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Sterben ist (k)eine Sache

Kapitel Eins
Daniel
Scheiß Hausarbeit! Immer muss ich die Wäsche waschen, kochen und das Blut wegputzen! Meine Mutter hat schon immer gesagt, dass ich nicht mit dem Essen spielen soll…
Was für ein Essen? Welches Blut? Oh Mann… was wohl?
Ich bin ein Scheißkerl, mit zwei großen Hauern, der verdammt gerne Blut saugt oder besser gesagt: ein Vampir, Untoter, Verfluchter, Höllenschmorer, und so weiter und sofort. Nennt es, wie ihr wollt…
Ein Vampir, bleibt ein Vampir… Fertig.
Achja, und um einige Dinge klarzustellen: 1. Ich verbrenne nicht in der Sonne; 2. man kann mich nicht mit einem Holzpflock oder Weihwasser und sonstigem Zeug töten; 3. Ich verwandle mich nicht in eine dumme Fledermaus und 4. NEIN! Ich kann überhaupt nicht fliegen. Kapiert?!
Und jetzt das Förmliche: Denkt bloß nicht, ich hieße Vladimir, Dimitri, Dracula oder sonst wie… Ganz bestimmt nicht! Ich heiße… Trommelwirbel bitte!... Daniel.
Jaja, haltet bloß den Mund. Typisch deutsch, na und?!
Hmmm… Vladimir ist mein Onkel, der eigentlich ein ganz netter Mann ist, wenn man davon absieht, dass er gerne an Tisch mal eine Katze runterwürgt… Dracula gibt´s auch. Er ist… niemand besser als… mein Vater. Ach ja, und Dimitri ist… bambambam…mein Bruder, der scheiß Macho. Sein hässliches Grinsen, wenn er die ganzen Mädels in ihren kurzen „schaut-mal-her-ich-bin-eine-schlampe-Röcken“ anmacht.
Der nervt so was von.
Naja, und da mein Vater eine komische Vorliebe für meinen Onkel (mütterlicher Seits) entwickelt hat, sind die zwei- oh Mann, ich glaube es immer noch nicht, dass sie das getan haben (sie sind echt)-„durchgebrannt“ nachdem meine Mutter gestorben ist…
Manchmal würde ich meinen Vater echt gerne aufschlitzen, enthaupten, erwürgen, aufspießen… Herr Gott, kann der nicht endlich verrecken??
Und mein Bruder? Ja, der lebt hier… Bei mir. Shit. Oh Mann. Was ein Arschloch. Kann der nicht die scheiß Kondome selbst wegwerfen???
Jetzt hat er die schon wieder neben dem Bett liegen lassen…
Warum räume ich überhaupt für ihn auf und er liegt einfach nur Tag für Tag für Tag im Bett und tut GAR NICHTS, außer wieder die Flittchen aus der Schule poppen.
Ich sollte ihn rausschmeißen. Aber verdammte scheiße, ich kann das nicht! Er wird da draußen niemals alleine klarkommen.
Toll, ich töte oft und gerne Leute, aber ich kann diesen scheiß pornosüchtigen Wichser nicht rausschmeißen…Was für eine Logik.
Manchmal könnte ich mich echt über mich selbst aufregen …
Irgendwas habe ich vergessen… Nur, was?
Man ich bin so kurz davor, es…
„Dimitri!!“ Jemand an der Tür ruft ihn. Es ist eine Mädchenstimme. Wer das wohl sein mag? Und warum klingelt sie nicht?
Oder habe ich das Klingeln überhört? Naja, ich mach mal auf.
„Ehm… Hey, ist Dimitri da?“
„Wer bist du?“ Scheiße. Hab vergessen, unbedrohlich zu reden. Sie schaut ziemlich verängstigt…
„Sorry, tut mir leid. Wer bist du?“
„I…ich bin Emily. Ich wollte Dimitri fragen, warum er nicht in der Schule war…“
„Ihm war schlecht. Sonst noch was?“
„Ähm, ja. Ich hab ihm Kuchen gebacken. Hier.“ Sie drückt mir den Kuchen in die Hände und rennt davon.
„Tschüss!“, ruft sie noch im laufen. Warum klingt sie nicht außer Puste?? Scheint, als fände sie Dimitri toll… Genauso wie jede andere auch, die bei ihm eigentlich gar nicht ankommt…
Okay, vielleicht sollte ich ihn langsam wecken. „Dimitri!“
„Was ist los, Bruder?“
„Ein Mädchen namens Emily hat dir grad nen Kuchen gebracht. Kennst du sie?“
„Emily? Noch nie gehört…“
„Ehm, okay. Naja. Hier der Kuchen.“ Ich drücke ihm den Kuchen in die Hand und er… was macht er? Er schmeißt ihn weg. Okay, wir essen halt keine normalen Dinge, sondern trinken Blut… Außer in der Schule, wenn wir in der Mensa sitzen. Wir wollen ja nicht allzu komisch rüberkommen. Aber irgendwie roch dieses Mädchen nicht grade so, als wäre sie menschlich… Hmmm…komisch, was könnte sie denn…
Ding Dong. Wer ist es denn jetzt?! Mensch!
„Hey, Daniel.“
„Hey, Jason. Was machst du hier?“
„Ich dachte, ich komm dich mal besuchen, nachdem du und Dimitri heute ja nicht in der Schule wart.“
„Ihm war schlecht und ich hab mal geschwänzt. Nichts besonderes. Komm rein.“
Jason kommt rein, setzt sich aufs Sofa und auf einmal ruft Dimitri: „Daniel, hast du das Blut in der Küche weggemacht?“
„Äh…j…ja hab ich.“
„Okay, dann kann ich ja jetzt rein, oder?“
„Ähm, k…klar.“ Scheiße. Dimitri.
„Welches Blut denn? Daniel, du siehst aus, als hättest du ne Leiche im Keller.“
„Hä? Ach quatsch. Ich hab nur ein Reh ausgenommen und dann blutet es halt mal…“
„Achso? Ich mach mir rasch etwas zu Essen, okay?“
„Klar, mach du. Ich komm mit.“ Dimitri, der sich- nachdem er in der Küche schnell etwas Blut getrunken hat- zu uns auf die Couch gesellt hat, ging mir auf die Nerven.
