1
Jeder Tag war ein beschissener Kampf. Wie jeden Tag nach der Schule saß ich bei Dean. Auch wenn ich ihn in meinem Kopf hören konnte und ab und zu in meinen Träumen sah, musste ich bei ihm sein. So ging das schon eine Woche.
„Nur noch zwei Tage“ flüsterte ich.
Zwei Tage und ich würde das Ritual vollziehen, zwei Tage die mich fast umbrachten.
„Rede keinen Unsinn.“
Egal was ich dachte, Dean wusste es. Doch ich lernte so langsam, wie ich ihn von manchen Gedanken fern halten konnte(die wären ja auch sonst peinlich
).
Seine Hand lag in meiner, doch sie war so schwach…..so unendlich schwach.
„Stellst du gerade meine Männlichkeit in Frage?“
„Nein, ich weiß das du keine hast.“
„Das sah aber an dem einen Abend nicht so aus oder?!“
Ich wusste welchen Abend er meinte…an diesem Abend hatten wir an einem Referat gearbeitet(wir wollten…).
Als ich mich daran erinnerte musste ich leicht lachen.
„Was ist so lustig?“
Amber stand hinter mir in der Tür und schaute mich neugierig an. Keiner wusste davon, dass ich mit Dean „sprechen“ konnte. Er meinte es wäre besser wenn es keiner wüsste.
„Ach ich musste gerade an eine lustige Situation denken.“
Das Amber mir nicht glaubte war nicht zu übersehen, dennoch sagte sie nichts und setzte sich auf die Bettkante.
„Hier, ich habe die was zu essen mitgebracht. Du verhungerst ja sonst noch.“
Sie hielt mir einen Apfel und zwei Brote vor die Nase. Ich musste wirklich aufpassen….ich musste stark bleiben….doch irgendwie hatte ich oft keinen Hunger.
„Danke.“
„Kein Problem. Ich soll dir von Maik ausrichten, dass du übermorgen vor dem Ritual noch mal zu ihm kommen sollst. Und Luke wollte auch noch mal mit dir sprechen.“
„Danke.“
Schweigend saßen wir da und starrten auf Dean. Obwohl er nur lag, sah er groß und stark aus.
„Bin ich ja auch.“
„Ja ja…unser Held.“ antwortete ich in Gedanken.
Wieder kam eine Krankenschwester ins Krankenzimmer und kontrollierte alle Monitore und bevor sie ging forderte sie uns wie immer auf, zu gehen.(was wir nie taten
)
„Meinst du er wacht irgendwann wieder auf?“
„Ja, das wird er.“
„Was hast du vor Nayla? Wieso kann ich nicht sehen, was du vor hast?!“ Dean schien sich Sorgen zu machen(definitiv Beschützerinstinkt
)
Amber sah mich mit feuchten Augen an.
„Hoffentlich.“
Es war schon nach 22Uhr, als wir das Krankenhaus verließen. Die ersten drei Tage war ich auch in der Nacht bei Dean gewesen, bis mir Maik gedroht hatte mir ein Krankenhausverbot zu erteilen, würde ich nicht in Zukunft zu Hause schlafen.
Doch ich ging nicht nach Hause, ich ging trainieren……denn für die nächsten Tage musste ich stark sein.
Mein Training fand wie jede Nacht auf der Wiese statt, auf der ich damals mit meiner Familie gepicknickt hatte und auf der ich mit Dean gewesen war.
„Hi Luke.“
„Hallo. Hast du alles dabei?“
„Natürlich!“
Seid einer Woche trainierte mich Luke in Meditation und Kampfkunst. Keiner wusste davon, selbst Dean nicht.
Ich band meine Haare zu einem Knoten, zog weiche Schuhe an, wickelte meine Hände in Verbände und nahm mein Schwert in die Hand.
Die Nacht war klar und die Sterne funkelten über uns wie lauter kleine Diamanten.
„Gut. Schließe deine Augen und sehe das, was wichtig ist.“
Ich gehorchte und schloss sie. Meine Sinne konzentrierten sich auf meine Umwelt. Jedes noch so kleines Haar auf meiner Haut spürte den leichten Wind. Meine Ohren, nahmen jedes Geräusch wahr, war es auch noch so leise. Aber besonders nahm mein Körper die Person wahr, die gerade auf mich zu rannte. Noch immer die Augen verschlossen nahm ich mein Schwert und holte Schwung. Doch Luke war schnell, er ließ sich nicht einfach zerschneiden. Nein...ihn musste man jagen!
„Versuch vorauszusehen, was ich als Nächstes mache!“
Er sprang in die Luft, doch nicht mit mir….bevor er richtig hinter mir auf den Boden wieder aufkommen konnte, drehte ich mich herum und riss ihm die Beine weg.
„Gut! Sehr gut!“
Mein Schwert kam wieder in die Schwertscheide und meine Augen öffneten sich wieder(endlich hatte ich es geschafft
).
„Dann lass uns jetzt noch mal meditieren.“
Luke setzte sich im Schneidersitz auf die Wiese, schloss die Augen und atmete tief ein. Ich machte es ihm nach. Seid einer Woche zeigte mir Luke, wie ich in mein Inneres komme und wie ich meine Umwelt um Hilfe bitten konnte.
Sobald ich meine Augen geschlossen hatte konzentrierte ich mich auf mich. Sofort nahm ich mein Herz wahr, das kräftig und regelmäßig schlug, dann mein Blut, das durch meinen ganzen Körper floss und meine Lunge, die sich Regelmäßig aufpumpte. Genau das hatte ich auch an dem Tag gemacht, an dem ich Dean retten wollte. Aber diesmal benutzte ich nicht nur meine Kraft sondern auch die von einem Baum oder einer Blume oder von sonst irgendeinem Lebewesen. Ich konnte das Wasser spüren, dass durch den Blumenstiel floss…die Rinde des Baumes, die sich von Sauerstoff ernährte oder das Herz des Fuchses, der ganz in der Nähe war. Doch es war nicht nur die Kraft die ich jetzt von allen spüren konnte…..ich konnte auch die Seele sehen. Der Baum hinter mir hatte seine Seele verteilt in jedem Blatt, sie schimmerte in einem leichten grün…..die Seele der Blume, die genau neben mir wuchs befand sich in einer Blüte…sie strahlte ein kräftiges Gelb aus…..die Seele des Fuchses fand ich in seinem Schwanz(es war übrigens ein Weibchen
) sie schien in einem Orange. Jede Seele war auf seine wunderbare Art einzigartig. Natürlich gab es auch unreine Seelen, diese waren oft schwarz oder sahen aus, als würden sie verschimmeln.
Diese drei Seelen, die ich mir ausgesucht hatte, musste ich fragen, ob sie mir helfen würden. Sie wussten, dass ihnen nichts passieren würde. Es würde ihnen hinterher nichts fehlen…sie würden sich vielleicht nur ein wenig schwach fühlen…aber nur einen kurzen Augenblick. Ich würde nie jemandem so viel Kraft absaugen, dass er zu schwach war, um sein Herz schlagen zu lassen. Bei niemandem…außer bei mir.(wie vor einer Woche….bei Dean
). Alle drei Seelen gaben mir die Erlaubnis und gaben mir ihre Kraft. Mit dieser Kraft wurde meine Seele noch größer und stärker. Sie leuchtete hell und klar. Die ganze Kraft, die ich jetzt hatte konzentrierte ich jetzt auf den Felsen. Plötzlich flog er mit voller Wucht gegen einen Baum.
„Uups.“
„Du musst aufpassen. Du musst versuchen, deine Kraft einzuschätzen.“
Stumm nickte ich und versuchte es noch einmal. Ich stellte mir vor, wie ich den Felsen umschloss und ihn vorsichtig davon trug.
„Super…weiter so.“
Der Fels umkreiste uns immer und immer wieder….bis ich nicht mehr konnte. Er fiel mit einem Knall auf den Boden und ich legte mich auf den Rücken.
„Reicht das?“
„Ja. Hörst du eigentlich immer noch die Stimme?“
Es war nicht Deans Stimme die er meinte….er meinte die grässliche…die ekelhafte.
„Ja...aber nur noch selten. Ich kann sie fern halten und sie ist nicht mehr so schmerzhaft.“
Luke schaute nachdenklich in die Ferne.
„Na ja. Geh nach Hause und schlaf. Bis dann.“
So schnell wie er weg war, konnte ich gar nicht mehr „Tschüss“ sagen.(doofer Geist
).
Mittlerweile wusste ich wer was war oder was wer war(ein wenig verwirrend
)
Amber war eine Hexe mit Vampiranteilen, Maik war nur ein Kriegsmagier, Steven ein Magier, Luke ein Geist, Lulu ein Vampir mit Geistanteilen, Eric ein Gestaltenwandler mit Magieranteilen, Marlen eine Hexe und Dean…….er war Kriegsmagier und Vampir. Aber letztendlich war das alles egal….es zählte nur, dass sie alle wunderbare Menschen waren.
Langsam wurde es kühl und ich machte mich auf den Weg nach Hause.
„Warst du wieder unterwegs?“
„Ja.“
Tanja lief mir in mein Zimmer hinterher.
„Das kann so nicht weiter gehen Nayla. Es ist halb zwei Uhr Nachts. Du hast morgen Schule.“
„Ich kann sowieso nicht schlafen.“
„Es kann aber nicht sein, dass du jeden Abend weg bist. Du machst dich kaputt.“ (nein ich machte mich nur stärker
)
„Nein mach ich nicht. So, dürfte ich mich jetzt duschen…ich möchte ins Bett.“
Tanja drehte sich um und ging. Die letzten Tage hatten wir nur noch diskutiert oder sogar gestritten. Sie wusste einfach nicht, weshalb ich das alles machte……sie durfte es auch auf keinen Fall erfahren.
Ich ließ mir Zeit mit dem duschen….das heiße Wasser entspannte meine Muskeln und ließ mich ruhiger werden.
„Geht es dir gut?“
„Klar, wieso auch nicht?!“
“Was hast du vor?“
„Mensch Dean, jetzt hör aber auf.“
Meine Wunden branden unter dem Wasser, aber das war mir egal. Dieser Schmerz war ein Kinderspiel im Gegensatz zu den Schmerzen, die ich empfand wenn ich an Dean dachte, wie er in seinem eigenen Blut lag und nicht mehr atmete.
„Es ist doch vorbei!“
„Du stehst aber immer noch nicht.“
„Und du hast deine Wunden immer noch nicht behandeln lassen.“
Wieso auch? Es kamen jede Nacht welche hinzu.
Als ich fertig geduscht hatte, ging ich schnell ins Bett und starrte an die Decke.
„Am Freitag ist es soweit!“ flüsterte ich vor mich hin…..
Ich drehte mich auf die Seite und starrte auf das Bild meiner Eltern.
„Wieso könnt ihr jetzt nicht hier sein?“
Es wäre schön gewesen, sie noch mal zu sehen….aber vielleicht würde ich ja bald bei ihnen sein….für immer. Nach einer Zeit fielen meine Augen zu und ich schlief, wenn auch nicht viel.
Immer wieder sah ich die verschiedensten Bilder von dem Kampf vor mir. Wie die Jäger in den Saal kamen, wie alle Krieger und Wachen sich bereit machten…..wie Dean mich beschützte. Genau in diesem Moment wurde ich immer wach…immer. Ich fühlte mich schuldig….schuldig dafür, dass die Jäger überhaupt kamen, schuldig weil ich nichts gemacht hatte und schuldig, weil Dean sich deswegen verletzt hatte…weil ich zu dumm war und mich nicht verteidigen konnte.
„Ich würde es immer wieder tun.“ (das machte die ganze Scheiße auch nicht besser
)
„Das hilft mir jetzt ungemein….“
Es war sechs Uhr und ich war wach(na super
). Eine Stunde, die ich hätte länger schlafen können. In dem Moment fiel mir das Buch wieder ein, was ich in der Bibliothek geholt hatte. Sofort sprang(ist vllt ein bisschen übertrieben
) ich aus dem Bett und durchsuchte mein Regal.
„Ha, da haben wir dich doch.“
Zusammen mit dem Buch kuschelte ich mich wieder unter die Decke und machte es mir bequem.(bei so einem dicken Wälzer muss man das
!)
In dem Buch stand viel über die alten Legenden und Mythen UND Prophezeiungen. In einer Prophezeiung stand, dass sich irgendwann die Welt neu öffnen wird(so so….na dann
). Stand denn nichts Sinnvolles in dem Buch….gar nichts?
Es ist zerbrochen, das Stück….das Gegenstück. Es liegt in tausend Scherben. Man könnte es wieder zusammen legen…..doch es wäre immer noch kaputt. Das liegt es…das Gegenstück…in tausend Scherben. Doch wie kann das heile Stück ohne sein Gegenstück?…..Es muss zu ihm…bei ihm sein….mit ihm sein…zusammen sein. Was wäre, wenn man das heile Stück schmilzt und damit das Scherbenstück heilt?….Es wäre kein Scherbestück….es wäre ein heiles Stück.
„Und ich bin verwirrend…ist kla.“ grummelte ich vor mich hin und legte das Buch zur Seite.
„Na, weiß Madam doch nicht alles?“
„Blödmann.“
„Grummel-Kopf.“
„Doofkopf.“
„Zicke.“
„Ach lass mich doch in Ruhe.“
Ich konnte sein Lachen hören, es schallte richtig in meinem Kopf. Bevor ich mich anzog, ging ich noch mal zum Spiegel und schaute mir das Tattoo an. Bis jetzt hatte es mich meinen Vorfahren NICHT näher gebracht.(typisch…wenn man sie mal braucht
..)
„Nayla?“
„Ja?“
„Wusstest du eigentlich, dass ich durch deine Augen schauen kann.“
„Aha.“
Langsam sickerte das Gesagte von Dean in mein Gehirn (waaaaaas?)
„Ach du scheiße.“ schrie ich und sprang zu Seite.
Er hatte alles gesehen.. alles.
„Oh Gott oh Gott.“
„Für dich nur Dean.“
Meine Wangen wurden Feuer rot und mein Herz raste wie verrückt. Schnell zog ich mir eine Jeans, ein Top und eine Sweatshirtjacke an und hängte den Spiegel mit einer Decke ab.
„Jetzt sei mal keine Spielverderberin.“
„Spielverderberin? Du ARSCH.“
Sein Lachen füllte meinen ganzen Kopf aus.
Das konnte doch nicht sein ernst sein! Hatte er mich etwa die ganze Zeit gesehen? Nackt?
„Moment, denkst du wirklich, ich bin so ein Schwein?“
„Nein, aber ein Schwanzgesteuerter Mann.“
„Also ich habe IMMER weg geguckt wenn du ganz nackt warst.“
„Danke…wie nett.“
Immer noch mit Feuer roten Wangen packte ich meine Schultasche, aß ein Brot und stieg in mein Auto. Dann hatte er mich eben halb nackt gesehen…na und….mir doch egal..(verdammt es ist NICHT egal
!!)
2
„Hey Nayla.“
Ich wäre am liebsten direkt wieder in mein Auto gestiegen, aber was machte ich stattdessen…….setzte ein Lächeln auf und drehte mich um.
„Hey Lulu. Wie geht’s?“
Ich mochte Lulu…wirklich…aber trotzdem tat es weh, wenn ich sie sah….mir kamen die Bilder von ihr und Dean hoch….und sie waren schließlich ein Paar.
„Gibt es was Neues von Dean?“
„Wieso schaust du nicht selber mal vorbei?!“
Dean lag seid einer Woche im Koma und seine „Freundin“ hatte es nicht für nötig gehalten, ihn mal zu besuchen(was ist denn das für eine Beziehung?!).
„Will ich ja noch…aber wie geht es ihm denn?“
Sie würde es nicht tun…sie würde nicht zu ihm gehen und mit ihm reden…nein…das tat ich...aber nicht sie.
„Es geht ihm immer noch wie vorher.“
Mit meiner Tasche in der Hand ging ich an ihr vorbei und lief zum Schulgebäude.
„Bist du sauer?“
„Sauer? Ich? Nein Dean müsste sauer sein. Seine Freundin hält es nicht mal für nötig, ihn im Krankenhaus zu besuchen.“
Es war mir egal was Lulu daraufhin antwortete, ich hörte gar nicht mehr zu sondern ging in den Unterricht. Heute hatte ich in den ersten beiden Stunden Sprache…..da konnte ich also ein wenig Schlaf nachholen. Das ging auch schon seid einigen Tagen so….ich schlief immer wieder im Unterricht ein(immer dann, wenn man es nicht sollte….klasse
).
„Nayla, könntest du diesen Text bitte übersetzten.“
Irgendetwas stupste mich von der Seite an…..immer und immer wieder.
„Was denn?“
„Nayla…..Mrs. Kheil will das du….“
„Ja, ich würde gerne von Ihnen eine ÜBERSETZUNG haben! Natürlich nur wenn Sie fertig geschlafen haben.“
Mit einem Schlag war ich hell wach(so ne Kacke).
„Wie war der Text noch einmal?“
Mrs. Kheil sah mich böse an und wiederholte noch mal den Text. Es war kein schwieriger Text und ich konnte die alte Sprache ja sowieso….also übersetzte ich ihn und Mrs. Kheil ließ mich wieder in Ruhe.
„Was ist denn los mit dir?“ flüsterte Marlen mir zu.
Sie saß mittlerweile im Sprachunterricht neben mir, da es uns zu blöd war, immer Zettelchen zu schreiben.
„Nichts, ich kann nur im Moment nicht gut schlafen.“
„Ist es wegen Dean?“
„Ein bisschen.“
„Weiß dein Bruder davon?“
„Nein.“
Die restlichen Stunden blieb ich wach und versuchte aufzupassen(was nur selten gelang
).
Eine Fee kam herein und sang „FEEEEERTIG“, was dazu führte, dass alle schnell ihre Sachen packten und verschwanden(so was lässt man sich schließlich nicht 3 mal sagen
).
Marlen wollte noch etwas erledigen, also ging ich alleine in den Schulpark……und wen sah ich da…..Marlen und Maik. Wollte sie ihm etwas erzählen?(Bitte nicht
)
Doch als ich die beiden beobachtete, kam mir ein anderer Gedanke. Maik strich sich nervös durchs Haar und Marlen hatte so ein dümmliches Grinsen….die waren doch nicht etwa….(Halleluja
). Als Maik sich von Marlen verabschiedete, steuerte ich direkt auf sie zu.
„MOOOOMENT!“
Sie zuckte zusammen und drehte sich herum, als sei sie bei etwas ertappt worden(ohhh ja..das war sie
!) Marlen hatte sich ziemlich verändert in den letzten Tagen…sie war Selbstbewusster und mutiger, aber in manchen Dingen war sie immer noch schüchtern.
„Hallo Nayla. Wollen wir was essen?“
„Später. Was läuft denn da zwischen euch?“
„Nichts. Was soll denn laufen?“
Ihre Wangen liefen rot an und ich fing an zu lachen.
„Nicht….aber es sah nach…“
„Ja du hast recht. Aber er weiß nichts davon. Soll er auch nicht!“
„Was wäre, wenn ich dir sagen würde, dass er genauso…“
„Tut er aber nicht. Mensch Nayla, er könnte Jede haben, wieso sollte er dann mich nehmen!“
„Weil du eine super tolle Frau bist.“
„Ach, für ihn bin ich doch wahrscheinlich nur so ein Mädchen was ein bisschen schwärmt.“
„Nein.“
Marlen sah mich mit großen Augen an.
„Ich kenne meinen Bruder. Er ist bei keinem so nervös wie bei dir…..okay…manchmal bei mir, aber auch nur wenn er was erzählen muss was er nicht erzählen will(ein bisschen kompliziert…ich weiß
)“
„Meinst du?“
„Ja meine ich, du solltest also Vollgas geben!“
„Okay.“
Sie strahlte übers ganze Gesicht, so dass ich mich riesig für sie freute. Marlen hatte es verdient, glücklich zu sein….sie war so lieb und nett.
Ich war schon auf dem Weg zum Wagen, als mich Amber rief.
„Nayla warte, ich komme mit.“
Sie lief um das Auto und stieg bei der Beifahrerseite ein.
„Weißt du schon das Neueste?“
„Keine Ahnung, was ist es denn?“
„Steven und Jenny sind zusammen.“
„Schön, wenn sie glücklich sind.“
Ich meinte es wirklich so. Es war schön, dass Steven wieder jemanden hatte, auch wenn das alles ein wenig schnell passierte….eine Woche….na ja(mal schauen wie lange das hält
)
„Aber das ist noch nicht alles oder?“
Irgendwas sagte mir, dass Amber wegen etwas anderem so aufgeregt war…..
Verlegen spielte sie an ihrer Tasche herum und sah nach unten.
„Na ja….also…“
Neugierig schaute ich sie an……und entdeckte etwas.(das war doch nicht ihr ernst?!)
„Luke? Du bist mit Luke zusammen?“
„Woher weißt du das?“
„Weil du verdammt noch mal einen Geistfänger an deinem Hals hängen hast.“
„Oh stimmt ja…“
Gut das ich im Unterricht wach war, als DIESES Thema dran kam. Uns wurde erklärt, dass es bestimmte Symbole gab, die man als Geistfänger bezeichnet. Diese Symbole werden von denjenigen getragen, die entweder ein Meister eines Geistes waren oder ein Gefährte. Ein Meister trug ein rundes Symbol mit einem offenen Mund darauf, dass symbolisierte, dass er so mächtig ist, dass er sogar einen Geist gefangen halten kann. Die Gefährten trugen ein Symbol, dass aussah wie ein Wassertropfen, mit einem Auge. Das zeigte, dass der Geist demjenigen hoffnungslos verfallen war.
Amber trug auf jeden Fall den Tropfen(sie war auch nicht der Typ für Domina
)
„Ich freu mich für euch!“
Natürlich tat ich das, aber mussten denn jetzt alle zusammen kommen…..das wurde ja langsam lästig!(ich will auch!!!)
„Danke.“
„Obwohl mir ja seine Augen manchmal Angst machen würden.“
Wir beide fingen an zu lachen und fuhren los. Nur noch ein Tag!…..Ein einziger Tag.
„Hast du dich eigentlich auf morgen vorbereitet?“
„Japs, alles besorgt, was man so braucht.“
„Was machst du morgen?“ Deans Stimme klang schon fast wütend.
„Das Ritual.“
„Wieso morgen?“
„Darum.“
Mehr musste er nicht wissen und mehr würde er auch nicht erfahren!
„Amber, weißt du wann ich zu dem Angreifer darf?“
„Nein, ich habe Maik heute auch schon mal gefragt, er meinte er wollte noch etwas ausprobieren.“
Es gab einen Verräter unter uns, dass war klar. Er hatte versucht mich umzubringen. Aber aus irgendeinem Grund durfte ich nicht zu ihm. Alle Krieger und Wachen hatten den Befehl bekommen, nichts zu sagen. Ebenfalls trafen sie sich jeden Tag und machten irgendwelche Pläne……und ich durfte nichts wissen.(das war doch dumm
). Maik war der Meinung, ich sollte mich erst einmal wieder beruhigen und dann würde ich irgendwann alles erfahren(ist kla…wers glaubt
)
Wir fuhren gerade auf den Krankenhausparkplatz, als Ambers Handy klingelte. Ich wusste sofort wer es war und gab Amber zu verstehen, dass ich schon mal vor gehen würde(typisch Liebespaar…kaum weg…schon ein Anruf
.)
Wie ich diese kahlen Wände hasste…alles war so weiß und kalt. Wie soll man denn in so einem Gebäude gesund werden? Man wird doch eher krank. Überall standen Geräte mit Schläuchen oder Maschinen mit tausend Knöpfen.
„Na meine Kleine.“
Tanja kam auf mich zu und drückte mich fest an sich.
„Es tut mir leid wegen gestern. Ich hatte mir nur solche Sorgen gemacht.“
„Nein, mir muss es leid tun….ich hätte bescheid sagen sollen.“
Sie drückte mich noch mal und führte mich durch den Flur.
„Wie war die Schule?“
„Ganz gut.“
„Alles in Ordnung?“
Wieso fragte Tanja soviel?……Lehrer….dumme, blöde, nichtswissende Lehrer.
„Wer hat dich angerufen?“
„Mrs. Kheil.“
Genervt verdrehte ich meine Augen und seufzte.
„Ach, ich hab die Nacht schlecht geschlafen und bin dann im Unterricht eingepennt. Ich habe aber TROTZDEM die Antwort gewusst…also kein Problem.“
„Doch Süße…..du machst dich kaputt. Es ist nicht gesund….du musst doch trotzdem noch normal weiter leben.“
Normal weiter leben? Was sollte das denn?
„Wir reden später okay, ich muss jetzt erst mal zu Dean. Ciao.“
Ich wollte nichts mehr hörn, von wegen weiter leben….leben…wie soll ich denn leben, wenn es nichts gibt wofür ich leben kann.
Eine jüngere Krankenschwester kam gerade mit Waschzeug aus Deans Zimmer.(Waschzeug?)
Alle meine Alarmglocken gingen an. Sie hatte ihn doch wohl nicht gewaschen? Das konnte sie doch nicht machen. Hallo er war ein Mann……er hatte….hatte eine Freundin(Lulu…..).
„Beruhig dich Süße.“
„Beruhigen….ich zeig dir gleich mal beruhigen.“
„Die macht doch nur ihren Job.“
„Dann soll sie ihn bei jemand anderem machen.“
„Du bist so süß, wenn du eifersüchtig bist.“
„Ich bin nicht eifersüchtig!“
Wieso regte ich mich eigentlich so auf….ich spinne doch.
Plötzlich bekam ich wieder diese Kopfschmerzen…..es waren Hunderte von Nadeln, die immer und immer wieder in mein Kopf stachen.
„Scheiße, Nayla…..Nayla...alles in Ordnung.“
„Mhm…..“
Tränen stiegen mir in die Augen, mein Körper verkrampft….schnell setzte ich mich auf einen Stuhl und hielt mich an der Stuhllehne fest…..nur noch ein paar Sekunden, dann war alles vorbei….nur noch ein paar Sekunden.
„Süße, was ist los?“
„Ni…nichts.“
Besorgt hockte sich Amber vor mich und sah mich an.
„Soll ich jemanden holen?“
Heftig schüttelte ich mit dem Kopf. Die Ärzte würden mich nur untersuchen wollen und dann konnte ich das Ritual morgen vergessen…..nein…das würde ich nicht riskieren.
Mit einem Mal war alles wieder vorbei, mein Körper entspannte sich wieder und mein Herz schlug gleichmäßig.
„Geht’s?“
„Ja. Was gibt’s Neues bei Luke.“
Sofort lief sie rot an und schaute verlegen den Boden an.
„Luke…was hat meine Schwester mit dem zu tun?“
„Er vermisst mich……..und er will mich heute Abend sehen.“
Dean fragte immer wieder nach, doch ich gab ihm keine Antwort, sollte er doch mal schmoren.(man bin ich fies….)
Zusammen saßen wir bei Dean und unterhielten uns über Gott und die Welt. Dean gab immer wieder dumme Kommentare von sich, so dass ich verdammt aufpassen musste, dass ich nicht einfach laut los lachte.
Es war diesmal nicht ganz so spät, als ich nach Hause kam. Schließlich musste ich mich für das Ritual vorbereiten. Zu Hause angekommen, aß ich schnell noch etwas, duschte und ging ins Bett.
„Nayla mein Schatz.“
Eine Hand strich sanft über meine Wange. Ich konnte ihren Duft riechen…ihre Haut spüren.
„Mum.“
Sie lächelte mich an und setzte sich neben mich aufs Bett.
„Morgen ist dein großer Tag. Vergiss nicht, dass wir immer bei dir sind!“
„Mhm….wie geht es Dad?“
Solange hatte ich nicht nach ihm gefragt….doch ich hatte das Gefühl ich müsste es wissen, bevor ich das Ritual vollzog.
„Gut mein Schatz…..er vermisst euch. Und er sagt immer „Dieses Mädchen macht mich noch verrückt.“…du kennst ihn ja.“
Meine Mum konnte ihn schon immer perfekt nach machen und wir beide musste anfangen zu lachen. Früher hatte mein Dad diesen Spruch immer dann gebracht, wenn ich nicht das machte, was man von mir erwartet hätte(also kam der Spruch SEHR häufig
).
„Aber jetzt schlaf weiter, der Tag wird anstrengend!“
Sie strich mir noch solange durchs Haar, bis ich wieder in den Schlaf fiel.
3
Mein Wecker klingelte(wenn man so was KLINGELN nennen kann
) und sofort flog er durch die Luft. Der ging mir ja so was von auf den Piss(wer hat so was eigentlich erfunden? Den bring ich um
). Meine Laune war im Keller(wer hätte das gedacht?!),
denn mein Kopf dröhnte, mein „ungewolltes“ Tattoo juckte wie Sau und mir war schlecht….richtig richtig schlecht.
„Guuuten Morgen!“
Tanja kam wie ein kleines Kind in mein Zimmer geschossen und hielt mir einen Tee unter die Nase.
„Na Kleines….gut geschlafen?“ sie sah mich kurz an…
„Wohl eher nicht…na ja…beeil dich wir wollen frühstücken.“
Also so einen Tag hatte ich mir anders vorgestellt. Sollte das Ritual nicht eigentlich etwas schönes sein…..die Betonung auf SCHÖN??(war wohl nicht
)…
Langsam stieg ich aus dem Bett, während ich den Tee trank und machte mich auf den Weg nach unten….ich war gerade VOR der Küchentür, als sie auf ging und mir Tanja mitten ins Gesicht brüllte…
„Naylaaaaaa wo bleibst…..oh...da bist du ja.“
Also wer jetzt nicht wach war oder immer noch keinen Tinitus hatte…der war entweder komisch oder ein Alien( Ich war definitiv nichts davon…..NEIN auch kein Alien.).
Grummelnd ging ich an ihr vorbei und blieb auch gleich wieder stehen. Alle waren da…Maik, Marlen, Luke, Amber, Steven, Eric, Lulu, und sogar diese komische Jenny(wer hatte die denn eingeladen?).
„Schau mal, wenn ich alles eingeladen habe.“(ahh…Tanja ist die Verräterin
)
„Hi Leute.“
Alle riefen gleichzeitig „Hi“ und man konnte fast meinen, man sei in einer Selbsthilfe Gruppe(was ist denn dein Problem Hans Jürgen?…..ai ai ai
).
Tanja hatte einen großen Tisch in unser Wohnzimmer gedeckt und lauter leckere Sachen darauf gestellt….schade das ich keinen Hunger hatte.
Wir saßen alle an dem Tisch und ich beobachtete meine Freunde….Maik und Marlen verstanden sich prächtig(das wird was!),
Amber und Luke konnten die Finger nicht von einander lassen(das war was!),
Steven und Jenny schauten sich mit dem Arsch nicht an(das war nichts!)
und Eric und Lulu….LULU? Das konnte sie nicht machen…sie lachte, kicherte, stupste ihn an…..SIE FLIRTETE…… Aber ich durfte ja nichts sagen…ich war ja nicht besser. Wer hatte denn einen NICHT- Single geküsst? Wer fand einen Typen toll, der aber eigentlich der Freund einer Freundin war?……(die Antwort wissen wir alle
).
„Wo ist eigentlich Tony?“
Ich hatte ihn schon ewig nicht mehr gesehen. Er müsste doch auch da sein, schließlich war er mit Maik befreundet.
„Er hatte keine Zeit.“ gab Maik mir grummelig zur Antwort und konzentrierte sich wieder auf Marlen.(SUPER Antwort
)
„Heute so gereizt Süße?“(jetzt schwirrte er auch noch in meinem Kopf
)
„Nein.“
„Doch.“
„Halt die Klappe!“
„Du bist so heiß wenn du gereizt bist.“
„Wenn du so weiter machst, lass ich dich verrecken.“
Wir wussten beide das ich das niemals tun würde, deswegen regte es mich ja noch mehr auf, als er anfing zu lachen.
„Wir sollten mal anfangen.“ flüsterte Amber mir zu und nahm mich an die Hand.
Marlen ging mit uns nach oben in mein Zimmer, um zu helfen.
