Vorwort
Dieses Buch ist für alle neugierigen Lauscher, die wissen wollen, wie die Geschichte ausgeht.
Da ich in letzter Zeit nicht so schnell hinterherkomme mit Podcast Folgen erstellen. Und darum bitte ich um Nachsicht, dass hier ist die absolute Rohfassung. Ich habe das Meiste überarbeitet. Viele Schreibfehler erwischt und eliminiert. Ich möchte nicht sagen dass es auch sonst frei von Fehlern ist, da ich jetzt alles noch einmal alles fein gemacht habe. Aber irgendwann sieht man die Buchstaben vor lauter Sätzen nicht mehr. Eigentlich lese ich die Texte immer vor und präsentiere sie der Welt als Podcast. Aus verschiedenen Gründen verzögert sich die Produktion allerdings. Und deshalb ist dieses E-Book als Zeitvertreib für die Ungeduldigen, die Neugierigen und die die lieber Lesen gedacht.
Prolog
Der Winter eine magische Zeit in der wenigstens die Natur zur Ruhe kommt. Während die Temperaturen immer kälter werden, legen sich die meisten Tiere Schlafen, die letzten Blätter verschwinden nach und nach. Irgendwann schleicht sich der erste Frost durch die Nacht und verwandelt alles, was er berührt in funkelnde Diamanten im Morgengrau. Wer jetzt noch wach ist, kann die feinen Atemwolken beobachten, die sich in der Luft vor einem Bilden. Die meisten Vögel sind in den Süden gewandert. Andere Tiere schlummern friedlich in ihren Nestern.
Die kargen Äste der Bäume zeichnen wilde Muster in die Landschaft. Und irgendwann landen ganz leise die ersten Schneeflocken. Nach und nach gesellen sich mehr Eiskristalle dazu, bis irgendwann alles in ein magisches weiß eingehüllt ist. Fast scheint es so, als würde die Natur eine Decke über allen ausbreiten um sie zu Schützen.
Dass diese geruhsame stille eine Gefahr für dein ein oder anderen darstellen kann, mussten zwei junge Männer in den Bergen erfahren. Gemeinsam hatten sie sich abseits der offiziellen Wege für eine Schneewanderung weit in die Berge gewagt. Dass man nicht alles bezwingen kann und der Mensch die Natur ruhen lassen sollte, mussten die beiden auf eine sehr schmerzhafte Art und weiße erfahren. Durch einen Fehler lösten sie eine große Lamine aus. Bevor das tödliche weiß auf sie hinabstürzte, hatten sich die jungen Männer gegenseitig vor Freude etwas zugerufen und laut in die Berge geschrien. Aus Freude wurde unfassbare Angst.
Im einen Moment konnten sie zusehen, wie sich der Schnee in gewaltigen Massen löste. Auch wenn es noch so weit weg schien, bewegte sich der viele Schnee in einer unfassbaren Geschwindigkeit, kraftvoll auf die jungen Männer zu. Fast so, als wollte die Natur sie für die Ruhestörung bestrafen.
Die Lawine begrub sie völlig unter sich,
Beide wurden gefangen im eisigen tot. Und nur einer konnte gerettet werden. Den anderen fand man erst, nachdem der Schnee im Frühjahr begann zu schmelzen und seine Geheimnisse preisgab.
In seiner Trauer und Wut beschloss der überlebende dafür zu sorgen, dass es nie wieder Winter werden würde.......
Noelia wirft einen kritischen Blick aus dem Fenster ihres Büros. Den ganzen morgen hatte sie an der neuen Wanderkarte gearbeitet. Gerade war der Blick auf die Wettervorhersage auf ihrem Bildschirm rechts unten gelandet. Heute sollte es bis zu minus sechs Grad geben und schneien. Irritiert musterte sie den klaren Himmel, an dem die Sonne munter hin abstrahlte. Nun gut was noch nicht war, konnte noch werden. Die letzten Tage war es schon sehr kalt geworden.
Aber etwas war heute anders. Sie schluckte, schüttelte den Kopf und nahm einen großen Schluck aus ihrer Teetasse. Erneut vertiefte sie sich in ihrer Aktuellen Aufgabe.
Sie hatte ihrer Kollegin versprochen die Karte bis zum Mittag fertig zu haben.
Aber der Gedanke daran, dass heute irgendwas nicht in Ordnung war, beschlich sie erneut. Seufzend stand sie auf, um sich einen neuen Tee zu machen. So verging die Zeit ein klein wenig.
Bis zum Mittag war sie tatsächlich so weit, dass sie die Datei ihrer Kollegin senden konnte. Zufrieden damit, dass sie die meiste Arbeit für diesen Tag erledigt hatte, verließ Noelia ihr Büro, um ihre Mittagspause zu genießen.
Als sie mit ihren Kollegen das Gebäude verlässt, kam ihr erneut die der Wetterbericht von heute morgen in den Sinn. Irritiert warf sie einen Blick in den Himmel. Er war noch immer klar. Strahlend blau. Auch war ihr der Schal viel zu warm.
Noelia nimmt ihn ab und platziert ihn in ihrer Handtasche. „Findest du, es ist heute auch so warm?“ Dabei blickt sie hinüber zu Max. Der brummelte und nickte dann. „Hmm, seltsam dafür, dass wir fast Dezember haben.“ Meinte er dann und warf Noelia einen Blick zu. Sie lächelte leicht. „Hmm, vielleicht ist, dass der Klimawandel, der sich hier bemerkbar macht.“ Wirft Charlotte ein und nippt an ihrem Kaffeebecher, der an ihrer Hand festgewachsen zu sein scheint. Man kennt die die mit vierziger nur mit der Tasse in der Hand. Egal wann man ihr Büro betritt.
Beunruhigt nestelte Noelia an dem Riemen ihrer Handtasche herum. „Dabei hatte der Wetterbericht heute morgen noch angesagt, dass es bis zu minus sechs Grad und Schnee geben sollte.“ Max zuckte mit der Schulter und wirft seinen Kolleginnen einen Blick zu: „Vielleicht erst heute Abend.“
Vehement schüttelt die jüngste in der Kollegengruppe den Kopf. „Nein, nein…sie haben geschrieben, dass es schon heute Mittag schneien sollte.“
Die anderen zucken erneut die Schultern und betreten den beliebten Schnellimbiss der Stadt. Noelia warf einen letzten Blick gehen Himmel. Etwas stimmt hier ganz gewaltig nicht. Noch nie war der Wetterumschwung so krass gewesen.
Vielleicht sollte sie nach Feierabend bei ihrer Großmutter vorbeisehen.
Ein Blick in die Nachrichten gab Noelia zu verstehen, dass es nicht nur ihr aufgefallen war. Aufgeregt sprachen die Meteorologen, dass der Vorhergesagte Wintereinbruch doch nicht stattfinden würde. Experten diskutieren in den bekannten Nachrichtenprogrammen hitzig darüber weshalb, dass so war. Und warum man sich so getäuscht hatte in der Prognose.
Der restliche Tag verging wie im Flug und fast eine halbe Stunde früher, verschwand die junge Frau von ihrem Arbeitsplatz. Sie würde die Stadt sehr schnell Richtung Friedhof verlassen. Ihre Großmutter war auf dem alten Friedhof zwischen Stadt und Dorf begraben worden.
Er lag auf einer malerischen Lichtung mit einer alten Kapelle auf einem kleinen Hügel, umrandet von einer alten Steinmauer. Fast schon ein romantischer Ort für all jene, die solche Orte romantisch fanden.
Auf dem Friedhof befindet sich eine Familiengruft in der alle Feldwegs seit je her beigesetzt werden. Manch mal besucht Noelia die Gruft, um dort ihre Gedanken zu sortieren. Etwas, dass sie zu Lebzeiten ihrer Großmutter auch schon getan hatte. Gemeinsam hatten die beiden sich zu einem Kaffee in den Garten gesetzt und gequatscht. Das fehlt ihr nun. Weshalb sie jetzt regelmäßig den Friedhof aufsucht.
Noch während sie ihrem alten Käfer das Gaspedal bis zum Anschlag durchdrückt, wird sie von einem Motorrad sehr knapp überholt. Beinahe streift der Fahrer ihr heißgeliebtes Auto. Aufgebracht flucht die junge Frau kurz vor sich hin. Das würde ihr noch fehlen. Denn würde dem alten Käfer etwas passieren, würde sie es sich nicht verzeihen. Der himmelblaue Wagen war ein Erbstück ihrer Großmutter. Das Auto war die erste Familienkutsche, wie sie so oft zu sagen pflegte.
So schnell wie das Motorrad verschwunden war, so schnell verflog Noelias ärger wieder.
Vor dem Grab ihrer Großmutter setzt sich die junge Frau auf eine kleine Holzbank, stellt einen Kaffee neben sich ab und den anderen nimmt sie zwischen ihre Finger. Für einen Augenblick versinkt die blond Haarige in ihren Gedanken. Die Ruhe, die dieser Ort ausstrahlte, hat etwas Beruhigendes. „Oma....hey…“ Beginnt sie leise. „Ich dachte ich Besuch dich wieder. Ich vermisse unsere Bankmeetings sehr.“ Beginnt sie die Stille zu durchbrechen. „Ich auch.“ Ertönt es neben ihr. Vor Schreck zuckt Noelia zusammen und der Kaffee schwappt energisch aus ihrer Tasse heraus.
Mit wild klopfendem Herzen blickt sie zur Seite. Sucht denjenigen dem die Stimme gehört. Oder die Person, die gerade versucht sie auf den Arm zu nehmen. Sie hat geklungen wie ihre Großmutter. SO täuschend echt. Doch als ihr Blick zur Seite wanderte, konnte sie niemanden sehen. Mit klopfenden Herzen stand Noelia auf und begann damit die Gruft abzusuchen. Nirgends kann sie eine Box finden oder etwas ähnliches. „Kind...“ es klingt, als würde der Wind es hauchen. Woher kam, dass nun?
Hektisch blickt sich die junge Frau um. „O..o..Oma?“
„Ich bin es.“ Spricht die Stimme erneut. Ein leichter hall schwingt mit. „Das bilde ich mir ein.“ Flüstert Noelia und tastet zitternd nach ihrem Handy. Irgendwo da mussten auch ihre Autoschlüssel sein.Ihre Hand wandert tiefer in die Handtasche. Besser sie verschwand nach Hause. „Bleib..bitte..“ Schwächlich erklang die Stimme erneut. „Aber du bist tot.“ Entgegnet Noelia verzweifelt. „Ich kann..nein ich dürfte dich gar nicht hören.“
Ein ächzten geht durch die alten knorrigen Bäume draußen vor der Gruft. „Hach, Kind. Es gibt noch so vieles, dass ich dir beibringen muss...“ sie konnte das förmliche: „Weil deine Mutter es versäumt hat!“ Hören.
Schon immer waren die beiden unterschiedlicher Meinung gewesen, was gewisse Dinge der Weltanschauung betraf. Zittrig sucht Noelia die Quelle der Stimme. „du bist tot, du bist nicht mehr hier.“ Flüstert sie und wischt die ersten Tränen weg.
„Ja, genaugenommen bin ich..tot. Aber noch hier.“ Erwidert die Stimme. „Du musst zulassen, was du schon tief in deinem Herzen weißt.“ „Ein..Geist?“ „Ja, du bist da auf einer richtigen Spur. Lass zu was dein Herz schon weiß.“
Noelia schluckt und schließt für einen kurzen Augenblick ihre Augen. Als sie jene wieder öffnete, konnte sie eine durchschimmernde Gestalt vor sich erkennen. Sie sah ihrer verstorbenen Großmutter sehr ähnlich. „wie?“
Die Gestalt lächelte leicht. „erinnerst du dich noch daran, wie ich dir erzählt habe, das Magie existiert?“ Stumm nickte die junge Frau, noch immer konnte sie das, was hier geschah nicht einordnen. „Nun, auch Geister sind ein Teil der Magie.“ Erklärte die durchschimmernde Gestalt. „Du musst dich darauf einlassen.“ Flüstert ihre Großmutter und kommt auf sie zu. Noelia nickt langsam. Okay, das war gerade schwierig.
Klar hatten sie viel über Magie gesprochen. Aber die Hälfte davon hat Noelia eher für etwas gehalten wie einen Glaubens Grundsatz. Dass jeder Moment schön sein. Karma wirkt und und und. Noelia mustert erneut die Gestalt vor sich. „Aber..wieso?“ Haucht sie dann und wischt sich eine der Tränen weg. „du bist tot...“ Sie musste diese Worte aussprechen, um sich dem Bewusst zu werden. Ihre Großmutter schüttelt leicht den Kopf. „Mein Körper ist tot. Mein Geist ist noch hier.“
Ihr Kopf kann, das noch immer nicht begreifen. „Ich bin aktuell noch an diesen Ort gebunden, irgendwer hat mich geweckt.“ Erklärt sie geschäftig und blickt ihrer Enkelin in die Augen. „und ich glaube wieso, dass wer, darum kümmern wir uns später. Denn du wirst Hilfe benötigen. Es bestehen uns seltsame Zeiten bevor.“
„Okay, warte,warte,warte...Oma, du klingst wie aus einem Fantasy Buch.“ Stoppt die junge Frau den Redefluss der älteren. „Ich meine was passiert hier? DU bist plötzlich w.…wieder da.“ Stellt sie fest und verzieht das Gesicht. „Ja, ich weiß. Aber darum kümmern wir uns später. Ich hoffe du hast die Bücher behalten.“ Langsam nickt Noelia. Ihre Großmutter war wohl auch in ihrem Leben nach dem Tod eine Rätselfreudige Frau. Genaugenommen war sie gerne das Geheimnis, das Rätsel, der Nebel in der Geschichte.
Stumm mustert sie den Geist ihrer Großmutter. „Natürlich habe ich sie noch.“
„gut, gut, du wirst sie benötigen. Die Frauen in unserer Familie haben sämtliche wichtigen Rituale, Hilfsmittel und so weiter über Jahrhunderte hineingeschrieben.“ Erklärt Ester und fährt sich durch die durchscheinenden Haare. „Ich dachte immer das wären Rezepte und Anleitungen für den Haushalt...“
„nun, so hat sie Großtante Rosalie immer genannt, damit keiner auf dumme Ideen kommt. Genau genommen ist es das Wissen von unzähligen Hexen. Es gibt diese Menschen die Magie spüren und sie leiten können. Und es gibt die die Blind dafür sind. Sie verstehen nicht was genau passiert. Aber wichtig ist, dass du ebenso die Gabe besitzt, Magie zu spüren und zu leiten.“
Dunkel erinnert sich Noelia an ein früheres Gespräch. Ein Luftzug findet seinen Weg in die Krypta. Doch er ist nicht kalt, sondern recht mild.
