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Die ganze Sache fing damit an, dass ich mit meiner Freundin Trish zu einer Party ging die meine High School veranstaltete. Ich fands auch total cool und jeder (wirklich jeder) wollte mit mir tanzen. Was vielleicht daran lag das ich Cheerleaderin war und das deshalb mein Beliebtheitsstatus dementsprechend hoch war. Trish berichtete mir grad von ihrer neuen Flamme, als ich diesen…überirdisch schönen Jungen sah. Ich fühlte mich so von ihm angezogen, dass ich ihm einfach nachlaufen musste. Trish schaute mir verwundert hinterher als ich wie hypnotisiert hinter ihm herlief. Er ging raus und in die Dunkelheit hinein. Trotzdem lief ich ihm hinterher. Irgendwann in einer dunklen Straße verlor ich ihn aus den Augen. Immer wieder drehte ich mich um, Hoffnung dessen ich seh ihn wieder. Dann erst wurde mir klar das ich allein war und völlig desorientiert. Mein Atem ging stoßweise und mein Herz fühlte sich so an, als würde es gleich heraus springen. Wo zum Teufel war ich? Ich wohnte in dieser Stadt schon seit 4 Jahren und kannte eigentlich jede Straße hier. Oder? Ich spürte einen kleinen Piek in meinem Arm. Ich fuhr herum. Da stand er, hielt meine Hand. „ Dein Blut ist so süß und betörend, genau wie du.“ Flüsterte er. Ich war unfähig zu sprechen. Er zog mich näher zu ihm heran, so dass ich seinen Atem an meiner Haut spüren konnte. „ Hast du Angst vor den Tod?“ „Wieso sollte ich?“ „Falsche Antwort meine Süße.“ flüsterte er verführerisch und versenkte seine spitzen Eckzähne in meinen Hals. Ich keuchte. Ich hörte wie er mein Blut begierig aus mir heraussaugte. Ich spürte, wie etwas Warmes-wahrscheinlief. Und ich immer schwächer wurde. Irgendwann konnten mich meine Beine nicht mehr halten und ich fiel zu Boden. Immer noch hatte er seine Zähne in meinem Hals. Alles flimmerte und drehte sich…
Ich fand mich in einem riesigen Himmelbett wieder. Die schweren Vorhänge an den Fenstern waren zugezogen. Ich atmete schwer und versuchte mich zu orientieren, ich erschrak als ich bemerkte dass jemand neben mir saß. Es war ein Junge der genauso überirdisch schön war. Doch er war es nicht dem es zu verdanken hatte das ich hier war. Entschuldigend lächelte er mich an. „ Hi.“ Sagte er und streckte mir seine Hand entgegen. Ich wollte sie nehmen, aber an meiner rechten Hand war ein dünner Plastik Schlauch befestigt. Ich folgte ihm. Er endete an einem Beutel mit einer roten Flüssigkeit. Hing ich an einer Blutkonserve? Was soll das? Wollte ich sagen aber es kam kein Ton raus. „Oh, ja das ist eine Blutkonserve. Er hatte dir so viel Blut genommen…“ fing er an, aber als er mein Gesichtsausdruck sah brach er ab. „ Ich bin Jared. Und du?“ ich runzelte die Stirn. „ Oh ähm, Achso.“ Stotterte er und machte Anstalten meine Hand zu nehmen. „ Also okay…Problem. Nein doch nicht.“ Er war ganz schön verlegen. Lag das an mir? „ Okay also folgendes: ich kann Gedanken lesen aber nur wenn…“, täuschte ich mich oder war er grad ein wenig rot geworden? „ du mich oder ich dich…oder wie auch immer berührst.“ Beendete er den Satz nun endlich. Ich lächelte. Er war so…so süß. Um ehrlich zu sein…machte er mich genauso nervös wie ich ihn. Er seufzte und nahm meine Hand. „ Also wie ist dein Name?“ fragte er nochmals. Emily. Dachte ich und er grinste. „ Wieso bist du ihm gefolgt Emily?“ fragte er sanft. Ich zuckte mit den Schultern. Mir wurde bewusst dass er immer noch meine Hand hielt. Aber er schien es nicht zu merken. Wo ist er? „ Nun…er…er wurde verurteilt.“ Ich legte den Kopf schräg. „Ich weiß nichts Genaueres darüber.“ Murmelte Jared. Ich kicherte-stumm natürlich. Immer noch hielt er meine Hand. Da wo seine Haut meine berührte kribbelte es. Wie geht es jetzt weiter? „ Nun du musst noch eine Weile hierbleiben.“ Das gefiel mir. Eine lange Zeit mit Jared… Immer noch hielt er unbewusst meine Hand und streichelte sie. Er war so süß…Ich hob die Hand an der der Schlauch befestigt war. „ Nur noch für heute.“ Beantwortete er die Frage. Die Tür ging auf. „ Da bist du ja großer Bruder, du…“ er brach ab als er mich sah und blieb stehen. „ Ist das die mysteriöse Unbekannte von der du erzählt hast?“ fragte er. Er sah Jared ähnlich aber er war nicht so unglaublich schön wie er. „ Ja. Jeffry das ist Emily.“ Sagte Jared mit zusammen gekniffenen Augen. Er wirkte angespannt. „ Hi Emily. “ Sagte Jeffry und die Hand die am Schlauch befestigt war, da Jared die andere immer noch festhielt, sie aber schnell los ließ. Jeffry sah aus wie ein kleiner Junge. Er hatte sein Pony hoch gegelt was sehr komisch aussah. Seine Augenfarbe war ein undefinierbares grün. In Gegensatz zu dem schönem braun von Jareds. „ Was gibt’s denn Jeffry?“ fragte Jared seinen-wie es dem Anschein nach aussah- jüngeren Bruder. „ Lanz sagt das Essen sei fertig. Emily hat sicher auch Hunger.“ Sagte er, letzteres an mich gewandt. Ich schüttelte den Kopf. Ich würde sicherlich keinen bissen runter bekommen, da ich ja immer noch an diesem Blutbeutel hing. Außerdem hatte ich Angst davor was es zu essen gab… „ Sicher? Es gibt Nudeln, ich kann dir auch was herbringen.“ Machte Jeffry weiter. „ Ach das kann ich doch machen.“ Schaltete sich Jared ein. „ Nein, bleib du hier ich mach das schon.“ Antwortete Jeffry. Das ging dann immer so weiter. Sie stritten sich aller ernstes, wer mir etwas zu essen bringt. Ich seufzte um ihnen klar zu machen das ich auch was dazu sagen will. Beide starrten mich an. Ich zeigte auf den Blutbeutel Hoffnung dessen das sie wissen was ich damit meine. „ Hä?“ fragte Jeffry. Ich sah Jared an. „ Sags doch einfach.“ „ Ach Jeffry.“ Stöhnte Jared und nahm meine Hand- und wieder kribbelte alles. Jeffry gefiel das offensichtlich nicht das Jared meine Hand hielt, denn er verzog wütend das Gesicht. Ich bekomm nichts runter wenn ich an diesen Blutbeutel hänge. Ich lächelte, Jared nickte und lächelte ebenfalls. „ Was hat sie gesagt?“ fragte Jeffry. Jared antwortete nicht. Geh ruhig was essen du brauchst nicht den ganzen Tag hier zu sitzen. Das das ausgerechnet aus meinen Mund kam? Eigentlich wollte ich gar nicht das Jared ging. „ Nagut. Und mach kein krach.“ Sagte er grinsend, ich grinste zurück. Dann stand er auf und ging zur Tür raus. Jeffry- der es natürlich ausnutzte das wir allein waren- nahm jetzt Jareds Platz ein. Doch bevor er etwas sagen konnte rief Jared nach ihm. Murrend stand er auf und folgte ihm, doch bevor er raus ging warf er mir noch einen Blick zu. Ich hörte wie sie sich stritten und ständig kam mein Name vor. Na toll, ich hatte es geschafft das sich 2 Jungs und ausgerechnet noch Brüder um mich stritten. Ich vermisste ihn jetzt schon-Jared. Ich sah mich um. Ein paar Bilder hingen an der Wand. Aber mehr außer dem riesigen Bett in dem ich jetzt lag stand nicht mehr in dem Zimmer. Ich warf die Decke zurück und stand auf. Mir etwas schwumrig. Ich ging zu dem Fenster und riss die Vorhänge zur Seite. Ein heller Sonnenstrahl schien mir ins Gesicht. Meine Augen brannten. Die stellen wo die Sonnenstrahlen meine Haut berühren, fühlten sich so an als würden sie brennen. Schnell schloss ich die Gardinen wieder. Die Dunkelheit tat gut. Jetzt verstand ich wieso Vampire Sonnenlicht so hassten. Ich kroch wieder zurück ins Bett und erwartete voller Sehnsucht Jared. Klingt kitschig aber es war wirklich so. Also eins stand fest ich hatte mich total in ihn verknallt. Was auch heißt, wenn ich jemals wieder zur Schule gehen darf, dass ich nicht mehr dem Typen aus der 10. Klasse hinterher renne, oder wie es Trish gesagt hat „ihn stalken“. Jetzt erst fragte ich mich wo genau ich war. Eines wusste ich: in einem riesigen Himmelbett in einem so gut wie leeren Raum. Wieder starrte ich den Blutbeutel an, mein Magen rumorte. Mein Kopf fing an zu brummen. Ich hatte Angst ohnmächtig zu werden, doch bevor ich es konnte kam Jared. Prüfend schaute er mich an. „ Geht’s dir nicht gut, du bist so blass.“ Mir gings in der Tat nicht gut, mir war einfach schlecht. „ Emily?“ mir kam alles hoch-was mich wunderte da ich seit gestern Abend nichts mehr gegessen hatte. Na toll ich kotzte vor Jareds Augen auf den Teppich. Er stand hilflos da und starrte mich an. Ich ließ mich zurück auf die Kissen fallen und deckte mein Gesicht mit meinen Händen ab. Jared lief schnellen Schrittes aus dem Zimmer. Wahrscheinlich um jemanden zu finden der die Sauerei wieder weg macht. Eigentlich müsste ich das weg machen, aber ich brauchte bloß daran denken da wurde mir schon schlecht. Jared hatte jemanden gefunden als er wieder kam. Doch ich sah nicht nach wer es war. Als derjenige fertig war, setzte sich Jared seufzten auf mein Bett. „ Mach dir nichts draus. Das ist bei den Meisten so.“ sagte er tröstend, aber ich fühlte mich nicht besser. Aber trotzdem lächelte ich ihn an um ihm zu sagen dass ich verstanden hatte. Er lächelte zurück-wie himmlisch sein Lächeln war. Sekunden lang schauten wir uns an. Ich spürte dass er immer näher kam. Er war so nah! „ Hallo Leute!“ Jeffry. Dieser Blödmann! Fast hätten wir uns geküsst. Ich funkelte ihn böse an, auch Jared. Wenn Blicke töten könnten… „ Ich hätte anklopfen sollen.“ Sagte Jeffry ohne Verlegenheit, mit einem seltsamen grinsen aus dem ich lesen konnte das er stolz auf sich war, dass er uns daran gehindert hat das wir uns küssen. Ich könnte ihn den Hals umdrehen! „ Was gibt’s denn Jeffry?“ fragte Jared genervt. „ Lanz fragt nach dir, er will was mit dir besprechen.“ Jared seufzte. „ Später.“ Sagte er kalt. „ Er sagt es ist wichtig.“ „ Dann soll er her kommen.“ „ Er will allein mit dir reden.“ Beide starrten sich an. Dann stand Jared auf. Er murmelte etwas unverständliches, dann war er schon verschwunden. „ Nun…“ sagte Jeffry immer noch grinsend, „ wenn du Lust hast können wir ja zusammen ausgehen, natürlich wenn’s dunkel ist.“ Er zwinkerte mir zu. Fassungslos starrte ich ihn an. Er nutzte tatsächlich aus, dass ich allein und Jared nicht da war. Entweder versuchte er so irgendwelche Trauer zu verarbeiten oder er ist schon so verzweifelt das er nicht anders kann. Ich spielte mit meinem Haar, Jeffry sah mir dabei zu. Es kam mir wie Stunden vor das Jared weg war. Irgendwann nickte ich ein.