„Bist du aufgeregt?“
Nachdenklich schaute ich Marlen an….War ich aufgeregt?
„Nein, ich glaub nicht.“(ich hatte nur Angst, dass es nicht klappen könnte
)
Mein Herz raste und mein Blut schoss nur so durch meine Adern. Wäre ich eine alte Frau…..hätte ich das nicht überlebt.
„Dann lass uns mal anfangen!“
Ich nickte Amber zu und verschwand ins Badezimmer. Man hatte mir vorher genau gesagt, was ich zu tun hatte. Mein Körper musste mit eiskaltem Wasser abgeduscht werden(na herrlich
), nach dem duschen, föhnte ich mein Haar und zog mir weiße….WIEßE Unterwäsche an. Das sollte die Reinheit symbolisieren. Als nächstes zog mir Amber und Marlen ein weißes Kleid an, was ebenfalls für Reinheit stand. Meine Haare blieben offen und mein Gesicht ungeschminkt. Das Kleid ging bis zum Boden und hatte Spagettiträger. Mir wurde ein silberner Armreif angezogen, der von meiner Mum war. Das zeigte die Blutlinie, in die ich hinein geboren worden war. Dann bekam ich eine bestimmte Zeichnung auf meinen linken Arm, die bis zu meinem Ohr lief. Diese wurde mit einer bestimmten Farbe aufgetragen(keine Ahnung was es war
) und musste von einer Hexe gezeichnet werden. Diese Zeichnung zeigte, was für Wesen meine Eltern waren. Und welche Eigenschaften sie hatten. Ebenfalls trug ich meinen Ring, der mir von meinen Vorfahren gegeben wurde. Auch mein Schwert nahm ich, da es speziell für MICH ausgesucht wurde.
Zum Schluss legte Amber mir meine Ritualskette um, die extra für mich aufbewahrt wurde. Sie war, wie die Steine an meinem Ring und meinem Schwert…rot.
„Jetzt bist du bereit.“
Ich durfte keine Schuhe tragen, da ich mich mit der Erde verbunden fühlen sollte. Also lief ich mit nackten Füßen die Treppe hinunter.
„Schneckchen…..schick schick.“
Sein breites Grinsen zeigte mir, dass er stolz auf mich war, dass er stolz war, dass ich endlich das Ritual vollziehen würde.
Um zu symbolisieren, dass es ein harter Weg ist, seine Kraft zu bekommen, zu erlernen und damit umzugehen, musste ich den Weg zur Schule zu Fuß gehen(mit nackten Fußen!!!)
Der Fußmarsch dauerte zwei Stunden(war ja klar das ich nicht den einfachsten Weg gehen durfte
). Wir gingen über Felsen, durch den Wald über einen Fluss, bis wir endlich den Weg zur Schule einlenkten. Meine Füße branden, aber es war mir egal….ich wollte das Ritual!
An der Schule angekommen, empfing mich Mr. Bui. Auch er hatte nicht seine übliche Kleidung an sondern trug ein langes Gewand mit einem Symbol auf der Brust. Sowieso waren alle anders angezogen. Die Wachen trugen ihre Uniform, die Krieger ihre edlen Kampfklamotten, die Hexen ein schwarzes Gewand und die restlichen trugen irgendwelche langen Kleider. Ich war natürlich die Einzigste in weiß(ich hasse es im Mittelpunkt zu stehen
).
Wir alle folgten Mr. Bui in einen Saal. Dieser war nur mit Kerzenlicht beleuchtet und alle Lehrer standen an der Wand verteilt. Meine Freunde und meine Familie gesellten sich zu den Lehrern und ich folgte Mr. Bui bis in die Mitte. Auf dem Boden, auf dem ich stand, war ein großes Symbol eingezeichnet. Es war ein großer Kreis und in der Mitte befand sich ein Stern…in dem Stern war eine kleine Rille eingelassen. Die Strahlen des Sternes, breiteten sich über den ganzen Boden aus. Ich stand nun in dem Kreis.
„Liebe Freunde. Es ist soweit….wir bekommen ein neues Mitglied.“
Alle in dem Saal riefen ein Wort „stella“. Eine Gänsehaut überkam mich. In diesem Saal hörte sich alles so voll und mächtig an.
„Knie nieder.“
Ich tat was mir befohlen wurde und kniete mich vor den Stern hin.
„Mögen die Worte dich beschützen.“
Maik kam in die Mitte und legte seine Hände auf meinen Kopf.
„Wir…wir sind eine Blutlinie. Wer dich kränkt, kränkt auch mich. Wer dich liebt, liebt auch mich. Wer dich zerstört, zerstört mich. Du….du bist meine Kleine.“
Seine Mundwinkel gingen nach oben, er beugte sich zu runter und gab mir einen Kuss auf die Stirn, dann ging er zwei Schritte zurück und blieb stehen. Als nächstes kam Tanja. Auch sie legte ihre Hände auf meinen Kopf.
„Du…mein kleiner Schatz. Du zeigtest mir was Mut ist, du zeigtest mir was Stärke ist und du zeigtest mir, was Familie ist. Du….mein größter Schatz.“
Ihr liefen zwei kleine Tränen über die Wange. Sie gab mir einen Kuss auf die Stirn und stellte sich neben Maik.
„Du….meine Beste. Du liebst mich, so wie ich bin. Ob Prinzessin oder nicht. Dir kann ich vertrauen, dir kann ich glauben , dir würde ich mein Leben anvertrauen. Denn du bist die Beste.“
So langsam kamen mir auch die Tränen und auch Amber konnte sich nur schwer zurück halten.
„Hoffnung. Du gabst mir wieder Hoffnung, du zeigtest mir was Leben ist, DU bist die Hoffnung.“
Marlen gab mir einen Kuss und schritt zu den anderen.
Auch alle anderen die im Saal waren, kamen zu mir, sagten etwas, gaben mir einen Kuss auf die Stirn und stellten sich zu den Anderen. Auch Dean sprach mit mir.
„Du….du bist meine Seele…mein Herz…mein Leben. Du bist die, die ich liebe. Mein Leben ist nichts wert ohne dich…denn du bist mein Herz…meine Seele.“
Meine Wangen wurden ganz nass und mein Herz raste wie verrückt.
Als alle fertig waren packten sie sich an den Händen fest und schlossen die Augen. Jede Person stand auf einem Strahl. Auch ich schloss die Augen. Der Gesang im Saal erfüllte den ganzen Raum. Jeder konzentrierte sich auf den Stern. Die Strahlen wurden nach und nach von einem hellen Licht erfasst. Ich spürte die Wärme unter meinen Knien, die Hitze, die von dem Stern ausging.
„Nimm es an und schätze es.“
Wieder riefen alle „stella“ und verstummten. Das war mein Einsatz. Ich nahm mein Schwert und rammte es in die Rille des Sternes.
Ein heftiges Licht erfüllte den ganzen Saal, die Kerzen gingen aus und der Wind wehte um meinen Körper. Meine Haare flogen nach oben und der Stein an meiner Kette fing an heiß zu werden. Es fühlte sich an, als würde er sich in meinen Körper brennen. Ich spürte die Kraft, das Licht, dass sich in meinem Körper ausbreitete. Die Strahlen des Sternes erloschen doch der Stern, der Mittelpunkt, leuchtete heller als alles andere. Mein Schwert Körper fing an zu zittern und mit einem Mal war alles vorbei. Der Wind verschwand, das Licht zog sich zurück und die Kerzen flackerten wieder auf. Ich war froh, dass ich mein Schwert hatte. Mein Körper war so schwach, dass ich mich am Schwert fest packen musste.
„Du bist wirklich die Auserwählte.“ flüsterte Mr. Bui ehrfürchtig und kam auf mich zu.
Er hielt eine goldene Schüssel in der Hand und träufelte mir den Inhalt vorsichtig über die Stirn.
„Du bist das Licht.“
Und wieder riefen alle „stella“.
Endlich war ich fertig. Mein ganzer Körper schien völlig unter Strom zu stehen und mein Tattoo juckte wie verrückt.
„Du hast es geschafft Süße“ flüsterte mir eine wunderbare Stimme zu.
Ja ich hatte es geschafft……aber das Ritual war mir egal, was zählte war das, was ich vor hatte.
„Hey Süße.“
Amber sprang mich von hinten an und umarmte mich wild. Auch Marlen kam dazu und hüpfte wild hoch und runter(was ist denn jetzt los?)
„Hi Mädels. Sind wir jetzt fertig?“
Beide verdrehten die Augen und nahmen mich an die Hand. Die eine rechts die andere links(was wurde das? Drei Engel für Charlie
?) .
Sie zogen mich nach draußen an die frische Luft, die mir so verdammt gut tat.
„Wir haben was für dich.“
„Für mich? Wieso?“
„Weil du dein Ritual vollzogen hast du DOOFI!“
War das hier so was wie ein Geburtstag? Oder Konfirmation?(????
)
Plötzlich wurden meine Augen zu gehalten.
„Hey was soll das?“
„Jetzt sei keine Spielverderberin!“
Ein kurzes Rascheln und meine Augen sahen wieder Licht.
„Hier.“
Amber und Marlen hielten mir ein buch unter die Nase.
„Das ist jetzt dein eigenes Zauberbuch. Wir wussten ja das du die Auserwählte bist und deswegen brauchst du ja ein Zauberbuch. Wir haben auch eigene rein geschrieben und Platz für deine gelassen.“
Vorsichtig strich ich über den Bücherrücken. Es war wunderschön.
„Danke…vielen vielen lieben Dank!!!“
Es war einfach wunderbar, solche Freunde zu haben….Freunde, die immer für einen da waren.
„Schön das es dir gefällt.“
Ich nahm die beiden ganz fest in den Arm und wir drei fingen an zu lachen. Keiner wusste wieso….trotzdem lachten wir.
Die Zeit ging so schnell vorbei, dass ich gar nicht mitbekam, dass es dunkel wurde.
„Oh, ich muss nach Hause. Wir sehen uns ja dann morgen.“
Marlen gab mir einen Kuss auf die Wange und wollte schon gehen, als Maik kam.
„Emm….soll ich dich schnell nach Hause fahren?“
„Brauchst du…..“(ohhhhhh NEIN
)
„Das ist eine SEHR gute Idee. Du solltest nicht alleine rum laufen. Pass gut auf sie auf.“(er wird verdammt gut auf sie aufpassen
)
Marlen rief mir ein stummes „Dankeschön“ zu und verschwand mit Maik in sein Auto. Ein kleines lächeln, konnte ich mir nicht verkneifen.
„Du, wir gehen jetzt auch. Bis morgen.“
Amber drückte mich noch mal und ging dann mit Luke nach Hause. Luke nickte mir noch einmal zu und schaute mich ernst an.
Um ein bisschen für mich zu sein ging ich zu dem Baum, den mir mal Steven gezeigt hatte. Dort angekommen, setzte ich mich hin und lehnte meinen Kopf an den Stamm.
„Wenn doch nur alles so einfach wäre.“ flüsterte ich dem Himmel zu und schloss kurz die Augen. Eins war klar, es würde kein leichter Weg werden. Es könnte auch sein, dass ich drauf ging….aber das war mir egal. Versuchen musste ich es.
„Na, alles in Ordnung?“
Steven kam um die Ecke und setzte sich neben mich.
„Wo ist Jenny?“
„Keine Ahnung.“
„Scheint ja nicht so gut zu laufen.“
„Den Grund brauche ich dir ja nicht nennen.“
Ja ich wusste den Grund und es tat mir verdammt leid. Er wollte mit mir zusammen sein, wir waren auch zusammen gewesen…….aber ICH hatte nie soviel für ihn empfunden wie er für mich. Es tat mir leid…..ich hatte ein schlechtes Gewissen.
Ich nahm seine Hand und hielt sie fest.
„Es tut mir leid. Wirklich. Ich wollte….aber ich konnte nicht.“
Er lächelte bitter.
„Ich weiß. Mach dir keinen Kopf.“
„Steeeeeven!“
Steven stöhnte genervt auf und schaute mich mit einem Blick an der sagte RETTE MICH! Es war schwer sich bei so einem Blick das Lachen zu verkneifen.
„Steven da…..was soll das?“
Jenny starrte auf unsere Hände, die immer noch ineinander lagen.
„Nimm die Pfoten von meinem Freund weg! Du hattest deine Chance.“
„Und du vergeigst sie dir gerade.“ gab Steven zurück und stand auf.
„Tschüüs Nayla. Bis morgen.“
Er beugte sich noch mal zu mir herunter und gab mir einen Kuss auf die Wange. Dann drehte er sich um und ging….ohne auch nur einmal auf Jenny zu achten(die Beziehung war buchstäblich im Arsch…).
„Steven, warte. Jetzt warte doch verdammt noch mal!“
Sie lief hinter ihm her doch er reagierte gar nicht. Amüsiert schüttelte ich den Kopf.
Als ich wieder zu dem Saal ging, waren die Anderen schon verschwunden, außer Tanja.
„Da bist du ja meine Kleine. Wollen wir nach Hause?“
„Ja sofort, ich will noch Mr. Bui tschüss sagen.“
Schnell lief ich in den Saal und ging auf Mr. Bui zu.
„Ah, hallo Nayla. Wie fühlst du dich?“
„Blendend. Ich wollte mich nur noch verabschieden.“(vielleicht für immer
)
„Ja ich wünsche ihnen ein schönes Wochenende…feiern sie morgen schön.“
„Danke. Tschüss.“
Im gehen winkte ich ihm noch mal zu und verließ dann mit Tanja das Schulgelände.
Die Macht, die ich jetzt spürte war atemberaubend. Ich nahm alles viel eher wahr. Konnte die verschiedensten Düfte wahrnehmen, meine Ohren vernahmen viel mehr Geräusche als sonst, meine Bewegungen waren stärker und eleganter, meine Augen konnten Dinge sehen, die ich vorher nie bemerkt hatte. Alles war so neu….so faszinierend….aber auch Angsteinflößend.
„Es ist alles neu, nicht war?“
„Mhm….ein bisschen gruselig.“
„Du wirst schnell damit zurecht kommen! Du musst einfach lernen, damit umzugehen.“
Wahrscheinlich……trotzdem alles ein bisschen komisch.
„Freust du dich schon morgen auf das Fest?“
Das nach jedem Ritual ein Fest gefeiert wurde, kam für mich wie gerufen. Ich brauchte jeden, den ich kriegen konnte.
„Ja.“
Das ich mich nicht auf das Fest freute, sondern nur auf meine Chance, war ja egal….freuen tat ich mich ja.(es war also nicht gelogen!
)
Sobald wir zu Hause waren, tat ich so als sei ich total müde und müsse ins Bett(was ich auch eigentlich war
).
Tanja gab mir noch einen gute Nacht Kuss und ich verschwand nach oben in mein Zimmer. Schnell packte ich die Sachen ein, die ich brauchte und schlich nach draußen. Da ich das Ritual hinter mir hatte, war es leicht, einfach die Geschwindigkeit zu beschleunigen und zum Treffpunkt zu laufen.
Als ich angekommen war, musste ich noch nicht einmal nach Luft schnappen.(praktisch
)
„Nicht schlecht.“
„Danke. Hat Amber nichts gemerkt?“
„Glaub mir, sie wird erst einmal durch schlafen.“ Luke bekam ein triumphierendes Lächeln(Dreckssau). Aber es war mir nur ganz Recht, dass Amber ausgelaugt in ihrem Bettchen schlummerte.
Mit dieser neuen Kraft zu trainieren, war was ganz anderes. Ich musste verdammt aufpassen, dass ich nicht die ganze Erde in lauter kleine Teilchen zerlegte. Beim meditieren, brauchte ich mich zwar nicht mehr so anzustrengen, aber ich musste aufpassen, dass ich nicht zu viel nahm. Also nahm ich statt drei Lebewesen lieber 15…….verdammt 15…..wisst ihr was man damit alles anstellen kann?….
Die halbe Nacht lang trainierte ich, da Luke ein Perfektionist war!(er gab es nicht zu….aber er ist ein Sklaventreiber!)
„Gut, jetzt kannst du gehen.“
„Wie lieb von dir.“
Er lachte laut und flog davon.(Geister sind scheiße!)
Aber er hatte mir wenigens viele neue Tricks beigebracht. Zum Beispiel konnte ich auch fliegen….zwar noch nicht so weit aber ein Stückchen….dann konnte ich ein Element herauf beschwören, wie zum Beispiel Feuer. Aber dieser Unsinn(okay vllt kein richtiger Unsinn….)
interessierte mich nicht. Das was ich brauchte wusste ich…und ob es klappte würde ich noch sehen.
Innerhalb weniger Minuten lag ich im Bett und schlief.
4
Ich brauchte keinen Wecker(ich hatte ja sowieso keinen mehr……Ruhe in Frieden
)um pünktlich aufzustehen. Dies würde der wichtigste Tag seid langem werden. Schnell lief ich ins Bad, duschte mich, föhnte mir die Haare, putzte meine Zähne und zog mich schnell an. Da Tanja sich den Samstag frei genommen hatte, konnte ich sie schon unten in der Küche hören. Immer zwei Treppen gleichzeitig nehmend, rannte ich in die Küche.
„Kann ich dir was helfen?“
„Oh Süße. Nein brauchst du nicht. Heute so früh wach?!“
„Ja, konnte nicht mehr schlafen.“
„Hast zu oft an mich gedacht.“
„Du bist so eingebildet.“
„Ich kann doch nichts dafür….du denkst doch an mich.“
„Tu ich doch gar nicht!“
„Dann hast du dir also nicht vorgestellt wie wir….“
Und damit war Dean aus meinem Kopf rausgeschmissen worden. Meine Wangen liefen dunkel rot an…das war so peinlich…..so verdammt peinlich.
„Was ist denn los Kleines?“
„Nichts…gar nichts!“
Wieso hatte ich nicht daran gedacht, dass Dean alles sehen konnte? Ich bin so blöd…so sau blöd!
„Emm…ich geh mal wieder nach oben.“
„Okay.“
Schnell lief ich in mein Zimmer und drehte die Musik auf. Ich musste mich ablenken…..wenn ich noch weiter Deans Lachen in meinem Kopf hörte, würde ich noch verrückt werden(war ich das nicht schon?!).
Mit lauter Musik im Hintergrund, schnappte ich mir mein Zauberbuch und schlug es auf. Jede Seite war noch in der alten Sprache…außer die von Amber und Marlen. Als ich eine Seite von Amber fand, fing ich an zu lachen. Sie hatte mir noch eine kleine Notiz darauf hinterlassen:
Damit du mal endlich was vernünftiges zum anziehen hast!!!
Der Zauberspruch kleidete dich in die neuesten Kleider, die es gab. Man musste sich nur eins ausdenken oder eins aus dem Katalog heraus suchen und man konnte es sich herzaubern.(so schlimm waren meine Klamotten auch wieder nicht …oder?!)
In diesem Buch waren alle Zaubersprüche, die man so brauchte….von Liebeszaubersprüche bis hin zur Haushaltshilfe(nie wieder Zimmer aufräumen…wie geil war das denn!)
Ich war so mit dem Buch beschäftigt, dass ich gar nicht mitbekam, dass schon Leute da waren.
„Hey Schneckchen, soll die Party ohne dich steigen?“
Maik setzte sich neben mich auf mein Bett und sah mich neugierig an.
„Was ließt du da?“
„Zaubersprüche.“
„Aha.“
Man merkte sofort, dass Maik etwas auf dem Herzen hatte….würde mich nicht wundern, wenn es dabei um Marlen ging.
„Wie findest du eigentlich Marlen?“
„Emmm…..ähh….sie ist nett.“
Nervös fuhr er sich durch sein Haar. War da etwa jemand schüchtern?!
„Sehr nett?“
„Wieso, hat sie was gesagt?“
„Ich finde du solltest mit ihr weg gehen.“
„Meinst du?“
„Japs, definitiv!!“
Ich zwinkerte Maik zu, stand von Bett auf und ging ins Wohnzimmer. Es dauerte eine Weile, bis Maik hinterher kam.(Männer…sind doch schüchtern
)
Wir aßen alle zusammen und quatschten viel…bis der Zeitpunkt gekommen war. Endlich war es soweit. Ich betete zu Gott, dass es klappte. Das ich stark genug war. Ich stand auf und blieb stehen. Alle redeten noch, bemerkten mich erst gar nicht. Doch dann wurden sie leiser und sahen mich neugierig an. Luke wusste was kommen würde, aber der Rest nicht. Sie würden auch nicht begeistert sein davon….aber es war mir egal.
„Was hast du vor?“ flüsterte Dean mir zu.
„Dich retten.“ war meine Antwort. Ich konnte seinen Zorn, seine Wut und seine Verzweiflung spüren. Immer wieder sagte er ich solle es lassen….aber ich würde nicht auf ihn hören. Ich hatte zu viel dafür getan um jetzt aufzuhören….ich war schon zu weit.
„Ich brauch eure Hilfe.“ sagte ich in die Runde hinein.
„Klar. Was gibt’s?“ fragte mich Maik. Er war schon immer vorschnell gewesen. Man sollte erst fragen weswegen und dann JA sagen.
„Ich will Dean aus dem Koma holen…dafür brauche ich von jedem von euch ein bisschen Kraft.“
„Was willst du?“
Ich sag ja….Maik sollte erst fragen und dann Ja sagen!(Doofi
)
„Ich will Dean aus dem….“
„Ja ja, das habe ich verstanden. Ich bin ja nicht blöd(nicht?).
Das kannst du nicht machen…..du könntest…..“
„Drauf gehen ich weiß. Ich will es aber. Also helft ihr mir oder nicht?!“
Alle sahen mich schockiert an.
„Nayla, vielleicht haben wir noch eine andere Lösung.“
„Tanja du weißt genau das wir keine haben. Das was Dean in sich hat, muss raus. Wenn es noch weiter in ihm bleibt, wird er irgendwann sterben. Ich habe es zwar aufgehalten, aber nicht vernichtet.“
Dean hatte mir irgendwann erzählt, dass ihn etwas fest hielt, etwas dunkles, kaltes…etwas, was ihn nach und nach zerstören konnte.
„Gut, ich helfe dir.“
Steven war der Erste, danach gab Eric sein ja. Nach und nach gaben mir alle ihre Zustimmung…auch Maik, dem es ganz und gar nicht gefiel. Aber ich würde es durch ziehen…mit oder ohne ihm!
Wie standen schon vor dem Krankenhaus, als Maik immer noch vor sich her grummelte.
„Schneckchen, wir finden eine andere Lösung.“
„Maik, das sagst du mir schon seid einer halben Stunde und seid einer halben Stunde bekommst du immer die gleiche Antwort…..ich mach es!“
Nicht nur Maik war nicht begeistert, auch die Anderen hielten nicht viel von meiner Idee. Aber ich hatte sie vor die Wahl gestellt….entweder sie halfen mir oder ich würde es alleine machen.
„Egal was du vor hast…..LASS ES!“ Dean war schon die ganze zeit Fuchsteufelswild. Mittlerweile brüllte er mich sogar an und rief immer und immer wieder meinen Namen. Doch es interessierte mich nicht, meine Entscheidung war gefallen…..ich würde es durch ziehen!
Fest entschlossen ging ich durch den kahlen Flur, des Krankenhauses und steuerte Deans Zimmer an.
Alle standen in seinem Zimmer und keiner wusste genau, was jetzt genau geschah…….ich wusste es auch nicht(tolle Voraussetzung oder!?)
„Ihr wisst was zu tun ist oder?“
Ich nahm das Nicken als ein JA auf und schritt langsam an Deans Bett.
„Bitte lass es.“ flehte er mich an.
„Es geht nicht.“
Ich nahm seine Hand in meine und plötzlich kam mir ein Gedanke. Das zerbrochene Gegenstück….verschmelzen…..
Nun konzentrierte ich mich und machte die Augen zu. Ich konzentrierte mich auf Dean, auf die Anderen und auf mich.
„Fangt bitte an.“
Alle im Raum konzentrierten sich auf ihre eigene Seele und Kraft und zeigten mir den Weg, damit ich sie schneller fand. Jede Kraft hatte seine eigene Farbe, da die Kraft ein Stück der Seele ist. Lukes Kraft war gelb, Ambers blau, Steven braun, Eric orange, Lulu rosa, Tanja grün, Marlen lila und Maik hell blau.
Obwohl jeder von ihnen mir den Weg zu ihrer kraft zeigten, lief mir der Schweiz den Rücken hinunter. Diese Kräfte vereint, konnten meinen Körper innerlich zerquetschen(Wortwörtlich!)
Sollte ich also zu schwach sein, würden mich die verschiedenen Kräfte zerstören….egal!
Ich zog jedem ein bisschen Kraft heraus und bündelte sie mit meiner Eigenen. Die Lichtkugel in mir wurde immer dicker und heller.
„Ach du scheiße.“ konnte ich jemanden flüstern hören, doch ich konzentrierte mich weiterhin auf die Kräfte, denn nur ein kleiner Fehler und alles wäre vorbei.
Meine Hände zitterten und mir wurde verdammt heiß! Mit aller Kraft, die ich besaß, formte ich die Kräfte in mir zu einem fließenden Fluss(oder eher Lava
). Der erste Teil war also geschafft. Noch lebte ich…….jetzt kam der zweite Teil…der nicht weniger gefährlich war.
Es konnte passieren, dass ich Dean zuviel Kraft gab, so dass ICH keine Kraft mehr hatte(eine leere Hülle
). Vorsichtig beugte ich mich zu Dean hinunter und legte meine Lippen auf seine(verschmelzen….so konnte die Lava fließen.).
Den Kraftfluss, den ich in mir trug, ließ ich in ihn hinein fließen. Ich konnte sehen, wie das Licht sich in seinem Körper ausbreitete und wie es sich um den dunklen Punkt legte, der Dean hinderte wach zu werden. Das Licht legte sich wie eine Schlinge um diesen Punkt und drückte zu. Doch es passierte nichts. Ich ließ noch mehr Licht in ihn hineinfließen….doch er war immer noch da.(mist
). Noch mehr Kraft floss in ihn…bald würde ich keine mehr haben. Immer und immer mehr Kraft verließ meinen Körper. Meine Knie wurden schon weich. Plötzlich zerbrach der Punkt….aber wieso wurde er nicht wach? (scheiße
)
Tränen liefen meine Wange hinunter….war ich doch zu schwach?….nein…noch ein bisschen Kraft hatte ich. Ich ließ noch ein wenig in Dean hinein fließen(bitte….bitte…..bitte….)
Hatte gerade seine Hand gezuckt? (ach Nayla, bilde dir nichts ein
!)
Ich würde meine letzte Kraft geben müssen, doch das wäre es mir wert! Meine ganzen Sinne konzentrierte ich auf meine Kraft. Ich musste mich zusammen reißen, mein Körper war schon sehr schwach und drohte zusammen zu brechen.
Ich spürte einen leichten Druck an meiner Hand. Er hielt meine Hand fest, seine Lippen wurden warm und sie lagen nicht mehr einfach an meinen….sondern küssten mich. Meine Tränen flossen…immer und immer weiter(definitiv Freudetränen
!)
Ich hatte es geschafft….
„Oh Dean!“ schrie Lulu und holte mich somit wieder auf den Boden der Tatsachen(was tat ich hier
?) Schnell stolperte ich zurück, zum Glück hielt mich Steven fest, so dass ich nicht auf den Boden knallte.
„Bring mich bitte raus.“ fehlte ich ihn an.
Alle im Raum sahen irgendwie schockiert aus und fassungslos. Sie gingen an Deans Bett…doch ich wollte einfach nur weg. Ich wollte nicht sehen, wie Lulu ihn küsste.
„Oh Dean. Ich bin ja so glücklich.“ sagte Lulu und gab mir damit einen Tritt in die Brust.
„Lulu ich….“ doch weiter kam Dean nicht, wieder bedeckte sie ihn mit Küssen.
Mit schwachen Schritten ging ich hinaus und ging immer weiter und weiter.
„Soll ich dich nach Hause bringen?“
Steven sah mich mitfühlend an…..ich brauchte verdammt noch mal kein Mitleid..(sie war schließlich seine Freundin!).
Stumm nickte ich ihm zu und zusammen gingen wir zu seinem Auto.
Ich saß schon im Auto, als Amber angelaufen kam.
„Was ist los?“
„Ich denke es ist besser, wenn sie sich ausruht…..sie ist ziemlich schwach. Na los, geh zu deinem Bruder zurück. Ich bring sie nach Hause.“
Sie sah noch einmal ins Auto, flüsterte ein leises „Dankeschön“ und verschwand wieder in Richtung Krankenhaus.
„Danke.“
„Kein Problem.“
Steven gab Gas und ich war froh das er wie eine besenkte Sau fuhr…..so war ich wenigens schnell zu Hause.
„Soll ich dich rein bringen?“
„Nein nein…geht schon. Danke fürs fahren.“
Ich war schon fast an der Haustür, als Steven mich am Arm packte.
„Nayla, schau mich an.“
Ich wusste, wenn ich ihn jetzt anschauen würde, würde ich in Tränen ausbrechen….also drehte ich meinen Kopf weg(schööne Bäume…schöön
). Doch Steven nahm mein Kinn in die Hand und zwang mich, ihn anzuschauen……..da passierte es…ich heulte…heulte wie ein kleines Kind(SUPER
).
„Alles wird gut.“ flüsterte er mir zu und nahm mich in den Arm.
Wir standen bestimmt einige Minuten so, bis ich mich entschloss rein zu gehen.
„Danke.“ sagte ich noch immer ganz verheult und gab ihm einen Kuss auf die Wange.
Dann verschwand ich schnell ins Haus und schloss die Tür.
Sobald ich in meinem Zimmer war, ging das Geheule weiter. Total erschöpft schmiss ich mich auf mein Bett und rollte mich wie ein Embryo zusammen.
Ich war ja so eine miese Freundin…ich hatte ihn einfach geküsst...und auch noch genossen. Was fiel mir eigentlich ein, zu glauben ich könnte mit ihm….mit ihm….
Weiter konnte ich nicht denken, die Tränen wollten gar nicht mehr aufhören zu fließen und meine Brust tat unbeschreiblich weh. Wieso musste auch immer nur mir so ein Scheiß passieren? Aber es hatte sich gelohnt. Er war gerettet….nur das zählte. Und obwohl ich mir das immer und immer wieder einredete half es nichts…..ich heulte immer noch.
„Ach meine Kleine…ist alles in Ordnung?“ (wonach sieht es denn aus?!)
Tanja strich mir durchs Haar und versuchte mich zu beruhigen(brachte nur nichts
)
Auch nach fünf Beruhigungstees ging es mir nicht besser…und da Tanja keinen Rat mehr wusste ging sie aus meinem Zimmer und ließ mich alleine. Ich konnte sowieso niemanden gebrauchen, der mir immer wieder sagte es würde alles gut werden(man soll doch nicht lügen
).
Draußen wurde es langsam dunkel und meine Tränendrüse war auch schon fast leer(aber nur FAST
).
„Wieso kannst du jetzt nicht da sein Mum?!“ flüsterte ich dem Bild meiner Eltern zu. Sie wäre jetzt genau die Richtige gewesen…..wie eine Mum es halt in so einer Situation ist.
Sie wäre bei mir gewesen, hätte mir ganz viel Schokolade und Eis besorgt und wenn es sein gemusst hätte auch eine DVD angeschaut. Klar würde Tanja das auch machen, aber es wäre trotzdem nicht das Gleiche. Ein leichter Luftzug strich um meinen Rücken.
„Nayla…ich..“
Schneller als man bis drei zählen konnte hatte ich die Decke über den Kopf gezogen(hörte ich ein leises Lachen??).
