen, wenigstens konnte sie über 30 Sekunden auf dem Board stehen. Gut gelaunt-außer Sophia, gingen sie zurück zum Hotel. Leas Vater und Yvonne waren noch nicht da. Lea und Sina machten es sich auf dem Sofa bequem und Sophia saß nach wie vor böse vor sich her starrend an der Seite. Plötzlich sprang sie auf. „Lea, kann ich mit dir reden?“ Lea sah sie an. „Okay…“ langsam stand sie auf und warf einen unsicheren Blick zu Sina. Die zuckte mit den Schultern. Lea folgte Sophia, zu dem verlassenen Pool. Sophia hatte ihr den Rücken zugedreht. Plötzlich drehte sie sich um und schlug Lea ins Gesicht. Keuchend wich sie zurück. „Du kleine Schlampe, DU HAST ALLES KAPUTT GEMACHT!“ schrie Sophia und Tränen liefen über ihre Wangen. „Was…?“ „Adrián ist mein Freund! Seit 2 Jahren und du Krüppel, nimmst ihn mir weg!“ Lea konnte es nicht glauben. Sophia und ihr Adrián? „Nein…“ „Doch!“ „Du hast ihn doch gar nicht verdient!“ rief Lea verzweifelt, Tränen brannten in ihren Augen. „Du etwa? Wer will dich schon haben?“ „Adrián!“ da schnappte bei Sophia was über. Sie packte Lea und stieß sie auf den Boden. „Du bist daran schuld, dass meine Mutter sich in diesen Schwachkopf von deinen Vater verliebt hat!“ sie griff hinter ihren Rücken. „Sophia was hast du vor?“ Leas Stimme zitterte, sie trat zurück. „Es gibt nur ein Happy End für Prinzessinnen, Lea. Und du bist definitiv keine!“ Sophia stach Lea ein Messer in den Bauch. Lea war so überrascht und erschrocken, dass sie noch nicht einmal schrie. Schmerz erfüllte sie, ihr wurde schlecht davon. Wieder stach Sophia, in den Hals und stieß Lea in den Pool. Das Wasser färbte sich rot. Lea wollte nicht gehen, was war mit Adrián, ihrer Mutter? Sie fiel durch einen schwarzen Tunnel, da war ein Licht. Sie fiel hinein und das Piepen wurde immer lauter…
„Was ist los?!“ „Sie müssen gehen!“ „Was ist mit meiner Tochter?“ „Sie müssen jetzt gehen!“ …
Panische Stimmen um sie herum. Kribbelnde und schmerzhafte Elektroschocks. War sie noch nicht tot? War das die Stimme ihrer Mutter? ...
Lea wünschte sich, wieder in Spanien aufzuwachen. Neben Adrián, in seinem Bett, in seiner Wohnung. Sie hatte Angst, dass das nicht passiert, wenn sie die Augen öffnet. Nach langen zögern, tat sie es dann doch. Tränen schossen in ihre Augen. Sie war in einem Krankenhaus. Sie starrte auf eine weiße Wand und sie hing an dünnen, durchsichtigen Schläuchen, die zu einem Apparat gingen. Dieser erzeugte dieses nervtötige Piepen. Es war alles nur geträumt. Sie war nie in Spanien, ihr Vater hatte sich nie in eine Yvonne verliebt. Es gab keine Sina, keine Sophia…und keinen Adrián, in den sie sich verliebt hatte. Die Tür ging auf, doch Lea starrte weiterhin die weiße Wand an. „Lea!“ plötzlich schlangen sich Arme um sie. Sie atmete den Geruch ihrer Mutter ein. „Du bist endlich wach! Ich habe mir solche Sorgen gemacht das du nicht mehr aufwachst.“ Schluchzte ihre Mutter und Lea bemühte sich, auch ein paar Tränen zu vergießen. Auf der einen Seite, war sie froh wieder bei ihrer Mutter zu sein, auf der anderen Seite trauerte sie um Adrián. Leas Mutter küsste ihre Tochter glücklich auf beide Wangen und auf den Mund. Wieder ging die Tür auf. „Schatz! Lea ist wach!“ nun wurde Lea noch von ihren Vater umarmt, Tränen glitzerten in seinen Augen. „Du warst manchmal fast wach doch…dann bist du wieder ins Koma gefallen.“ Flüsterte ihre Mutter. „Wir sollten eine Schwester holen.“ Ihr Vater verschwand von ihrer Seite, zehn Minuten später kam er wieder, begleitet von einem Arzt und einer Schwester.
Sie musste noch 3 Wochen auf der Intensivstation bleiben, dann kam sie auf ein anderes Zimmer. Ein älterer Herr war noch mit im Zimmer, doch der schlief die ganze Zeit. Lea war aus einen Fenster gestürzt, hatte ihr ihrer Mutter erzählt. Wie das passiert ist, wusste niemand. Auch Lea konnte sich nicht daran erinnern. Janine ging es gut, sie besuchte Lea fast jeden Tag und brachte ihr Hausaufgaben und Schulstoff. Und keine Narbe prägte Leas Gesicht. Nur im Licht schimmerten kleine Narben. 2 Monate war sie noch im Krankenhaus, dann war sie noch eine Woche zu Hause. Es hatte sich vieles geändert, Leas Eltern hatten das Haus Renoviert und ihr Zimmer strahlte nun in einem Fliederton. Doch Lea konnte sich nicht richtig darüber freuen. Sie hatte versucht Adrián zu vergessen, doch das hatte es nur schlimmer gemacht. Niemand wusste von ihrem Traum, noch nicht einmal Janine.
