Die deutsche Autorin Thaia van Gaia ist im schönen „Schwabenländle“ geboren und aufgewachsen. Die Lehrerstochter und gelernte Wirtschaftskorrespondentin hat viel erlebt, gute und schlechte Erfahrungen gesammelt, Schicksalsschläge und Krankheiten überwunden. Mit ihren Werken möchte sie Menschen ansprechen, die offen dafür sind, eine neue Sichtweise in vielen Bereichen zu erhalten. Witzig, charmant, aber auch ernst schreibt Thaia van Gaia über Themen, die die Welt bewegen.
Ich möchte dieses Buch meiner Mutter widmen. Ruhe in Frieden. Dieses Gedicht ist für dich:
Mein Blick schweift langsam durch die Nacht.
Kann‘s immer noch nicht fassen…
Warum nur hast du das gemacht?
Lauf weiter durch die Straßen.
Warum warst du nicht stark genug,
dem Drang dich zu entziehn?
Woher nur hattest du den Mut,
den Schritt zu weit zu gehn?
War ich’s nicht wert um diesem Leben,
das so schlecht nicht war,
noch einmal eine Chance zu geben?
War immer für dich da!
So vieles würde ich dich fragen,
wärst du noch bei mir.
So vieles würd ich dir gern sagen,
doch du bist nicht hier.
Werd niemals eine Antwort finden
für alles, was mich quält.
Für immer wird uns das verbinden,
was mir so sehr fehlt.
Sie haben sich im Dschungel aller Bücher also gerade für meines entschieden. Herzlichen Glückwunsch.
Ich hoffe, ich kann Ihnen meine Sichtweise zum Thema Depression nahe bringen, denn ich möchte behaupten, dass die Art und Weise, wie ich mit diesem Thema umgehe, die einzige ist, die wirklich von Erfolg gekrönt sein kann – wenn man sie auch wirklich verinnerlicht und lebt!
Und ich möchte zudem behaupten, dass dieses Buch nicht nur für Menschen mit Depressionen, deren Angehörige oder Freunde geeignet ist, sondern einen Leitfaden bietet, der Jedem eine Hilfe im Alltag sein kann.
Sich schlapp, ausgelaugt, traurig oder erschöpft zu fühlen, gehört heutzutage leider schon zu den körperlichen Befinden, die wir als absolut normal ansehen. Der Nacken schmerzt seit Jahren, die regelmäßigen Kopfschmerzen gehören irgendwie dazu und die Abgeschlagenheit, die uns spätestens gegen Mittag übermannt, muss man bis zum Feierabend eben irgendwie überstehen.
Der Weg, sich selbst einzugestehen, dass man sich zu sehr von seinen Gefühlen leiten lässt und sich dadurch das Leben zur Hölle macht, ist gar nicht so einfach.
Sich gleichzeitig darüber im Klaren zu sein, dass es eben nicht normal ist, sich ständig schlecht zu fühlen und jeder Mensch das Recht hat, glücklich und gesund zu sein, grenzt innerhalb unserer Gesellschaft leider schon fast an Utopie. Dabei fangen unsere alltäglichen Problemchen schon bei Kleinigkeiten an.
Ob im Job oder zu Hause, meist fühlen wir uns schnell angegriffen, weil wir über zu wenig Selbstbewusstsein verfügen und jede Kritik im Kopf so lange durchkauen, bis wir verrückt werden...und das Einzige, das wir am Ende noch wahrnehmen können, sind Unlust, Trägheit, Kraftlosigkeit oder Burnout. Süchte wie Esssucht, Alkoholsucht, Magersucht, Drogensucht oder die Sucht nach Aufmerksamkeit und Liebe, sind da nur logische Ausflüchte, in die man sich stürzen will, um seinen Gefühlen für einen Moment zu entfliehen.
Ich denke, Sie vermuten schon, dass dies nicht der richtige Weg ist, und Süchte im Endeffekt nur eine Auswirkung auf uns haben: Uns immer weiter in die Endlosspirale abwärts zu ziehen.
Leider sind die Menschen heutzutage größtenteils so im Stress, dass sie keine Zeit mehr finden, sich den Dingen im Leben zu widmen, die sie wirklich bräuchten: Ruhe, Entspannung, Freude und einfach mal die Seele baumeln lassen. Für viele Menschen sind das Fremdwörter, weil sie sich selbst einreden, dafür keine Zeit zu haben.
Darauf angesprochen, warum sie sich nicht eine Auszeit gönnen, um Kraft zu tanken, kommen automatisch Aussagen wie: „Wenn ich mal viel Zeit habe...“, „Eigentlich liegt mir das gar nicht…“, „Ich kann mir nicht vorstellen, dass ich daran Spaß habe…“ oder (im schlimmsten Fall): „Ich kann das nicht, ich sehe in Allem keinen Sinn mehr!“ Diesen Menschen kann ich einen guten Rat geben:
Es gibt IMMER einen Weg im Leben! Doch muss man ihn auch gehen!
Wir wissen, dass man sich oft dazu hinreißen lässt, anderen die Schuld am eigenen Elend zu geben. Dabei bestimmen wir selbst, ob wir uns von einer Situation negativ beeinflussen lassen, oder nicht.
Was wir fühlen, entspringt aus unserer eigenen Einstellung zum Leben.
Ich möchte dieses Buch nutzen um Ihnen eine andere Sichtweise zu präsentieren. Ich möchte, dass sie aufhören, sich schlecht zu fühlen, weil sie von anderen abgewertet werden, aufgrund Ihrer „Krankheit“. Denn diese „Krankheit“ hat wie jede andere Krankheit auch, ihren ganz speziellen Nutzen: Sie weist uns darauf hin, dass etwas in unserem Körper, oder, in diesem Fall, in unserer Einstellung zum Leben nicht stimmt und uns „krank“ macht.
Die Depression ist also schlichtweg eine Schutzfunktion des Körpers, die uns sagen möchte:
„Hallo? Merkst du eigentlich, dass du dir nichts Gutes tust, wenn du so weiter machst?“
Sie möchte Ihnen zeigen, dass es irgendwo Dinge in ihrem Leben gibt, die Sie aus dem Gleichgewicht bringen. Dinge, die Sie sich lediglich bewusst machen sollten um entweder einen Weg zu finden, besser mit ihnen klar zu kommen, oder sie eben ganz aus ihrem Leben zu verbannen.
Fangen wir also endlich an, ihr Gehör zu schenken und lassen wir uns überraschen, wie sie uns hilft, einen Neuanfang zu schaffen.
Eine kurze Information zu meiner Schreibweise: Wenn ich anfange in der WIR-Form zu schreiben, meine ich uns Menschen mit Depressionen.
Auch ich habe Depressionen, wenn ich nicht auf meine Gefühle und meinen Körper achte und schätze diese Tatsache, da ich nur so erkennen kann, dass ich daran etwas ändern muss. Auch Sie werden
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Texte: Thaia van Gaia
Bildmaterialien: Abstractus Designus-Fotolia.com
Tag der Veröffentlichung: 22.04.2015
ISBN: 978-3-7368-9088-6
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