Er sollte mich nicht so verheult sehen…aber vor allem sollte er nicht denken, das es wegen ihm war(das war es ja nicht…….püh
)
„Nayla..“
„Geh weg!“
Ich hörte mich schon wie ein kleines Kind an, dass in einer Trotzphase war.(schrecklich
)
Plötzlich ging innerhalb in weniger Sekunden die Decke hoch und wieder herunter, nur das Dean jetzt hinter mir lag. Ich hielt meine Hände vors Gesicht und nuschelte wieder ein
„Geh weg!“
Er strich mit seinen Fingern langsam meine Wirbelsäule hinunter. Ich wollte keine Gänsehaut bekommen….ich durfte nicht….Ich spürte, wie ich auf den Rücken gedreht wurde und er über mir lag, aber meine Hände blieben brav da, wo sie hingehörten(vor meinem Gesicht
). Dean war so groß, er bedeckte meinen ganzen Körper und hüllte mich in eine wunderbare Wärme.
„Nayla, nimm deine Hände weg.“
Heftig schüttelte ich den Kopf.
„Bitte……oder ich zwinge dich.“(war ja klar…..Neandertaler
)
Vorsichtig nahm ich meine Hände weg. Oh man, er sah einfach …..heiß aus. Zitterte er?
Seine Hände fuhren vorsichtig durch mein Haar und strichen es aus meinem Gesicht. Ich blieb ganz ruhig, trotzdem liefen noch einzelne Tränen.
Was hatte Dean? Blutete er?
„Nayla….mach das…nie…niemals wieder.“
„Du blutest.“ flüsterte ich und fischte ihm den hellen Blutstropfen vom Auge.
„Keine Sorge das ist normal.“
Da fiel es mir wieder ein…..er war ja auch zur Hälfte Vampir…er….er weinte! Wegen mir?
„Nayla, versprich mir das du so etwas nie wieder machst!“ eindringlich sah er mir in die Augen….er hatte so wundervolle Augen.
„Das kann ich nicht….ich würde es jeder Zeit wieder tun.“
Und das war die Wahrheit. Zu jeder Zeit würde ich das wieder tun.
Seine Lippen trafen auf meine. Es war nichts sanftes in dem Kuss, nichts vorsichtiges…nein, es war ein sehnsüchtiger, leidenschaftlicher und heftiger Kuss. Ich griff in sein Haar und hielt ihn fest….nie wieder würde ich ihn los lassen. Nie wieder…..doch ich musste. Ich hasste mich dafür aber ich beendete den Kuss.
„Das geht nicht.“
„Was?“
„Das hier. Ich bin Lulus Freundin und du ihr Freund. Das geht einfach nicht.“
Dean fuhr langsam mit seinen Lippen mein Kinn entlang(er konnte es einem verdammt schwer machen
)
„Dean..“
Er hörte nicht auf sondern fuhr jetzt mit seiner Zunge über meinen Hals.
„Sie und ich….sind kein Paar. Lulu wollte Eric nur eifersüchtig machen, deswegen hat sie mich benutzt…..und ich sie…wegen dir.“
„Ihr habt was?“(wollte er mich verarschen?)
Seine Zähne knabberten an meinem Ohr herum, so dass ich mich schlecht konzentrieren konnte.
„Du hast doch das gleiche mit Steven gemacht.“
„Scheiße.“
Er hatte recht…..irgendwie hatte ich Steven benutzt…um Dean eifersüchtig zu machen.
„Und es hat verdammt gut geklappt Süße. Ich hätte ihn fast umgebracht.“
Ich konnte mir ein Lachen einfach nicht verkneifen, aber Dean unterbrach es, indem er mich küsste. Er war jetzt sanfter. Zuerst küsste er mein Schlüsselbein, dann wanderte er hoch zu meinem Hals und näherte sich nach und nach meinem Mund. Mit seiner Zungespitze fuhr er über meine Unterlippe und biss dann leicht hinein.
„Hey.“
„Das war dafür, dass du mich fast um den Verstand gebracht hast.“
„Müssen das Frauen nicht immer so machen?“
„Nein.“
„Macho.“
„Zicke.“
„Steinzeitmensch.“
„Sturkopf.“
„Küss mich jetzt du Arsch.“
Dieses hin und her konnte man doch nicht ertragen. Davon konnte man ja Kopfschmerzen bekommen. Aber zum Glück gehorchte Dean und brachte mich mit seinen Lippen um den Verstand(die Nummer vom Psychologen hängt noch in der Küche
).
Ich lag mit meinem Kopf auf seiner Brust und er fuhr abwesend mit seinen Fingern über meine Schulter.
„Weißt du was……ich hatte ziemlich Angst um dich.“ er gab mir einen Kuss auf den Kopf.
„Hätte ich dich verloren, nur weil …..“
„Dean, es ist vorbei, du lebst und alles ist gut.“
„Nein. Du solltest dein Leben nicht aufs Spiel setzten.“
Ich wusste was er meinte, genau das selbe hatte ich empfunden, als ich ihn am Boden hab liegen sehen. Ich biss ihm feste in den Bauch.
„Aua…“
„Jetzt hör auf damit oder ich rede nie wieder mit dir.“
Sein leises Lachen beruhigte mich ein wenig. Er sollte sich nicht solche Gedanken machen.(reicht doch schon, wenn ich immer nachdenke
)
„Darf ich heute bei dir bleiben?“
„Aber nur, wenn du nicht schnarchst.“
Doch ich wusste, selbst wenn er schnarchen würde wie ein Bär, würde ich ihn heute nicht gehen lassen.
5
Irgendetwas kitzelte mich am Rücken und ich konnte ein lächeln auf meiner Wirbelsäule spüren.
„Was machst du da?“ nuschelte ich noch total verschlafen.
„Ich schau mir deine Gänsehaut an.“
„Lass das.“ (Regel Nummer 1. liege nie auf dem Bauch
)
Er küsste sich zu meinem Hals hoch und lag halb auf mir(nicht mal ausschlafen darf man
).
„Das kannst du auch lassen.“
„Du schmeckst aber so süß.“
„Pass auf, dass deine Nase nicht lang wird.“
„Keine Angst die nicht.“
Mooooment, war das eine Zweideutigkeit gewesen?(ach herrje
) Schnell drehte ich mich auf den Rücken und starrte ihn an. Wahrscheinlich waren meine Wangen knall rot….aber ich musste es ihm ja erklären…(so eine scheiße
).
„Du….emm….Dean...also…“
„Beruhig dich, ich mache nichts, was du nicht auch willst.“ er gab mir einen Kuss und stand auf.
„Toll du machst aber auch nie was ich will.“ verwirrt sah er mich an. Also das ich nicht anfing zu sabbern war auch schon alles. Was seinen Körper anging…..nicht schlecht(verdammt NICHT schlecht
!).
„Wie meinst du das?“ (ach ja er wusste es ja immer noch nicht
)
„Ich will nicht, dass du aufstehst.“
Er antwortete mir mit einem breiten Grinsen und verschwand(was war das denn?…doof
)
Mit einem grummeln drehte ich mich wieder auf den Bauch und schloss die Augen(dann schlief ich halt wieder…püh
)
Ich musste wirklich wieder eingeschlafen sein, denn plötzlich spürte ich etwas nasses auf meinem Rücken.
„Was ist das jetzt schon wieder?“ grummelte ich vor mich hin.
„Wasser.“
„Wasser?“
Dean fing laut an zu lachen.(was war denn jetzt los
?!)
„Du bist echt eine Schlafmütze.“
„Bin ich gar nichts.“
„Doch und ich steh drauf.“
Meine Mundwinkel gingen nach oben und langsam öffnete ich meine Augen.
„Du stehst auf alles was keinen Schwanz hat.“
Ich hätte meine Augen zu lassen sollen. Da stand er, nur mit einem Handtuch um die Hüften und einem nassen Oberkörper.
„Du scheinst wirklich noch müde zu sein.“
„Hä...wieso?“
„Weil du deine Gedanken nicht vor mir verschließt.“
Ich hielt die Luft an….hieß das also…ohh nein! Meine Wangen liefen wieder knall rot an und ich vergrub mein Gesicht in die Kissen. Ein heißer Atem strich um mein Ohr.
„Süße, irgendwann können wir das gerne alles machen. Aber stress dich nicht.“ flüsterte Dean mir ins Ohr und meine Wangen waren jetzt wahrscheinlich dunkel rot.
Ich nahm ein Kissen und schmiss es nach ihm(hatte ich getroffen?)
„Du sollst doch nicht meine Gedanken lesen.“
„Hey, du hast sie mir ja fast entgegen geschrieen.“
„Gar nicht wahr.“
„Du bist ja so sexy wenn du schüchtern bist.“ er fing laut an zu lachen(dieses Arschloch
)
„Pass auf das Fräulein sexy dir nicht gleich eine verpasst. Zieh dir was an und dann lass uns endlich was essen.“
„Soll ich mich vor dir oder…..“
„Grrr…..“
Ich stampfte aus dem Zimmer und hörte noch, wie Dean lachte, dann ging ich ins Bad und machte mich fertig. Was hatte ich mir da bloß wieder eingehandelt?
„Toll.“ stöhnte ich und ging wieder in mein Zimmer.
Und was war, man konnte auf einen nackten Hintern schauen. Genervt verdrehte ich die Augen und ging weiter zu meinem Schrank.
„Bilde dir bloß nichts drauf ein, aber ich muss sagen dein Hintern ist gar nicht mal so schlecht.“
„Wirklich?“
Erschrocken zuckte ich zusammen, als Dean plötzlich genau hinter mir stand.
„Ja und jetzt lass mich in Ruhe ich muss mir Wäsche raus suchen.“(Regel Nummer 2. erwähne nie in Gegenwart eines Mannes das Wort Wäsche…NIE
)
„Darf ich aussuchen?“
„Nein.“
Das wäre es noch, ich laufe doch an einem Sonntag nicht in Reizunterwäsche oder in sonst irgendwelcher unbequemen Wäsche….ne.
„Jetzt kümmere dich um deine Wäsche, damit ich mich um meine kümmern kann.“
„Okay, aber ich wäre für die rote.“
Als er ein paar Schritte weg war sah ich mir noch mal meine Wäsche an.(Mhhh….)
Das doofe war, dass ich wahrscheinlich so oder so die rote genommen hätte. Würde ich sie jetzt aber nehmen, so würde Dean denken es wäre wegen ihm.(Zwickmühle
)
Ich suchte mir zuerst eine Jeans und ein T- shirt heraus und nahm dann schnell die rote Wäsche mit.
Seine Mundwinkel gingen nach oben…
„Bilde dir ja nichts drauf ein“ gab ich ihm zur Antwort, bevor ich den Raum verließ.
Ich war noch im Badezimmer als ich Maik brüllen hörte.
„Nayla!“
Schnell lief ich in mein Zimmer und sah wie Maik mit großen Augen vor Dean stand.(ist schon Weihnachten
?)
„Maik, was ist los?“
„Was los ist? Wieso steht Dean halb nackt in DEINEM Zimmer?“
„Weil er sein T- shirt noch nicht angezogen hat.“
Er erwartete doch nicht im ernst eine ernste Antwort.
„Hör auf mich zu verarschen.“ (doch tat er
)
„Maik….“
„Nix Maik. Verdammt Dean du bist 22 Jahre alt.“
„Moooment Maik. DU bist 24 Jahre und wie alt ist Marlen….also ich bitte dich. Stell dich nicht so an. Lass ihn los und lass mich endlich was essen. Ich hab Hunger.“
Ich hatte volle Lotte ins schwarze getroffen. Da Marlen in meinen Kursen war, war sie auch gerade erst 19 Jahre geworden. Typisch Brüder….immer Stress machen. Aber denken tun sie ja vorher nie. Und so was wird Wache(na danke
)
„Zieh dir endlich was an Dean. Ich geh schon mal runter. Kommst du mit oder willst du ihm dabei zusehen Maik?“
„Wir unterhalten uns noch.“ grummelte Maik Dean an und stapfte brav hinter mir her.
„Was ist denn bei euch da oben gerade los gewesen?“
Wütend sah mich Maik an(mist….).
„Hast du Tanja nicht bescheid gesagt?“
„Was bescheid gesagt?“ (Diese Ratte
)
„Nayla hat heute Abend nicht alleine geschlafen!“
Maik grinste mich triumphierend an und ging ins Wohnzimmer.(war ja klar…..Arsch
)
Tanja wollte gerade anfangen, als ich meine Hand hob.
„Stop. Ja ich wurde schon aufgeklärt und NEIN ich brauche nicht NOCHMAL eine Einführung. Ich bin fast 18 Jahre alt und kann für mich selbst entscheiden! Pasta….nehme es so hin…oder lass es.“
Plötzlich fing Tanja laut an zu lachen.(Hatte ich was verpasst?)
Auch Maik steckte seinen Kopf noch mal in die Küche und schien leicht verwirrt zu sein.
„Süße, ich wollte doch nur fragen was Dean gerne zu Frühstück trinkt.“
Also damit hatte ich bestimmt nicht gerechnet, eher mit einem Wutausbruch oder ….egal…irgendwas anderes.
„Das ist alles? Mehr sagst du nicht?“
Maik stand komplett Fassungslos im Türrahmen und starrte Tanja an.
„Maik, was soll ich denn deiner Meinung nach machen?“
„Sie einsperren? Hausarrest verteilen? Zimmerschlüssel bunkern…..ALLES aber nicht SOWAS.“
„Maik, da sie nicht so ist wie du, brauche ich keine Angst haben. Sie wird das machen, was sie für Richtig hält.“
„Das darf doch nicht wahr sein.“
Völlig entsetzt ging Maik wieder ins Wohnzimmer und setzte sich an den Frühstückstisch.(HA HA
)
„Aber Nayla, ich werde ihm mit Sicherheit sagen, dass ich ihm alle Knochen breche, sollte er dir je weh tun!“
„Kein Problem. Was anderes hatte ich nicht erwartet.“
Dean stand hinter mir und schlang seine Arme um mich. Er hatte nichts anderes erwartete?…Dann kannte er Tanja besser als ich.(sie und brutal?….niemals
)
„Was trinkst du eigentlich zum Frühstück?“
War es nicht erbärmlich, dass ich nicht einmal wusste was er gerne trank?(miiiese Freundin
)
„Kaffee.“
Er fing an, an meinem Hals herum zu knabbern….oh nein….schnell löste ich mich von ihm uns ging zum Frühstückstisch. Tanjas kichern ignorierte ich einfach…..sollte sie doch kichern.
„Hast du Hunger?“
Dean stand immer noch in der Küche und konnte sich ein Machogrinsen nicht verkneifen.
„Willst du mich etwa scharf machen?“ flüsterte er in meinem Kopf.
Mit großen Augen starrte ich ihn an…was meinte er denn jetzt schon wieder?
„Ich hab doch gesagt du bist schüchtern verdammt sexy.“
Meine Wangen liefen diesen Morgen bestimmt schon zum zehnten Mal rot an.(klasse
)
Wütend über Dean und mich selbst, nahm ich mir ein Brötchen und zerhackte es regelrecht.
„Alles in Ordnung?“
„JA, WAS SOLL DENN NICHT IN ORDNUNG SEIN….HÄ?!“
„Ist ja gut…war ja nur ne Frage.“
Dean fing an zu lachen, Tanja schien verwirrt und Maik wusste auch nicht mehr wo hinten und vorne war.
„Habt ihr den Verräter schon gegrillt?“
Mit diesem Thema hatte keiner gerechnet. Doch mich würde es auch brennend interessieren!!!
„Nein.“
„Gut, dann mache ich das.“
„Moooment, ich warte schon seid einer Woche darauf, also darf ich als Erste.“
„Auf gar keinen Fall.“ kam es aus Maik und Dean gleichzeitig geschossen. War ja klar, dass sie sich bei DIESEM Thema einig waren.
„Kleines, du solltest sie das lieber machen lasse.“
„Was? Ich hab ja wohl ein Recht darauf, zu erfahren, wer mich töten wollte und es bei Dean fast geschafft hat. Außerdem will ich demjenigen mal ganz gehörig die Meinung geigen!“
In mir stieg die Wut. Egal wer dieser Verräter war…..er würde bezahlen! Deans Hand schloss sich plötzlich um meine und hielt mich fest. Ich konzentrierte mich und versuchte mich zu beruhigen. Dieses Arschloch hatte es gar nicht verdient, dass ich wegen ihm wütend wurde. Dieser Verräter war ein Abschaum. Wie konnte man die eigene Art verraten?
„Schneckchen, ich glaube es wäre besser….“
„Genau, wenn ich mit käme!“
Er schüttelte verzweifelnd den Kopf, er wusste genau wann man mich nicht mehr umstimmen konnte…….und das war genau JETZT!
„Du bist so ein Sturkopf.“
„Danke. Wann geht’s los?“
„Schneckchen, wir haben Sonntag. Diesen Tag sollte man genießen.“
„Gut, dann lass uns gleich gehen.“
Ich sprang vom Tisch auf und lief in mein Zimmer. Desto schneller ich mich umgezogen hatte, desto schneller konnte ich dem Dreckssack die Meinung geigen!
„Hey….“
Dean packte mich am Arm und zog mich zu ihm(Super….in Jeans und BH….toll
)
„Lass mich los, ich will mich fertig machen.“
„Und ich will mit dir reden!“
Ich wusste genau das jeder Widerstand zwecklos war…also folgte ich ihm aufs Bett und setzte mich hin(in BH und Jeans…..ohhh man).
„Es gibt da etwas was ich dir sagen will……“
Ach herrje….so hatte ich ihn ja noch nie gesehen. Er wirkte nervös und nachdenklich, als müsse er die Worte suchen, die er mir sagen wollte.
„Weißt du, wenn man jemanden verletzt hat, der mir verdammt wichtig ist…..dann kenne ich keine Gnade.“
„Ich auch nicht.“
Er strich mit seiner Hand über meine Wange.
„Süße….ich will einfach nicht, dass du vor mir Angst hast. Das könnte ich nicht ertragen. Ich will dir nicht in die Augen schauen und sehen, das du dich vor mir ekelst. Das wäre das schlimmste für mich. Es wäre mit Sicherheit besser, wenn du hier bleiben würdest.“
Das glaubte er doch nicht im ernst oder? Ich nahm seinen Kopf in meine Hände und schaute ihm genau in die Augen.
„So jetzt will ich dir mal was sagen…..das du kein Prinz bist ist uns ja wohl allen klar. Aber du könntest mir nie….niemals Angsteinjagen. Solltest du mich je anschauen und Angst entdecken, dann nur…weil ich Angst UM dich hab…nicht vor dir! Und jetzt hör auf mir einzureden es wäre besser wenn ich hier bliebe. Ich kommen mit…BASTA!“
Begeistert sah er immer noch nicht aus aber das war mir egal. Ich gab ihm einen Kuss und stand auf.
„Hier geblieben.“
Schneller als ich „hey“ schreien konnte saß ich auf seinem Schoß.
„Soll das alles gewesen sein?“
„Mehr hast du nicht verdient.“
Er biss mir in die Schulter..“ Aua! Lass das!“
„Dann nimm es zurück.“
„Nein, man hat mir beigebracht, dass man nicht lügen soll.“
Innerhalb weniger Sekunden lag ich unter ihm(scheiß Vampire
).
„Nimm es zurück.“
Heftig schüttelte ich mit dem Kopf. Seine Hand fuhr langsam an meiner Hüfte hoch, ich musste laut anfangen zu lachen(das kitzelte wie blöde).
„Jetzt.“
„Nein.“ rief ich lachend und versuchte mich zu befreien.
Kitzeln war eine gemeine Waffe….eine SEHR gemeine Waffe.
„Hör auf.“
„Dann nimm es zurück.“
„Okay okay…“
Er hielt kurz inne und wartete auf eine Antwort.
„Du hast es verdient……….verdient keinen Kuss zu bekommen.“
Meine Chance, mich von ihm zu befreien hatte ich verpasst und so lag ich immer noch schreiend unter ihm.
„Ahhhh…..lass das.“
Ich bekam schon keine Luft mehr und meine Augen tränten. Wenn das so weiter ging….hatte ich nur noch wenige Sekunden, um auf die Toilette zu gehen.
„Ich ergebe mich!!“
„Sicher?“
„Ja.“
Länger würde ich es nicht aushalten. Deans senkte langsam seinen Kopf zu mir nach unten…..
„Was ist hier eigentlich los?…..Was…?“
Maik stand in der Tür und starrte uns an. Dean ließ den Kopf hängen.
„Maik, du störst.“ stöhnte er genervt, blieb aber trotzdem so über mir, wie er war.
„Nein, ich glaube ich bin GENAU richtig.“
„Emm…ja, ich zieh mich dann mal weiter um.“
Vorsichtig drückte ich Dean nach oben, so dass ich wieder normal sitzen konnte. Ein kleines Lächeln konnte ich mir nicht verkneifen. Ich stand auf, nahm meine Sachen und war schon auf dem Weg zum Bad als Dean rief…
„Warte ich komme mit.“ (nur am provozieren!)
„DAS glaube ich weniger!“ knurrte Maik und stellte sich breitbeinig in die Tür.(Brüder
)
Ich verdrehte die Augen und konnte noch Deans Grinsen sehen, bevor ich im Bad verschwand.
Diese Neandertaler….immer nur am jagen und beschützen. Und die Wissenschaft faselt etwas von Weiterbildung, die sind wahrscheinlich alle Einzelkinder oder Solo. Keine Ahnung diese Leute!
Ich stand bestimmt zehn Minuten vor meinem Kleiderschrank und überlegte, ob ich das Schwert nun mitnehmen sollte oder nicht.
„Was machst du da?“
Tanja kam in mein Zimmer und starrte mit mir in den Schrank.
„Ich überlege.“
„Hör auf dein Herz.“
Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und verschwand wieder. Auf mein Herz hören….mhh…..noch einmal sah ich mir mein Schwert an. Klar sollte der Dreckskerl dafür bezahlen….aber ihn gleich in Stücke schneiden….nein.
Entschlossen schloss ich den Schrank wieder und ging die Treppe hinunter. Von Maik und Dean keine Spur…sie waren doch nicht etwa….?(Arschlöcher!)
Wie ein wild gewordenes Wildschwein ging ich in die Küche…..
„Süße warte.“
Tanja hielt mich am Arm und nickte in Richtung Garten.
„Das darf doch wohl nicht wahr sein.“
Doch bevor ich auch nur die Küche verlassen konnte hielt mich Tanja wieder fest.
„Lass sie.“
„Aber….“
Mit verschränkten Armen stellte ich mich neben Tanja und schaute mir das Schauspiel im Garten an. Maik lief immer wieder hin und her und Dean schien irgendwas zu erklären.
Mal schauen, ob ich lauschen konnte. Ich konzentrierte meine ganzen Sinne nach draußen.
„Weißt du eigentlich was das bedeutet?“ nach diesem Satz lief Maik wieder hin und her….und hin…und her…und….
„Ja verdammt. Aber was soll ich denn machen? Es ist so. Soll ich mich jetzt weg sperren?“
„Wenn es die einzigste Möglichkeit ist.“
„Mist.“ nuschelte ich, als ich nichts mehr hören konnte.
„Du solltest nicht lauschen!“
„Tanja…mach sofort diese Hülle weg.“
Um Maik und Dean hatte sich eine dicke Kuppel gebildet, damit niemand diesem Gespräch lauschen konnte….nur Tanja.
„Oder sag mir, was sie da bereden!“
„Nein.“
Mit dieser beschissenen Antwort drehte sie sich herum und wuselte in der Küche herum.
Egal was ich versuchte, ich kam nicht hindurch. Was bedeutete was? Wieso wurde mir immer etwas verschwiegen?! Das war doch zum kotzen!!
Frustriert setzte ich mich auf die Küchenablage und trank einen Tee(ich war ja schon ein Tee- Junkie
)und was machte Tanja? Sie hatte nichts besseres zu tun, als vor sich hin zu kichern.
„Wollen wir los?“
„ICH will schon die ganze Zeit los aber IHR musstet ja noch diskutieren. Worum eigentlich?“
„Nichts Süße. Komm lass uns fahren.“
Er nahm mich an die Hand und zusammen mit Maik gingen wir hinaus. Es war ein schöner Tag, die Sonne schien, der Himmel war blau…..eigentlich kein Tag um jemanden zusammen zu schlagen(oder zu töten?).
Dean steuerte schon sein Motorrad an…..MOTORRAD….Ne…mich würden keine zehn Pferde auf diese Maschine kriegen….ne..
„DAS kannst du vergessen.“
Ruckartig blieb ich stehen und zeigte auf die Höllenmaschine.
„Süße, ich pass doch auf dich auf.“
„Kannst du mir verraten, wie du das machen willst wenn wir gegen ein Baum fahren….da ist nichts mit aufpassen!“
Maik fing schalend an zu lachen….
„Schneckchen…..bist du etwa ein Angsthase?!“
„NEIN…ich bin nur nicht Lebensmüde…wollen wir nicht lieber mit meinem Auto fahren?“
„Wollten wir nicht HEUTE noch ankommen?!“
„Du Arsch.“ schnaubte ich und boxte Dean in die Brust.
„Ja gibs ihm Schneckchen!“
Maik bekam sich gar nicht mehr ein vor lachen. Dean hielt meine Hände fest und sah mich an.
„Komm, dir wird nichts passieren und ich fahr auch langsamer. Versprochen.“
Was war das mit…keine zehn Pferde….stimmt Dean schaffte es auch alleine. Ich dumme Kuh stieg auf seine Maschine, zog mir den Helm auf und klammerte mich an ihm fest(das zum Thema durchsetzen!).
Das ich den Helm nicht auf den Boden schmiss, als wir angekommen waren, war auch schon alles….ich war stink sauer…..richtig richtig RICHTIG sauer(Regel Nummer 3…höre einem Mann GENAU zu
). Klar war Dean LANGSAMER gefahren….aber deswegen nicht langsam genug. Anstatt gefühlte 320 km/h fuhr er halt nur 300 km/h…..(typisch Männerlogik!).
„Du Arsch, du du…duu……arr…“
Zwar hatte ich die Fahrt überlebt, aber auch nur knapp(na ja….ein bisschen übertrieben
). Und was machte dieser Raser….er lachte nur…..und Maik dieser Kameradenschwein lachte mit. Alles Idioten!! Wir waren auf irgendeinem Gelände, auf dein ein großes Gebäude stand.
„Komm…wir gehen rein!“
Der Idiot konnte sich doch immer noch nicht zusammen reißen.
„Fass mich nicht an! Ich bin stink sauer…..so richtig.“
„Ach Schneckchen….du wolltest doch schnell hier sein.“
„Komm du mir jetzt auch noch so.“
„Kann ich euch helfen?“
Ein großer Typ mit Glatze kam auf uns zu und schaute uns abwartend an.
„Ja, behalt diese Typen am besten direkt hier und sag mir wo dieser miese kleine Verräter ist.“
„Hey Karl. Alles klar?“
Maik und dieser Karl begrüßten sich freundschaftlich und ich fragte mich wo im Leben die Gerechtigkeit war.
„Karl, dass ist Schneckchen und Dean kennst du ja schon.“
Jetzt reichte es mir. Wollten die mich eigentlich alle verarschen? Wenn sie meinten sie könnten das mit mir machen dann….dann…
Plötzlich gab es neben uns einen lauten Knall.
„Ach du scheiße. Nayla.“
„Was?“
„Hör auf!“
Was wollte Dean von mir? Heute war definitiv NICHT mein Tag. Wieder ein Knall.
Dean schnappte mich, zog mich an ihn und hielt meinen Kopf in seinen Händen.
„Beruhig dich verdammt noch mal.“
„Wieso? Wollt ihr mich eigentlich verarschen?“
„Schneckchen hör auf oder wir haben gleich ein großes Loch im Boden.“
Verwirrt sah ich mich um. Er hatte recht, nur ein paar Meter von uns entfernt musste ein Blitz paar mal eingeschlagen haben….aber was hatte ich damit zu tun?
„Du wirst noch lernen, dass alles zu kontrollieren, aber bis dahin musst du aufpassen okay?“
„War ich das?“
Stumm nickte mir Dean zu.
„Oh nein. Sorry.“ seufzte ich und ließ meinem Kopf gegen seine Brust fallen.
Zärtlich strich er mir über den Rücken.
„Kein Problem. Lass uns jetzt gehen okay?!“
Wir folgten Karl in einen Keller, in dem es nach üblem Schimmel roch und es keine Elektrizität zu geben schien. Jeder von uns hielt also eine Fackel in der Hand, um so ein wenig Licht in die Bude zu bekommen(ist ja wie im Horrorfilm..).
Ich konnte ein leichtes stöhnen hören…..da schien es anscheinend jemandem nicht ganz so gut zu gehen.
„Ihr Wichser habt doch überhaupt keine Ahnung.“ brüllte jemand ganz am Ende des Flures.
Die Stimme kam mir irgendwie so bekannt vor….aber trotzdem stimmte damit etwas nicht.
„Ihr werdet schon sehen, was ihr davon habt!“ der Fremde lachte fürchterlich und schien dafür Schläge einzukassieren.
„Seid ihr sicher das ihr sie…na ja…“
Karl schielte zu mir nach hinten und sah Maik wieder genau an.
„Ja sind wir.“ gab ich ihm von hinten zu Antwort.
Was glaubte der eigentlich? Das ich nichts zu sagen hatte?
„Sturkopf“ flüsterte es in meinem Kopf. Ich sah Dean an und streckte ihm die Zunge heraus. Na und…dann war ich halt stur(JA ich BIN 17
)
„Ich denke nicht, dass ihr was aus ihm heraus bekommt. Wir haben schon alles probiert…“
„IHR aber nicht ICH…“ gab ich Karl wieder von hinten zur Antwort…..so langsam schien er genervt von mir.
Der Gang wurde zum Ende hin immer schmaler, so dass wir hintereinander her laufen mussten. Plötzlich blieben wir stehen. Ich konnte das Brüllen und die Schläge hinter der Eisentür hören…immer und immer wieder. Nur noch diese Tür trennte mich von dem Verräter…..
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„Du?“ fassungslos starrte ich ihn an.
Das konnte doch nicht wahr sein. ER? Die ganze Zeit…die verdammte ganze Zeit….In mir stieg die Wut wieder an….
„Na du Bitch….bist auch eine ganz schnelle was?!“
Dean griff seinen Hals und zog ihn daran hoch.
„Wag es ja nicht…“
Ich hörte, wie er nach Luft rang…..und trotzdem lächelte er.
„Wieso hast du das getan?“
Abrupt ließ Dean ihn los und er fiel auf den Boden. Mit wütenden Augen schaute er zu mir hoch.
„Wieso ich das getan habe? Weil ihr alle blind seid. Ihr alle denkt doch die Regierung wäre perfekt….nein ihr braucht einen Herrscher, einen Anführer.“
„Und wer soll dieser Anführer sein?“
Ich ballte meine Hände zu Fäusten. Dieser….miese….kleine…..
„Der wahre!“ flüsterte er mir ins Gesicht und grinste dabei dreckig.
Es ging einfach nicht, ich konnte mich einfach nicht kontrollieren…..also gab ich ihm eine deftige Ohrfeige.
„Was soll das? Wenn dein Anführer so toll ist, wieso hilft er dir nicht? Wenn er so mächtig ist, wieso holt er dich hier nicht raus?!“
„Weil er seine Kraft für DICH braucht…..“
„Was weißt du?“
Diesmal war es Maik, der ihn an der Kehle hoch hielt. Er drückte ihn gegen die Steinwand, so dass sich die spitzen Felsen in seinen Rücken bohrten.
„Du warst es oder? Du hast damals die Jäger gerufen…du hast sie in den Club geschickt.“
„Ohh…..die ach so tolle Auserwählte ist gar nicht mal so dumm.“
„Halts Maul.“ knurrte Maik und verpasste ihm eine.
„Und was sollte das mit dem Date? Mensch Tony wozu das alles?“
„Nenn es eine Falle. Doch dein Held meinte ja er müsste mit kommen. Da…da...dabei war ich doch so ein netter Typ. O...oo…oder?“
Wie konnte es sein, dass ich nichts mitbekommen hatte…..ich hatte nicht nur mich in Gefahr gebracht sondern auch die Anderen. Was wäre denn gewesen, wenn er Tanja plötzlich was angetan hätte. Oder die ganzen Leute in dem Club…
„Ohhh…..so nachdenklich? Hast du etwa Schuldgefühle, weil du Leute auf dem Gewissen hast. Was meinst du…wie viele Gäste sind im Club gestorben? Und du hättest fast Dean auf dem Gewissen gehabt. Tz tz tz….und so was soll eine Auserwählte sein.“
„Hör nicht auf ihn.“ rief Dean immer und immer wieder in meinen Kopf hinein.