Also gehen wir in die Küche. Jason kennt sich hier ja aus. Und obwohl wir kein normales Essen zu uns nehmen- Dimitri und ich –habe ich immer etwas auf Lager, für Gäste.
„Willst du auch was?“
„Hm? Nein, ich hab gegessen.“
„Ah, okay.“
Zwei Minuten später hat Jason sich geschnitten und scheiße. Anscheinend bin ich doch nicht so satt, wie ich gedacht habe.
Der Geruch von Jasons Blut steigt mir in die Nase und irgendwie riecht sein Blut anders, verführerischer als das Blut von denen, die ich sonst immer töte und aussauge.
Scheiße! Reiß dich zusammen, Daniel! Reiß dich zusammen…
Ich darf ihn nicht angreifen. Er ist mein bester und einziger Freund…
Oh nein. Ich rieche, dass Dimitri kurz davor ist, auszuflippen. Er soll sich bloß beruhigen. Dimitri, beruhige dich. Das können wir uns nicht leisten! Ich rief ihn im Gedanken.
Als ob du sein Blut nicht genauso verführerisch finden würdest. Na los, hol dir endlich sein Blut.
Spinnst du?? Er ist mein Freund!
Scheiß auf Freunde! Das ist irgendein besonderes Blut und wir können nur rausfinden, welches, wenn wir es trinken!
Das ist mir egal!
Hör auf hier rum zu stehen! Jason, geh ins Bad… Er merkt glaube ich, wie ich hypnotisiert auf seine Wunde starre. Damit muss ich aufhören…
Puh! Zum Glück ist er endlich ins Badezimmer gegangen. Wenn er sich nicht sofort die Wunde abgewischt hätte, hätten Dimitri und ich ihn wahrscheinlich angegriffen.
Ich habe einfach keine Lust noch mehr Leute zu verlieren. Meine Mutter, die vor kurzem erst gestorben ist, ist mir Verlust genug…
Durch sie bin ich zum- wie viele jetzt sagen würden- Emo geworden, sprich: Dass ich emotional sensibler bin, als andere Jungs. Und doch bin ich noch der Bad-Boy, den alle nicht ausstehen können und der kleinen Kindern das Mittagsgeld klaut und Mitschüler verprügelt.
Ich versuche so gut wie nur irgendwie möglich keinen Kontakt zu anderen zu pflegen…
Als Jason weg war, was irgendwie ziemlich plötzlich kam, aber doch gut war, bekam ich einen Anruf vom Rat der Vampire.
„Daniel? Hier ist Jeffrey. Seid ihr beide zu Hause?“, fragte der Älteste. Scheiße, was ist jetzt los. Er meldet sich nur, wenn es um etwas wichtiges geht.
„Nein, Dimitri ist nicht zu Hause. Was gibt es denn?“
„Ich habe gehört, dass ihr beiden gegen die Regeln verstoßt.“
„Warum gegen die Regeln? Was haben wir denn falsch gemacht?“
„Laut dem Rat der Ältesten ernährt ihr euch von Menschenblut. Und das ist der größte Verstoß gegen die Regeln.“
„Aber ich wusste doch gar nicht, dass wir kein Menschenblut trinken dürfen. Bevor es passiert war, ist meine Mutter immer jagen gegangen und Dimitri ab und zu auch. Als sie dann gestorben ist, hat er mir das Jagen beigebracht.“
„Das heißt, du willst sagen, Dimitri sei es Schuld?“
„Im Grunde schon. Klar, ich geh jagen, aber ich habe es ja von Dimitri gelernt…“
„Dann müssen wir Dimitri wohl oder übel in die Räume der Gerechtigkeit einsperren.“
„Aber das können sie nicht tun! Ich hab doch sonst niemanden hier! Wenn wir aufhören Menschenblut zu trinken, kann die Strafe dann nicht aufgehoben werden?“
„Das geht nicht, Daniel. So leid es mir auch tut. Wir können nicht das Risiko eingehen, dass Dimitri weiterhin Menschen jagt.“
In meinem Kopf drehte sich alles. Konnte der Tag noch schlimmer werden? Ich musste tun, was ich tun musste, also sagte ich, mit einem Seufzer: „Wann kommt ihr ihn holen?“
„Gleich morgen früh.“
„Mhm, okay. Dann bis morgen, Jeffrey.“
„Bis morgen, Daniel.“
Als Jeffrey endlich aufgelegt hatte, hab ich mich sofort in mein Bett gelegt. Wo bleibt eigentlich Dimitri?
Und warum leg ich mich ins Bett, wenn ich eh nicht schlafe?
Naja, da sieht man mal wieder, dass ich total durch den Wind bin…
Ich kann keinen klaren Gedanken mehr fassen. Irgendwie läuft alles schief. Ich erzähle Jason zwar immer, dass ich eine Blut-Phobie hätte, aber langsam glaube ich, dass er mir das nicht mehr abkauft…
Ich hole also (mal wieder) die Klinge aus meinem Beistelltischchen, dass neben meinem Bett steht und ritze mir die Haut auf. So wie jeden Abend.
Meine Haut verheilt schnell. Das heißt, niemand weiß bisher davon, dass ich mich ritze. Außer Dimitri. Aber der hat geschworen, nichts weiter zu erzählen. Ihm ist es im Grunde sowieso egal. Das Ritzen schenkt mir für diesen kurzen Augenblick ein Gefühl, dass es keine Probleme und Schmerzen um mich herum gibt.
Es gibt nur diesen Moment. Und der ist für mich… heilig. Wenn die anderen Momente mit Trauer gefüllt sind, ist dieser ein glücklicher.
Ich kam die ganze Zeit schon nicht mit dem Tod unsrer Mutter klar.
Ich wünschte, da wäre ich wie Dimitri. Er verkraftet so was leichter.
Und jetzt, wo er auch noch geholt wird. Was soll ich denn dann machen? Ach, scheiße.