„okay, okay..aber. Dass waren all die „Kochabende““ Blinzelnd geht Noelia einen kleinen Schritt zurück. Die Großmutter nickt. „Genau, ich habe dir heimlich gezeigt wie Rituale im Grunde funktionieren. Wir haben nicht nur Hexe gespielt. Wir sind es, meine liebe.“
„Aber wieso hast du mir es nie direkt gesagt?“
„Deine Mutter hat dir eingeredet, dass wir nur spielen. Dass nichts Ernstes daran ist.“ Erklärte ihre Großmutter und sah einen Augenblick traurig aus. „Aber darüber können wir später diskutieren. Hier gehen seltsame Dinge vor sich. Ich spüre es. Etwas Mächtiges sorgt dafür, dass der Lauf der Dinge nicht mehr funktioniert. Der Winter wird daran gehindert zu kommen.“ Sie trat einen weiteren Schritt auf ihre Enkelin zu und hob ihre Hand: „Du kannst diesen Fluch brechen. DU hast das Werkzeug und die Gabe. Und alles andere findest du beim alten Kiesewetter...“ Flüstert sie, ehe ihre Gestalt zu verschwinden begann.
Völlig überfahren starrte Noelia in die leere.
Noelia wirft einen kritischen Blick aus dem Fenster ihres Büros. Den ganzen morgen hatte sie an der neuen Wanderkarte gearbeitet. Gerade war der Blick auf die Wettervorhersage auf ihrem Bildschirm rechts unten gelandet. Heute sollte es bis zu minus sechs Grad geben und schneien. Irritiert musterte sie den klaren Himmel, an dem die Sonne munter hin abstrahlte. Nun gut was noch nicht war, konnte noch werden. Die letzten Tage war es schon sehr kalt geworden.
Aber etwas war heute anders. Sie schluckte, schüttelte den Kopf und nahm einen großen Schluck aus ihrer Teetasse. Erneut vertiefte sie sich in ihrer Aktuellen Aufgabe.
Sie hatte ihrer Kollegin versprochen die Karte bis zum Mittag fertig zu haben.
Aber der Gedanke daran, dass heute irgendwas nicht in Ordnung war, beschlich sie erneut. Seufzend stand sie auf, um sich einen neuen Tee zu machen. So verging die Zeit ein klein wenig.
Bis zum Mittag war sie tatsächlich so weit, dass sie die Datei ihrer Kollegin senden konnte. Zufrieden damit, dass sie die meiste Arbeit für diesen Tag erledigt hatte, verließ Noelia ihr Büro, um ihre Mittagspause zu genießen.
Als sie mit ihren Kollegen das Gebäude verlässt, kam ihr erneut die der Wetterbericht von heute morgen in den Sinn. Irritiert warf sie einen Blick in den Himmel. Er war noch immer klar. Strahlend blau. Auch war ihr der Schal viel zu warm.
Noelia nimmt ihn ab und platziert ihn in ihrer Handtasche. „Findest du, es ist heute auch so warm?“ Dabei blickt sie hinüber zu Max. Der brummelte und nickte dann. „Hmm, seltsam dafür, dass wir fast Dezember haben.“ Meinte er dann und warf Noelia einen Blick zu. Sie lächelte leicht. „Hmm, vielleicht ist, dass der Klimawandel, der sich hier bemerkbar macht.“ Wirft Charlotte ein und nippt an ihrem Kaffeebecher, der an ihrer Hand festgewachsen zu sein scheint. Man kennt die die mit vierziger nur mit der Tasse in der Hand. Egal wann man ihr Büro betritt.
Beunruhigt nestelte Noelia an dem Riemen ihrer Handtasche herum. „Dabei hatte der Wetterbericht heute morgen noch angesagt, dass es bis zu minus sechs Grad und Schnee geben sollte.“ Max zuckte mit der Schulter und wirft seinen Kolleginnen einen Blick zu: „Vielleicht erst heute Abend.“
Vehement schüttelt die jüngste in der Kollegengruppe den Kopf. „Nein, nein…sie haben geschrieben, dass es schon heute Mittag schneien sollte.“
Die anderen zucken erneut die Schultern und betreten den beliebten Schnellimbiss der Stadt. Noelia warf einen letzten Blick gehen Himmel. Etwas stimmt hier ganz gewaltig nicht. Noch nie war der Wetterumschwung so krass gewesen.
Vielleicht sollte sie nach Feierabend bei ihrer Großmutter vorbeisehen.
Ein Blick in die Nachrichten gab Noelia zu verstehen, dass es nicht nur ihr aufgefallen war. Aufgeregt sprachen die Meteorologen, dass der Vorhergesagte Wintereinbruch doch nicht stattfinden würde. Experten diskutieren in den bekannten Nachrichtenprogrammen hitzig darüber weshalb, dass so war. Und warum man sich so getäuscht hatte in der Prognose.
Der restliche Tag verging wie im Flug und fast eine halbe Stunde früher, verschwand die junge Frau von ihrem Arbeitsplatz. Sie würde die Stadt sehr schnell Richtung Friedhof verlassen. Ihre Großmutter war auf dem alten Friedhof zwischen Stadt und Dorf begraben worden.
Er lag auf einer malerischen Lichtung mit einer alten Kapelle auf einem kleinen Hügel, umrandet von einer alten Steinmauer. Fast schon ein romantischer Ort für all jene, die solche Orte romantisch fanden.
Auf dem Friedhof befindet sich eine Familiengruft in der alle Feldwegs seit je her beigesetzt werden. Manch mal besucht Noelia die Gruft, um dort ihre Gedanken zu sortieren. Etwas, dass sie zu Lebzeiten ihrer Großmutter auch schon getan hatte. Gemeinsam hatten die beiden sich zu einem Kaffee in den Garten gesetzt und gequatscht. Das fehlt ihr nun. Weshalb sie jetzt regelmäßig den Friedhof aufsucht.
Noch während sie ihrem alten Käfer das Gaspedal bis zum Anschlag durchdrückt, wird sie von einem Motorrad sehr knapp überholt. Beinahe streift der Fahrer ihr heißgeliebtes Auto. Aufgebracht flucht die junge Frau kurz vor sich hin. Das würde ihr noch fehlen. Denn würde dem alten Käfer etwas passieren, würde sie es sich nicht verzeihen. Der himmelblaue Wagen war ein Erbstück ihrer Großmutter. Das Auto war die erste Familienkutsche, wie sie so oft zu sagen pflegte.
So schnell wie das Motorrad verschwunden war, so schnell verflog Noelias ärger wieder.
Vor dem Grab ihrer Großmutter setzt sich die junge Frau auf eine kleine Holzbank, stellt einen Kaffee neben sich ab und den anderen nimmt sie zwischen ihre Finger. Für einen Augenblick versinkt die blond Haarige in ihren Gedanken. Die Ruhe, die dieser Ort ausstrahlte, hat etwas Beruhigendes. „Oma....hey…“ Beginnt sie leise. „Ich dachte ich Besuch dich wieder. Ich vermisse unsere Bankmeetings sehr.“ Beginnt sie die Stille zu durchbrechen. „Ich auch.“ Ertönt es neben ihr. Vor Schreck zuckt Noelia zusammen und der Kaffee schwappt energisch aus ihrer Tasse heraus.
Mit wild klopfendem Herzen blickt sie zur Seite. Sucht denjenigen dem die Stimme gehört. Oder die Person, die gerade versucht sie auf den Arm zu nehmen. Sie hat geklungen wie ihre Großmutter. SO täuschend echt. Doch als ihr Blick zur Seite wanderte, konnte sie niemanden sehen. Mit klopfenden Herzen stand Noelia auf und begann damit die Gruft abzusuchen. Nirgends kann sie eine Box finden oder etwas ähnliches. „Kind...“ es klingt, als würde der Wind es hauchen. Woher kam, dass nun?
Hektisch blickt sich die junge Frau um. „O..o..Oma?“
„Ich bin es.“ Spricht die Stimme erneut. Ein leichter hall schwingt mit. „Das bilde ich mir ein.“ Flüstert Noelia und tastet zitternd nach ihrem Handy. Irgendwo da mussten auch ihre Autoschlüssel sein.Ihre Hand wandert tiefer in die Handtasche. Besser sie verschwand nach Hause. „Bleib..bitte..“ Schwächlich erklang die Stimme erneut. „Aber du bist tot.“ Entgegnet Noelia verzweifelt. „Ich kann..nein ich dürfte dich gar nicht hören.“
Ein ächzten geht durch die alten knorrigen Bäume draußen vor der Gruft. „Hach, Kind. Es gibt noch so vieles, dass ich dir beibringen muss...“ sie konnte das förmliche: „Weil deine Mutter es versäumt hat!“ Hören.
Schon immer waren die beiden unterschiedlicher Meinung gewesen, was gewisse Dinge der Weltanschauung betraf. Zittrig sucht Noelia die Quelle der Stimme. „du bist tot, du bist nicht mehr hier.“ Flüstert sie und wischt die ersten Tränen weg.
„Ja, genaugenommen bin ich..tot. Aber noch hier.“ Erwidert die Stimme. „Du musst zulassen, was du schon tief in deinem Herzen weißt.“ „Ein..Geist?“ „Ja, du bist da auf einer richtigen Spur. Lass zu was dein Herz schon weiß.“
Noelia schluckt und schließt für einen kurzen Augenblick ihre Augen. Als sie jene wieder öffnete, konnte sie eine durchschimmernde Gestalt vor sich erkennen. Sie sah ihrer verstorbenen Großmutter sehr ähnlich. „wie?“
Die Gestalt lächelte leicht. „erinnerst du dich noch daran, wie ich dir erzählt habe, das Magie existiert?“ Stumm nickte die junge Frau, noch immer konnte sie das, was hier geschah nicht einordnen. „Nun, auch Geister sind ein Teil der Magie.“ Erklärte die durchschimmernde Gestalt. „Du musst dich darauf einlassen.“ Flüstert ihre Großmutter und kommt auf sie zu. Noelia nickt langsam. Okay, das war gerade schwierig.
Klar hatten sie viel über Magie gesprochen. Aber die Hälfte davon hat Noelia eher für etwas gehalten wie einen Glaubens Grundsatz. Dass jeder Moment schön sein. Karma wirkt und und und. Noelia mustert erneut die Gestalt vor sich. „Aber..wieso?“ Haucht sie dann und wischt sich eine der Tränen weg. „du bist tot...“ Sie musste diese Worte aussprechen, um sich dem Bewusst zu werden. Ihre Großmutter schüttelt leicht den Kopf. „Mein Körper ist tot. Mein Geist ist noch hier.“
Ihr Kopf kann, das noch immer nicht begreifen. „Ich bin aktuell noch an diesen Ort gebunden, irgendwer hat mich geweckt.“ Erklärt sie geschäftig und blickt ihrer Enkelin in die Augen. „und ich glaube wieso, dass wer, darum kümmern wir uns später. Denn du wirst Hilfe benötigen. Es bestehen uns seltsame Zeiten bevor.“
„Okay, warte,warte,warte...Oma, du klingst wie aus einem Fantasy Buch.“ Stoppt die junge Frau den Redefluss der älteren. „Ich meine was passiert hier? DU bist plötzlich w.…wieder da.“ Stellt sie fest und verzieht das Gesicht. „Ja, ich weiß. Aber darum kümmern wir uns später. Ich hoffe du hast die Bücher behalten.“ Langsam nickt Noelia. Ihre Großmutter war wohl auch in ihrem Leben nach dem Tod eine Rätselfreudige Frau. Genaugenommen war sie gerne das Geheimnis, das Rätsel, der Nebel in der Geschichte.
Stumm mustert sie den Geist ihrer Großmutter. „Natürlich habe ich sie noch.“
„gut, gut, du wirst sie benötigen. Die Frauen in unserer Familie haben sämtliche wichtigen Rituale, Hilfsmittel und so weiter über Jahrhunderte hineingeschrieben.“ Erklärt Ester und fährt sich durch die durchscheinenden Haare. „Ich dachte immer das wären Rezepte und Anleitungen für den Haushalt...“
„nun, so hat sie Großtante Rosalie immer genannt, damit keiner auf dumme Ideen kommt. Genau genommen ist es das Wissen von unzähligen Hexen. Es gibt diese Menschen die Magie spüren und sie leiten können. Und es gibt die die Blind dafür sind. Sie verstehen nicht was genau passiert. Aber wichtig ist, dass du ebenso die Gabe besitzt, Magie zu spüren und zu leiten.“
Dunkel erinnert sich Noelia an ein früheres Gespräch. Ein Luftzug findet seinen Weg in die Krypta. Doch er ist nicht kalt, sondern recht mild.
„okay, okay..aber. Dass waren all die „Kochabende““ Blinzelnd geht Noelia einen kleinen Schritt zurück. Die Großmutter nickt. „Genau, ich habe dir heimlich gezeigt wie Rituale im Grunde funktionieren. Wir haben nicht nur Hexe gespielt. Wir sind es, meine liebe.“
„Aber wieso hast du mir es nie direkt gesagt?“
„Deine Mutter hat dir eingeredet, dass wir nur spielen. Dass nichts Ernstes daran ist.“ Erklärte ihre Großmutter und sah einen Augenblick traurig aus. „Aber darüber können wir später diskutieren. Hier gehen seltsame Dinge vor sich. Ich spüre es. Etwas Mächtiges sorgt dafür, dass der Lauf der Dinge nicht mehr funktioniert. Der Winter wird daran gehindert zu kommen.“ Sie trat einen weiteren Schritt auf ihre Enkelin zu und hob ihre Hand: „Du kannst diesen Fluch brechen. DU hast das Werkzeug und die Gabe. Und alles andere findest du beim alten Kiesewetter...“ Flüstert sie, ehe ihre Gestalt zu verschwinden begann.
Völlig überfahren starrte Noelia in die leere.
Noelia wirft einen kritischen Blick aus dem Fenster ihres Büros. Den ganzen morgen hatte sie an der neuen Wanderkarte gearbeitet. Gerade war der Blick auf die Wettervorhersage auf ihrem Bildschirm rechts unten gelandet. Heute sollte es bis zu minus sechs Grad geben und schneien. Irritiert musterte sie den klaren Himmel, an dem die Sonne munter hin abstrahlte. Nun gut was noch nicht war, konnte noch werden. Die letzten Tage war es schon sehr kalt geworden.
Aber etwas war heute anders. Sie schluckte, schüttelte den Kopf und nahm einen großen Schluck aus ihrer Teetasse. Erneut vertiefte sie sich in ihrer Aktuellen Aufgabe.
Sie hatte ihrer Kollegin versprochen die Karte bis zum Mittag fertig zu haben.
Aber der Gedanke daran, dass heute irgendwas nicht in Ordnung war, beschlich sie erneut. Seufzend stand sie auf, um sich einen neuen Tee zu machen. So verging die Zeit ein klein wenig.
Bis zum Mittag war sie tatsächlich so weit, dass sie die Datei ihrer Kollegin senden konnte. Zufrieden damit, dass sie die meiste Arbeit für diesen Tag erledigt hatte, verließ Noelia ihr Büro, um ihre Mittagspause zu genießen.
Als sie mit ihren Kollegen das Gebäude verlässt, kam ihr erneut die der Wetterbericht von heute morgen in den Sinn. Irritiert warf sie einen Blick in den Himmel. Er war noch immer klar. Strahlend blau. Auch war ihr der Schal viel zu warm.