Ich wurde wach als mich etwas berührte. Es konnte nur Jared sein, da meine Haut an der Stelle, an der er sie berührte kribbelte. „ Entschuldige ich wollte dich nicht wecken.“ Flüsterte er als ich die Augen aufschlug. Jeffry war weg. Ich wollte mich aufsetzten, doch Jared drückte mich wieder runter. „ Bleib liegen.“ Ich nickte. Wieder nahm er meine Hand und streichelte sie. Plötzlich durchströmten mich einzelne Bilder. Von einem Mädchen das auf einer dunkeln Straße lag, in einer Blutlache, wahrscheinlich ihr eigenes Blut. Ihr weißes Top war mit Blut beschmiert. Mir wurde klar, dass ich das war. Schnell entzog ich ihm meine Hand. Fragend schaute er mich an. Ich schüttelte nur den Kopf. Immer wieder hob er seine Hand, sinkt sie aber wieder. „ Du Emily, ich ähhm…“ fing er etwas verlegen an, doch er wurde unterbrochen. Ein alter Mann kam rein und lächelte mich an. Er kam zu mir und reichte mir seine Hand. „ Hallo Emily ich bin Lanz.“ Sagte er. Ich nahm die Hand. Ich sah ein Bild von einem Mädchen was auch in meinen Alter war. Ihr strahlendes Lächeln, ihr wundervolles langes silbernes Haar. Schnell ließ ich seine Hand wieder los. Was war das? Dass ich irgendwelche Bilder vor mir sah wenn ich jemanden berühre. „ Was gibt’s Lanz.“ Fragte Jared. „ Nun, mein lieber Jared, ich wollte unseren neuen Gast auch mal kennen lernen. Deshalb dachte ich, ich schau mal vorbei.“ Antwortete Lanz lächelnd. Er machte mir Angst. „ Wo hast du deinen Bruder gelassen?“ „ Weiß nicht, ich kam wieder und er war weg.“ Antwortete Jared mit einen Schulter zucken. „ Nun Emily es war mir eine Freude dich kennen gelernt zu haben.“ Sagte Lanz nach wie vor grinsend und ging. „ Okay das war merkwürdig.“ Murmelte Jared. Er beschloss wieder meine Hand zu nehmen. Diesmal sah ich kein Bild. „ Ich kann mir gar nicht vorstellen wie verwirrend das alles für dich sein muss.“ Flüsterte er. Ist schon seltsam… „ Das war bei mir auch so. Zuerst ein normaler Typ mit normalen oder sagen wir Menschlichen Problemen. Und plötzlich ein Vampir und jede Menge Zeugs an das man sich gewöhnen muss.“ Früher hab ich gar nicht an Vampire geglaubt und jetzt bin ich einer. Er nickte und dachte darüber nach. „ Ja das hab ich auch nicht…“ flüsterte Jared traurig. Und wieder ein Bild. Eine große schöne Frau die verführerisch lächelte. Ich bekam Gänsehaut. Jared schüttelte den Kopf. Wieder grinste er mich an. „ Hattest du viele Freunde?“ Ja… die ganze Schule, um genau zu sein. „ Hmm… Cheerleaderin was?“ ich nickte. Sein grinsen wurde breiter. Dann wurde es schwächer und wirkte gezwungen. „ Hattest du auch einen…Freund?“ ich überlegte ob ich antworten sollte. Nein. Kurz und schmerzlos. Aber im Ernst, was sollte die Frage? Jared nickte. Er sah…erleichtert aus. Was ist mit Schule, ich meine gehst du noch zur Schule? Er überlegte. „ Nein. Schließlich bin ich ein Vampir. Ich lerne schneller als Menschen. Klar bin ich zur Schule gegangen, aber als ich dann ein Vampir war, hab ich einen Crashkurs in jedem Fach gemacht, also hab ich dann nur noch das nötigste schnell gelernt.“ Erzählte er. Ich nickte. „ Keine Angst, ich bin mir sicher dass du dann wieder normal zur Schule gehen kannst.“ Bei dem Wort normal kicherte er. Wieso bist du nicht weiter normal zur Schule? „ Nun…tja weiß nicht. Als ich merkte das ich alles viel schneller kapierte, dachte ich wieso dann noch zur Schule gehen?“ ich würde nicht mehr zur Schule gehen, wegen Jared. „ Was natürlich nicht so gut ist einfach die Schule zu schmeißen. Das mit der Jobsuche wird problematisch.“ Murmelte er. Ich lächelte. „ Wir lassen dich dann wenn es so weit ist wieder zur Schule und zu deiner Familie und du kannst zu jeder Zeit herkommen.“ Ich war mir nicht sicher ob ich das überhaupt wollte. Nein sicher nicht. Ich seufzte. Jared schaute mir kurz in die Augen. „ Deine Augen sind rot.“ Stellte er fest. Mit dem Daumen strich er über meine Augen. „ Emily, du hast nicht zufällig die Vorhänge geöffnet?“ verlegen senkte ich den Kopf und starrte meine Decke an. „ Emily?“er legte seinen Zeigefinger unter mein Kinn und hob meinen Kopf an, so dass ich ihn ansehen musste. Meine Haut kribbelte, mein Bauch fühlte sich an als würden tausende Schmetterlinge darin fliegen und Loopings schlagen. Ich nickte. „ Ach Emily, hast du nie Bram Stoker oder irgendwelche anderen Vampirgeschichten gelesen?“ fragte er sanft. Er ließ mein Kinn los und stand auf. Schnell ging er aus dem Zimmer. Ich dachte schon ich hätte vergrault, doch er kam sofort wieder mit einer Tube in der Hand. Wieder setzte er sich neben mich und öffnete die sie. Eine Weiße Masse kam raus. Sie hatte einen scharfen Geruch den ich nicht definieren konnte. „ Schließ die Augen.“ Flüsterte er. Und natürlich tat ich es. Er strich dieses Zeug über meine beiden Augen. Es brannte ein wenig. Ich öffnete die Augen wieder. Was war das? Dachte ich, da Jared immer noch meine Hand hielt. „ Ach nur eine Salbe gegen die Verbrennungen.“ Antwortete er. Mein Körper wollte sich an ihn lehnen, doch ich wehrte mich. Bloß weil er so nett zu mir war, hießt dass nicht, dass er das gleiche für mich empfindet wie ich für ihn. Also schaute ich stur geradeaus. Mein Körper kämpfte immer noch darum. Ich zog meine Beine an meinen Körper. Plötzlich war ich traurig. Tränen schossen in meine Augen. Ich zwang mich, nicht zu heulen. Ich blinzelte die Tränen weg. „ Hey alles klar?“ besorgt sah mich Jared an. Eine Träne hatte es doch nach draußen geschafft. Jared wischte sie weg. Und wieder brachte er meine Haut zum kribbeln. Ich biss mir auf die Lippe. Trotzdem liefen immer mehr Tränen meine Wangen herunter. Jared wusste nicht, was er tun sollte. Wenn so etwas bei mir war, war das einzige was mir half: mich ausheulen und allein zu lassen. Jared begriff das und ging. Ich wollte nicht dass er geht. Das brachte mich noch mehr zum weinen. Eine ganze geschlagene Stunde weinte ich. Als ich aufhörte blieb ein fürchterliches schluchzen zurück. Das dauerte zehn Minuten an. Dann saß ich einige Minuten schweigend da. Irgendwann überfiel mich Müdigkeit und ich schlief ein.
Jared stand vor mir und hielt meine Hand. Sanft lächelte er mich an. Seine Lippen setzten an meiner Wange an und gingen bis zu meinem Hals. Zärtlich liebkoste er ihn. Ich schloss die Augen. Doch als ich sie wieder öffnete, war Jared verschwunden. Das einzige was da war, war eine riesige Blutlache. Ich schrie.
„ Emily! Wach auf! Was ist denn?“ rief eine Stimme die definitiv zu Jared gehörte. Ich schlug die Augen auf und schaute in sein besorgtes Gesicht. Ich atmete schwer, als wäre ich den ganzen Tag gerannt. Langsam beruhigte ich mich wieder, zuckte aber immer noch zusammen. Jared seufzte. Er schlang seine Arme um mich und zog mich an sich ran. Es war ein unglaubliches Gefühl. Ihn so nah bei sich zu haben, seine wärme zu spüren…einfach alles! Und mir kamen alle Szenen von all den Liebesfilmen die ich gesehen hatte in den Sinn. Meisten war die Stelle immer der Zeitpunkt an dem sich das Paar küsst. Was den Moment auf jeden Fall versüßen würde. Doch bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, ließ er mich los und dieses unglaubliche Gefühl war weg. „ Du willst sicherlich mal duschen gehen oder so. Wir haben dir ein paar Sachen geholt.“ Er deutete auf eine große Tasche. Mir wurde etwas komisch als ich daran dachte das Jared in meinem Zimmer war. „ Keine Angst, ich hab deine Sachen nicht geholt.“ Sagte Jared schnell, als er mein Gesichtsausdruck sah. Er machte den Schlauch-der zu dem jetzt leeren Blutbeutel ging- von meiner Hand ab. Ich stand auf und ging zu der großen Tasche. Ganz oben lagen meine ganzen Lieblingsklamotten. Designerklamotten. Ich zog eine Jeanshose und ein T-Shirt raus. Mir war es egal ob beides zusammen passte oder nicht. Meine Mutter würde mir wahrscheinlich das T-Shirt aus der Hand reißen und ein anderes was zu der Hose passt heraus suchen. Meine große Schwester Nelia hätte die Augen verdreht. Mein Bruder Steven hätte gelacht. In einer Seitentasche fand ich meine Waschtasche. Da war alles drin: meine Zahnbürste, Haarbürste, Creme, meine Medikamente. „ Gut.“ Sagte Jared als ich fertig war. Er führte mich durch einen langen Gang. Ich hörte auf die Türen zu zählen, aber vor der…20. Oder so blieb er stehen. „ Okay, ich warte hier draußen, okay?“ ich nickte und ging durch die Tür. Das Badezimmer war groß. Es hatte keine Fenster. Die Dusche war sehr groß. Ich zog den Schlafanzug aus-der nicht mir gehörte- und warf ihn an die Seite.
Ich fühlte mich viel besser, als ich fertig war mit duschen, meine Zähne geputzt, meine Haare gekämmt und meine eigenen Sachen an hatte. Als ich aus dem Badezimmer kam, lehnte Jared an einer gegenüberliegenden Wand. „ Besser?“ fragte er grinsend. Ich lächelte und nickte. „ Super, los komm, jetzt hast du sicher Hunger.“ Um ehrlich zu sein…war ich am verhungern. Wir gingen durch den Gang zurück in eine große Halle. Wir gingen einen weiteren Flur entlang (hallo? Wie groß ist das Gebäude?) Als wir-endlich- da waren, standen wir wahrscheinlich im Esszimmer. Der riesige Tisch war gedeckt-nur für mich. Jared rückte mir den Stuhl zurecht. Ich setzte mich. „ Okay fang doch an, ich komme gleich wieder.“ Sagte er und verschwand durch eine kleine Tür. Ich sah mich um. Das Esszimmer sah aus wie das Esszimmer aus einer schicken Villa. Es standen verschiedene Sachen auf den Tisch: Butter, Käse, Wurst…ein halber Supermarkt. Zuerst fing ich mit Butter an. „ Schht, nicht erschrecken.“ Jeffry legte meine nassen Haare- die mir im Gesicht hingen- nach hinten. Jetzt hatte ich nicht mehr so viel Hunger. Jeffry setzte sich neben mich. Dann kam Jared. Sie sahen mir beim essen zu. Leider machte mich Jared total nervös, ich konnte mich kaum aufs Essen konzentrieren. Nach einem Brötchen schob ich den Teller weg. Jared nickte jemanden zu. Dann kamen 2 ältere Männer und räumten den Tisch ab. Dann kam Lanz und hielt Jared einen Brief hin. Schnell las er ihn durch. Seine Augen verengten sich. Abwechselnd schauten Jared und Lanz mich an. Dann nickte er. „Wir werden diesen Besuch so kurz wie möglich gestalten. Aber sie muss dabei sein, du weißt wieso.“ Sagte Lanz und ging. Jared stand auf. „ Komm mit Emily, ich will dir jemanden vorstellen.“ Murmelte er. Ich lief ihm hinterher. Wieder gingen wir durch die große Halle, doch diesmal gingen wir in einen anderen Flur und eine Treppe hoch.
Wir blieben vor einer Tür stehen, Jared klopfte an. Die Tür ging auf und ein Mädchen, das ungefähr in meinem Alter war, stand vor uns. Sie hatte langes, glattes, silbernes Haar. Manche Strähnen waren Blond und sie sah unheimlich schön aus. Ihre blauen Augen strahlten. „ Kann ich euch helfen?“ fragte sie mit ihrer zarten hohen Stimme. Dann sah sie mich an. „ Du musst Emily sein! Hi, ich bin Janice!“ rief sie fröhlich und schüttelte mir die Hand. „ Kannst du ihr bitte eins deiner Kleider leihen, bitte?“ fragte Jared. Wieso Kleid? Auch Janice verstand nicht, wieso. Jareds Ausdruck änderte sich. „ Oh, okay mach ich.“ Sagte sie und zog mich in ihr Zimmer. Es war genauso wie meins, bloß das bei ihr ein riesiger (und damit mein ich auch riesig) Kleiderschrank stand der die ganze Wand einnahm. „ Okay, dann wollen wir dir mal ein hübsches Kleid raussuchen.“ Trällerte Janice und öffnete den Schrank. Ich setzte mich auf ihr Bett. Sie schmiss Haufen Kleider aus ihrem Schrank, ich sah sie mir alle an doch ich konnte mich nicht entscheiden welches ich anziehen wolle, da sie alle toll aussahen. Irgendwann hielt sie mir hellblaues Kleid vor die Nase. Doch dann schüttelte sie den Kopf und suchte weiter.
„ Ich hab eins!“ rief sie nach einer Weile und zeigte mir ein rotes, knielanges Kleid auf dem ein umriss von einer Rose gestickt wurde. Es war einfach der Hammer!