Kapitel Zwei
Jason
Es ist komisch, wenn man Geheimnisse vor seinem besten Freund hat. Und meine sind nicht gerade solche, wo man nur „Halb so wild“ sagen könnte. Es ist sogar so ein großes Geheimnis, es könnte durchaus dazu führen, dass wahrscheinlich Daniel in Gefahr geraten könnte. Mein bester Freund Daniel war schon immer misstraurig gegenüber allem gewesen. Es dauerte auch seine Zeit, damit er mir einigermaßen vertraute und sowie ihm als auch mir hat es viele Nerven geraubt. Jedenfalls werde ich sein Vertrauen ganz sicher verlieren, wenn er erfahren würde, wer oder was ich in Wirklichkeit bin. Nämlich ein Prinz (was zwar auch riesig ist, aber nichts im Vergleich, was nun kommt) und nicht irgendein Prinz sondern, ich bin der zukünftige Herrscher des Himmelreiches. Die Heimat der Engel. Ja, ganz genau ich bin Raphael der dritte, der Engel des Heilens (aber auch der Wissenschaft und des Wissens). Jetzt denkt man sofort an einen mit Flügeln und Heiligenschein, aber das stimmt nur zum Teil. Um mal klarzustellen, wir haben zwar Flügeln und können damit auch fliegen, jedoch können wir sie beliebig erscheinen lassen wann wir wollen. Und das mit dem Heiligenschein ist auch nur Aberglaube. Engel sind stärker und schneller als Menschen. Außerdem haben wir die einen oder anderen Tricks auf Lager (die werde ich nicht verraten, es sind nämlich zu viele). Das alle Engel gut und liebenswert sind, möchte ich stark bezweifeln. Die meisten von denen die ich kenne sind zwar ganz okay aber es gab auch Ausnahmefälle. Es gibt halt „böse“ Engel, aber auch „ab und zu böse“. Nur wollen manche einfach nicht akzeptieren, dass man nicht direkt böse ist, wenn man nur einen kleinen Ausrutscher macht. Wir sind eigentlich ein friedliches Volk und leben im Verborgenen. Die Welt soll unsere Existenz nicht erfahren, denn sie würde uns einfach nicht verkraften. Manche von uns leben in dem Reich im Nebel, dies ist ein Ort nur für Engel. Es ist ein magischer Ort und nur wir wissen wie man ihn erreicht. Tja, aber manche von uns leben halt wie ich, getarnt bei den Sterblichen. Da bin ich Jason Engel (ich weiß aber meine Eltern bestanden drauf, mir diesen Nachnamen zu erteilen)und ein ganz normaler 16 jähriger Sterblicher.
„Mein Junge, es ist mir eine Freude dir Syntia von Zurieren vorzustellen.“ Wieder einmal stellte mein Vater mir eine neue Heiratskandidatin vor. Wie alle anderen war auch sie wunderschön, wie ein Viktoria Secret Model (das waren irgendwie alle, gutaussehend…). Mit einem Zahnpasta-Lächeln und Verbeugung präsentierte sie sich. Nur flüchtig schaute ich sie mir an. Es ist eh egal, wie sie aussieht. Für mich sehen sie alle gleich aus…
Manche Engel können echt arrogant sein, nur weil sie sind wie sie ebenhalt sind und zwar Engel. Sie denken sie seien attraktiv, intelligent und talentiert nur weil sie Engel sind. Aber das alles ist harte Arbeit, wenn man intelligent und begabt sein will. Okay, für die Attraktivität bekommen wir eine kleine Starthilfe, schon bei der Geburt. So was ist halt in unseren Genen. Außerdem haben wir eine gewisse Anziehungskraft, die für manche einfach zu stark ist(Keine Ahnung wieso, jedenfalls nervt es mich gewaltig).
„Aha…Es freut mich sie kennen zu lernen Miss Syntia. Aber leider muss ich mich verabschieden, denn mein Aufenthalt ist selten lang. Wenn ihr mich entschuldigt“ Mann, wie ich dieses Geschwafel hasse! Tja, als Thronfolger muss ich leider so reden.
„Gewiss doch Prinz Raphael. Es hat mich auch gefreut, sie kennen zu lernen, jedoch wäre die Freude größer wenn wir mehr Zeit hätten. Ich wäre sehr verbunden, wenn wir uns bei ihrem nächsten Aufenthalt mehr unterhalten könnten.“
„Gewiss doch… Vater, Miss Syntia.“ Ich nickte den beiden zu.
Lieber nicht, ich habe noch bestimmt was anderes vor wie zum Beispiel…äh leben? Wieso sollte ich mir so eine langweilige Unterhaltung freiwillig antun?
Als ich wieder auf der Erde zurückkam beschließe ich meinen besten Freund Daniel zu besuchen.
Es ist schon lange her, dass ich Daniel so sehe. Er hat sich immer bei dieser Sache im Griff behalten, doch diesmal ist es anders. Wenn er Blut sah, verhielt er sich schon immer komisch, jedoch diesmal ist es ganz anders.
„Ist nur ein kleiner Schnitt, Daniel. Nicht so schlimm.“ Aber er scheint mir gar nicht zu zuhören. Ich hörte sein gedämpftes Aufkeuchen neben mir. Daniel ist so einer, den man lieber nicht kennenlernen will. Nicht, dass er geisteskrank ist oder so (hoffe ich doch), aber er ist... wie soll ich sagen. Ziemlich oft deprimiert und sieht alles aus negativer Sicht (und er hat ein Badboy Image). Daniel ist eben einer der nachdenklichen und gefühlvollen Sorte. Aber er kann auch witzig und anhänglich sein, tja… Das mit dem witzig ist so eine Sache. Wenn wir zusammen rumhängen, ist er ab und zu gesprächiger und lustiger. Ich würde nicht sagen, dass er von irgendwem abhängig sei. Denn das ist er wirklich nicht. Wenn er keine Lust auf meine Gesellschaft hat, ist er eben nicht da. Daniel hat irgendeine Art von Blutphobie, heißt dass er sich bei Anblick von Blut irgendwie komisch verhält. Wie es jetzt gerade der Fall s
ist, nur das es schlimmer ist. Seine sonst so blasse Haut wurde noch blasser (was eigentlich bei seiner Hautfarbe nicht gehen sollte) und seine Pupillen wurden komischerweise groß.
„Geh im Bad und reinige dort die Wunde …“
„Aber Daniel, es ist nur ein kleiner Schnitt. Ich könnte…“
„Geh! Verpiss dich!“ Seine Augen blitzten mich so böse an, dass mir der Atem stockte. Wie gesagt, so habe ich ihn noch nie erlebt. Schnell reinigte ich die Wunde und klebte mir ein Pflaster drauf. Am besten lasse ich Daniel heute mal in Ruhe. Ein leises klopfen an der Badezimmertür ertönte. Hat er sich schon beruhigt?
„Hey, ich bin’s…Also wegen vorhin tut es mir leid. Du weißt ja, wie ich bei Blut reagiere…“ Seine tiefe traurige stimme machte mir große Sorgen.
„Ist schon okay. Am besten gehe ich lieber…Es ist eh schon spät.“ Und so gehe ich in mein Apartment. Es ist ein schlichtes Apartment, dass praktischerweise in der Nähe von meiner Schule liegt und von Daniel. Meine Eltern wollten mir zwar etwas Größeres zulegen, aber ich lehnte ab. Es würde einfach zu sehr auffallen. Als einziger Sohn und Prinz muss ich so oft es geht zum Reich im Nebel. Dort bekomme ich auch noch Unterricht, aber anderen, als auf der Erde. Da lerne ich, wie ein richtiger König zu werden, indem ich alles über Engel und andere Wesen erfahre, den Umgang mit Waffen des Engelsreiches umgehe sowie die der Menschen und was am schlimmsten ist die Politik der Welten.
„Schätzchen hast du auch genug vom Devilex Trank getrunken? Du weißt doch, was sonst passiert, wenn du zu wenig in deinem Körper hast, oder?“
Ich seufzte, als meine Mutter sich wieder Sorgen machte. Mein Versprechen, sie so oft wie es geht anzurufen, nervte mich schon seit hunderten von Jahren.
„Ja weiß ich. Du sagst es mir seit hundert Jahren schon oft genug. Wenn man zu wenig davon in seinem Körper hat, wird man komisch…“
„Ach, nein! Man wird teuflisch, vom Bösen besessen und man hat dann keinen freien Willen mehr! So lange, bis dir einer den Trank verabreicht, und…“
„Stopp Mutter. Ich weiß schon, keine Angst so was wird mir nicht passieren und wenn dann würdet ihr wahrscheinlich die ganzen Krieger des Himmelsreiches losschicken. Also mach dir keine Sorgen. Mein Körper ist gerade vollgepumpt mit diesem widerlichen süßen Zeug.“ Am anderen Hörer erklingt ein Seufzen.
„Hm, du weißt doch dass dein Vater und ich dich lieben. Wir wollen einfach nicht dass dir etwas zustößt. Außerdem bist du doch der einzigste Thronfolger dieser Familie und es gibt da viele Feinde in diesem Bereich. Oder willst du das alles nicht, Liebling?“ Das trifft genau ins Schwarze. Aber ich kann es meinen Eltern und meinem Volk einfach nicht antun. Und außerdem möchte ich nicht das Lubinas König wird. Dieses angeberische, machtgeile Muskelpaket von einem Bastard! Er ist mein Cousin und hat als zweiter das Recht als Nachfolger, leider. Ich hasse ihn schon seit meiner Kindheit. Und heute, wenn ich ihm begegne muss ich höflich und es als „vorzüglich“ empfinden, ihn anzutreffen. Würg! Manchmal möchte ich ihn als Dummy benutzen, für meinen Kampfküste-Unterricht. So eine Hackfresse gehört einfach als Wischmopp benutzt zu werden. Aber nein, so ein Vollarsch wird Millionär, Model und ach, neuerdings Schauspieler! Tz, Menschen! Sie verwechseln Blödheit mit Intelligenz, Inkompetent mit Charme, Sturheit mit Toleranz. Ach, sie halten einen Typen wie Lubinas einfach für einen intelligenten und toleranten Charmeur!
„Natürlich, ich akzeptiere mein Schicksal. Nur Mutter ich bin erst neunhundertneunundneunzig Jahre alt und demnächst werde ich dann tausend, sag bitte Vater er soll das mit dem Heiraten noch sein lassen.“ Der tausendste Geburtstag eines Engels ist sehr wichtig für uns. Denn das heißt, man wird nicht mehr als Kind betrachtet sondern als Mann. Also eigentlich so ein Mittelding. Was immer ein großes Spektakel ist, besonders bei mir. Das heißt das halbe Himmelsreich feiert mit. Ich habe Geburtstage schon immer gehasst.
„Hm…Na schön. Ich versuche deinen Vater zu überzeugen. Also sehen wir uns am Zwanzigsten beim Essen. Benimm dich und schlaf gut, Schatz. Ich hab dich lieb, mein kleiner Engel“
„Hach, Mutter ich bin alt genug. Lass diese Namen, Gute Nacht ich hab dich auch lieb.“ Typisch Mütter! Egal von welcher Spezies, sie sind alle auf eine Art gleich. Und zwar peinlich und beschützerisch. Eigentlich brauchen wir nichts zu essen und zu trinken aber es ist einfach für die meisten ein Genuss zu schmecken. Mein letzter Gedanke bevor ich schlief ist Daniel. Wie er keuchend neben mir stand, mit großen Augen und ganz weißer Haut. Völlig gebannt von meinen Blut. Liegt es wirklich an seiner Angst oder weiß er was ich wirklich bin?