Noelia nimmt ihn ab und platziert ihn in ihrer Handtasche. „Findest du, es ist heute auch so warm?“ Dabei blickt sie hinüber zu Max. Der brummelte und nickte dann. „Hmm, seltsam dafür, dass wir fast Dezember haben.“ Meinte er dann und warf Noelia einen Blick zu. Sie lächelte leicht. „Hmm, vielleicht ist, dass der Klimawandel, der sich hier bemerkbar macht.“ Wirft Charlotte ein und nippt an ihrem Kaffeebecher, der an ihrer Hand festgewachsen zu sein scheint. Man kennt die die mit vierziger nur mit der Tasse in der Hand. Egal wann man ihr Büro betritt.
Beunruhigt nestelte Noelia an dem Riemen ihrer Handtasche herum. „Dabei hatte der Wetterbericht heute morgen noch angesagt, dass es bis zu minus sechs Grad und Schnee geben sollte.“ Max zuckte mit der Schulter und wirft seinen Kolleginnen einen Blick zu: „Vielleicht erst heute Abend.“
Vehement schüttelt die jüngste in der Kollegengruppe den Kopf. „Nein, nein…sie haben geschrieben, dass es schon heute Mittag schneien sollte.“
Die anderen zucken erneut die Schultern und betreten den beliebten Schnellimbiss der Stadt. Noelia warf einen letzten Blick gehen Himmel. Etwas stimmt hier ganz gewaltig nicht. Noch nie war der Wetterumschwung so krass gewesen.
Vielleicht sollte sie nach Feierabend bei ihrer Großmutter vorbeisehen.
Ein Blick in die Nachrichten gab Noelia zu verstehen, dass es nicht nur ihr aufgefallen war. Aufgeregt sprachen die Meteorologen, dass der Vorhergesagte Wintereinbruch doch nicht stattfinden würde. Experten diskutieren in den bekannten Nachrichtenprogrammen hitzig darüber weshalb, dass so war. Und warum man sich so getäuscht hatte in der Prognose.
Der restliche Tag verging wie im Flug und fast eine halbe Stunde früher, verschwand die junge Frau von ihrem Arbeitsplatz. Sie würde die Stadt sehr schnell Richtung Friedhof verlassen. Ihre Großmutter war auf dem alten Friedhof zwischen Stadt und Dorf begraben worden.
Er lag auf einer malerischen Lichtung mit einer alten Kapelle auf einem kleinen Hügel, umrandet von einer alten Steinmauer. Fast schon ein romantischer Ort für all jene, die solche Orte romantisch fanden.
Auf dem Friedhof befindet sich eine Familiengruft in der alle Feldwegs seit je her beigesetzt werden. Manch mal besucht Noelia die Gruft, um dort ihre Gedanken zu sortieren. Etwas, dass sie zu Lebzeiten ihrer Großmutter auch schon getan hatte. Gemeinsam hatten die beiden sich zu einem Kaffee in den Garten gesetzt und gequatscht. Das fehlt ihr nun. Weshalb sie jetzt regelmäßig den Friedhof aufsucht.
Noch während sie ihrem alten Käfer das Gaspedal bis zum Anschlag durchdrückt, wird sie von einem Motorrad sehr knapp überholt. Beinahe streift der Fahrer ihr heißgeliebtes Auto. Aufgebracht flucht die junge Frau kurz vor sich hin. Das würde ihr noch fehlen. Denn würde dem alten Käfer etwas passieren, würde sie es sich nicht verzeihen. Der himmelblaue Wagen war ein Erbstück ihrer Großmutter. Das Auto war die erste Familienkutsche, wie sie so oft zu sagen pflegte.
So schnell wie das Motorrad verschwunden war, so schnell verflog Noelias ärger wieder.
Vor dem Grab ihrer Großmutter setzt sich die junge Frau auf eine kleine Holzbank, stellt einen Kaffee neben sich ab und den anderen nimmt sie zwischen ihre Finger. Für einen Augenblick versinkt die blond Haarige in ihren Gedanken. Die Ruhe, die dieser Ort ausstrahlte, hat etwas Beruhigendes. „Oma....hey…“ Beginnt sie leise. „Ich dachte ich Besuch dich wieder. Ich vermisse unsere Bankmeetings sehr.“ Beginnt sie die Stille zu durchbrechen. „Ich auch.“ Ertönt es neben ihr. Vor Schreck zuckt Noelia zusammen und der Kaffee schwappt energisch aus ihrer Tasse heraus.
Mit wild klopfendem Herzen blickt sie zur Seite. Sucht denjenigen dem die Stimme gehört. Oder die Person, die gerade versucht sie auf den Arm zu nehmen. Sie hat geklungen wie ihre Großmutter. SO täuschend echt. Doch als ihr Blick zur Seite wanderte, konnte sie niemanden sehen. Mit klopfenden Herzen stand Noelia auf und begann damit die Gruft abzusuchen. Nirgends kann sie eine Box finden oder etwas ähnliches. „Kind...“ es klingt, als würde der Wind es hauchen. Woher kam, dass nun?
Hektisch blickt sich die junge Frau um. „O..o..Oma?“
„Ich bin es.“ Spricht die Stimme erneut. Ein leichter hall schwingt mit. „Das bilde ich mir ein.“ Flüstert Noelia und tastet zitternd nach ihrem Handy. Irgendwo da mussten auch ihre Autoschlüssel sein.Ihre Hand wandert tiefer in die Handtasche. Besser sie verschwand nach Hause. „Bleib..bitte..“ Schwächlich erklang die Stimme erneut. „Aber du bist tot.“ Entgegnet Noelia verzweifelt. „Ich kann..nein ich dürfte dich gar nicht hören.“
Ein ächzten geht durch die alten knorrigen Bäume draußen vor der Gruft. „Hach, Kind. Es gibt noch so vieles, dass ich dir beibringen muss...“ sie konnte das förmliche: „Weil deine Mutter es versäumt hat!“ Hören.
Schon immer waren die beiden unterschiedlicher Meinung gewesen, was gewisse Dinge der Weltanschauung betraf. Zittrig sucht Noelia die Quelle der Stimme. „du bist tot, du bist nicht mehr hier.“ Flüstert sie und wischt die ersten Tränen weg.
„Ja, genaugenommen bin ich..tot. Aber noch hier.“ Erwidert die Stimme. „Du musst zulassen, was du schon tief in deinem Herzen weißt.“ „Ein..Geist?“ „Ja, du bist da auf einer richtigen Spur. Lass zu was dein Herz schon weiß.“
Noelia schluckt und schließt für einen kurzen Augenblick ihre Augen. Als sie jene wieder öffnete, konnte sie eine durchschimmernde Gestalt vor sich erkennen. Sie sah ihrer verstorbenen Großmutter sehr ähnlich. „wie?“
Die Gestalt lächelte leicht. „erinnerst du dich noch daran, wie ich dir erzählt habe, das Magie existiert?“ Stumm nickte die junge Frau, noch immer konnte sie das, was hier geschah nicht einordnen. „Nun, auch Geister sind ein Teil der Magie.“ Erklärte die durchschimmernde Gestalt. „Du musst dich darauf einlassen.“ Flüstert ihre Großmutter und kommt auf sie zu. Noelia nickt langsam. Okay, das war gerade schwierig.
Klar hatten sie viel über Magie gesprochen. Aber die Hälfte davon hat Noelia eher für etwas gehalten wie einen Glaubens Grundsatz. Dass jeder Moment schön sein. Karma wirkt und und und. Noelia mustert erneut die Gestalt vor sich. „Aber..wieso?“ Haucht sie dann und wischt sich eine der Tränen weg. „du bist tot...“ Sie musste diese Worte aussprechen, um sich dem Bewusst zu werden. Ihre Großmutter schüttelt leicht den Kopf. „Mein Körper ist tot. Mein Geist ist noch hier.“
Ihr Kopf kann, das noch immer nicht begreifen. „Ich bin aktuell noch an diesen Ort gebunden, irgendwer hat mich geweckt.“ Erklärt sie geschäftig und blickt ihrer Enkelin in die Augen. „und ich glaube wieso, dass wer, darum kümmern wir uns später. Denn du wirst Hilfe benötigen. Es bestehen uns seltsame Zeiten bevor.“
„Okay, warte,warte,warte...Oma, du klingst wie aus einem Fantasy Buch.“ Stoppt die junge Frau den Redefluss der älteren. „Ich meine was passiert hier? DU bist plötzlich w.…wieder da.“ Stellt sie fest und verzieht das Gesicht. „Ja, ich weiß. Aber darum kümmern wir uns später. Ich hoffe du hast die Bücher behalten.“ Langsam nickt Noelia. Ihre Großmutter war wohl auch in ihrem Leben nach dem Tod eine Rätselfreudige Frau. Genaugenommen war sie gerne das Geheimnis, das Rätsel, der Nebel in der Geschichte.
Stumm mustert sie den Geist ihrer Großmutter. „Natürlich habe ich sie noch.“
„gut, gut, du wirst sie benötigen. Die Frauen in unserer Familie haben sämtliche wichtigen Rituale, Hilfsmittel und so weiter über Jahrhunderte hineingeschrieben.“ Erklärt Ester und fährt sich durch die durchscheinenden Haare. „Ich dachte immer das wären Rezepte und Anleitungen für den Haushalt...“
„nun, so hat sie Großtante Rosalie immer genannt, damit keiner auf dumme Ideen kommt. Genau genommen ist es das Wissen von unzähligen Hexen. Es gibt diese Menschen die Magie spüren und sie leiten können. Und es gibt die die Blind dafür sind. Sie verstehen nicht was genau passiert. Aber wichtig ist, dass du ebenso die Gabe besitzt, Magie zu spüren und zu leiten.“
Dunkel erinnert sich Noelia an ein früheres Gespräch. Ein Luftzug findet seinen Weg in die Krypta. Doch er ist nicht kalt, sondern recht mild.
„okay, okay..aber. Dass waren all die „Kochabende““ Blinzelnd geht Noelia einen kleinen Schritt zurück. Die Großmutter nickt. „Genau, ich habe dir heimlich gezeigt wie Rituale im Grunde funktionieren. Wir haben nicht nur Hexe gespielt. Wir sind es, meine liebe.“
„Aber wieso hast du mir es nie direkt gesagt?“
„Deine Mutter hat dir eingeredet, dass wir nur spielen. Dass nichts Ernstes daran ist.“ Erklärte ihre Großmutter und sah einen Augenblick traurig aus. „Aber darüber können wir später diskutieren. Hier gehen seltsame Dinge vor sich. Ich spüre es. Etwas Mächtiges sorgt dafür, dass der Lauf der Dinge nicht mehr funktioniert. Der Winter wird daran gehindert zu kommen.“ Sie trat einen weiteren Schritt auf ihre Enkelin zu und hob ihre Hand: „Du kannst diesen Fluch brechen. DU hast das Werkzeug und die Gabe. Und alles andere findest du beim alten Kiesewetter...“ Flüstert sie, ehe ihre Gestalt zu verschwinden begann.
Völlig überfahren starrte Noelia in die leere.
Lange hat Noelia in der kalten Gruft gesessen und mit dem Geist ihrer Großmutter gesprochen. Was noch immer ein sehr befremdliches Gefühl in ihr auslöst. Sie tat etwas, dass in Büchern vorkam, in Filmen oder Serien. Noch immer war sie verwirrt und versucht die Gefühle und Gedanken einzusortieren.
Weshalb sie am Abend, bevor sie Caspar treffen soll, all ihre Gedanken und Gefühle in ein Buch schreibt. Die Wörter fließen so aus ihr heraus, als ob
sie unbedingt aufgeschrieben werden wollen. Am Ende liest Noelia alles noch einmal durch und schüttelt leicht den Kopf. Das ist alle so verwirrend. Und obwohl sie noch immer skeptisch ist, beschließt sie tatsächlich zu dem Treffen mit Caspar zu gehen. Ihre Mutter musste davon ja nichts wissen. Weshalb sie jener auch gleich schriebt, dass sie sich mit einer Freundin zum Brunch treffen wird.
Und nach dem sie eine ganze Weile in den alten Büchern ihrer Großmutter gelesen hat, schläft Noelia müde auf ihrem Sofa ein.
Die ersten Sonnenstrahlen wecken sie aus ihrem beinahe Traumlosen schlaf. Sanft erwärmen sie das Gesicht der jungen Frau, die ganz langsam die Augen öffnet. Ihr Blick richtet sich auf das Geschehen vor ihrer Terrassentür, zwei Katzen spielen vergnügt im Morgentau. Auch heute würde es wohl ein seltsam warmer Tag werden.
Kurz erinnert sie sich an die seltsamen Bilder, die sie im Schlaf gesehen hat, wie ein Mann wütend mit dem Messer vor ihrer Nase herumfuchtelte und dann war da noch Caspar gewesen, verletzt, aber sie hatte sich nicht bewegen können. Mit einem Schulterzucken tat sie das ganze einfach als einen der seltsamen Träume ab, in denen das Unterbewusstsein einfach irgendwie alles zusammenwarf und verarbeitete.
Um nicht all zu spät zu kommen, wirft sich die junge Frau ein paar Trauben, eine Banane und ein Toastbrot in eine Box und verstaut alles in ihrer Handtasche. Schnell noch einen Tee in die Thermoskanne und dann noch das Zeug, von dem der junge Kiesewetter gesprochen hatte.
Ob er wohl eine Freundin hat? Fragt sie sich beim Einsteigen in ihr Auto. Gut sieht er ja aus. Irgendwie seltsam, dass sie ihn ihr ganzes Leben lang nicht kennengelernt hat, obwohl sie ziemlich oft seinen Großvater besucht hatte. Sie würde Caspar eindeutig mehr Fragen stellen müssen, bevor er ihr irgendwas zeigen darf. Nachdenklich fährt sie sich durch ihre blonde Mähne und neigt ihren Kopf zur Seite, betrachtet kurz ihre blauen Augen im Rückspiegel des Käfers und berührt kurz das Kräutersäckchen, dass dort hängt. Ob deshalb das Auto so lange gehalten hatte?
War Magie im Spiel oder einfach nur Glück?
Es nützt alles nichts, sie muss los, sonst kommt sie zu spät. Und bevor ihre Mum aus dem Hausstürmen kann, rollt das fast Achtzig Jahre alte Auto vom Hof.
