Ich bin wie ein Baum, zum Sterben bestimmt,
den trotzdem der Gärtner zurechtstutzt und trimmt.
Einst Pflänzchen, ganz zart, gehegt und gepflegt,
hab artig mich nie von der Stelle bewegt.
Dann wurde ich groß, von nichts mehr gestützt,
hab mit meinen Trieben der Umwelt genützt.
Die hat mich als Dank beschnitten, bepisst –
was ihr aus dem Leben der Bäume schon wisst!
Ich blühte erst spät und nicht wirklich toll,
die Menschen, sie nahmen mich nie ganz für voll.
Jetzt bin ich schon morsch, zerzaust und fast kahl,
ob Sturm oder Äxte mich fällen: egal!
Dann war ich mal Baum und mein totes Holz
verfeuert ihr letztlich, und auch meinen Stolz.
Texte: Dirk Juschkat
Bildmaterialien: Public Domain
Tag der Veröffentlichung: 01.08.2016
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