Kapitel 3
Daniel

Oh Mann. Der Morgen läuft ja wieder gut. Wir haben kurz vor Schulbeginn und mein Bruder wird vom Rat geholt. Zum Glück kann ich nicht heulen…
„Dimitri! Kommst du bitte runter?“ Ja, die Ältesten sind schon da und stehen vor der Tür. Hoffentlich wehrt Dimitri sich nicht zu sehr.
Als er mit nassen Haare die Treppe runterkommt, ahnt er nichts.
Bis, dass er Jeffrey sieht.
Was ist hier los, Daniel?
Komm bitte her, Dimitri. Alles wird gut.
Obwohl er der ältere von uns beiden ist, ist mein Verhalten irgendwie älter… Keine Ahnung.
Alter, egal was los ist. Das kannst du nicht bringen!
Komm her! Sonst holen sie dich mit Gewalt und das will ich nicht!
Er erscheint in der Tür. Er hat scheinbar Angst. Ich sehe es ihm an.
„Was ist denn los, Jeff?“, fragt Dimitri ihn locker. Der kann sich verstellen…
„Würdest du bitte mit zum Rat der Vampire kommen? Wir müssen ein dringendes Wörtchen mit dir reden…“
„Was ist, wenn ich nicht mitkomme?“ Scheiße. Hör auf, sie rauszufordern! sagte ich ihm in Gedanken.
„Dann müssen wir dich mit Gewalt mitzerren.“
„Schon gut, ich gehe freiwillig. Aber wehe, es ist nicht wichtig.“
„Dann komm mal mit.“
Sie steigen in ein Auto und fahren weg. Ich will gar nicht wissen, was ihn im Raum der Gerechtigkeit passiert. Ich habe schon viel darüber gehört. Die Vampire sollen angeblich gefoltert werden, und manchmal sogar geköpft.
Ich hoffe ihm passiert nichts allzu schlimmes. Na dann, auf in die Schule!

