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Ich stand vor meinem mannshohen Spiegel, sah mein Spiegelbild an und lächelte mir zu. Ja, ich fand, ich war schon ein absoluter Hammer! Ich war mit soviel Geld gesegnet, dass es für zehn Leben reichen würde. Ich lebte in einer Villa. Außerdem war ich jung und gut aussehend. Die Frauen lagen mir zu Füßen.
Warum Frauen eher auf große Männer standen, konnte ich mir nicht ganz erklären.
Mit meinen Einmeterfünfundneunzig, meinen blonden, kurzen Haaren, meinen blauen Augen und meinem Lächeln ließ ich die Frauen in meiner Gegenwart dahin schmelzen.
Ich ließ meine Muskeln spielen und beobachtete mich dabei im Spiegel. Ich fand mich einfach unwiderstehlich.
Nun überlegte ich, wo ich mir für heute Nacht eine Frau aufreißen konnte. Ich hatte schon seit einigen Tagen keinen Fick mehr gehabt. So wollte ich einfach mal wieder ordentlich Druck ablassen.
Ich öffnete meinen Kleiderschrank, um mir ein paar gute Aufreißer Klamotten heraus zu suchen. Ich entschied mich für eine sehr enge schwarze Jeans und dazu ein schwarzes Seidenhemd und ließ oberhalb drei Knöpfe offen.
Ich wusste, darauf fuhren die Frauen bei mir ab. Meine Brust war haarlos und meine Muskeln kamen daher gut zur Geltung.
So zog ich mich an, gelte mir meine Haare zurück, gab mir noch ein wenig Aftershave in mein Gesicht, auch wenn ich mich nicht rasieren musste. Ich hatte keinen starken Haarwuchs, auch waren sie kaum zu sehen, da selbst mein Bart blonde Stoppeln hatte.
Ich wusste, ich wirkte etwas lässiger, wenn ich einen kleinen Dreitagebart trug, dies komprimierte mein Aussehen noch und gab mir den gewissen kleinen Kick, den ich brauchte.
Ich bestaunte das Kunstwerk, nämlich mich, noch einmal im Spiegel und war mit meinem Aussehen voll und ganz zufrieden.

*
Es war zwar gerade erst elf Uhr, doch schnappte ich mir meine Autoschlüssel und ging
in die Garage. Ich steuerte meinen roten Jaguar an und fuhr zu meinen Lieblingsclub.
Es war nicht wirklich viel los, aber dafür bekam ich einen guten Platz, von wo aus man den ganzen Club, gut beobachten konnte. Ich bestellte mir einen Scotch und setzte mich.

Ich begann die ankommenden Frauen zu beobachten und begutachtete sie intensiv, wie sie sich bewegten und welche von ihnen heute zu mir passen würde. Auch achtete ich darauf, dass ich keine einlud, die ich schon einmal abgeschleppt hatte, denn das gab meistens Probleme. Sie bildeten sich dann ein, dass man mehr von ihnen wollte und dies lag mir mehr als fern.
So langsam füllte sich der Club und mir fiel auch eine blonde Schönheit auf. Ihr Gang war dem einer Elfe gleich. Sie hatte lange Beine, eine wundervolle schmale Hüfte und Brüste, die dazu einluden, sofort hinein zu greifen. Die junge Frau steuerte geradewegs die Bar an. Ohne lange zu überlegen stand ich auf und lief auf die Bar zu. Ich stellte mich etwas abseits von ihr und beobachtete sie. Ich wartete auf den richtigen Zeitpunkt, dass wir Augenkontakt bekamen. Ich wusste, dass ich wegen meines Aussehens keine dummen Anmachsprüche brauchte. Nur einmal in die Augen geschaut und ein kleines Lächeln, dann wäre es um sie geschehen.
Also musste ich nur ihre Aufmerksamkeit auf mich lenken und schon lief alles wie von alleine. Genauso war es auch diesmal, ich stellte mich in ihren Blickwinkel. Ein kurzer Augenkontakt, schon lächelte sie mich an. Ich erwiderte ihr Lächeln. Es dauerte keine zwei Minuten und sie stand direkt neben mir. Wir fingen mit etwas Small Talk an, dann tanzten wir ein paar Mal, bis es uns beiden zu bunt wurde und schon nach kurzer Zeit verließen wir den Club.
Sie fragte mich:
„Und, wo gehen wir hin?“ ihre Hände wanderten sanft an meinem Hals entlang, zu meinem Schlüsselbein und sie ließ mit ihren Fingern kleine Kreise darüber laufen.
„Gehen wir zu dir.“ Gab ich ihr zur Antwort und lächelte vielsagend.
Sie nickte nahm meine Hand und wir machten uns gemeinsam auf den Weg.
Ich nahm nur selten jemanden mit zu mir. Leider hatte ich die Erfahrung gemacht, dass man die Frauen ja nicht so schnell wieder loswurde. Die meisten dachten, sie könnten dann mit mir eine Beziehung eingehen. Da ich aber keine Beziehung haben wollte, ließ ich niemanden wirklich an mich heran.
„Ich wohne nur zwei Straßen weiter“, sprach sie zu mir mit einer verführerischen Stimme.
>>Oh ja, die ist heiß. Das wird ganz sicher eine wilde Nacht mit ihr.<< Dachte ich und zog sie mit meinen Blicken schon aus.
Nach circa zehn Minuten waren wir auch bei ihr angekommen. Sie öffnete die Tür und zog mich in den Hausflur. Verlangend küsste sie mich und ich erwiderte ihren Kuss genauso.
Sie schmeckte süß und ihre Hände fingen schon an über meinen Brustkorb zu wandern.
Über die Treppe hinweg küssten wir uns immer wieder, machten Anstalten, uns schon während des Laufens auszuziehen. An ihrer Wohnungstür angekommen, lösten wir uns für einen Moment und sie öffnete ihre Tür. Wir drängten uns in ihre Wohnung und kamen noch nicht einmal in ihrem Schlafzimmer an. Wir überfielen uns schon in ihrem Flur und rissen uns die Kleider vollends vom Körper. Sie drückte mich gegen die Tür und küsste sich über meinen Brustkorb hinweg. Ihre Finger krallten sich in mein Fleisch und ich stöhnte auf.
Mir gefiel ihre Behandlung und ich dachte nur noch, was sie doch für eine Wildkatze sei.
Irgendwann landeten wir auch in ihrem Schlafzimmer, wo unser körperliches Spiel sich fortsetzte.

Nachdem wir uns gemeinsam mehrfach zum Höhepunkt gebracht hatten schliefen wir ein. Irgendwann, ich weiß nicht wie lange ich geschlafen hatte, wachte ich auf und stellte erleichtert fest, dass es noch dunkel war.
Ich mochte es nicht, aufzuwachen, wenn es schon hell wurde. So konnte man sich nicht einfach aus dem Staub machen und man war wahrscheinlich noch gezwungen, Small Talk mit einander zu machen.
Ich schlich mich aus dem Schlafzimmer, suchte meine Sachen zusammen, zog mich an und verließ die Wohnung. Duschen konnte ich auch zu Hause. So machte ich mich auf zu meinem Auto und fuhr los.
Die Uhr zeigte halb vier an. >>Oh Mann, das wird wieder ein langer Tag,<< ging es mir durch den Kopf, schließlich musste ich heute noch in die Firma. Mein Vater bestand darauf, dass ich mindestens zweimal die Woche in der Firma auftauchte. Dafür brauchte ich mir ja auch keine Sorgen um irgendwelche finanziellen Sachen zu machen.
Ich fuhr die Landstraße entlang und fühlte die Müdigkeit schon wieder in mir aufsteigen. Für ein paar Sekunden fielen mir die Augen zu, als ich einen dumpfen Aufprall hörte. Ich trat auf die Bremse, meine Reifen quietschten und ich kam einige Meter später zum Stehen.
„Verdammt was war das?“ schrie ich und musste erst einmal wieder zu Atem kommen. Ich blieb einige Sekunden still sitzen und schaute in den Rückspiegel. Ich konnte nichts erkennen. Sollte ich aussteigen, oder doch einfach weiter fahren? Noch immer schaute ich in den Spiegel. War da wirklich etwas gewesen? Ich konnte nichts sehen, es war immer noch zu dunkel. Noch immer mit der Frage im Kopf, ob ich nachsehen sollte, drehte ich den Schlüssel um und öffnete meine Fahrertür.
„Verdammt“, fluchte ich, ich musste einfach nachschauen, das wusste ich und mit einem beklemmenden Gefühl legte ich die paar Meter zurück. Im ersten Moment konnte ich nichts erkennen, doch ich suchte noch intensiver die Gegend ab.

Dann sah ich es, am Straßenrand war etwas Zusammengerolltes.
„Oh nein, bitte lass es ein Tier gewesen sein.“ Flehte ich und bewegte mich langsam darauf zu.
Nein, es war natürlich kein Tier. Ich beugte mich nach vorn und schaute mir das Opfer an.
„Scheiße“ kam es von mir und ich hockte mich daneben. „Hallo, können Sie mich hören?“
fragte ich mit brüchiger Stimme. Doch eine Antwort bekam ich nicht.
“Mensch was mach ich denn jetzt?“ fragte ich mich unsicher.
>>Ich sollte einen Notarzt rufen,<< ja genau, das wäre das Richtige, schoss es mir durch den Kopf.
>>Doch verdammt, rufen die nicht dann auch die Polizei? Die konnte ich jetzt nicht gebrauchen. Schließlich war der Alkohol auch noch nicht ganz aus meinem Körper, das hieße auch, dass ich eine Anzeige wegen Trunkenheit am Steuer bekommen würde.<<
Was sollte dann mein Vater denken, wenn der das raus bekommen würde.
Ich hatte zwar nicht wirklich Probleme mit meinen Eltern, aber man durfte sich nichts erlauben, was dem guten Ruf von ihnen hätte schaden können. Das hieß auch für mich, immer aufpassen, was ich machen durfte und was nicht. Ich hatte zwar immer meine Freiheiten, doch sie schärften mir auch immer wieder ein, dass diese vorbei sein würden, sobald ich mir etwas zu schulden kommen lassen würde. Nun saß ich hier neben dem leblos wirkenden Körper. Ich wusste, dass genau so eine Situation dazu führen könnte, dass mein derzeitiges Leben vorbei wäre, wenn ich hier und jetzt den Notarzt und die Polizei eingeschaltet hätte.

Ich stupste den leblosen Körper vor mir an und vernahm ein Stöhnen.
„Hallo. Können Sie mich hören?“ fragte ich nun noch einmal und hörte ein leises
„Ja.“
„Können Sie sich bewegen?“ fragte ich gleich weiter.
„Ich weiß nicht, mein Bein tut mir weh.“ bekam ich als Antwort. Vorsichtig drehte ich den Körper vor mir um.
„Aua,“ hörte ich und ich ließ gleich wieder ab.
>>Verdammt was sollte ich nur machen? Ich konnte ihn auf keinen Fall hier liegen lassen,<< dachte ich besorgt. Ich sagte leise:
„Warten Sie hier, ich bin gleich zurück.“
Ich stand auf, lief hastig zu meinem Auto und fuhr das Stück rückwärts bis zu dem Verletzten.
Schnell lief ich um mein Auto herum, öffnete die Beifahrertür, drehte den Sitz in eine liegende Stellung und war schnell wieder bei dem Verletzten.
„Ok, ich trage Sie zu meinem Auto.“
„Mhh“ bekam ich und ich schob meine Arme unter den Körper.
„Ahh“ hörte ich wieder.
Mein ganzer Körper zitterte. >>Verdammt was hatte ich nur getan? << fragte ich mich jetzt.
So trug ich den Körper zu meinem Auto und legte ihn auf den Beifahrersitz.
Durch das Innenlicht konnte ich nun die Person, die ich angefahren hatte, besser erkennen und sah, dass es sich um einen jungen Mann handelte.
Er sah noch sehr jung aus, wahrscheinlich nicht einmal älter als achtzehn.
Etwas verblüfft blickte ich den jungen Mann an. Ich hätte wetten können, dass es sich um eine weibliche Person handeln würde. Er war so leicht und schmal um die Hüfte, wie manche Frauen, mit denen ich zusammen gewesen war.
Aber auch sein Gesicht wirkte feminin und seine langen braunen Haare verstärkten den Eindruck noch mehr. Ich betrachtete noch für ein paar Sekunden den jungen Mann. Ich schüttelte den Kopf und dachte nur: >>Würde man ihn von hinten sehen, hätte man wetten können, dass es sich um eine junge Frau handelt.<< Nur seine Kleidung verriet, dass er ein Junge war.
Ich musste noch einmal den Kopf schütteln, weil ich mich von seinem Anblick nicht wirklich losreißen konnte.
„Was sollte denn das?“ fragte ich mich selber und umlief wieder meinen Wagen.
Ich stieg ein und fuhr mit dem jungen Mann kurzerhand zu mir nach Hause. >>Was hatte er wohl um diese Zeit auf der Straße zu suchen?<< ging es mir während der Fahrt durch den Kopf.
Immer wieder schaute ich zu dem jungen Mann rüber. Er sah so rein aus, seine Haut war weiß, dadurch kam das Blut, was von seiner Stirn herunter lief, noch mehr zur Geltung.
An meiner Villa angekommen, fuhr ich in die Garage, stieg aus und öffnete erst einmal alle Türen, damit ich den jungen Mann hereintragen konnte.
Ich legte den ihn ins Gästezimmer auf das Bett und sah ihn mir noch einmal genauer an. Obwohl er zwar ziemlich leicht war, so sah ich doch erst jetzt, dass er nicht wirklich klein war. Er musste mindestens einmeterachtzig sein.
Seine braunen langen Haare waren durch das Blut etwas verklebt. Sein Gesicht war über und über mit Blut verschmiert und seine Kleidung war zerrissen. Ich atmete tief ein. Noch einmal stellte ich mir die Frage, was ich getan hatte.
Einen Moment lang überlegte ich erst einmal, was ich nun machen sollte. Ich war sichtlich überfordert mit der ganzen Situation. Es wurde auch nicht leichter, dass es mir fast das Herz zerriss beim Anblick des Schlafenden.
Wieder fiel mir das Blut in seinem Gesicht auf, also verließ ich erst einmal das Zimmer, um ins Badezimmer zu gehen.
Dort suchte ich ein Handtuch und einen Lappen, dann holte ich eine Schüssel aus der Küche mit etwas lauwarmem Wasser. Alles zusammen trug ich in das Zimmer und stellte es auf dem Nachttisch ab. Jetzt setzte ich mich zu dem jungen Mann und fing an, ihn von seiner Kleidung zu befreien.
Der junge Mann wachte nicht auf, ich musste ihn ziemlich stark erwischt haben. Bei dieser Erkenntnis zog sich schon wieder alles in mir zusammen und mir wurde übel. In meinen Gedanken strafte ich mich selbst dafür und sagte zu mir. Komm schon reiß dich zusammen, der Junge braucht schließlich jetzt deine Hilfe.
Ich suchte, während ich ihm die Kleider auszog, nach weiteren Verletzungen. Sein Bein war verletzt, das konnte man deutlich erkennen. Ich wusste, ich musste einen Arzt anrufen, das war mir in dem Moment endgültig klar geworden. So nahm ich mir mein Handy und rief meinen Hausarzt an. Er gab mir zu verstehen, dass er in einer Stunde bei mir sei.
Während ich auf den Arzt wartete, wusch ich dem jungen Mann soweit es ging, das Blut und den Dreck ab.
Nach einer gefühlten Ewigkeit klingelte es, das konnte auch nur der Arzt sein. Also lief ich schnell zur Tür und ließ den Arzt herein. Er blickte mich fragend an. Ich deutete nach oben und lief die Treppe voraus zu meinem Gästezimmer.
Auf dem Weg zum Zimmer erzählte ich ihm, was mir passiert war und bat ihn um Diskretion bei der ganzen Angelegenheit.
Der Arzt sah mich etwas betreten an, doch dann fragte er mich:
„Bist du verletzt, ist mit dir alles in Ordnung. Ich sollte dich dann auch untersuchen.“ Ich schüttelte den Kopf und antwortete nur:
„Nein, ist schon Okay, mir geht es gut. Nur helfen Sie dem Jungen.“ Noch immer sah der Arzt mich an, dann nickte er und wir betraten das Zimmer.
Während er sich den Jungen anschaute, blickte ich verlegen auf den Boden.
Der Arzt drehte sich zu mir um und gab mir eine Anweisung, der ich sofort nach kam.
„ Geh und hol frisches Wasser und noch einmal frische Tücher. Währenddessen werde ich ihn genauer untersuchen.“ So nickte ich nur, nahm die Schüssel und verschwand aus dem Zimmer. Ich hatte so ein schlechtes Gefühl in der Magengegend, dass ich am liebsten angefangen hätte zu weinen, doch irgendwie fühlte sich das auch ziemlich kindisch an.
Ich brachte dem Arzt, das was er verlangt hatte und schaute ihm weiter zu. Ich wusste, dass ich, dem Arzt vertrauen konnte und er es niemandem erzählte, geschweige denn die Polizei einschaltete. Ich kannte den Arzt schon seit ich ein kleiner Junge war. Nachdem der Arzt seine Untersuchung beendet hatte, drehte er sich zu mir um. Ich sah zwischen den beiden hin und her. Der Arzt stand auf und kam auf mich zu. Mit einem leichten Druck schob er mich aus dem Zimmer und fing dann an zu reden.
„Du hattest Glück Gregor, es hätte Böse enden können. Er hat zum Glück keine schweren Verletzungen selbst sein Bein ist nicht gebrochen. Er hat sich aber eine starke Zerrung zu gezogen, sodass ich das Bein trotzdem vergipsen werde, damit er es nicht belastet. Ich habe es erst einmal gestützt und komme heute noch einmal vorbei. dann werde ich es noch richtig vergipsen. Bis auf ein paar Prellungen und blaue Flecke ist er bald wieder wohl auf. Doch es stellt sich die Frage, was du jetzt gedenkst zu tun. Du weißt, dass es das Richtige wäre zur Polizei zu gehen. Ich werde dir die Entscheidung überlassen, das mache ich aber nur, weil ich dich schon so lange kenne. Überlege also gut, was du machst, ich werde auf alle Fälle dir helfen, egal wie du dich entscheidest.“
Ich nickte und dankte ihm dafür, dass er mir hier und jetzt schon half. Leise sagte ich nur noch:
„Ich weiß, aber erst einmal muss er zu sich kommen. Ich will zuerst mit ihm reden, ich weiß nicht, was ich mir davon verspreche, doch ich kann nicht anders.“
Er sah mich so eindringlich an, als spüre er genau, dass mir die ganze Situation an meine Substanz ging. Daher nickte er nur, lief zurück ins Zimmer und packte seine Sachen wieder zusammen. Ich brachte den Arzt noch zur Tür und wir verabschiedeten uns von einander. Noch einmal sagte er zu mir:
„Ich rufe dich nachher an, wann ich es schaffe, noch einmal vorbei zu kommen. Ich werde alles Nötige mitbringen also sei bitte erreichbar.“ Und somit verschwand er zu seinem Auto und ich blieb an der Tür alleine zurück. Eine Weile noch blickte ich dem Fahrzeug hinterher, obwohl er schon längst aus meiner Sicht verschwunden war.