„ Das passt so gut zu dir.“ Sagte Janice als ich es anhatte. Ich nickte und lächelte glücklich. „ Weißt du was. Du kannst es behalten, mir passt es eh nicht mehr.“ Mein Lächeln wurde noch breiter. Ich durfte es behalten! Janice kam auf mich zu und umarmte mich. Dann ging sie zu den Haufen Kleidern und suchte welche raus. Die drückte sie mir in die Arme. „ Und die kannst du auch behalten.“ Es waren ziemlich viele, ich konnte sie nicht halten und sie vielen runter. „ Ich helf dir sie in dein Zimmer zu bringen.“ Sagte sie und nahm mir ein paar Kleider ab. Auf dem Flur wartete Jared, er grinste als er uns sah. „ Ah, Janice hat ihren Schrank aufgeräumt.“ Sagte er spöttisch. „ Halt die Klappe Vampi-Boy.“ Zischte sie, aber sie lächelte. Wir gingen runter in mein Zimmer. Dort legten wir die Kleider auf mein Bett. Als Jared mein Kleid sah, bekam er große Augen. „ Aus welcher Ecke hast du das denn vorgekramt?“ fragte er Janice. „ Oh es lag ganz hinten, ich kann mich gar nicht mehr daran erinnern es gekauft zu haben. Naja jedenfalls kann Emily es behalten.“ Plauderte sie. „ Jared, er ist da.“ Rief Lanz. Jared wurde ernst. „ Na super, er ist da und ich habe mich noch nicht einmal umgezogen! Jared, kannst du ihn etwas hinhalten bis ich komme?“ „ Nun Vampi-Girl, ich überleg es mir.“ Janice knurrte, wandte sich dann ab und ging. „ Los komm!“ flüsterte Jared und führte mich raus. Ich machte mich auf alles gefasst wer jetzt kommen würde. „ Jared! Mein lieber, schön dass du mich empfängst.“ Rief jemand aus der Halle. Als wir dort ankamen, stand dort ein Junge-der mir irgendwie bekannt vor kam- der umgeben von Leuten in schwarzen Anzügen war. „ Darek.“ Sagte Jared gelangweilt. Darek lächelte nur. Dann sah er zu mir. Wieso kam er mir so bekannt vor? „ Ich dachte schon du würdest sie vor mir verstecken.“ Sagte er mit einer wegwerfenden Handbewegung in Jareds Richtung. „ Emily.“ Er nahm meine Hand und küsste sie. Ich, weder in der Lage meine Hand weg zu ziehen noch zu Atmen. „ Es wäre auch nicht sehr klug gewesen sie mir vorzuenthalten.“ Sagte Darek ernst. Dann schaute er hoch zur Treppe. „ Ah, da kommt ja meine Herzdame.“ Sagte er. Ich schaute in die Richtung wo Darek hinsah. Janice schwebte förmlich die Treppe hinunter. Sie trug ein schwarzes Kleid das mit Glitzersteinchen übersehen war. Es sah aus wie der Nachthimmel. Sie rannte in Dareks Arme. Der küsste sie sanft auf die Lippen. Mir wurde schlecht aber irgendwie wurde ich auch eifersüchtig. Ich sah zu Jared, der angewidert das Gesicht verzogen hat. „ Oh nein. Graf Dracul ist wieder da.“ Sagte eine gelangweilte Stimme. Ein Mädchen-oder eher ein Top-Model- kam aus einen der Flure. Ihr Haar war Strohblond das sich in flüssigen Wellen an ihren Körper schmiegte. Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht ein Kleid anzuziehen, sie trug stattdessen ein schwarzes Top und einen goldenen Mini-Rock. „ Danke für die freundliche Begrüßung Alesya.“ Er zog eine Grimasse. „ Wollen wir nicht ins Wohnzimmer gehen? Denn ich habe keine Lust hier den ganzen Tag rum zu stehen.“ Sagte Darek ebenso gelangweilt. Wir setzten uns in Bewegung. Janice hüpfte die ganze Zeit neben Darek rum, der sich mit Lanz unterhielt. Das Wohnzimmer war groß und geräumig. Das Mobiliar sah Teuer aus, es war bequem. Ich saß neben Jared. Alesya saß neben Jared auf der anderen Seite. Darek hatte sich auf den großen Sessel nieder gelassen, die anderen saßen auf dem anderen Sofa. Darek erzählte etwas von einem Weingut das er vor ein paar Wochen gekauft hatte. „Wir stellen jedoch keinen gewöhnlichen Wein her. Wir stellen einen speziellen Wein für Vampire her.“ Sagt er stolz. Ich schluckte. Darek sah mich an. Ich starrte stur die Uhr an, die am Fenster stand. „ Emily, was hältst du davon mich nächste Woche zu besuchen.“ Schlug er vor. Alle starrten mich an. „ Ich glaube dass du mit ihr nicht sehr viel anfangen kannst, sie ist nicht sehr-“ „ –gesprächig? Ich weiß.“ Beendete Darek Jareds Satz. „ Damit werde ich schon klar kommen. Was meinst du Emily?“ fragte er verführerisch und mit einem Triumphierenden lächeln, dass sagte das er sich sicher war das ich ja sagen würde. Ich zwang mich mit dem Kopf zu schütteln. Sein Lächeln verschwand. „ Nun gut.“ Sagt er und stand-sichtlich enttäusch-auf. „ Ich werde mich nun wieder auf den Heimweg machen.“ Sagte er und ging, gefolgt von den Männern in den schwarzen Anzügen. „ Was du gehst schon?“ fragte Janice empört und lief ihm hinterher. „ Tut mir Leid mein Schatz, aber ich habe viel zu tun.“ Hörte ich. Ich wollte sitzen bleiben, doch Jared zog mich mit. Wir blieben an der großen Eingangstür stehen. Darek küsste Janice kurz, dann wandte er sich an mich. „ Nun Emily, ich hoffe das du deine Einstellung gegenüber mir änderst.“ Sagte er ernst, nahm wieder meine Hand. Aber bevor er sie küssen konnte, zog ich sie weg. Er funkelte mich böse an. „ Ach Jared bevor ich es vergesse, ich muss kurz mit dir reden. Allein.“ Jared nickte. „ Janice, begleite Emily bitte in ihr Zimmer.“ „ Klar.“ Sagte sie. Janice winkte Darek zu und zog mich dann in mein Zimmer.
Ich wollte sie so viel über Darek fragen, wer er ist, wo er her kommt, aber ich ließ es. Janice lief nervös hin und her und murmelte vor sich hin. Dann blieb sie stehen. „ Ich schätze du kommst allein klar.“ Sagte sie mit einem schwachen lächeln und ging. Ein paar Minuten nach dem sie weg war, ging die Tür auf und Alesya kam rein. Sie hatte ein boshaftes grinsen aufgesetzt. Sie drehte mir den Rücken zu. „ Wie es scheint, interessiert er sich sehr für dich.“ Fing sie an. „ Darek.“ Sie drehte sich zu mir um. „ Aber du interessierst dich für Jared.“ Sie lächelte. Aber ihr Lächeln verschwand wieder schnell. „ Okay jetzt hör mir mal zu, du kleine Missgeburt! Du lässt die Finger von ihm! Er gehört mir. Und wenn du es nicht sein lässt, dann werde ich dir wehtun!“ fauchte sie. Die Tür sprang auf und Jared kam rein. Jetzt war Alesya die Nette und lächelte ihn an. Mir fiel dieses Bild von Jared wieder ein, dass auf dem Bild, war sie. Alesya. Ich schauderte. „ Ich hab mich ihr nur vorgestellt, wir wurden uns ja noch nicht offiziell vorgestellt.“ Sagte sie übertrieben freundlich. Jared runzelte die Stirn. „ Naja ich geh dann mal wieder, ich hab noch was zu erledigen.“ Sie grinste Jared an, mir warf sie einen ermahnenden Blick zu. Dann ging sie endlich. „ Alesya ist echt gruselig wenn sie so nett tut.“ Jared schüttelte sich. Dann sah er mich an. Er murmelte etwas Unverständliches dann sagte er: „ Ich muss noch was erledigen, wenn du willst kannst du ja im Haus rum laufen.“ Er ging aus dem Zimmer und ich stand eine Weile im Zimmer rum. Ich beschloss mich umzuziehen. Nach dem ich das getan hatte, schaute ich in die große Tasche wo meine Sachen drin waren. Ich fand meinen Mp3-Player, ein Buch was ich schon x-mal gelesen hab und mein Handy. Ich nahm es und schaute auf den Display. Sieben Anrufe in Abwesenheit, fünf SMS. Ein paar von Trish, die restlichen von meiner Mom. Ob ich zurück rufen sollte? Sagen sollte das es mir gut geht? Aber was sollte ich sagen wo ich war? Ich war kurz davor auf Anrufen zu drücken. Doch ich ließ es und legte das Handy wieder weg. Ich nahm meinen Mp3-Player, legte mich aufs Bett und steckte mir die Kopfhörer in die Ohren.
Ich spürte wie die Sonne aufging. Dadurch das die Vorhänge einen Spalt offen waren. Ich machte meinen Mp3-Player aus und machte die Vorhänge richtig zu. „ Hey.“ Erschrocken drehte ich mich um. Janice stand in der Tür. „ Entschuldige, nächstes Mal Klopf ich an. Kann ich rein kommen?“ ich nickte. Janice kam rein. Sie setzte sich auf mein Bett und klopfte neben sich. Ich setzte mich neben sie. „Du hast’s gut.“ Sagte sie. Ich legte den Kopf schräg. „ Naja, Jared kümmert sich um dich, er lässt dich nie aus den Augen, er sitzt nachts an deinem Bett…“ ich hatte keine Ahnung was sie damit meinte. „ Ich musste damals, als ich verwandelt wurde, allein klar kommen. Niemand hat sich um mich gekümmert. Zuerst dachte ich, ich bin tot. Nach einem Jahr, fand mich Darek. Ich war total fertig.“ Sie lächelte. „ Ich war Ausgetrocknet.“ Sie lachte. „ Jedenfalls hat mich Darek gefunden und mich wieder aufgepäppelt. Ich war eine Weile bei ihm und wir sind…naja zusammen gekommen. Er ist echt voll charmant…“ schwärmte sie. „Magst du ihn?“ ich sah sie an. „ Jared?“ ob ich es ihr sagen sollte? Das ich Jared mag, dass ich ihn liebe? Ich beschloss ihr zu vertrauen. Also nickte ich. „ Also…so richtig? So wie ich Darek?“ fragte sie, jetzt neugieriger. Ich nickte langsam. Janice nickte auch. „ ich glaub-ich bin mir nicht sicher-er mag dich auch. Schließlich bist du hübsch…“ und stumm. Fügte ich in Gedanken hinzu. „ Du hast auf jeden Fall Chancen bei Jared. Und wenn ihr dann zusammen seit…ist er da…immer…“ jetzt war sie traurig. Ich streichelte ihren Arm, da ich nicht so recht wusste was ich tun sollte. Janice schniefte und ich sah wie ein paar Tränen über ihre Wangen liefen. Schnell wischte Janice sie weg. Sie nahm meinen Mp3-Player. „ Ist das deiner?“ fragte sie um wahrscheinlich das Thema zu wechseln. Ich wollte auch nicht weiter darauf eingehen, da ich schonwieder Bilder vor mir gesehen hatte, als ich ihren Arm berührt hatte. Sie spielte mit den Kopfhörern. Ich nahm ihn ihr aus der Hand und schaltete ihn ein. Sie lächelte und steckte sich einen Kopfhörer ins Ohr. Ich nahm den anderen. Nach einer Weile legten wir uns neben einander aufs Bett.
Irgendwann fing sie an von Darek zu reden. Wie sie zusammen gekommen sind, wie lange sie zusammen sind Punkt, Punkt, Punkt. Ich hörte gar nicht richtig zu, ich nickte nur, lächelte oder schaute sie bemitleidet an. Jetzt war ich froh, dass ich nicht reden konnte. Da brauchte ich nichts dazu sagen. Sie quasselte wie ein Wasserfall manchmal auch über Dinge die gar nichts mit Darek zu tun hatten. Aber ich ließ es über mich ergehen und war froh als Jared endlich kam. Nicht nur wegen Janice, sondern auch weil ich ihn vermisst hatte. „ Tut Janice dich voll quatschen?“ fragte Jared grinsend. Janice stöhnte und ging. Jared verdrehte die Augen. „ Über was habt ihr denn geredet?“ Fragte Jared vorsichtig. Ich schaute ihn verständnislos an. Was mir allerdings etwas schwer fiel. Er nahm meine Hand. Nagut, er berührte mich nur mit einem Finger. Was mich verwirrte, aber mir fiel die Drohung von Alesya wieder ein. Mir fiel ein dass ich Jared antworten musste. Mädchenkram. Er runzelte die Stirn. „ Mädchenkram?“ hatte er etwas anderes erwartet? Er sah sichtlich enttäuscht aus. Hast du etwas anderes erwartet? Schnell schaute er weg. Als hätte ich ihn bei etwas ertappt. Jared? „ Nichts…“ er nahm seinen Finger wieder weg und starrte die Wand an. Irgendwie war er anders. Seit dem er mit Darek geredet hat. Ich wollte ihn fragen was los sei, aber ich traute mich nicht ihn zu berühren. „ Was ich dir eigentlich sagen wollte…“ fing er an und sah zu mir. „ Ich werde ein paar Tage weg fahren. Ich will meine Eltern besuchen.“ Sagte er schnell. Ein paar Tage? Hoffentlich nicht so lange. „ Naja ich fahr gleich morgen.“ Sagte er und etwas Trauriges lag in seiner Stimme. Wollte er nicht weg? Also ich wollte das auf keinen Fall! Dann wäre ich allein mit Quasseltante Janice, der Vampi Prinzessin Alesya, Nervensäge Jeffry und dem seltsamen Alt-Vampir Lanz. „ Jeffry kommt übrigens mit.“ Sagte Jared als hätte er das grad gehört. Ich war erleichtert. Dann blieben nur noch Janice, Alesya und Lanz. „ Möchtest du etwas essen? Es wird bald dunkel.“ wollte er vom Thema ablenken? Da ich mich ja eh nicht traute ihn zu berühren und zu fragen wieso er ausgerechnet jetzt zu seinen Eltern fuhr, schüttelte ich mit den Kopf da mir grad überhaupt nicht nach Essen war. „ Nagut, dann solltest du jetzt schlafen.“ Er stand auf und ging zur Tür, dort blieb er stehen. „ Schlaf gut.“ Sagte er, ich nickte, doch er war schon weg. Ich seufzte. Ich würde auf jeden Fall früh aufstehen, damit ich Jared noch einmal sehen konnte. Also suchte ich meinen Schlafanzug aus meiner Tasche und zog ihn an. Ich nahm mein Handy und kroch in mein Bett. Ich sah mir die ganzen Bilder von mir und Trish an. Es war halb neun als ich das kleine Nachtlicht ausmachte. Ich kam jedoch nicht zur Ruhe. Ich hörte Stimmen vor der Tür. Schnell tat ich so als würde ich schlafen. Die Tür ging auf und jemand kam rein. Es waren zwei. Keine Ahnung woher ich das wusste. Einer von denen setzte sich neben mich und strich mir mein Honigbraunes Haar zurück. Alles kribbelte, woraus ich schloss dass es Jared war. „ Was mach ich nur mit dir…“ murmelte er. „ Jared, du kannst sie nicht ewig hier drin festhalten und vor Darek beschützen.“ Sagte Lanz. Was hatte Darek mit der ganzen Situation zu tun? „ du kannst ihr auch nicht ewig aus dem Weg gehen, sie ignorieren. Emily hat sich schon zu sehr an dich gewöhnt Jared!“ ja, da hatte Lanz recht. „ Was soll ich deiner Meinung nach tun Lanz?“ fragte Jared verzweifelt. „ Ich bin der Meinung dass sie das selbst entscheiden sollte, aber meine Meinung ist nicht gefragt.“ Jared schnaubte. „ Jared, du kennst unsere Gesetzte.“ „ Ja…“ „ Darek hat jedes Recht darauf! Da spielt es keine Rolle ob sie will oder nicht.“ Sagte Lanz weise aber auch wütend. Ich hörte wie er im Zimmer hin und her ging. „ Jemand sollte unsere Gesetzte neu verfassen. Sie passen nicht in die heutige Zeit.“ Murmelte Jared. Jetzt gibt es auch noch Vampirgesetze. Ich lerne jeden Tag etwas Neues. „Selbst wenn, Darek hat viel zu viel Einfluss.“ Sagte Lanz sichtlich verärgert. Jared strich über meine Wange, immer wieder und hinterließ immer wieder ein kribbeln auf meiner Haut. „ Wie lange hast du vor bei deinen Eltern zu bleiben?“ „ Weiß nicht…bis ich weiß wie ich Emily daraus bekomme.“ Aus was? „ Du weißt schon was deine Eltern von der ganzen Sache halten.“ „ Doch das weiß ich…das weiß ich nur zu gut.“ Murmelte Jared. Er strich jetzt über meinen Hals, über die Stelle, wo mich der Typ gebissen hat. Wofür ich ihm auch ein bisschen dankbar war. „ Hoffentlich fällt mir schnell etwas ein. Sie träumt schon von mir.“ Jareds Stimme war jetzt ganz nah. Ich spürte wie er lächelte. Ich überlegte welcher Traum das gewesen sein sollte. Mir fiel ein welcher das war. Peinlich… „ Tust du mir ein Gefallen Lanz?“ fragte Jared. „ Kommt drauf an was für ein Gefallen das ist.“ „ Pass auf das sie nichts Dummes anstellt.“ „ Jared, dass Mädchen braucht keinen Babysitter mehr.“ „ Außerdem habe ich auch andere Sachen zutun Jared.“ Machte Lanz weiter. „ Du sollst nur mal nach ihr sehen und aufpassen, dass sie etwas isst.“ Meinte er nicht eher trinken? Denn irgendwann brauchte ich sicher Blut. „ Wieso?“ fragte Lanz belustigt. „ Sie isst kaum was. Wenn ich daran denke was ich damals verdrückt habe…“ „ Jared, du bist etwas kräftiger als Emily.“ Stellte Lanz fest. Jared nickte. „ Nagut, mach ich. Ich geh jetzt schlafen, dass solltest du auch.“ „ Ja…“ „ Nagut…“ Lanz gähnte, „ Dann gute Nacht.“ Er verließ das Zimmer. Jared allerdings, saß noch eine geschlagene Stunde neben mir und dachte nach. Nebenbei streichelte er mich. Ob das jede Nacht so war? Dass er hier saß bei mir? Schließlich sagte Janice das. Irgendwann seufzte Jared. „ Keine Angst Emily, ich sorge dafür dass du nicht zu Darek musst.“ Flüsterte er und küsste mich. Er küsste mich! Auf den Mund! Zwar nur kurz, aber trotzdem fühlte es sich atemberaubend an. Dann stand er auf und ging. Es fiel mir schwer jetzt noch einzuschlafen. Mir schwirrte der Kopf von dem Kuss. Außerdem grübelte mein Gehirn- oder besser ich – über all das nach über was sich Lanz und Jared unterhalten hatten. Insgeheim hoffte ich das Jared noch einmal kam. Aber er kam nicht. Glaubte ich, da ich irgendwann doch einschlief.