Oh Mann… dass die Mädchen sich trauen, mich anzusprechen, obwohl ich doch dieses Image am Hals habe.
Mutig, mutig. Und warum redet Emily schon wieder mit mir? Macht sie sich solche Sorgen um meinen Bruder?
„Du? Warum ist Dimitri denn heute nicht in der Schule?“
„Ganz im Geheimen. Er ist wieder zu unserem Vater gezogen. Machst du dir solche Sorgen um ihn?“
„Nein, eher um dich.“, sagte sie fast zu sich selbst und rannte- mal wieder- davon. Um mich? Warum um mich? Wir kennen uns doch gar nicht. Auch wenn sie mir irgendwie bekannt vorkommt. Woher? Vielleicht sollte ich demnächst irgendwann nochmal mit ihr reden.
Naja, darum kümmere ich mich später. Ich muss mir erstmal Sorgen um Dimitri machen. Shit! Dieser Idiot.
Die ersten drei Stunden vergingen schnell, da ich gar nicht richtig beim Unterricht war. Ich war in Gedanken nur bei Dimitri und Emily.
Mein Lehrer vom Biologie-Unterricht denkt wohl ich wäre unterbelichtet, da ich nie in die Schule komme.
Ich bin aber schon ein Stückchen älter und ich gehe halt nicht hunderte Male in die Schule, in der ich immer wieder das Gleiche lerne… Das ist doch langweilig.
Immerhin habe ich den zweiten Weltkrieg miterlebt. Warum sollte ich mir dann in der Schule die Vermutungen und Lügen anhören, von denen alle denken, sie seien wahr?
Als Jason zu mir kommt, sieht er es mir glaube ich an, dass es mir nicht allzu gut geht…
„Was ist los?“, fragt er mich. Tja, als könnte ich ihm das sagen. Jaja, mein Bruder ist vom Rat der Vampire abgeholt worden und wird vielleicht geköpft…
„Ach nichts…“
„Daniel, kommst du mit essen?“ Meine angewiderte Miene sagte ihm scheinbar, dass ich keine Lust habe.
„Ach, komm schon. Meine Freunde sind doch nett zu dir…“
„Wenn du unter nett, ignorieren, vermeiden und dissen meinst, dann sind deine sogenannten Freunde sehr nett zu mir. Und außerdem: Mit der da dabei?“ Ich schaute kurz zu Jeanette, die permanent an Jason klebt und hängte einen geekelten Blick hintendran.
„Komm, so schlimm ist sie auch nicht.“
„Ist klar. Ne Kumpel, lass mal. Ich esse lieber allein…“
Also ging ich davon und setzte mich alleine an einen Tisch.
Ich spüre Jasons Blicke und nicht nur seine. Es scheint, als würden mich alle beobachten… Warum nur? Was hab ich diesmal gemacht?
Ach, mir soll es egal sein. Bin ja dran gewöhnt.
„Darf ich mich dazu setzen?“ Als ich aufblicke, sehe ich Emily. Unbedingt jetzt? Warum kann ich nicht fies zu ihr sein?
„Klar, setz dich.“
„Danke.“
Als sie sich hinsetzt, schaut sie mich die ganze Zeit an… Mann, was ist denn heute los?? Oder liegt es an ihr, dass die Leute mich angucken? Sie ist schon hübsch. Sie hat lange, blonde Haare, helle Haut, schöne schokobraune Augen. Sie ist schlank, und zieht sich immer gut an. Ja, es könnte sehr wohl an ihr liegen, dass sie mich angucken.
Aber warum schaut sie mich an?
„Ist was, Emily?“
„Nein, wieso?“
„Ich mag es nicht, wenn man mich anguckt.“
„Oh, sorry. Ich wollte dich aber was fragen.“
„Okay. Und was?“ Ich schaue sie gespannt an. Scheint, als wäre es wichtig für sie…
„Ich wollte fragen, ob wir etwas unternehmen wollen. Kino oder so?“
„Hmmm… Klar, warum nicht. Wann denn?“
„Holst du mich morgen Abend um acht ab?“
„Okay.“ Ich lächele sie an und schon ist sie weg. Das sie immer so schnell verschwindet…

Okay, im Moment hab ich echt kein Bock auf Jason.
„Alter, was ist?“, frage ich ihn. Scheint ihn zu verletzen, aber das ist mir gerade herzlich egal.
„Ich wollte nur wissen, was Emily von dir wollte.“
„Emily? Du kennst sie?“
„Naja, nicht so gut. Sie war mal die Freundin von Justin…Ist ja auch egal.“
„Achso. Ach, nichts wichtiges. Sie wollte mit mir ins Kino…“
„Hast du zugesagt?“
„Jap. Du? Ich geh allein nach Hause. Mir ist nicht nach Begleitung.“
„Ah. Ist okay. Bis Morgen, Daniel!“
„Bis morgen!“ Ich ging davon. Nach Hause, in mein Zimmer. Verkrochen in einer Ecke.
Was soll ich denn bloß den ganzen Tag machen, ohne Dimitri?
Normalerweise haben wir immer PSP gespielt oder Play Station gezockt. Soll ich das denn alles mit Jason machen? Er ist ja nicht immer hier. Und außerdem findet er so was unnötig. Liegt bestimmt dran dass er einfach zu schlecht spielt.
„Jason Derulo!“. Eine SMS? Klingelton von JD. Natürlich. Mir ist nichts Besseres eingefallen und das ist der einzige von den ganzen scheiß Sängern der mir nicht so aufn Piss geht…
Naja, wer schreibt denn?