Zurück im Haus und im Gästezimmer setze ich mich neben ihm auf die Bettkante. Ich betrachtete den Jungen und bemerkte, dass sich auf seiner Stirn Schweißtropfen bildeten. Ganz automatisch legte ich eine Hand auf seine Stirn und fühlte, dass er Fieber hatte. Ich erschrak sehr, denn der Arzt hatte mir gar nicht gesagt, dass er eventuell Fieber bekommen könnte. Ich nahm das Tuch und wischte ihm den Schweiß vom Gesicht und Oberkörper.
Noch einmal nutzte ich nun die Gelegenheit, mir den Jungen genauer anzusehen. Er musste trainieren, denn unter seiner Brust zeichneten sich eindeutige Muskeln ab.
Dies hatte man vorher durch seine Kleidung gar nicht richtig erkennen können, da sie an ihm doch eher schlaksig herunter hingen. Warum er so unvorteilhafte Kleidung trug, bei so einem Körper, war mir ein Rätsel.
Noch immer in Gedanken ließ ich meine Finger über diese Muskeln bedeckende Haut gleiten. Es fühlte sich toll an. Ich ertastete jede kleine Faser seiner Muskeln, seine Haut war so samtweich, dass man dachte, sie wäre aus Seide. Mit einem Male erschrak ich vor mir selbst. Was war das? Ich stand schnell auf und verließ das Zimmer. Mit schnellen Schritten lief ich auf mein Bad zu und ich setzte mich auf den Badewannenrand. Noch einmal stellte ich mir die Frage. >>Was war das? Wieso fand ich es schön eine Männerbrust zu berühren?<< Es erregte mich ganz und gar! Das gab es doch nicht, so was hatte ich noch nie getan, schließlich war ich ja nicht schwul. Ich selbst hatte zwar nichts gegen Schwule, doch ich wusste bis dato für mich, dass es nur Frauen gab.
Doch nun saß ich hier und schüttelte über mich selbst den Kopf.
Ich sah meine Badewanne an und kam auf die Idee, dass mir ein Bad jetzt sehr willkommen wäre.
Also steckte ich den Stöpsel in die Wanne und ließ das Wasser ein. Doch bevor ich mich in die Badewanne setzte, wollte ich doch noch einmal nach meinem Gast schauen. Ich lief, wie so oft heute, in mein Gästezimmer und sah hinein. Der Junge schlief noch immer. Beruhigt machte ich mich auf den Weg zurück ins Bad und genoss für eine Weile das warme Wasser auf meiner Haut.
Während des ganzen Bades überlegte ich, wie er wohl reagieren würde, wenn er hier aufwachte und erfahren würde, was passiert war. Ich stellte mir verschiedene Situationen vor, doch von so vielen Varianten, die es nun nicht wirklich gab, kam immer wieder eine bestimmte zum Vorschein. Er würde mich anschreien, mich anzeigen und dafür sorgen, dass ich meine gerechte Strafe erhalten sollte. Auch überlegte ich mir, wie ich das meinen Eltern dann beibringen sollte.
Doch egal was ich mir auch zu Recht legte, ich hatte keine andere Wahl, ich musste warten, bis er aufwachte.
Ich lehnte meinen Kopf an die Wand und schloss meine Augen. Ich versuchte die Ruhe, die mich nun umgab, aufzunehmen, um selbst endlich zur Ruhe zukommen, was mir auch einwenig gelang. Nach der kleinen Erholung, begab ich mich in mein Schlafzimmer. Für mich war nun klar, dass ich heute nicht ins Büro gehen würde, so musste ich mir nur noch eine Ausrede für meinen Vater einfallen lassen. Aber das konnte ich auch noch später machen, jetzt wollte ich erst einmal ins Bett, ich brauchte dringend etwas Schlaf. Gerade, als ich mich in mein Bett legen wollte, hörte ich eine Stimme aus dem Nebenraum.
„Hallo! Hallo! Ist da jemand?“
Kurz zuckte ich zusammen und dann schlang ich mir ein Handtuch um meine Hüften und lief hektisch in das andere Zimmer.
Noch bevor ich die Tür öffnen konnte, hörte ich noch einmal die Frage: „Hallo, ist denn da niemand?“ Während ich die Tür öffnete sagte ich in ruhigem Ton:
„Ich bin da.“
Ich machte das Licht an und der junge Mann blinzelte erst einmal, weil ihn das Licht zu stark in den Augen blendete. Ich sah wie er zusammen zuckte und gleich darauf entschuldigte ich mich, dass ich ihn erschreckt hatte. Ich fragte ihn:
„Kann ich was für dich tun?“ und lief auf das Bett zu.
„Wo bin ich und wie bin ich hierher gekommen?“ kam sofort eine Gegenfrage. Ich sah ihn etwas gequält an und überlegte, ob ich ihm die Wahrheit sagen sollte.
Doch bevor ich mich selbst eventuell belog, entschied ich mich dafür, ihm die Wahrheit zu sagen.
„Entschuldige, ich ziehe mir nur schnell etwas an, dann werde ich dir all deine Fragen beantworten. Möchtest du vorher irgendetwas. Zum Beispiel, etwas zu trinken?“
Er nickte mit dem Kopf und schüttelte ihn auch gleich wieder.
„Ich will nur wissen, was passiert ist.“ bekam ich zur Antwort.
„Warte, ich bin gleich wieder da.“ Ich verließ das Zimmer und begab mich in mein Schlafzimmer. Schnell zog ich mir eine Schlamperhose und ein T-Shirt über, um dann wieder zurück zu gehen.
Doch bevor ich zurück in das Zimmer lief, holte ich noch ein Glas Wasser, denn trinken musste er auf alle Fälle etwas. Ich reichte ihm das Glas Wasser, was er dann dankbar annahm.
Nun zog ich mir einen Stuhl, der an der gegenüberliegenden Wand stand, an das Bett heran und setzte mich vor ihm hin. Betreten blickte ich zu Boden und wusste nicht so recht, wie ich anfangen sollte.
„Also was ist passiert und wie bin ich hierher gekommen?“ wurde ich auch schon wieder gefragt. Ich sah kurz auf, holte tief Luft und fing an zu erzählen. Ich erzählte von dem Unfall, und dass ich ihn nicht einfach so liegen lassen wollte. Dass mein Hausarzt ihn untersucht hatte, aber auch, dass er heute noch einmal wiederkommt, um sein Bein noch zu vergipsen. Dass sein Bein zwar verletzt sei, aber nicht gebrochen.
Etwas ungläubig und auch geschockt blickte der junge Mann mich an. Bei diesem Blick fühlte ich mich so mies, dass ich meinen Kopf zur Seite drehte. Das war doch klar, dass er geschockt sein musste. Was hatte ich mir auch gedacht, dass er mir um den Hals fiel? Natürlich nicht. Doch dann war es, als hätte ich mich verhört.
„Danke“, kam es von ihm. Ich drehte mich zu ihm um und sah ihm verwirrt in seine dunkelgrünen Augen. Ich wollte mich von seinem Blick lösen, doch stattdessen verlor ich mich in ihm. Diese Augen nahmen mich bis tief in mein Innerstes gefangen. Erst das nächste „Danke“ holte mich zurück und ich fragte verwirrt:
„Warum bedankst du dich bei mir, nach all dem, was du jetzt durch mich durchmachst?“
„Danke dafür, dass du mich nicht einfach hast liegen lassen, ich hätte nicht gewusst, wer mich angefahren hätte.“
Ich war zwar noch immer verwirrt, aber ich nickte. Ich wusste nicht, was ich darauf sagen sollte.
„Ich glaube du solltest dich noch einwenig ausruhen, schlaf dich richtig aus und ich schaue später wieder nach dir. Dann können wir uns auch weiter unterhalten.“ Ich wollte aufstehen, als er meine Hand festhielt. Wieder verlor ich mich in seine wundervollen dunkelgrünen Augen und er sagte mit gebrochener Stimme:
„Bitte nicht gehen! Kannst du noch einwenig hier sitzen bleiben, wenigstens solange, bis ich eingeschlafen bin. Ich will jetzt nicht alleine sein.“ Mit einem verzweifelten Ausdruck in seinen Augen machte er mich willenlos und ich nickte. Ohne ein Wort setzte ich mich auf die Bettkante und fasste seine Hand fester. Es war ja schließlich meine Schuld, dass er hier lag und deshalb Angst hatte. Er hielt meine Hand und schloss die Augen. Ich beobachtete ihn die ganze Zeit und fühlte, wie sein Atem immer langsamer und gleichmäßiger wurde. Während ich ihm zusah, wie er allmählich in den Schlaf abdriftete, verwirrte es mich immer noch sehr, dass er nicht sofort mit der Polizei reden wollte, oder eventuell von hier weg wollte. Noch immer konnte ich es nicht fassen, dass er sich sogar bei mir bedankte. Seit einigen Minuten war er schon fest eingeschlafen und er hielt noch immer meine Hand. Ich blickte auf diese und musste mich selbst fragen: Hielt er wirklich meine Hand, oder war es jetzt eher umgedreht?

Ich merkte, dass er schon tief und fest schlief, doch konnte ich seine Hand nicht einfach loslassen. Ich beobachtete ihn noch immer. Er sah einfach wunderschön aus, so wie er jetzt vor mir lag. Ich strich ihm mit meiner anderen Hand die Haare aus seinem Gesicht und sofort fielen mir diese wundervoll geschwungenen Lippen auf. Magisch, fast wie verzaubert, beugte ich mich nach vorn, um sie mit meinen zu berühren. Leicht, ganz leicht fühlte ich eine wohlige Hitze, die durch meine Lippen drang. Es war wie ein Schlag, der durch meinen Körper drang und ich wachte aus diesem Zauber auf. Noch immer über den jungen Mann gebeugt, durchströmte mich eine Ernüchterung und mit Entsetzen löste ich mich von ihm. Ich verließ leise, aber schnell das Zimmer. >>Oh nein, nicht schon wieder, was ist denn mit mir nur los? Warum reagiere ich so auf einen Mann, Warum? Das kann doch nicht wahr sein? Was hatte das zu bedeuten? << Ich lief in mein Schlafzimmer und schmiss mich auf mein Bett. Noch immer ging mir der junge Mann nicht aus dem Kopf. Ich dachte an die letzten Sekunden im Zimmer.
Ich fühlte noch immer diese Hitze an meinen Lippen.

Immer wieder dachte ich daran, wie wunderbar sich seine Haut anfühlte und wie zart seine Lippen waren. In meinem Kopf entstanden Bilder die ich mir niemals zuvor hätte erträumen lassen. Ich wollte noch einmal diese wundervollen Lippen spüren und über seine Haut streicheln. Während mir diese Bilder vor meinem inneren Auge erschienen, fühlte ich, wie sich das Blut in meinen Lenden sammelte. Ohne mich dagegen zu wehren, wanderte meine Hand in meine Hose und umgriff meine Härte. Je mehr ich mir vorstellte, diesen sinnlichen Mund zu küssen, umso fester rieb ich mich, stieß mir selbst in meine Hand und ließ sie auf und ab gleiten. Auch machten sich andere Bilder breit in meinem Kopf und die Vorstellung, seine Haut zu spüren, brachte mich dazu, meinen Orgasmus in meine Hand zu ergießen. Geschockt von dem, was ich dachte und getan hatte, riss ich mich hoch und rannte ins Bad. Ich machte die Dusche an und stellte mich unter das warme Nass. Entsetzt schruppte ich mich, wie konnte es nur soweit kommen? Ich hatte mir doch tatsächlich einen runtergeholt, während ich an einen Mann dachte.