„Wir haben neue Studenten. Vielleicht finden wir ja einen süßen Typen für dich.“ Trällerte Janine, während sie und Lea zur Cafeteria gingen. Lea schüttelte betrübt den Kopf. „Ach Lea Maus, du solltest endlich aufhören Trübsal zu blasen. Das macht mich noch verrückt! Killian!“ Janine winkte ihrem Freund. „Ich bin gleich wieder da.“ Flüsterte sie Lea zu und verschwand zu ihrem Freund. Seufzend ging Lea weiter. „Hey Lea.“ „Hallo Sebastian.“ „Wie geht’s dir?“ „Soweit ganz gut…“ Lea strich sich ein paar Haarsträhnen nach hinten. „Wollen wir nach der Schule zusammen was machen, oder so?“ Sebastian sah Lea flehend an, doch Lea schüttelte den Kopf. „Nein, lieber nicht. Entschuldige.“ Lea lächelte den Jungen entschuldigend an und lief Richtung Bibliothek, denn sie brauchte noch ein Buch. Mit gesenktem Kopf, lief sie durch den beinah Schülerlosen Gang. Lea war so in ihren Gedanken vertieft, dass sie in jemanden hinein lief. „Entschuldige…“ murmelte sie. „Kein Problem.“ Lea kannte diese Stimme nur zu gut und sah auf. Erschrocken ging sie einen Schritt zurück und blinzelte. „Na, endlich wach?“ „Was…?“ „Alles klar?“ Lea traute ihren Augen nicht. Träumte sie wieder? Lag sie immer noch im Krankenhaus? Vor ihr stand ein lächelnder Adrián. „Was machst du denn hier?“ war das einzige, was sie herausbrachte. Adriáns lächeln vertiefte sich und noch mehr Schmetterlinge flatterten in Leas Bauch. „Also doch. Du sahst ganz schön schlimm aus, als sie dich ins Krankenhaus gebracht haben. Der Arzt hätte gar nicht damit gerechnet das du aus dem Koma aufwachst.“ „Ich versteh das nicht…“ „Ich hatte 4 Wochen Praxis. Ich mach gerade ein Medizinstudium. Hey, kipp mir ja nicht um!“ er hielt Lea am Arm fest, die ziemlich blass geworden war und leicht schwankte. „Ich hab von dir geträumt…“ flüsterte Lea und sah Adrián in die Augen. „Ja, ich weiß. Du hast im Schlaf gesprochen eh du mal wieder ins Koma gefallen warst.“ Lea schluckte. Da stand er, direkt vor ihr. Es gab ihn wirklich! „Wollen wir zusammen Mittagessen?“ „Okay…“ Lea nickte schwach. Alles schrie in Lea nach Adrián. „Und, wie ist es so wieder in der Schule zu sein?“ fragte er Lea, als sie zusammen am Tisch saßen und aßen. „Noch etwas ungewohnt. Ich muss noch so viel nach holen.“ „Du packst das schon. Deine Eltern waren jeden Tag bei dir im Krankenhaus. Vor allem deine Mutter. Sie scheint dich sehr zu lieben.“ Lea nickte. Natürlich war sie für ihre Mutter alles. Sie war die einzige von 3, die überlebt hatte. „Ich muss los, wir sehen uns nach der Schule.“ Adrián stand auf und als er hinter Lea vorbei ging, strich er ihr über den Kopf. In Lea kribbelte wieder alles und sie hatte zu kämpfen, ruhig sitzen zu bleiben und Adrián nicht um den Hals zu fallen. „Hey, war das nicht der Typ aus dem Krankenhaus?“ fragte Janine, zeigte zu Adrián und ließ sich auf einen Stuhl fallen. „Ja…gehen wir?“ „Magst du ihn?“ „Janine…“ „Sag schon!“ Was sollte sie sagen? Lea liebte ihn.
Adrián wartete vor der Schule auf Lea. Es war grau und es regnete. Als Lea aus der Tür trat, bekam sie den feinen Regen ins Gesicht. Schnell zog sie sich die Kapuze über den Kopf und ging zu Adrián. „Ich hasse September!“ sie strich sich die Haare nach hinten. Adrián grinste. „Tja, du hast das letzte schöne Wetter verschlafen. Vielleicht nehme ich dich in den Ferien mit nach Spanien, zu meinen Vater.“ „Hat deine Mutter das Tanzstudio noch?“ Le hatte das gesagt, ohne darüber nach zu denken. „Ja…vorher in Spanien. Aber jetzt hier…“ Adrián war sichtlich verwirrt. „Was hältst du von einer kostenlosen Tanzstunde?“ „Wäre Super!“ fing alles wieder von vorne an? Lea wollte nicht warten! Sie wollte ihren Adrián sofort. Sie liefen nebeneinander her. „Adrián?“ „Ja?“ Die beiden sahen sich an. Lea beugte sich langsam zu Adrián und er zu Lea. Ihre Lippen trafen aufeinander. Kleine, kribbelnde Stromschläge fuhren durch Lea und sie legte ihre Arme um seinen Hals. Er gehörte Lea. Genauso wie in ihrem Traum, nur schöner…


Impressum

Texte: Alle rechte liegen bei MIR
Tag der Veröffentlichung: 16.02.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Meinen Lesern, meiner Freundin die mich auf die Idee gebracht hat, meinen Laptop ohne den hätte das gar nicht geklapt :D und meiner grenzenlosen Kreativität

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