Hey Daniel.
Glaub mir, ich werde dich umbringen!
Egal wie, Kumpel! Wie konntest du mich nur in diesen Scheiß reinbringen?
Komm kleiner Bruder, lass uns Fangen spielen.
Ich kriege dich schon, mach dir keine Sorgen.
Sobald ich hier raus bin, mach ich dir dein Leben zur Hölle.

Dimitri

Na toll. Jetzt bekomme ich schon Droh-SMS von meinem leiblichen Bruder. Kann es denn echt noch schlimmer werden?
„Jason Derulo!“ Was zum…?!

Heeeeey.
Ich freue mich schon auf morgen! :)

Emily :*

Ist die… Oh Mann. Moment mal! Woher hat die meine Nummer?!
Ich frag sie morgen… Ja, ich werde fragen…
„Jason Derulo!“ Maaaaaann… Langsam regt der Spacken mich doch auf! Ich glaub ich ändere mein Klingelton!!!

Hey Daniel.
Tut mir leid.
Ich bin für 2 Wochen weg.
Ich erklär es dir später.
Bis in 2 Wochen,

Jason.

Was ist das denn bitte jetzt?! Will der mich verarschen?
Jetzt lässt mein bester Kumpel mich schon alleine hier sitzen. Ich fass es nicht! Ich dreh ihm den Hals um! Neee, mach ich nicht, aber egal. ICH FASS ES NICHT!
Schlimmer kann es jetzt echt nicht mehr werden! Mensch…
Nee, warte. Vampir… Haha, jetzt werde ich schon verrückt.
Ich sollte was essen.
Na dann, ab in den Wald. Reh oder Wildschwein? Oder doch ein Hirsch? Oder Hase? Hmmm, ich glaub ich mach Diät. Ich hol mir´n Hasen…
Naja, als ich dann wieder zu Hause war, war irgendwie irgendwas komisch. Ob es die fehlenden Kondome meines Bruders sind?
Oder der Typ, der in meiner Küche sitzt? Moment mal, Typ in meiner Küche? Wer?!
Ich gehe auf ihn zu… Ich wollt ihn schon angreifen, als ich sah, dass es meine Mutter war… Hä?
„Mama?“
„Daniel, komm zu mir.“ Sie winkte mich zu ihr…
„Ähh… solltest du nicht tot sein? Ich meine, oder werde ich jetzt schon bekloppt? Der Hase hatte hundert Pro Tollwut. Eindeutig.“ Ich schüttele langsam den Kopf…
„Quatsch! Ich bin wirklich hier! Komm her!“
Hmmm… komische Sache, aber ich bewegte mich trotzdem auf sie zu.
Reflex- mäßig… Echt mal.
„Ehmmm. Okay, und was machst du hier und warum bist du nicht tot? Nicht, dass ich das will, aber es verwirrt mich schon.“
„Nein, also pass auf. Ich bin ein Geist. Ich kann nicht lange bleiben. Ich wollte dir nur sagen, dass eine harte Zeit auf dich zukommt und du musst vorsichtig sein, mit wem du dich anfreundest.
Pass auf dich auf, Liebling.“ Und dann verblasste sie und verschwand.
Was wollte sie mir damit sagen? Eine harte Zeit? Was sollte das bedeuten?