Aber Tony hatte recht….wie viele Leute sind damals drauf gegangen?
Maik schmiss ihn noch mal gegen die Wand und hielt ihn in der Luft fest.
„Versuch es gar nicht erst!“ knurrte er und bohrte die Felsen noch mehr in seinen Rücken hinein.
Tony hatte wieder dieses widerliche Lächeln im Gesicht.
„Nayla….was willst du jetzt machen? Mich umbringen….willst du noch jemanden töten. Du denkst mein Meister sei brutal….aber was bist du? Du bist doch genauso. Du hörst doch schon seine Stimme….du bist sein! Du manipulierst die Anderen, damit sie dir „helfen“, dich beschützen. Und was passiert mit ihnen….sie sterben. Und das nur weil DU sie mit hineinziehst. “
Mein Blick wurde leer und ich spürte meinen Körper nicht mehr. Tony hatte recht…..ich manipulierte…ich zog unschuldige Leute mit hinein….
„Aber ich habe das doch nicht gewollt.“
„Gewollt oder nicht...du hast es getan!“
„Bring sie raus Maik……SOFORT!“
Ich spürte zwar, dass Maik mich mit nach draußen nahm, aber ich reagierte nicht. Ich war taub…einfach taub. Hinter der Eisentür konnte ich ein bestialisches Brüllen hören und Knochen die brachen. Aber ich achtete nicht darauf….immer und immer wieder stellte ich mir die Frage….Hatte er recht?.
„Scheiße….er hat recht.“
Ich hielt mir meine Hand vor den Mund. Meine Augen wurden feucht, meine Hände zitterten. Verloren sah ich Maik an.
„Maik, er hat recht.“
„Nein, Nayla. Hör auf.“
„Lass mich.“
Mit schnellen Schritten ging ich Richtung Ausgang. Immer wieder verfolgten mich die Worte…“Du bist genauso..“. Ich wurde immer schneller, die Wände drohten mich einzuquetschen, ich bekam keine Luft. Und als wäre das nicht genug, kam diese grässliche Stimme in mir zum Vorschein.
„Du bist MEIN!“ flüsterte sie mir immer und immer wieder zu. Mittlerweile rannte ich schon. Ich musste hier raus.
Draußen angekommen ließ ich mich gegen die Gebäudewand fallen und setzte mich hin. Die Stimme in mir wurde immer lauter. Sie schrie schon fast. Ich schlug die Hände vors Gesicht und weinte(wie immer
). Mit aller Macht versuchte ich die Stimme in mir fern zu halten….doch sie hielt sich fest, als hätte sie Krallen, mit denen sie sich in mein Hirn krallte.
Zwei große Hände, hielten die meine.
„Nayla, schau mich an.“
Immer noch die Hände vor dem Gesicht schüttelte ich meinen Kopf. Er nahm sie vorsichtig weg und hielt meinen Kopf fest. Mit Tränen in den Augen sah ich ihn an.
„Ich….ich….ich höre ihn.“ wimmerte ich und er nahm mich fest in seine starken Arme.
„Schhhht…alles wird gut.“
Ich klammerte mich an seinem Hemd fest und verlor eine Träne nach der Anderen. Dean strich mir zärtlich durch mein Haar und hielt mich einfach nur fest.
„Er hat recht……Tony…er hat recht. Ich habe euch alle in Gefahr gebracht. Es tut mir so leid. Ich wollte das nicht. Wirklich…es tut mir so leid!“
Er hob mich hoch und trug mich zu seinem Motorrad.
„Komm…wir fahren erst einmal von hier weg.“
Dean setzte mich behutsam auf die Maschine und ich zog mir den Helm an. Sobald er fertig war fuhren wir los. Diesmal konnte es mir gar nicht schnell genug gehen. Ich wollte einfach alles vergessen…….endlich mal aufhören, über alles nachzudenken.
Wir waren innerhalb kürzester Zeit auf der Brücke….mein Lieblings Ort. Ich nahm den Helm ab, stieg vom Motorrad und schaute von der Brücke hinab in den Fluss. Dean stellte sich hinter mich und schlang seine Arme um meinen Bauch.
„Du weißt das du nicht so bist wie er.“
„Wenn ich mir da so sicher sein könnte.“
Er gab mir einen Kuss auf den Hinterkopf und seufzte.
„Nayla……DU BIST NICHT SO!“
„Aber ich höre seine Stimme. Irgendeine Verbindung muss es doch dann geben.“
„Nein. Er ist einfach ein Spinner, der Angst vor dir hat.“
„Angst.“ mein Lachen klang bitter, wer sollte denn vor mir Angst haben?! Ich drehte mich rum und erschrak….
„Dean, du blutest.“
Schnell riss ich sein Hemd auf, um zu schauen, woher das ganze Blut kam….aber…..da war nichts.
„Es…..ist nicht meins.“
Er ging einige Schritte zurück und erst jetzt begriff ich was er meinte. Es war Tonys Blut….das Knacken…hinter der Eisentür.
„Bist du wirklich nicht verletzt?“
Wieder ging ich ein paar Schritte auf ihn zu und tastete seine Brust ab.
„Gib es zu….du willst nur mal grabschen.“
Dafür kassierte er einen Schlag ein.
„Du bist so ein Arsch.“
„Und trotzdem stehst du auf mich.“
„Nö..“
Es war egal was stimmte, ich würde ihm auf keinem Fall Recht geben. So ein arroganter Schnösel!
Wieder nahm er mich von hinten in seine Arme.
„Hast du wirklich keine Angst vor mir?“
„Nein, ich hatte gerade Angst UM dich.“
„Danke.“
Seine Lippen berührten meinen Nacken und fuhren weiter zu meinem Hals. So ein Idiot….hatte er wirklich geglaubt ich würde Angst vor ihm haben(Schwachkopf
).
„Nayla?“
„Mh?“
„Du vibrierst!“
„Was?…Oh..“
Sofort nahm ich mein Handy aus der Hosentasche und nahm ab.
„Wer stört?“
„Hallöchen Süße. Hast du Lust heute ein bisschen DVD zu schauen? Wir haben ja morgen frei und da dachte ich….na ja…also wenn du Lust hast.“
Fragend schaute ich Dean an, doch der zuckte nur mit den Schultern.
„Klar, ich bin dabei. Wer noch?“
„Ach nur du, Luke, Dean….der weicht ja nicht mehr von deiner Seite und ich. Also ich mach dann schon mal alles fertig. Ciaoii.“
Und schon hatte sie aufgelegt. Sie war so eine aufgedrehte, hypermotivierte…
„Nervensäge.“ vollendete Dean meinen gedanklichen Satz.
„Ist sie gar nicht!“
„Ich zieh mich grad um.“
Dean verschwand in sein Zimmer und ich wurde beinahe zu Boden gerissen.
„Süüüße. Schön das du da bist.“
Immer noch an meinem Hals klammernd fing Amber an zu weinen. Was war denn jetzt los?
„Hey, was ist denn?“
„Ich hab noch….noch gar nicht danke gesagt…..danke Nayla….danke danke danke.“
Jetzt wusste ich gar nichts mehr. Hatte sie ihre Tage?
„Wofür?“
„Du Dummchen….für Dean. Er ist zwar oft ein Arsch….aber ohne ihn….“
Wieder fing sie an zu heulen und ich wusste gar nicht was ich machen sollte. Also tätschelte ich ihr ein wenig den Rücken und hoffte, dass es bald vorbei war.
„Sorry.“ sagte sie noch ganz verschnieft und schnäuzte sich die Nase.
Zusammen gingen wir in das riiiesige Wohnzimmer und machten es uns auf dem riiiiiiesen Sofa gemütlich.
„Wann kommt Luke?“
„Ach er muss noch arbeiten. Also wird’s wahrscheinlich später.“
„Und wie läuft es so?“
„Oh Nayla, er ist….einfach der Hammer. Also ich hatte ja schon oft guten...aber mit ihm… mit nichts zu vergleichen.“
War ich jetzt im falschen Film oder redete sie wirklich über…Sex? Verdammt noch mal ich wollte doch nur wissen wie die BEZIEHUNG ist…..(Sexsüchtige
).
„Und….also mit ihm wird es nie langweilig. Er hat immer neue Ideen.“
„Super. Das ist ja……super.“
Was sollte man dazu auch sagen?
„Und bei euch?“
Mist, ich hätte wissen müssen, dass die Frage kommt. Nervös spielte ich an meinen Haaren herum. Was sagte man in so einem Augenblick…..lügen wollte ich nicht, schließlich war sie meine Freundin…aber ganz die Wahrheit…(scheiße…).
Amber schaute mich mit großen Augen an.
„Ihr habt noch nicht?“
„Emmm…..“
„Ach Sex wird sowieso überbewertet.“
Na super, die Antwort war ja genau richtig…..so was baut einen auf.
„Na, genug dreckige Geheimnisse ausgetauscht?“
„Ha ha…so jetzt wo wir ja alle da sind….was wollen wir gucken?“
Das Dean bei der Filmauswahl ausgeschlossen war, war ja nur logisch. Wir wollten schließlich einen SCHÖNEN DVD- Abend haben und keinen….na ja..
Und unsere Wahl fiel auf…..“Haus am See“. Obwohl Dean überhaupt nicht begeistert war, blieb er brav da und machte sich auf dem Sofa breit(Macho
). Meine Gedanken schwirrten immer noch um Tony….wieso hatte er das gemacht? Ich spürte wie Dean meine Hand nahm.
„Denk nicht mehr über ihn nach.“ sendete er mir in mein Kopf und zog mich dichter zu ihm heran. Es war komisch immer jemanden in seinem Kopf zu haben…vor allem, wenn der Andere einen immer gekonnt aus SEINEM Kopf heraus hielt.
Der Film war schon fast zuende, als plötzlich Luke durch das Fenster flog(wieso auch die Tür benutzen
?!). Sofort fingen Ambers Augen an zu glänzen und sie bekam so ein dümmliches Grinsen ins Gesicht(Das muss Liebe sein.)
„Hi Mäuschen. Alles in Ordnung?“
Emm….hatte Luke wirklich gerade Mäuschen gesagt?(ER??)
Mäuschen?…..Ach herrje.
Er küsste Amber wild und es war klar…..der FILM war scheiß egal.
„Äh…schon ziemlich spät. Wir sollten lieber schlafen gehen. Emm…bis morgen.“ stotterte Amber vor sich hin und verschwand lachend mit Luke in ihr Zimmer(mhm….SEHR müde die beiden
).
Dean war schon aufgestanden und schaltete den Fernseher aus(obwohl ich so was eher eine Leinwand nennen würde
).
„Komm, du musst ins Bett.“
„Ich bin noch gar nicht…..“ und schon fing ich an zu gähnen(Verräter….)
Er nahm mich an die Hand und schleifte mich hinter sich her. Wieso musste ich auch gähnen? Ich wollte noch nicht schlafen! Apropos schlafen……schlief ich hier?….also laut Dean ja schon, sonst würde er mich ja nicht in sein Zimmer schleifen. Aber ich musste doch Tanja bescheid sagen….nicht das sie sich wieder Sorgen machte. Ach verdammt, wieso machte ich mir bloß so einen Kopf?
„Vielleicht hast du Angst.“
„Hör auf meine Gedanken zu lesen. Und wovor sollte ich Angst haben?“
„Weil ich so heiß bin und du in Versuchung geraden könntest.“
„Du bist so ein Idiot.“
Dean dachte doch Tatsächlich, er sei der Größte. Ich hatte keine Angst….bestimmt nicht…..wovor denn?……Dieser eingebildete Schnösel.
„Ich hab aber überhaupt keinen Schlafanzug oder so.“
„Du kannst doch nackt schlafen.“
„HA HA. Hättest du wohl gerne.“
„Ja. Wieso nicht?!“
Ich sah ihn wütend an, so dass er zu seinem Schrank ging und mir ein großes T- shirt zu warf. Ich fing laut an zu lachen.
„Was ist?“ fragte er neugierig.
„Schau doch…“ kicherte ich und hielt ihm das T- shirt vor die Nase.
Es war genau das T- shirt gewesen, was ich angehabt hatte als ich UNFREIWILLIG bei ihm geschlafen hatte und aus irgendeinem komischen Grund fand ich das irre witzig.(Hormone….alles die Hormone
) Ohne nachzudenken zog ich meine Klamotten aus und schlüpfte in das T-shirt hinein. Erst dann bemerkte ich Deans verwirrten Blick.(HORMONE
)
„Waas?“ fragte ich genervt und verschränkte die Arme.
„Du bist seltsam.“
„Na danke für das Kompliment.“
Männer wussten einfach, wie sie einen Abend versauen konnten, dass lag in ihren Genen.
Er packte mich bei den Hüften und hielt mich fest.
„Nein, ich meine….du bist irgendwie unberechenbar. Auf der einen Seite bist du in gewissen….Bereichen total schüchtern und dann….dann so was.“
„Was hab ich denn gemacht?“
„Was du gemacht hast? Du hast dich vor einem Mann halb nackt ausgezogen.“
Ich fing laut an zu lachen und schlang meine Arme um seinen Nacken.
„Mann? WO?“
Mein Lachen wurde von seinem Kuss abgefangen. Sein Kuss schmeckte so warm und süß. Ein leichtes stöhnen, konnte ich mir einfach nicht verkneifen. Ich fiel rückwärts aufs Bett, doch Dean fing den Aufprall ab. Seine Hand fuhr zart an meiner Taille hinauf zu meiner Brust…..dann hörte ich einen Schrei. Deans Hand blieb wo sie gerade war und wir beide lauschten. War irgendwas passiert? Noch ein Schrei…dann…ein Stöhnen. Wieder fing ich laut an zu lachen. Das durfte doch nicht wahr sein.
„Ich wusste gar nicht das ihr Zimmer direkt neben deinem ist.“
Er ließ den Kopf hängen und seufzte…“Ja leider.“
Immer und immer wieder stöhnte sie Lukes Namen und Dean fing an richtig sauer zu werden.
„Das hält doch keiner aus.“ knurrte er.
Ich erinnerte mich, wie Tanja Maik und Dean abgeschottet hatte. Das müsste eigentlich funktionieren!
„Warte ich habe eine Idee.“
Ich stellte mir einfach vor, wie eine Schutzhülle sich um Luke und Amber bildete und versuchte, diese herbei zurufen. Nach wenigen Minuten gelang es mir und das Stöhnen war verschwunden.
„Wie hast du…?“
„Geheimnis.“ grinste ich ihn an und gab ihm einen Kuss.
Er zog mich mit unter die Decke und legte einen Arm um mich, so dass ich meinen Kopf auf seiner Brust liegen hatte. Nachdenklich zeichnete ich kleine Greise auf seinen Bauch.
„Was ist los Süße?“
„Mhh….weiß nicht…sind wir jetzt richtig zusammen?“
Ich wusste, dass das eine blöde Frage war, aber irgendwie musste ich es aus Deans Mund hören.
„Wenn du mit einem Idioten zusammen sein kannst…ja.“
„Mhh….na ja...Idioten und Heulsusen passen ganz gut zusammen.“
Seine Finger spielten mit meinen Haaren und …es gefiel mir.
„Soll ich dich dann jetzt auch Hase nennen?“
„Erinnere mich nicht daran.“
„Okay, dann nenn ich dich halt Pupsbär.“
„Das wäre unlogisch, ich pupse doch gar nicht und wie ein Bär sehe ich auch nicht aus.“
Es war zwar ein sinnloses Gespräch, aber es war trotzdem schön, einfach mal über Dinge zu reden, die nichts mit Feinden, Tod, Auserwählte oder sonst irgendwelchen komischen Dingen zu tun hatte.
Nachdem ihm mein Pupsbärchen nicht gefiel und mir sein Haselschnute nicht in den Kram passte, kamen wir zu dem Entschluss, dass wir keine Kosenamen brauchten. Ich schaute an ihm hoch und stellte fest, dass Dean ziemlich müde aussah, dabei hatte er doch genauso lange geschlafen wie ich.
„Dean? Du bist doch ein Vampir oder?“
„Mhm…“
„Musst du dann nicht auch mal Blut trinken?“
Plötzlich schienen sich seine ganzen Muskeln unter mir anzuspannen. Hatte ich was falsches gesagt? Aber es konnte doch sein, dass er deswegen so müde aussah.
„Ja.“ gab er mir gepresst zur Antwort.
Also irgendwas stimmte wieder nicht. Mussten Männer eigentlich immer so komisch sein?
„Musst du nicht langsam mal….“
„Süße, lass uns doch jetzt nicht über Blut reden.“
„Doch, ich muss doch wissen ob du durst hast.“
„Was soll das bedeuten? Das du Angst hast ich reise dir die Kehle auf!?“
Mittlerweile lag er nicht mehr unter mir sondern stand vorm Bett und starrte mich wütend an.
„Denkst du wirklich ich würde so was tun?“
„Dean, das hatte ich doch…..“
„Ich bin doch kein Monster.“
Ich hatte doch überhaupt keine Angst, ich wollte doch nur wissen, ob er deswegen so müde aussah. Himmel Herr Gott was hatte er…seine Tage?
„Weißt du was, ich penn woanders. Dann brauchst du keine Angst haben.“
Er ging aus dem Zimmer, knallte die Tür zu und war weg. Immer noch verwirrt und wütend über seine Reaktion starrte ich die Tür an.
„Dieser Idiot.“ knurrte ich und ließ mich wieder zurück in die Kissen fallen.
Soll er doch denken was er will….mir doch egal…..so ein Schwachkopf! Ich lag noch eine weile wach im Bett und dachte über das Geschehene nach…..wieso sollte ich Angst haben? Und wieso verdammt noch mal reagierte ein Vampir so beschissen auf das Thema Blut?….Diesen Typen kann man einfach nicht verstehen! Bevor ich meine Augen schloss schickte ich Dean noch eine Nachricht…..“Du hast total überreagiert mein lieber Freund…“. Damit war für mich das Thema gegessen und ich schloss meine Augen. Gerade als ich mich auf die Seite gedreht hatte, spürte ich hinter mir einen Mann(wenn man so was als MANN bezeichnen konnte
).
„Ich dachte du wolltest woanders schlafen!“ grummelte ich vor mich hin.
„Es tut mir leid. Ich wollte das nicht.“
„Fällt dir früh ein.“
Dean legte einen Arm um mich und zog mich dichter an ihn heran.
„Tut mir leid.“ flüsterte er mir wieder ins Ohr und küsste mich auf den Hals. Das Problem bei Männern war ja, sie wussten nicht nur, wie sie einem den Abend versauen konnten…sondern auch, wie sie ihn wieder retten konnten(IDIOTEN
).
„Das Thema ist aber noch nicht vom Tisch.“ drohte ich ihm und legte meine Hand auf seinen Arm.
„Ich weiß…schlaf gut.“
7
Am nächsten Morgen musste ich leicht lächeln, als ich Deans Hand auf meiner Brust spürte(dieser Neandertaler
). Vorsichtig nahm ich seine Hand weg und drehte mich um. Wie ein kleines Baby sah er aus(zum anbeißen
). Ich gab ihm einen kleinen Kuss auf die Nase und lachte leise als er sie leicht zusammen zog.
„Wieso bist du schon wach?“ nuschelte er und zog mich näher zu ihm.
„Konnte nicht mehr schlafen.“
Mit meinem Zeigefinger fuhr ich seine Gesichtskonturen nach und war immer noch fasziniert, wie wunderschön sie waren. Er hatte immer noch seine Augen geschlossen, doch er war nicht mehr am schlafen…oder? Sachte zeichnete ich seine Unterlippe nach und dann…..
„Ahhh….“ schrie ich, als Dean plötzlich in meinen Finger gebissen hatte. Er war definitiv wach!
„Traue nie einem schlafenden Tier.“
„Tier? Du? Wenn dann nur ein Bärchen.“
„Sooo?“ fragte er und sah mich dabei herausfordernd an. Was hatte er denn jetzt schon wieder vor?
„Schlimmes.“ rauschte es durch meinen Kopf.
Plötzlich schmiss er mich auf den Rücken und hielt meine Hände über meinem Kopf fest.
„So und jetzt sag mir noch mal das ich nur ein Bärchen bin.“
Fast berührten sich unsere Lippen….aber nur fast.
„Naaaa……wo ist mein Sexgott?“
DAS kam NICHT von mir!
Eine langhaarige Blondine kam ins Zimmer gestürmt und hatte ein breites Grinsen im Gesicht. Dean hielt immer noch meine Hände fest und sah die Blondine verwundert an.
„Wer ist das?“ zischte ich.
„Du kannst es immer noch nicht lassen was? Naja….hi ich bin Chantal, Deans Freundin.“
Jetzt sah ich rot. Freundin? Dieses Supermodel war seine Freundin(ich bin aber auch blöd
)
„Chantal...was…?“
So langsam ließ er meine Hände los und setzte sich hin. Der feine Herr hatte wohl nicht erwartet das seine Freundin heute kommt. ARSCH. Schnell stand ich auf und nahm meine Klamotten.
„Wo willst du hin?“
Das hatte er gerade nicht wirklich gefragt oder? So ein Idiot.
„Ich will euch zwei Turteltauben nicht stören.“
„Danke Schätzchen. Wir haben echt einiges nachzuholen nicht wahr?“ schnurrte diese blöde Chantal und setzte sich zu Dean aufs Bett.
„Nayla….“
„Nein ist gut. Wie konnte ich nur so blöd sein?!“
Mit schnellen Schritten ging ich aus dem Zimmer und diesmal war ich es, die die Tür zu knallte. Ich war schon auf dem Weg zur Haustür, als Dean mich am Arm packte.
„Warte.“
„LASS. MICH. LOS!“
„Da ist nichts.“
„Komisch…also wenn man mich als Sexgöttin bezeichnen würde….“
„Das….lass es mich erklären.“
„Da gibt es nichts zu erklären. Du bist ein mieses Arschloch und ich war so dumm und bin darauf herein gefallen. Ende der Geschichte.“
Mittlerweile schrie ich ihn an. Es war doch immer das gleiche….man dachte es passt und dann…dann so was. Durfte ich nicht auch mal einen vernünftigen Typen abbekommen….ach ja stimmte ja….die schoss ich ja immer in den Wind(armer Steven
).
„Was ist hier los?“
„Dein Bruder ist ein Arsch…DAS ist los.“
„Deeeeaaaan kommst du ?“
„Siehst du?“ ich zeigte auf Deans Zimmer.
„Chantal?“ fragte Amber verwundert und starrte Dean fassungslos an.
„Süßer ich warte.“ jammerte eine gewisse Schlampe herum.
„Warte hier, ich klär das da oben und dann komme ich okay?!“
„Klar erst eine Nummer schieben und dann Süßholzraspeln.“
„Warte einfach okay?“
Dean verschwand in sein Zimmer und ich stand mitten im Flur nur in einem T- shirt begleitet.(SEINEM T-shirt
)
„Komm…ich mach uns einen Tee.“
Nachdem ich meine eigenen Klamotten an hatte, ging ich in die Küche und nahm mir eine Tasse Tee(Hoffentlich war es ein Beruhigungstee...ich war nämlich auf 180
)
„Kannst du mir mal verraten, wer diese Blondine da oben ist?!“
„Chantal?…Naja…eine alte Bekannte.“
„Ahh….so nennt man das also heutzutage.“
„Nayla, dass ist bestimmt schon 100 Jahre her. Damals war er anders.“
„Wie beruhigend.“
Ich wollte gerade an meinem Tee nippen, als ich ein grässliches Schreien hörte. Entweder der Sex war schlecht, oder es lag an etwas anderem.
„Dean Rees, bleib sofort stehen.“
„Gib es auf Chantal.“
„Und DU kommst mit.“
Da stand er, nur in Jeans und zeigte mit dem Finger auf mich. Der hatte doch einen Schaden….mit dem würde ich mit Sicherheit nicht mitkommen(obwohl er total heiß aussah
).
„Du hast wohl einen Schaden! Vergiss es!“
Ohne ihn weiter zu beachten, schlürfte ich weiter meinen Tee….sollte er doch dahingehen, wo der Pfeffer wächst.
„Dann eben mit Gewalt…“
Noch bevor ich reagieren konnte, hatte er mich gepackt und mich über seine Schulter geschmissen.
„Hast du sie eigentlich noch alle?“
„Vielleicht.“
Amber nahm mir schnell die Tasse ab und stellte sie auf die Küchenzeile.(Verräterin
).
„Dean…“ rief diese Schlampe schon wieder, doch Amber hielt sie auf und packte sie am Arm.
„Ohh Chantal, lange nicht mehr gesehen.“
Die sonst so freundliche Amber hörte sich auf einmal gar nicht mehr so freundlich an(ja gibs ihr...die blöde Kuh
).
„Lass mich runter.“ wild trommelte ich auf seinen Rücken ein.
„Niemals!“ knurrte er und lief weiter.
So fest ich konnte schlug ich ihn(und ich bin eig. Gegen Gewalt
) und verfluchte ihn…doch nichts. Er lief einfach weiter, es schien ihn gar nicht zu interessieren, dass ich kein Redebedarf hatte. Da gab es auch nichts zu bereden! Er war ein Arsch, ich eine Idiotin und alles war gut.
„Nichts ist gut.“
„Hör auf meine Gedanken zu lesen!“
Fing er gerade an zu lachen? Diese...miese…kleine…RATTE!!
Wir waren draußen im Garten als er mich runter ließ…..aber immer noch fest hielt.
„So.“
Nichts so.“
Ich war so sauer , so wütend, was fiel ihm eigentlich ein? Voller Verzweiflung boxte ich ihn in seine Brust, Tränen liefen über meine Wange….(Kacke
).
„Nayla….“
Was er sagen wollte war mir egal…..er hatte mich verletzt.. Plötzlich nahm er meinen Kopf in seine Hände und küsste mich. Es war nicht sanft es war einfach nur wild und drängend. Meine Finger krallten sich in seine Brust. Als ich begriff, was ich da gerade tat stieß ich ihn von mir.
„Was soll das?“
Doch die Frage sollte ich lieber mir stellen. Diesmal war ich diejenige, die ihn küsste, Ich wollte ihm weh tun, wollte ihn küssen….ich wollte alles. Voller Wut über mich und über ihn biss ich ihn heftig in die Unterlippe…..ich schlug ihn immer noch(Verrückt
). Ich konnte mich nicht mehr kontrollieren, wusste nicht was mit mir los war. Total verwirrt stieß ich ihn wieder weg und holte tief Luft.
„Scheiße…du blutest.“
Ich strich mit meinem Daumen über seine Unterlippe und spürte, wie Schuldgefühle sich bei mir breit machten.
„Ach du hast es verdient!“ brüllte ich aber stattdessen und drehte mich um. Dean packte mich am Arm und zog mich wieder zurück.
„Da ist nichts.“
“Aber da war! Und du scheinst nicht mit ihr Schluss gemacht zu haben.“
„Weil wir nie zusammen waren!“
„Sagst du.“
„Ja. Was kann ich denn dafür?“
„Du hättest vielleicht deutlicher sein sollen! Aber NEIN, der feine Herr vögelt rum und macht sich keine Gedanken. SUPER!“ zur Unterstreichung benutzte ich noch beide Daumen und hielt sie ihm vor die Nase(immer Nummer Sicher gehen
!)
„Verdammt Nayla….!“
BUM…..der hatte gesessen. Dean hatte mit voller Wucht gegen den Baumstamm geschlagen. Das der Baum noch heile war, war auch nur Glück.
„Der Baum kann da auch nichts für.“ kommentierte ich gereizt und verschränkte die Arme vor der Brust. Dean lächelte leicht und sah mich an. NEIN…..ICH grinse jetzt nicht auch…..NEIN…(mist
). Er kam ein paar Schritte auf mich zu und strich mir über die Wange. Allein schon diese beschissene Berührung hinterließ eine Wärme.
„Nayla…ich will nichts von Chantal. Ehrlich. Ich….ich….“ nervös fuhr er sich durch sein Haar(putzig
)
„Ah man….ich liebe dich!“
Diesmal war es ein vorsichtiger und sanfter Kuss. Es hätte ewig dauern können.(aber NEIIIIIN
….)
„Dean!“
„Ich bringe sie um.“ knurrte ich und lächelte Chantal an.
„Chantal, ich hab mich ja noch gar nicht vorgestellt….ich bin Nayla….Deans WAHRE Freundin! Nicht wahr Schatz?!“ zuckersüß lächelte ich ihn an und gab ihm noch einen richtigen Kuss auf den Mund (HA HA
).
„Schatz?“ fragte Dean laut lachend in meinen Kopf hinein.
„Ja ja, DAS haben viele behauptet.“
„Wollen wir was essen?“
War klar sobald es problematisch wird, wollen Männer immer essen…(Na warte
)
Amber kam direkt angerannt, als wir in die Küche kamen.
„Sorry.“
„Kein Problem.“ beruhigte ich sie schnell und wich Dean nicht von der Seite.
Der Tisch war schon gedeckt fürs Frühstück, was bedeutete, dass wir uns nur noch hinsetzten mussten(strategisch gut…).
Um Chantal keine Chancen zu geben, gab ich Amber zu verstehen, dass sie sich AUF JEDEN FALL neben Dean setzte sollte…so dass Dean zwischen mir und Amber saß(HA HA…ja ich bin 17
).
„Hast du Angst?“ flüsterte er mir in den Kopf….(Nervensäge
)
„Nein! Oder sollte ich?“ ich sah ihn wütend an und er fing an zu lächeln.(Versteh einer mal die Männer
)
Leicht gereizt setzte sich Chantal und gegenüber und setzte ein dummes…blödes….ätzendes….arrogantes Lächeln auf(diese Schlampe
).
„Na, immer noch so wild wie damals? Oder hat sie dich zu einem Langweiler gemacht?“ abwertend nickte sie in meine Richtung.
Ich war auf 180….was bildete sie sich ein? Nur weil sie aussah wie ein Model(verdammt
) hieß das ja noch lange nicht, das ich langweilig war….ich konnte sehr aufregend sein!
„Man kann mich zu keinem Langweiler machen.“
DAS war definitiv NICHT die Antwort, die ich von ihm hören wollte(Dummkopf
). Chantal lachte gekünstelt auf und spielte mit ihrem dummen langen blonden Haar herum(jedes Haar einzeln raus reißen….das wäre es..).
„Das stimmt…..langweilig warst du nie.“
„Und was machst du hier?“ fragte Amber genervt und ich war ihr dankbar….so unendlich dankbar…eine Sekunde länger und ich hätte diese Tussi gekillt.
„Das würdest du tun?“ fragte mich eine belustigte Stimme.
„Ja das würde ich tun!“
„Ach, ich wollte mal vorbei schauen. Schließlich standen wir uns mal sehr nahe.“
Plötzlich spürte ich an meinem Bein ein anderes, das immer wieder rauf und runter strich. Na warte du….du…..“
„Wenn du das füßeln nennst oder wie auch immer……es ist sehr unerotisch. Sollte man in deinem Alter nicht wissen wie das geht?“ fragte ich sie freundlich und lächelte sie dabei an.
Dean und Amber fingen laut an zu lachen und auch mir viel es schwer, mich zusammen zu reißen.
„Dafür bin ich in anderen Dingen sehr geübt…nicht wahr Dean?!“
Er fing gleich darauf an zu husten, was dazu führte, dass ich ihn böse ansah.(Na warte
)
„Mag noch jemand Kaffee oder Tee?“ rief Amber schnell in die Runde und sprang auf.
Also eins war klar…….Chantal würde nie meine Freundin werden…..NUR über meine Leiche! Aus irgendeinem Grund nahm Dean meine Hand und küsste meine Fingerknochen, dabei sah er mich an und beruhigte mich irgendwie…keine Ahnung wie er es schaffte, aber ich war nicht mehr ganz auf 180(nur noch 177
).
„Und was machst du im Moment so Dean?“
Er sah mich immer noch an, während er Chantal antwortete.