Bevor sie die verabredete Stelle erreicht, muss sie das Auto auf einem kleinen Wanderparkplatz abstellen. Da sie kein anderes Fahrzeug dort parken, geht die junge Frau davon aus, dass sie die erste ist. Trotzdem macht sie sich auf den Weg zum abgesprochenen Treffpunkt. Die morgen Luft ist noch recht kühl, auch wenn es später wieder milder sein wird. Eine noch immer befremdliche Tatsache. Das Wetter fühlt sich an, wie die Ruhe vor dem Sturm. Man merkt, dass etwas nicht stimmt und kann es noch nicht so greifen, bis das Wetter loslegt. Und dass es das genau nicht tut, war einfach so untypisch für die Gegend. Noelia atmet tief durch und hält einen Augenblick inne. Betrachtet die Wipfel der Tannen über ihr, wie sie in den blauen Morgenhimmel hinauf ragen. Hier fühlt sie sich wohl behütet. So als würde der Wald ihr sagen: „Hey, du bist hier genau richtig! Dass ist dein Platz!“
Kurzum fasst sie die Träger ihres Rucksacks fester und geht weiter den alten Wanderweg entlang. Ein Weg, der eher einem Trampelpfad gleicht, da ihn meist nur die Einheimischen benutzen. Es dauert gute fünfundvierzig Minuten, bis sich der Wald vor ihr zu lichten beginnt. Nach wenigen Schritten kann sie den ersten Hügel sehen. Der kleinste der dreien. Wenn man ihn umrundet oder darüber geht, gelangt man zum größten. Auf diesem befindet sich ein Steinplattenpleatou dass sich vor Jahrtausenden natürlich gebildet hat. Trotzdem wirkt es Rätselhaft, mystisch, besonders, weil die Steinplatte aussieht, als hätte ein Riese sie dort einfach abgelegt, wie ein Kind einen Stein.
Gerade als sie den Mittleren Hügel erklommen hat, wird ihr Bewusst das Caspar schon da ist. Er hat einen Kreis mit Kreide auf den Stein gezeichnet. Auf den Linien des Kreises stehen verschiedene bunte Kerzen. Irritiert darüber bleibt Noelia stehe. Sie hebt ihre Augenbraue und räuspert sich leise: „Äh, ich hoffe, dass hier wird jetzt nicht so…ein Cult Ding?“
Erschrocken hebt der junge Mann den Kopf, er hält einen Kristall in der Hand. „Nein. Kein Cult aber eine Möglichkeit Magie zu beweisen.“ Antwortet er dann recht ruhig. Schenkt ihr dabei ein sanftes Lächeln und richtet sich auf. Wie die Tage zuvor trug er seine Lederjacke, ein Hemd und Jeans. Kurz fragt sie sich, ob er nur dieses Outfit besitzt oder fünfmal dasselbe Hemd im Schrank hat.
Skeptisch verschränkt sie ihre Arme vor der Brust. „Ich weiß nicht recht...“Meint sie dann entgegen dem Bauchgefühl. Immerhin hat sie gestern noch einmal mit dem Geist ihrer Großmutter gesprochen, also war es schon wahr. Aber irgendwie, vor allem wie sollten sie denn damit den Winter retten?
„Pass auf, wir machen gleich ein ganzes Ritual, eines bei dem du und ich Meditieren und unseren Geist auf uns selbst Fokussieren.“ Erklärt er dann geschäftig, so als weiß Noelia was genau, dass hier zu bedeuten hat. Mit gehobener Augenbraue nimmt sie ihren Rucksack und will die Plattform wieder hinunterklettern. In diesem Moment greift Caspar nach ihrem Arm. Hält sie fest. „Bitte, gib mir die Chance es dir wenigstens jetzt zu beweisen. Und wenn das hier bei dir nicht funktioniert, dann lass ich dich mit der ganzen Sache in Ruhe.“ Verspricht er ihr und blickt ihr in die Augen. „Schenk mir diese Stunde. Wenn es funktioniert, erzähl ich dir alles. Wenn es nicht funktioniert, dann hörst du nie wieder etwas von meinem Großvater und mir.“ Fügt er mit ruhiger Stimme hinzu.
Langsam nickt Noelia. Noch immer skeptisch. Sie war sich nicht so sicher, was sie von der ganzen Sache halten sollte. Aber gut, wenn was auch immer, dass hier war, nicht funktioniert, würde sie gehen.
Erleichtert darüber, dass sie bleibt, löst er seine Hand wieder von ihrem Arm und drückt ihr einen der Kristalle in die Hand. „den kannst du beim Meditieren halten, falls du was für deine Hände brauchst, mir fällt es zum Beispiel leichter mich zu konzentrieren.“ Dann dreht er sich wieder um und greift nach ein paar weitere Kerzen. Verteilt sie an bestimmten Stellen auf der weißen Linie. „SO, dass hier ist alles so weit fertig. Am besten setzt du dich auf deiner Decke in den Kreis. Ich werde die Kerzen nach und nach anzünden. Ich habe extra beschützende Farben gewählt. Du musst dich einfach nur hinsetzen. Ich werde uns durch das Ritual führen. Es soll einfach dafür sorgen, dass unser Kopf Klarheit erlangt. Verborgene Erinnerungen weckt und unseren Geist reinigt.“
„Natürlich!“ Murmelt Noelia. Dennoch tat sie, was Caspar eben erklärt hat.
Sie setzt sich so, dass sie den jungen Mann bei seinem Tun beobachten kann. Ihr Blick wandert weiter über dessen Antlitz. Dem feinen drei Tage Bart. Die gestylten braunen Haare, deren Pony eine leichte Welle nach oben machte. Da sieht er ihr in die Augen: „Bereit?“ „Äh, so bereit wie man nur als Skeptiker sein kann.“ Entgegnet sie und legt beide Hände um den Kristall, dessen eigenartige Farben im Sonnenlicht schimmern. Lila weiß, leichter Glitzer war in ihm eingeschlossen. Schon faszinierend, dass so etwas aus der Natur kommt.
Da setzt sich Caspar direkt vor ihr auf den Boden. Sein Blick such ihren und hält ihn fest. Ganz ruhig hält er selbst einen ähnlichen Kristall in den Händen. „Gut, als o dann schließt die Augen und atme tief ein und aus.“ Beginnt er damit sie ruhig anzuleiten. Er selbst atmet in tiefen zogen ein und aus. „Und dann konzentriere dich auf deinen Herzschlag. Folge dem Herzschlag in dein inneres.“
Er spricht so ernst, dass Noelia stumm nickt und langsam die Augen schließt. In tiefen Zügen atmet sie an und aus. Irgendwann schafft sie es, sich auf ihren Herzschlag zu konzentrieren, obwohl ziemlich viel um sie herum zu hören ist. Da raschelt es im Gebüsch, irgendwie beschwert sich eine Krähe, der Wind rauscht durch die Blätter.
Immer wieder spricht Caspar mit ruhiger, leiser Stimme zu ihr und erklärt genau, was sie tun soll. Sie folgt ihm und ihrem Körper in ihr innerstes. Und plötzlich ist die Welt weg. Es scheint, als hätte jemand den Schalter umgelegt. Und plötzlich ist da eine Erinnerung, von der sie nichts wusste. Ihre Großmutter mit ihr spricht. Sie erklärt ihrem so viel jüngeren Ich Dinge, an die sie sich ebenfalls nicht mehr erinnern kann. Mit einem Lächeln hält Ester ihr ein Bündel Kräuter hin. „, dass hier benutzen wir, um das Haus auszusuchen. Aber vorher müssen wir die Kräuter vernünftig zusammen bündeln, damit wir wirklich nur räuchern.“
Noelia folgt der Erinnerung, bis sie plötzlich vor einer Tür zu stehen scheint. Unsicher ob sie hindurchgehen soll, starrt sie jene Tür an. Langsam legt sie ihre Finger um den silbernen Griff der Türklinke. Caspar hat sie schon lange nicht mehr gehört. Hier ist nur sie und die Tür. Schwaden umranden das dunkle Holz. Sie wirkt so massiv. Da holt die junge Frau tief Luft und tritt hindurch. Und plötzlich strömen Erinnerungen, Gefühle, Gedanken auf sie ein. Es ist erschreckend, wie fremd und doch vertraut all die Eindrücke sind. Nach Luft schnappend reißt die junge Frau ihre Augen auf. Wirft einen Blick auf Caspar, der sie besorgt ansieht. „Hey...“ Fragt er sanft. Aber Noelia kann noch nicht sprechen. Ihre Finger umklammern den Kristall, von dem sie plötzlich weiß, wozu er gebraucht wird. Der Amethyst fühlt sich gut in ihren Händen an. „Ich.“ Noelia schließt ihren Mund wieder. Starrt Caspar an. „Wir kennen uns.“ Haucht sie und der junge Mann nickt lächelnd. „Natürlich, ich war jeden Sommer hier.“ Flüstert er und greift nach ihren Händen. „Aber, wie…was…“ Fieberhaft versucht sie ihre neuen, alten Erinnerungen zu durchwühlen. „Ich weiß es nicht.“ Gibt Caspar zu. „Ich weiß nur, dass ich plötzlich nicht mehr zu dir konnte. Dass ich dich nicht mehr sehen durfte.“
Er hebt eine Hand und streicht eine Strähne ihres blonden Haares zurück. „Als es passierte, versuchte deine Großmutter deine Erinnerung zurückzubringen. Aber es gelang ihr nicht. Ich selbst konnte bis vor kurzem nicht mehr in die Nähe des Schwarzwaldes. Jemand hat dich und mich verflucht. Deine Großmutter hat versucht dieses Ritual mit dir durchzuführen, hat es aber nie geschafft dich so weit zu bringen. Denn dein Glaube an die Magie war fort und dann den Zugang zu sich selbst zu finden ist verdammt schwer.“ Caspar holte tief Luft und schluckt. Noelia blickt in das Gesicht des anderen. Ein sanftes Pochen kündigt Kopfschmerzen an. „Können wir. Also ich brauch vielleicht eine Pause.“ „Natürlich.“ Sagt Caspar und steht auf. Bevor er die Kerzen ausgehen lässt, bedankt er sich mit ein paar Worten bei der Magie, erst dann verlässt der junge Mann den Kreis und holt eine Thermoskanne Tee.
Lange sitzen die beiden noch da und reden
Noelia erwacht ein Tag später in ihrem eigenen Bett. Noch immer kann sie nicht glauben was da passiert ist. Lange heftet sich ihr Blick an die Decke ihrer Wohnung. Obwohl dass hier schon immer ihr Zuhause ist, sind die neuen und alten Sinneseindrücke so groß, dass sie sie erst noch für sich sortieren muss. Sie ist eine Hexe. Ihre Großmutter ist eine und ihre Mutter auch. Aber ihre Mutter hat sich nicht sehr dafür interessiert. Sie wollte sogar, dass Noelia nichts davon erfährt. Aber sie konnte ihre Mutter, Noelias Großmutter nicht verjagen. Mit wirrem Kopf steht die junge Frau auf.
Jetzt ergaben die Worte Sinn. Sie kann es sogar richtig spüren. Wenn sie ihre Sinne ausstreckt, spürt sie, dass der Winter einfach abwesend ist aber eigentlich hier sein soll. Der Lauf der Natur wurde gestört von jemandem mächtigen. „Du musst die Ordnung wieder herstellen,“ Hört sie die Stimme ihrer Großmutter, während Noelia sich einen Tee aufschüttet.
Leider muss sie heute noch einmal Arbeiten gehen. Sie hat Urlaub eingereicht, damit sie Caspar und dem alten Herr Kiesewetter helfen kann, den Winter zu finden. Den mächtigen Fluch zu brechen. Sie sind heute Nachmittag verabredet.
Auf der Arbeit läuft es nicht gerade rund für Noelia. Ihre Gedanken gehen immer wieder auf Wanderschaft, immer wieder tauchen Erinnerungen auf und sie hängt ihren Gedanken nach, bis plötzlich ihr Abteilungsleiter hinter ihr steht. Streng tippt er der abwesenden jungen Frau auf die Schulter: „Sie sind hier, um zu arbeiten, wenn mich Schweiz noch mal anruft...“ Droht er und Noelia reißt die Augen auf. Ihr Blick richtet sich auf das zwanghaft lächelnde Gesicht ihres Bosses. Der Mitte vierziger trägt seine Haare recht kurz und einen peniblen geschnittenen Bart. Langsam nickt sie. „Klar, ich beeil mich...“ Verspricht sie leise. Mustert ihn noch einmal. Irgendwas stimmt mit ihm nicht. Sie mustert ihn weiter. Streng sieht er seine untergebene an. „Bitte kommen sie nachher in mein Büro, ich muss noch etwas mit ihnen besprechen.“ Sagt er dann sachlich und verlässt das kleine Büro, dass sie sich mit Hannah teilt. Diese ist heute im Homeoffice, weshalb sie alleine dort sitzt. Seufzend blickt sie wieder auf den Bildschirm. Bis plötzlich ihr Telefon sie wieder aus den Gedanken reißt. Es ist Caspar. Er hat ihr eine SMS geschickt mit: „Hey, ich glaube Opa und ich wissen in etwa, wo der Fluch gewirkt wurde. Eine gute Nachricht, es muss hier in der Region sein. Die Schlechte wir können es nicht genauer lokalisieren.“
Nun immerhin. Das war doch schonmal etwas, womit man arbeiten kann. Im Stillen hofft die junge Frau, dass es irgendeinen Zauber gibt, mit dem sie das ganze Orten können und dann eben gleich erledigen. Dann würde es auch nicht so lange dauern, wie es bisher den Anschein hat. Dann wäre das ganze einfach vorbei und sie würde ihr Leben ganz normal weiterleben können. Ohne all dies verwirrende Zeug.
Kurz atmet die blond Haarige durch und konzentriert sich wieder auf ihren Computer und die dort geöffnete Landkarte. Auch wenn es ihr gerade sehr schwerfällt. Immer wieder vibriert ihr Telefon und dann noch diese Bitte ihres Chefs. Aber es nützt ja alles nichts.
Nach dem Noelia ihre Arbeit soweit beendet hat und die Karte nur noch schnell das Dokument in die Cloud gelandet hat, macht sie sich so weit fertig, um endlich in den Feierabend starten zu können.
Jedoch geht sie zum Büro ihres Chefs, nicht nach rechts den Gang entlang und dann die Treppen hinunter zum Parkplatz. Nein, sie geht nach Links und klopft vorsichtig an die dunkle Holz Tür. Von drinnen kann sie Geräusche hören. Jemand sprach aufgeregt. Ihr Boss. Ganz vorsichtig lehnt sie ihr Ohr gegen die Tür. Vielleicht kann sie ja aufschnappen, über was er da gerade spricht. Aber mehr als einzelne Wortfetzen kann sie nicht verstehen. Daher versuchts sie es noch einmal mit Klopfen. Diesmal ertönt ein deutliches: “HEREIN!”
Und Noelia betritt das relativ schlichte Büro. Zwar befinden sich in einem großen Akten Schrank auch viele Akten, aber irgendwie wirkt das Büro immer so leer. “sie wollten mich sprechen.” Sagt Noelia und fixiert den Mann mit ihrem Blick. Er legt sein Telefon auf dem Schreibtisch ab. In seinem Gesicht weichen rötliche Flecken zurück. Hat er sich gerade aufgeregt ?
Ein bisschen argwöhnisch bleibt sie im Türrahmen stehen. “Ähm, ja...” Er fährt sich mit der Hand über die Schläfe und deutet dann auf den Stuhl, der sich auf der anderen Seite des Tisches befindet. Widerwillig lässt sich Noelia auf jenem nieder. Eigentlich will sie in den Feierabend. Denn erneut Vibrierte es in ihrer Tasche.