Kapitel vier
Jason

„Hey, Raphael! Was führt dich um diese Zeit zu Nick?“ Nick mustert meine Klamotten. Er ist ein mächtiger Magier und ist so alt wie ich.
„Guten Abend Nick. Ich bin hier wegen der Lieferung.“ Fragend schaut er mich an.
„Ähm, was ich letzen Monat bei dir bestellt habe?“
„Ach, das meinst du!“ Er reicht mir ein Paket. Es ist schwerer, als es aussieht.
„Und das ist es, oder?“ Nick scheint über diese Bemerkung empört zu sein.
„Na, hör mal! Natürlich ist es das! So wahr ich Magier bin.“ Ich wollte ihn gerade bezahlen, aber er schüttelte den Kopf.
„Du brauchst nicht zu bezahlen, zock doch nicht meinen Kumpel! Und jetzt verpiss dich, sonst kommen noch die Paparazos, du Prinz.“ Als Prinz sollte ich wichtige Kontakte knüpfen, denn man weiß nie wann man sie brauchen wird. In meiner Wohnung öffnete ich mein Paket. Dort drin befindet sich ein neuer Vorrat an Devilex, das ich brauche. In der Schule versuche ich, nicht aufzufallen, was schwer ist wegen dieser nervigen Anziehungskraft. Aber Nick hat mir ein Medaillon gegeben mit dem ich sie vermildern konnte.
„Daniel, kommst du mit essen?“ Seine angewiderte Miene erzählte mir, dass er keine Lust hat.
„Ach, komm schon. Meine Freunde sind doch nett zu dir…“
„Wenn du unter nett, ignorieren, vermeiden und dissen meinst, dann sind deine sogenannten Freunde sehr nett zu mir.“ Ohne ein weiteres Wort geht er einfach weg. Ich sollte ihn wohl besser in Ruhe lassen.
„Wo ist denn Daniel?“ fragte Jeanette mich.
„Er wollte lieber alleine sein…“ Sie fing an zu lachen und verschluckte sich beinahe.
„Das ist aber schade…Er ist sooo unterhaltsam.“ Wenn du unter unterhaltsam verprügeln und Geld klauen verstehst. Oh ja, dann ist er sehr unterhaltsam.
„Hör auf schlecht über ihn zu reden! Wenn du unbedingt über ihn lästern willst, dann hab wenigstens den Mut bei seiner Anwesenheit zu reden. Es könnte zwar sein das er dich dann verprügeln wird…oder schlimmeres. Aber trotzdem!“ So etwas finde ich einfach nur unmoralisch und feige. Jeanette ist so eine die andere runtermacht und schikaniert. Weil sie denkt, dass ich und meine Freunde die Coolen wären, hängt sie immer bei uns ab. Zwar haben die meisten von uns nichts dagegen, aber es gib Situation da könnte ich… Ach, sie ist es nicht wert.
„Es…es tut mir leid Jason. Aber du solltest dich besser von ihm fernhalten. Er ist ein schlechter Umgang. Er verprügelt andere Leute, klaut Geld und sieht es nicht nötig zur Schule zu gehen. Merkst du es nicht? Er möchte nicht mit dir befreundet sein, oder mit sonst irgendwem.“ Ich wollte gerade was sagen, aber da meldete sich mein Handy. Das Display zeigte eine unbekannte Nummer. Entschuldigt sehe ich meine Freunde an und gehe nach draußen.
„Hallo, hier ist Jason.“ Am anderen Hörer meldete sich ein Mann. Seine Stimme wirkt sehr tief und ernst.
„Guten Tag, Prinz Raphael. Hier spricht Uriel, bitte entschuldigen sie die Störung. Aber es ist dringend, wir brauchen sie hier. Beilen sie sich.“
„Aber…“ piep, piep, piep. Na toll! Aufgelegt…Als hätte ich nichts Besseres vor, als dorthin zu fahren. Es muss bestimmt etwas wichtiges sein, wenn einer der ältesten mich persönlich anruft. Mich wundert es, dass er überhaupt weiß, was ein Handy ist. Für ihn ist bestimmt eine E-Mail eine Fremdsprache. Bestimmt hört er sich Platten an, während er andere rumkommandiert. Aber, ich sollte jetzt damit aufhören über einen wie Uriel zu lästern.
Nun stehe ich hier schon einige Minuten vor dem Ältestenrat.
Michael, der Mächtigste und Älteste der Ratmitglieder trete vor.
„Schön, dass du so schnell gekommen bist. Uriel möchte dir eine Prophezeiung offenbaren.“ Eine Prophezeiung von Uriel? Es ist wirklich eine Ehre, dass ich so etwas bekomme. Uriel trete vor und seine Augen fangen an zu glühen.
„Prinz Raphael, Engel des Heilens. Deine Zukunft liegt im Nebel. Genau wie unser Reich. Ich sehe eine Person, die dir sehr am Herzen liegt. Dessen Herzen ist nicht ganz rein, er liegt zwischen Tod und Leben.
Seine Seele ist verloren und deine wird es auch bald sein. Zwei Welten werden Krieg führen, wenn ihr so weiter macht. Was tot sein sollte muss sterben, damit die Seele gerettet werden wird, oder…“
„Bitte Weiser Uriel, erzählen sie weiter.“ Eine Person die mir am Herzen liegt. Das könnten viele sein. Vater, Mutter, Daniel…Genau, Daniel könnte es sein. Er ist ein Sterblicher. Er liegt doch zwischen Leben und Tod. Aber was meint er mit verlorener Seele?
„Ich kann nicht…Es ist wie ein Schleier. Deine Zukunft steht noch nicht fest. Aber sei gewarnt junger König.“ Jetzt habe ich eine Menge, worüber ich mir Gedanken machen muss. Daniel und ich werden anscheinend eine gefährliche Zukunft haben. Und zwei Welten werden Krieg führen, weil wir irgendetwas angestellt haben. Ganz super! Und wie es aussieht, ist Daniels Seele verloren.
„Prinz Raphael, sie werden gebeten sofort zu ihren Eltern zu gehen.“ Einer der Bediensteten meiner Eltern wartete auf mich, nachdem ich völlig verwirrt den Ältestenrat verließ. Meine Eltern wirkten ziemlich besorgt, als ich den Raum betrat.
„Wir haben über deine Prophezeiung gehört. Und deine Mutter und ich meinen, es sei das Beste, wenn du eine weile unter Schutz stehst.“
„Aber Vater! Uriel meinte doch, dass meine Zukunft nicht feststehen würde. Außerdem, was ist mit der Schule und meinen Freunden!“ Mein alter Herr ist nun wütend.
„Nichts da! Dein Schutz ist das wichtigste. Deine sterblichen Freunde sind unwichtig und völlig unnötig. Du wirst hier bleiben, bis es sicher genug für dich ist. Sag deinen Freunden, du wirst in zwei Wochen wieder da sein, dann werden sie dich eh vergessen.“


Kapitel fünf
Daniel
Das mit meiner Mutter war echt verwirrend. Sie meinte, es würde eine harte Zeit auf mich zukommen. Und ich solle aufpassen mit wem ich mich anfreunde.
Vielleicht meinte sie mit der harten Zeit, dass ich auf mich alleine gestellt bin.
Jason ist weg, Dimitri ist weg. Die einzige, die ich habe, ist Emily.
Aber natürlich! Emily. Wenn sie gemeint ist, muss ich wirklich vorsichtig sein, aber ich darf mich jetzt nicht anders verhalten.
Ich werde sie jetzt abholen, wir werden ins Kino gehen und wir werden einen normalen Tag haben. So, wie jeder andere.
Wie soll ich sie eigentlich abholen? Hab ich das Recht Dimitris Auto zu benutzen? Natürlich, ich bezahle eh das Benzin, also werde ich wohl auch mal fahren dürfen… Wenn ich Glück habe, hat er den Schlüssel nicht versteckt.
Also gehe ich in sein verschmutztes, spermaverseuchtes Zimmer und suche diesen verdammten Schlüssel.Wo würde ich einen Autoschlüssel verstecken, wenn ich ein notgeiler Idiot wäre?
Natürlich, im Unterhosenfach! Völlig angewidert öffne ich das Fach und wundere mich erst gar nicht über die Unordentlichkeit, aber naja, tadaaa! Da ist der Schlüssel. Oh Dimitri, du bist so durchschaubar.
An seinem Schlüssel hängt ein Playboy-Anhänger? War ja klar.
Nun fahre ich zu Emily, aber… Wo wohnt sie überhaupt?
Ich… „Jason Derulo!“ Shit, vergessen den Klingelton zu wechseln.
Nachher hält mich noch irgendwer für schwul…
Hmmm…

Hey, voll vergessen, dir zu sagen, wo ich wohne ;)
Es ist das blaue Haus in der Straße bei der Schule.
Nummer 26.
Bis gleich.