Ich erwachte als die Sonne schien. Mir fiel alles wieder ein, der Kuss, dass Gespräch, alles. Auch das Jared zu seinen Eltern will. Schnell krabbelte ich aus meinem Bett und ging zur Tür. Sie ging auf und ich schreckte zurück. Es war Jared. „ Oh hey, du bist wach.“ Sagte er. Ich nickte und schaute auf den Boden. „ Naja ich will gleich los, ich wollte noch tschüss sagen.“ Ich nickte wieder. Ein paar Sekunden lang standen wir da. Irgendwann umarmte er mich. Ich wollte die Umarmung erwidern, aber ich zwang es nicht zu tun, da mir wieder die Drohung einfiel. Er ließ mich wieder los und ging. Ich blieb da stehen wo ich war und weinte still vor mich hin.
Als ich damit fertig war, ging ich in das riesige Badezimmer. Ich ließ mir eine Stunde Zeit. Mich zu waschen, an zu ziehen, Haare bürsten und so weiter. Ich ging wieder zurück in mein Zimmer um die Sachen Weg zu räumen. Dann ging ich zu Janice's Zimmer. Ich klopfte zweimal. Sie kam zur Tür gehopst. „ Emily, komm rein.“ Rief sie aufgeregt und zog mich rein. Auf ihrem Bett lag ein riesiger Trolley und die Türen von ihrem riesigen Schrank waren geöffnet. Was? Sagte ich stumm, Janice schien das bemerkt und verstanden zu haben. Sie grinste und hielt mir einen Brief hin. Ich überflog ihn kurz, da ich schon gesehen habe dass der Brief von Darek war. Er lud sie für zwei Wochen in seine Villa ein. Kotz! Ich lächelte nur und gab ihr den Brief zurück. „ Ist das nicht toll?! In seiner Villa nur er und ich…“ schwärmte sie und schaute verträumt zur Decke als würde sie sich das gerade vorstellen. „ Er holt mich in zwei Tagen ab…und du musst mir unbedingt beim Packen helfen!“ rief sie verzweifelt. Etwas widerwillig nickte ich (wieso bin ich nur hierhergekommen?!). also half ich ihr einzelne Kleiderstücke aus dem Schrank zu holen- bei dem ich der Meinung war das sie sie mitnehmen würde-und sie ihr zu zeigen. Doch meistens schüttelte sie mit dem Kopf. Dann warf ich sie gelangweilt wieder in den Schrank. Irgendwann passte nichts mehr in den Trolley- Janice knurrte wütend- und Janice packte nochmal alles aus und so verging eine weitere Stunde in der wir mit packen beschäftigt waren.
Langsam dämmerte es, Janice packte den Trolley jetzt schon zum dritten Mal um. Ich sah ihr gelangweilt zu. Die Tür ging plötzlich auf und ein Mädchen stand in der Tür. Janice fing an zu kreischen und fiel ihr in die Arme. „ Ich glaubs einfach nicht! Du bist hier!“ schrie sie. „ Ja! Ich weiß!“ rief das Mädchen zurück und beide hüpften auf der Stelle rum. Das erinnerte mich an den Tag als Trish und ich erfahren haben das wir zusammen in den Urlaub fahren dürfen. „ Oh mein Gott! Charly du…wie lange ist es her das wir uns gesehen haben?“ ah sie heißt Charly. Charly hatte schulterlanges rostbraunes Haar, ihr langer Pony hing ihr fast in den Augen. „ Keine Ahnung. Zwei oder drei Jahre?“ wieder umarmten sie sich. Dann entdeckte mich Charly und sie sah mich mit großen Augen an. „ Wer ist das?“ fragte sie Janice. „ Oh, das ist Emily. Sie ist noch nicht lange hier.“ Antwortete Janice. Charly kam zu mir, lächelte mich an und schüttelte mir die Hand. „ Hey, ich bin Charly.“ Sagte sie. Ich nickte. Fragend sah sie zu Janice. „ Sie hat keine Stimme mehr.“ Flüsterte Janice. Sofort zog Charly ihre Hand zurück. Na toll, jetzt bin ich also der stumme Freak. „ Ich muss dir unbedingt etwas erzählen! Vorhin als ich gekommen bin, hat mir so ein unglaublich süßer Typ meine Koffer abgenommen. Du hättest ihn sehen sollen…“ schwärmte sie. Janice überlegte. „ Wie sah er aus?“ „ Naja…blond, grüne Augen…total nettes Gesicht…“ zählte Charly auf. „ Jetzt weiß ich wen du meinst!“ rief Janice nach einer Weile. „ Der Typ heißt Aiden. Und er arbeitet hier.“ „ Kannst du mir ihn vorstellen?“ fragte Charly aufgeregt. „ Mhh okay. Komm.“ Sagte Janice, sie winkte mir zu. Also stand ich auf und folgte den beiden runter. Aiden war unten und unterhielt sich mit Alesya. Die offenbar mit Aiden flirtete. Das dachte wohl auch Charly, die ihr schönes Gesicht verzog. Alesya bemerkte uns und grinste uns gehässig an. „ Diese blöde Kuh…“ murmelte Charly. „ Wen haben wir denn da. Graf Draculas nervige Freundin, den Stummen Freak und die kleine Prinzessin Charlysia.“ Sagte Alesya als wir unten waren. Aiden runzelte die Stirn, da er offensichtlich verwirrt über die fiesen Spitznamen die Alesya benutze. Charly verschränkte die Arme. „ Wag es nicht, den Namen meiner Mutter in den Dreck zu ziehen!“ knurrte sie und ging ein Stück auf Alesya zu. Die blieb stehen und stämmte ihre Hände an die Taille. „ Mir kannst du nicht den Mund verbieten, du hast mir nichts zu sagen!“ beide starrten sich hasserfüllt an, Janice rang mit den Worten und Aiden schien nicht zu wissen ober eingreifen sollte oder nicht. Das ging mir genauso, aber ich entschied mich nichts zu tun. Sonst würde ich wahrscheinlich immer der stumme Freak sein. „ Alesya, hör auf sie hat dir nichts getan.“ Sagte Janice. „ Doch sie nervt mich.“ „ Sie hat überhaupt nichts gemacht.“ Verteidigte Janice ihre Freundin. „ Doch sie ist hergekommen.“ Sie ging näher an Charly heran, die mit den Tränen kämpfte. „ Sorry süße, aber du hättest früher kommen müssen.“ Flüsterte sie. Sie ging zu Aiden, der legte seinen Arm um ihre Taille. Charly stand immer noch da wo Alesya sie zurück gelassen hatte. Alesya ging wieder auf sie zu. „ Du stehst mir im Weg.“ Sagte sie gefährlich süß. Aber Charly rührte sich nicht von der Stelle. Alesya nickte mit dem seltsamen lächeln das sie auch damals bei mir aufgesetzt hatte, was sie noch gefährlicher wirken ließ. Mit dem Zeigefinger und einem übertrieben angeekelten Gesichtsausdruck, schob sie Charly unsanft zurück und ging. Doch vorher drehte sie sich zu mir um. „Denk daran was ich gesagt hab.“ Rief sie über ihre Schulter hinweg und ging mit Aiden im Schlepptau weiter. Erst jetzt fiel mir auf das Aiden eine gewisse Ähnlichkeit mit Draco Malfoy aus Harry Potter hatte. Unwillkürlich grinste ich, aber als ich Charlys Gesichtsausdruck sah, verschwand das grinsen wieder. Viele Tränen liefen über Charlys Wangen. „ Charly…“ langsam ging Janice auf sie zu. Sie wollte Charly umarmen, doch sie wich zurück. „ Ich gehe.“ Sagte sie mit zittriger Stimme und noch mehr Tränen quollen aus ihren Augen. „ Charly nein. Du musst nicht gehen.“ Doch Charly ging. Janice lief ihr verzweifelt hinterher. Nach ein paar Minuten kamen sie zurück. Charly mit ihren ganzen Koffern und Janice-die jetzt auch weinte-lief ihr hinterher und versuchte sie doch zum bleiben zu überreden. Ich hörte wie die schwere Eingangstür ins Schloss fiel. Dann war es still. Janice lief wutentbrannt in die Richtung in die Alesya und Aiden verschwunden war. Ich wollte sie aufhalten, aber sie rannte ziemlich schnell. Ich rannte ihr hinterher. Fast hatte ich sie eingeholt, doch plötzlich brach ich zusammen. Meine Hals brannte. Ich schmeckte nichts mehr, nahm nichts mehr um mich herum war. Ich zitterte am ganzen Körper. Ich war nicht mehr in der Lage auf zu stehen. Ich krallte meine Finger in den Teppich. Ich hatte keine Ahnung was plötzlich los war, die ganzen Farben waren verschwommen und mischten sich zu einem dunklen rot zusammen. Ein Schrei überwältigte mich. Ich versuchte auf zu stehen, doch ich klappte wieder zusammen…
Ich blinzelte. Alles war wieder normal. Wieder lag ich in meinem Bett. Ich sah mich um und erwartete das Jared neben mir sitzt. Aber er war nicht da. Stattdessen saß Lanz neben mir. Und wieder hing ich an einer Blutkonserve. Ich stöhnte. „ Entschuldige, dass musste sein. Du hast Blut gebraucht. Dringend!“ sagte er. Ich wollte ihn fragen wie es Janice ginge aber dann entdeckte ich sie am Fußende meines Bettes. „ Hey!“ sagte sie und sah mich an. Ihre Augen waren rot und sie sah verheult aus. Ich lächelte ihr zu. „ Emily, du musst sagen wenn du Durst hast.“ Stellte Lanz klar. Ich wollte etwas dazu sagen, aber dann fiel mir ein das Jared nicht da war um meine Gedanken zu lesen. Janice ging um das Bett herum und kam zu mir. Dann drückte sie mir einen Block und einen Stift in die Hand. Ich verstand. Ich hatte noch kein, ich hielt inne, Durst. Erst vorhin. Jetzt war ich mir nicht mehr sicher ob es vorhin war. Wer weiß, wie lange ich bewusstlos war. Ich gab den Block Lanz. Er las es das durch und nickte. „Okay…gut.“ Sagte er und legte den Block neben das Bett. „ Also es wär gut wenn du den restlich Tag im Bett bleibst. Ach und Janice, sieh bitte zwischendurch nach ihr okay? Ich muss noch was erledigen.“ „ Was denn?“ fragte Janice. „ Nichts was dich interessiert.“ „ Du könntest dich ja mal um Alesya kümmern.“ Sagte Janice kalt. „ Du weißt dass ich sie nicht rausschmeißen kann Janice.“ Antwortete Lanz ebenso kühl und ging. Schnell nahm ich den Block und kritzelte: Wieso kann er sie nicht rauswerfen? „ Weil sie die ganze Sache hier finanziert.“ Während sie sprach zeigte sie durchs Zimmer und zu dem Blutbeutel. „ Wenn wir sie rauswerfen, würde ihr Daddy den Geldhahn zudrehen. Weißt du…“ sagte sie jetzt mit freundlicherem Ton, „ das hier ist so eine Art Vampirheim. Alesya's Vater hatte die Idee. Ein Haus zu bauen für frisch verwandelte Vampire und für die die allein nicht klar kommen.“ Sagte sie genervt. „ Und somit hat sie uns sozusagen in der Hand. Ich hätte sie am liebsten aus dem Fenster geschubst, damit ihre schöne Haut verbrennt!“ das könnte ich auch machen… „ Wie auch immer, ich muss packen. Kommst du allein klar?