“Frau Feldweg, sie haben für die nächsten zwei Wochen Urlaub eingetragen. Das ist doch recht kurzfristig. Dürfte ich sie fragen weshalb?”
Irrtiert blinzelt sie. Es war bisher noch nie vorgekommen, dass Herr Blösel sie nach dem Grund ihres Urlaubs fragte. Skeptisch richtet sich die junge Frau auf. “Wieso denn? Ich meine klar können sie den Grund erfahren. Wir ollen in der Familie ein bisschen Zeitverbringen. Die Vorweihnachtszeit war die Lieblingszeit meiner Großmutter und wir wollten einfache in paar Erinnerungen und all sowas teilen.“
Anscheinend passt die Antwort Herr Blösel nicht, sie kann sehen, wie er die Augenbraue hebt. Innerlich verdreht die junge Frau die Augen. Warum muss er ausgerechnet jetzt so sein? Sonst interessiert es ihn nie, wer wann in den Urlaub geht. Hauptsache es sind genügend Leute vor Ort.
“Naja, unser Büro hat doch aktuell eh sehr wenig zu tun. Wir ertrinken ja nicht in Aufgaben, die noch vor Jahresende erledigt werden müssen. Ich denke, das wird doch passen, wenn ich meinen Resturlaub aufbrauche. Ansonsten müsste ich ihn mit ins neue Jahr nehmen und ich bin dann nächstes Jahr länger weg.”
Ein Augenblick herrscht Stille. Dann nickt Herr Blösel und brummt: “Na gut, dann ist ihr Urlaub genehmigt.”
Sie steht auf und behält ihren Boss im Blick. “Ist alles in Ordnung bei ihnen? Sie wirken so gestresst.” Fragt sie ihn dann doch. Er hebt den Blick einer Akte und mustert Noelia. “nur, privater ärger. Nichts worüber sie sich sorgen machen müssen. Schönen Urlaub Frau Feldweg.”
“Danke!” sagt sie nur noch und verlässt das Büro beinahe fluchtartig. Sie wirft einen Blick auf ihr Handy und seufzt leise. Vier Nachrichten waren von ihrer Mum, eine von ihrem Vater und dann noch ein paar von Caspar, der ihr Koordinaten geschickt hat, dann die Frage, wann sie sich treffen können und dann noch ein Kommentarloses Bild von einer Pflanze. Worauf hin sie nur mit einem Fragezeichen antwortet und beschließt, erst einmal zu den Kiesewetters zu fahren. Sonst wird Caspar sie weiter mit Nachrichten zutexten.
Ehe sie losfährt, tippt sie schnell eine Nachricht an Caspar, dass sie jetzt zu ihm fährt.
Konzentriert trägt Noelia die Koordinanden in ihr Telefon ein und fährt der Navigation nach, in der Hoffnung, dass ihr Telefon nicht noch öfters vibriert. Sonst wird ihr Akku das nicht mehr lange mit machen.
dir Rechnung hat sie allerdings nicht mit ihrer Mutter gemacht. Gerade als die junge Frau abbiegt, auf eine Straße, die sie noch nie langefahren ist, ruft ihre Mutter an. Die Anzeige verdeckt
Noch während sie versucht, ihre Mutter wegzudrücken, verpasst Noelia die Ausfahrt. Genervt fährt die junge Frau ein Stück die Straße entlang, um irgendwo eine Möglichkeit zu finden, um zu wenden. Was nicht so leicht ist, da überall Wald ist und auf der einen Seite ein Abhang.
So muss sie eine ganze Weile noch weiterfahren. Bis sie dann endlich rechts eine Einfahrt sehen kann. Flink biegt sie ab. Nur um ihren Blick direkt auf einen alten Bauernhof. Er musste einmal prächtig gewesen sein. Die Natur hatte sich zwar schon an den reichen Verzierungen des Gebäudes ausgebreitet. Und das Dach hatte schon eindeutig bessere Tage gesehen.
Alles drumherum war von wilden Büschen überwuchert, deren Blätter waren schon längst vom Herbst gepflückt worden. Fasziniert mustert Noelia noch immer das alte Gebäude. Etwas magisches strahlt das Gebäude aus.
Nachdenklich greift sie nach ihrem Telefon, um die Navigation neu zu starten. Doch das Signal ist weg. Wie so oft.
Frustriert lässt sie es auf den Sitz neben sich fallen. Im Prinzip muss sie ja nur ein gutes Stück die Straße zurückfahren.
Dennoch hängt ihr Blick an dem alten Haus. Mit einem kurzen Blick auf ihr Telefon checkt sie, ob doch noch irgendwo ein bisschen Netz aufgetaucht ist. Aber die Balken sind noch immer mit einem X durchgestrichen. Noelia entscheidet sich dazu, es einmal außerhalb des Käfers zu versuchen. Weshalb sie aussteigt und ein kleines Stück auf das Gebäude zugeht. Hinter einer Senke taucht ein Auto auf. Ein Modernes. Dessen silbernes Dach im Sonnenlicht schimmerte. Aber wie war es da hingekommen?
Niergends kann sie spuren entdecken. Und trotzdem sieht es aus, als wäre es zugewuchert worden. Skeptisch will sie näher dran gehen. Einfach nur mal schauen. Es könnte eine optische Täuschung sein und es gibt einen anderen Weg. Vorsichtig kämpft sie sich einen weg zwischen den Büschen hindurch. Und gerade, als sie nahe genug herangekommen ist, vibriert ihr Telefon. Es ist Caspar. Schnell geht sie dran: “Oh hey, ich bin gleich da. Ich bin ein Stück zu weit gefahren.” Sagt sie schnell in das Telefon, bevor Caspar überhaupt etwas sagen kann. Sie kann das Seufzen am anderen Ende der Leitung hören. “okay, ich warte hier. Wie lange brauchst du noch?” Fragt er dann. Die Worte werden von einem Rauschen und knacken begleitet. Fast hat sie nichts verstanden. Konzentriert lauscht sie Caspar und setzt zu einer Antwort an.
Da knackt es hinter ihr. Noelia will sich zu dem Geräusch umdrehen, da legen sich behandschuhte Hände auf ihren Mund. Überrumpelt reißt die junge Frau die Augen auf und versucht ihrem Angreifer einen Ellenbogen irgendwohin zu rammen. Was ihr nur semi gelingt. Zumindest hat es keinen Einfluss auf ihren Angreifer. Der Mann presst ihr fester die Hand auf den Mund. Das Atmen fällt ihr schwerer. Panisch versucht sie Luft durch die Nase zu holen. Und dann dem Mann auf die Füße zu treten. Doch keine Chance.
Nahe an ihrem Ohr kann sie warmen Atem spüren. Und dann dringt eine ihr bekannte Stimme zu ihr durch: “ An ihrer Stelle würde ich das lassen Frau Feldweg...”
Caspar
Noelia erwacht ein Tag später in ihrem eigenen Bett. Noch immer kann sie nicht glauben was da passiert ist. Lange heftet sich ihr Blick an die Decke ihrer Wohnung. Obwohl dass hier schon immer ihr Zuhause ist, sind die neuen und alten Sinneseindrücke so groß, dass sie sie erst noch für sich sortieren muss. Sie ist eine Hexe. Ihre Großmutter ist eine und ihre Mutter auch. Aber ihre Mutter hat sich nicht sehr dafür interessiert. Sie wollte sogar, dass Noelia nichts davon erfährt. Aber sie konnte ihre Mutter, Noelias Großmutter nicht verjagen. Mit wirrem Kopf steht die junge Frau auf.
Jetzt ergaben die Worte Sinn. Sie kann es sogar richtig spüren. Wenn sie ihre Sinne ausstreckt, spürt sie, dass der Winter einfach abwesend ist aber eigentlich hier sein soll. Der Lauf der Natur wurde gestört von jemandem mächtigen. „Du musst die Ordnung wieder herstellen,“ Hört sie die Stimme ihrer Großmutter, während Noelia sich einen Tee aufschüttet.
Leider muss sie heute noch einmal Arbeiten gehen. Sie hat Urlaub eingereicht, damit sie Caspar und dem alten Herr Kiesewetter helfen kann, den Winter zu finden. Den mächtigen Fluch zu brechen. Sie sind heute Nachmittag verabredet.
Auf der Arbeit läuft es nicht gerade rund für Noelia. Ihre Gedanken gehen immer wieder auf Wanderschaft, immer wieder tauchen Erinnerungen auf und sie hängt ihren Gedanken nach, bis plötzlich ihr Abteilungsleiter hinter ihr steht. Streng tippt er der abwesenden jungen Frau auf die Schulter: „Sie sind hier, um zu arbeiten, wenn mich Schweiz noch mal anruft...“ Droht er und Noelia reißt die Augen auf. Ihr Blick richtet sich auf das zwanghaft lächelnde Gesicht ihres Bosses. Der Mitte vierziger trägt seine Haare recht kurz und einen peniblen geschnittenen Bart. Langsam nickt sie. „Klar, ich beeil mich...“ Verspricht sie leise. Mustert ihn noch einmal. Irgendwas stimmt mit ihm nicht. Sie mustert ihn weiter. Streng sieht er seine untergebene an. „Bitte kommen sie nachher in mein Büro, ich muss noch etwas mit ihnen besprechen.“ Sagt er dann sachlich und verlässt das kleine Büro, dass sie sich mit Hannah teilt. Diese ist heute im Homeoffice, weshalb sie alleine dort sitzt. Seufzend blickt sie wieder auf den Bildschirm. Bis plötzlich ihr Telefon sie wieder aus den Gedanken reißt. Es ist Caspar. Er hat ihr eine SMS geschickt mit: „Hey, ich glaube Opa und ich wissen in etwa, wo der Fluch gewirkt wurde. Eine gute Nachricht, es muss hier in der Region sein. Die Schlechte wir können es nicht genauer lokalisieren.“
Nun immerhin. Das war doch schonmal etwas, womit man arbeiten kann. Im Stillen hofft die junge Frau, dass es irgendeinen Zauber gibt, mit dem sie das ganze Orten können und dann eben gleich erledigen. Dann würde es auch nicht so lange dauern, wie es bisher den Anschein hat. Dann wäre das ganze einfach vorbei und sie würde ihr Leben ganz normal weiterleben können. Ohne all dies verwirrende Zeug.
Kurz atmet die blond Haarige durch und konzentriert sich wieder auf ihren Computer und die dort geöffnete Landkarte. Auch wenn es ihr gerade sehr schwerfällt. Immer wieder vibriert ihr Telefon und dann noch diese Bitte ihres Chefs. Aber es nützt ja alles nichts.
Nach dem Noelia ihre Arbeit soweit beendet hat und die Karte nur noch schnell das Dokument in die Cloud gelandet hat, macht sie sich so weit fertig, um endlich in den Feierabend starten zu können.
Jedoch geht sie zum Büro ihres Chefs, nicht nach rechts den Gang entlang und dann die Treppen hinunter zum Parkplatz. Nein, sie geht nach Links und klopft vorsichtig an die dunkle Holz Tür. Von drinnen kann sie Geräusche hören. Jemand sprach aufgeregt. Ihr Boss. Ganz vorsichtig lehnt sie ihr Ohr gegen die Tür. Vielleicht kann sie ja aufschnappen, über was er da gerade spricht. Aber mehr als einzelne Wortfetzen kann sie nicht verstehen. Daher versuchts sie es noch einmal mit Klopfen. Diesmal ertönt ein deutliches: “HEREIN!”
Und Noelia betritt das relativ schlichte Büro. Zwar befinden sich in einem großen Akten Schrank auch viele Akten, aber irgendwie wirkt das Büro immer so leer. “sie wollten mich sprechen.” Sagt Noelia und fixiert den Mann mit ihrem Blick. Er legt sein Telefon auf dem Schreibtisch ab. In seinem Gesicht weichen rötliche Flecken zurück. Hat er sich gerade aufgeregt ?
Ein bisschen argwöhnisch bleibt sie im Türrahmen stehen. “Ähm, ja...” Er fährt sich mit der Hand über die Schläfe und deutet dann auf den Stuhl, der sich auf der anderen Seite des Tisches befindet. Widerwillig lässt sich Noelia auf jenem nieder. Eigentlich will sie in den Feierabend. Denn erneut Vibrierte es in ihrer Tasche.
“Frau Feldweg, sie haben für die nächsten zwei Wochen Urlaub eingetragen. Das ist doch recht kurzfristig. Dürfte ich sie fragen weshalb?”
Irrtiert blinzelt sie. Es war bisher noch nie vorgekommen, dass Herr Blösel sie nach dem Grund ihres Urlaubs fragte. Skeptisch richtet sich die junge Frau auf. “Wieso denn? Ich meine klar können sie den Grund erfahren. Wir ollen in der Familie ein bisschen Zeitverbringen. Die Vorweihnachtszeit war die Lieblingszeit meiner Großmutter und wir wollten einfache in paar Erinnerungen und all sowas teilen.“
Anscheinend passt die Antwort Herr Blösel nicht, sie kann sehen, wie er die Augenbraue hebt. Innerlich verdreht die junge Frau die Augen. Warum muss er ausgerechnet jetzt so sein? Sonst interessiert es ihn nie, wer wann in den Urlaub geht. Hauptsache es sind genügend Leute vor Ort.
“Naja, unser Büro hat doch aktuell eh sehr wenig zu tun. Wir ertrinken ja nicht in Aufgaben, die noch vor Jahresende erledigt werden müssen. Ich denke, das wird doch passen, wenn ich meinen Resturlaub aufbrauche. Ansonsten müsste ich ihn mit ins neue Jahr nehmen und ich bin dann nächstes Jahr länger weg.”
Ein Augenblick herrscht Stille. Dann nickt Herr Blösel und brummt: “Na gut, dann ist ihr Urlaub genehmigt.”
Sie steht auf und behält ihren Boss im Blick. “Ist alles in Ordnung bei ihnen? Sie wirken so gestresst.” Fragt sie ihn dann doch. Er hebt den Blick einer Akte und mustert Noelia. “nur, privater ärger. Nichts worüber sie sich sorgen machen müssen. Schönen Urlaub Frau Feldweg.”
“Danke!” sagt sie nur noch und verlässt das Büro beinahe fluchtartig. Sie wirft einen Blick auf ihr Handy und seufzt leise. Vier Nachrichten waren von ihrer Mum, eine von ihrem Vater und dann noch ein paar von Caspar, der ihr Koordinaten geschickt hat, dann die Frage, wann sie sich treffen können und dann noch ein Kommentarloses Bild von einer Pflanze. Worauf hin sie nur mit einem Fragezeichen antwortet und beschließt, erst einmal zu den Kiesewetters zu fahren. Sonst wird Caspar sie weiter mit Nachrichten zutexten.
Ehe sie losfährt, tippt sie schnell eine Nachricht an Caspar, dass sie jetzt zu ihm fährt.