Ich wusste nicht, was mit mir gerade geschah, doch ich schruppte an mir, bis mein Körper anfing zu schmerzen. Nachdem ich die Dusche verlassen hatte, blickte ich das aller erste Mal auf die Uhr, draußen war es mittlerweile schon hell geworden, die Uhr zeigte acht. Da ich ja sowieso nicht vorhatte, ins Büro zu fahren, legte ich mich nun endlich auf mein Bett. Ich würde meinem Vater schon etwas sagen, warum ich nicht kommen konnte.
So gegen halb Zehn klingelte mein Handy. Völlig verschlafen nahm ich es vom Nachttisch und nahm das Gespräch an.
„He, Junge wo bist du? Du solltest schon seit einer halben Stunde hier sein.“ kam es von der anderen Seite und ich vernahm in seiner Stimme, dass es ein Vorwurf war. Ja, er schätzte Pünktlichkeit und hasste jede Art des Zuspätkommens, doch das war mir im Moment völlig egal. Ich war einfach nur hundemüde, also sagte ich zu meinem Vater:
„Entschuldige, Dad, ich wollte dich anrufen, doch ich kann heute nicht kommen, mir geht es nicht so gut. Ich glaube, ich habe mir eine Erkältung eingefangen. Ich komme dafür nächste Woche dreimal. Okay?“ Ich hörte ein Schnauben am anderen Ende und dann ein: „Okay, aber dann pass auf dich auf. Soll deine Mutter vorbei kommen und dir was zu essen machen?“ fragte er.
„Nein, Dad, ich schaff das schon. Ich schlaf mich richtig aus, dann geht es mir bestimmt etwas besser.“
„Gut, aber melde dich, wenn du etwas brauchst.“ Mit einem „Okay“ von mir verabschiedete er sich und ich legte auf.
Ich drehte mich um, wollte noch einmal meine Augen schließen, als ich aufschreckte. Die Uhr zeigte mir zwar, dass ich gerade mal eineinhalb Stunden geschlafen hatte, doch konnte ich nicht einfach noch länger im Bett liegen bleiben. Ich wusste nicht, wie lange mein Gast vielleicht noch schlafen würde und der Arzt wollte sich auch noch einmal melden.
So raffte ich mich träge aus meinem Bett, zog mir meine bequemen Sachen an und lief zum Gästezimmer. Vorsichtig klopfte ich an, doch es kam kein Laut, also öffnete ich leise die Tür und blickte hinein. Ich sah, dass der junge Mann noch immer tief und fest schlief, so öffnete ich die Tür ganz und ging die paar Schritte zum Bett. Einen Moment lang beobachtete ich den Jungen und musste feststellen, dass er im Tageslicht noch hübscher aussah.
Einmal mehr schüttelte ich über mich den Kopf. Wie konnte es nur möglich sein, dass ich so über einen Mann nachdachte.
Ich drehte mich um und verließ das Zimmer in Richtung Küche. Jetzt stand ich mitten im Raum und überlegte, was ich noch alles für ein Frühstück zu Hause hatte.
Ich fand im Schrank Toast, den ich dann auch gleich in den Toaster steckte. Weiter setzte ich Kaffee auf, und öffnete eine neue Flasche Orangensaft. Auf einen kleinen Teller legte ich etwas Aufschnitt und gab in kleine Schälchen etwas Konfitüre. Wusste ich doch nicht, was er am liebsten mochte. Ich stellte alles auf ein Tablett und trug es vorsichtig die Treppe nach oben.
Im Zimmer angekommen, stellte ich das Tablett neben dem Bett auf dem Nachttisch ab, dann setzte ich mich neben ihm auf das Bett und beobachtete ihn schon wieder. Er bewegte sich und ich stand sofort wieder auf, gleich darauf schlug er die Augen auf und sah mich direkt an. Wieder fühlte ich mich von seinen dunkelgrünen Augen derart magisch angezogen, dass ich weiche Knie bekam.
„Guten Morgen“, sagte ich etwas brüchig zu ihm und um mich etwas abzulenken. Er nahm seinen Blick von mir, sah sich das Tablett an und nickte mit einem Lächeln.
„Ich hab Frühstück für dich gemacht.“ sagte ich zu ihm und noch einmal lächelte er mich so verdammt süß an.
Er versuchte sich aufzusetzen und ich half ihm dabei.
Ich steckte ihm das Kissen zwischen Wand und Oberkörper, nachdem er saß, stellte ich ihm das Tablett auf seinen Schoß.
„Warum tust du das?“ wurde ich mit seiner Frage überrumpelt. Doch bevor ich antworten konnte sagte er weiter: „Das musst du nicht tun. Du brauchst keine Angst zu haben, ich mache dir keinen Ärger. Ich werde keine Anzeige erstatten. Also kannst du mich auch in ein Krankenhaus bringen.“
Verblüfft sah ich ihn an. Ich wusste nicht, was ich genau darauf sagen sollte. Ja er hatte Recht, ich hatte Schuldgefühle. Und ich hatte auch Angst, dass er eine Anzeige machen würde, doch war es das wirklich nur? Ich wollte nicht, dass er mir meine Verwirrtheit ansah, also antwortete ich nur:
„Ob ich es dir nun schuldig bin oder nicht, das ist egal. Ich finde, das macht ein guter Gastgeber nun mal, dass er sich um seine Gäste kümmert.“ Ich versuchte dies mit einer humorvollen Stimme zu untermalen. Was mir anscheinend auch gelang, denn der Kleine fing an zu lachen und sagte nur: „Du bringst also immer jedem deiner Gäste Frühstück ans Bett?“ Darauf hin lachte ich mit ihm, bevor ich spürte, dass mir die Röte ins Gesicht stieg. Ich musste hier raus, so stand ich auf lief zur Tür und noch bevor ich das Zimmer verließ, sagte ich:
„Nachher kommt noch einmal der Arzt und wird dich behandeln. Lass es dir schmecken und wenn du noch etwas brauchst, ruf mich einfach.“ Er sah mich eindringlich an, ich sprach schnell weiter:
„Ach ja, ich heiße übrigens Gregor und wie heißt du?“
„Ich heiße Raphael. Und danke für alles“, bekam ich auf meine Frage die Antwort. Somit verließ ich das Zimmer und mit schnellen Schritten lief ich in mein Schlafzimmer. Ich schloss die Tür und lehnte mich mit dem Rücken an sie. Was ging nur in mir vor? Immer wieder spürte ich, wie mein ganzes Inneres auf ihn reagierte. Sein Name hallte noch immer in meinem Kopf. Raphael, was für ein wundervoller Name und er passte so sehr zu ihm. Oh nein, nicht schon wieder. Ich rutschte an der Tür nach unten und griff mir mit beiden Händen in meine Haare. Kräftig zog ich an ihnen und wuschelte durch sie. Verzweiflung machte sich in mir breit. Was ist nur los mit mir? Immer wieder sah ich sein Gesicht vor mir, ich wollte diesen sinnlichen Mund kosten, seine weiche Haut unter meinen Fingern spüren.
„Nein, nicht!“ wiederholte ich immer wieder diese Worte wie ein Mantra, weil ich ernsthaft glaubte, der Drang würde dann verschwinden. Doch ich saß noch eine ganze Weile da und es wollte nicht verschwinden.
Ein Klingeln holte mich aus meinen verwirrten Gedanken und ich zuckte erst einmal zusammen. Noch einmal klingelte es, und ich realisierte endlich, dass es meine Türklingel war.
Wahrscheinlich war das der Arzt, er wollte ja schließlich noch einmal kommen, doch meinte er nicht, er würde vorher noch einmal anrufen? Noch ein Klingeln und ich lief schnell zur Tür. Doch wer vor der Tür stand, war nicht mein Hausarzt, sondern eine Bekannte von mir. Bettina stand direkt vor mir.
„Was willst du hier?“ fragte ich sie etwas barsch. Sie war eine der Ausnahmen, die ich einst mitgenommen hatte, das war nun mittlerweile drei Jahre her. Seither tauchte sie immer wieder bei mir auf. Gut, ich konnte nicht abstreiten, dass sie eine bildhübsche Frau war. Beine soweit wie man schauen konnte, lange gelockte schwarze Haare. Ihr Gesicht erinnerte an eine Porzellanfigur, was ihr Haar auch noch betonte. Auch hatte sie eine wundervolle schmale Taille und ihre Brüste waren fest und wohlgeformt. Ja, an ihr war nichts auszusetzen, doch hatte ich keinen Bedarf daran, mit ihr etwas Ernstes anzufangen. Bettina wusste das und sie akzeptierte es auch, daher mochte ich sie doch irgendwie ein Wenig. Nur eines störte mich ganz gewaltig: Sie tauchte immer, aber auch wirklich immer, im falschen Moment auf. So, wie auch dieses mal wieder, ich war einfach nicht in der Lage, mich jetzt mit ihr zu unterhalten, geschweige denn, dass ich Lust hatte, etwas Anderes mit ihr zu tun.
„Oh, was für eine Begrüßung, da freut sich doch gleich jedes Mädchen darüber.“
Damit holte sie mich aus meinen Gedanken und ich fragte sie noch einmal: „Was willst du?“ Sie sah zu mir und lachte, dann drückte sie sich an mir vorbei und lief geradewegs in mein Wohnzimmer.
„Nein wirklich, was willst du? Ich habe heute keine Zeit, du störst.“ gab ich barsch von mir und Bettina machte keine Anstalten, darauf zu reagieren. Sie meinte nur mit ihren vergnügten Ton:
„Ach Gregilein, ich weiß, ich störe eigentlich immer. Nur, wenn ich darauf warten würde, dass du dich mal bei mir meldest, dann würde ich dich gar nicht mehr zu Gesicht bekommen.“ Nach dieser kleinen Rede machte sie einen sexy Hüftschwung und setzte sich auf einen der Sessel, der im Wohnzimmer stand. Verblüfft, aber mit den Schultern zuckend sah ich sie an. Ja sie hatte Recht, wenn es rein nach mir ginge, hätte ich sie von mir aus nicht wieder gesehen. Doch nun war sie hier und ich wusste noch immer nicht, was sie jetzt von mir wollte. Also fragte ich nun schon ziemlich genervt:
„Komm schon, was willst du?“
„Okay, Okay ich befreie dich.“ kam es von ihr und ich stöhnte auf und verdrehte dabei meine Augen.
„Gregilein, ich habe zwei Karten für das Konzert am Samstag und ich dachte ich frage dich, ob du mit willst.“
Fragend sah ich sie an und gleich darauf sprach sie weiter:
„Na das Konzert von Fish, ich weiß doch wie gerne du sie hörst. Also dachte ich mir, das wäre doch eine tolle Gelegenheit mit dir dahin zu gehen.“ Nun fiel es mir wieder ein. Ja zu dem Konzert wollte ich schon, aber bestimmt nicht mit ihr. Ich wollte lieber alleine gehen, schließlich dachte ich mir, dass ich dort eine neue Errungenschaft für mich klar machen könnte.
„Betti du weißt, das wir nicht ausgehen. Wie oft willst du mich das noch fragen. Warum hast du nicht jemand anderen gefragt?“
Diese Frage musste ich ihr einfach stellen, denn ich konnte schon gar nicht mehr zählen, wie oft ich ihr schon einen Korb gegeben hatte, und doch stand sie nun schon wieder vor mir und versuchte es. Bettina schüttelte den Kopf und meinte nur:
„Ich will keinen anderen fragen, du weißt, dass ich nicht aufgebe. Ich will dich ganz für mich und irgendwann gehörst du mir“, kam es von ihr und ich schüttelte mich.
„Na da kannst du aber lange warten.“ Und damit grinste ich sie fies an. Doch das kümmerte sie nicht, sie ließ sich ganz offensichtlich nicht abschrecken, obwohl sie wusste, dass ich immer wieder eine andere Frau hatte und dass ich auf gar keinen Fall mich in eine Beziehung stürzen würde. Nur jetzt störte sie mich ganz gewaltig, ich hatte gerade andere Sachen zu tun. Also griff ich an ihren Arm, zog sie von dem Sessel hoch, sie lächelte mich verführerisch an. Sie hatte wohl gedacht, dass ich scharf auf sie war, doch ich schob sie etwas energisch zur Tür und sagte zu ihr:
„Hör zu, such dir jemand anderes, der mit dir auf das Konzert geht. Ich gehe jedenfalls alleine. Außerdem störst du mich heute wirklich gewaltig, daher möchte ich dich jetzt bitten, zu gehen.“ Sie sah von unten zu mir rauf und in ihren Augen fing es an zu blitzen. Ja das kannte ich nun auch schon, doch ich wusste trotzdem, dass ich sie nicht loswurde. In dem Moment, wo ich die Tür öffnete und Bettina hinaus schieben wollte, stand mein Hausarzt vor der Tür und hatte den Finger schon an der Klingel.
„Ah, Doktor, kommen Sie doch rein“, sprach ich ihn an und schob währenddessen Bettina aus meiner Tür. Sie starrte mich an, der Arzt kam zur Tür herein. Er sah mich an und fragte:
„Und wie geht es dem Patienten?“
Aus dem Augenwinkel konnte ich das fragende Gesicht von Bettina sehen, doch ich antworte ohne auf sie zu achten.
„Schauen sie selbst, aber ich denke, ihm geht es ganz gut.“
Der Arzt stieg die Treppe nach oben und ich drehte mich zu Bettina um. Sie wollte gerade zu einer Frage ansetzen, als ich ihr vor der Nase die Tür zumachte.
Auch wenn ich wusste, dass sie sich das nicht gefallen ließe und ich die Rechnung ganz sicher präsentiert bekommen würde, so war mir das im Moment vollkommen egal.
Schnell lief ich in mein Gästezimmer und blieb in der Tür stehen, ich sah wie der Arzt und Raphael sich intensiv unterhielten. Ich hörte Raphaels Stimme aufmerksam zu, sie wirkte so sinnlich und weich. Er lächelte und mein Herz setzte fast aus, als ich dieses Lächeln sah, es spiegelte sich in seinen Augen und sie fingen an, wie Sterne zu leuchten.