„Ich bin Wächter.“
„Aha…..und gibt es etwas Neues?“
Er sah zu Chantal hinüber und legte einen Arm um meine Taille, dann küsste er mich auf den Hals und sah sie wieder an.
„Ja…ich bin mit einer aufregenden schönen Frau zusammen.“
„Besser?“ fragte er lachend in meinen Kopf hinein.
„Perfekt….ich hoffe du meinst es auch so.“ kicherte ich und sah ihn an.
„Naja ich schau mir mal die Gegend an. Willst du vielleicht mit?“
„Nein du kennst dich ja hier aus und ich muss gleich noch arbeiten.“
Als Chantal die Küche verließ sah sie ziemlich wütend aus, was meine Laune nur noch mehr verbesserte.
„Da hattest du aber Glück.“
Dean kam näher, so dass sein Atem meine Wange kitzelte.
„Wirklich?“
„Ja. Hättest du nichts gutes gesagt, wäre ich aufgestanden und wäre gegangen!“
„Dann hatte ich ja wirklich Glück.“ flüsterte er und küsste mich.
„Ist sie weg?“
Genervt drehte ich mich zu Amber und nickte ihr zu(musste man uns denn immer stören?!).
„Man Dean, was will die hier? Die braucht doch keiner.“
„Sie hat ein Problem. Wahrscheinlich wird sie ein paar Tage hier bleiben.“
„Waaas?“ schoss es gleichzeitig aus Ambers und meinem Mund.
Amber sah mich an und schüttelte den Kopf.
„Oh je….das kann ja was werden.“ mit diesem Satz drehte sie sich um und ging aus der Küche.
„Ich hoffe sie schläft GANZ weit weg.“
Dean fing an zu lachen und gab mir noch einen Kuss aufs Schlüsselbein(was war daran bitte so komisch?…mich nimmt keiner ernst!).
„Benimmst du dich?“
„Mhm.“
„Du bringst sie auch nicht um?“
„Jaaa.“
Seid bestimmt 10 Minuten redete Dean mir ein, dass es nicht gut sei, Chantal zu killen(sah ich anders
). Prüfend sah er mich wieder an. Meine Güte, ich sah doch nicht aus wie eine Schlägerbraut…..aber ich würde mir auch nicht alles gefallen lassen!!
„Bist du noch da, wenn ich wieder komme?“
„Muss ich ja.“
Jetzt sah er verwirrt aus. Was mir ein Lächeln entlockte.
„Wieso musst du?“
„Na weil ich dich bestimmt nicht mit Chantal alleine in einem Haus lasse.“
„Aber Amber ist doch da.“
„Luke aber auch….also wird sie nicht aufpassen können.“
„Süße ich….“
„DU machst vielleicht nichts….aber wer sagt mir denn, dass sie nicht plötzlich nackt in deinem Bettchen liegt.“
„Du spinnst.“
„Japs. Und jetzt hau ab, sonst kommst du zu spät.“
Ich stellte mich auf die Zehenspitzen, gab ihm einen Kuss und schob ihn dann Richtung Motorrad.
„Ist ja gut.“
Schon setzte er seinen Hem auf und startete seine Maschine(dieses Höllenteil
)
„Meinst du mich?“ schlich es sich durch meine Gedanken und ich verdrehte genervt die Augen(Selbstverliebter Macho
).
Ich ging zurück ins Haus und sah mich nach Amber um. Ich musste unbedingt mehr über diese Kuh erfahren…vielleicht wusste Amber ja auch welches Problem Chantal angeblich hatte(außer das Problem, dass sie dumm wie ein Stück Brot war
). Doch als ich Amber fand, war sie gerade auf dem Weg nach draußen.
„Hey Süße ich muss noch was erledigen. Willst du solange hier bleiben?“
„Emm….“
„Ach fühl dich einfach wie zu Hause. Bis später.“
Sie gab mir einen Kuss auf die Wange und BUM…sie war verschwunden.
„Luke muss mir unbedingt zeigen wie das geht.“ grummelte ich und ging in das Wohnzimmer.
Nach Hause würde ich mit Sicherheit nicht gehen…..hinterher kam Dean doch früher und Chantal….(nein nicht darüber nachdenken
)….und Chantal legt einen Stripteas hin(doch gedacht…mist
). Allein schon bei dem Gedanken wurde ich pissig…..aber so richtig. Ich ging zu einem Bücherregal, nahm mir ein extra dickes Buch(ich hatte ja noch ewig Zeit
)und kuschelte mich auf das große Sofa. Ich war erst auf Seite 30, als sie ins Wohnzimmer kam.
„Oh, na wen haben wir denn da?!“
Sie setzte sich mit ihrer Nagelfeile auf den Sessel und schaute mich herablassen an. Einfach ignorieren…sagte ich mir immer wieder, doch ich war auf 180 und in mir wuchs die Wut weiter.
„Wie lange bist du schon mit Dean zusammen?“
Irgendwas hatte sie vor.
„Drei Tage.“ (wieso antworte ich eigentlich?)
Sie fing laut an zu lachen und hielt sich ihre beschissene Hand vor den Mund.
„Das ist ja lächerlich….oh Entschuldigung, dass war natürlich nicht so gemeint…“
„Natürlich..“ knurrte ich und versuchte mich wieder aufs Buch zu konzentrieren.
„Aber dann weißt du Sicher das mit seinen Eltern…tragisch nicht?“
Verwirrt sah ich sie an. Eltern? Tragisch? Klar wusste ich das Dean und Amber Eltern hatten, aber wo sie jetzt waren wusste ich nicht.
„Oh, du weißt es nicht? Emm…ach er wird dir das bestimmt noch erzählen. Er sagt es nicht jedem weißt du. Zum Glück war ich da als….ach na ja egal.“
Sie wusste es? Dabei hatte Dean doch erzählt das er mit ihr nichts hatte.
„Weißt du wann Dean wieder kommt? Ich wollte ihm sein Lieblingsessen machen.“
Lieblingsessen?….
„Nein keine Ahnung. Aber ich denke er hat dann schon gegessen!“
„Früher war er ganz anders. Aber na ja…“
Chantal begutachtete ihre Fingernägel und schien damit zufrieden zu sein.
„Weißt du was Nayla? Du solltest ihn gehen lassen. Was weißt du schon von ihm? Nichts……wie willst du ihm also helfen, wenn es ihm schlecht geht. Gib es auf. Ich kenne ihn seid Ewigkeiten….er gehört zu mir.“
Dann war sie weg. Ich saß immer noch auf dem Sofa und konnte es nicht glauben….diese miese kleine…doofe KUH! Aber sie hatte recht….was wusste ich schon von Dean? Nichts. Ich hatte noch nicht einmal gewusst was er morgens trank. Immer hatte ich nur von mir erzählt oder war nur mit mir beschäftigt. Hatte ich ihn einmal gefragt, wo seine Eltern waren? Nein…..ich war total egoistisch! Vielleicht hatte sie ja sogar recht mir ihr und…und Dean. Sie wusste alles über ihn, kannte ihn und Dean kannte sie. Sie hatten schon soviel mit einander erlebt.
Nachdem ich das Buch zurück in das Regal gestellt hatte ging ich in Deans Zimmer. Im Schneidersitz setzte ich mich auf sein Bett und schaute mich um. Doch davon wusste ich auch nicht mehr von ihm. Ich legte mich auf die Seite und schaute hinaus. Irgendwas musste ich doch tun…also einfach aufgeben…ne!
Draußen wurde es schon dunkel und nachdem ich einige male in Deans Zimmer immer wieder auf und ab gelaufen war, hatte ich mich wieder aufs Bett gelegt und die Decke angestarrt.
„Na schöne Frau.“ vor lauter Schreck wollte ich aufspringen aber Dean ließ mich nicht. Er stütze beide Hände neben meinem Kopf ab und küsste mich. Zuerst ließ ich den Kuss zu doch dann drückte ich ihn von mir und setzte mich hin…..es musste einiges geklärt werden!.
„Was los?“
„Nichts.“
Er sah ein wenig besorgt aus, als er sich so vor mich hin setzte, dass ich ein wenig lächeln musste.
„So, was ist dein Lieblingsessen?“
„Wieso?..“
„Beantworte einfach die Frage.“
„Okay….Lasagne.“
Schnell schrieb ich die Antwort auf ein Blatt(doof?…vllt ein bisschen
)
„Nayla was….“ Schnell hielt ich ihm den Mund zu.
„Einfach nur Fragen beantworten….so…Wie alt bist du?“
„Wieso fragst du das ?“
„Weil ich dich kennen lernen will.“
„Du kennst mich doch.“
„Nein tu ich nicht. Chantal vielleicht aber ich nicht. Ich wusste noch nicht einmal, was du morgens gerne trinkst.“
„Was hat sie gesagt?“ er schien leicht wütend zu sein…
„Nicht viel..“
„WAS?“
„Naja…verdammt Dean. Wie sollen wir zusammen sein, wenn ich nichts von dir weiß?“
„Es reicht doch, wenn du weißt das ich dich liebe.“
Verzweifelt stand ich auf und lief wieder hin und her….er verstand es einfach nicht.
„Dean…ich weiß nichts von dir. Nichts. Wie alt du bist. Was du früher gemacht hast. Was mit deinen Eltern passiert ist. Was deine Lieblings Farbe ist….NICHTS.“
„Mit meinen Eltern? Was hat sie gesagt?“
„Nichts. Aber sie weiß es oder?“
„Ja.“
„Siehst du….sie ist besser für dich. Ihr kennt euch, ihr habt viel miteinander erlebt…sie…“
„Sie ist nicht die, die ich will.“
Dean kam auf mich zu und packte mich am Arm.
„Wieso machst du dir immer solche Gedanken?“
„Weil ich nicht will……ach keine Ahnung…“
„Wenn es dich beruhigt, kannst du mich alles fragen und ich beantworte sie dir.“
„Ach quatsch, ich will dich ja zu nichts zwingen…“
„Oh man…“
Er sah mich belustigt an(Doofkopf
)
Ich wollte ihm schon meine Meinung geigen, als seine Lippen meine berührten(ganz ehrlich…wer kann da noch was sagen
?).
„Deeaaaaan?“ rief eine dumme Ganz schrill in die Gegend.
„Sie hat dir dein Lieblingsessen gemacht.“ seufzte ich….die konnte was erleben!
„Na dann mal los, ich bin am verhungern.“
„Das war definitiv die falsche Aussage.“ grummelte ich und lief im hinterher in die Küche(manchmal waren Männer echt dumm
).
„Ah, ich hatte mir gedacht ich koch dir etwas.“
Da stand sie…..Minirock, weit ausgeschnittenes Top und wahrscheinlich kein Höschen an.
Ich riss mich zusammen und setzte mich an den Tisch……irgendwann, würde es ganz gewaltig krachen(Irgendwann= sehr bald
).
Meine Hand lag auf Deans Oberschenkel, als Chantal meinte sie müsste genau vor Dean eine Gabel fallen lassen und sich dann bücken, um heran zu kommen(ich sag ja ….kein Höschen
).
„Aua.“
„T´schuldigung.“
Das ich mich in seinen Oberschenkel eingekrallt hatte, hatte ich gar nicht bemerkt.
„Wenn du dich noch weiter bückst, können wir sogar sehen, ob deine Hängetitten auf den Boden kommen…..fehlt nicht mehr viel.“ knurrte ich und Chantal hob endlich die Gabel auf.
„Dean schien damit keine Probleme gehabt zu haben.“
Diiiiese…..
„Anscheinend schon, sonst wäre er noch mit dir zusammen.“
In mir wuchs die Wut immer weiter…..so langsam verlor ich die Beherrschung.
„Bleib ruhig…du weiß was passieren kann.“ warnte mich Dean im Kopf und erinnerte mich so an die Blitze, die ich erschaffen hatte.
„Aber sie pinkelt in MEINM Revier.“ gab ich wütend zur antwort und aß weiter meine Lasagne.
„Möchtest du noch etwas?“ fragte sie zuckersüß und ließ dabei tief Blicken(der BH ist hässlich
!).
„Nein danke.“
„Bist du fertig?“ flüsterte ich Dean ins Ohr, aber immer noch so laut, dass Chantal es hören konnte.
Irgendwas musste ich tun…..wenn sie es nicht anders verstand musste ich ihr halt zeigen, dass er MIR war!
„Ja.“
„Gut.“
Ich stand auf räumte unseren Teller weg, stellte mich hinter Dean und legte ihm die Arme um die Schulter.
„Willst du dann vielleicht mitkommen?“
Meine Lippen waren nur wenige mm von seinem Ohr entfernt. Ich wartete gar nicht erst auf seine Antwort. Ich nahm seine Hand und zog ihn langsam hinter mir her.
„Ich habe noch Nachtisch.“
Dean schlang seine Arme von hinten um mich und biss mir sachte in den Hals.
„Später vielleicht.“
Plötzlich hob er mich hoch und lief in sein Zimmer….ein normaler Mensch hätte nichts mitbekommen.
„Du bist gemein.“ flüsterte er an meinen Hals und drehte mich um, so dass ich ihm in die Augen schauen konnte.
„Ich weiß gar nicht was du meinst.“ sagte ich triumphierend und fuhr mit den Fingern über seine Brust.
Er hob mich hoch und legte mich vorsichtig auf sein Bett. Sein Körper war warm und kräftig…einfach herrlich.
„Bist du jetzt zufrieden?“
„Nein.“
„Wieso nicht?“
„Weil du immer noch redest.“
Dean fing an zu lachen und küsste mich endlich. Seine Lippen waren so weich und heiß…..jedes mal stieg mein Puls in die Höhe. Mein Blut floss wie eine heiße Lava durch meine Adern und ich konnte es beinahe rauschen hören. Plötzlich stockte Dean und setzte sich hin. Er sah total fertig aus und ….verzweifelt?
„Was ist los?“
„Nichts….alles in Ordnung.“
Schweiß lief ihm von der Stirn…..er fuhr sich durchs Haar, als wollte er sich ablenken.
Vorsichtig strich ich ihm über die Stirn und Dean zuckte zusammen.
„Hey, bist du krank? Warte ich hol dir einen nassen Lappen.“
„Nein.“
Ich war schon am aufstehen, als er mich am Arm packte und zurück aufs Bett zog.
„Aber dir geht es nicht gut.“
„Bleib einfach hier okay.“
Dean legte sich hin und ich blieb bei ihm….was hatte er nur? Er nahm mich in den Arm und hielt mich fest.
„Was ist los?“
„Weißt du…manchmal ist es heftiger als sonst…“
„Was?“
„Der Blutdurst…du riechst verdammt lecker…da muss man sich halt manchmal beherrschen.“
Obwohl ich noch nicht lange in dieser Welt lebte, hatte ich keine Angst. Dean würde mir nie etwas antun….also hätte ich auch keine Angst, wenn er von mir trinken würde.
„Aber wenn du trinken musst…..wieso tust du es nicht?“
„Geht schon.“
„Aber…“
„Nichts aber.“
Er küsste mich auf den Scheitel.
„Lass uns nicht mehr davon reden okay?“
Gut, heute würden wir nicht mehr darüber reden…..aber bald! So einfach ließ ich mich nicht überzeugen. Ich löste mich aus seiner Umarmung und stand auf, um ins Badezimmer zu gehen.
„Wo willst du hin?“
Genervt verdrehte ich die Augen….also man konnte es mit dem Beschützerinstinkt auch übertreiben.(aber auch putzig oder?!)
Ohne etwas zu sagen ging ich aus seinem Zimmer. Das sollte er sich gar nicht erst angewöhnen……ich würde ihm bestimmt nicht sagen, dass ich aufs Klo musste. Ohne nachzudenken, ging ich durch den langen Flur, bis ich plötzlich gegen eine Person stieß und laut aufschrie(EBEN…war da noch NICHTS
). Meine Sinne waren zwar besser geworden, aber ich konnte sie noch nicht so einsetzte wie ich wollte.
„Wo willst du hin?“ fragte er mich lachend und hielt mich an der Hüfte fest.
„Du Arsch!“
Also wenn das so weiter ging, würde ich meinen 18. Geburtstag NICHT überleben ….und verdammt der war schon in 2 Wochen.
„Ach du Kacke.“ murmelte ich. Ich hatte wirklich meinen Geburtstag vergessen.
„Was ist los?“
„Ich werde bald 18.“
„Ja in 2 Wochen….was ist so sch…“
„DU weißt es?“ erstaunt schaute ich ihn an und grübelte nach, wann ich ihm das erzählt haben könnte.
„Klar.“
„Na super!“ zischte ich und lief weiter Richtung Toilette. Das konnte doch nicht wahr sein…ER wusste meinen Geburtstag und ICH wusste noch nicht einmal seinen. Wer war jetzt der Mann in dieser Beziehung?! Konnte nicht einmal etwas NORMAL sein? Er müsste meinen Geburtstag vergessen, ich müsste immer fragen wo er hin will.
„Oh man.“ seufzte ich und schlug mir mit der flachen Hand gegen die Stirn(ein bisschen zu feste vllt…..aua
).
„Alles okay?“ flog es durch meinen Kopf und ich musste leicht lächeln. Er war ja schon putzig.
„Ja du Nervensäge.“
Nachdem ich meinen Besuch auf der Toilette beendet hatte und zurück in Deans Zimmer kam, gingen meine Mundwinkel nach oben. Vorsichtig ging ich zu dem Bett. Er schien schon zu schliefen und sah aus wie ein…..ein Engel. So friedlich und ruhig.
„Komm jetzt.“ nuschelte er und streckte seine Hand nach mir aus.
„Schlaf weiter.“ flüsterte ich und legte mich zu ihm.
Sein Arm schlang sich um mich und blieb auf meinem Bauch liegen. Zufrieden nahm ich seine Hand in meine und schloss meine Augen.
So ein Neandertaler……
8
Die erste Woche als offizielles Pärchen, war schrecklich. Jeder starrte mich an….(und das nicht gerade nett
).
„Wann hört so was eigentlich mal auf?“ flüsterte ich über den Tisch zu Amber zu.
Sie sah sich einmal im Pausensaal um und sah aus, als würde sie mich bemitleiden(na danke
).
„Ich glaube nie.“
„Na danke. Wir haben Montag…..eine Woche geht das schon so. Ich will nicht mehr….“
„Was willst du nicht mehr?“
Dean gab mir einen Kuss und setzte sich neben mich.
„Sie will nicht beobachtet werden.“ beantwortete Marlen Deans Frage und stocherte weiter in ihrem Essen herum. Das tat sie immer bis Maik kam…(putzig
). Endlich hatte Maik es geschafft, Marlen zu gestehen, dass er sie auch SEHR mochte. Also gingen sie seid drei Tagen mit einander.
„Aber mal was anderes……..was wünscht du dir eigentlich zum Geburtstag?“
Nicht schon wieder……in vier Tagen hatte ich Geburtstag und seid ein paar Tagen, fragten mich immer wieder Leute, was ich mir wünsche(Woher wussten die das eigentlich?).
Genervt verdrehte ich die Augen.
„Nichts….und JA ich werde NICHT feiern.“
„Du musst.“ protestierte Marlen und sah mich entsetzt an.
„Wieso?“
„Ach…quatsch...du musst nicht.“ stammelte Amber vor sich hin und konzentrierte sich plötzlich auf ihr Essen.
„Leute…vergesst es. Ich habe meine Gründe wieso ich nicht feiern will…also…NEIN!“
Das stimmte sogar. Noch nie hatte ich einen Geburtstag ohne meine Eltern gefeiert…geschweige denn ohne Kiwi. Es würde nicht bringen, zu feiern, da ich mich nicht freuen könnte.
„Hey. Was gibt’s ?“
Sofort strahlte Marlen über beide Wangen und ließ endlich ihr Essen in Ruhe. Maik beugte sich zu ihr hinunter und gab ihr einen langen, süßen Kuss.(so nett kannte ich ihn gar nicht
)
„Nayla, will ihren 18. nicht feiern.“
„Wie Schneckchen? Willst du keinen Stripper oder so?“
„NEIN…will sie nicht!“ knurrte Dean, wobei Maik schon längst am lachen war. Maik fand es irre komisch, Dean mit solchen Sachen zu ärgern……aber sollte man so was bei ihm machen, konnte man froh sein, wenn man im Krankenhaus aufwachte und noch ALLE Körperteile besaß!
„Nayla, würden sie bitte mit in mein Büro kommen.“
Wir hatten gar nicht mitbekommen, dass Mr. Bui neben uns am Tisch stand. Total verwirrt, stand ich auf und folgte ihm.
„Bis später.“ rief ich ihnen noch schnell zu und verschwand.
„Setzte sie sich bitte.“
Immer noch verwirrt setzte ich mich auf einen Stuhl und starrte Mr. Buis Rücken an. Er stand an einem Fenster und schaute hinaus.
„Es ist bald soweit.“ gab er plötzlich von sich.
„Was?“
Gab es in meinem Leben eigentlich irgendwann noch mal einen Tag, an denen die Leute nicht in Rätseln sprachen….?
„Oh stimmt ja….sie wissen es nicht….wie auch…ihre Mutter…na ja.“
Wie ein Großvater, der eine Geschichte erzählen wollte, setzte er sich auf seinen großen Bürostuhl(das Alter hatte er!).
„Also, ihr 18. Geburtstag ist sehr wichtig. An diesem Tag erhalten sie die Kräfte einer Auserwählten. Sie scheinen jetzt schon sehr stark zu sein, was sehr verwunderlich ist…aber sie werden an diesem Tag ihre volle Kraft erreichen!“
„Jetzt sagen sie mir nicht, dass ich eine Feier veranstalten muss….dazu habe ich nämlich…“
„Ach nein, dass müssen sie nicht. Obwohl die meisten Auserwählten immer eine gemacht haben. Sie sollten nur wissen, dass sie vorsichtig sein sollten. An diesem Tag, werden sie ihre Kraft nicht kontrollieren können. Also passen sie auf sich auf…..und auf die Anderen!“
„Und was wollten sie noch von mir?“
„Ach ja, ich sollte ihnen sagen, dass sie doch bitte in den nächsten Tagen die Regierung besuchen sollen.“
„Na super. Danke fürs bescheid sagen.“
Er nickte mir zu und ich verließ das Büro.
„UUUUUUUNTEERICHT!!“ sang eine Fee und ich stöhnte auf. Ich hatte noch nicht mal etwas gegessen, abgesehen davon, dass ich jetzt Training hatte.
„Tolle Scheiße!“
Schnell lief ich zum Trainingsraum und zog mich um. Mittlerweile trainierte ich nicht mehr bei den Anfängern, was zur Folge hatte, dass ich oft blaue Flecken mit nach Hause nahm. Aber das Gute daran war, dass ich Dean öfters sehen konnte, da er oft die Gruppe trainierte…….was wiederum aber auch doof war, weil ich das einzigste Mädchen hier war (na ja….eine von dreien….aber die sahen nicht aus wie Mädels!!!),
was Dean nicht so toll fand.
„Hey Kleine. Lust auf Flecken?“
Jack war ein Großkotz. Klar hatte er mich den einen oder anderen blauen Flecken gemacht…aber ICH machte ihm jedes mal welche.
„Du bestimmt!“ rief ich ihm zu und fing an meine Runden zu laufen.
Seid ich das Ritual vollzogen hatte, nahm ich jeden Tag neue Kräfte wahr. Ich konnte schneller laufen und wesentlich länger durchhalten. Auch an Stärke hatte ich gewonnen! Alles war anders….ALLES!
„So Leute, stellt euch auf!“ brüllte Dean in die Halle und alle folgten dem Befehl.
Eins ist sicher……nach fast zwei Stunden Training konnte man NICHT mehr laufen! Selbst die Männer stöhnten(ha ha
).
„Kann mir einer verraten wer den Stundenplan gemacht hat? Den bring ich um.“ brummte ich in die Runde.
„Wieso?“ hechelte Jack.
„Weil derjenige den nur deswegen so gemacht hat um zu sehen wie wir die restliche Woche humpeln.“
Alle im Raum fingen an zu lachen und packten ihre Handtücher. Für heute war Schluss und wir konnten endlich alle nach Hause. Die Männer gingen in ihre Duschen und wir Mädels in unsere(auch wenn die beiden zu den Männern hätten gehen können….).
Ich duschte mich so schnell ich konnte(was schwierig war bei Muskelkater
)……ich hatte wirklich keine Lust mehr, noch länger in der Schule zu hocken. Schnell noch meine Sachen zusammen gepackt und draußen war ich.
Zehn beschissene Treppenstufen trennten mich noch von der Wiese. Wieso musste auch der Eingang so weit oben liegen?….und dann auch noch der Eingang einer TRAININGHALLE..
„Wer war so blöd?“ zischte ich und hielt mich am Geländer fest.
„Na schöne Frau, kann ich helfen?“
Dean stand unten AUF der Wiese(Doofmann
) und grinste mich an. Wieso sah der Typ nach dem Training immer noch so heiß aus? Er kam auf mich zu, doch ich hielt die Hand nach oben.
„Wie sieht das denn bitte aus, wenn ich mir von dir helfen lasse?! Ich bin doch keine Memme!!“ sagte ich bestimmt und setzte einen Fuß auf die nächste Stufe.
„Au“ jaulte ich und Dean hatte nichts besseres zu tun als zu lachen.
„Hör auf damit! Sonst ….sonst…..hau ich dich.“
„Wie denn….du kannst bestimmt noch nicht einmal den Arm heben.“
Verdammt er hatte Recht!(Klugscheißer
). Bei jedem Schritt, tat mir irgendwas weh…..
„Wieso musst du auch so ein Training machen?!“
Ich war erst auf Stufe drei(von 10
), sein Grinsen wurde immer breiter.
„Hör auf!“
Das durfte nicht sein ernst sein…….er lachte noch lauter. Sauer auf mich und auf ihn, biss ich die Zähne zusammen und ging die Treppen hinunter. Ohne ihn zu beachten, ging ich an ihm vorbei und steuerte mein Auto an.
„Du kannst ja wieder laufen.“ spottete er und lief hinter mir her,
„Lass mich in Ruhe.“
„Ach komm…..“
Er schlang seine Arme von hinten um mich und zog mich an seine Brust.
„….das war doch nur Spaß. Die Jungs können wahrscheinlich gar nicht mehr laufen.“
„Ha ha.“ grummelte ich jetzt schon gar nicht mehr so sauer. Sein Atem strich über meinen Nacken und ich bekam eine Gänsehaut.
„Du solltest übrigens demnächst kein Top mehr anziehen.“
„Hä? Wieso?“
Sachte knabberte er an meinem Ohr.
„Weil mich das sonst ablenkt.“
„Püh….Pech gehabt. Als Wächter darf man sich halt nicht ablenken lassen!“
„Aber als die Freundin eines Wächters, darf man ihn auch nicht ablenken…..weil man ja weiß das man ihn ablenkt.“
“Jetzt wirst du unlogisch.“
„Da siehst du mal, was du mit mir machst.“
Ich drehte mich um und sah ihn an, er beugte sich zu mir herunter und wir küssten uns. Jedes mal ging mein Herz schneller und ich konnte mich nur schwer beherrschen, ihm nicht einfach die Kleider vom Leib zu reißen.
„Juuuhhuuuuu…..Dean!“
Und JEDES mal funkte SIE dazwischen.
„Ich sag dir……irgendwann bringe ich sie um.“ knurrte ich und gab ihm noch einen letzten Kuss.
„Was ist los?“ fragte Dean Chantal, drehte sich aber nicht zu ihr herum. Immer noch fuhr er mit seinen Fingern durch mein Haar und fuhr mit seinen Lippen über meine Wange.
„Ich wollte mal schauen, wo du arbeitest. Ein Rundgang wäre nett.“
„Geh einfach in das eine Gebäude gerade aus, schau dir die Gänge an und lauf in ein anderes.“ brummte ich und packte meine Tasche ins Auto.
„Du bist wirklich witzig.“
„Ich muss gleich arbeiten. Also kann ich nicht….“
„…und ICH muss nach Hause. Schulaufgaben und so.“ auf keinen Fall würde ich mit Chantal einen Rundgang machen.
„Schade schade……na ja…dann schau ich mich mal alleine um. Wir sehen uns ja dann bestimmt noch mal Dean. Tschüss.“
Ohne das ich auch nur was sagen konnte, drehte sie sich um und lief auf ein Gebäude zu.
Wütend sah ich Dean an.
„Ich sag dir eins….sollte Chantal dir auch heute Abend nur EINMAL über den Weg laufen….bringe ich sie um.“
„Keine Sorge. Sehen wir uns heute Nacht?“
Nachdenklich sah ich ihn an….
„Mhhhh…..“
Dann boxte ich ihm in den Bauch.
„Doofe Frage. Komm einfach vorbei…..so und jetzt geh, sonst bekomme ICH ärger mit Maik, weil DU wieder zu spät gekommen bist.“
Wieder grinste er mich mit seinem Macholächeln an und gab mir einen Kuss.
„Wir sehn uns.“
„Bin zu Hause.“ rief ich in den Flur hinein, als ich rein kam, doch es antwortete mir keiner. Das ging schon seid ein paar Tagen so. Tanja war immer weniger zu Hause, da es im Krankenhaus anscheinend viel zu tun gab. Also ging ich in die Küche, setzte Tee auf und begann etwas zu kochen. Tanja sollte nicht nach Hause kommen und auch noch kochen müssen, sie tat sowieso schon alles für mich. Ich hatte gerade das Hühnerfleisch in die Pfanne geschmissen, als das Telefon klingelte.
„Ja hallo?“
„Hallöchen Erdbeere. Wie geht’s dir?“
„Kiwi…..“ schrie ich in den Hörer und setzt mich auf den Sessel im Wohnzimmer.
„Ja wer denn sonst? Brad Pit? Vergiss es, der ist vergeben.“
Bei diesem Wort „vergeben“ bekam ich ein schlechtes Gewissen……ich hatte ihr noch gar nichts von Dean erzählt……sie würde bestimmt total sauer sein.(tolle Freundin bin ich.)
„Also, wie geht’s dir?“ fragte sie noch mal…..
„Gut. Und dir?“
Was konnte ich ihr schon erzählen?….Von meiner Schule? NEIN….Die Regierung? NEIN….Das ich die Auserwählte bin?..NEIN…Also…was blieb da noch?
„Alles bestens. Bin immer noch mit Amy zusammen. Sie ist echt der HAMMER. Aber wie sieht es denn bei dir aus?“
„Emmm….na ja…also…ich hab einen Freund.“
„Waaas? Und wie lange schon?“
„Na ja….eine Woche. Oh Kiwi es tut mir so leid. Ich wollte dir bescheid sagen...aber….aber ich hatte so viel zu tun. Oh nein, ich bin wirklich eine miese Freundin.“
„Hey bleib ruhig. Und wie ist er…ich will ALLES wissen….aber wirklich ALLES!!“
Wenn Kiwi alles meinte, meinte sie alles. Ich beschrieb ihr Dean ausführlich, bis ich etwas komisches roch.
„Oh scheiße.“
„Was?“ fragte mich Kiwi verwundert.
Schnell lief ich in die Küche…….mist. Aus der Pfanne stieg eine schwarze stinkende Wolke….(das schöne Fleisch
).
„Ich hab das Hühnchen in der Pfanne vergessen.“ jammerte ich und stellte schnell den Herd ab.
„Ey, das du dich nicht schon selbst verbrannt hast oder so.“
Mir waren schon wirklich viele doofe Sachen passiert. Einmal hatte ich versucht ein Ei in der Mikrowelle zu braten……na ja…hatte nicht so ganz geklappt.
Kiwi und ich fingen an zu lachen……wir hatten schon so viel Mist gebaut zusammen.