“ ich überlegte da ich eigentlich keine Lust auf allein sein hatte. Dann fiel mir mein Buch ein. Kannst du mir das Buch dort geben? Kritzelte ich. Sie gab mir es und ging. Und wieder laß ich dieses Buch was ich zu Weihnachten bekommen hatte. Nach zwanzig Seiten hatte ich keine Lust mehr. Schließlich hab ich es schon oft gelesen, dass ich es nachspielen könnte. Also lag ich gelangweilt in dem riesigen Himmelbett und starrte zur Decke. Ich dachte über Jared nach, dann daran was ich machen sollte wenn ich gehen darf. Ob ich bleiben würde oder zurück zu meiner Chaotischen Familie gehen würde. Zu meiner nervigen Schwester, meinem blöden Bruder, meiner arroganten Mutter und meinen Workaholic Vater. Achja und zu meinen seltsamen Nachbarn, die der Meinung waren, mich würde ein Geist verfolgen (hallo? Geht’s noch?). Dann grübelte ich wieso mir Darek so bekannt vorkam. Schlagartig fiel es mir ein. Vor ein paar Wochen, hatten sich meine Eltern wieder gezofft und meine Mutter hatte ihren ganzen Frust an mir ausgelassen. Ich hatte die Schnauze voll und ging mit diesem Buch zu einem Spielplatz der ganz abseits von unseren Grundstück war. Naja dort setzte ich mich auf eine Bank und las. Irgendwann kamen ein paar Jungs. Sie haben ein bisschen rumgealbert. Über was, naja ich hab nicht zugehört. Jedenfalls, der eine sah ständig zu mir rüber. Und dieser Jenige war Darek. Ich hab versucht sie zu ignorieren, aber Darek starrte mich ständig an. Wieso hab ich ihn auf der Party nicht erkannt? Werd ich blöd im Kopf? Stöhnend ließ ich mich in die Kissen fallen. Ich musste dringend raus, den Kopf frei bekommen. Ich hoffte das Jared bald wieder kam…ich verlor mich in meinen Gedanken und Erinnerungen. Dann fiel mir plötzlich wieder etwas ein. Naja es war eher eine Vermutung. Schnell griff ich nach meinem Handy und schaute aufs heutige Datum. 9.5. Mist! Trish hatte heute Geburtstag. Und ich saß hier fest. Na super. Schnell suchte ich ihre Nummer raus, ging auf eine Nachricht senden und schrieb: Alles Gute Trish, ich hab dich lieb. Ps: Mir geht’s gut. Sag niemandem von der Nachricht. LG Emi
Mir kamen die Tränen als ich die Nachricht versendete. Doch ich blinzelte sie weg. Ich hatte keine Lust schon wieder zu weinen. Wahrscheinlich wurde ich schon aus dem Cheerleaderteam geworfen. Oder auch nicht… naja das war jetzt erst mal egal. Die Tür ging auf und Lanz kam mit einem Tablett in der Hand rein. „ ich dachte mir du hättest Hunger, Jared hatte mich gebeten dir, auch wenn du nichts willst, etwas zu geben.“ Er stellte das Tablett neben mir ab. Ahja… Pizza. Nicht gerade gut für jemanden der gerade an einer Blutkonserve hing. Trotzdem nahm ich ein Stück und biss seufzten ab. Die Pizza schmeckte gut. So gut, dass ich fast die ganze Pizza aß. Lanz lächelte zufrieden. „ Ich wusste doch, dass Hunger hast. Jedenfalls-“ er räusperte sich „ kommt Jared in zwei Tagen wieder.“ Prüfend schaute er mich an. Ich versuchte mir meine Freude nicht anmerken zu lassen. Aber ich konnte nicht verhindern, dass ich lächelte. Lanz kicherte, nahm den Teller und ging.
Der restliche Tag verstrich… manchmal kam Janice vorbei, da sie sich langweile. Dann erzählte ich ihr von meinem alten Leben. Von meinem ersten Date, wie ich meinem Date Cola über die Hose geschüttete habe. Wie ich mich vor der ganzen Klasse übergeben musste, weil ich so nervös war. Nagut, ich schrieb es auf. Janice erzählte mir von ihrem alten Leben, wie sie fast einen Typen geheiratet hätte, der nur auf ihr Erbe scharf war, wieso sie ihren besten Freund töten musste. „ er wollte kein Vampir sein und glaub mir, es hat total viel Überwindung gekostet das zu tun.“ Schloss sie dann. Ich merkte dass sie über das Thema nicht mehr reden wollte, dass es da überhaupt nichts mehr zu reden gab. Vermisst du dein altes leben? Janice ließ sich mit ihrer Antwort Zeit. Nach einer Weile nickte sie. „Ja sehr sogar, aber ich hab ja Darek.“ Sie lächelte zag haft. Jetzt wurde mir wieder schmerzlich bewusst, wie sehr ich Jared vermisste. „Lanz sagte, Jared kommt morgen wieder.“ Sagte Janice, als hätte sie grad meine Gedanken gelesen. „Emily, ich weiß das du Jared magst.“ Rief sie grinsend. „Aber eins sag ich dir“, sie hob drohend den Zeigefinger „Darek gehört mir.“ Wir lachten. Hatte Lanz nicht gesagt, Jared kommt erst in 2 Tagen? „Naja, er hat angerufen und hat gesagt dass er es bei seinen Eltern nicht aushält. Aber ich glaube er hält es nicht mehr ohne dich aus.“ Sie kicherte. Ich hörte schon gar nicht mehr richtig zu. Jared würde Morgen kommen, endlich. „Naja, ich muss ins Bett und du bist sicher auch müde.“ Sie erhob sich und tänzelte summend zur Tür. „Schlaf schön.“ Sie schloss die Tür hinter sich. Ich stand auf schlüpfte in meinen Schlafanzug. Dann kroch ich in mein Bett. Ich schlief schnell ein. Doch ich schlief ziemlich unruhig. Wie immer tauchte Jared in meinen Träumen auf. Und Darek. Doch alles war komplett durcheinander.
Endlich wachte ich auf, aus dem Durcheinander von Erinnerungen und Ereignissen. Ich streckte mich. Ich lag an der äußersten Kante meines Bettes und fiel vor Schreck aus dem Bett, als ich Jared entdeckte, der neben mir saß und lächelte. Ich blieb einfach liegen und rieb mir die Augen. Das konnte nur ein Traum sein. Jared nahm meine Hand und zog mich hoch. Ja, auf jeden Fall ein Traum. „Nein, kein Traum Emily. Du bist putzmunter.“ Sagte Jared schmunzelnd und verfrachtete mich in mein Bett. Ich versuchte mich zu beherrschen, doch ich verlor sie wieder. Ich schloss meine Arme um Jared und wollte ihn nicht mehr los lassen. Er erwiderte auch kurz die Umarmung, doch dann schob er mich weg. Ich setzte mich wieder auf mein Bett und rollte mich zusammen. Jared rang mit den Worten. Ich schnappte mir den Block und fing an zu schreiben: Wann kann ich endlich raus? Jared nahm neben mir Platz und drehte sich zu mir. „Hör zu…du…“ ich wusste was er sagen wollte. Wie ein bockiges Kind verschränkte ich die Arme und schmollte. Ich kam mir unglaublich albern vor. Doch wenn ich so erreichte was ich wollte, dann war mir das recht. Jared seufzte 3-mal. „Nagut, aber unter ein paar Bedingungen.“ Forschend sah ich ihn an. „Du musst auf mich hören Okay? Und bleib immer bei mir. Verstanden?“ ich nickte. Es war einfach unmöglich, nicht auf ihn zu hören oder sich von ihm zu entfernen. Ich sah ihn an. Er hatte tiefe Schatten unter seinen Augen. Die schimmerten leicht rot im Licht, was mich zurückzucken ließ. Verwundert schaute er mich an. Ich lächelte. Jared seufzte und stand auf. „Ich muss noch meine Sachen auspacken. Wir sehen uns.“ Er wuschelte mir durchs Haar. Ich blieb sitzen und wartete bis die Tür ins Schloss fiel. Ich sprang auf und suchte aus meiner Tasche ein paar Klamotten. Ein Print T-Shirt und eine helle Röhrenjeans. Summend ging ich ins Badezimmer. Ich sah schrecklich aus. Trotz des langen Schlafes waren meine Augen blutunterlaufen. Und meine Haare! Selbst nachdem ich sie gekämmt hatte, waren sie noch etwas zerzaust. Also musste ich sie waschen.
Nachdem ich sie gewaschen und geföhnt hatte, waren sie endlich in ihrem Normalzustand. Als ich in mein Zimmer kam, schaute sich Janice gerade meine Sachen an. Erschrocken drehte sie sich um. „Oh, ähm, kann ich mir das mal ausleihen?“ sie hielt mir ein rot, weiß gepunktetes T-Shirt vor die Nase. Ich nickte, da ich das T-Shirt nicht mochte. „Danke.“ Trällerte sie und tänzelte raus. Ich schüttelte den Kopf. Ich machte mich auf den Weg in die Halle. Mir liefen noch viele andere Vampire über den Weg. Aber vor allem junge Vampire. Und alle waren überirdisch schön. Ich traf auch auf eine junge Mutter. Sie hatte 2 Kinder, die kichernd und lachend versuchten sich zu fangen. Das kleine Mädchen hatte 2 lange Zöpfe, der Junge hatte braunes Raspel kurzes Haar. Ihre Mutter lächelte mich freundlich an und ging ihren Kindern hinterher. Auch 2 Zwillingsbrüder (sie sahen sich wirklich ähnlich!) liefen an mir vorbei. Sie unterhielten sich leise. „Hi!“ sagte der einen. Ich nickte und lächelte ihn an. Er zwinkerte mir zu. So lief das in meiner alten Schule immer so. Auch in der Küche waren ein paar Leute. Auch Alesya und Jared. Sehr offensichtlich flirtete sie mit ihm. Aber Jared schien das abzublocken. Janice kam angetänzlet. Sie hatte mein T-Shirt an. Sie schienen mich nicht bemerkt zu haben und irgendwie…stritt sich Jared mit Alesya. Ich ging näher ran und versteckte mich. Doch sie hatten Janice bemerkt. „Oh man Janice, was hast du denn da an?“ fragte Alesya spöttisch. Janice schaute an sich runter. „Wieso mir gefällt’s.“ Alesya machte ein eingebildetes Geräusch und stolzierte davon. „Sag mal, kann es ein das du das T-Shirt von Emily hast?“ fragte Jared misstrauisch. „Ja. Ich hab sie gefragt. Sie hat ja gesagt. Sieht das gut an mir aus?“ Fragte sie grinsend. „Oder hättest du es gern an Emily gesehen?“ Jared stöhnte genervt. Janice kicherte, dann ging sie. „Hey Em.“ Sagte sie als sie an mir vorbei ging. Ich kam aus meinem Versteck und schaute mich nach Jared um. Doch ich fand ihn nicht. „Hey.“ Erschrocken drehte ich mich um. Jared lächelte mich an. „Wieso bist so schreckhaft?“ fragte er und legte seinen Arm um meine Schulter. Langsam führte er mich aus der Küche. „Hast du jemanden gesucht Emily?“ ich schüttelte den Kopf. „Ich seh schon, du hast nichts zu tun. Du vermisst die Schule, was?“ ich nickte zögerlich. Jared lachte. Der Zwilling von vorhin kam. Er zog eine Augenbraue hoch als er uns sah. „Hey Jared.“ „Deakon.“ Sagte Jared tonlos. Beide sahen sich an. „Naja, bis später.“ Sagte Deakon und ging in der Richtung zurück, aus der er kam. Jared hatte sich verkrampft und seine Finger bohrten sich in meine Schulter. Besorgt sah ich ihn an. Jared schüttelte den Kopf. „Ich hab noch was zu tun.“ Sagte er und ging schnell. Verwirrt schaute ich ihn hinterher. Was war das denn jetzt? Ich ging zurück auf mein Zimmer.
Der Tag schien absolut nicht rum zu gehen. Gelangweilt lag ich auf meinem Bett. Ich fragte mich, was Vampire am Tag so machten. Schlafen? Zum Glück ging endlich die Sonne unter. Mein Herzschlag beschleunigte sich. Ich hibbelte auf meinem Bett herum. Doch er kam nicht. Ich lag auf meinem Bett. Gähnend schloss ich die Augen.
Ein stechender Schmerz ließ mich erwachen. Ich war wieder vom Bett gefallen. Schlief ich wirklich so unruhig? Ich rieb mir die Augen und stand schwankend auf. Es klopfte. Die Tür ging auf und Jared kam rein. „Hey. Wollen wir?“ ich nickte und ging leicht taumelnd zu Jared.