Ich drehte mich um, ich konnte nicht weiter einfach so stehen bleiben. Wie so oft in den letzten Stunden schüttelte ich über mich den Kopf und konnte es nicht einordnen, warum ich immer wieder so dachte, wenn ich ihn sah. So langsam zweifelte ich wirklich an mir. Mein Hausarzt rief mich und verlangte einige Sachen, die er benötigte. Somit holte er mich aus meinen Gedanken und ich brachte alles, was gewünscht wurde.
Nachdem der Arzt endlich fertig war, war Raphaels Bein vergipst und die Blessuren noch ein wenig mit Salbe behandelt. Ich sah auf Raphaels Bein und dann betreten in seine Augen. Wieder einmal lächelte er mich an und ich erwiderte es gequält. Nun verließ mein Arzt das Zimmer und winkte mir zu, dass ich ihm folgen sollte. Vor der Tür stellte er mich wieder einmal zur Rede.
„Also Gregor, du hast wirklich Glück gehabt, dass er nicht sehr schwer verletzt ist. Auch das Bein ist in ein paar Wochen wieder in Ordnung. Ich habe mich mit ihm unterhalten, er will keine Anzeige machen.“ Ich nickte und sagte:
„Das weiß ich schon, das sagte er mir.“ Der Arzt fragte mich gleich darauf:
„Aber was willst du jetzt tun? Du musst seinen Eltern Bescheid sagen, damit die sich keine Sorgen machen. Vielleicht solltest du ihn nach Hause bringen, nur achte darauf, dass er jetzt erst einmal nicht sein Bein belastet. Er sollte es mindestens zwei Wochen nicht belasten. Damit er sich dann später fortbewegen kann, bringe ich morgen noch ein Paar Krücken vorbei, entschuldige, ich schaff` das heute nicht mehr. Aber er sollte sowie so noch ein zwei Tage liegen bleiben.“
Ich hörte ihm aufmerksam zu und nickte bestätigend.
„Alles klar ich werde mich um alles kümmern. Müssen Sie ihn dann morgen noch einmal untersuchen oder wann wollen sie ihn wieder ansehen?“
„Also, wenn er keinen anderen Arzt aufsucht, dann sollte ich ihn in drei bis vier Tagen wieder aufsuchen, damit ich mir noch einmal den Gips ansehen kann und auch die Blessuren.“ Noch einmal nickte ich und der Arzt blickte ins Zimmer und verabschiedete sich von Raphael. Ich brachte ihn noch an die Tür und blieb für einige Sekunden alleine in meinem Hausflur stehen. Ich überlegte, ob ich sofort wieder zurück in das Zimmer gehen sollte, oder ihm erst einmal etwas Ruhe gönnen sollte?
Ich entschied mich, zu ihm zu gehen, kam es mir doch ziemlich seltsam vor, ihn gleich alleine zu lassen. Also lief ich wie so oft nun schon die Treppe nach oben und klopfte an die bereits geöffnete Tür. Raphael sah mich schon wieder so sinnlich mit seinen wundervollen Augen an und begrüßte mich mit einem Lächeln. Ich rief mich innerlich zur Ordnung, denn so konnte es nicht weiter gehen.
„Brauchst du etwas. Soll ich dir was bringen?“ fragte ich ihn besorgt. Er schüttelte den Kopf und ich fragte ihn gleich weiter:
„Soll ich jemandem Bescheid sagen? Willst du nach Hause, von woher kommst du eigentlich? Und...“
Noch bevor ich die nächste Frage stellen konnte unterbrach er mich und fiel mir ins Wort.
„Halt, Halt. Nicht so schnell, du fragst mir ja Löscher in den Bauch.“ Verwirrt sah ich ihn an und wieder fiel mir seine fantastische Stimme auf, doch dieses Mal wirkte sie so erwachsen, was mir einen Schauer über den Rücken laufen ließ.
„Na ja, ich müsste mit meinen Eltern persönlich reden, da ich auf Wanderschaft war. Sie sollen sich keine Sorgen machen, schließlich sollte ich sie mindestens alle zwei Tage anrufen. Und heute ist der zweite Tag. Auch sollten sie mich vielleicht abholen, denn alleine nach Hause fahren geht ja nun nicht wirklich.“ Etwas schief lächelnd hörte ich zu und ohne darüber nach zu denken, sagte ich gleich:
„Du musst nicht gehen. Du kannst so lange hier bleiben wie nötig, mein Arzt würde dich gerne in drei bis vier Tagen noch einmal anschauen.“ Ich wusste nicht, warum ich dies machte, wenn er nach Hause fahren würde, so würde sich mein Leben gleich wieder beruhigen und ich müsste mir keine Gedanken machen, warum ich so komische Gedanken und Gefühle bei ihm hatte. Doch irgendwas in mir wollte einfach nicht, dass er geht und nun hatte ich die Einladung auch schon ausgesprochen.
Ungläubig blickte er zu mir auf und fragte mich:
„Wie meinst du das, ich könnte hier bleiben? Warum? Wäre es nicht besser, ich fahre nach Hause, damit du nicht noch mehr Unannehmlichkeiten hast? Du hast doch sicher andere Sachen zu tun, als dich um einen Fremden zu kümmern? Und wie schon gesagt, du bekommst keine Anzeige.“ So langsam ging mir das mit der Anzeige auf die Nerven, mir war es nun mittlerweile vollkommen egal, ob er mich anzeigen wollte oder nicht. Was war nur so schlimm daran, dass ich ihm helfen wollte? Ich sah zu ihm und wusste für einige Sekunden nicht, was ich sagen sollte. Dann schüttelte ich den Kopf und meinte nur noch:
„Ich weiß, dass du keine Anzeige machst, das hast du schon erwähnt. Und doch kannst du ruhig hier bleiben, weißt du, ich wohne alleine, also störst du auch nicht und na ja mein Hausarzt muss dich sowieso in drei bis vier Tagen noch einmal ansehen.“ schob ich den Arzt vor, mit der Hoffnung, dass Raphael hier blieb?
Ich sah in seinen Augen, dass er erst einmal darüber nachdenken musste. „Überleg es dir, ich habe wirklich kein Problem damit, wenn du hier bleibst.“ Er nickte mir zu und ich verließ fürs Erste das Zimmer. Ich wusste tief in mir, dass es mich zerreißen würde, wenn er gehen sollte. Doch gleichzeitig verfluchte ich mich dafür. Es konnte doch nicht wahr sein, dass ich mich so hinreißen ließ und dann auch noch für einen Kerl. Ich lief in die Küche, nahm mir ein Glas und ließ Wasser hinein laufen. Mit großen Schlucken kippte ich mir das Wasser hinunter und darauf gleich noch eins. Ich versuchte, einen klaren Kopf zu bekommen. Ich musste mich ablenken, doch wie? War es nicht doch besser, wenn er nach Hause fuhr? Ich stand mit meinem Gefühl in der Küche und überlegte, wie es nun wirklich weiter gehen sollte. Was hatte ich mir nur dabei gedacht, dass er hier bleiben sollte. Ich merkte doch, dass es für mich nicht gut war.
Um mich etwas mehr abzulenken, fing ich an zu putzen. Ich putzte meine Küche, mein Bad, mein Wohnzimmer, auch setzte ich eine Waschmaschine voll mit Wäsche an. Okay, die konnte ich hinterher wegschmeißen, hatte ich doch alles viel zu heiß gewaschen und bunt durch einander, so dass die ganze Wäsche verfärbt war. Ich dachte mir, wie wohl meine Putzfrau darauf reagieren würde und wusste, dass sie wahrscheinlich vor Lachen in Ohnmacht fallen würde. Keiner von uns hätte je gedacht, dass ich mal den Putzlappen in die Hand nehmen würde. Hatte ich mir doch immer alles nachtragen lassen. Ich musste mich seit meiner frühsten Kindheit nicht um so etwas kümmern. Trotzdem stand ich jetzt hier und putzte vor mich hin. Zwischendurch sah ich immer mal wieder nach Raphael, leise öffnete ich die Tür und sah, dass der Junge schlief. Ich hatte das Tablett schon längst rausgeholt, abgewaschen und weggeräumt. Natürlich stellte ich ihm noch eine Flasche Wasser und ein Glas bereit, für den Fall, dass er Durst bekäme. Ja irgendwie machte es mir Spaß, diese Dinge zu tun. Ich fragte mich, warum hatte ich das nicht schon früher mal ausprobiert?

Nach der ganzen Arbeit, die nun auch nicht wirklich sehr viel war, da ich eine hervorragende Putzfrau hatte, machte ich es mir im Wohnzimmer bequem. Nun fingen meine Gedanken wieder an zu kreisen und wieder einmal musste ich an Raphael denken. Warum machte mich dieser Junge nur so an. Verdammt, ich war sechsundzwanzig Jahre alt und immer hatte ich nur Frauen gehabt, niemals dachte ich, dass ich mal auf einen Kerl reagieren würde und schon gar nicht auf einen so jungen Typen. Meine Gedanken machten Purzelbäume, als ich auf die Uhr sah. Verdammt, es war ja schon nach Drei. Ich hatte seit zwei Stunden nicht mehr nach Raphael geschaut. Was wenn er was brauchte? Also sprang ich vom Sofa, um zu Raphael zu gehen. Unterwegs fiel mir ein, dass wir ja auch noch kein Mittagessen hatten. Mit schnellen Schritten lief ich zum Kühlschrank, holte alle Bestellzettel, die ich seit langem schon gesammelt hatte und lief nun zu Raphael.
Leise klopfte ich an, ich hörte keinen Laut. Vorsichtig öffnete ich die Tür und sah, dass Raphael noch immer schlief, oder eher schon wieder, denn ich sah, dass die Flasche schon halb leer war. Also war er zwischenzeitlich wach gewesen. Er musste ziemlich fertig sein, dass er so lange schlief, wahrscheinlich machten ihn auch die Medikamente, die er bekommen hatte, so extrem müde. Ich schloss wieder die Tür, lief ins Wohnzimmer und nahm das Telefon in die Hand. Ich bestellte verschiedene Gerichte und hoffte darauf, dass ich wenigstens ein bisschen Raphaels Geschmack getroffen hätte.
Nach circa einer Stunde waren alle bestellten Gerichte angekommen. Ich stellte alles im Wohnzimmer ordentlich auf den Tisch, gab noch zwei Teller dazu, denn das ganze Essen ins Gästezimmer zu schaffen, war mir dann doch etwas zu viel.
Also nahm ich mir vor, Raphael einfach ins Wohnzimmer zu tragen.
Und so machte ich mich wieder auf ins Zimmer und spähte hinein. Raphael war wach und sah mich liebevoll an. Er hatte dieses verführerische Lächeln und mein Herz hüpfte.
„Hast du Hunger? Ich habe was zu essen kommen lassen.“
Ein leises „Ja“ kam von ihm und ich lief zu ihm.
„Ich müsste dich ins Wohnzimmer tragen, wenn du nichts dagegen hast.“ Damit kam ich auf ihn zu und er zog die Decke zur Seite. Ich beugte mich nach vorn und legte meine Hände unter seinen Körper.
„Könnten wir einen Abstecher ins Bad machen. Ich müsste dringend...“ Weiter redete er nicht und ich sah, dass sich die Röte in seinem Gesicht ausbreitete. Wissend nickte ich und trug ihn in Richtung Bad.
Seine Haut fühlte sich so heiß an, dass ich das Gefühl bekam, mich zu verbrennen.
Im Bad angekommen setzte ich ihn auf den Wannenrand, dann stellte ich mich direkt vor ihn, so dass er sich mit seinen Händen an meinem Hals hochziehen konnte. Er hing fast an mir und ich konnte ihm direkt in seine Augen schauen und auf diesen sinnlichen Mund. Jetzt musste ich versuchen, ihm seine Boxershorts herunter zu ziehen.
Meinen Atem mühsam unter Kontrolle haltend, zog ich ihm seine Shorts runter, aber ohne dass ich es wollte, machte mich die Situation auch noch an. Ich konnte diesen festen Hintern für den Bruchteil einer Sekunde an meinen Fingern spüren, am liebsten hätte ich sofort fest zugedrückt. Mein Herz raste und ich konnte nur hoffen, dass er es nicht mitbekommen würde.
Ich drehte ihn um, hielt ihn von hinten fest, damit er sein Bein in der Luft halten konnte, so konnte ich ihn dabei beobachten, wie er sich erleichterte, wie er sein bestes Stück in der Hand hielt.
In meinem Kopf entstanden Bilder, während er sich entleerte. Ich stellte mir vor, dass ich seinen Schwanz rieb, bis er hart und fest in meiner Hand zum Erliegen kommen sollte.
>> Oh nein nicht, das kann nicht sein. Ich drehte meinen Kopf etwas beiseite. Was mache ich nur? Ich will das nicht, ich will nicht so reagieren.<< versuchte ich mir einzureden.
„Ich bin fertig.“ kam es leise und Raphael holte mich damit aus meinen verwirrenden Gedanken. So drehte ich ihn wieder zu mir um, damit er sich erneut an mir festhalten konnte und half ihm, seine Shorts wieder hoch zu ziehen, während mein Herz noch mehr raste, weil ich dabei seinen unwiderstehlichen Geruch aufnehmen konnte.
Für einen Moment dachte ich, die Zeit bliebe stehen, weil ich wieder einmal von seinen Augen gefangen genommen wurde. Raphael hatte wieder seine Hände um meinen Hals gelegt, damit er sich festhalten konnte und wir standen dicht aneinander. Mein Kopf hörte auf zu denken und ich beugte mich langsam, wie in Zeitlupe, nach vorn zu ihm. Ich spürte seinen heißen Atem, der mein Gesicht berührte. Ich sah nur noch diese wundervollen Lippen diese Augen, die mich so festhielten. Noch wenige Zentimeter trennten uns und ich fühlte diese Hitze, die in mir aufstieg. Raphael blieb ganz still stehen und ich war hypnotisiert, immer näher kam ich diesen unglaublichen Lippen, Schmetterlinge flogen in meinem Bauch. Blut floss nach unten in meine untere Region.
Ich konnte kaum atmen, nichts vernahm ich mehr um mich herum, es gab nur uns zwei. Raphael drückte sich etwas nach oben, kam mir etwas entgegen. Doch diese kleine Bewegung holte mich mit einem Mal aus diesem Zauber heraus und ich legte hastig meine Arme um seine Hüfte. Schnell trug ich ihn ins Wohnzimmer, ich ließ mir nichts anmerken von dem, was ich fast getan hätte. Ich setzte ihn auf das Sofa und sagte brüchig und leise: „Sorry, ich bin gleich zurück, bedien dich schon mal. Ich hoffe, dass ich ein wenig deinen Geschmack getroffen habe.“ Ich verließ erst einmal das Wohnzimmer und rannte schnell in mein Schlafzimmer. >>Oh Mann.<< Jetzt atmete ich erst einmal laut aus und tief wieder ein. Ich hatte das Gefühl, dass meine Lunge eine lange Zeit keine Luft bekommen hatte. Hektisch wurde ich und griff mir verzweifelt in meine Haare. „Er muss doch weg. Er muss ganz dringend hier raus. Ich muss ihm sagen, dass er doch lieber nach Hause fahren solle.“ sagte ich leise zu mir selbst. Ich wusste nicht, was noch geschehen würde, wenn er hier bliebe. Ich wollte nicht etwas tun, was ich mir all die Jahre nie vorgestellt hatte. Mein Leben schien aus den Fugen zu fallen und das alles nur, weil ich Raphael seit knapp einem Tag hier hatte.
Ich versuchte, mich wieder zu beruhigen und machte mich wieder auf den Weg ins Wohnzimmer, nicht ohne noch einmal ins Bad zu gehen und mir zur Abkühlung kaltes Wasser ins Gesicht zu schleudern. Erfrischt und etwas beruhigter lief ich nun ins Wohnzimmer zurück. Gleich als ich reinkam, sah ich, dass Raphael noch nicht angefangen hatte zu essen, doch bevor ich etwas sagen konnte, sprach er schon:
„Ich wollte auf dich warten. Ich finde es unhöflich, alleine anzufangen.“ Ich nickte nur, setzte mich ihm gegenüber auf einen Sessel und wir fingen gemeinsam an zu essen. Ich beobachtete Raphael, doch ich konnte nicht feststellen, ob er genau das gleiche gefühlt hatte wie ich im Bad.
>>Vielleicht sollte ich ihm jetzt sagen, dass er lieber nach Hause fahren sollte.<< dachte ich und öffnete meinen Mund, fing an die Worte zu bilden und erschrak vor mir selbst nach der Frage die ich ihm stellte.
„Und hast du es dir überlegt, bleibst du hier?“ Jetzt schalt ich mich in meinen Gedanken einen Idioten. Was sollte das, wollte ich ihn nicht nach Hause schicken? Jetzt fragte ich ja schon wieder, ob er hier bleiben wollte.
Ich sah ihm auch schon wieder in sein Gesicht und wieder vollführten die Schmetterlinge einen Tanz in meinem Bauch. Während des Essens kam eine entspannte Unterhaltung zustande und ich fing an, mich immer wohler in seiner Gegenwart zu fühlen. Auch lachten wir hier und da mal über uns selbst. Nachdem wir völlig satt waren, räumte ich die Reste in die Küche. Aufräumen konnte man auch noch später. Ich wollte so schnell wie möglich wieder ins Wohnzimmer. Raphael hatte es sich etwas bequemer auf dem Sofa gemacht und ich konnte nicht umhin ihn zu fragen:
„Möchtest du hier sitzen oder wieder zurück ins Bett?“ Raphael schüttelte den Kopf und meinte nur:
„Ich lag so lange jetzt im Bett, wenn es dir nichts ausmacht, würde ich schon gerne noch etwas hier bleiben.“ Nun stand ich da, ich freute mich, dass wir noch etwas Zeit zusammen genießen konnten, doch wusste ich auch nicht so recht, was ich jetzt mit ihm machen sollte. Nur rum zu sitzen fand ich dann doch etwas langweilig. Ich überlegte einen kurzen Moment, dann schlug ich mir in Gedanken an meine Stirn. Oh Mann, ich hatte doch noch meine XBox, das Ding hatte ich zwar noch nicht sehr lange und hatte sie im Schrank verstaut. Ich spielte nicht oft, da ich dann doch lieber unter die Leute ging. Ich holte aus dem Schrank das Ding heraus und schloss es an meinen Megaflachbildschirm an. Hinter mir fühlte ich den fragenden Blick von Raphael, doch ich reagierte erst, als ich fertig war. Dann setzte ich mich neben Raphael auf das Sofa und gab ihm einen Joystick. Zum Glück hatte ich ein Autorennspiel, was ich dann eingelegt hatte. Nicht lange und unsere wilde Fahrt auf dem Fernseher ging los. Ich wusste nicht, wie lange wir spielten, doch es machte einfach riesigen Spaß. Ab und zu holte ich für uns etwas zu trinken und auch etwas zum Naschen. Der Abend war doch ziemlich ausgelassen und ich konnte nicht sagen, wie lange wir hier saßen und spielten, die Zeit war förmlich davon gerast.
Irgendwann gegen halb Eins morgens meinte Raphael, dass er doch langsam ins Bett wolle, da ihn die Müdigkeit einhole. Ich nickte nur und war mit dem Vorschlag mehr als einverstanden, hatte ich doch selbst nicht viel Schlaf letzte Nacht bekommen. Ich nahm ihn also wieder auf meine Arme, bevor ich ihn ins Bett brachte, liefen wir noch ins Bad. Wenigstens ein Wenig wollte er sich noch waschen. Ich setzte ihn auf den geschlossenen Toilettendeckel und ließ etwas warmes Wasser in das daneben hängende Waschbecken ein. Dann holte ich ihm einen kleinen Lappen und noch ein Handtuch und verließ das Bad für wenige Augenblicke.
Ich räumte währenddessen im Wohnzimmer alles zusammen und musste mir selbst eingestehen, dass mir der Abend ziemlich gut gefallen hatte. Nach einer Weile machte ich mich wieder auf zum Bad, weil ich nicht wusste wie lange Raphael brauchen würde, um sich zu waschen. Da ich die Tür nur angelehnt hatte, schob ich sie ein wenig auf und ich musste schlucken. Raphael wusch sich gerade seine untere Region, er hatte sich seine Shorts ein bisschen nach unten gezogen und ließ den Lappen um sein bestens Stück streifen. Ich beobachtete jede seiner Bewegungen und fühlte, wie es mich an machte, das zu sehen. In meiner Hose fing mein kleiner Freund an, sich zu regen und ich musste mir in den Schritt fassen um ihn besser zu legen. Ich blieb solange an der Tür stehen und sah mir diesen wunderschönen Körper an, bis Raphael fertig war und wartend auf der Toilette still sitzen blieb. Ein, zwei Sekunden brauchte ich noch, dann öffnete ich die Tür ganz und er lächelte mich an. Hatte es mich während unseres Spieles vorhin nicht so berührt, so wurde ich jetzt förmlich umgehauen damit. Ich nahm Raphael auf die Arme und brachte ihn ins Zimmer. Nachdem er nun lag, bedankte er sich freundlich bei mir.
„Danke für den schönen Abend, das hat mir viel Spaß gemacht.“ Wieder einmal war seine Stimme so weich und sinnlich, dass mich ein Schauer durch zog. „Ja mir hat der Abend auch gefallen.“ gab ich leise und etwas brüchig zurück. Ich verabschiedete mich von ihm und lief eiligst in mein Schlafzimmer. Was war nun schon wieder geschehen? Es lief doch so gut, ich hatte doch während des Abends auch nicht so reagiert wieso jetzt schon wieder?
Ich versuchte mir unseren Abend noch einmal vorzustellen, während ich mich auszog und mich aufs Bett legte. Ich sah an die Decke und ließ mir verschiedene Bilder aus meiner Erinnerung vorspielen. Ja alles war prima, wir aßen zusammen. War da etwas Auffallendes? Ich dachte daran, wie Raphael sich etwas Chinesisches genommen hatte und versuchte mit Stäbchen zu essen. Ich musste grinsen, weil man ihm ansah, dass er das noch nicht oft gemacht hatte. Ja, er sah so niedlich aus, wie er versuchte sich einzelne Reiskörner in den Mund zu schieben. Ich erinnerte mich, dass ich während der ganzen Zeit immer auf diese sinnlichen Lippen gesehen hatte und ich spürte jetzt ein mächtiges Kribbeln im Bauch. Ich hatte mir, ohne dass ich es bewusst gewünscht hatte, mich so sehr nach diesen Lippen gesehnt. Auch fiel mir jetzt ein, dass ich während unseres ganzen Spieles, ihn immer wieder beobachtet hatte. Ich erfreute mich mehr als normal an seinem Lachen, denn dieses Lachen spiegelte sich immer in seinen wunderschönen Augen wider. Mir schwirrte der Kopf und ich sprang auf.
„Nein, nein, das bildest du dir jetzt gerade nur ein. Das war nicht so, auf gar keinen Fall. Ja er ist sympathisch, aber deswegen steh ich doch nicht gleich auf einen Kerl.“ schrie ich mich leise vor meinem Spiegelbild an, denn ich wollte nicht, dass Raphael etwas hörte.
Ich lief wie ein Tiger im Käfig in meinem Schlafzimmer hin und her. Ich zankte mit mir selbst und überlegte, ob ich noch einmal nach Raphael schauen sollte. Eine Ewigkeit wahrscheinlich lief ich in dem Zimmer hin und her und dann entschied ich mich, dass ich doch noch einmal nach ihm sehen wollte.
Ohne anzuklopfen, öffnete ich seine Tür und von meinem Flur drang sacht das Licht ins Zimmer. Raphael lag friedlich in seinem Bett und das gleichmäßige Atmen bestätigte mir, dass er tief und fest schlief. Also trat ich ein und lief wieder zum Bett, nur um ihn etwas zu beobachten. So langsam kam ich mir bei ihm vor wie ein Spanner, doch ich konnte nicht anders ich musste ihn einfach immer wieder ansehen. Seine Ausstrahlung, dieser schmale und zierliche Körper, der trotzdem einige Muskeln offenbarte, zog mich einfach magisch an und ich konnte mich dagegen nicht wehren. Ich stand vor seinem Bett und sah ihn an, sein Duft stieg mir in die Nase und ich wurde wieder einmal wie im Rausch zu ihm nach unten gezogen. Zum zweiten Mal war ich genau über ihm und fühlte den Atem auf meinem Gesicht und wieder ließ ich meine Lippen nur ganz zart und leicht wie eine Feder auf seine sinken. Ich leckte mir über meine Lippen, schmeckte ihn ein bisschen. Ich wollte so gerne mehr. Wieder wachte ich aus dieser seltsamen Situation mit einem Schrecken auf. >>Oh nein, nicht schon wieder.<< und wieder verließ ich schnell das Zimmer. So konnte es nicht weiter gehen, ganz sicher nicht. Ich zog mir eine Jeans über und dazu ein Hemd, dann schnappte ich mir meine Schlüssel und fuhr mit meinem Wagen davon.
Einige Stunden fuhr ich durch die Gegend und die ganze Zeit ging mir Raphael durch den Kopf. Ich versuchte es abzuschütteln, doch mein kleiner Freund, verweigerte es mir. Ich wusste nicht mehr, was ich tun sollte, also machte ich das Erstbeste. Ich fuhr in meinen Lieblingsclub. Ein Blick auf die Uhr zeigte, dass er noch circa eineinhalb Stunden offen hätte. Ich malte mir nicht mehr aus, dass jetzt noch wirklich hübsche Frauen da wären, doch das war mir wirklich scheißegal. Ich wollte jetzt und hier sofort eine Frau und einen ordentlichen Fick. So parkte ich meinen Wagen wieder einmal um die Ecke.
Gleich als ich den Club betrat, schaute ich mich nach einem potenziellen Opfer um. Es schien auch, dass mir mein Schicksal gnädig war, es stand doch noch eine super Schönheit an einem der Stehtische. Also stellte ich mich etwas an die Seite und beobachtete sie, ich wollte sehen, ob sie mit jemandem hier war, oder vielleicht schon ein anderer an ihr dran war. Doch irgendwie wollte ich nicht länger warten, mein Schwanz pochte und flehte um Erlösung und mit selbst Hand anlegen, hatte ich heute nichts am Hut. So lief ich direkt auf den Tisch zu und stellte mich genau neben sie. Sie sah mir in die Augen und lächelte mich an. >>Bingo<< dachte ich nur und es dauerte auch dieses Mal nicht lange, dass wir zwei zueinander fanden. Heftig fingen wir auch schon an zu Knutschen und unsere Finger gingen während des Tanzens an unseren Körpern auf Wanderschaft. Ich fühlte ihren süßen knackigen runden Apfelpo und während ich ihn sanft massierte, stöhnte sie in meinem Mund. Ja, so gefiel mir das, eine Frau in meinem Arm und ich konnte sie schmecken und fühlen. Wir wollten uns und somit liefen wir auf die Damentoilette. Sie sah erst einmal hinein und nachdem sie sich vergewissert hatte, dass niemand im offenen Raum stand zog sie mich rein und wir belegten die letzte Kabine. Ich schloss die Tür hinter mir, während mir die heiße Schönheit eilig meine Hose öffnete. Sie zog beides, meine Jeans und meine Shorts, mit einem Mal nach unten und kniete sich vor mich. Ohne zu zögern, nahm sie meinen wirklich mehr als harten Ständer in ihre weiche Mundhöhle. Ich stöhnte auf, kam ihr mit leichten Bewegungen immer wieder entgegen. Die Schönheit saugte kräftig an mir und ich musste mich zurück halten, um nicht gleich zu kommen. Ich zog mich zurück, half ihr nach oben, drückte sie dann gegen die Wand. Aus meiner Hemdtasche zog ich ein Kondom, was ich mir schnell überzog.
Ich hob sie hoch und sie legte ihre schlanken langen Beine um meine Hüfte. Mit einer Hand hielt ich sie an der Wand fest und mit der anderen schob ich ihren Tanga beiseite, nur um mich schnell in ihr zu versenken. Jetzt stöhnten wir beide auf. Oh ja, das war gut. Genau das war richtig, so musste es sein. Ich fickte eine Frau und ich... Meinen Gedanken konnte ich nicht wirklich zu Ende denken, denn mit einem Mal kam mir Raphaels Bild so stark in den Sinn und ich fühlte wieder, welche Hitze mich durchströmt hatte, als ich seine Haut und seine Lippen berührte hatte.
Mir wurde heiß und ich stieß tiefer und fester in die weiche Möse, so dass ich sofort kam. Atemlos drückte ich meinen Kopf gegen die Schönheit, auch sie war völlig atemlos, anscheinend war auch sie gut gekommen. Doch das hatte ich nicht realisiert, war ich doch gerade so besessen in meiner Lust und im Bild vom Raphael, dass ich nicht mitbekommen hatte, wie sie es empfand. Ein Blick in ihre Augen, und sie zeigten ein zufriedenes Lächeln. „Wow, das war das Beste was ich je hatte.“ meinte sie mit abgehackter Stimme. Ich ließ sie mit ihren Beinen nach unten auf den Boden und sagte nur beiläufig:
„Ja das war toll.“
Die Schönheit blickte mich verwirrt an, sah mir wohl auch an, dass ich nichts weiter von ihr wollte. Ruhig richtete sie ihre Kleidung und verließ die Kabine, ohne ein Wort zu sagen. Ja das war gut gewesen, ich wollte kein dummes Gesülze von einer Frau haben. Ich wartete einen Augenblick und dann verließ auch ich die Toilette. Ich ging nicht noch einmal in den Club, sondern fuhr sofort nach Hause. Es dämmerte schon und die Uhr zeigte halb sieben. Wieder wird es eine kurze Nacht, ging es mir durch den Kopf. Ohne zu duschen und ohne noch einmal nach Raphael zu sehen, fiel ich auf mein Bett und war sofort eingeschlafen.