Konzentriert trägt Noelia die Koordinanden in ihr Telefon ein und fährt der Navigation nach, in der Hoffnung, dass ihr Telefon nicht noch öfters vibriert. Sonst wird ihr Akku das nicht mehr lange mit machen.
dir Rechnung hat sie allerdings nicht mit ihrer Mutter gemacht. Gerade als die junge Frau abbiegt, auf eine Straße, die sie noch nie langefahren ist, ruft ihre Mutter an. Die Anzeige verdeckt
Noch während sie versucht, ihre Mutter wegzudrücken, verpasst Noelia die Ausfahrt. Genervt fährt die junge Frau ein Stück die Straße entlang, um irgendwo eine Möglichkeit zu finden, um zu wenden. Was nicht so leicht ist, da überall Wald ist und auf der einen Seite ein Abhang.
So muss sie eine ganze Weile noch weiterfahren. Bis sie dann endlich rechts eine Einfahrt sehen kann. Flink biegt sie ab. Nur um ihren Blick direkt auf einen alten Bauernhof. Er musste einmal prächtig gewesen sein. Die Natur hatte sich zwar schon an den reichen Verzierungen des Gebäudes ausgebreitet. Und das Dach hatte schon eindeutig bessere Tage gesehen.
Alles drumherum war von wilden Büschen überwuchert, deren Blätter waren schon längst vom Herbst gepflückt worden. Fasziniert mustert Noelia noch immer das alte Gebäude. Etwas magisches strahlt das Gebäude aus.
Nachdenklich greift sie nach ihrem Telefon, um die Navigation neu zu starten. Doch das Signal ist weg. Wie so oft.
Frustriert lässt sie es auf den Sitz neben sich fallen. Im Prinzip muss sie ja nur ein gutes Stück die Straße zurückfahren.
Dennoch hängt ihr Blick an dem alten Haus. Mit einem kurzen Blick auf ihr Telefon checkt sie, ob doch noch irgendwo ein bisschen Netz aufgetaucht ist. Aber die Balken sind noch immer mit einem X durchgestrichen. Noelia entscheidet sich dazu, es einmal außerhalb des Käfers zu versuchen. Weshalb sie aussteigt und ein kleines Stück auf das Gebäude zugeht. Hinter einer Senke taucht ein Auto auf. Ein Modernes. Dessen silbernes Dach im Sonnenlicht schimmerte. Aber wie war es da hingekommen?
Niergends kann sie spuren entdecken. Und trotzdem sieht es aus, als wäre es zugewuchert worden. Skeptisch will sie näher dran gehen. Einfach nur mal schauen. Es könnte eine optische Täuschung sein und es gibt einen anderen Weg. Vorsichtig kämpft sie sich einen weg zwischen den Büschen hindurch. Und gerade, als sie nahe genug herangekommen ist, vibriert ihr Telefon. Es ist Caspar. Schnell geht sie dran: “Oh hey, ich bin gleich da. Ich bin ein Stück zu weit gefahren.” Sagt sie schnell in das Telefon, bevor Caspar überhaupt etwas sagen kann. Sie kann das Seufzen am anderen Ende der Leitung hören. “okay, ich warte hier. Wie lange brauchst du noch?” Fragt er dann. Die Worte werden von einem Rauschen und knacken begleitet. Fast hat sie nichts verstanden. Konzentriert lauscht sie Caspar und setzt zu einer Antwort an.
Da knackt es hinter ihr. Noelia will sich zu dem Geräusch umdrehen, da legen sich behandschuhte Hände auf ihren Mund. Überrumpelt reißt die junge Frau die Augen auf und versucht ihrem Angreifer einen Ellenbogen irgendwohin zu rammen. Was ihr nur semi gelingt. Zumindest hat es keinen Einfluss auf ihren Angreifer. Der Mann presst ihr fester die Hand auf den Mund. Das Atmen fällt ihr schwerer. Panisch versucht sie Luft durch die Nase zu holen. Und dann dem Mann auf die Füße zu treten. Doch keine Chance.
Nahe an ihrem Ohr kann sie warmen Atem spüren. Und dann dringt eine ihr bekannte Stimme zu ihr durch: “ An ihrer Stelle würde ich das lassen Frau Feldweg...”
Noelia erwacht ein Tag später in ihrem eigenen Bett. Noch immer kann sie nicht glauben was da passiert ist. Lange heftet sich ihr Blick an die Decke ihrer Wohnung. Obwohl dass hier schon immer ihr Zuhause ist, sind die neuen und alten Sinneseindrücke so groß, dass sie sie erst noch für sich sortieren muss. Sie ist eine Hexe. Ihre Großmutter ist eine und ihre Mutter auch. Aber ihre Mutter hat sich nicht sehr dafür interessiert. Sie wollte sogar, dass Noelia nichts davon erfährt. Aber sie konnte ihre Mutter, Noelias Großmutter nicht verjagen. Mit wirrem Kopf steht die junge Frau auf.
Jetzt ergaben die Worte Sinn. Sie kann es sogar richtig spüren. Wenn sie ihre Sinne ausstreckt, spürt sie, dass der Winter einfach abwesend ist aber eigentlich hier sein soll. Der Lauf der Natur wurde gestört von jemandem mächtigen. „Du musst die Ordnung wieder herstellen,“ Hört sie die Stimme ihrer Großmutter, während Noelia sich einen Tee aufschüttet.
Leider muss sie heute noch einmal Arbeiten gehen. Sie hat Urlaub eingereicht, damit sie Caspar und dem alten Herr Kiesewetter helfen kann, den Winter zu finden. Den mächtigen Fluch zu brechen. Sie sind heute Nachmittag verabredet.
Auf der Arbeit läuft es nicht gerade rund für Noelia. Ihre Gedanken gehen immer wieder auf Wanderschaft, immer wieder tauchen Erinnerungen auf und sie hängt ihren Gedanken nach, bis plötzlich ihr Abteilungsleiter hinter ihr steht. Streng tippt er der abwesenden jungen Frau auf die Schulter: „Sie sind hier, um zu arbeiten, wenn mich Schweiz noch mal anruft...“ Droht er und Noelia reißt die Augen auf. Ihr Blick richtet sich auf das zwanghaft lächelnde Gesicht ihres Bosses. Der Mitte vierziger trägt seine Haare recht kurz und einen peniblen geschnittenen Bart. Langsam nickt sie. „Klar, ich beeil mich...“ Verspricht sie leise. Mustert ihn noch einmal. Irgendwas stimmt mit ihm nicht. Sie mustert ihn weiter. Streng sieht er seine untergebene an. „Bitte kommen sie nachher in mein Büro, ich muss noch etwas mit ihnen besprechen.“ Sagt er dann sachlich und verlässt das kleine Büro, dass sie sich mit Hannah teilt. Diese ist heute im Homeoffice, weshalb sie alleine dort sitzt. Seufzend blickt sie wieder auf den Bildschirm. Bis plötzlich ihr Telefon sie wieder aus den Gedanken reißt. Es ist Caspar. Er hat ihr eine SMS geschickt mit: „Hey, ich glaube Opa und ich wissen in etwa, wo der Fluch gewirkt wurde. Eine gute Nachricht, es muss hier in der Region sein. Die Schlechte wir können es nicht genauer lokalisieren.“
Nun immerhin. Das war doch schonmal etwas, womit man arbeiten kann. Im Stillen hofft die junge Frau, dass es irgendeinen Zauber gibt, mit dem sie das ganze Orten können und dann eben gleich erledigen. Dann würde es auch nicht so lange dauern, wie es bisher den Anschein hat. Dann wäre das ganze einfach vorbei und sie würde ihr Leben ganz normal weiterleben können. Ohne all dies verwirrende Zeug.
Kurz atmet die blond Haarige durch und konzentriert sich wieder auf ihren Computer und die dort geöffnete Landkarte. Auch wenn es ihr gerade sehr schwerfällt. Immer wieder vibriert ihr Telefon und dann noch diese Bitte ihres Chefs. Aber es nützt ja alles nichts.
Nach dem Noelia ihre Arbeit soweit beendet hat und die Karte nur noch schnell das Dokument in die Cloud gelandet hat, macht sie sich so weit fertig, um endlich in den Feierabend starten zu können.
Jedoch geht sie zum Büro ihres Chefs, nicht nach rechts den Gang entlang und dann die Treppen hinunter zum Parkplatz. Nein, sie geht nach Links und klopft vorsichtig an die dunkle Holz Tür. Von drinnen kann sie Geräusche hören. Jemand sprach aufgeregt. Ihr Boss. Ganz vorsichtig lehnt sie ihr Ohr gegen die Tür. Vielleicht kann sie ja aufschnappen, über was er da gerade spricht. Aber mehr als einzelne Wortfetzen kann sie nicht verstehen. Daher versuchts sie es noch einmal mit Klopfen. Diesmal ertönt ein deutliches: “HEREIN!”
Und Noelia betritt das relativ schlichte Büro. Zwar befinden sich in einem großen Akten Schrank auch viele Akten, aber irgendwie wirkt das Büro immer so leer. “sie wollten mich sprechen.” Sagt Noelia und fixiert den Mann mit ihrem Blick. Er legt sein Telefon auf dem Schreibtisch ab. In seinem Gesicht weichen rötliche Flecken zurück. Hat er sich gerade aufgeregt ?
Ein bisschen argwöhnisch bleibt sie im Türrahmen stehen. “Ähm, ja...” Er fährt sich mit der Hand über die Schläfe und deutet dann auf den Stuhl, der sich auf der anderen Seite des Tisches befindet. Widerwillig lässt sich Noelia auf jenem nieder. Eigentlich will sie in den Feierabend. Denn erneut Vibrierte es in ihrer Tasche.
“Frau Feldweg, sie haben für die nächsten zwei Wochen Urlaub eingetragen. Das ist doch recht kurzfristig. Dürfte ich sie fragen weshalb?”
Irrtiert blinzelt sie. Es war bisher noch nie vorgekommen, dass Herr Blösel sie nach dem Grund ihres Urlaubs fragte. Skeptisch richtet sich die junge Frau auf. “Wieso denn? Ich meine klar können sie den Grund erfahren. Wir ollen in der Familie ein bisschen Zeitverbringen. Die Vorweihnachtszeit war die Lieblingszeit meiner Großmutter und wir wollten einfache in paar Erinnerungen und all sowas teilen.“
Anscheinend passt die Antwort Herr Blösel nicht, sie kann sehen, wie er die Augenbraue hebt. Innerlich verdreht die junge Frau die Augen. Warum muss er ausgerechnet jetzt so sein? Sonst interessiert es ihn nie, wer wann in den Urlaub geht. Hauptsache es sind genügend Leute vor Ort.
“Naja, unser Büro hat doch aktuell eh sehr wenig zu tun. Wir ertrinken ja nicht in Aufgaben, die noch vor Jahresende erledigt werden müssen. Ich denke, das wird doch passen, wenn ich meinen Resturlaub aufbrauche. Ansonsten müsste ich ihn mit ins neue Jahr nehmen und ich bin dann nächstes Jahr länger weg.”
Ein Augenblick herrscht Stille. Dann nickt Herr Blösel und brummt: “Na gut, dann ist ihr Urlaub genehmigt.”
Sie steht auf und behält ihren Boss im Blick. “Ist alles in Ordnung bei ihnen? Sie wirken so gestresst.” Fragt sie ihn dann doch. Er hebt den Blick einer Akte und mustert Noelia. “nur, privater ärger. Nichts worüber sie sich sorgen machen müssen. Schönen Urlaub Frau Feldweg.”
“Danke!” sagt sie nur noch und verlässt das Büro beinahe fluchtartig. Sie wirft einen Blick auf ihr Handy und seufzt leise. Vier Nachrichten waren von ihrer Mum, eine von ihrem Vater und dann noch ein paar von Caspar, der ihr Koordinaten geschickt hat, dann die Frage, wann sie sich treffen können und dann noch ein Kommentarloses Bild von einer Pflanze. Worauf hin sie nur mit einem Fragezeichen antwortet und beschließt, erst einmal zu den Kiesewetters zu fahren. Sonst wird Caspar sie weiter mit Nachrichten zutexten.
Ehe sie losfährt, tippt sie schnell eine Nachricht an Caspar, dass sie jetzt zu ihm fährt.
Konzentriert trägt Noelia die Koordinanden in ihr Telefon ein und fährt der Navigation nach, in der Hoffnung, dass ihr Telefon nicht noch öfters vibriert. Sonst wird ihr Akku das nicht mehr lange mit machen.
dir Rechnung hat sie allerdings nicht mit ihrer Mutter gemacht. Gerade als die junge Frau abbiegt, auf eine Straße, die sie noch nie langefahren ist, ruft ihre Mutter an. Die Anzeige verdeckt
Noch während sie versucht, ihre Mutter wegzudrücken, verpasst Noelia die Ausfahrt. Genervt fährt die junge Frau ein Stück die Straße entlang, um irgendwo eine Möglichkeit zu finden, um zu wenden. Was nicht so leicht ist, da überall Wald ist und auf der einen Seite ein Abhang.
So muss sie eine ganze Weile noch weiterfahren. Bis sie dann endlich rechts eine Einfahrt sehen kann. Flink biegt sie ab. Nur um ihren Blick direkt auf einen alten Bauernhof. Er musste einmal prächtig gewesen sein. Die Natur hatte sich zwar schon an den reichen Verzierungen des Gebäudes ausgebreitet. Und das Dach hatte schon eindeutig bessere Tage gesehen.
Alles drumherum war von wilden Büschen überwuchert, deren Blätter waren schon längst vom Herbst gepflückt worden. Fasziniert mustert Noelia noch immer das alte Gebäude. Etwas magisches strahlt das Gebäude aus.
Nachdenklich greift sie nach ihrem Telefon, um die Navigation neu zu starten. Doch das Signal ist weg. Wie so oft.
Frustriert lässt sie es auf den Sitz neben sich fallen. Im Prinzip muss sie ja nur ein gutes Stück die Straße zurückfahren.
Dennoch hängt ihr Blick an dem alten Haus. Mit einem kurzen Blick auf ihr Telefon checkt sie, ob doch noch irgendwo ein bisschen Netz aufgetaucht ist. Aber die Balken sind noch immer mit einem X durchgestrichen. Noelia entscheidet sich dazu, es einmal außerhalb des Käfers zu versuchen. Weshalb sie aussteigt und ein kleines Stück auf das Gebäude zugeht. Hinter einer Senke taucht ein Auto auf. Ein Modernes. Dessen silbernes Dach im Sonnenlicht schimmerte. Aber wie war es da hingekommen?
Niergends kann sie spuren entdecken. Und trotzdem sieht es aus, als wäre es zugewuchert worden. Skeptisch will sie näher dran gehen. Einfach nur mal schauen. Es könnte eine optische Täuschung sein und es gibt einen anderen Weg. Vorsichtig kämpft sie sich einen weg zwischen den Büschen hindurch. Und gerade, als sie nahe genug herangekommen ist, vibriert ihr Telefon. Es ist Caspar. Schnell geht sie dran: “Oh hey, ich bin gleich da. Ich bin ein Stück zu weit gefahren.” Sagt sie schnell in das Telefon, bevor Caspar überhaupt etwas sagen kann. Sie kann das Seufzen am anderen Ende der Leitung hören. “okay, ich warte hier. Wie lange brauchst du noch?” Fragt er dann. Die Worte werden von einem Rauschen und knacken begleitet. Fast hat sie nichts verstanden. Konzentriert lauscht sie Caspar und setzt zu einer Antwort an.