Mit klopfenden Herzen zog ich meine Schuhe an. „Zieh dir noch eine Jacke drüber, es ist kalt draußen.“ Jared hielt mir meine aller liebste Lieblingsjacke hin. Ich nahm sie und er half mir sie an zu ziehen. Er zog mir die Kapuze über den Kopf, sanft strich er mir ein paar Haarsträhnen hinters Ohr. „So. Komm.“ Er öffnete die große Tür. Eine kühle Luft kam mir entgegen. Ich atmete sie ein. Es war wirklich kalt. Welchen Monat hatten wir? Jared schob mich raus und schloss die Tür. „Gehen wir ein Stück.“ Schweigend (wie sonst?) ging ich neben ihm her. Ich zitterte leicht, denn trotz der dicken Jacke und der Tatsache dass ich ein Vampir war, frohr ich. Jared legte einen Arm um mich und zog mich näher zu ihm ran. „Janice war bei deinen Eltern.“ Sagte er. Ich schauderte. „Sie hat deinen Eltern erzählt dass du hier bist. Sie schienen sich nicht grad viele Sorgen um dich zu machen.“ Gleichgültig zuckte ich mit den Schultern. „Hast du dich mit ihnen gestritten?“ ich antwortete nicht. Wie war es bei deinen Eltern? Fragte ich stattdessen. „Naja, das hatte ihnen nicht so richtig gepasst das ich plötzlich zu ihnen wollte. Wir haben eigentlich kaum miteinander geredet. Wenigstens konnte ich meine kleine Schwester sehen.“ Er lächelte und ich sah ein Bild von einem 4 jährigen Mädchen. Es hatte dunkelbraune Löckchen, die sich um ihr rundes Gesicht schmiegten. Das Bild verschwand wieder. Ich hörte etwas. Es war wie ein leises Gemurmel, es hatte etwas…Magisches. Ich blieb stehen. Jared sah mich an. Langsam aber irgendwie auch schnell ging auf das Gemurmel zu. Hinter ein paar Büschen und Sträuchern war ein kleiner Bach der in einen kleinen Teich lief. Er glänzte Geheimnisvoll im Mondlicht. Ich verspürte ein starkes verlangen, meine Sachen aus zu ziehen und in das glänzende Wasser zu gehen. Doch ein andere Teil von mir wehrte sich, wollte nicht darein. Doch das starke verlangen siegte. Ich streifte Schuhe und Socken von meinen Füßen. Wie ein ferngesteuerter Roboter öffnete ich den Reisverschluss von meiner Jacke und zog sie aus. Langsam ging ich in den kleinen Teich. Das Wasser war nicht kalt, aber auch nicht warm. Bis zu den Knien watete ich in das Wasser. Dann blieb ich stehen. Ich konnte Sand unter meinen Füßen spüren und irgendwas Glitschiges an meinen Knöcheln. In einem Moment auf den anderen wurde ich nach unten gezogen. Das Wasser wurde Schwarz. Ich verschluckte mich daran. Ich wollte raus. Doch ich wurde immer weiter runter gezogen. Ich machte mich auf den Tot gefasst. Er ließ sich Zeit. Kleine Lichter flammten vor mir auf. Dann packten mich 2 starke Arme und zogen mich hoch. Ich lag auf den kalten und schlammigen Boden. Hustend spuckte ich das eklige Wasser aus. Ich fühlte beklommen. „Was war das denn?“ brachte ich hustend hervor. „Zuerst lockt mich dieses Ding an, dann versucht es mich zu ertränken! Geht’s noch?!“ schrie ich aufgebracht. Erst jetzt merkte ich was los war. Kam diese zarte und wohl klingende Stimme etwa aus meinem Mund? Ich keuchte. Neben mir saß Jared. „Was ist eigentlich passiert?“ ich setzte mich auf und rieb mir den Kopf. „Emily.“ Hauchte Jared und beugte sich über mich. Seine Augen waren rubinrot, sein Blick voller verlangen. „Jared was ist?“ fragte ich ängstlich. Wieder hauchte er meinen Namen. Mit dem Finger strich er über meinen Hals. Ein brennender Schmerz durchfuhr mich. Jared stöhnte. Mit seiner Zunge leckte er mir über den Hals und liebkoste ihn. Seine Arme schlangen sich immer fester um mich. Er drückte meinen Kopf nach hinten und nahm meine nassen Haare weg. Zärtlich, ja fast liebevoll, versenkte er seine Vampirzähne in meinen Hals. Begierig trank er. Ich hörte wie er das Blut herunter schluckte. Dieses gluck, gluck, gluck. Wieder flimmerten kleine Lichter vor mir auf. Das Rauschen in meinen Ohren übertönte alles. Ich weinte. Wieso weinte ich? Wegen diesem stechenden Schmerz in meinem Herzen was sich so kalt wie eine Messerklinge anfühlte? Langsam sank ich zu Boden. Jared lag halb auf mir drauf, er zog mich noch enger an ihn, damit er noch mehr von meinem Blut bekam. „Jared…“ wimmerte ich. Das war auch das letzte was ich tat. Dann wurde alles…schwarz…


Ich stand in einer dunklen Gasse. Langsam sah ich mich um. „Emily.“ Sagte eine Frauenstimme. Die Frau stand vor mir. Sie hatte langes kastanienbraunes Haar. Freundlich lächelte sie mich an. „Wo bin ich?“ „Das spielt jetzt keine Rolle.“ Sagte sie immer noch freundlich. „Bin ich tot?“ „Nein, noch nicht. Und du willst es doch sicher nicht, oder? Sterben?“ was war das denn für eine Frage? „Nein!“ „Das konnte ich mir schon denken. Deshalb hörst du mir jetzt auch gut zu.“ Sagte die Frau ernst. Ich nickte. „Es gibt einen Weg, wie du Darek loswerden kannst.“ „Darek? Nein…wieso? Was ist dann mit Janice?“ „ Du willst mit Jared zusammen sein. Und du liebst ihn. Er liebt dich auch.“ „Und?“ ich verstand nur Bahnhof. „ Jared hat schon von deinem Blut getrunken. Jetzt musst du nur noch von seinem trinken.“ „Und dann?“ „Musst du Darek von deinem Blut trinken lassen. Er wird von der liebe sterben.“ So viel zum Thema liebe kann tödlich sein. „Von welcher liebe?“ „Die von dir und Jared, Emily.“ Ihre Stimme klang weit weg. Langsam verblasste alles. „Denk daran Emily: es funktioniert nur, wenn Jared dich wirklich liebt!“ rief die Frau von weitem…


Mit dröhnendem Kopf wachte ich auf. „Jared!“ rief ich panisch und setzte mich auf. Doch das war keine zu kluge Entscheidung. Alles drehte sich und mir wurde kotz übel. Ich rieb mir den Kopf. „Oh mein Gott…“ murmelte ich. „Es tut mir so leid.“ Flüsterte Jared. Er saß wie immer neben mir. Und er sah total fertig aus. „Jared…was ist eigentlich passiert?“ Jared suchte nach den richtigen Worten. „Ich hatte seit mehreren Monaten nichts getrunken. Als ich dich aus dem See geholt habe…ist einfach was…übergeschnappt. Ich hab nicht nachgedacht. Das war nicht ich.“ Entschuldigend sah er mich an. Er hatte Tränen in den Augen. Ich konnte einfach nicht mehr. Ich umarmte ihn. Ich wollte ihn trösten, sagen dass es nicht so schlimm wäre, dass er wann immer er will mein Blut trinken darf. „Emily…“ „Ist schon Okay Jared.“ „Nein…“ seine Lippen strichen über meine Wange, bis zu meinem Mund. Seine Lippen fühlten sich weich und warm an. Der Kuss schmeckte nach verlangen und Leidenschaft. Ich schlug die Warnung von Alesya aus meinen Gedanken und schloss sie in die hinterste Ecke meines Gedächtnisses. Jareds Kuss wurde etwas aufdringlicher. Er wollte mehr. Ich brach die ganze Sache ab. Ich schob ihn weg. Jared schlug die Hände vors Gesicht. Und murmelte: „Nein…das hätt ich nicht tun dürfen…das hätt ich nicht tun dürfen.“ Ich wollte etwas sagen, doch ich fand keine Worte. „Du musst gehen.“ Sagte Jared entschlossen. „Aber…nein. Ich…wir…“ stotterte ich. Eigentlich wollte ich sagen dass ich auf keinen Falle gehen werde. Das wir wenn schon gemeinsam gehen würden. „Doch Emily, sonst passiert etwas schlimmes. Pack deine Sachen.“ Er nahm meine Hand und zog mich etwas unsanft vom Bett. „Nein Jared! Erst erklärst du mir was los ist! Wieso sich Darek so für mich interessiert, wieso er mir so bekannt vorkommt. Und wieso Alesya mir droht sie würde mir wehtun wenn…wenn.“ Ich brach ab. „Und was hat es mit diesem Gesetz auf sich?“ Jared nickte. „Nagut, komm setz dich.“ Ich setzte mich neben ihn aufs Bett. „Okay…wo soll ich anfangen? Die Sache mit Darek, soll er dir lieber selbst erzählen, ich will nicht dass du das falsch verstehst.“ „Okay dann erklär mir die Sache mit Alesya.“ „Alesya…ich weiß das sie eine Zicke ist. Es war vor knapp 3 Jahren. Ich war…naja mein Eltern hatten sich getrennt. Meine Freundin hatte mit mir Schluss gemacht. Ich war total fertig. Ich hab mich betrunken, bin in den Wald gegangen und wollte mich von einem Felsen stürzen. Das hab ich auch. Ich war aber noch nicht tot. Alesya kam. Um ehrlich zu sein fand ich sie damals total heiß.“ Er lachte. „Sie hatte diese super verführerische und sexy Nummer abgezogen. Wir haben uns geküsst, obwohl ich fast tot war. Dann hat sie mich gebissen und hierher gebracht. Naja dann waren wir halt zusammen. Aber irgendwann, verlor ich das Interesse an ihr. Die Beziehung wurde langweilig. Sie klebte an mir wie eine Klette. Ich konnte nichts allein tun. Und immer wollte sie sex. Tja, ich hab ihr gesagt dass ich eine Pause brauche. Das war vor einem Jahr. Sie wartet immer noch darauf dass ich ihr sage dass ich wieder mit ihr zusammen sein und mit ihr schlafen will. Aber darauf kann sie lange warten.“ Es entstand eine Pause. Ich hatte genug gehört um zu wissen das Alesya eine absolute Schlampe ist. „Was ist mit dem Gesetz?“ „Ein Vampirgesetz besagt das, wenn ein Vampir einen Menschen beißt, hat er automatisch das Recht auf ihn. Der Vampir bestimmt, wer das Blut vom Gebissenen trinken darf, mit wem er zusammen sein darf. Kurz gesagt alles. Niemand anders hat ein Recht auf den Gebissenen. Wenn der andere es aber versucht, dann hat der Vampir die Macht ihn zu töten. „Also will Alesya…mich töten?“ fragte ich panisch. „Nun…nicht direkt. Sie wird es Darek erzählen und es so drehen das du das alles wolltest und ich damit nicht das Geringste zu tun habe.“ Ich schluckte. „Was macht Darek dann mit mir?“ „Nun…das weiß ich nicht. Entweder sperrt er dich in seinem Haus ein und zwingt dich mit ihm zusammen zu sein. Oder er…tötet dich oder deine Familie.“ „Was?!“ Das Darek meine Familie töten wolle…auch wenn ich mich nicht gut mit meinen Eltern verstand, waren sie mir trotzdem wichtig. „Ich muss sie in Sicherheit bringen, sie verstecken!“ „Emily das bringt nichts! Er wird sie finden. Früher oder später. Darek hat großen Einfluss, da ist das kein Problem.“ Jared hatte Recht. „Oh mein Gott.“ Ich schlug die Hände vors Gesicht. Jared zog mich an sich. „Pack deine Sachen Emily und geh.“ „Wohin?“ „Er wird dich finden. Los.“ Unter Tränen packte ich meine Sachen zusammen.
Jared brachte mich bis zu der großen Tür. Er nahm meine Hände. „Das ist wahrscheinlich die letzte Möglichkeit die ich habe.“ Flüsterte er und kam immer näher. Endlich berührten sich unsere Lippen. Seine arme legten sich sanft um meine Taille, er zog mich noch näher an sich. Ich musste mich auf Zehenspitzen stellen und mich strecken damit sie überhaupt an seine Lippen kam. Jared hob mich hoch und ich legte meine Beine um seine Hüfte. Er drückte mich an die Wand. Als wenn gerade der andere Jared, der der sich sorgte, den Platz von dem anderen, wilden Jared eingenommen hätte, hörte er auf mich zu Küssen und ließ mich runter. „Geh Emily, sofort. Los!“ er öffnete die Tür und schob mich ohne ein weiteres Wort raus. Ich öffnete den Mund um etwas zu sagen, aber er hatte schon die Tür geschlossen.