In meinem Schlaf hörte ich ein dumpfes Poltern, es wurde mal leiser dann wieder lauter und ich war verwirrt. Hatte ich doch nicht wirklich etwas geträumt, also wo kam das Geräusch nur her. Immer wieder polterte es. Als ich meine Augen aufschlug, hörte ich dieses dumpfe Geräusch noch immer und ich saß vor Schreck im Bett. Was war das, wer ist in meinem Haus? Für einen Moment wusste ich nicht mal mehr, dass Raphael bei mir war. Ich stand auf und während ich mir etwas überzog, fiel mir auch sofort der junge Mann ein. Ein flüchtiger Blick auf meinem Wecker zeigte mir, dass wir es bereits schon ein Uhr mittags hatten. Oh nein, ich hatte völlig verschlafen. Mein Gast hatte kein Frühstück und kein Mittagessen gehabt. Was er wohl jetzt von mir denken mochte, dass ich ihn da so einfach hatte liegen lassen. Also lief ich schnell in das andere Zimmer, doch zu meiner Überraschung lag Raphael nicht im Bett. Erschrocken lief ich um das Bett, mit der Angst, dass er heraus gefallen sein könnte, doch auch da war niemand. Ich suchte wie ein Dummer das Zimmer ab, selbst im Schrank sah ich nach und schalt mich selbst einen Idioten mit der Frage, was er wohl im Schrank machen sollte.
Ich lief zurück in den Flur und ins Badezimmer, auch da war er nicht. Was war los, hatte ich das Alles nur geträumt, war ich denn so weggetreten? Doch das konnte nicht sein. Ich lief die Treppe nach unten und schüttelte über mich selbst den Kopf.
Als mir ein verführerischer Essensduft in die Nase zog. Wer kochte denn da?
Meine Putzfrau war das sicherlich nicht, sie war gut sicher, aber sie machte sich nicht mehr Arbeit als nötig. So lief ich in die Küche und traute meinen Augen nicht. In der Küche saß Raphael auf meinem Bürostuhl, der normalerweise die ganze Zeit im Wohnzimmer stand. Er sah mich an und meinte nur:
„Na auch endlich aufgewacht?“
Völlig perplex, dass er hier unten saß, nickte ich nur und starrte ihn einfach nur an. Er saß auf meinem Bürostuhl und hatte sein vergipstes Bein auf einen der anderen Stühle gelegt. Ich wollte gerade zu meiner Frage ansetzen, als er sie mir schon beantwortete.
„Sorry, ich hoffe, ich habe dich nicht erschreckt. Doch ich konnte einfach nicht mehr liegen bleiben. Also hievte ich mich aus dem Bett und humpelte erst zur Tür und im Flur an der Wand entlang. Die Treppe nahm ich mit meinem Hintern Stufe für Stufe.“ Und während er das sagte, griff er sich an seinen Hintern und lachte dabei, als er weiter sprach. „Ja das schmerzte zwar ein wenig aber ich hatte es dann doch geschafft. So kämpfte ich mich bis zum Wohnzimmer durch, wo ich wusste, dass dort ein Bürostuhl mit Rädern stand. Nun danach war es ziemlich leicht.“

Und er lachte so sinnlich auf, dass ich in das Lachen mit einfiel. Ich schüttelte nur den Kopf und lief zu meiner Kaffeemaschine, wo schon der fertige Kaffee darauf stand. Ich nahm mir meine Tasse, goss mir ein und setzte mich zu Raphael an den Tisch, der mich dann auch gleich fragte: „Und hast du Hunger? Ich hatte mir etwas Kleines gemacht und habe noch etwas übrig.“ Ich schüttelte den Kopf, essen konnte ich jetzt nun gar nicht, was ich ihm auch sagte. So saßen wir eine Zeit lang am Tisch und tranken jeder unseren Kaffee. Viel gesprochen hatten wir nicht miteinander, aber es war auch nicht unangenehm. Irgendwie fühlte ich mich vollkommen im Einklang mit mir, in seiner Nähe. Noch einmal fragte ich ihn und das ohne Zweifel:
„Und, bleibst du hier oder willst du nach Hause?“
Raphael sah mit seinen dunkelgrünen Augen tief in meine und eine Gänsehaut machte sich auf meiner Haut bemerkbar. Es fröstelte mich und ich schluckte schwer, dann endlich kam seine Antwort mit heißer und leiser Stimme:
„Ich bleibe sehr gerne noch hier, wenn es dir wirklich nichts ausmacht. Doch müsste ich jetzt wirklich meine Eltern anrufen, ehe die noch eine Suchanzeige aufgeben.“ Er lächelte warm und ich schmolz dahin. Wie beflügelt stand ich auf und holte das drahtlose Telefon aus dem Wohnzimmer. Er wählte die Nummer und keine zwei Sekunden später hörte man eine aufgebrachte Mutter am anderen Ende. Raphael hatte alle Mühe, sie zu beruhigen, nachdem er es endlich geschafft hatte, sagte er ihr: „Mam, entschuldige noch mal, ich weiß, dass ich spät dran bin. Aber ich bin bei einem Freund und wir hatten uns schon solange nicht mehr gesehen, dass ich völlig meinen Anruf vergessen hatte.“ Ich sah ihn mit großen Augen an, er erzählte ihr in keiner Weise etwas vom dem Unfall und dass er eigentlich bei einem Wildfremden war. Noch immer hörte ich zu und ließ ihn reden. Wieder einmal bemerkte ich, wie männlich sich seine Stimme anhörte, eigentlich passte es doch nicht so ganz zu seiner Statur, aber sie war auf der anderen Seite genau das Richtige für ihn. Ich fühlte mich einfach von dieser wahnsinnig sexy Stimme angezogen. Während seines Gespräches lief ich schnell aus der Küche. Nein, nein das nicht schon wieder. Kann ich nicht einfach neben ihm sein, ohne dass mein Körper anfing zu reagieren, denn mein Schwanz machte schon wieder Anstalten, sich aufzurichten. Ich versuchte tief durchzuatmen und da ich ja noch gar nicht geduscht hatte, nahm ich das auch gleich in Angriff. Ich lief in das Gäste Bad in der unteren Etage, wollte ich doch einfach nur schnell unter das Wasser. Ich stellte mich also unter das angenehme warme Nass und verwöhnte meinen Körper damit. Doch meine Gedanken kreisten einfach immer wieder um Raphael, wieso konnte ich es nicht abschalten. Selbst gestern hatte ich an ihn gedacht, während ich es mit einer Frau gemacht hatte. Was war nur los mit mir?