Da knackt es hinter ihr. Noelia will sich zu dem Geräusch umdrehen, da legen sich behandschuhte Hände auf ihren Mund. Überrumpelt reißt die junge Frau die Augen auf und versucht ihrem Angreifer einen Ellenbogen irgendwohin zu rammen. Was ihr nur semi gelingt. Zumindest hat es keinen Einfluss auf ihren Angreifer. Der Mann presst ihr fester die Hand auf den Mund. Das Atmen fällt ihr schwerer. Panisch versucht sie Luft durch die Nase zu holen. Und dann dem Mann auf die Füße zu treten. Doch keine Chance.
Nahe an ihrem Ohr kann sie warmen Atem spüren. Und dann dringt eine ihr bekannte Stimme zu ihr durch: “ An ihrer Stelle würde ich das lassen Frau Feldweg...”
Ein lautes Krachen reißt Noelia aus ihrem Traum. Unwirsch reißt sie ihre Augen auf, nur um die Dunkelheit des Kellers zu sehen. Auch Caspar scheint gerade aus seinem schlaf zu erwachen. Er murmelt irgendwas von noch mal fünf Minuten. Verdammt, anstatt zu schlafen, hätten sie es noch einmal mit den Scherben versuchen ollen, schimpft Noelia innerlich. Schwere Schritte. Es sind Blösels Schritte, das erkennt Noelia sofort. So oft wie er im Büro herumgeschlichen ist, da erkennt man die Leute am Schritt. Mit pochendem Herzen starrt sie in die Richtung der Geräusche.
Und da kommt er die Stufen hinab, in einer schwarzen Robe in einer Hand hält er eine Tasche und in der anderen eine Kerze. Mit herablassendem Blick bleibt er vor den beiden Stehen. “Guten Morgen.” begrüßt er Noelia und Caspar. Die junge Frau richtet sich etwas mehr auf.
Stumm starrt er die beiden an. “So, ich möchte, dass ihr Beide etwas esst, und dann werdet ihr euch umziehen. Dazu löse ich eure Fesseln. Und wehe ihr kommt auf die Idee irgendwas anderes zu machen. Ich werde euch im Blick behalten.” Droht er. Seine Stimme ist so streng, dass man gar nicht über einen Aufstand nachdenken möchte. Fürs erste nicken Caspar und Noelia müde. Sie würden tun, was er verlangt. Trotzdem hegt sich die leise Hoffnung in Noelia, dass das hier eine Chance sein kann, zu fliehen. Und wenn sie das halb nackt tun muss.
Bockig greift sie nach dem wirklich ausgewogenen Müsliriegel. Indessen wird auch Caspar von seiner Fessel befreit. Schweigend isst auch er seinen Müsliriegel. Dann drückt der gesegnete jedem von ihnen eine kleine Flasche Wasser in die Hände. Streng achtet er darauf, dass sie alles leer trinken. Angefressen wirft Noelia diese dem Mann vor die Füße. Dieser drückt sie so schnell an die Wand, dass sie überrascht, auf keucht. Die Messerspitze an ihrem Bauchbemerkt sie nicht. “Keine Sperenzchen oder das endet ganz anders.” Knurrt er. Mit Nachdruck lässt er seine ehemalige Angestellte los.
Caspar der ihr zur Hilfe eilen will, wird durch das Messer ausgebremst. “Ich spieß euch beide auf. Kein Problem.” Dann greift er nach der Tüte und wirft sie Noelia zu. “Umziehen. Alles runter und dann das weiße Kleid anziehen.” Befiehlt er und hält Caspar das Messer vor den Bauch. “Und Du verrätst mir wie viele Wiedergeburten du schon hattest.”
“Wenn Du mich ganz tötest, tut das doch nichts zur Sache.” Knurrt Caspar. Da spürt er die Spitze ein bisschen deutlicher an seinem Bauch. Er seufzt frustriert und knurrt: “ Das ist mein zweiter.”
“Hmm, also unverbraucht und recht frisch. Gefällt mir.” Da hebt der Mann in Rob das Messer an und fährt mit der Spitze die Wange entlang. “Ich sagte alles Frau Feldweg. Es fällt ihnen wirklich schwer meinen Anweisungen zu folgen. Das ärgert mich!”
Noelia indessen hat begonnen sich auszuziehen. Doch sie entschied wenigstens Unterwäsche und Socken anzulassen. Würde doch sein blödes Ritual nicht stören. “Aber...” Will sie sich widersetzen, da kratzt ihr Ex-Chef mit der Messerspitze über Caspars Wange. “Was hab ich gesagt?”
Wiederwillig schiebt Noelia die Socken ihrer Füße. Dabei behält sie den gut 30 Jahre älteren Mann im Blick. Trotzig wirft sie Kleidungsstück für Kleidungsstück nach ihm. Am Ende steht sie völlig entblößt vor den beiden Männern. Ihr Schamgefühl schreit in ihr und will ihren Körper direkt wieder bekleiden, unter wärmenden Stoffen verstecken.
Der Entführer starrt sie ungeniert an, während Caspar versucht, möglichst höflich weg zu sehen. Langsam greift sie nach dem weißen Kleid und zieht es sich über. Es war schlicht gehalten, die Ärmel etwas gerafft. Aber sonst hing es gerade an ihr herab, so dass es knapp über dem Boden endet. “Hände.” Zischt er und lässt von Caspar, welchem er bedeutet sich nun auszuziehen. “Dasselbe gilt für dich. Alles ausziehen”
Caspar tut, wie es ihm geheißen wurde, und diesmal versucht Noelia ihren Blick halbwegs höflich abzuwenden. Was ihr halbwegs gelingt. Und Blösels Messer kommt ihr nicht näher.
Wären ihre Hände frei, würde sie versuchen es ihm zu entreißen. Doch so, war es schwierig.
Nach dem auch Caspar in einem ähnlichen Nachthemd ähnlichen Kleid verschwunden ist, werden auch ihm die Hände wieder zusammengebunden. “Und nun,” spricht der Entführer und schiebt den Kies an der Stelle beiseite, die sie gestern gefunden haben. Sie hätten die Luke so oder so nicht auf Bekommen, denn sie ist mit einem Schloss versehen. Das leise Klacken verrät, dass sie nun geöffnet ist und die beiden müssen nacheinander in die Dunkelheit hinabsteigen. Leise knarzt die Holztreppe unter ihren nackten Füßen. Das kalte Holz kratzt an ihren Fußsohlen. Im Stummen fragt sich Noelia, was ihre Großmutter getan hätte. Sie wünscht sich sehnlichst die Frau würde noch leben.
unten angekommen werden die beiden in die Mitte des Gewölbekellers gedrängt. Es erstaunt Noelia sehr, dass es überhaupt so tief hinunter geht.
Der große Mann beginnt damit mehrere Kerzen anzuzünden. Und Flamme für Flamme kann Noelia mehr im Raum erkennen. Auf dem Boden ist ein großes Pentagramm gezeichnet, in dessen Mitte eine Art Altar steht. Auf diesem stehen verschiedene Utensilien und unteranderem ein sehr großes Einmachglas, in dem es zu schneien scheint. Fasziniert beobachtet sie die umherwirblenden Schneeflocken im Glas.
Auch Caspar ist von diesem Glas in seinen Bann gezogen wurden. Da wird sie voran geschupst, direkt vor den Altar. “Ladys first, wie es so schön heißt.” Kichert es grollend. Wütend wirft sie dem düsteren Mann einen Blick zu.
Sie setzt dazu an etwas zu sagen, doch da spricht er wieder: “ Wirklich gute Arbeit Wiedergänger.” Richtet er seine Worte an Caspar.
Was auch immer ein Wiedergänger ist, denk Noelia.
“Aber am Ende ist deine Neugierde dein tot. Immerhin dient dein Leben einem höheren Zweck.” Wenn man gutmütig ist, kann man Mitleid in der Stimme erkennen aber auch nur mit viel gutem willen.
Wieso hören sich so viele Bösewichte gerne selbst reden? Fragt sich Noelia in Gedanken. Ihr Blick fällt dabei wieder auf das Glas. Darin also ist der Winter eingesperrt. “Aber sie haben doch schon den Winter.” Wirft sie in über ihre Schulter. “Was wollen sie dann von uns?”
“Ihr beide,” dabei fuchtelt er mit dem Messer zwischen ihnen hin und her. “Wisst zu viel und ich kann nicht Riskieren, dass ihr meinen Plan durchkreuzt.”
Caspar schnaubt leise. “Natürlich und was genau ist denn ihr Plan? Es hat doch niemand etwas davon, wenn es nicht mehr schneit.”
Herr Blösel hebt die Mundwinkel zu einem diabolischen Grinsen an, dass durch das dramatische Kerzenlicht verstärkt wird. “Ihr seid wirklich dumm.” Stellt er fest und setzt sich die Kapuze auf. “Ein Unglücklicher Unfall hat mir gezeigt, wie gefährlich Schnee sein kann. Und ich werde nie wieder zulassen, dass das Wetter Kontrolle über mein Leben hat. Ich bezwinge das unberechenbare, räche mich für tote, die über Jahrhunderte dem Schnee ausgesetzt waren und gestorben sind. Aber das Allerbeste ist.” Er beugt sich neben Noelias Ohr. “Kontrollierst du das Wetter, kontrollierst du die ganze Welt.” Dabei entfährt ihm ein böses Auflachen.
Da wandert auf dem Altar ein Edelstein zum Rand und fällt hinunter. Erstaunt starren alle drei an diese Stelle. “Was zum...?”
Der nächste Gegenstand erhebt sich zitternd, schwebt für wenige Sekunden in die Luft, ehe auch dieser mit einem lauten klirren zu Boden geht.
“Für einen Poltergeist habe ich jetzt keine Zeit.” Flucht der gesegnete. Angefressen platziert er den großen Edelstein wieder auf seinem ursprünglichen Platz, als es plötzlich auf der Treppe knarzt.
Vielen Füße finden ihren Weg hinab. Und plötzlich ist der Raum gefüllt von Frauen und Männern unterschiedlichen alters. Allen voran Herr Kiesewetter. In seiner zittrigen Hand hält er eine kleine Kiste. Wütend positioniert sich der alte Mann vor dem der den Winter eingesperrt hat.
Jener zischt angefressen: “Ich dachte es gibt keine Coven mehr.”
Da ertönt eine Stimme, die einen leisen Hall mit sich zieht: “Es gibt sie auch kaum noch. Aber die Nachfahren vieler Hexen und Hexer. Und wenn so ein Unhold wie sie sein Unwesen treibt, müssen wir uns zusammenschließen.”
Noelia traut ihren Augen kaum. Ihre Großmutter erscheint vor ihnen. Ihre Wut lässt ihre Gestalt noch deutlicher erscheinen.
Herr Kiesewetter nickt bestätigend. “Und deshalb rate ich ihnen ergeben sie sich uns.”
“NEIN!” Ruft Blösel und Stichflammen schießen aus seinen Händen.
Ein riesiger Tumult bricht aus. In all dem Chaos lösen sich plötzlich Noelias Fesseln. Ihre Großmutter hat sie befreit. Ein knappes Lächeln erscheint auf ihren Geisterhaften Lippen. “Kind, nimm das Glas und renn. Die anderen kümmern sich um diesen Flegel.”
Stumm nickt Noelia.
Sie hat zwar wieder Zugang zu ihren Erinnerungen, aber ihr fehlt das Jahrelange Training. Was ihr in dem Augenblick schrecklich bewusst wird. Sie nickt nur noch einmal und greift nach dem großen Glas. Versucht sich an den Kämpfenden Hexen und Hexern vorbeizuquetschen.
Auch Caspar ist befreit von seinen Fesseln. Noelia berührt gerade die erste Stufe der Treppe, da erfasst sie der Hieb einer Feuerpeitsche, die der gesegnet geformt hat. “NEIN!” Brüllt dieser. Aber da wird er schon von zwei kräftigen Männern niedergerungen.
Noelia in dessen sammelt da Glas wieder ein. Und noch während sie die Treppe hinauf eilt, kann sie hören wie einige der Hexen einen Singsang anstimmen, der ihre Nackenhaare aufstellt und ein unwohles Gefühl in ihrem Agen auslöst. Mal abgesehen davon dass sie sich gerade nicht sehr Wohl fühlt.
Direkt hinter ihr ist Caspar, der ebenfalls die Stufen hinaufeilt.
Der Keis schmerzt unter den nackten Füßen, als sie durch den Keller auf die nächste Treppe zu rennen. Und dann hinaus in den Chaotischen Flur. Gerade als Noelia sich zurück in den Raum vom Vortag machen will, kann sie das blaue blinken der Polizeilichter sehen. “Wir müssen..zurück.” Keucht sie und sieht panisch zu Caspar. Dieser schüttelt bestimmt den Kopf. “Die kommen klar.” Verspricht er. “Wir müssen den Winter befreien. Alles andere ist egal.”
Noelia kann sich schon vorstellen, dass ihre Eltern die Polizei gerufen haben.
Eilig rennen die beiden geradeaus, klettern über einen umgefallenen Tisch und verstecken sich erst einmal hinter einem Seiteneingang. Lugen hinaus. Doch es scheint so, als wär hier niemand. Mit Handzeichen versucht Caspar Noelia zu verdeutlichen, dass sie jetzt durch die Tür hinaus rennen würden und dann direkt in den Wald, so weit wie möglich von dem Haus weg. Diese nickt und fasst das Unhandliche Glas fester. Hoffentlich wird es ihr nicht aus den Händen rutschen. Erst wenn die Magie des Winters befreit ist, können sie sich von der Polizei schnappen lassen.
Noelias Atem hat sich beruhigt, da drückt Caspar die Tür auf und die beiden rennen los in den Wald. So schnell ihre Füße sie Tragen. Offenbar ist das Glück auf ihrer Seite. Denn niemand folgt ihnen.
Die beiden rennen über Stock und Stein. Das Adrenalin dämpft die Schmerzen und lässt sie über den Waldboden fliegen.
Wer weiß wie lange die beiden gerannt sind. Irgendwann halten sie auf einer vom Vollmond überfluteten Lichtung. Keuchend sieht Caspar Noelia an und nimmt ihr das Glas aus den Händen. Platziert es in der Mitte. Er räuspert sich. Die junge Frau sieht den braun Haarigen an und nickt langsam. “Ich. Mach, was auch immer. Du sagst.”
“Okay, dass hier wird schwierig. Wir haben keine Hilfsmittel. Nimm meine Hände. Wir drehen uns gleich langsam um das Glas und dabei werden wir folgende Worte immer wieder aufsagen: Oh Fluss der Zeit, Mutter der Erde, Hüterin des Universums lass den Winter frei. Setze ihn auf seinen rechtmäßigen Platz. Führe zusammen was zusammengehört!”
