Staub der Geschichte
Mia Becker ist eine junge Studentin. Sie ist fünfundzwanzig Jahre und lebt in einem kleinen Ort bei Hamburg. Mia studiert Geschichte. Daher ist es auch nichts Ungewöhnliches, dass sie während der Ferien die Geschichten der Menschen studiert, indem sie einige Wochen in ihrem natürlichen Umfeld verbringt. In diesem Jahr soll es etwas ganz Besonderes werden. Sie hat eine Einladung von der ebenfalls fünfundzwanzigjährigen Nadja von Martinshuber. Sie ist ihre Mitbewohnerin im Studentenwohnheim und studiert ebenfalls wie Mia Geschichte. In der vergangenen Nacht hat Mia sehr wenig geschlafen; so aufgeregt war sie. Denn Nadja hatte ihr am Tag zuvor gesagt, dass sie die Ferien auf dem Sommersitz der Familie verbringen werden. Eine kleine Burg, von der man einen herrlichen Ausblick auf Seen und Wälder hat. Am frühen Morgen machen sich die beiden jungen Frauen auf den Weg zur Burg Eulenhof. Sie kommen erst am späten Nachmittag dort an. Mia ist erhaben über diesen Anblick: Eine breite Grundstückseinfahrt offenbart sich ihr mit zwei riesengroßen Stahltoren. Gehalten von je einem Basaltsteinpfosten. Eine drei Meter hohe Mauer umschließt das ganze Grundstück. Das Gemäuer dürfte um die fünfhundert Jahre alt sein. Nadja ist amüsiert von Mias Blicken, die ein solches Grundstück noch nicht aus der Nähe hat studieren dürfen. Das hat sie nun vor in den drei Wochen, die sie hier verbringen möchte.
"Nun hast du es dir so vorgestellt?", fragt Nadja.
„Nein, dass nicht", erwidert Mia.
„Dann lass uns mal hinein gehen." Ohne Worte und noch immer aufgeregt, folgt Mia Nadja ins Haus.
Im Haus warten Nadjas Eltern bereits auf die beiden. Nadja fällt ihrer Mutter in die Arme, denn sie hat sie nun seit fast sechs Monaten nicht mehr gesehen. Mia und Nadja studieren in Hamburg und Nadjas Eltern wohnen in Starenberg.
„Guten Abend Fräulein Mia“, sagt Nadjas Mutter.
„Ich glaube sie möchten sich gerne noch etwas frisch machen vor dem Abendmahl.“
„Ja, gerne Frau Baronin“, sagt Mia.
„Martinshuber einfach Martinshuber", erwidert Nadjas Mutter.
„Nadja zeige Mia bitte ihr Zimmer!"
Die Mädchen gehen eine lange und breite Treppe hinauf ins Obergeschoss. Im Treppenaufgang hängen Gemälde von Nadjas Vorfahren. Oben angekommen gehen sie einen langen Flur entlang. Fast am Ende des Flures angekommen, sagt Nadja zu Mia:
„Das ist es nun dein Zimmer. Meines ist gleich nebenan. Wir sehen uns dann unten."
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Paul G.Rother
Bildmaterialien: Didi01 pixelio
Tag der Veröffentlichung: 01.01.2013
ISBN: 978-3-7309-0707-8
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