Nachdem Raphael eingewilligt hatte, hier zu bleiben und bei seinen Eltern angegeben hatte, dass er vorerst einmal eine längere Zeit bei einem Freund wohnen würde, waren sie auch damit einverstanden, dass er nicht mehr alle zwei Tage anrufen musste. Auch waren wir beim Arzt, der mit Raphael sehr zufrieden war.
Seit zwei Wochen war er nun mittlerweile bei mir und meine Gefühle fuhren Achterbahn. Oft dachte ich mir, es wäre besser, wenn er nach Hause fahren würde. Aber immer wenn ich mir vornahm mit ihm zu reden und er mir gegenüber stand, war alles vergessen und ich war froh, dass er hier blieb.
Jeden Tag kämpfte ich mit meinen Gefühlen. Zweifel machten sich immer wieder in mir breit. Nachts konnte ich nicht schlafen, jede Nacht stahl ich mir einen Kuss von ihm und ich zehrte den ganzen Tag davon. Ich spürte, dass es mir auf Dauer nicht länger mehr reichen würde. So fuhr ich fast jeden Tag in den Club und schleppte eine nach der anderen ab. Auch schaute ich nicht mehr, ob sie wirklich zu mir passten.
Ich wollte mich nur befriedigen, um meinen Drang, über Raphael herzufallen, zu entgehen.
Tag für Tag verging, ich war wieder im Büro meines Vaters. Auch waren wir zwischenzeitlich noch einmal beim Arzt gewesen. Wir wussten jetzt, dass es nur noch wenige Tage dauern würde, bis der Gips endlich abgenommen würde.
Immer mehr fühlte ich eine vollkommende Vertrautheit in Raphaels Nähe und ich fragte mich, wie er es wohl empfand. Ich wusste ja selbst nicht, wie ich es für mich wirklich empfinden sollte. Jede kleinste Berührung, die zufällig zustande kam, brachte mich fast um. Mein kleiner Freund reagierte jedes Mal aufs Neue und ich konnte es nicht mehr verhindern. Konnte ich mich bei keiner Frau abreagieren, so legte ich selbst Hand an.
Meine Nächte wurden immer länger, doch ließ ich es mir nicht anmerken. Jeden Morgen standen wir gemeinsam auf und frühstückten miteinander. Wenn ich nicht ins Büro musste, verbrachten wir den Tag gemeinsam.

Der Tag kam, an dem Raphael endlich seinen Gips loswurde. Er bekam aber noch einen kleinen Stützverband und er musste immer noch mit Krücken laufen. Doch freute er sich sehr, dass er sein Bein wieder mehr bewegen konnte, war es doch ziemlich eingeschränkt für ihn gewesen.
Wir verbrachten noch einen aufregenden Tag, da Raphael nicht gleich nach Hause wollte. Wir waren essen und liefen durch die Stadt. Ich machte mir Sorgen, ob es nicht zu anstrengend wäre für ihn. Doch er beruhigte mich, war er in den letzten Wochen doch an die Krücken gewöhnt gewesen. Es wurde schon etwas dunkel, als wir nach Hause fuhren. Wir saßen gerade gemütlich zusammen im Wohnzimmer und schauten fern, als es an der Tür klingelte. Ich stand genervt auf, um zu schauen, wer uns so spät störte. Hätte ich die Tür nur nicht aufgemacht, denn herein kam Bettina. Sie wartete wie üblich nicht ab, ob ich sie rein bat oder nicht. Sie stiefelte ins Wohnzimmer und blieb an der Tür stehen, ihr Blick war auf Raphael gerichtet.
„Na, na, wer ist denn das, Gregilein?“ fragte sie übertrieben mit einer zu hohen Stimme. Ich drückte mich an ihrer Seite vorbei und setzte mich auf einen Sessel.
„Das ist mein Freund Raphael.“ gab ich nur kurz zurück. Ich sah zu Raphael und sagte zu ihm freundlich:
„Das ist Bettina, eine Bekannte von mir.“
Raphael wollte versuchen aufzustehen, als sie auf ihn zu ging und ihm die Hand reichte. Beide begrüßten sich und Bettina kam auf mich zu und setzte sich ungefragt auf meinen Schoss. Ich fühlte wie sich mein Magen zusammen zog. Hatte ich sonst nichts dagegen einen heißen Frauenkörper auf mir sitzen zu haben, mochte ich es dieses Mal überhaupt nicht. Raphael sah zu uns herüber und ich drückte Bettina von mir. Doch sie ließ sich nicht beirren, drückte mir einen Kuss auf den Mund und kam dann mit der Sprache heraus, warum sie gekommen war. Sie nahm Raphael gar nicht mehr wahr, denn sie flüsterte in mein Ohr.
„Gregor ich will dich und das genau heute Nacht. Du fehlst mir und ich hatte schon lange keinen guten Fick mehr.“ Ich konnte in Raphaels Augen sehen, dass er jedes Wort verstanden hatte. Aber ich konnte nicht erkennen, was er dachte. Doch fühlte ich, wie unangenehm mir das war und mir brach es das Herz, das diese verdammte Tussi jetzt genau vor Raphael so sprach.
Ich wusste nur eins, dass ich mit Bettina heute nichts machen würde. So drückte ich sie noch energischer von mir und sprach dieses Mal leise zu ihr: „Geh bitte, ich will nicht okay?“ Sie drehte sich zu Raphael um und dann wieder zu mir.
„Ist es wegen ihm?“ fragte sie mich und ich musste aufpassen nicht wütend zu werden. Bettina stand auf und setzte sich prompt auf einen anderen Sessel. >> OH Mann, war die lästig. Warum schmiss ich sie nicht einfach raus, ich hatte doch sonst keine Probleme damit. <<

„Hast du was zu Trinken für mich?“ holte sie mich mit ihrer Frage aus meinen Gedanken und ich sah sie genervt an. Doch ohne einen Ton lief ich in die Küche und nahm drei Flaschen Bier aus dem Kühlschrank. Zurück im Wohnzimmer gab ich erst Raphael eine Flasche und danach Bettina. Die beiden unterhielten sich angeregt. Sie hatten ein Thema gefunden, während ich in der Küche war. Wieder ärgerte ich mich, dass ich sie nicht einfach rausgeschmissen hatte, oder gleich die Tür vor ihr wieder zugeknallte hatte. Die beiden verstanden sich Minute um Minute immer besser und in mir fing das Blut an zu kochen. Ich fühlte, wie die Eifersucht immer mehr in mich eindrang und ich beobachtete beide genau. Sah, wie Bettina mit aller Macht mit Raphael flirtete, doch wurde ich aus Raphael nicht schlau. Ich konnte nicht erkennen, ob er das Flirten annahm und ihr verfallen würde, was nicht verwunderlich gewesen wäre. Welcher Mann würde ihr nicht verfallen, sie war ja schließlich eine bildhübsche Frau, oder versuchte er nur nett ihr gegenüber zu sein? Während Bettina sich immer mehr auf Raphael konzentrierte, versuchte er mich in die Gespräche mit einzubeziehen. Ich hatte nicht viel zu sagen, doch blieb ich freundlich, obwohl mir meine Handflächen schon schmerzen, weil ich meine Fingernägel so fest in sie reindrückte. Was daran lag, dass Bettina sich näher zu Raphael gesetzt hatte. Sie fing an, ab und zu mit ihren langen Fingern über seinen Arm oder sein Bein zu streifen, immer wenn sie miteinander etwas zu lachen hatten. Ich schluckte immer fester und stärker meine Wut runter und nach einer mir unendlich erscheinenden Zeit reichte es mir. Ich stand auf, sah provokativ auf meine Uhr und gab an:
„Bettina du solltest jetzt langsam gehen, es ist schon ziemlich spät.“ Sie betrachtete mich mit einen fragenden Blick und sie musste meine Wut in meinen Augen gesehen haben. Denn sie stand auf, beugte sich zu Raphael vor und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Er war aber nur deshalb auf der Wange gelandet, weil Raphael sein Gesicht weggedreht hatte. Ob es Absicht war, oder unbewusst konnte ich auch dieses Mal nicht sagen. Ich freute mich nur innerlich, dass Bettina nicht das bekommen hatte, was sie wollte. Sie verabschiedete sich freundlich von ihm und ich brachte sie noch zur Tür. Ohne noch weiter etwas zu sagen, ging sie durch die Tür, dann drehte sie sich um, grinste mich breit an und meinte nur noch:
„Ich wünsche dir noch viel Spaß, wir sehen uns bald wieder.“ Damit setzte sie sich in ihren Wagen und fuhr fort. Ich stand noch etwas irritiert an der Tür. Wie hatte sie das nur gemeint und was sollte das Grinsen zum Schluss?
Ich lief zurück ins Wohnzimmer und sah, dass Raphael sich schon aufgerappelt hatte, um auch das Zimmer zu verlassen.
„Entschuldige, aber ich bin echt müde. Ich sollte so langsam ins Bett.“ Enttäuscht nickte ich ihm zu und während ich ihm die Tür aufhielt, versuchte ich meine Enttäuschung vor ihm zu verheimlichen. Er lief mit mir die Treppe zusammen nach oben, als er einen Schlenker machte. Schnell reagierte ich und hielt ihn fest. Ganz kurz setzte mein Herz wieder aus. Raphael bekam schnell seine Standfestigkeit zurück und konnte normal weiter laufen. Noch bevor er in sein Zimmer lief, betrat er noch das Bad und ich verschanzte mich in meinem Schlafzimmer. Ich stöhnte auf, was sollte das, warum hatte mich das heute Abend nur so mitgenommen? Ich wollte doch gar nicht etwas mit Raphael anfangen und doch hatte es mich so wütend gemacht. Ich wollte ihn am liebsten an mich reißen, als sie sich zu ihm gesetzt hatte und ihn berührte. Jetzt wollte ich ihn am liebsten in meinen Armen haben. Ich hörte, wie er in sein Zimmer humpelte und öffnete meine Tür, ich rief ihm noch hinter her:
„Gute Nacht.“ Er drehte sich noch einmal um und lächelte mich an. Nickte und verschwand im Zimmer. Jetzt war ich es der ins Bad ging, ich freute mich auf eine angenehme Dusche und genoss sie.

Im Zimmer wieder angekommen, legte ich mich auf mein Bett und versuchte einzuschlafen. Doch wie schon in den anderen Nächten zuvor, konnte ich nicht einschlafen, also wartete ich noch eine Weile ab und schlich mich wie jeden Abend zu Raphael ins Zimmer, um mir einen Kuss zu stehlen. Vorsichtig öffnete ich die Tür und versuchte zu lauschen, ob mir etwas verriet, dass er schlief oder ob er vielleicht noch wach war. Ich wartete ein paar Sekunden ab, dann betrat ich das Zimmer. Er lag wie jeden Abend auf dem Rücken und sein Gesicht leuchtete etwas durch den Lichtstrahl vom Flur. Wie schön er aussah. Seine Lippen hatten ein kleines seliges Lächeln und mir wurde schon wieder heiß. Ich trat näher an ihn heran, vorsichtig machte ich einen Schritt nach dem anderen, ich wollte ihn ja nicht aufwecken.
Am Bett angekommen, blickte ich wieder in dieses wunderschöne Gesicht. Dieses Mal hatte sich seine Decke verschoben und ein Teil von seinem Oberkörper war frei. Man konnte wieder deutlich seine samtige Haut sehen und die festen Muskeln die darunter verborgen waren. Ich konnte es nicht verhindern, nur einmal, nur ganz kurz wollte ich seine Haut spüren. Ich streckte meine Hand nach ihm aus und war versucht, über seine Brust zu fahren. Aber ich zwang mich, meine Hand zurück zu ziehen. Ich beugte mich stattdessen nach vorn und berührte wie jeden Abend seinen Mund, nur einen kleinen Hauch, so dass ich seinen Atem auf meinen Lippen spürte. In dem Moment öffneten sich seine Augen und ich wollte mich vor Schreck zurückziehen. Doch seine Hand griff in meinen Nacken drückte mich an sich, so dass unsere Münder fest aufeinander gepresst waren. Ich wusste nicht, was ich tun sollte und versuchte mich gegen diesen Griff zu sträuben, doch er hielt stand. Ich fühlte diese warmen Lippen, wie sie sich einwenig öffneten und seine Zunge über meine Lippen streifte. Immer wieder leckte er über diese und ich war wie erstarrt, doch gab er nicht auf, bis ich meine Lippen einen kleinen Spalt öffnete. Seine Zunge drückte mich noch weiter auseinander und nahm Besitz von meinem Mund, forderte meine Zunge heraus. Ohne weiter darüber nachzudenken, gab ich sie ihm und ich ließ mich auf dieses Spiel ein.
Bruchteile von Sekunden vergingen und mein Gehirn hörte auf zu arbeiten. In mir tobte ein Verlangen, was nun gestillt werden wollte, das niemand mehr aufhalten konnte. Ich vergaß alles um mich, drückte seine wohlschmeckende Zunge zurück in seinen Mund und eroberte ihn. Nahm mit aller Macht Besitz von ihm. Wir küssten uns, bis wir keine Luft mehr bekamen und wir uns lösen mussten. Erst jetzt sah ich in sein Gesicht und das Lächeln, was er mir schenkte, fing mich ein. Noch einmal forderte ich ihn zu einem Kuss heraus, was er zu gerne annahm. Wieder lösten wir uns erst, als uns die Luft knapp wurde und ich fragte ihn mit kaum hörbarer Stimme „Wieso?“ mehr musste ich nicht sagen, denn seine Antwort kam sofort:
„Weil ich es die ganze Zeit schon wollte. Ich konnte jeden Abend spüren, wie du mir einen Kuss gabst, doch hattest du so viele Zweifel in dir und der Kampf den du mit dir ausmachen musstest, war bestimmt nicht leicht für dich.“
Jetzt stützte ich mich auf und sah ihn an. Er hatte es die ganze Zeit über gemerkt. Ich war verwirrt und strich mir verlegen durch meine Haare. „Aber warum dann heute?“ kam ich nicht umhin ihn zu fragen.
„Weil heute deine Zweifel vorbei sind. Du selbst hast es zwar noch nicht gemerkt, doch hatte ich dich beobachtet, als Bettina hier war. Deine Eifersucht zeigte mir, dass du innerlich dazu stehst, dass du mich willst. Ich konnte es in deinen Augen lesen.“ Ich saß still da und wusste nicht was ich darauf erwidern sollte, außer einem Nicken.
Ja, er hatte Recht, ich hatte ab dem Zeitpunkt gewusst, was ich für ihn empfand, dass ich ihn mit Haut und Haaren wollte. Jetzt begriff ich auch Bettinas Grinsen. Auch sie hatte es gewusst, sie hatte es bemerkt, noch bevor ich dazu stehen konnte. Jetzt hielt mich nichts mehr. Meine Hand wanderte über seine Brust und ich fühlte diese kleinen Knospen zwischen meinen Fingern. Wieder küssten wir uns, während ich seinen Körper mit meinen Händen erkundete. Ich wanderte mit meinem Mund über seinen Hals zog seinen Duft tief ein und stöhnte leicht auf. Weil auch er seine zarten Händen auf meinem Rücken lang laufen ließ. Langsam und bedacht, glitten seine Finger Bahnen um Bahnen meinen Rücken entlang. Ab und zu fühlte ich seine Fingernägel, es machte mich wahnsinnig. Ich nahm seinen rechten Nippel in meinen Mund, zog etwas daran und meine Zunge leckte darüber. Ich fühlte ihre Festigkeit. Immer wieder spielte ich an der aufrechten Spitze und mit meiner anderen Hand umkreiste ich die zweite. Raphael wand sich, ich fühlte, er wollte mehr und mir erging es nicht anders. Doch dies wollte ich genießen, ich wollte jeden Zentimeter seiner Haut kennen lernen. Ich liebte jedes Geräusch, was er machte, wenn ich an verschiedenen Punkten auftauchte. So keuchte er leise, als ich seinen Bauchnabel mit meiner Zunge umstreifte und meine Lippen immer wieder darauf legte. Er wimmerte etwas, als ich an seiner Leiste entlang glitt und sie mit einer heißen Spur überzog.