Schluchzend ging ich die Straße entlang, ich wusste nicht wohin ich überhaupt gehen sollte. Seit einer halben Stunde lief ich. Und ich hatte das Gefühl, dass ich im Kreis ging. Ich wollte wieder zu Jared, ihn umarmen, ihn Küssen. Einfach bei ihm sein. Es gibt einen Weg, wie du Darek loswerden kannst. Ich blieb stehen. Jared hat schon von deinem Blut getrunken. Jetzt musst du nur noch von seinem trinken. Und dann muss Darek von meinem trinken. Unmenschlich schnell, rannte ich zurück. Ich stürzte durch die Tür in die große Halle. „Emily? Was…?“ verdattert sah mich Lanz an. Ich ließ meine Tasche fallen. „Später. Wo ist Jared?“ „Weiß nicht er ist grad hoch…“ „Danke.“ Ich rannte weiter hoch. Lanz rief mir etwas hinterher. Doch ich blendete es aus. In dem großen Gang stieß ich fast mit dem wütenden Aiden zusammen. Er murmelte vor sich hin und beachtete mich nicht. Ich ging weiter. Ich schaute in jedes Zimmer. Die letzte Tür war nur angelehnt. „Jared?“ ich riss die Tür auf. Am liebsten wäre ich zusammen gebrochen. Jared hielt Alesya fest umschlungen. Beide küssten sich. Ich keuchte. Die Tränen stiegen in mir hoch. Schnell rannte ich zurück. Ich stürzte fast die Treppe runter. Aber ich konnte mein Gleichgewicht noch halten. In der Halle, brach ich dann endgültig zusammen. Ich heulte Krampfartig. Ich schrie vor Wut. Es funktioniert nur, wenn Jared dich wirklich liebt. Ja genau. Aber das tat er wohl doch nicht. Er hatte nur darauf gewartet dass ich ging. Irgendjemand berührte meine Schulter. „Emily, ich hab dir doch gesagt das…“ „Geh weg!“ schrie ich hysterisch und sprang auf. Jared war kreidebleich. Gequält sah er mich an. Noch eine Ladung von heißen Tränen floss aus meinen Augen. „Was…“ stammelte er. „Halt die Klappe! Lass mich in Ruhe!“ schrie ich weiter. Mit tränen überströmten Gesicht lief ich zur Tür. „Emily! Bleib stehen! Was ist denn los!“ rief Jared. Ich riss die Tür auf und knallte sie zu. Wieder rannte ich die Straße entlang, angetrieben von meiner Wut. Ein paar Schritte von mir entfernt hielt ein schwarzer Rolls Royce. Die Tür ging auf und wurde wieder zu geschlagen. „Emily, meine liebste. Du solltest so spät nicht noch draußen herumlaufen.“ Sagte die Stimme von Darek. Ich drehte mich zu ihm um, bereit ihm zu sagen dass ich mich…ihn anschließen will? Aber aus mir kam kein Ton raus. „Oh. Du siehst ja schrecklich aus. Ich schätze, Jared hat dich rausgeschmissen und jetzt knutscht er mit Alesya?“ ich nickte langsam. Zärtlich-so wie Jared es immer tat-strich er über meine Wange. „Na dann, dürfte ich bitten?“ er hielt mir die Autotür auf. Etwas zögernd stieg ich ein. Darek machte die Tür zu und nahm neben mir Platz. Der Fahrer machte den Motor an, er schnurrte leise. „Möchtest du mir erzählen was los ist?“ ich schüttelte den Kopf. Er rutschte näher zu mir. Er strich meinen T-Shirt Ärmel runter. Dann küsste er meine Schulter. Er liebkoste sie, strich mit seiner Zunge über meine Haut. Er wanderte weiter zu meinen Hals. Schweigend ließ ich es über mich ergehen. Zärtlich knabberte er an meinem Ohrläppchen. Zittrig seufzte ich, da wieder tränen hoch kamen. Doch ich unterdrückte sie. Darek hielt inne. Dann setzte er sich wieder normal hin. Jetzt wusste ich, wie es sich anfühlte, vergewaltigt zu werden, na gut halb. „Wir werden das perfekteste Paar überhaupt. Und ich sage dir eins:“, er sah mich böse grinsend an, legte die Finger unter mein Kinn, so dass ich ihn ansehen musste „versuch ja nicht, mich zu verarschen.“ er nahm seine Finger wieder weg. Jetzt bereute ich es, das ich Jared an geschrien habe und gegangen bin. Ich rollte mich auf dem Sitz zu einer Kugel zusammen.
Endlich waren wir da. Keine Ahnung wie lange wir gefahren sind. Aber…seine Villa war riesig! Selbst der Vorgarten…einfach wow. Es gab genauso eine große Halle. Und eine Mamorwendeltreppe. Die gingen wir jetzt hoch. Mein Zimmer war hell, große Fenster und ein großes Himmelbett. Darek führte mich, zufrieden lächelnd über mein Erstaunen, durch eine kleine Tür. Und plötzlich stand ich in einem riesigen hellen Badezimmer, ganz aus weißem Mamor. „Und?“ vor erstaunen bekam ich den Mund nicht auf. Darek nickte zufrieden und zog mich wieder raus zu einer kleinen Seitentür. Na toll, ein begehbarer Kleiderschrank, mit allen möglichen Klamotten. „Nun, ich muss noch schnell ein paar Dinge erledigen. In einer halben Stunde gibt es Essen.“ Er gab mir einen kleinen Kuss auf die Lippen. Als er draußen war, flaute mein Erstaunen ab. Alles war jetzt zu riesig. Mein I-Pot, der auf meinem überdimensionalen Bett lag, wirkte winzig. Immer Missmutiger ging ich ins Badezimmer. In der riesigen, goldenen Dusche, kam ich mir vor wie ein Zwerg. Selbst in meinem Bett, überkam mich diese zwerghaftigkeit. ich hielt es an der Zeit, den Speisesaal oder was auch immer zu suchen. Aber das war nicht nötig. Darek stand grinsend in der Tür. Genervt ihn schon wieder sehen zu müssen ging ich zu ihm, ließ unter einigem Schaudern diesen eklig, schleimigen Kuss über mich ergehen (der viel zu lange dauerte!) und dann endlich führte er mich in den Speisesaal. Er war genauso groß wie ich mir ihn vorgestellt hatte. Ich saß Darek gegenüber, und stocherte in meinem Salat. Wieso bin ich nochmal gegangen? Achja…ich blöde Kuh! Vielleicht hätte ich ins Ausland gehen sollen. Aber…was hatte Jared gesagt? Er- Darek- hatte ja großen Einfluss. Hilfe! Wenn nicht bald ein Wunder passiert dann…naja, daran will ich lieber nicht denken. Seufzend legte ich die Gabel zur Seite. Darek schaute von seinem Notebook auf. „Schon fertig? Möchtest du noch etwas?“ sein förmliches Gerede nervte mich. „Nein danke. Ich möchte gern ins Bett.“ Er grinste. Ich wurde ernst. „Nun gut.“ Sagte Darek jetzt ernst. Er schnipste mit den Fingern, was total eingebildet aussah. Eine junge Frau kam mit gesenktem Kopf. „Bring Emily in ihr Zimmer!“ man hatte der einen Befehlston drauf. „Natürlich.“ Sagte die Frau schüchtern. „Das werde ich schon allein finden.“ Bat ich Darek. Der klopfte ungeduldig mit den Fingerkuppen auf den Holztisch. „Nagut!“ fauchte ich. Ich ging der Frau hinterher. Sie folgte mir mit ins Zimmer. Sie entfernte die Überwurfdecke und schlug die richtige zurück. Dann holte sie mir einen Schlafanzug. Ich kam mir total bescheuert vor. „Wenn Sie noch etwas brauchen, sagen Sie Bescheid.“ Sie wandte sich zum Gehen. „Ähm…“ sie blieb stehen. „Könnten wir das siezen lassen? Bitte.“ Flehentlich sah ich sie an. „Gute Nacht.“ Sagte sie und ging raus. In Zeitlupe zog ich mich um. Total deprimiert kroch ich in mein Bett. Ich war gerade dabei, in meine Traumwelt zu flüchten, da kam ohne jene Vorwarnung Darek rein. Ich funkelte ihn böse an. „Ich weiß dass du dich an die ganze Sache noch gewöhnen musst. Aber ich bitte dich deine freche Zunge zu zügeln und dich benimmst.“ Er küsste mich. Am liebsten hätte ich ihn geschlagen. „Vielleicht ringst du dich noch dazu, zu mir zu kommen.“ Ich fauchte ihn an. Ein boshaftes lächeln breitete sich auf Dareks Gesicht aus. „Wenn du nicht so enden willst, wie die Frau“, er legte seine Finger unter mein Kinn „dann benimm dich.“ „Ich werd mir Mühe geben.“ Sagte ich mit leichtem Sarkasmus. „Wunderbar.“ Darek schlenderte zur Tür. „Schlaf schön meine Süße.“ Und schon war er weg. Ich unterdrückte den drang ihm irgendwas Gemeines hinterher zu rufen. „Arschloch.“ Murmelte ich. So fluchte ich immer weiter. Irgendwann hatte ich keine Lust mehr. Ist wirklich die Sonne aufgegangen als mich Darek geholt hatte? Denn die Sonne ging grad unter. Und ich fand keinen Schlaf. Meine Augen brannten vor Müdigkeit. Die Tür sprang auf. Eine große, schlanke Blondine kam rein geschneit. Von einem Stuhl nahm sie einen Mantel. Neugierig schaute ich sie an. „Steh auf Emily, Besuch für dich. Beeil dich und sei leise. Ich gehorchte ihr. Schnell sprang ich aus meinem Bett. Sie half mir in den Mantel. „So komm.“ Sie schob mich raus und führte mich runter. Ich wäre fast die Treppe runter gerutscht doch die Blondine verhinderte das. „Pass auf Emily! Wenn er oder jemand uns erwischt, bist du nicht die einzige, die was abbekommt.“ Zischte sie. Ich nickte. Sie zog mich weiter. Wir gingen durch eine Hintertür, raus in den großen Garten. Da stand Jared, er stand lässig an der Hauswand, die Hände in den Hosentaschen vergraben. Ich schluckte. „Danke dass du sie her gebracht hast.“ Sagte Jared an die Blondine gewandt. „Du weißt schon dass, wenn er die Sache hier spitz kriegt, dass ich nicht nur meinen Job als Privatdektivin verliere.“ Sagte die Blonde verbittert. Privatdetektivin? Was muss ich noch alles wissen um das alles hier zu verstehen? „Natürlich. Wir werden aufpassen.“ „Stellt nichts Dummes an.“ Wie ein Top Model ging sie durch die kleine Tür wieder rein. Ich konnte mich nicht mehr länger zurück halten. Ich rannte auf Jared zu. Er fing mich auf, doch ich hatte so viel Schwung das ich ihn nach hinten warf. „Jetzt musst du mir einiges erklären.“ Flüsterte Jared. „Das hier ist die Hölle.“ Unter Tränen und mit einem Grinsen zeigte ich auf das Haus. Jared grinste auch. Er zog mich näher an sich und wir küssten uns. Innig und wild. Mein Jared. Jetzt viel mir wieder ein, was die Sache mit Darek anging. Ich nahm meine Lippen von seinen. Stirnrunzelnd sah er mich an. „Hör zu.“ Sagte ich ernst und ging von ihm runter. Jared setzte sich auf und sah mich an. „Du weißt wir haben nicht viel Zeit. Deshalb komm ich gleich zur Sache.“ Ich setzte mich gerader hin. „Es gibt einen Weg Darek zu töten.“ „Ehrlich? Aber…“ „Jared ich muss dein Blut trinken!“ platzte es vor Ungeduld aus mir raus. Jared erstarrte. „Jared, das ist der einzige Weg. Du musst mir vertrauen.“ Ich legte meine Hand an seine Wange. „Okay…“ ich atmete tief durch. Ich hatte keinen Schimmer, wie ich das machen sollte. „Emily warte!“ Jared legte seine Lippen auf meine. „Ich liebe dich.“ Flüsterte er. Ich legte meine Stirn an seine und schaute ihn in seine warmen braunen Augen. Er knöpfte sein Hemd etwas auf und schob den Ärmel etwas runter, so dass ich seinen Hals gut rankam. Ich geriet in Panik. „Jared ich…“ „Schh.“ Er legte seinen Zeigefinger auf meine Lippen. „Es ist ganz einfach. Stell dir vor du beißt in ein…Sandwich.“ Er grinste. Das ermutigte mich keineswegs. „Okay…“ ich ging näher an seinen Hals. Doch ich ging wieder zurück. „Ich kann nicht…“ schluchzte ich. Jared fuhr sich mit dem Fingernagel über den Hals. Sofort roch ich es. Dieser süße Geruch. Mir lief das Wasser im Mund zusammen. Ich konnte mich kaum zusammen reisen. Jetzt wusste ich, wie sich Jared damals wohl gefühlt hat. Keuchend näherte ich mich seinem Hals. Ich leckte das Blut ab, was aus dem Schnitt lief. Dann vergrub ich meine Zähne in seinem Hals. Als ich ein paar Schlucke getrunken habe, durchfuhr mich eine enorme Energie. Sein Blut schmeckte…unbeschreiblich. Besser als Schokolade. Besser als jeder Süßkram zusammen. Ich drückt ihn zu Boden. Seine Arme schlangen sich um meinen Körper und drückten mich näher zu ihm. So das ich auf ihn lag. Ich stöhnte leise. Und er auch. Mir wurde total heiß. In einem Vampirbuch, was ich mal gelesen hatte, war die Rede von sexueller Erregung, wenn ein Vampir Blut trinkt. Zuerst hielt ich es für kompletten Schwachsinn. Aber jetzt…was soll ich sagen. Mh…so was nennt man wohl…indirekter Sex? Nun, ich ignorierte die Tatsache das Jareds Hände sich unter mein T-Shirt schoben und zu meinem Busen wanderten. Denn ich bekam mich unter Kontrolle und hörte auf zu trinken. Jared bekam das nur ein paar Sekunden später mit. Schnell zog er seine Hände wieder weg. Er wurde rot ich kicherte und küsste ihn kurz. „Du schmeckst gut.“ Scherzte ich. „Du aber auch.“ Jared zauberte dieses unwiderstehliche Lächeln auf sein Gesicht, bei dem alle Mädchen sicherlich in Ohnmacht fallen würden. Aber dieses Lächeln gehörte ganz allein mir. Ich ging von ihm runter. „Der nächste Schritt wird noch schwerer.“ „Wieso?