Dann öffnet Caspar den Deckel des großen Glases. Die beiden greifen sich an den Händen und beginnen damit sich langsam um das Glas zu drehen. Immer wieder wiederholen sie die Worte die Caspar zuvor aufgesagt hat.
Und gerade als Caspar glaubt, es würde nicht funktionieren, explodiert ein gleisend helles Licht zwischen ihnen. Die beiden werden auseinandergerissen.
Ein lautes Krachen reißt Noelia aus ihrem Traum. Unwirsch reißt sie ihre Augen auf, nur um die Dunkelheit des Kellers zu sehen. Auch Caspar scheint gerade aus seinem schlaf zu erwachen. Er murmelt irgendwas von noch mal fünf Minuten. Verdammt, anstatt zu schlafen, hätten sie es noch einmal mit den Scherben versuchen ollen, schimpft Noelia innerlich. Schwere Schritte. Es sind Blösels Schritte, das erkennt Noelia sofort. So oft wie er im Büro herumgeschlichen ist, da erkennt man die Leute am Schritt. Mit pochendem Herzen starrt sie in die Richtung der Geräusche.
Und da kommt er die Stufen hinab, in einer schwarzen Robe in einer Hand hält er eine Tasche und in der anderen eine Kerze. Mit herablassendem Blick bleibt er vor den beiden Stehen. “Guten Morgen.” begrüßt er Noelia und Caspar. Die junge Frau richtet sich etwas mehr auf.
Stumm starrt er die beiden an. “So, ich möchte, dass ihr Beide etwas esst, und dann werdet ihr euch umziehen. Dazu löse ich eure Fesseln. Und wehe ihr kommt auf die Idee irgendwas anderes zu machen. Ich werde euch im Blick behalten.” Droht er. Seine Stimme ist so streng, dass man gar nicht über einen Aufstand nachdenken möchte. Fürs erste nicken Caspar und Noelia müde. Sie würden tun, was er verlangt. Trotzdem hegt sich die leise Hoffnung in Noelia, dass das hier eine Chance sein kann, zu fliehen. Und wenn sie das halb nackt tun muss.
Bockig greift sie nach dem wirklich ausgewogenen Müsliriegel. Indessen wird auch Caspar von seiner Fessel befreit. Schweigend isst auch er seinen Müsliriegel. Dann drückt der gesegnete jedem von ihnen eine kleine Flasche Wasser in die Hände. Streng achtet er darauf, dass sie alles leer trinken. Angefressen wirft Noelia diese dem Mann vor die Füße. Dieser drückt sie so schnell an die Wand, dass sie überrascht, auf keucht. Die Messerspitze an ihrem Bauchbemerkt sie nicht. “Keine Sperenzchen oder das endet ganz anders.” Knurrt er. Mit Nachdruck lässt er seine ehemalige Angestellte los.
Caspar der ihr zur Hilfe eilen will, wird durch das Messer ausgebremst. “Ich spieß euch beide auf. Kein Problem.” Dann greift er nach der Tüte und wirft sie Noelia zu. “Umziehen. Alles runter und dann das weiße Kleid anziehen.” Befiehlt er und hält Caspar das Messer vor den Bauch. “Und Du verrätst mir wie viele Wiedergeburten du schon hattest.”
“Wenn Du mich ganz tötest, tut das doch nichts zur Sache.” Knurrt Caspar. Da spürt er die Spitze ein bisschen deutlicher an seinem Bauch. Er seufzt frustriert und knurrt: “ Das ist mein zweiter.”
“Hmm, also unverbraucht und recht frisch. Gefällt mir.” Da hebt der Mann in Rob das Messer an und fährt mit der Spitze die Wange entlang. “Ich sagte alles Frau Feldweg. Es fällt ihnen wirklich schwer meinen Anweisungen zu folgen. Das ärgert mich!”
Noelia indessen hat begonnen sich auszuziehen. Doch sie entschied wenigstens Unterwäsche und Socken anzulassen. Würde doch sein blödes Ritual nicht stören. “Aber...” Will sie sich widersetzen, da kratzt ihr Ex-Chef mit der Messerspitze über Caspars Wange. “Was hab ich gesagt?”
Wiederwillig schiebt Noelia die Socken ihrer Füße. Dabei behält sie den gut 30 Jahre älteren Mann im Blick. Trotzig wirft sie Kleidungsstück für Kleidungsstück nach ihm. Am Ende steht sie völlig entblößt vor den beiden Männern. Ihr Schamgefühl schreit in ihr und will ihren Körper direkt wieder bekleiden, unter wärmenden Stoffen verstecken.
Der Entführer starrt sie ungeniert an, während Caspar versucht, möglichst höflich weg zu sehen. Langsam greift sie nach dem weißen Kleid und zieht es sich über. Es war schlicht gehalten, die Ärmel etwas gerafft. Aber sonst hing es gerade an ihr herab, so dass es knapp über dem Boden endet. “Hände.” Zischt er und lässt von Caspar, welchem er bedeutet sich nun auszuziehen. “Dasselbe gilt für dich. Alles ausziehen”
Caspar tut, wie es ihm geheißen wurde, und diesmal versucht Noelia ihren Blick halbwegs höflich abzuwenden. Was ihr halbwegs gelingt. Und Blösels Messer kommt ihr nicht näher.
Wären ihre Hände frei, würde sie versuchen es ihm zu entreißen. Doch so, war es schwierig.
Nach dem auch Caspar in einem ähnlichen Nachthemd ähnlichen Kleid verschwunden ist, werden auch ihm die Hände wieder zusammengebunden. “Und nun,” spricht der Entführer und schiebt den Kies an der Stelle beiseite, die sie gestern gefunden haben. Sie hätten die Luke so oder so nicht auf Bekommen, denn sie ist mit einem Schloss versehen. Das leise Klacken verrät, dass sie nun geöffnet ist und die beiden müssen nacheinander in die Dunkelheit hinabsteigen. Leise knarzt die Holztreppe unter ihren nackten Füßen. Das kalte Holz kratzt an ihren Fußsohlen. Im Stummen fragt sich Noelia, was ihre Großmutter getan hätte. Sie wünscht sich sehnlichst die Frau würde noch leben.
unten angekommen werden die beiden in die Mitte des Gewölbekellers gedrängt. Es erstaunt Noelia sehr, dass es überhaupt so tief hinunter geht.
Der große Mann beginnt damit mehrere Kerzen anzuzünden. Und Flamme für Flamme kann Noelia mehr im Raum erkennen. Auf dem Boden ist ein großes Pentagramm gezeichnet, in dessen Mitte eine Art Altar steht. Auf diesem stehen verschiedene Utensilien und unteranderem ein sehr großes Einmachglas, in dem es zu schneien scheint. Fasziniert beobachtet sie die umherwirblenden Schneeflocken im Glas.
Auch Caspar ist von diesem Glas in seinen Bann gezogen wurden. Da wird sie voran geschupst, direkt vor den Altar. “Ladys first, wie es so schön heißt.” Kichert es grollend. Wütend wirft sie dem düsteren Mann einen Blick zu.
Sie setzt dazu an etwas zu sagen, doch da spricht er wieder: “ Wirklich gute Arbeit Wiedergänger.” Richtet er seine Worte an Caspar.
Was auch immer ein Wiedergänger ist, denk Noelia.
“Aber am Ende ist deine Neugierde dein tot. Immerhin dient dein Leben einem höheren Zweck.” Wenn man gutmütig ist, kann man Mitleid in der Stimme erkennen aber auch nur mit viel gutem willen.
Wieso hören sich so viele Bösewichte gerne selbst reden? Fragt sich Noelia in Gedanken. Ihr Blick fällt dabei wieder auf das Glas. Darin also ist der Winter eingesperrt. “Aber sie haben doch schon den Winter.” Wirft sie in über ihre Schulter. “Was wollen sie dann von uns?”
“Ihr beide,” dabei fuchtelt er mit dem Messer zwischen ihnen hin und her. “Wisst zu viel und ich kann nicht Riskieren, dass ihr meinen Plan durchkreuzt.”
Caspar schnaubt leise. “Natürlich und was genau ist denn ihr Plan? Es hat doch niemand etwas davon, wenn es nicht mehr schneit.”
Herr Blösel hebt die Mundwinkel zu einem diabolischen Grinsen an, dass durch das dramatische Kerzenlicht verstärkt wird. “Ihr seid wirklich dumm.” Stellt er fest und setzt sich die Kapuze auf. “Ein Unglücklicher Unfall hat mir gezeigt, wie gefährlich Schnee sein kann. Und ich werde nie wieder zulassen, dass das Wetter Kontrolle über mein Leben hat. Ich bezwinge das unberechenbare, räche mich für tote, die über Jahrhunderte dem Schnee ausgesetzt waren und gestorben sind. Aber das Allerbeste ist.” Er beugt sich neben Noelias Ohr. “Kontrollierst du das Wetter, kontrollierst du die ganze Welt.” Dabei entfährt ihm ein böses Auflachen.
Da wandert auf dem Altar ein Edelstein zum Rand und fällt hinunter. Erstaunt starren alle drei an diese Stelle. “Was zum...?”
Der nächste Gegenstand erhebt sich zitternd, schwebt für wenige Sekunden in die Luft, ehe auch dieser mit einem lauten klirren zu Boden geht.
“Für einen Poltergeist habe ich jetzt keine Zeit.” Flucht der gesegnete. Angefressen platziert er den großen Edelstein wieder auf seinem ursprünglichen Platz, als es plötzlich auf der Treppe knarzt.
Vielen Füße finden ihren Weg hinab. Und plötzlich ist der Raum gefüllt von Frauen und Männern unterschiedlichen alters. Allen voran Herr Kiesewetter. In seiner zittrigen Hand hält er eine kleine Kiste. Wütend positioniert sich der alte Mann vor dem der den Winter eingesperrt hat.
Jener zischt angefressen: “Ich dachte es gibt keine Coven mehr.”
Da ertönt eine Stimme, die einen leisen Hall mit sich zieht: “Es gibt sie auch kaum noch. Aber die Nachfahren vieler Hexen und Hexer. Und wenn so ein Unhold wie sie sein Unwesen treibt, müssen wir uns zusammenschließen.”
Noelia traut ihren Augen kaum. Ihre Großmutter erscheint vor ihnen. Ihre Wut lässt ihre Gestalt noch deutlicher erscheinen.
Herr Kiesewetter nickt bestätigend. “Und deshalb rate ich ihnen ergeben sie sich uns.”
“NEIN!” Ruft Blösel und Stichflammen schießen aus seinen Händen.
Ein riesiger Tumult bricht aus. In all dem Chaos lösen sich plötzlich Noelias Fesseln. Ihre Großmutter hat sie befreit. Ein knappes Lächeln erscheint auf ihren Geisterhaften Lippen. “Kind, nimm das Glas und renn. Die anderen kümmern sich um diesen Flegel.”
Stumm nickt Noelia.
Sie hat zwar wieder Zugang zu ihren Erinnerungen, aber ihr fehlt das Jahrelange Training. Was ihr in dem Augenblick schrecklich bewusst wird. Sie nickt nur noch einmal und greift nach dem großen Glas. Versucht sich an den Kämpfenden Hexen und Hexern vorbeizuquetschen.
Auch Caspar ist befreit von seinen Fesseln. Noelia berührt gerade die erste Stufe der Treppe, da erfasst sie der Hieb einer Feuerpeitsche, die der gesegnet geformt hat. “NEIN!” Brüllt dieser. Aber da wird er schon von zwei kräftigen Männern niedergerungen.
Noelia in dessen sammelt da Glas wieder ein. Und noch während sie die Treppe hinauf eilt, kann sie hören wie einige der Hexen einen Singsang anstimmen, der ihre Nackenhaare aufstellt und ein unwohles Gefühl in ihrem Agen auslöst. Mal abgesehen davon dass sie sich gerade nicht sehr Wohl fühlt.
Direkt hinter ihr ist Caspar, der ebenfalls die Stufen hinaufeilt.
Der Keis schmerzt unter den nackten Füßen, als sie durch den Keller auf die nächste Treppe zu rennen. Und dann hinaus in den Chaotischen Flur. Gerade als Noelia sich zurück in den Raum vom Vortag machen will, kann sie das blaue blinken der Polizeilichter sehen. “Wir müssen..zurück.” Keucht sie und sieht panisch zu Caspar. Dieser schüttelt bestimmt den Kopf. “Die kommen klar.” Verspricht er. “Wir müssen den Winter befreien. Alles andere ist egal.”
Noelia kann sich schon vorstellen, dass ihre Eltern die Polizei gerufen haben.
Eilig rennen die beiden geradeaus, klettern über einen umgefallenen Tisch und verstecken sich erst einmal hinter einem Seiteneingang. Lugen hinaus. Doch es scheint so, als wär hier niemand. Mit Handzeichen versucht Caspar Noelia zu verdeutlichen, dass sie jetzt durch die Tür hinaus rennen würden und dann direkt in den Wald, so weit wie möglich von dem Haus weg. Diese nickt und fasst das Unhandliche Glas fester. Hoffentlich wird es ihr nicht aus den Händen rutschen. Erst wenn die Magie des Winters befreit ist, können sie sich von der Polizei schnappen lassen.
Noelias Atem hat sich beruhigt, da drückt Caspar die Tür auf und die beiden rennen los in den Wald. So schnell ihre Füße sie Tragen. Offenbar ist das Glück auf ihrer Seite. Denn niemand folgt ihnen.
Die beiden rennen über Stock und Stein. Das Adrenalin dämpft die Schmerzen und lässt sie über den Waldboden fliegen.
Wer weiß wie lange die beiden gerannt sind. Irgendwann halten sie auf einer vom Vollmond überfluteten Lichtung. Keuchend sieht Caspar Noelia an und nimmt ihr das Glas aus den Händen. Platziert es in der Mitte. Er räuspert sich. Die junge Frau sieht den braun Haarigen an und nickt langsam. “Ich. Mach, was auch immer. Du sagst.”
“Okay, dass hier wird schwierig. Wir haben keine Hilfsmittel. Nimm meine Hände. Wir drehen uns gleich langsam um das Glas und dabei werden wir folgende Worte immer wieder aufsagen: Oh Fluss der Zeit, Mutter der Erde, Hüterin des Universums lass den Winter frei. Setze ihn auf seinen rechtmäßigen Platz. Führe zusammen was zusammengehört!”
Dann öffnet Caspar den Deckel des großen Glases. Die beiden greifen sich an den Händen und beginnen damit sich langsam um das Glas zu drehen. Immer wieder wiederholen sie die Worte die Caspar zuvor aufgesagt hat.
Und gerade als Caspar glaubt, es würde nicht funktionieren, explodiert ein gleisend helles Licht zwischen ihnen. Die beiden werden auseinandergerissen.
Texte: Ronja Hein
Cover: Ronja Hein
Korrektorat: Ronja Hein
Satz: Ronja Hein
Tag der Veröffentlichung: 07.01.2024
Alle Rechte vorbehalten
Widmung:
Dieses Buch widme ich allen treuen zu Hörern.
Danke dass Ihr meinen Podcast so fleißig verfolgt.