Ohne Ekel oder Zweifel umspielte ich mit meiner Zunge die Spitze von seinem wirklich sehr harten Schwanz und er schrie unterdrückt auf. Oh ja, das gefiel mir, es war so anders, als bei einer Frau. Es reizte mich, ihn zum Stöhnen und zum Wimmern zu bringen. Ich wollte all seine Stellen kennen lernen, wo er reagierte. So wanderte ich weiter an seinen Hoden entlang und wieder kam ein Stöhnen, auch biss er die Zähne zusammen. Es machte mich so verdammt an, wie ich all seine Empfindungen in seinem Gesicht erkennen konnte. Ich wanderte über seine Schenkel entlang, an den Innenseiten reagierte er mehr, indem er mir seinen Körper entgegen drückte. Ich lief mit meinem Mund und meiner Zunge bis runter zu seinen Zehen, dann wanderte ich auf der anderen Seite wieder nach oben. Was zur Folge hatte, dass ich mich jetzt vollständig auf das Bett begab und ihn immer mehr mit meinem Körper bedeckte. Bis ich wieder oben an seinem Mund ankam. Ich sah in seine wundervollen dunkelgrünen Augen und hauchte ihm ins Gesicht.
„Du bist so schön und du schmeckst so fantastisch.“
Er lächelte wieder dieses verführerische Lächeln und schon eroberte ich wieder seinen Mund. Eine Hand griff zwischen uns und berührte meinen mehr als harten Ständer.
„Zieh dich ganz aus“, sagte er zwischen zwei Küssen. Ich folgte der Anweisung und entledigte mich meiner Shorts. Sofort zog er mich wieder zu sich heran und ich fühlte, wie sein Schwanz sich an meinen drückte. Dieses Gefühl war total intensiv, mehr als was ich bisher erlebt hatte. Eine Hand von ihm griff wieder zwischen uns und umfasste unsere beiden von Blut prall gefüllten Härten. Er rieb leicht immer wieder und ich fühlte dieses beidseitige Pulsieren. Ich stöhnte, legte meinen Kopf in den Nacken und wusste nicht, wie mir geschah. Ich wollte noch nicht kommen, doch ich fühlte wie es in mir heftig hoch stieg. Auch bei Raphael sah ich, dass er nicht mehr lange durchhalten könnte. Er drückte uns fester zusammen und wir stöhnten gemeinsam unsere Orgasmen heraus. Schwer atmend legte ich meinen Kopf auf seine Brust. Und er streichelte mir beruhigend mit der anderen Hand über meinen Rücken. Ich spürte, wie ich rot anlief und Raphael fragte mich leise:
„Ist alles okay?“ Er hatte gespürt, dass mir Tränen die Wange herunter liefen. Ich konnte nicht antworten, drückte mich nur mehr auf seine Brust und er nahm mich fester in seine Arme. Er musste seine Hand am Laken abgewischt haben, doch das war mir egal, spürte ich doch diese unglaubliche Wärme, die mich durchströmte. Immer wieder ließ er seine Hände über meinen Rücken laufen und gab mir die Zeit, die ich brauchte, um das Geschehene zu verarbeiten. Wenn man es überhaupt verarbeiten konnte, doch war ich ihm sehr dankbar, dass er nichts mehr sagte.


Ich weiß nicht wie lange wir so da lagen, wir waren beide wohl eingeschlafen. Wobei ich wohl eher geschlafen haben musste, denn ich war zugedeckt und lag jetzt neben Raphael. Er hatte sich fest an mich gekuschelt und ich fühlte diese vollkommene Vertrautheit, die ich schon die ganze Zeit in seiner Gegenwart hatte. Ich wusste in diesem Moment, dass ich ihn nicht wieder gehen lassen würde. Auch hatte ich für mich endlich die Gewissheit, ich liebte ihn. Als ich mir das vollständig eingestanden hatte, machte sich mein kleiner Freund wieder bemerkbar, doch dieses Mal wehrte ich mich nicht dagegen. Ich wollte jetzt und hier seinen ganzen Körper in Besitz nehmen. Ich wollte, dass er mir gehörte. Ich strich ihm einige seiner kleinen Härchen aus dem Gesicht und küsste ihn. Erst auf der Stirn weiter über die Augenlider bis runter zum Mund. Noch bevor er seine Augen öffnete, wurde meiner Zunge in seinem weichen Mund schon Einlass gewährt. Ein leises Stöhnen umspielte unseren Kuss und mich zerriss es fast in meinen Lenden. Raphael drehte sich so, dass er fast auf mir zu liegen kam. Jetzt drückte er mich in das Kissen und er wiederholte das Spiel, was ich vorhin mit ihm gespielt hatte. Ich biss mir immer wieder auf meine Lippen. Diese Intensität der Berührungen war einzigartig und zum ersten Mal lernte ich Stellen an mir kennen, die mich immer wieder zum Aufbäumen brachten. Ich ließ alles mit mir machen, was Raphael mir schenkte, aber ich wollte mehr. Seine Finger umstreiften meinen Anus und ich wimmerte. Mir wurde heiß und kalt zugleich. Er massierte mich und ich fühlte, wie ganz leicht eine Fingerspitze in mich eindrang. Stöhnen, wimmern, nur das konnte ich noch, drückte mich ihm entgegen, wollte ihn, egal wie. Immer tiefer drang sein Finger in mich. Ich spürte, wie etwas Warmes, Nasses zwischen meine Pobacken lief. Er hatte etwas Spucke gesammelt, massierte mich und drang mit einem zweiten Finger in mich ein. Wieder ließ er sich Zeit, gab mir damit Zeit, mich an diese Situation zu gewöhnen. Halb auf mir küsste er sich über meinem Körper, während er mich immer weiter penetrierte, mittlerweile mit drei Fingern. Ich drückte mein Kreuz durch und er dehnte mich immer weiter. Ohne ein Wort, nur ein leichter Kuss verriet mir, dass ich jetzt vollständig meine Jungfräulichkeit verlöre. Etwas ängstlich, aber auch völlig ergeben, lag ich da. Er nahm meine Beine über seine Schultern. Ich sah ihm dabei zu, und es erinnerte nichts mehr an diesen unschuldigen jungen Mann, der er die ganze Zeit gewesen war. Er war männlich, athletisch und vollkommen. Sein heißes Stöhnen ließ mich ihm entgegen drücken, als er langsam in mich eindrang. Zentimeter für Zentimeter schob er sich in mich und ich spürte einen leichten Druck in mir. Doch er war nicht unangenehm, nein ich wollte mehr, viel mehr, was mich aufstöhnen ließ. Ich krallte mich ins Laken, fest bog ich mich ihm entgegen. Aber er genoss dieses sehr langsame in mich Eindringen. Ich fühlte seine starke Männlichkeit, als er sich ganz in mir versenkte. Einen Moment verharrte er, wartete darauf, dass ich mich an die vollständige Dehnung gewöhnen konnte. Dann zog er sich fast ganz aus mir, nur um dieses Mal sich schneller in mir zu versenken. Wieder hielt er inne, streifte mit seinem Zeigefinger vorsichtig über meine mit Lusttropfen benässte Schwanzspitze. Langsam, vorsichtig, als wolle er nichts verschwenden, nahm er jeden einzelnen Tropfen auf seinen Finger, den er andächtig zu seinem Mund führte. Ich sah ihm dabei aufmerksam zu und beobachtete, wie er seinen Finger genüsslich in seinen Mund schob und daran saugte. Ich stöhnte auf, biss mir in die Lippen. Oh Mann, wie geil er dabei aussah. Nun fing er an, mich zu stoßen, erst langsam und nach einigen Stößen wurde er immer schneller. Ich fühlte geballte Energie, die mich durchströmte, war es am Anfang so, dass ich ihn hätte nehmen wollen, ihn zu besitzen, ihn zu meinem Eigen machen. So lag ich jetzt unter ihm, wir waren zusammen, doch er besaß mich und ich fühlte, dass es genau so sein sollte. Ich wollte es, genoss wie er mich fickte, wie er immer fester in mich stieß. Ja ich konnte nicht genug bekommen. Ich wollte, dass er noch schneller und fester in mich stieß. Ich bewegte mich, drückte mich ihm entgegen, als er langsamer wurde.
„Sag es“, kam es heiser von ihm und ich fühlte die Röte in meinem Gesicht. Ein, zweimal stieß er noch kräftig in mich und ich bog mich wieder ihm entgegen. Wieder wurde er langsamer hielt fast still.
„Sag es“, kam es noch einmal. Und ich sprach leise, sehr leise:
„Nimm... mich... fester... fick... mich... härter... und... schneller.“ Raphael bewegte sich nicht schneller, ich bekam nur ein „Sag es lauter“ Ich sah ihn mit großen Augen an und er wieder holte auch dies wieder.
„Komm schon mein Süßer. Sag es. Sag es laut und deutlich.“ Ein Lächeln umspielte seine Lippen, das gleiche womit er mich die ganze Zeit, wie ich jetzt begriff verführt hatte.
„Nimm mich bitte schneller, quäl mich nicht länger. Fick mich endlich.“ stöhnte ich auf und Raphael kam dieser Bitte sofort nach. Er hielt sich keine Sekunde mehr zurück und stieß mit schnellen langen Stößen in mich. Ich wand mich, war so geil, so erregt. Er umgriff meine Härte, rieb sie im gleichen Rhythmus wie er in mich stieß. Immer schneller trieb er uns, brachte uns dazu, dass wir beide gleichermaßen aufschrieen und einen mir endlosen vorkommenden Orgasmus heraus stöhnten. Minuten, so fühlte sich es an, vergingen, als er matt auf mir zum liegen kam und ich sackte matt in das Kissen unter mir.
Raphael legte sich seitlich neben mich und wir kuschelten uns aneinander. Ich konnte und wollte jetzt nicht reden und auch dieses Mal spürte er es, gab mir nur beruhigende Streicheleinheiten. Ab und zu küsste er mich leicht auf meinem Mund und ich genoss diese Zärtlichkeiten. Wir schliefen Arm in Arm ein und erwachten erst am anderen Morgen. Für einen kleinen Moment musste ich mich erst einmal orientieren, wo ich war. War ich doch alleine im Bett, aber als ich mich aufsetzte, kam auch schon Raphael ins Zimmer. Wieder hatte er das verführerische Lächeln auf seinen Lippen, doch dieses Mal sah ich keinen jungen Mann in ihm. Nein, er war ein reifer männlich wirkender Mann und er sah verdammt sexy aus. Hatte er nicht schon immer so ausgesehen, warum hatte er dann vorher so anders gewirkt? Er war bei weitem schmaler als ich, doch diese gut definierten Muskeln waren ausgeprägter als bei mir. Auch wie er jetzt vor mir stand, wirkte anders und ich schluckte schwer. Machte es mich doch unwahrscheinlich an, wie er so da stand in seinen Shorts. Mein Blut machte eine Kehrtwendung, kam gar nicht erst in meinem Gehirn vollständig an, sondern sammelte sich bereits in meinen Lenden. Warum auch immer, aber ich wollte ihn haben, wollte ihn in mir spüren, wollte spüren, wie er mich fickt.