„Okay, ich meld mich bald wieder okay. Ich muss jetzt erst mal den Schweinestall hier entsorgen.“
„Okay Erdbeerchen. Wir sehen uns. Ciao.“
Und schon tutete es am anderen Ende der Leitung. Ich schaute auf die Wanduhr und stöhnte. Kein Wunder, dass das Hähnchen angebrannt war….ich hatte fast 50Minuten mit Kiwi telefoniert. Das es nicht angefangen hatte zu brennen war auch schon alles.(Ich Glückspilz
)
„Verdammt ist alles in Ordnung?“
Dean sah mich von oben bis unten an, um zu schauen, ob ich verletzt war(Beschützerinstinkt
). Seid er hier das erste mal war, fragte ich mich, wie er so ohne Schlüssel herein kam….aber ich konnte so oft fragen wie ich wollte….er würde es mir nicht verraten. Noch mal schaute ich auf die Wanduhr.
„Was machst du hier….wir haben erst halb neun…..jetzt hör auf mich zu begrapschen, ich bin nicht verletzt nur das arme Hühnchen ist im Arsch.“
„Normalerweise freuen sich die Frauen, wenn der Mann früher kommt.“
„Was ist denn an uns schon normal?!“
„Stimmt nichts….normalerweise können Frauen ja auch kochen.“
„Du bist so ein Arsch.“
Er nahm mir die Pfanne aus der Hand und gab mir einen Kuss auf die Wange.
„Und trotzdem liebst du mich.“ sagte er und öffnete die Küchenschränke.
„Was suchst du?“
„Einen Topf.“
„Wofür?“
„Zum kochen….ah da ist ja einer.“
Skeptisch sah ich ihm dabei zu, wie er irgendwelche Zutaten in den Topf schüttete und verrührte.
„Du kannst kochen?“
„Japs, bin sogar gelernter Koch.“
Mit Sicherheit gab es noch jede Menge Sachen, die ich von ihm noch nicht wusste(er hatte aber auch über hundert Jahre Vorsprung
).
Nachdem er ein Gericht gekocht hatte, dessen Namen ich nie aussprechen werde….da ich es nicht kann, gingen wir in mein Zimmer.
„So und jetzt sag mir, wieso du so früh hier bist.“
„Charlie wollte mit mir tauschen. Er macht meinen Dienst und ich mache dafür seinen Dienst am Freitag.“
Freitag?…aber….da hatte ich doch Geburtstag…Natürlich wollte ich ihn nicht feiern….aber trotzdem fand ich es doof das Dean dann arbeitete.
„Ist irgendwas?“
“Quatsch. Emm…hast du schon alle Hausaufgaben?“
Er zog mich mit aufs Bett, so dass ich auf ihm landete.
„Du willst jetzt wirklich noch Hausaufgaben machen?“ flüsterte er mir ins Ohr und drehte ich so, dass ich unter ihm lag.
„Naja…..“
Weiter kam ich nicht. Sein Mund verschloss meinen und seine Zunge verführte mich dazu, den Kuss zu vertiefen. Was hatte ich mir bloß dabei gedacht, mich in ihn zu verlieben?!(richtig….ich hatte GAR NICHT gedacht
)
Seine Hand fuhr unter mein Top und mir wurde ganz warm. Langsam wanderten seine Lippen an meinen Hals und knabberten daran. Wieder ging mein Puls schneller und ich hatte Angst, dass könnte irgendwas in Dean auslösen, aber er machte weiter. Er schob mein Top nach oben und gab mir einen Kuss auf den Bauch.
„Hey das kitzelt.“ protestierte ich, auch wenn ich wusste, dass das nichts brachte.
Verräterisch schaute er mich an und senkte seine Lippen wieder auf meinen Bauch. Diesmal blies er ganz leicht auf meinen empfindlichen Bauch und ich fing an zu lachen. Mein Top rutschte immer weiter nach oben und er folgte der Spur. Langsam zog er mir mein Oberteil aus und stillte mein Lachen mit einem Kuss. Auch ihm zog ich das T- shirt aus(Gleichberechtigung!!).
Er war so warm….sachte fuhr ich seine Muskeln nach. Es war erstaunlich, wie hart und muskulös sie waren.
„Schöner BH.“ murmelte er und fuhr mit seiner Hand über den BH-Rand.
„Danke. Sonderangebot.“
Wieder wanderten seine Lippen an meinem Bauch hinunter und blieben bei meinem Hosenbund stehen.
„Hast du auch so was schönes unter der Jeans.“
„Keine Ahnung.“
„Darf ich?“ fragte er mich vorsichtig und legte seine Finger um den Gürtel. Darf er? Stellte ich mir selbst die Frage und ohne wirklich nachzudenken nickte ich.
Langsam öffnete er meinen Gürtel und zog mir die Hose aus.
„Auch schön.“ flüsterte er und küsste mein Tattoo.
„Hallo, wie wäre es mit Gleichberechtigung?!“
Er bekam ein breiten Grinsen ins Gesicht und zog sich seine Jeans aus.
„So besser?“ fragte er und beugte sich wieder über mich.
„Wesentlich.“
Ich fuhr mit meiner Zunge über seine Schulter zu seinem Hals und es hörte sich beinahe so an, als würde er schnurren……schnurren….ach herrje. Ich hatte keine Angst….ich vertraute Dean, ich wusste das er nichts machen würde, was ich nicht wollte. Er wollte gerade meinen BH auf machen, als mein Handy wild klingelte.
„Das darf doch nicht wahr sein.“ stöhnte ich und wollte schon nach meinem Handy suchen, als mich Dean aufhielt.
„Lass es einfach.“ flüsterte er und knabberte an meinem Hals weiter. Seine Hand fuhr an meinem Bauch hinab und …….
„Verdammt es klingelt immer noch.“ Zischte er und griff nach meinen Klamotten…dann warf er mir mein Handy entgegen und ging ins Badezimmer.(Der Arme
)
„Hallo?“
„Na Kleine.“
Mein Herz stockte……das konnte nicht sein….nicht er….nicht jetzt. Dean musste meine Reaktion gespürt haben, denn er kam sofort zurück in mein Zimmer(mit erregten Freund…ach herrje
).
„Was ist?“ fragte er und sah mich an.
„Was willst du?“ brummte ich ins Handy hinein und wartete auf eine Antwort.
„Willst du mir nicht die Türe aufmachen. Dann lässt es sich besser reden.“
Und schon war die Leitung tot. Das konnte doch nicht sein ernst sein?!
„Was ist los?“ fragte Dean noch mal, diesmal jedoch gereizt.
„Emm…Rob ist hier. Er…..er steht vor der Tür.“
„Und wer ist der Arsch?“
„Mein…..mein…Ex.“
Schnell zog sich Dean seine Jeans über und lief nach unten, riss die Tür auf und brüllte irgendwas von...du Wichser. So schnell ich konnte zog ich mir Hose und Top an und lief ebenfalls raus. An der Haustüre angekommen sah ich gerade noch, wie Dean mit voller Wucht in Robs Gesicht schlug. Ich hielt Dean am Arm fest und zog ihn zurück.
„Dean, lass es…Bitte.“
Wütend sah er mich an(hätte ich doch bloß meine Klappe gehalten
).
„Dieser Arsch…..“ er zeigte mit dem Finger auf Rob.
„…ist doch der…der dich so verletzt hat oder? Der, der dir weh getan hat. Dann lass mich ihm jetzt mal weh tun…..und zwar richtig.“
Rob war menschlich, was bedeutete, dass er mit Sicherheit tot sein würde, wenn Dean fertig war(vllt nicht tot aber behindert
).
„Nein….lass es. Es bringt nichts.“
Hinter Dean fing jemand an zu lachen, sofort hielt ich Dean fest…..sonst wäre alles vorbei.
„Na Kleine. Schön dich zu sehen……. Ich glaub es nicht, du hast ihn wirklich an dich heran gelassen. Kumpel…ich hab es noch nicht einmal nach einem halben Jahr geschafft.“ Prüfend sah Rob uns an…..Dean nur in Jeans und ich …..na ja…zerzaust.
„Duu….“
Wieder wollte Dean auf ihn los aber ich hielt ihn fest und zog ihn mit ins Haus.
„Bitte….er will dich nur provozieren!“
„Genau, hör auf Mutti.“ spottete Rob und stand so langsam vom Boden auf.
„Was willst du hier? Und woher weißt du, dass ich hier wohne?“
„Willst du mich nicht erst mal rein bitten?“
„NEIN.“ knurrte Dean.
„Na gut. Also…..was ich hier will….vllt über alte Zeiten sprechen. Und von deinen lieben Nachbarn weiß ich, dass du hier wohnst. Wirklich nett die alte Dame.“
Diese Plappertante. Ich hatte sie noch nie leiden können….egal was war, SIE wusste es besser und erzählte Storys, die vorne und hinten nicht stimmten. Maik war zum Beispiel nur in einem Internat, weil er ein Mädel geschwängert haben sollte…..jaja. Dabei war es ihr Sohn gewesen, der mit 18 Vater war.(Wieso machte ich mir eig. Gedanken um SIE…..ER war das Problem
!)
„Ich wohne hier in der Nähe….hab mal gedacht ich schaue vorbei. Hatte ja die Hoffnung, du wärst mittlerweile offener…..“
„Darf ich ihm JETZT eine rein hauen?“ zischte es durch meinen Schädel. Zu gerne hätte ich JA gesagt…..aber ich war definitiv zu nett, also war meine Antwort nein. Wie der Größte stand Rob auf der Wiese und grinste dämlich. Er hatte sich nicht verändert….was hatte ich bloß an ihm toll gefunden?
„Und was willst du jetzt hier?“
So langsam kam mir das alles spanisch vor…..er kreuzte hier auf…labert dumm rum….was wollte der Typ?
„Hey, Kleine…..sorry, dass ich so scheiße war. Wollt nur mal vorbei schauen. Man sieht sich also. Bye.“
Er sah sich noch einmal um, stieg dann in sein Auto und fuhr davon.
„Was für ein Freak.“
Dean war schon längst wieder im Haus, als ich immer noch vor der Haustüre stand und in die Richtung schaute, in die Rob gefahren war. Irgendwas stimmte nicht! Wieso sollte er einfach hier aufkreuzen, sich vermöbeln lassen, um dann wieder abzuhauen?
„Hast du was?“
„Nein…..nein alles in Ordnung.“ murmelte ich und machte die Haustüre zu.
Allein schon bei dem Gedanken, ich könnte Rob wiedersehen, wurde mir schlecht.
9
Wie jeden Morgen klingelte mein Wecker und wie jeden Morgen schlug ich drauf.
„Ach du scheiße.“ stöhnte ich, als ich die Trümmer vor mir liegen sah.(Na super…noch eine Weckerbeerdigung
). Heute war der Tag, der Tag, an dem ich vorsichtig sein musste…..heute war mein 18. Geburtstag. Eigentlich war alles in Ordnung…..Rob hatte ich seid dem Abend nicht mehr gesehen, die zurückbekommene Geschichtsarbeit war auch gut gewesen und meine Freunde ignorierten gekonnt meinen Geburtstag. Alles so, wie ich es mir gewünscht hatte.(W
ieso war ich dann mies drauf?)
Immer noch verschlafen ging ich ins Bad und nahm erst einmal eine Dusche. So was sollte einen schließlich wach machen(NORMALerweiße….ich war NICHT normal
).
Frisch geduscht und immer noch müde stapfte ich in die Küche, wo mich eine hippelige Tanja in die Arme schloss.
„Kleines es tut mir wirklich leid. Ich habe es versucht….wirklich. Kein Kuchen ist gebacken, nichts ist geschmückt….aber ich MUSSTE dir ein Geschenk besorgen….glaub mir, ich habe es versucht…..aber es hat nach mir gebrüllt.“
„Was hat gebrüllt?“
„Na dein Geschenk….dein Geschenk hat nach mir gebrüllt. Also hier.“
Total außer sich wirbelte sie zu dem Wohnzimmerschrank und kramte ein Päckchen hervor. Ohne Tanja wäre es echt langweilig. So jemanden musste man einfach lieben!
„Hier.“ sagte sie und strahlte übers ganze Gesicht.
„Danke.“
Es musste wirklich schrecklich für sie gewesen sein KEINEN Kuchen zu backen und NICHT zu schmücken. Vorsichtig packte ich das Geschenk aus…….meine Augen wurden immer größer.
„Aber….das….nein.“ stotterte ich vor mich hin.
„Gefällt es dir?“ fragte Tanja mich nervös.
So eine dumme Frage musste sie mir wirklich nicht stellen….klar gefiel es mir.
„Es ist…..wunderschön.“
Vorsichtig hielt ich das Armband in meiner Hand. Es war ein Bettelarmband……es waren auch schon kleine Anhängerchen daran. Sie sahen so echt und real aus. Die kleine Fee sah aus, als würde sie jeden Moment anfangen zu sprechen….sie trug ein blaues Kleidchen und besaß silberne Flügel. Das Schwert sah fast so aus wie mein Eigenes und das Herz strahlte in einem kräftigem rot.
„Danke...danke...danke.“ schrie ich fast und umarmte Tanja. Mit so was hatte ich nicht gerechnet und obwohl ich keinen Geburtstag feiern wollte, freute ich mich tierisch über das Geschenk.
Nachdem ich mit Tanja zusammen gefrühstückt hatte, musste ich mich ziemlich beeilen…..sonst würde ich zu spät zur Schule kommen.
„Hey Leute.“ rief ich ihnen zu, als ich aus meinem Wagen stieg.
„Hi. Ziemlich spät dran meine Liebe.“
Ich verdrehte die Augen und umarmte Amber zur Begrüßung. Auch Marlen, Maik, Luke, Steven, Lulu und Eric waren da. Schnell begrüßte ich alle und wir machten und auf den Weg zum Unterricht.
„Oh man….nimmt euch ein Zimmer.“ stöhnte Steven, als Lulu und Eric wieder anfingen wild herum zu knutschen(man konnte es auch übertreiben!).
Mit Jenny und Steven war es aus…….es hatte sich soviel verändert.
„Emm…wo ist eigentlich Dean?“
„Der muss arbeiten.“ antwortete mir Maik und turtelte wieder mit Marlen rum. Also manchmal konnte das einem echt auf die Nerven gehen!(Besonders dann, wenn man selbst keinen hat
)
„Und was macht ihr heute so?“
„Luke und ich wollten an den See.“
„Ich muss noch lernen.“ stöhnte Marlen.
„Training.“ murmelten Steven und Maik gleichzeitig.
„Wieso?“ fragte mich Amber misstrauisch.
Ich wusste ja selbst nicht wieso ich fragte….aber irgendwie….na ja egal.
„Ach nur so.“ nuschelte ich.
So langsam verteilten sich alle in ihre Kurse und verabschiedeten sich. Marlen und ich hatten zusammen Kraftfindung.(wie aufregend!)
Der Vormittag verlief eigentlich ganz schnell, so dass es nicht ganz so schlimm war. Wir alle hatten uns in dem Essenssaal verabredet.
„Du ich geh noch mal kurz in die Bibliothek.“
Ohne auf eine Antwort zu warten lief ich los. Es hatte echt keiner gewusst….keiner…keiner hatte mir gratuliert oder so. Wenn ich sonst etwas wollte…machte es keiner und jetzt…..jetzt schon.(war ja klar!)
Abgesehen davon, dass ich Dean vermisste(jetzt schon…ai ai ai
).
Ich wollte gerade nach einem Buch greifen, als ich hinter mir jemanden spürte. Leicht verzogen sich meine Mundwinkel nach oben.
„Du sollt nicht in meinen Kopf gehen!“
Seine starken Arme schlossen sich um meine Taille.
„Aber dann würdest du mich doch immer noch vermissen.“
„Das stimmt….ABER du würdest mich nicht ablenken.“
„So so…ich lenke dich also ab?!“ flüsterte er und wanderte mit seinen Lippen an meinem Hals endlang.
„Ja.“
Fest auf das konzentriert was ich eigentlich hier wollte, ignorierte ich seine Arme….seinen Körper….seine Wärme…und seine verdammt tolle Lippen und griff nach dem Buch.
Langsam drehte ich mich um und sah ihm in die Augen.
„Musst du heute wirklich arbeiten?“
„Klar, ich habe schließlich meine Schicht getauscht.“
Wieso war ich eigentlich traurig? Schließlich hatte ich doch allen Leuten gesagt, sie sollen meinen Geburtstag vergessen.(Frauenlogik
)Sachte gab ich ihm noch einen Kuss, um meine Enttäuschung zu vertuschen…..ich hatte es ja schließlich so gewollt….also brauchte ich gar nicht rum broddeln!
„So, die Anderen warten…kommst du mit?“ fragte ich ihn mit gaaaanz großen Hundeaugen.
„Wenn du so weiter schaust, bleiben wir hier…..da brauchen wir die Anderen dann nicht.“
Verwirrt sah ich ihn an….bis ich es verstanden hatte.
„Du bist so ein Neandertaler.“ schimpfte ich und zog ihn hinter mir her.
„Nein Süße, ich bin einfach nur scharf auf dich.“ lachte er und ich wurde knall rot(na super
).
„Was ist denn mit dir los?“ fragte mich Lulu verwirrt, als sie uns sah.
„Nichts.“ grummelte ich, was Dean nur dazu brachte, noch mehr zu lachen.
„Hey, ich will mit lachen.“ rief Maik, als er an unseren Stammtisch kam.
„Es gibt nichts zum lachen.“ schnaufte ich und ließ mich auf den Stuhl neben Steven fallen.
„Sag mal, bekommst du deine Tage?“ fragte mich Amber…..wollten die mich alle fertig machen?
„NEIN!“ knurrte ich und biss in meinen Apfel.
Dean bekam sich nicht mehr ein und setzte sich neben mich.
„Ach Süße….ist doch..“
„Halt bloß den Mund.“ schnitt ich ihm das Wort ab und aß weiter.
Alle starrten mich verwundert an und sagten nichts.(ZUM Glück!)
„Emm…na ja…habt ihr das schon von Tony gehört?“ flüsterte Lulu.
Maik, Steven, Dean, Luke und ich wurden stiller. Nicht jeder wusste bescheid….eigentlich nur die wichtigsten Leute. WIR wussten was passiert war…..
„Was soll denn sein?“ fragte Amber skeptisch und wartete auf eine Antwort.
Wie immer versuchte Lulu es dramatischer zu gestalten…sie machte eine lange Pause…seufzte ein paar mal…schaute sich noch mal im Saal um und beugte sich dann zu Amber hinüber(lächerlich
).
„Er soll in der Klapse sein.“ nuschelte sie mitleidig. Ich konnte mir ein Lachen beinahe nicht verkneifen…..ich hatte ja mit allem gerechnet…aber NICHT mit so was!
„Echt? Und wieso?“
„Keine Ahnung wieso….aber mal ehrlich…er war ja schon immer komisch gewesen….also MICH wundert das nicht!“
Immer noch schockiert über diese Nachricht lehnte sich Amber wieder gegen Luke. Die beiden waren wirklich ein süßes Pärchen.
„Wir doch auch.“ schoss es durch meinen Kopf, was Dean einen kleinen Schlag gegen die Brust einhandelte. Er wusste genau, dass er aus meinem Kopf bleiben sollte!
„Hast du ein neues Armband?“ fragte mich Marlen und riss mein Handgelenk vor ihr Gesicht.
„Emm…ja...von Tanja.“
Ich würde nie das Wort Geburtstag in den Mund nehmen….dann wüssten sie ja, dass ich daran dachte und …das ich doch feiern wollte…na ja ein wenig und..(ohh je…Gedakenalarm
).
„Schön.“
Und schon zerstach sie ihr Essen wieder. Prüfend sah ich auf mein Handy…..auch Kiwi hatte sich noch nicht gemeldet…komisch.
Der Nachmittagsunterricht kam mir ewig lang vor, deswegen wollte ich auch so schnell wie möglich aus dem Gebäude raus, als Mrs. Dany unser Sprachlehrer und entließ.
„Oh man, bin ich froh.“ stöhnte ich und Amber fing an zu lachen.
„Ach komm, so schlimm war es nicht.“ Ich verzog ein Gesicht und Amber musste schon wieder lachen.
„Fertig?“
An der Wand lehnend und Arme überkreuzt, wartete Luke ungeduldig auf Amber.
„Ich glaub, da hat es jemand eilig.“
„Oh. Wir sehn uns ja dann….tschüssi.“ Sie gab mir noch schnell einen Kuss auf die Wange und verschwand auch schon wieder. Mein Blick fiel auf die Uhr an der Wand….15Uhr. Also bis jetzt hatte sich bei mir nicht bemerkbar gemacht.(bis JETZT
).
Es gab einen lauten knall und die Uhr zerplatzte.
„Ach du scheiße.“ schrie ich und sprang einen Meter nach hinten, wobei ich gegen eine harte Brust stieß.
„Kannst du auch mal irgendwas ganz lassen?“ fragte mich Dean skeptisch und sah auf den Staubhaufen.
„Die Uhr hat dir doch gar nichts getan.“
„Toll, das weiß ich auch.“ knurrte ich und schaute mich noch mal um….gut…keine Schüler. Schnell schob ich den Staub mit dem Schuh in die Ecke und tat so, als wäre nichts passiert.(Also die Uhren heut zu Tage….schlechte Qualität!).
„Musst du nicht arbeiten?“
„Willst du mich los werden?“ fragte mich Dean und sah mich mit großen Augen an.(Doofmann
).
Plötzlich gab es einen lauten Knall.
„War ich das?“
Mit großen Augen starrte ich auf das Bild, dass gerade herunter gefallen war..(Mr. Buis Portrait….na super
)
„Quatsch wie kommst du denn darauf?!“
„Reiz mich nicht!“ knurrte ich….der nächste Knall unterstrich den Satz noch mal…nun hatte die Wand eine kleine Delle.
Ich schloss die Augen, atmete tief ein und aus….und konzentrierte mich.
„Alles ist gut!“ sagte ich mir immer und immer wieder.
„Ist wieder alles in Ordnung?“ kam es vorsichtig aus Deans Mund und ich öffnete die Augen.
„Ja…erst mal….Was ist jetzt…musst du nicht arbeiten?“
„Sorry, dass ich dich vorher noch mal sehen wollte.“
Genau dieser Satz brachte mich zum lächeln….und führte dazu, dass ich ihn küsste.
„Das wars?“
„Sorry, mehr hast du nicht verdient. Viel Spaß auf der Arbeit.“ lachte ich und drehte mich um, um zu gehen. Doch Dean wäre nicht Dean, wenn er das auf sich sitzen ließ. Er zog mich an sich und zeigte mir diesmal, wie ER küsste. Mir wurde schwindelig und meine Wangen wurden heiß.Um endlich wieder Luft zu bekommen, drückte ich mich leicht von ihm weg.
„Du musst los.“ schnaufte ich und atmete tief ein.
Dean fing an zu lachen und küsste mich schnell noch mal, bis er verschwand. Da war ich nun….alleine an meinem 18.Geburtstag. Schnell schielte ich noch mal auf mein Handy…..keine SMS…kein Anruf. Wütend über mich selber, weil ich noch mal nachgeschaut hatte(ist ja nicht so als sei ich neugierig
) steckte ich es in die Hosentasche und lief zu meinem Auto.
Zu Hause angekommen, traute ich meinen Augen nicht. Wut stieg in mir hoch….und zwar verdammt hoch!
Knall.
Der Baum neben meinem Auto hatte nun einen Ast weniger.(Mist
) Wütend stieg ich aus dem Auto.
„Hey Babe…Alles Gute.“ trällerte er und kam mit ausgebreiteten Armen auf mich zu.
„FASS. MICH. NICHT. AN!“ knurrte ich.
„Ach ich dachte du bist nicht mehr so schüchtern. Darf Mann immer noch nicht?“ fragte er gespielt schockiert und riss seine Augen dabei auf.(Penner
)
„Nein. Waschlappen dürfen mich nicht anfassen…also Finger weg.“
„Autsch.“ sagte er und hielt sich seine linke Brust.
„Was willst du?“
„Dir gratulieren.“
„Das kannst du dir sonst wo hin stecken.“ zischte ich und riss mich zusammen…..ein kaputtes Haus konnte ich im Moment NICHT gebrauchen. Immer wieder redete ich mir ein, ich müsse ruhig bleiben.
„Ach komm…was hab ich denn schlimmes gemacht?“ das meinte er nicht ernst oder?….SO doof konnte er nicht sein(obwohl……DOCH
).
„Was du gemacht hast?…..Gut ich zähle es dir mal auf. 1. Du hast mich verarscht…2. Du hast scheiße über mich erzählt und 3. wäre Kiwi nicht dazwischen gegangen…..“
Wieder ein Knall….diesmal heftiger. Hinter mir sprang ein Pflasterstein aus dem Bürgersteig und flog auf eine Mülltonne. Verwirrt sah Rob sich um und starrte dann wieder mich an. Er war so ein Arsch. Ich kann mich noch genau an den Tag erinnern…..Wir waren zwei Monate zusammen gewesen…er hatte mir immer wieder gesagt, wie toll er es fände, wenn wir miteinander schlafen würden(ist klar
)…Zusammen mit einer Jugendgruppe(hört sich kindisch an….war aber eigentlich ein Tarnname für die Eltern
) fuhren wir in die Toscana. Rob und ich wollten uns Abends an den Strand verdrücken.(ich hätte es nicht tun sollen
)….zuerst knutschten wir nur…kuschelten…aber dann fing er an, mir meine Hose auf zu machen. Ich hatte ihm gesagt, dass ich noch Zeit bräuchte…das ich Angst hatte(keine Ahnung wieso
)…er lächelte nur und meinte das wäre nicht schlimm. Diesmal packte er mich fester…zog regelrecht an meiner Hose…immer wieder sagte ich, er solle aufhören…doch er tat es nicht. Ich schlug ihn, haute ihn…doch er legte sich nur auf mich, hielt mich mit seinem Körper in Schacht und zog mich weiter aus. Kiwi musste meinen Schrei gehört haben….die lief zu uns…zerrte ihn von mir und wir liefen zurück zum Haus. Den ganzen Abend weinte ich nur. Am nächsten Tag gingen wir frühstücken, mir war immer noch schlecht bei dem Gedanken an den Abend…..plötzlich fingen manche Jungs an zu lachen….und mitten drin saß Rob. Er hatte den Jungs erzählt, dass ich so verklemmt sei, dass man auch ein Brett bumsen könne…und das er so was niemals an sich dran lassen würde.
„Babe….ich war jung…und es war nur ein Spaß.“
Mit voller Wucht schlug ich ihm ins Gesicht(plus meine Kräfte…..ein DICKES FETTES Auge!).
Mit wütenden Schritten ging ich ins Haus und knallte die Tür hinter mir zu. Ich konnte ihn jammern hören……was mein Grinsen nur noch breiter werden ließ.(HA HA
)
Ich schmiss meine Tasche in die Ecke, ging in die Küche und machte mir erst mal einen richtig schönen Beruhigungstee.(ja ich weiß…..ich Teejunkie
)
„Mist.“
Eine Tasse würde wohl jetzt ohne Henkel leben müssen.
Mit meinem Tee bewaffnet stapfte ich hoch in mein Zimmer, schaltete die Musikanlage auf volle Lautstärke und schmiss mich aufs Bett.(Zum Glück ging es nicht kaputt
).
Heute war ich einfach unberechenbar. Wieder schaute ich auf mein Handy…..nichts…..GAR NICHTS. Hatte mich Kiwi etwa vergessen?…..klasse Freundin….wirklich klasse. Mit laute Musik im Hintergrund zappelte ich wild im Bett herum……ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte. Plötzlich fiel mein Blick auf das Buch von Amber und Marlen.
„Super Idee.“ gratulierte ich mir selber und sprang vom Bett (KEIN Loch im Boden….prima
).
Zusammen mit dem Buch setzte ich mich an meinen Schreibtisch und schaltete die Musik aus……für so was brauchte man Ruhe. Ich hatte schon öfters versucht, Dinge her zu zaubern oder weg…..aber anscheinend reichte mein Talent nicht. Also ging ich nicht davon aus, dass es diesmal klappen könnte.
„Wer will denn so was?“ (langsam kommen immer mehr Selbstgespräche…..PSYCHOLOOOGE
).
Ich fand einen Zauber, der einen indischen Elefanten her zaubern sollte…….so was idiotisches……idiotisch genug, um es auszuprobieren. Der Spruch war schnell aufgesagt und passiert war nichts. Dieses Buch war wahrscheinlich die reinste verarsche! Doch trotzdem suchte ich weiter nach Sprüchen………..bis ich etwas knacken hörte. Mein Gehör war besser als früher, also versuchte ich herauszufinden von wo das Geräusch kam.
Garten.
War Rob doch noch nicht gegangen? Schnell schloss ich das Buch, stellte es ins Regal und sah mich nach meinen Schwert um. Von meinem Balkon aus, konnte ich prima den Garten sehen…….wenn das nicht Glück heißt. Leise öffnete ich die Balkontür und schaute hinaus….nichts….ich ging ein paar Schritte weiter. Doch alles was ich sah waren die Bäume, ein Elefant, die Blumen und…….MOMENT!
„Ach du heilige Scheiße!“ schrie ich und lief erst mal wieder in mein Zimmer zurück. Ich stieß an eine harte Brust und schrie wieder(was denken bloß die Nachbarn von mir
).
Mit meinem Schwert bewaffnet drehte ich mich um und….es war NICHT Rob.
„Hey, ich wusste ja gar nicht, dass wir Beziehungsprobleme haben.“ spottete Dean und lächelte mich mit seinem schiefen Lächeln an.
Erleichtert ließ ich das Schwert sinken und atmete einmal tief ein und aus.
„Wieso hast du so geschrieen?“ fragte er mich und kam auf mich zu.
Blitzschnell schloss ich die Balkontür und zeigte wild in die Gegend.
„Ich …..also….ich meine…..das kann passieren….aber…na ja…..Elefant.“
„Was?“
„Elefant!“ …hörte er mir etwa nicht zu?(Blödmann
)
„Wie Elefant?“
Dean sah leicht verwirrt aus(MINIMAL…..).
„Mensch Dean hör mir doch ma zu….da draußen ist ein ELEFANT!“
„Wenn du ganze Sätze sprechen würdest, KÖNNTE man dir auch zuhören!“ grummelte er und schaute hinaus. Mensch er wusste doch genau, dass ich nuschelte, wenn ich aufgeregt war….(Männer
)
„Na dann zeig mir mal wo dein Elefant ist.“
Wieso hörte er sich nicht so an, als würde er mir glauben?……..
Wütend über ihn, weil er mir nicht glaubte und über mich, da ich die ganze Situation herbei gezaubert hatte, knallte ich die Balkontür auf und zeigte auf den Garten.
„DA!“ knurrte ich und sah Dean böse an.
Mit einem breiten Lächeln ging Dean hinaus…….wieder herein kam er mit offenem Mund und weit aufgerissenen Augen.
„Ach du Scheiße, du hast einen Elefanten.“ stöhnte er und sah mich an.
„Ich hab dir doch gesagt das ich einen Elefanten im Garten hab…….wer konnte denn auch ahnen, dass der Zauber klappt.“
„Nayla, so was ist logisch. Du bist heute mächtiger…stärker….!“
Wieder ging er hinaus und sah den großen grauen Klops an.
„Mach ihn wieder weg.“ befahl er mir, sofort biss ich nervös auf meiner Unterlippe herum.
„Jetzt sag mir nicht, dass du keinen Gegenzauber hast?!“
„Doch schon…..irgendwo…im Buch.“
„Das ist nicht dein Ernst oder?…..Na klasse.“ seufzte er und ging zum Bücherregal. Schnell fand er das Buch, breitete es auf dem Schreibtisch aus und suchte. Vorsichtig ging ich auf ihn zu und schlang meine Arme um ihn.
„Du bist aber jetzt nicht böse oder?“ flüsterte ich ganz leise, aus Angst er könnte doch sauer sein.
Ich konnte nur ein tiefes seufzen hören, bevor er sich umdrehte und mich in seine Arme schloss.
„Dumme Frage oder?! So was geht bei dir gar nicht!“ seufzte er wieder und küsste mich.
Froh über DIESE Reaktion fing ich breit an zu grinsen.(Glück gehabt!)
„So und jetzt suchen wir einen Rückkehrzauber!“
Während Dean im Buch suchte, schaute ich mir noch mal dieses rieeeeeesen Vieh an. Wenn man genauer hin sah, war es ja schon irgendwie putzig.(auch wenn nicht mit ihm kuscheln konnte…oder?)