“ Jared kam von hinten und schlang seine Arme um mich. „Ich muss Darek dazu bringen mein Blut zu trinken.“ Jared Umarmung wurde fester. Er knurrte. Ich seufzte und drehte mich zu ihm um. „Jared, was immer heute noch passiert, du musst wissen, dass ich dich liebe. Okay.“ Ich küsste ihn. Jared nickte. „Ich werd hier bleiben. Falls was passiert.“ „Okay…na dann…“ ich löste mich von ihn und ging wieder rein. Die Blondine kam wieder. „Du solltest Duschen gehen und dir andere Sachen anziehen. Jareds Geruch hängt überall an dir. Verführ ihn. Gib dir Mühe.“ Sagte sie als wir vor meiner Zimmertür standen. Sie schob mich wortlos in mein Zimmer. Ich befolgte ihre Ratschläge: ging Duschen, schmiss meinen Schlafanzug in die Wäsche und suchte mir ein super sexy Minikleid raus. In schwarz. Ich zog mir einen anderen Mantel an. Dann ging ich raus. Blondie führte mich zu Dareks Schlafzimmer. „Mir ist schlecht.“ Sagte ich. „Keine bange. Na dann viel Glück.“ Sie deutete zur Tür. Ich atmete tief durch und drückte die Türklinke herunter. Darek lag auf seinem Bett. „Hey.“ Sagte ich so verführerisch wie möglich. Ich kam mir unglaublich billig vor wie eine Prostituierte, die die ganze Sache total nötig hat. Ich streifte den Mantel ab und ließ ihn auf den Boden fallen. Neugierig schaute mich Darek an. „Was führt dich zu so später Stunde zu mir?“ ich ging zu ihm und setzte mich auf seine Beine. „Ich hab…über dein Angebot nachgedacht.“ „Schön. Und?“ „Naja…“ ich beugte mich über ihn. Darek lachte leise und legte seine Hände auf meinen Rücken. „Ich merk schon…“ er küsste meine Wange, mein Kinn. „Tust du mir ein Gefallen?“ fragte ich. „Welchen denn?“ er küsste mich immer noch. „Ich möchte dass du etwas von meinem Blut trinkst.“ Flüsterte ich ihm atemlos ins Ohr. Er hielt kurz inne. „Das habe ich doch schon.“ „Ach komm schon.“ Drängte ich. Er seufzte. „Nagut, aber dafür…“ er drehte sich blitzschnell und plötzlich lag er auf mir und hielt meine Handgelenke fest. Zum 2.-mal an diesem Tag geriet ich in Panik. „Hätte ich gern eine kleine Gegenleistung. Bevor ich ein schluck von deinem köstlichen Blut nehme.“ Er war ganz nah an meinem Ohr. „Oder 2…“ seine Lippen strichen über meine Wange „Oder 3…“ er küsste meine Mundwinkel „Aber wenn ich's mir recht überlege…mehrere.“ Jetzt hatte er meine Lippen erreicht. Mir drehte sich der Magen um, ich konnte einen Brechreiz zurück halten. Darek schob mein Kleid hoch. Er wollte also mit mir Schlafen. Ich werde sicher nicht mein 1. Mal mit Darek haben! Dachte ich. Nein. Mein 1. Mal sollte mit Jared sein. Am liebsten hätte ich ihn mein Knie in die…naja. Ich sammelte Kraft und drehte ihn wieder so, dass ich auf ihm lag. „Ladys First.“ Grinste ich. „Du hast Recht.“ Er strich den Träger meines Kleides von meiner Schulter. Ohne zu zögern rammte er seine Vamp-Zähne in meinen zerbissenen Hals. Langsam gewöhnte ich mich daran. Doch Darek trank nicht viel. Angeekelt verzog er das Gesicht und mit einem kräftigen Stoß, flog ich von ihm runter und prallte gegen die Wand. Ich rappelte mich auf. „Ich habe dich gewarnt Emily.“ Knurrte er. Ich ging rückwärts auf die Tür zu. „Du brauchst nicht ab zu hauen. Ich krieg dich eh du kleine Schlampe!“ schrie er. Blitzschnell rannte ich weg. Darek raste ungeheuer schnell hinter mir her. Er schrie auf. Irgendjemand oder irgendwas hat ihn aufgehalten. Doch ich traute mich nicht, nach zu sehen. Was immer es auch war, es hielt ihn nicht lange auf. Ich kam bis raus in den Garten, doch dann ließ meine Kraft nach und ich wurde langsamer. Dareks Arm klammerte sich fest um meinen Hals. „Gibt es letzte Worte?“ „Ja.“ Jared stürzte sich auf Darek. Der schlang seine Hände um Jareds Hals. Ich schrie. Mit aller Kraft die ich aufbringen konnte, zerrte ich Jared von Darek runter. Keuchend sprang Darek auf. „Verabschiede dich von Jared meine Süße.“ Zischte Darek. Ich schluchzte heftig. „Jared.“ Er umarmte mich. „Ich liebe dich Emily.“ „Du bist mir total wichtig Jared. Und ich bin dir total dankbar für alles.“ Okay ich weiß noch kitschiger ging's im Moment nicht. Aber er war sehr Emotional! Wir küssten uns, aber richtig, mit Zunge! Darek schrie als würde ihm jemand die Kehle durchschneiden. Er löste sich langsam auf. „Was zum Teufel…?“ Jared war sprachlos, genau wie ich. Er hatte sich fast aufgelöst, da wurde mir schwindlig. Und plötzlich wurde mir schwarz vor Augen…

„Du hast es geschafft Emily.“ Wieder stand ich in der dunklen Gasse und wieder war die Frau da. „Ist Darek jetzt tot?“ „Es wird so sein, als hätte es ihn nie gegeben. Außer für die Vampire.“ Mir wurde klar, dass ich meine beste Freundin verlieren würde. „Du hast noch einen langen Weg vor dir Emily. Denn es ist noch nicht vorbei.“ „Was meinen sie damit?“ sie kam näher auf mich zu. „Alesya ist auch noch da.“ „Wie werde ich die los?“ verzweifelt ließ ich mich auf den Boden fallen. „Das musst du selbst herausfinden.“ Fragend schaute ich sie an. „Du wirst das packen Emily. Du hast doch noch Jared.“ Ich nickte. Die Frau setzte sich neben mich. Sie schien auf etwas zu warten. „Wie…ist das passiert…ich meine mit Darek?“ „Nun…wie soll ich das erklären? Darek ist ein Herzloses Wesen. Er hat sein Herz vor langer Zeit eingetauscht.“ „Gegen was?“ „Er wäre eigentlich schon tot. Also richtig. Doch er hat den tot…umgestimmt und für ein weiteres Leben sein Herz gelassen. Nichts von dem er gemacht hat, war echt.“ „Er wollte nur seinen Spaß…“ murmelte ich. Und ich war sein Spielzeug gewesen. „Genau. Doch er hat trotz allem nach jemanden gesucht, den er auch ohne Herz lieben kann und von dem jemand auch geliebt wird. Bei dir hatte er ein gutes Gefühl, doch leider hat er den Fehler gemacht und dich ins Vampirhaus bringen lassen.“ „Aber was ist mit Janice? Sie hat ihn geliebt!“ plapperte ich dazwischen. „Sie war auch nur ein Spielzeug. Nur ein Mittel zum Zweck. Sie sollte dir weiß machen, dass Darek ein lieber und netter Vampir ist.“ „Aber sie hat ihn wirklich geliebt. Ohne ihn wäre sie sicher…verrückt geworden oder so. Und ich habe ihn getötet nur damit ich mit Jared zusammen sein kann. Janice hat niemanden mehr!“ ich sprang auf und Tränen der Wut stiegen in mir hoch. „Sie hat ihn nicht wirklich geliebt. Das hat sie sich nur eingebildet. Sie brauchte nur jemanden der ihr sagt, wie toll, hübsch und süß sie ist. Da kam Darek genau richtig. Und ihm kam das ganze Recht. Er brauchte eine Spionin im Vampirhaus. Also war sie auch nur Mittel zum Zweck.“ Sagte die Frau sehr ernst. „Nun Emily, du kannst entscheiden.“ Sagte sie nach einer Weile. „Was…?“ „Du kannst als Mensch zurückgehen. Aber dann wirst du dich an nichts mehr erinnern können. Oder du bleibst ein Vampir. Aber dieser Weg wird schwer werden.“ Ein Leben ohne Jared…nein. Unvorstellbar. „Ich will nicht ohne Jared leben.“ War meine Antwort. Die Frau nickte und ging langsam. „Viel Glück. Pass auf dich auf.“ Sagte sie noch. Ein dicker, dichter Nebel zog auf…
„Hey Emily komm zu dir.“ Jareds besorgte Stimme kam immer näher. Langsam öffnete ich meine Augen. „Emily, alles klar?“ er zog mich hoch und küsste mich zärtlich. „Mir geht’s gut Jared.“ Er seufzte und zog mich hoch auf die Füße. Ich schwankte ein wenig. „Los komm, bevor die Vamps kommen.“ Das verwirrte mich. Doch ich dachte nicht weiter daran. Mir war es auch egal. Wir gingen wieder rein. Die blonde stand mit einer kleinen Tasche in der Hand vor der Eingangstür. „Nun, die ganze Aktion schien ja was gebracht zu haben. Ich habe die ganzen Leute die hier waren weg geschickt, wegen den Typen die wahrscheinlich hier bald auftauchen. Also sollten wir gehen.“ Sie öffnete die Tür. Jared legte seine Arme um mich und führte mich raus. Draußen stand ein silberner Opel. Blondie verfrachtete die Tasche im Kofferraum und Jared zog mich auf die Rücksitzbank. „Das Kleid steht dir gut.“ Flüsterte er. „Erinnere mich bloß nicht daran.“ Jared lachte leise und vergrub sein Gesicht in meinem Haar. Ich lehnte mich an ihn. Irgendwie bin ich wohl eingeschlafen. Denn als ich aufwachte, lag ich dem gewohnten weichen Bett. Als ich mich umdrehte stieß ich gegen Jared. Ich schlang meine Arme um ihn und legte meinen Kopf auf seinen Bauch. „Gut geschlafen?“ fragte Jared. Ich nickte gähnend. „Wunderbar.“ Er strich mit seinen Lippen über meine Wange. Ich stützte mich auf und küsste Jared. Meine Haare kitzelten ihn. Er lachte und strich sie zurück. „Jetzt hab ich dich ganz für mich allein.“ Sagte Jared grinsend. „Mh…“ ich streckte mich auf Jared aus. „Alle sind froh dass es dir gut geht. Achso, ein was musst dich noch stellen.“ Ich runzelte die Stirn. „Janice, sie wirkte ziemlich sauer. Und dann ist ja auch noch Jeffry…“ ich stöhnte und rollte mich vom Bett. Immer noch trug ich dieses scheußliche Kleid. Wütend riss ich den Kleiderschrank auf und war etwas erleichtert als ich meine Klamotten sah. Ich zog irgendwas raus. Stirnrunzelnd beobachtete mich Jared. Ich zog das Kleid aus und zog die frischen Sachen an. Auf Jareds Gesicht breitete sich ein grinsen aus während ich mich umzog. Ich nahm die Bürste und kämmte meine Haare. Dann schmiss ich die Bürste wieder in den Schrank. Jared stand auf und hob das Kleid auf was ich achtlos in die Ecke geworfen hatte. „Möchtest du es behalten?“ ich blitzte ihn an. „Schmeiß es weg oder nein verbrenn es. Ich will es nicht haben.“ Knurrte ich. „Ich finde du solltest so etwas öfters tragen.“ Er zog mich an sich. „Sicher nicht.“ Ich schob ihn weg und ging zur Tür. „Wo willst du hin?“ fragte Jared. „Zu Janice.“ Sagte ich knapp und ging raus. Ich rannte die Treppe hoch zu ihrem Zimmer. „Janice?“ ich klopfte und hörte ein leises Schluchzen. Ich ging rein. Janice saß auf ihrem Bett. Um sie herum lagen Taschentücher. Ihre Schminke war zerlaufen. „Janice, was ist denn.“ Wütend schaute sie mich an. „Du!“ schrie sie, sprang auf und schlang ihre rechte Hand um meinen Hals so wie es Darek getan hatte. „Janice was…?“ krächzte ich. Janice fauchte. Ich flog durch die Tür, prallte an einer Wand ab und fiel auf den Boden. „Da fragst du noch was los ist?“ Janice landete ein paar Schritte vor mir. „Du hast meinen Freund umgebracht! Den einzigen den ich noch hatte! Aber du musstest es ja tun. Damit mit du mit deinem Jared zusammen sein kannst!“ schrie sie wie eine irre. „Du hast nur an dich gedacht!“ „Janice ich kann das erklären!“ „Ich will es aber nicht hören! Lass mich einfach in Ruhe! Verschwinde einfach von hier damit ich dich nicht mehr sehen muss!“ wütend rannte sie die Treppe hoch. Die Tür ging geräuschvoll zu. Ich blieb einfach sitzen. Und schluchzte. Nach ein paar Minuten kam Jared. Ohne ein Wort hob er mich hoch und brachte mich in mein Zimmer. Geduldig wartete er, bis ich mich beruhigt hatte. „Was hat sie denn gesagt?“ fragte er dann. „Sie sagte ich soll von hier verschwinden.“ Jared dachte darüber nach. „Janice beruhigt sich schon wieder.“ Er strich mir durchs Haar. „Nein Jared. Ich hab Darek getötet, sie hat Recht. Ich habe wirklich nur an mich gedacht…“ zwischen uns breitete sich eine drückende Stille aus. „Ich werde auch von hier weg gehen, dass ist das einzige, was ich noch tun kann.“ Ich stand auf. „Ich kann es verstehen wenn du nicht von hier weg willst.“ Sagte ich an Jared gewandt. Die Worte auszusprechen, ist mir unglaublich schwer gefallen. „Emily…“ Jared stand ebenfalls auf und umarmte mich. „Das einzige was ich will ist mit dir für immer mit dir zusammen sein. Mit dir würde ich bis ans Ende der Welt gehen.“ Flüsterte er mir ins Ohr. Mir stiegen Tränen in die Augen. „Es gibt kein Ende der Welt…“ lachte ich zittrig. „Und ich will eigentlich gar nicht…“ der Rest des Satzes ging in Jareds warmen Kuss unter. Man hätte uns so zusammen schweißen können. Denn ich wollte mich nie mehr von Jareds Lippen lösen…

Impressum

Tag der Veröffentlichung: 02.12.2010

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Nun...meiner Fantasy und meiner besten Freundin und Kritikerin

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