Daher rief ich ihn mit winkendem Zeigefinger zu mir und ein Lächeln breitete sich auf meinem Gesicht aus. Aber auch Raphael hatte ein verheißungsvolles Lächeln um seine Lippen. Ohne einen Ton zog er seine Shorts aus, kam auf das Bett zu und stellte sich vor mich. Er brauchte nichts zu sagen, ich wollte es selbst. Vor mir stand sein mehr als harter Ständer von seinem Körper ab. Ohne lange zu überlegen, griff ich danach und ließ ihn zweimal durch meine Hand gleiten. Raphael stöhnte auf und ich beugte mich zu ihm, ließ meine Zungenspitze über seine schon feuchte Spitze gleiten und drückte leicht meine Zunge in seinen kleinen Spalt. Er schmeckte fantastisch und sein Duft betörte mich. Ein paar Sekunden spielte ich so mit ihm, dann zog ich ihn ganz in meinen Mund. Ein leichter Aufschrei folgte, gab mir zu verstehen, weiter zu machen. Ich blickte nach oben, sah in dieses wundervolle Gesicht und mir wurde ganz anders. Er sah so geil aus, seine Hände griffen in meine Haare, hielten mich fest und er bewegte sich in meinem Mund. Immer schneller und tiefer drückte er sich in mich und ich griff mit beiden Händen um ihn herum, hielt den festen Po in meinen Händen und massierte ihn, während er mich in meinem Mund fickte. Ja das gefiel mir und ich stöhnte, spürte wie mein Schwanz immer mehr mit pochen anfing, wollte auch liebkost werden. Bevor er kommen konnte entzog er sich aus meinem Mund, was mich ein wenig frustrierte. An meinen Schultern packend, drehte er mich um und ich begab mich auf alle Viere.
Einmal ganz kurz fragte ich mich, warum ich jetzt hier so lag, wo ich mir das auch nie hatte vorstellen können. Doch als ich seinen Schwanz an meinem Po spürte, der sich an mir rieb, verschwand alles aus meinem Gehirn, ich wollte ihn nur noch in mir spüren und ich hob meinen Arsch höher, bot mich ihm noch mehr an. Dieser Aufforderung kam er sehr gerne nach und bereitete mich mit seinen langen Fingern darauf vor, was gleich folgen würde. Ich musste auch nicht mehr lange warten und ich fühlte wie sich sein Schwanz in mir versenkte.
Ich schrie in mein Kissen, hatte es doch eine größere Wirkung als gestern. Seine Stöße waren lang und tief und wir stöhnten im Gleichklang. Er beugte sich vor, über meinen Rücken und ich fühlte seine weichen Lippen auf meiner Haut. Sie liebkosten mich über meine Schulterblätter, an meiner Wirbelsäule über meinen Hals an meinem Ohr entlang. Dann vernahm ich eine heiße Stimme die in mein Ohr hauchte. „Du bist einfach Fantastisch, mein Süßer.“ Und mir stellten sich die Nackenhaare auf. Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen, hatte er mich doch wieder in einen rauschähnlichen Zustand gebracht.
Ich wollte gerade selbst Hand an mich legen, als er um mich griff und noch einmal hörte ich diese heiße Stimme sagen:
„Nein lass mich, ich will spüren, wenn du kommst.“ Und so wie er es sagte, rieb er meine Härte im gleichen Takt, wie er mich nahm, immer wilder wurden die Bewegungen und ich spürte, dass sich alles in mir zusammen zog. Ich beugte mich etwas nach oben, gab ihm noch mehr die Möglichkeit tiefer und härter in mich einzudringen, bis es uns beiden kam. Ich ergoss mich über seine Hand, während ich spürte wie sich sein heißer Saft in mir verteilte. Atemlos sackten wir beiden auf dem Bett zusammen und versuchten wieder etwas runter zukommen.
Ich genoss dieses Zusammensein sehr, doch machte sich in meinem Bauch auch ein etwas seltsames Gefühl breit. Ich musste mit ihm reden, wollte wissen wie es jetzt weiter gehen sollte.
Noch einem Moment blieben wir so liegen, dann sagte Raphael leise zu mir. „Wir sollten duschen, ich hatte schon das Frühstück fertig gemacht. Wollte dich eigentlich dafür wecken.“ Damit grinste er mich frech an und seine Augen leuchteten. Oh Mann, mich hatte es wirklich erwischt. Ich spürte schon wieder diese Schmetterlinge in meinen Bauch. So nickte ich ihm zu und wir beide machten uns auf zum Bad um ausgiebig zu duschen.
Das Duschen selbst war ein Erlebnis, Raphael hatte darauf bestanden, mich zu waschen. Ich mochte seine Hände auf meiner Haut und so genoss ich die außergewöhnliche Behandlung. Nach dem Duschen begab ich mich in mein Schlafzimmer, um mir etwas überzuziehen.
Als erstes setzte ich mich auf mein Bett und wurde daran erinnert, was letzte Nacht und heute morgen zweimal geschehen war. Ich zog tief die Luft ein, war es doch ein kleines Ziehen was ich verspürte. So ließ ich mich nach hinten fallen und starrte an die Decke. Was genau war da mit mir eigentlich geschehen?
Nicht genug, dass ich etwas mit einem Mann anfangen wollte, jetzt war ich es auch noch, der sich hatte von ihm vögeln lassen. Doch was mich am meisten verwirrte war, dass Raphael mir gegenüber auf einmal ganz anders rüber kam. Er wirkte so unwahrscheinlich stark. Hatte ich die ganze Zeit das Gefühl gehabt, er müsste beschützt werden, so war er es jetzt, der mich tröstete nach unserem Liebesspiel.
Hatte ich erst das Gefühl gehabt, dass ich ihn haben wollte, wie ich eine Frau hatte, so war er es jetzt der mich benutzte und mir zeigte, wie wundervoll es war.
Ich erkannte mich selbst nicht mehr. Ich ließ meine Hände über meinen Oberkörper streifen und dachte an Raphael. Wie sollte es jetzt weiter gehen? Was sollte ich jetzt machen? Wusste ich doch nicht, was ich tun sollte? Ich sah noch immer an die Decke und versuchte mir meine Fragen zu beantworten, als es an der Tür klopfte. „Gregor, ist alles in Ordnung?“ hörte ich eine sanfte besorgte Stimme. Ich antwortete nicht, da ich sah, dass sich die Tür schon öffnete und um die Ecke mit einem besorgtem Blick Raphael herein guckte. Auch rührte ich mich nicht, ich blieb still auf meinem Bett liegen und starrte die Decke an. Raphael kam auf mich zu und setzte sich zu mir. Er sprach nicht, blieb einfach bei mir sitzen und wartete. Ein tiefer Seufzer kam von mir und er reagierte, indem er mir gleich in mein Gesicht sah. Ich wusste, dass er darauf wartete, dass ich irgendetwas sagte, doch ich konnte nicht.
Sekunden vielleicht auch Minuten waren vergangen, als ich sagte ohne meinen Blick von der Decke weg zunehmen. „Ich habe Angst.“
Stille war wieder da, nur dieses Mal fühlte ich wie seine Hand über meinen Bauch streichelte. Wieder verging Zeit, dann hörte ich von ihm:
„Ich weiß. So war es bei mir auch.“ Jetzt drehte ich meinen Kopf in seine Richtung und er musste meine Frage in meinen Augen gelesen haben, da er gleich weiter sprach.
„Ich weiß, was du jetzt fühlst. Ich hatte auch Angst, als ich spürte, dass ich nur auf Männer stand. Ich wusste nicht, wie meine Eltern darauf reagierten, oder meine Freunde.“ Ein Seufzen kam und jetzt sah er mir in die Augen und da war er wieder dieser junge Mann, den ich die ganze Zeit in ihm gesehen hatte. Doch bevor ich darüber nachdenken konnte, sprach er auch schon weiter. „Ich wusste schon mit fünfzehn Jahren, dass ich schwul bin. Auch hatte ich schon einige Freunde, doch mit Keinem war etwas Ernstes. Meine Eltern hatten es nicht gewusst, bis ich zwanzig war. Durch Zufall hatten sie es herausgefunden, sie hatten mich erwischt, wie ich in einem Café mit meinem Freund geflirtet hatte. Ich hatte nie damit gerechnet, dass ich sie ausgerechnet in dem Café treffen würde. Doch sie waren echt klasse, sie begrüßten mich und meinen Freund freundlich und ließen sich nichts anmerken.“ Noch immer sah ich ihn an und ich überlegte kurz, wie alt er nun wirklich wäre, sah er doch viel jünger aus. Doch Raphael war noch nicht fertig mit reden, daher fragte ich ihn nicht, sondern hörte weiter aufmerksam zu. „Am Abend als ich nach Hause kam, riefen sie mich natürlich ins Wohnzimmer. Sie wollten schließlich wissen, was los war. Ich tat mich schwer dabei, ihnen alles zu erklären, doch sie überraschten mich, nahmen mich in die Arme und meinten nur, dass ich echt ein dummer Junge sei, weil ich nichts gesagt hätte. Denn sie liebten mich so, wie ich bin und dass es egal sei, mit wem ich zusammen sei.“ Tränen sah ich in seinen Augen blitzen, es war immer noch für ihn unbegreiflich, dass seine Eltern ihn so liebten.
Ich beobachtete ihn. „Deine Eltern müssen echt toll sein.“ sagte ich, wusste ich doch nicht, was ich wirklich sagen sollte. Raphael nickte und auch er ließ sich nach hinten fallen. „Worüber denkst du nach?“ kam die Frage von ihm „Und wovor hast du Angst?“ fragte er gleich noch nach. Ich zuckte mit den Schultern und gab leise eine Antwort.
„Ich frage mich, wie es jetzt weiter geht. Ich hätte nie gedacht, dass ich je mit einem Mann und dann schon gar nicht...“ da brach meine Stimme ab ich konnte es nicht aussprechen. Raphael beugte sich etwas über mich und küsste mich ganz zart. Ein Schauer durchfuhr mich. „Wie es weiter geht, das kann ich dir zeigen und wenn du willst viele, viele Male.“ Damit wanderten seine Finger über meine Brust. Diese samtweichen Finger ließen über meinen Körper eine Gänsehaut auftauchen. Ich reagierte schon wieder und mir war es unangenehm. „Was soll das werden?“ fragte ich, obwohl ich das schon wusste, hatte sich seine Ausstrahlung schon wieder geändert. Es machte mich wahnsinnig, dass er schon wieder so stark und charismatisch rüber kam. „Ich meine es ernst, wie soll es weiter gehen?“ fragte ich etwas schwer atmend, war ich doch schon wieder heiß auf ihn. Oh Mann, so was hatte ich wirklich noch mit keiner Frau erlebt und ich hatte auch nie damit gerechnet, dass ich je so ein Gefühl erleben durfte. Es gefiel mir und ich hatte Angst, wieder allein zu sein. Raphael musste es gesehen haben, denn er küsste mich und sagte mit beruhigender Stimme. „Alles wird gut. Du bist nicht alleine.“
Auch wenn es so rüber kam, dass wir wieder ineinander verschmelzen wollten, riss sich Raphael von mir los und nahm meine Hand zog mich hoch in seine Arme und küsste mich noch einmal bevor er sagte. „Komm zieh dir was an, lass uns Frühstücken, ich muss zum Arzt und dann sollten wir mit einander reden was wir wollen.“ Damit machte er sich von mir los und verließ das Zimmer. Jetzt stand ich da, wusste gar nicht wie mir geschah, irgendwie hatte ich schon wieder Lust auf ihn, doch wusste ich Raphael hatte Recht.
Ich zog mir etwas über, nichts großartiges, eine Jeans und ein T-Shirt, so machte ich mich auf in die Küche und sah, dass Raphael den Kaffee gerade in die Tasse eingoss. „Na da bist du ja endlich.“ Kam es mit einem süßen Lächeln von ihm. Ruhig und sprachlos setzte ich mich an den Tisch und nahm mir einen Toast, ohne etwas darauf zu schmieren biss ich hinein und es knackte einwenig, weil er den Toast kross getoastet hatte.
Raphael setzte sich gegenüber von mir und wir sahen uns in die Augen. „Was geschieht mit mir?“ musste ich einfach die Frage stellen und seine Antwort fiel ziemlich einfach aus. „Du hast dich verliebt, nur nicht in jemanden oder eher gesagt in das, was du gedacht hast. Sondern in mich, in einen Kerl.“ Ich verzog meinem Mund zu einem schiefen Lächeln und wusste nicht, was ich sagen sollte. Noch einmal biss ich in den Toast und dachte nach. Ja ich hatte mich verliebt und das in einen Mann, ich wusste noch immer nicht, wie ich wirklich mit diesen Gefühlen klarkommen sollte. „Aber was wird jetzt, wie sieht es bei dir aus?“ fragte ich sehr leise, ich hatte Angst, abgewiesen zu werden. Jetzt verstand ich so manche Frauen, die ich hatte abblitzen lassen, wie sie sich gefühlt hatten und wie sehr ich sie auch verletzt hatte.
Raphael sah mich an und stand auf, kam auf mich zu, ging vor mir auf die Knie. Schon wieder diese souveräne Art, die von ihm ausging, immer wenn er diese Ausstrahlung hatte, wirkte ich schwach, dieses Gefühl kannte ich nicht. Raphael legte seine Hände auf meine Knie und ich fing an zu zittern. Immer wieder diese wundervollen Augen…warum zog mich dieser Mensch so extrem an?
Ein Lächeln umgab mal wieder seinen süßen Mund und ich konnte nicht anders, ich musste mich zu ihm beugen und ihn küssen, er erwiderte den Kuss natürlich mit Verlangen. Dann löste er sich von mir und kam ganz an mein Ohr, leise sagte er mir. „Ich liebe dich. Ich kenn dich nicht lange, aber in meinem Herzen spüre ich, dass du zu mir gehörst.“ Ich sah ihn an, fragend und verwirrt, warum sagte er so etwas, wieso? Mein Herz machte Sprünge, und ich hatte auch Zweifel. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Ich versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu halten, nahm seine Hände in meine und musste schlucken. „Tut mir leid.., ich muss kurz aufstehen..., ja.“ Und schob meinen Stuhl nach hinten. Raphael stand auf, sah mich an und ich lief an ihm vorbei und verschwand in mein Bad. Jetzt setzte ich mich auf die zugeklappte Toilette und legte mein Gesicht in meine Hände. Tränen rannen an mir herunter. Was war los mit mir, ich wollte es mir eingestehen, dass ich mich in Raphael verliebt hatte, aber ich konnte nicht verhindern, dass immer wieder Zweifel in mir aufkamen. Mich zerriss es schon innerlich. Ich kannte ihn doch gerade einmal ein paar Wochen, konnten wir wirklich da schon von Liebe sprechen? Konnten wir sagen, wir können zusammen sein? Würden wir es überhaupt schaffen? Ich hatte immer nur Frauen gehabt, eine richtige Beziehung hatte ich noch nie. Konnte ich es überhaupt schaffen, würde ich ihn verletzten? Immer wieder rieb ich mit meinen Händen durch mein Gesicht und weinte. Was war das? Ich weinte, ich hatte noch nie geweint, schon gar nicht wegen Liebe. Was war mit mir, war ich denn so ein Weichei geworden? Oder war ich schon immer so weich und ich hatte mir nur etwas vorgemacht? Ja das machte Sinn, dass ich mir was vorgemacht hatte, doch was war das mit meiner Anziehung zu Frauen? Das würde ich doch jetzt nicht einfach so ablegen können. Konnte ich denn Frauen wirklich entsagen? Ich wollte zwar gestern nichts von Bettina, aber was wäre in Zukunft? In meinem Kopf herrschte ein Durcheinander und ich konnte es nicht ordnen.
Es klopfte vorsichtig und Raphael sagte leise an der Tür. „Gregor, soll ich mir ein Taxi rufen? Ich müsste so langsam los zum Arzt.“ Ich schreckte auf, natürlich der Arztbesuch. „Nein, nein ich komme ich fahr dich.“ Ich stand auf, warf mir eine Handvoll kaltes Wasser ins Gesicht und trocknete mich ab. Dann öffnete ich die Tür und ich sah in Raphaels besorgtes Gesicht. „Gib mir Zeit, Okay?“ sagte ich leise und er nickte, damit machten wir uns auf den Weg zum Arzt.

Tage waren wieder vergangen, Raphael blieb natürlich immer noch bei mir, obwohl sein Bein wieder vollkommen verheilt war.
Meine Gefühle schwankten immer wieder und ich war Raphael dankbar, dass er bei mir war, mir versicherte, dass er mich liebte und wenn ich wollte, wollte auch er bei mir bleiben.
Oh ja und wie ich das wollte, wenn nur nicht die verdammte Angst wären.
Wir schliefen nicht noch einmal mit einander. Raphael meinte, dass er das so nicht wolle, er wollte, dass ich mir erst sicher sein sollte. Obwohl ich mich nach ihm sehnte, schlief ich also immer in meinem Bett. Ich konnte mir nicht einmal mehr einen Kuss abholen. Heimlich machte ich mich davon und fuhr nachts stundenlang durch die Stadt. Ich hoffte, dass er es nicht mitbekam. Immer wieder dachte ich über alles nach, wog das Für und Wider ab.
Ich konnte es schon lange nicht mehr abstreiten, dass ich mich nach seiner Nähe sehnte, dass ich wollte, dass er nie wieder ginge. Doch ich wusste nicht, wie meine Eltern darauf reagieren würden. Wären sie auch so verständnisvoll, wie seine? Ich hatte vor den Konsequenzen Angst. Wollte ich wirklich mein ganzes Leben aufgeben? Was würde passieren, wenn es nicht klappen sollte, wie sollte ich dann damit umgehen? Raphael war die Ruhe selbst, er war wirklich kein Kind mehr. Auch wenn er so wirkte, ich hätte nie geglaubt, dass er schon vierundzwanzig war. Wenn er mir nicht seinen Ausweis gezeigt hätte. Bei dem Gedanken musste ich schmunzeln, er war einer der wenigen Menschen, denen man das Alter nicht ansah. Aber auch das machte den Reiz an ihm aus, weil er trotz seines jugendlichen Aussehens, in manchen Situationen sehr männlich rüber kam. Er war viel erwachsener als ich, das wusste ich bereits.
Wieder ließ ich mir alles durch den Kopf gehen, wie auch in den anderen Nächten.
Ich fuhr die Landstraße entlang und hing meinen Gedanken nach. Ich hatte nichts gesehen es war dunkel, hatte die Kurve zu spät bemerkt und kam ins Schleudern. Ich fuhr gegen einen Baum und mein Kopf knallte auf das Lenkrad. Ich wusste nicht, wie lange ich da bewusstlos im Auto gesessen hatte, doch als ich zu mir kam, spürte ich, wie mir das Blut aus der Nase lief und auch von der Stirn nach unten rann. Mein Kopf schmerzte und ich konnte meinen Hals nicht bewegen. Ich wusste nicht, was ich machen sollte, ich war alleine, ich kam nicht an mein Handy und so musste ich sitzen und warten bis endlich Hilfe kam. Stunden, so kam es mir vor, saß ich da, ich bemerkte, dass es schon dämmerte. Niemand war gekommen, na ja es war nicht verwunderlich, dies war eine abgelegene Straße, da kamen nur selten welche vorbei.
Meine Verletzungen schmerzten mich, ich wollte eigentlich hier weg. Doch jede Bewegung, die ich vor hatte zu machen, ließen mich aufschreien.
Wieder wurde ich ohnmächtig und beim nächsten Aufwachen, lag ich in einem Krankenhausbett. Ich versuchte mich zu orientieren, dann sah ich neben mir am Bett Raphael sitzen. Sein Kopf lag auf dem Bett und seine Hände lagen auf meinem Bauch über der Decke. Was machte er hier, wie konnte er wissen, wo ich war und wer hatte mich eigentlich hergebracht? Während ich mir diese Fragen stellte, wachte Raphael auf und in seinen Augen sah ich Erleichterung. Ich sah ihn an, noch bevor ich etwas sagen oder fragen konnte, kam von ihm schon:
„Mach das nie wieder. Hörst du, nie wieder?“ Verzweiflung, Wut, Trauer, Liebe spürte ich in seinen Worten und ich nickte. Ich wusste nicht genau, was er meinte, doch ich konnte jetzt nichts sagen. Nicht nachdem ich in sein wunderschönes edles Gesicht gesehen hatte. Jetzt und hier war ich mir sicher, ich wollte mein Leben mit ihm verbringen. Ohne einen Ton zog ich ihn zu mir hoch und sagte leise zu ihm. „Küss mich bitte.“ Er beugte sich zu mir und nahm Besitz von meinen Mund, stürmisch, verlangend, besitzergreifend küsste er mich. Jetzt war ich mir sicher, ich gehörte zu ihm und er zu mir. Alles andere war unwichtig geworden, keine Fragen keine Zweifel, keine Ausflüchte nur hundertprozentige Sicherheit.
Ein einziger Gedanke kam mir, in nur einem Bruchteil einer Sekunde hatte sich mein ganzes Leben verändert und das erste Mal machte es mich wirklich froh.


Ende

Impressum

Texte: Dank an moonlook und an reininde für ihre Nachberabeitung.
Tag der Veröffentlichung: 21.12.2011

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