Innerlich überlegte ich mir schon einen Namen….Fritz kam in die engere Auswahl, da mich Fritz an einen Nachbar von früher erinnerte, der auch da war, obwohl ihn keiner wollte (armer Fritz
).
„Hab einen.“ rief Dean plötzlich und kam mit dem Buch zum Balkon.
„Können wir ihn nicht behalten?“
„NEIN!“
„Bitte, er ist doch so süß.“ jammerte ich und versuchte mich mit einem Hundeblick(hatte noch nie funktioniert!).
„Nein! Also, sprich den Spruch auf…LOS!“ sagte Dean bestimmt und hielt mir das Buch vor die Nase.
Seufzend nahm ich es in die Hand und sah noch mal nach Fritz.
„Leb wohl Fritz….warst ein Süßer.“
„Fritz?“
Bevor ich den Spruch aufsagte, sah ich Dean noch einmal böse an.(er war schuld, dass Fritz weg musste…)
„Was ist denn jetzt los?“ fragte Dean verwirrt, nachdem ich wütend das Buch zusammen geklappt hatte und die Balkontür zuknallte.
„NICHTS!“ zischte ich und setzte mich trotzig auf mein Bett.
Also verstehen tat ich mich selber nicht.
„Und wieso siehst du dann aus wie ein trotziges Kleinkind?“ belustigt sah mich Dean an.
KNALL!
Vorsichtig sah ich die Decke an(bloß nicht zu schnell bewegen….sonst geht noch mehr kaputt
)
„Toll gemacht! Idiot!“
„Wieso bin ICH denn jetzt der Idiot? Wer hat denn ein Loch in die Decke gemacht?!“
„Ich, aber nur weil DU mich gereizt hast!“ schrie ich jetzt und sah ihn wütend an.
Musste man Männern wirklich alles erklären?….
Schmunzelnd kam Dean auf mich zu und setzte sich neben mich aufs Bett, natürlich nachdem ich das Loch wieder zu gemacht hatte.
„Geh weg.“ zischte ich jetzt schon ein wenig weniger wütend. Wieso musste der Typ mich denn auch immer so beruhigen?(So eine Scheiße!)
Wieder fiel mein Blick auf mein Handy…und wieder sah ich, dass ich keine Nachricht hatte(tolle beste Freundin
)
„Komm!“ sagte Dean plötzlich und zog mich hinter sich her(Macho
).
„Wie komm? Bin ich dein Hündchen oder was?!“
„Wenn du auf Rollenspiele stehst.“ erwiderte er und grinste triumphierend.(NEIN…..ich würde jetzt NICHT rot werden
!!!)
„Du bist ja ganz rot.“ flüsterte er dann noch (SUPER!!!)
und gab mir einen Kuss.
„Du bist so ein Arsch, womit hab ich das bitte verdient?“
Doch obwohl er ein Arsch war folgte ich ihm und ignorierte das ziehen bei meinem Tattoo(man möchte noch mal betonen…..UNGEWOLLT!!).
„Alles in Ordnung?“ prüfend sah mich Dean an und strich über meine Wange.
„Ja ja. Also, wo willst du hin? Du musst doch arbeiten!“
„Ich hab Pause.“
Mehr gab er nicht von sich, stattdessen zog er mich weiter hinter sich her und führte mich zu seiner Maschine.
„Ne…dass kannst du vergessen. Du weißt das ich dein Motorrad nicht leiden kann…..noch weniger jedoch dein Fahrstil.“
Er zog mich zu sich und legte seinen Mund auf meinen. Ich bekam gar nicht mit, wie er mir die Jacke anzog und den Helm holte (seine verdammten Lippen…..konnte man so was nicht wegsperren?!)
„Du Ratte.“ knurrte ich und biss ihm in die Lippe.
„Ich weiß.“
Schnell hatte er mich auf sein „Baby“ gehoben und mir den Helm aufgesetzt. So schnell wie er das getan hatte, hätte ein normaler Mensch es gar nicht gesehen.
Also ließ ich es über mich ergehen und schloss einfach die Augen, als er los fuhr. Diese Raserei musste ich mir ja nicht auch noch anschauen.
„Alles okay?“ fuhr es durch mein Kopf.
„Ja. Aber ich will langsam wieder auf den Boden.“ jammerte ich was nur dazu führte, dass ich in meinem Kopf ein lautes Lachen hatte.
„So mein Klammeräffchen. Wir sind da.“
„Du bist doof.“
Schnell löste ich meine Arme von ihm und öffnete die Augen. Das einzigste was ich sehen konnte war…….eine Hütte.
„Emm….wo sind wir?“
Ohne etwas zu sagen ging Dean voraus und lief auf die Hütte zu.(Was sollte das schon wieder?)
“Kommst du?“ prüfend sah er mich an und lächelte, als er mein verwirrtes Gesicht sah.
„Dean ich habe jetzt echt keine Lust auf irgendeinen Scheiß, also was ist das und wo sind wir?“
Obwohl ich mir alle Mühe gab, böse und dominant zu klingen (ein Versuch ist es ja Wert
), bekam ich keine Antwort. Stattdessen lief er blitz schnell auf mich zu, schmiss mich über seine Schultern und trug mich zur Hütte. (Scheiß Fähigkeiten!)
Ich zuckte kurz zusammen, als das Tattoo wieder anfing zu brennen. Schnell ließ mich Dean herunter und sah mich besorgt an. Seine Hand streichelte sanft meine Wange.(negative Einstellung= Weg!)
„Was ist los Süße?“ seufzte er und durchbohrte mich mit seinen wunderschönen Augen.
„Nichts.“
Das meine Wangen rot wurden wusste ich, denn ich konnte ihn einfach nicht anlügen. Wie auch?….Er konnte meine Gedanken lesen und meine Gefühle auch spüren. (Nochmals…..scheiß Fähigkeiten
)
Er hob mein Kinn hoch, so dass ich gezwungen war, ihm in die Augen zu schauen.
„Was ist los?“ fragte er noch mal.
„Es…..na ja…es ist nichts schlimmes.“ stammelte ich….es war mir peinlich. Wieso wusste ich nicht. Aber ich hatte das Gefühl, dass ich schwach sei, sobald ich es aussprechen würde.
Doch als ich in Deans Augen sah, konnte ich sehen, dass er mich nie für schwach halten würde. Also holte ich noch mal tief Luft und fing an zu reden.
„Mein Tattoo brennt in den letzten Tagen höllisch und juckt. Abgesehen davon, dass irgendwas mit meinen Kräften los ist. Sie spinnen…….sie wollen einfach nicht so wie ich es will. Es ist einfach scheiße! Definitiv scheiße!! Und….“
„Und?“
Genau das war es, was ich nicht wollte. Sobald ich nämlich mit Dean redete erzählte ich ihm alles….einfach ALLES. Egal ob ich es wollte oder nicht. Ich wollte ihm nicht sagen, dass ich in letzter Zeit immer wieder den Drang hatte, mich einfach auf ihn zu schmeißen und irgendwelche unanständige Dinge zu machen …….so was ist doch KRANK(PSYCHOLOGE!!!!!).
Aber eins war sicher……über die Stimmen würde ich NICHT reden.
„Naja……du hast verdammtes Glück, dass ich mich so beherrschen kann.“ schnaupte ich ihn an und sah wie verwirrt er war.
„Wie jetzt?“
„Wenn ich keine Beherrschung hätte, dann würde ich dich jeden Tag anspringen und Dinge machen, die man nicht so macht. SO SIEHTS AUS!“
Erst jetzt merkte ich, dass ich ihn anschrie. Noch so eine Nebenwirkung von dem Tattoo. Meine Gefühle spielten verrückt.(Als wäre ich nicht schon verrückt genug.)
Ich traute mich schon gar nicht, ihn anzusehen, weil ich mich schämte…….seelisch machte ich mich schon auf einen Streit bereit, doch komischerweise nahm mich Dean einfach in den Arm und strich beruhigend über meinen Rücken.
„Es tut mir leid!“ flüsterte er und küsste meine Stirn.
„Wieso tut es DIR leid? Du hast doch gar nichts gemacht!“ Jetzt heulte ich (Wechseljahre???)
„Doch meine Süße…….aber ich finde eine Lösung.“
„Es tut mir leid.“ heulte ich immer noch und vergrub mein Gesicht.
Vorsichtig strich er über meine Wange und strich meine Tränen weg.
„Danke.“ flüsterte ich und gab ihm einen Kuss.
„Danke das du da bist.“
Sein Blick sah traurig aus, aber er lächelte trotzdem. Irgendwas war wieder nicht in Ordnung.
Er nahm meine Hand und wir beide gingen zur Hütte. Es war mir jetzt egal, wieso wir hier waren und was ich hier machen sollte. Kurz vor der hielt er mir die Augen zu und ich konnte hören, wie er die Tür öffnete.
„Was soll das denn schon wieder?“
„Keine Ahnung.“ stöhnte eine weibliche Stimme.
Moment mal, DAS war nicht Dean gewesen. Aber…..diese Stimme kannte ich doch.
Schnell riss ich die Hände weg und riss meine Augen auf. Woraufhin ich auch gleich anfing zu schreien.
„Kiwi.“ schrie ich und sprang sie förmlich an.
Wir beide hüpften in der Gegend rum wie kleine Kinder und riefen immer wieder unsere Namen, so als könnten wir das alles nicht glauben.
Das ging eine ganze Zeit so bis Amy kam und mich mit einem Killerblick töten wollte.
„Hi.“
„Hi.“ nuschelte ich zurück und gab ihr meine Hand.(Mannsweib…….na ja nicht wirklich
).
Plötzlich umklammerten mich von hinten zwei starke Arme.
„Überraschung.“ hauchte er mir fast ins Ohr und gab mir einen Kuss.
Auch alle anderen waren da…..Tanja, Maik, Marlen, Eric, Steven, Lulu, Amber, Luke….und…
„Ach du scheiße.“ stöhnte ich auf.
„Sie war einfach da.“ antwortete Amber mir, die meinen Blick anscheinend gesehen hatte.
Doch wieso sollte ich mich von so einer dummen Kuh, namens Chantal, ärgern lassen.
„Wie bist du hier her gekommen?“ widmete ich mich nun wieder Kiwi und sah sie verwundernd an.
„Dein Freund, hat uns angerufen und eingeladen. Er hat sich um alles gekümmert.“
Dann flüsterte sie mir noch ins Ohr.
“Bei dem könnte man ja fast wieder hetero werden.“ lachend zwinkerte sie mir zu und umarmte mich.
„So, jetzt erst mal HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH.“
Und dann kamen auch alle anderen. Sie quetschten mich zusammen und benutzten immer wieder den gleichen Satz.(mit der einen oder anderen Abweichung
). Als ich dachte, sie seien endlich fertig kamen sie auch schon wieder und jeder gab mir ein Geschenk. Meine Gefühle spielten wieder so verrückt, dass ich anfing zu flennen.(na toll!)
Erst jetzt konnte ich mir die Hütte genauer ansehen. Mein Blick fiel auf die vielen Lichterketten, die ein angenehmes Licht zauberten und auf die Blumen, die liebevoll in Vasen an der Wand hingen. Doch was mich ganz verzauberte, war das Wasserspiel an der Decke. Es sah aus, als wäre über uns eine Wasserdecke, die in verschiedenen Farben beleuchtet wurde. Wie ein Regenbogen schimmerte er und zog leichte Wellen. Wie vom Blitz getroffen lief ich zu Dean.
„Mach das weg!“ zischte ich ihn an.
„Was weg?“
„Das da oben.“
Langsam erfüllte mich die Panik……gleich würde alles vorbei sein.
„Wieso denn?“
„WIESO? Weil Kiwi, das sehen könnte…also MACH DAS WEG!“
Breit grinsend nahm er mich in den Arm und zeigte nach oben.
„DAS…..ist für Kiwi eine Hightech Beleuchtung. Nichts weiter.“
Ein dicker fetter Stein fiel mir von den Schultern. Erleichtert atmete ich ein.
„Tut es immer noch weh?“
„Ja, aber ich merk es gar nicht mehr.“
Er wusste, dass es nicht stimmte. Aber er nickte nur.
„Hey Nayla, komm mal rüber.“ rief mir Lulu zu, die am Büffet stand.
Kurz sah ich Dean noch mal an und lief dann zu Lulu rüber. Nachdem ich wusste, dass sie nie wirklich mit Dean zusammen war, konnte ich sie auch wieder leiden(so halb…schließlich hat sie ihn geküsst
).
„Wust ich’s doch, dass das Geburtstagskind am Büffet steht.“
Das Chantal das negativ meinte, wusste ich………SIE WAR NEGATIV!!!
„Und ich wusste das du DAS anziehen würdest.“ gab ich ihr zurück und zeigte auf ihr Oberteil.(nuttig….ganz klar!)
„Danke für das Kompliment! Und wie alt sind wir geworden?“
„Wenn du lesen könntest wüsstest du es….aber ich habe ein Herz für dumme Leute. Schau mal, dahinten das Schild…wenn du so eine Zahl siehst, dann heißt das 18. Weißt du jetzt selber wie alt ich bin oder muss ich da auch noch helfen?“
Lulu sah mich mit großen Augen an.
„Hat Eric gerufen?…Ich glaube schon. Bis gleich.“ nuschelte sie schnell und lief davon (Angsthase.)
„18…so so. Ich dachte 13. Aber na ja, so kann man sich täuschen. Das tut mir leid für dich…..ist nicht so toll wenn man nicht voll entwickelt ist.“
„Ja ich hab schon gehört, dass du dieses Problem auch hast. Aber glaub mir, auch für kleine Brüste gibt es mittlerweile Mittelchen.“
Nicht mehr lange und die Hütte würde in Flammen stehen. Meine Kräfte waren einfach im Moment zu unberechenbar.(Aber ich kann doch nicht einfach weg laufen!)
Ich konnte spüren, wie sich meine Hände plötzlich aufheizten.
„Amber?“ rief ich schnell und sah mich um.
Sie sah mich an und wusste direkt was los war.
„Draußen rechts.“
„Danke.“ rief ich ihr noch zu während ich nach draußen lief.
Ich fand einen Felsen…super. Schnell lief ich dahinter, so dass man mich von der Hütte aus nicht sehen konnte und streckte meine Hände aus, bis sie den Felsen fast berührten.
Sofort schoss ein dicker Feuerstrahl aus meinen Fingern heraus und bohrte sich ein Loch in den Felsen.
Total erschöpft und vor Schmerzen ließ ich mich auf den Boden gleiten. Mein Tattoo brannte wie Hölle und meine Arme fühlten sich an wie Blei.(ich betone es noch mal…..SCHEIß FÄHIGKEITEN
)
Kurz darauf hörte ich, wie die Hüttentür aufging und Dean mit Chantal nach draußen ging.(Naja Dean ging und Chantal wurde gezogen
)
„Du kannst verdammtes Glück haben, dass Menschen unter uns sind. Sonst…..“ knurrte Dean.
„Ich konnte doch nicht ahnen, dass sie….“
Langsam stand ich auf und ging auf die beiden zu.
„Lass sie, sie tut mir leid!“ schnaufte ich.
Ohne weiter auf Chantal zu achten kam Dean auf mich zu und hielt mich fest.
„Du bist verdammt noch mal zu weit gegangen!“
Selbst ich hatte Angst vor seinem Blick. Und Chantal schien es auch nicht toll zu finden….sie sah eher traurig aus und verletzt. Sie schien ihr wirklich zu mögen, wenn nicht sogar zu lieben.
„Und wehe DU machst dir jetzt Vorwürfe.“
Schnell sah ich weg……ich hatte ihr schließlich Dean weg genommen…das ist doch nicht nett.
Plötzlich war Chantal verschwunden und ich stand mit Dean alleine vor der Hütte. Er sah mich von oben bis unten an und prüfte ob ich in Ordnung war.
„Jetzt hör auf mit dem begrapsche. Es ist alles gut. Lass uns rein gehen, die Anderen warten bestimmt schon.“
Ich spürte wie er versuchte in meinen Kopf zu kommen, aber ich schloss ihn aus…….er würde es sonst wissen.(Das Tattoo tat scheiß weh!)
„Hey, wo warst du?“
Ich wollte schon antworten, als mich Kiwi plötzlich komisch ansah und dümmlich grinste.
„Und wieso bist du mit Dean draußen?…..und schwitzt?“
Dean fing laut an zu lachen, ich wurde rot und Kiwi ging mit einem „jaja“ und einem dümmlichen grinsen wieder zu ihrer Freundin.
„Das darf doch wohl nicht wahr sein.“ gab ich genervt von mir und schnappte mir ein Glas Wasser.
Die Stimmung wurde immer besser und Chantal ließ sich nicht mehr blicken. Irgendwann bemerkte ich, dass Maik und Dean fehlten. Mittlerweile wusste ich, dass Dean gar nicht arbeiten musste und alle nur gelogen hatten, um die Feier zu planen. Also wusste ich, dass Dean und Maik wegen der Arbeit weg waren. Ich wollte gerade raus gehen, als ich sie mit einander reden hörte.
„Und was willst du jetzt machen? Du musst es ihr sagen!“
„Was soll ich ihr denn sagen, es ist doch nur eine dumme Sage. Mehr ist es doch nicht.“
„Ja aber bis jetzt passt alles. Und wenn du nicht bald etwas unternimmst, wird es heftig.“
“Und wenn ich es mach und es nicht stimmt? Dann ist sie ihr Leben lang gebunden. Sie soll sich nicht gezwungen fühlen oder eingeschränkt.“
Schon wieder Geheimnisse. Wieso konnte das nicht endlich aufhören?
„Sie ist stark genug. Wieso sollte es also helfen?“
„Hey Nayla.“ rief Tanja hinter mir. Erschrocken zuckte ich zusammen und sah sie an.
„In drei Minuten ist es zwölf. Da bekommst du mein Geschenk. Also beweg deinen Hintern mal schön hierher.“
Dean stand jetzt neben mir und auch Maik. Böse sah ich sie beide an und ging auf Tanja zu.
„Nayla ich…..“ er hielt mich am Arm fest doch ich riss mich los.
„Lass mich Dean.“
Auch Maik sah aus, als hätte er Schuldgefühle. Beide wussten, dass ich Geheimnisse hasste, besonders dann, wenn es um mein Leben ging.
Ich schluckte meine Wut herunter und meine Schmerzen versuchte ich zu ignorieren.
Tanja hatte in der Mitte des Raumes einen Stuhl hingestellt, auf dem ich mich setzten sollte.(Wollten die mich jetzt hoch heben?)
Seufzend setzte ich mich hin. Der Schmerz wurde von Sekunde zu Sekunde immer heftiger.
Mein Körper fühlte sich an, als würde er gleich zerreisen, das Blut schien zu kochen und irgendwas wollte aus dem Tattoo.
„So noch zehn Sekunden.“ rief jemand. Ich wusste nicht wer. Alles war wie benebelt, als wäre ich nicht mehr bei ihnen.
„Zehn ….Neun…..“
Langsam war der Schmerz unerträglich……trotzdem riss ich mich zusammen.
„Vier….Drei….“
Mir wurde schwarz vor Augen, mein Bauch zog sich immer wieder zusammen…..es war so heiß.
„Zwei….Eins…..“
Ich schrie…schrie um mein Leben. Es fühlte sich an, als würde ich in der Mitte zereisen…….Irgendwelche Stimmen riefen meinen Namen, schrieen vor Panik, doch ich kam nicht an sie heran, hörte nur die Stimmen, die mir immer wieder sagten, ich solle aufgeben, solle endlich aufhören. Aber ich wollte nicht……ich konnte doch nicht alle einfach alleine lassen, jetzt wo ich wusste, dass ich die Auserwählte war.
Immer wieder schrie ich, nicht wegen den Schmerzen…..sondern will ich bei ihnen bleiben wollte, mich nicht einfach so den bösen und grauenvollen Stimmen hingeben wollte.
„Halte durch.“ flehte mich die schönste Stimme an, die ich je kennen gelernt hatte…..bzw. kennen lern durfte.
10
In meinem Körper fand ein Krieg statt….ein Krieg zwischen den Stimmen und meiner Stimme. Sie wollten mich gebrochen sehen, wollten, dass ich aufgab(wenn ich nicht lache
)….wie hätte ich meine Freunde, meine Familie und meine Liebe verlassen können…..wie?!
„Halte durch meine Schöne.“ flüsterte er mir immer wieder ins Ohr und ich konnte eine heiße Träne spüren, die seine wunderschönen Augen verließ.
Wie gern hätte ich die Augen geöffnet und ihm gesagt, dass alles wieder gut würde……aber es ging nicht. Es fühlte sich an, als würden Steine auf meinen Augenliedern liegen(dummes Beispiel
).
„Sie ist zu schwach.“
Ich wusste das es Luke war, seine Stimme war wie immer hart und kontrolliert. Das er mich als schwach bezeichnete machte mich wütend…wie konnte er.
„NEIN! Nenne sie niemals zu schwach…NIE.“ drohte ihm Dean und ich spürte wie er sich zusammen riss. Noch nicht einmal ein Lächeln bekam ich hin…..ein Lächeln darüber, dass er mich verteidigte und mich für stark hielt.
Wieder konnte ich hören, wie die Tür geöffnet wurde…..wie schon seid Ewigkeiten.
„Und?“ Ambers Stimme klang so traurig und auch leicht verzweifelnd.
„Habt ihr was gefunden?“ Dean hatte nicht auf die Frage geantwortet…….was suchten sie?
„Dean….du weißt ganz genau, was zu tun ist.“
Wieder war es Luke…..er wusste anscheinend mehr als ich(na super
).
Ein leichtes Knurren kam aus Deans Kehle und verschwand auch wieder. Die Tür schloss sie wieder….öffnete sich kurze Zeit wieder…so ging das die ganze Zeit. Leute kamen und gingen, doch der höllische Schmerz in mir blieb(hätte mich auch gewundert
).
Meine Lippen bebten, ich hatte schon oft an diesem Tag geschrieen, oder waren es schon mehrere Tage?! Doch diesmal wollte ich nicht schreien, ich wusste wie weh es den anderen tat, mich so zu sehen. Es kostete mich alle Kraft, den Schmerz zu unterdrücken, so dass mein Körper anfing zu zittern…….doch das war egal. Das einzigste was ich wollte war, dass die Stimmen weg blieben….ich würde mich von ihnen bestimmt nicht in die Dunkelheit ziehen lassen!
Sanft strich er mit seiner Hand meinen Arm entlang und flüsterte mir beruhigende Worte zu. Krampfhaft versuchte ich meinen Arm zu bewegen…er musste wissen, dass ich noch da war!
Ich ignorierte das Feuer in meinen Adern und schaffte es den Arm leicht zu bewegen.
„Nayla?“
Wie grässlich sich seine Stimme anhörte…..so traurig und……irgendwie….Schuldbewusst.
„Hör……hör auf.“ stammelte ich.
Meine Stimme war mir selbst fremd, doch ich genoss es, endlich zu reden.
„Was?“
„Deine..de…deine Stimme….nicht traurig.“
Sanft fuhr seine Hand über meine Stirn und ich versuchte meine Augen zu öffnen. Dean nahm meine Hand in seine und gab ihr einen Kuss. Seine kühle Haut war so erholend für meine.
Am liebsten hätte ich mich in ihn hinein gekuschelt nur um die Kälte zu spüren.
„Was…..was passiert mit mir?“
Wieso geschieh das alles? Und was wollten die Stimmen?
Stille. Wieso antwortete er nicht?
„Alles wird gut!“
Wieder durchzog mich dieser Schmerz, diesmal konnte ich es nicht unterdrücken und schrie. Auch die Stimmen wurden lauter…..immer und immer lauter.
Ich musste es ihm sagen.
„Mach die Stimmen weg...bitte.“ wimmelte ich und verlor Tränen.
Sein Griff wurde fester und er sah mich verwirrt an.
„Welche Stimmen?“
Deans ganzer Körper war angespannt und er sah zu Luke, der immer noch im Zimmer war.
„Die…in meinem Kopf….mach sie weg..“
„Was….“
„Ich hab so was schon geahnt.“
Luke stand jetzt neben Dean und sah mich an. Sein Gesicht sah angespannt aus und sein Blick nachdenklich.
„WAS hast du GEAHNT?“
Der Zorn in Deans Stimme war nicht zu überhören. Ich konnte spüren wie er sich beherrschen musste, um Luke nicht gleich zu killen(hoffentlich schaffte er das
).
„Er versucht sie von innen zu zerstören. Und ich denke er hat die ganze Zeit auf diesen Moment gewartet. Er muss gewusst haben, dass du…..“
„Was kann ich machen?“
„Nur das eine!“
„Du weißt dass das nicht geht.“
„Wenn du sie retten willst, musst du es tun!“
Hatten sie mich grad etwa wirklich ignoriert?!(Männer
)
„Ich….bin….no….da!“ stammelte ich leicht gereizt.(Scheiß drauf, dass ich Schmerzen hatte…..ICH war gereizt!).
„Es tut mir leid.“ sagte Dean sanft, gab mir einen Kuss auf die Stirn und verschwand.
Er hatte Glück, dass ich mich nicht bewegen konnte, sonst hätte ich ihm eine ziemliche Ohrfeige gegeben!!
„Du hast wirklich ihre Gene.“ lächelte Luke und setzte sich auf mein Bett.
Er nahm meine Hand und schloss die Augen, er schien etwas zu murmeln, doch ich verstand es nicht.
„Was….was….“
„Ich habe nur deine Nerven ein wenig betäubt, damit deine Schmerzen nicht all zu stark sind.“
„Was ist los mit mir?“
„Das weiß leider keiner so genau. Doch ich gehe davon aus, dass das Böse sich in deinem Körper einnisten will, um dich zu holen. Normalerweise hättest du an deinem 18. Geburtstag die volle Macht der Auserwählten bekommen sollen, doch sie steckt fest…. kann nicht heraus.“
„Das Tattoo.“
Es juckte tierisch und brannte. Am liebsten hätte ich es herausgeschnitten oder sonst irgendwas, nur damit es verschwindet.
Luke nickte nur auf meine Antwort hin.
„Schlaf jetzt ein wenig, dein Körper muss sich erholen, genauso wie dein Geist.“
Sofort schlossen sich meine Augen………Dreckskerl!
„Nayla…..Naaylaa…..!“
„Mum?“
„Wach auf mein Schatz.“
Vorsichtig öffnete ich meine Augen und sah wie meine Mum sich auf mein Bett setzte.
„Du musst vorsichtig sein und sei stark! Aber vor allem schaue dir die Leute genau an Nayla….verstehst du …GENAU!“
„Was…wieso?“
Doch so schnell sie gekommen war, so schnell war sie wieder verschwunden.
Im selbem Moment spürte ich wieder diesen Schmerz in mir. Mein ganzer Körper verkrampfte sich……
„Nayla?“
Am liebsten hätte ich aufgestöhnt, aber selbst das konnte ich nicht.
„Bist du wach?“
„Ja verdammt.“ zischte ich und sah Chantal böse an.
Sie sah mich kurz an…straffte dann ihre Schultern und lief auf mein Bett zu.
„Ich kann dir helfen!“
Prüfend sah ich sie an und überlegte was sie sich jetzt schon wieder ausgedacht haben könnte(wollte sie die Situation etwa ausnutzen…..Schlampe).
„Wie?“
„Mein Blut…. ich habe gehört das dir Vampirblut fehlt…und ich bin einer.“
„Was soll das bringen?“
„Ich weiß es nicht, aber ich habe gehört wie Luke und Dean darüber gestritten haben. Und wenn er dir seins nicht geben will…….bleibe wohl nur noch ich übrig.“
Ein kleiner Stich machte sich in meinem Herzen bemerkbar….wieso wollte er mir sein Blut nicht geben?! Wollte er nicht, dass sein Blut in mir war?…Liebte er mich doch nicht so wie...wie ich ihn?(Herzlich Willkommen Gedankenparade)
„Also….willst du es?“
Was konnte schon passieren….schlimmer ging es nicht mehr!
„Ja.“
Sie kam gerade näher, als ich Dean die Treppe hinaufkommen hörte. Schnell streckte sie mir ihr Handgelenk entgegen und ich biss einfach zu. Ich wusste nicht wie so was funktionierte, aber in Filmen zeigten sie so einen scheiß ja immer wieder und mein Instinkt schien mich einfach zu leiten.
„Nay…..Verdammt!“ knurrte Dean und ballte seine Fäuste.
Ihr Blut floss in meinen Mund, zuerst wollte ich ihr Blut nicht schlucken…allein die Vorstellung IHR Blut in meinem Körper zu haben...(Hoffentlich kotz ich nicht)
Nach ein paar Schlücken lies ich von ihr ab.
„Raus!“ brüllte Dean Chantal an und sofort verschwand sie.(na toll und ich bin ins Bett gefesselt…super)
„Jetzt reg dich bloß nicht auf.“ rief ich ihm schon zu, bevor er nur an mein Bett gelangen konnte.
„Was soll ich…mich nicht aufregen?! Weißt du eigentlich was du da gerade gemacht hast?“
„Ja ich habe das Blut von Chantal getrunken weil du nicht wolltest, dass ich DEINS trinke.“
Er musste meine Traurigkeit in meiner Stimme gehört haben, denn sein Gesichtsausdruck wurde sanfter.(shit)
Langsam setzte er sich auf das Bett und strich mir über meinen Arm. Erst jetzt spürte ich das Blut in mir. Ich konnte spüren, wie es sich in meinen Adern ausbreitete und mir neue Kraft schenkte auch die Schmerzen ließen nach.
„Funktioniert es?“
„Ja, ich fühle mich stärker und ich habe keine Schmerzen.“
Ein kleines Lächeln schlich sich in Deans Gesicht, doch dann versteinerte es sich wieder.
„Was ist los?“
„Es wird nicht lange anhalten. Das Blut wird wie eine Droge für dich werden, weil es nicht das richtige ist.“
„Und was ist das richtige?“
„Laut Prophezeiung…..wahrscheinlich MEINS!“
„Moment mal…du willst mir sagen es gibt noch eine Prophezeiung über mich?“
„Ja. Es heißt, dass das Kind des Lichts ihren Prinzen finden wird und sein Blut ihr Blut ist, sein Geist ihr Geist und sein Leben ihr Leben…sowie ihre Herzen eins sind….“
„Und wieso hast du damit ein Problem?“
„Was ist, wenn ich nicht dein Prinz bin? Wenn ich der Falsche bin? Du würdest dein Leben lang meine Gemahlin sein und hättest Pflichten, Aufgaben, die du nie haben wolltest. Wir haben zwar mittlerweile unter uns eine Regierung, aber die Traditionen sind immer noch da. Ich will nicht…..“
Weiter lies ich ihn gar nicht reden. Ich legte meine Lippen auf seine und hielt ihn einfach fest. Egal was noch kommen sollte, diesen Idioten würde ich nicht gehen lassen! Auch er erwiderte den Kuss und hielt mich ebenso fest wie ich ihn.
„Ich liebe dich!“ flüsterte ich und verlor eine Träne.
So sicher wie in diesem Moment war ich mir noch nie gewesen! Ich wusste, würde ich diesen Mann verlieren, so würde ich sterben. Das war so klar wie noch nichts in meinem Leben !
Er löste seine Lippen von meinen und ich konnte mir ein kleines Schnaufen nicht verkneifen. Leicht strich er mit seinem Finger über meine Wange und lachte leicht.
„Geht es dir wirklich gut?“ fragte er mich noch einmal und sah mir tief in die Augen.
Chantals Blut half mir wirklich und ich hatte auch keine Schmerzen mehr, aber das schönste war, dass die Stimmen verschwunden waren.
„Ja. Definitiv!“ sagte ich bestimmt.
Ich wollte aufstehen und mich anziehen, doch Dean ließ mich nicht.
„Das heißt nicht, dass du jetzt schon herum hüpfen musst!“
„Ich habe aber keine Lust mehr zu liegen. Und außerdem muss ich Luke fragen, was er über die Stimmen in meinem Kopf weiß!“
Ohne ihm Zeit zu lassen mich fest zu halten ging ich aus dem Zimmer, ich konnte ihn noch vor sich hin knurren hören… was mich nur lachen ließ.
„Nayla?“ riefen Amber und Marlen in einem Chor und rannten auf mich zu. Beide umarmten mich und ich war überglücklich die beiden wieder zu sehen (wie könnte ich sie nur alleine lassen?!)
„Schneckchen?!“ seufzte Maik und kam auf mich zu. Es sah fast so aus als würde er ein wenig Pippie in den Augen haben…….aber fast.
Er nahm mich ganz fest in den Arm und hob mich hoch.
„Mach so was nie wieder….hörst du…nie wieder! Nur ärger hat man mit dir!“
Tränen liefen meinen Wangen hinunter und ich schüttelte wild den Kopf.
„Nie wieder.“ wimmerte ich und war froh seine Wärme spüren zu können. Ich hatte ihn so sehr vermisst….zu wissen, ich hätte ihn nie wieder sehen können zeriss mich fast.
„Keine Angst.“ flüsterte Dean durch meinen Kopf und ich genoss seine sanfte Stimme in mir, die so ganz anders war, als die der anderen.
Jeder Tag war ein beschissener Kampf. Nach der Schule ging ich direkt zu Dean und auch wenn ich ihn in meinem Kopf hören konnte und ab und zu in meinen Träumen sah, musste ich einfach bei ihm sein und ihn „wirklich“ sehen. So ging das schon eine Woche lang.
„Nur noch zwei Tage“ flüsterte ich in den kahlen Raum hinein.
Zwei Tage und ich würde das Ritual vollziehen und diese zwei Tage brachten mich fast um.
„Rede keinen Unsinn.“ ermahnte er mich.
Egal was ich dachte, Dean wusste es. Doch so langsam lernte ich ihn von manchen Gedanken fern zu halten(die wären ja auch sonst peinlich).
Seine Hand lag in meiner, doch sie war so schwach…..so unendlich schwach und kalt.
„Stellst du gerade meine Männlichkeit in Frage?“ ertönte es wieder in meinem Kopf.
„Nein, ich weiß das du keine hast.“
„Das sah aber an dem einen Abend nicht so aus oder?!“
Ich wusste welchen Abend er meinte…an diesem Abend hatten wir an einem Referat gearbeitet(wir wollten…). Als ich mich daran erinnerte musste ich leicht lachen. Genau diese kleinen Momente waren es, die mir zeigten das ich dieses verflixte Ritual durchführen musste!!
„Was ist so lustig?“ fragte eine süße Stimme skeptisch.
Amber stand hinter mir in der Tür und schaute mich neugierig an. Keiner wusste das ich mit Dean „sprechen“ konnte. Er meinte es wäre besser wenn es keiner wüsste und ich vertraute ihm.
„Ach ich musste gerade an eine lustige Situation denken.“ log ich und sah das Amber mir nicht glaubte, dennoch sagte sie nichts und setzte sich auf die Bettkante.
„Hier, ich habe dir was zu essen mitgebracht. Du verhungerst ja sonst noch.“
Sie hielt mir einen Apfel und zwei Brote vor die Nase. Ich musste wirklich aufpassen….ich musste stark bleiben….doch irgendwie hatte ich oft keinen Hunger.
„Danke.“
„Kein Problem. Ich soll dir von Maik ausrichten, dass du übermorgen vor dem Ritual noch mal zu ihm kommen sollst. Und Luke wollte auch noch mal mit dir sprechen.“
„Danke.“Schweigend saßen wir da und starrten auf Dean. Obwohl er nur da lag, sah er groß und stark aus.
„Bin ich ja auch.“
„Ja ja…unser Held.“ antwortete ich in Gedanken.
Wir zuckten zusammen als eine Krankenschwester ins Krankenzimmer kam und die Monitore kontrollierte.Bevor sie ging forderte sie uns wie immer auf zu gehen.(was wir nie taten)
„Meinst du er wacht irgendwann wieder auf?“ fragte Amber sobald die Krankenschwester verschwunden war.
„Ja, das wird er.“ antwortete ich entschlossen und biss die Lippen zusammen. Das was ich vor hatte würde nicht leicht werden aber ich würde alles für Dean tun.
„Was hast du vor Nayla? Wieso kann ich nicht sehen, was du vor hast?!“ Dean schien sich Sorgen zu machen(definitiv Beschützerinstinkt)
Amber sah mich mit feuchten Augen an.
„Hoffentlich.“ flüsterte sie.
Es war schon nach 22Uhr, als wir das Krankenhaus verließen. Die ersten drei Tage war ich auch in der Nacht bei Dean gewesen, bis mir Maik gedroht hatte mir ein Krankenhausverbot zu erteilen, würde ich nicht in Zukunft zu Hause schlafen.
Doch ich ging nicht nach Hause, ich ging trainieren……denn für die nächsten Tage musste ich stark sein.
Mein Training fand wie jede Nacht auf der Wiese statt, auf der ich damals mit meiner Familie gepicknickt hatte und auf der ich mit Dean gewesen war, als ich diese Welt...MEINE Welt noch nicht kannte.
Luke war wie immer überpünktlich und sah mich immer an als sei ich Stunden zu spät gekommen.
„Hi Luke.“
„Hallo. Hast du alles dabei?“
„Natürlich!“ antwortete ich schon fast beleidigt.....nicht mal an einem Tag hatte ich was vergessen.
Seid einer Woche trainierte mich Luke in Meditation und Kampfkunst. Keiner wusste davon, selbst Dean nicht.
Ich band meine Haare zu einem Knoten, zog weiche Schuhe an, wickelte meine Hände in Verbände und nahm mein Schwert in die Hand.
Die Nacht war klar und die Sterne funkelten über uns wie lauter kleine Diamanten.
„Gut. Schließe deine Augen und sehe das, was wichtig ist.“ begann Luke sobald ich fertig war und ich gehorchte, schloss die Augen und konzentrierte meine Sinne auf meine Umwelt. Jedes noch so kleine Haar auf meiner Haut spürte den leichten Wind, ich nahm jedes Geräusch um mich herum wahr, war es auch noch so leise.....aber am meisten nahmen meine Sinne die Person wahr, die gerade mit einer rasenden Geschwindigkeit auf mich zu rannte. Noch immer die Augen verschlossen nahm ich mein Schwert und holte Schwung. Doch Luke war schnell, er ließ sich nicht einfach erwischen. Nein...IHN musste man jagen!
„Versuch vorauszusehen, was ich als Nächstes mache!“ forderte mich auf, ohne seinen Angriff zu stoppen.
Er sprang in die Luft.......(doch nicht mit mir mein Freund)….bevor er richtig hinter mir auf den Boden wieder aufkommen konnte, drehte ich mich herum und riss ihm die Beine weg.
„Gut! Sehr gut!“schnappte er.
Mein Schwert kam wieder in die Schwertscheide und meine Augen öffneten sich wieder(endlich hatte ich es geschafft).
„Dann lass uns jetzt noch mal meditieren.“ forderte er mich auf....er kannte einfach keine Pausen.
Luke setzte sich im Schneidersitz auf die Wiese, schloss die Augen und atmete tief ein. Ich machte es ihm nach. Seit einer Woche zeigte mir Luke, wie ich in mein Inneres fand und wie ich meine Umwelt um Hilfe bitten konnte.
Sobald ich meine Augen geschlossen hatte konzentrierte ich mich auf mich. Sofort nahm ich mein Herz wahr, das kräftig und noch schnell vom Kampf schlug, dann mein Blut das durch meinen ganzen Körper floss und meine Lunge, die sich Regelmäßig aufpumpte. Genau das hatte ich auch an dem Tag gemacht, an dem ich Dean retten wollte. Aber diesmal benutzte ich nicht nur meine Kraft sondern auch die von meiner Umgebung wie zum Beispiel einem Baum oder einer Blume oder von sonst irgendeinem Lebewesen. Ich konnte das Wasser spüren, dass durch den Blumenstiel floss…die Rinde des Baumes, die sich von Sauerstoff ernährte oder das Herz des Fuchses, der ganz in der Nähe war. Doch es war nicht nur die Kraft die ich jetzt von allen spüren konnte…..ich konnte auch die Seelen sehen. Der Baum hinter mir hatte seine Seele in jedem Blatt verteilt , sie schimmerte in einem leichten grün…..die Seele der Blume, die genau neben mir wuchs befand sich in einer Blüte…sie strahlte ein kräftiges Gelb aus…..die Seele des Fuchses fand ich in seinem Schwanz(es war übrigens ein Weibchen) sie schien in einem Orange. Jede Seele war auf seine wunderbare Art einzigartig. Natürlich gab es auch unreine Seelen, diese waren oft schwarz oder sahen aus, als würden sie verschimmeln.
Diese drei Seelen, die ich mir ausgesucht hatte, musste ich fragen, ob sie mir helfen würden. Sie wussten, dass ihnen nichts passieren würde. Es würde ihnen hinterher nichts fehlen…sie würden sich vielleicht nur ein wenig schwach fühlen…aber nur einen kurzen Augenblick. Ich würde nie jemandem so viel Kraft absaugen, dass er zu schwach war, um sein Herz schlagen zu lassen. Bei niemandem…außer bei mir.(wie vor einer Woche….bei Dean). Alle drei Seelen gaben mir die Erlaubnis und gaben mir ihre Kraft. Mit dieser Kraft wurde meine Seele noch größer und stärker. Sie leuchtete hell und klar. Die ganze Kraft, die ich jetzt hatte konzentrierte ich auf einen Felsen. Plötzlich flog er mit voller Wucht gegen einen Baum.
„Uups.“
„Du musst aufpassen. Du musst versuchen, deine Kraft einzuschätzen.“ tadelte mich Luke.
Stumm nickte ich und versuchte es noch einmal. Ich stellte mir vor, wie ich den Felsen umschloss und ihn vorsichtig davon trug.
„Super…weiter so.“
Der Fels umkreiste uns immer und immer wieder….bis ich nicht mehr konnte. Er fiel mit einem Knall auf den Boden und ich legte mich auf den Rücken.
„Reicht das?“
„Ja. Hörst du eigentlich immer noch die Stimme?“fragte er mich und sah mich durchdringend an.
Es war nicht Deans Stimme die er meinte….er meinte die grässliche…die ekelhafte.
„Ja...aber nur noch selten. Ich kann sie fern halten und sie ist nicht mehr so schmerzhaft.“
Luke schaute nachdenklich in die Ferne.
„Na ja. Geh nach Hause und schlaf. Bis dann.“
So schnell wie er weg war, konnte ich gar nicht mehr „Tschüss“ sagen.(doofer Geist).
Mittlerweile wusste ich wer was war oder was wer war(ein wenig verwirrend)
Amber war eine Hexe mit Vampiranteilen, Maik war nur ein Kriegsmagier, Steven ein Magier, Luke ein Geist, Lulu ein Vampir mit Geistanteilen, Eric ein Gestaltenwandler mit Magieranteilen, Marlen eine Hexe und Dean…….er war Kriegsmagier und Vampir. Aber letztendlich war das alles egal….es zählte nur, dass sie alle wunderbare Menschen waren.
Langsam wurde es kühl , ich schaute ein letztes mal die Sterne an und machte mich auf den Weg nach Hause.
„Warst du wieder unterwegs?“ schoss es direkt aus der Küche, als ich durch die Haustür kam.
„Ja.“ antwortete ich kanpp und lief die Treppen zu meinem Zimmer hinauf.
Tanja lief mir in mein Zimmer hinterher.
„Das kann so nicht weiter gehen Nayla. Es ist halb zwei Uhr Nachts. Du hast morgen Schule.“
„Ich kann sowieso nicht schlafen.“
„Es kann aber nicht sein, dass du jeden Abend weg bist. Du machst dich kaputt.“ (nein ich machte mich nur stärker)
„Nein mach ich nicht. So, dürfte ich mich jetzt duschen…ich möchte ins Bett.“ ohne auch nur abzuwarten was Tanja sagen würde ging ich in Richtung Bad.
Tanja drehte sich um und ging. Die letzten Tage hatten wir nur noch diskutiert oder sogar gestritten. Sie wusste einfach nicht, weshalb ich das alles machte……sie durfte es auch auf keinen Fall erfahren.
Ich ließ mir Zeit mit dem duschen….das heiße Wasser entspannte meine Muskeln und ließ mich ruhiger werden.
„Geht es dir gut?“ huschte es besorgt durch meinen Kopf.
„Klar, wieso auch nicht?!““Was hast du vor?“
„Mensch Dean, jetzt hör aber auf.“
Meine Wunden branden unter dem Wasser, aber das war mir egal. Dieser Schmerz war ein Kinderspiel im Gegensatz zu den Schmerzen, die ich empfand wenn ich an Dean dachte.... wie er in seinem eigenen Blut lag und nicht mehr atmete.
„Es ist doch vorbei!“
„Du stehst aber immer noch nicht vor mir, sondern liegst im Krankenhaus.“
„Und du hast deine Wunden immer noch nicht behandeln lassen.“
Wieso auch? Es kamen jede Nacht neue.
Als ich fertig geduscht hatte, ging ich schnell ins Bett und starrte an die Decke.
„Am Freitag ist es soweit!“ flüsterte ich vor mich hin…..
Ich drehte mich auf die Seite und starrte auf das Bild meiner Eltern.
„Wieso könnt ihr jetzt nicht hier sein?“
Es wäre schön gewesen, sie noch mal zu sehen….aber vielleicht würde ich ja bald bei ihnen sein….für immer. Nach einer Zeit fielen meine Augen zu und ich schlief, wenn auch nicht viel.
Immer wieder sah ich die verschiedensten Bilder von dem Kampf vor mir. Wie die Jäger in den Saal kamen, wie alle Krieger und Wachen sich bereit machten…..wie Dean mich beschützte. Genau in diesem Moment wurde ich immer wach…immer. Ich fühlte mich schuldig….schuldig dafür, dass die Jäger überhaupt kamen, schuldig weil ich nichts gemacht hatte und schuldig, weil Dean sich deswegen verletzt hatte…weil ich zu dumm war und mich nicht verteidigen konnte.
„Ich würde es immer wieder tun.“ (das machte die ganze Scheiße auch nicht besser)
„Das hilft mir jetzt ungemein….“
Es war sechs Uhr und ich war wach(na super). Eine Stunde, die ich hätte länger schlafen können. In dem Moment fiel mir das Buch wieder ein, was ich in der Bibliothek geholt hatte. Sofort sprang(ist vllt ein bisschen übertrieben) ich aus dem Bett und durchsuchte mein Regal.
„Ha, da haben wir dich doch.“
Zusammen mit dem Buch kuschelte ich mich wieder unter die Decke und machte es mir bequem.(bei so einem dicken Wälzer muss man das!)Wenn man schon eine Stunde zu früh wach war konnte man sich auch „bilden“.
In dem Buch stand viel über die alten Legenden und Mythen UND Prophezeiungen. In einer Prophezeiung stand, dass sich irgendwann die Welt neu öffnen würde(so so….na dann).
Stand denn nichts Sinnvolles in dem Buch….gar nichts?
Es ist zerbrochen, das Stück….das Gegenstück. Es liegt in tausend Scherben. Man könnte es wieder zusammen legen…..doch es wäre immer noch kaputt. Da liegt es…das Gegenstück…in tausend Scherben. Doch wie kann das heile Stück ohne sein Gegenstück?…..Es muss zu ihm…bei ihm sein….mit ihm sein…zusammen sein. Was wäre, wenn man das heile Stück schmilzt und damit das Scherbenstück heilt?….Es wäre kein Scherbenstück….es wäre ein heiles Stück.
„Und ich bin verwirrend…ist klar.“ grummelte ich vor mich hin und legte das Buch zur Seite.
„Na, weiß Madam doch nicht alles?“
Ich konnte sein schiefes Lächeln förmlich sehen.
„Blödmann.“
„Grummel-Kopf.“
„Doofkopf.“
„Zicke.“
„Ach lass mich doch in Ruhe.“
Ich konnte sein Lachen hören, es schallte richtig in meinem Kopf. Bevor ich mich anzog, ging ich noch mal zum Spiegel und schaute mir das Tattoo an. Bis jetzt hatte es mich meinen Vorfahren NICHT näher gebracht.(typisch…wenn man sie mal braucht..)
„Nayla?“
„Ja?“
„Wusstest du eigentlich, dass ich durch deine Augen schauen kann.“
„Aha.“
Langsam sickerte das Gesagte von Dean in mein Gehirn (waaaaaas?)
„Ach du scheiße.“ schrie ich und sprang zu Seite.
Er hatte alles gesehen.. alles.
„Oh Gott oh Gott.“
„Für dich nur Dean.“
Meine Wangen wurden Feuer rot und mein Herz raste wie verrückt. Schnell zog ich mir eine Jeans, ein Top und eine Sweatshirtjacke an und hängte den Spiegel mit einer Decke ab.
„Jetzt sei mal keine Spielverderberin.“
„Spielverderberin? Du ARSCH.“
Sein Lachen füllte meinen ganzen Kopf aus.
Das konnte doch nicht sein ernst sein! Hatte er mich etwa die ganze Zeit gesehen? Nackt?
„Moment, denkst du wirklich, ich bin so ein Schwein?“
„Nein, aber ein Schwanzgesteuerter Mann.“
„Also ich habe IMMER weg geguckt wenn du ganz nackt warst.“
„Danke…wie nett.“
Immer noch mit Feuer roten Wangen packte ich meine Schultasche, aß ein Brot und stieg in mein Auto. Dann hatte er mich eben halb nackt gesehen…na und….mir doch egal..(verdammt es ist NICHT egal!!)
„Hey Nayla.“
Ich wäre am liebsten direkt wieder in mein Auto gestiegen, aber was machte ich stattdessen…….setzte ein Lächeln auf und drehte mich um.
„Hey Lulu. Wie geht’s?“
Ich mochte Lulu…wirklich…aber trotzdem tat es weh wenn ich sie sah….mir kamen die Bilder von ihr und Dean hoch….und sie waren schließlich noch ein Paar.
„Gibt es was Neues von Dean?“
„Wieso schaust du nicht selber mal vorbei?!“ antwortete ich kalt und zuckte selber zusammen.
Dean lag seit einer Woche im Koma und seine „Freundin“ hatte es nicht für nötig gehalten, ihn auch nur einmal zu besuchen(was ist denn das für eine Beziehung?!).
„Will ich ja noch…aber wie geht es ihm denn?“
Sie würde es nicht tun…sie würde nicht zu ihm gehen und mit ihm reden…nein…das tat ich...aber nicht sie.
„Es geht ihm immer noch wie vorher.“
Mit meiner Tasche in der Hand ging ich an ihr vorbei und lief zum Schulgebäude.
„Bist du sauer?“ rief sie mir hinterher.
„Sauer? Ich? Nein! Dean müsste sauer sein. Seine Freundin hält es nicht mal für nötig, ihn im Krankenhaus zu besuchen.“
Es war mir egal was Lulu daraufhin antwortete, ich hörte gar nicht mehr zu sondern ging zum Unterricht. Heute hatte ich in den ersten beiden Stunden Sprache…..da konnte ich also ein wenig Schlaf nachholen. Das ging ebenfalls seit einigen Tagen so….ich schlief immer wieder im Unterricht ein(immer dann, wenn man es nicht sollte….klasse).
„Nayla, könntest du diesen Text bitte übersetzten.“
Irgendetwas stupste mich von der Seite an…..immer und immer wieder.
„Was denn?“
„Nayla…..Mrs. Kheil will das du….“
„Ja, ich würde gerne von Ihnen eine ÜBERSETZUNG haben! Natürlich nur wenn Sie fertig geschlafen haben.“
Mit einem Schlag war ich hell wach und sah Mrs. Kheil, die auf mich herab schaute.(so ne Kacke).
„Wie war der Text noch einmal?“
Mrs. Kheil sah mich böse an und wiederholte noch mal den Text. Es war kein schwieriger Text und ich konnte die alte Sprache ja sowieso….also übersetzte ich ihn und Mrs. Kheil ließ mich wieder in Ruhe.
„Was ist denn los mit dir?“ flüsterte Marlen mir zu.
Sie saß mittlerweile im Sprachunterricht neben mir, da es uns zu blöd war, immer Zettelchen zu schreiben.
„Nichts, ich kann nur im Moment nicht gut schlafen.“
„Ist es wegen Dean?“
„Ein bisschen.“gab ich zu.
„Weiß dein Bruder davon?“
„Nein.“ schoss es aus mir heraus und mein Blick musste ihr gesagt haben das er es auch NICHT wissen sollte.
Die restlichen Stunden blieb ich wach und versuchte aufzupassen(was nur selten gelang).
Als eine Fee herein kam und „FEEEEERTIG“ sang, sprangen alle auf, packten ihre Sachen zusammen und verschwanden.(so was lässt man sich schließlich nicht 3 mal sagen).
Marlen wollte noch etwas erledigen, also ging ich alleine in den Schulpark……und wen sah ich da…..Marlen und Maik. Wollte sie ihm etwas erzählen?(Bitte nicht)
Doch als ich die beiden beobachtete, kam mir ein anderer Gedanke. Maik strich sich nervös durchs Haar und Marlen hatte so ein dümmliches Grinsen….die waren doch nicht etwa….(Halleluja). Als Maik sich von Marlen verabschiedete, steuerte ich direkt auf sie zu.
„MOOOOMENT!“
Sie zuckte zusammen und drehte sich herum, als sei sie bei etwas ertappt worden(ohhh ja..das war sie!) Marlen hatte sich ziemlich verändert in den letzten Tagen…sie war Selbstbewusster und mutiger, aber in manchen Dingen war sie immer noch schüchtern.
„Hallo Nayla. Wollen wir was essen?“ versuchte sie mich abzulenken....keine Chance.
„Später. Was läuft denn da zwischen euch?“
„Nichts. Was soll denn laufen?“
Ihre Wangen liefen rot an und ich fing an zu lachen.
„Nichts….aber es sah nach…“
„Ja du hast recht. Aber er weiß nichts davon. Soll er auch nicht!“
„Was wäre, wenn ich dir sagen würde, dass er genauso…“
„Tut er aber nicht. Mensch Nayla, er könnte Jede haben, wieso sollte er dann mich nehmen!“
„Weil du eine super tolle Frau bist.“
„Ach, für ihn bin ich doch wahrscheinlich nur so ein Mädchen was ein bisschen schwärmt.“
„Nein.“
Marlen sah mich mit großen Augen an.
„Ich kenne meinen Bruder. Er ist bei keinem so nervös wie bei dir…..okay…manchmal bei mir, aber auch nur wenn er was erzählen muss was er nicht erzählen will(ein bisschen kompliziert…ich weiß)“
„Meinst du?“ fragte Marlen vorsichtig.
„Ja meine ich.Du solltest also Vollgas geben!“
„Okay.“
Sie strahlte übers ganze Gesicht, so dass ich mich riesig für sie freute. Marlen hatte es verdient, glücklich zu sein….sie war so lieb und nett.
Ich war schon auf dem Weg zum Wagen, als Amber mich rief.
„Nayla warte, ich komme mit.“Sie lief um das Auto und stieg bei der Beifahrerseite ein.
„Weißt du schon das Neueste?“ brabbelte sie direkt drauf los.
„Keine Ahnung, was ist es denn?“
„Steven und Jenny sind zusammen.“
„Schön, wenn sie glücklich sind.“
Ich meinte es wirklich so. Es war schön, dass Steven wieder jemanden hatte, auch wenn das alles ein wenig schnell passierte….eine Woche….na ja(mal schauen wie lange das hält)
„Aber das ist noch nicht alles oder?“ hackte ich nach.
Irgendwas sagte mir, dass Amber wegen etwas anderem so aufgeregt war…..
Verlegen spielte sie an ihrer Tasche herum und sah nach unten.
„Na ja….also…“
Neugierig schaute ich sie an……und entdeckte etwas.(das war doch nicht ihr ernst?!)
„Luke? Du bist mit Luke zusammen?“
„Woher weißt du das?“ fragte sie erstaunt und riss ihre großen Augen noch weiter auf.
„Weil du verdammt noch mal einen Geistfänger an deinem Hals hängen hast.“
„Oh stimmt ja…“ flüsterte Amber verlegen und spielte an ihrem Anhänger herum.
Gut das ich im Unterricht wach war, als DIESES Thema dran kam. Uns wurde erklärt, dass es bestimmte Symbole gab, die man als Geistfänger bezeichnet. Diese Symbole werden von denjenigen getragen, die entweder ein Meister eines Geistes waren oder ein Gefährte. Ein Meister trug ein rundes Symbol mit einem offenen Mund darauf, dass symbolisierte, dass er so mächtig war, dass er sogar einen Geist gefangen halten konnte. Die Gefährten trugen ein Symbol, dass aussah wie ein Wassertropfen, mit einem Auge. Das zeigte, dass der Geist demjenigen hoffnungslos verfallen war.
Amber trug auf jeden Fall den Tropfen(sie war auch nicht der Typ für Domina)
„Ich freu mich für euch!“
Natürlich tat ich das, aber mussten denn jetzt alle zusammen kommen…..das wurde ja langsam lästig!(ich will auch!!!)
„Danke.“
„Obwohl mir ja seine Augen manchmal Angst machen würden.“
Wir beide fingen an zu lachen und fuhren los. Nur noch ein Tag!…..Ein einziger Tag.
„Hast du dich eigentlich auf morgen vorbereitet?“ Amber sah mich fragend und gleichzeitig hoffnungsvoll an....schließlich ging es um ihren Bruder.
„Japs, alles besorgt, was man so braucht.“
„Was machst du morgen?“ Deans Stimme klang schon fast wütend.
„Das Ritual.“
„Wieso morgen?“
„Darum.“
Mehr musste er nicht wissen und mehr würde er auch nicht erfahren!
„Amber, weißt du wann ich zu dem Angreifer darf?“
„Nein, ich habe Maik heute auch schon mal gefragt, er meinte er wollte noch etwas ausprobieren.“
Es gab einen Verräter unter uns, dass war klar. Er hatte versucht mich umzubringen. Aber aus irgendeinem Grund durfte ich nicht zu ihm. Alle Krieger und Wachen hatten den Befehl bekommen, nichts zu sagen. Ebenfalls trafen sie sich jeden Tag und machten irgendwelche Pläne……und ich durfte nichts wissen.(das war doch dumm). Maik war der Meinung, ich sollte mich erst einmal wieder beruhigen und dann würde ich irgendwann alles erfahren(ist kla…wers glaubt)
Wir fuhren gerade auf den Krankenhausparkplatz, als Ambers Handy klingelte. Ich wusste sofort wer es war und gab Amber zu verstehen, dass ich schon mal vor gehen würde(typisch Liebespaar…kaum weg…schon ein Anruf.)
Wie ich diese kahlen Wände hasste…alles war so weiß und kalt. Wie soll man denn in so einem Gebäude gesund werden? Man wird doch eher krank. Überall standen Geräte mit Schläuchen oder Maschinen mit tausend Knöpfen.
„Na meine Kleine.“
Tanja kam auf mich zu und drückte mich fest an sich.
„Es tut mir leid wegen gestern. Ich hatte mir nur solche Sorgen gemacht.“
Ihre Augen strahlten immer noch voller Sorge.
„Nein, mir muss es leid tun….ich hätte bescheid sagen sollen.“
Sie drückte mich noch mal und führte mich durch den Flur.
„Wie war die Schule?“
„Ganz gut.“
„Alles in Ordnung?“
Wieso fragte Tanja soviel?……Lehrer….dumme, blöde, nichtswissende Lehrer.
„Wer hat dich angerufen?“
„Mrs. Kheil.“
Genervt verdrehte ich meine Augen und seufzte.
„Ach, ich hab die Nacht schlecht geschlafen und bin dann im Unterricht eingepennt. Ich habe aber TROTZDEM die Antwort gewusst…also kein Problem.“
„Doch Süße…..du machst dich kaputt. Es ist nicht gesund….du musst doch trotzdem noch normal weiter leben.“
Normal weiter leben? Was sollte das denn?
„Wir reden später okay, ich muss jetzt erst mal zu Dean. Ciao.“
Ich wollte nichts mehr hören, von wegen weiter leben….leben…wie soll ich denn leben, wenn es nichts gibt wofür ich leben konnte.
Eine jüngere Krankenschwester kam gerade mit Waschzeug aus Deans Zimmer.(Waschzeug?)
Alle meine Alarmglocken gingen an. Sie hatte ihn doch wohl nicht gewaschen? Das konnte sie doch nicht machen. Hallo er war ein Mann……er hatte….hatte eine Freundin(Lulu…..).
„Beruhig dich Süße.“
„Beruhigen….ich zeig dir gleich mal beruhigen.“
„Die macht doch nur ihren Job.“
„Dann soll sie ihn bei jemand anderem machen.“
„Du bist so süß, wenn du eifersüchtig bist.“
„Ich bin nicht eifersüchtig!“
Wieso regte ich mich eigentlich so auf….ich war schließlich nicht seine Freundin.
Plötzlich bekam ich wieder diese Kopfschmerzen…..es waren Hunderte von Nadeln, die immer und immer wieder in mein Kopf stachen.
„Scheiße, Nayla…..Nayla...alles in Ordnung.“
„Mhm…..“
Tränen stiegen mir in die Augen, mein Körper verkrampfte….schnell setzte ich mich auf einen Stuhl und hielt mich an der Stuhllehne fest…..nur noch ein paar Sekunden, dann war alles vorbei….nur noch ein paar Sekunden.
„Süße, was ist los?“
„Ni…nichts.“
Besorgt hockte sich Amber vor mich und sah mich an.
„Soll ich jemanden holen?“
Heftig schüttelte ich mit dem Kopf. Die Ärzte würden mich nur untersuchen wollen und dann konnte ich das Ritual morgen vergessen…..nein…das würde ich nicht riskieren.
Mit einem Mal war alles wieder vorbei, mein Körper entspannte sich wieder und mein Herz schlug gleichmäßig.
„Geht’s?“
„Ja. Was gibt’s Neues bei Luke.“
Sofort lief sie rot an und schaute verlegen den Boden an.
„Luke…was hat meine Schwester mit dem zu tun?“
„Er vermisst mich……..und er will mich heute Abend sehen.“
Dean fragte immer wieder nach, doch ich gab ihm keine Antwort, sollte er doch mal schmoren.(man bin ich fies….)
Zusammen saßen wir bei Dean und unterhielten uns über Gott und die Welt. Dean gab immer wieder dumme Kommentare von sich, so dass ich verdammt aufpassen musste, dass ich nicht einfach laut los lachte.
Es war diesmal nicht ganz so spät, als ich nach Hause kam. Schließlich musste ich mich für das Ritual vorbereiten. Zu Hause angekommen, aß ich schnell noch etwas, duschte und ging ins Bett.
„Nayla mein Schatz.“
Eine Hand strich sanft über meine Wange. Ich konnte ihren Duft riechen…ihre Haut spüren.
„Mum.“
Sie lächelte mich an und setzte sich neben mich aufs Bett.
„Morgen ist dein großer Tag. Vergiss nicht, dass wir immer bei dir sind!“
„Mhm….wie geht es Dad?“
Solange hatte ich nicht nach ihm gefragt….doch ich hatte das Gefühl ich müsste es wissen, bevor ich das Ritual vollzog.
„Gut mein Schatz…..er vermisst euch. Und er sagt immer „Dieses Mädchen macht mich noch verrückt.“…du kennst ihn ja.“
Meine Mum konnte ihn schon immer perfekt nach machen und wir beide musste anfangen zu lachen. Früher hatte mein Dad diesen Spruch immer dann gebracht, wenn ich nicht das machte, was man von mir erwartet hätte(also kam der Spruch SEHR häufig).
„Aber jetzt schlaf weiter, der Tag wird anstrengend!“
Sie strich mir noch solange durchs Haar, bis ich wieder in den Schlaf fiel.
Tag der Veröffentlichung: 15.05.2010
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieses Buch widme ich meiner Mum, die mir beigebracht hat, dass ein Leben ohne Fantasie langweilig ist.