Kann die Gedanken lesen?! Sie wird mir immer gruseliger.
Ihr Haus, ja. Ihr Haus, es ist… riesig. Verdammt, riesig!
Sie öffnet mir die Tür. Gut, dann muss ich ihre Eltern nicht kennenlernen.
Im Kino schauen wir uns Kung Fu Panda 2 an. Ich hab den Film nicht ausgesucht.
Ich hab ihr die Entscheidung überlassen, tja und dass ist das Resultat. Zwei siebzehn-jährige in einem Kinderfilm. Na gut, ein Schein-siebzehnjähriger… Sie hat Nachos geholt, ich Popcorn und beide eine große Cola. Kino ist auf eine Weise ein bisschen blöd. Man kann sich nicht unterhalten.
Man sitzt nur stumm nebeneinander und schaut sich einen Film an…
Naja, vielleicht kommt sie ja nach dem Film noch zu mir, auch wenn ich das eigentlich gar nicht will, weil ich wieder jagen muss. Ich hab lange nichts mehr getrunken.
Und wie- mal wieder- als könnte sie Gedanken lesen, fragt sie mich flüsternd, ob sie später noch zu mir kommen kann.
Ich habe mit Ja geantwortet und schon waren wir bei mir zu Hause.
„Willst du was essen?“, fragte ich sie.
„Nein, wir haben doch gerade im Kino gegessen.“, antwortete sie mir kichernd.
Ich weiß nicht. Sie riecht wirklich nicht, wie ein Mensch.
„Ich weiß, was du bist.“ Wie bitte?! Sie weiß es? Weiß sie wirklich, dass ich ein Vampir bin?
„Ja klar weißt du, was ich bin. Ein Mensch. So wie jeder andere auch.“
„Nein, du bist anders. Du bist kein Mensch. Du bist ein Vampir.“
„Emily, Vampire gibt es nicht. Sie sind nur ein Hirngespinst.“
„Ich weiß, dass du einer bist, Daniel.“ Sie geht in die Küche. „Hast du ein Messer?“
„Äh, klar. In der obersten Schublade, ganz rechts. Aber warum brauchst du…?“
Oh nein. Sie will sich am Handgelenk schneiden. Ich habe zu lange nichts getrunken, um das auszuhalten.
Und auf einmal erreicht mich der Duft von Blut. Süßes, köstliches Blut. Ich muss… es trinken!
„Na los. Trink schon. Ich weiß, dass du es willst.“, drang ihre Stimme zu mir durch. Und schon hing ich an ihrem Handgelenk und ihr Blut lief meinen Hals herunter. Immer wieder drang ihr Stimme zu mir durch: „Trink weiter.“
Warum tut sie das? Es tut ihr weh. Ich nehme ihr zu viel Blut, ich kann nicht aufhören.
Doch plötzlich lag ich an der Wand auf der anderen Seite des Zimmers. Was war passiert?
„Was… bist du?“, fragte ich sie mit erschrockenen Augen. Sie sah mir die Angst an, die ich vor ihr hatte.
„Ich, bin ein Dämon.“ Sie zeigte ihr wahres Gesicht. Sie hat grausame Augen, grinsende und furchteinflößende Lippen und sie hat grüne Haut. Und doch fand ich sie… schön.
„Du bist… wunderhübsch.“, dachte ich. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich den Gedanken laut ausgesprochen hatte, als sie bereits vor mir stand.
Sie hatte wieder ihre menschliche Gestalt angenommen. Unsere Gesichter sind sich auf einmal sehr nahe und sie fragt mich, ob ich ihre wirkliche Gestalt ehrlich schön fand.
„Ja.“, sage ich und dann liegen ihre Lippen innerhalb Sekunden auf meinen. Ich spüre, wie ihre Zunge an meinen Lippen entlang gleitet und dann findet sie meine Zunge.
Es war ein schöner, zärtlicher Kuss, wie ich ihn lange nicht mehr hatte.
Sie löst sich von mir. Ich finde es schon schade, dass sie geht, aber es ist wohl besser so.
Also verkroch ich mich wieder in meine Zimmerecke und legte den Kopf auf meine Knie. Nach einer Zeit merkte ich den Geruch, den sie hinterlassen hatte, an mir. Ich sollte baden gehen, dachte ich.
Ich ließ Wasser in die Badewanne laufen und suchte mir die passenden Klamotten für später aus dem Schrank.
Als die Badewanne mit warmen Wasser gefüllt war, legte ich mich hinein. Ich schloss die Augen, doch auf einmal öffnete ich sie wieder vor Schreck. Das Wasser war auf einmal ganz kalt.
„Hallo, mein Sohn.“, sagte meine Mutter, die auf dem Badewannenrand saß. Ich fand meine Mutter schon immer hübsch.
Mit ihren blauen Augen und den langen, braunen Haaren, die ihr bis zur Hüfte am Rücken entlang glitten.
„Hey, Ma. Was gibt’s?“
„Ich wollte mich nach dir erkunden und dir etwas geben.“
„Ich bin nicht in Stimmung zum Reden. Kannst du morgen wiederkommen?“
„Nein, es geht nur jetzt.“ Besorgt schaute sie mich an.
„Okay, was ist es denn?“
„Ich möchte dir dieses Medaillon geben.“ Sie drückte es mir in die Hand. „In diesem Medaillon steckt ein Phoenix. Wenn du in Gefahr bist, wird er dir helfen. Bitte, trage diese Kette stets bei dir, damit du in Sicherheit bist.“
„Okay, Ma.“
„Ich muss wieder, mein Liebling. Tschüss. Und, ich liebe dich.“
„Ich dich auch, Ma.“
Und schon war sie verschwunden und ließ mich alleine zurück.
Wie sollte ich morgen Emily gegenüber treten? Nach diesem Tag können wir nicht mehr weitermachen, wie zuvor.
Nicht viel später meldete sich auch schon der nächste Tag. Die Schule ruft. Komischerweise war ich von Emilys Blut immer noch satt.
Das verwirrt mich. Naja, egal.
Vielleicht sollte ich heute zu Hause bleiben? Aber wenn ich das mache, wird sie bestimmt später vorbeikommen. Nein, ich werde in die Schule gehen und ihr gegenübertreten.
Sie drückte mir einen Kuss auf die Wange und grüßte mich: „Hey Daniel.“ Ich merke, wie wir angestarrt werde. Klar, der Bad-Boy und die Schöne…
„Morgen. Gehen wir rein?“
„Okay.“ Sie griff meine Hand, aber ich konnte und wollte sie nicht abschütteln.
Wenn Jason doch nur hier wäre. Dann wäre ich nicht mit ihr allein. Irgendwas läuft hier nämlich falsch.
„Emily, ich muss mit dir über gestern sprechen.“, sagte ich zu ihr.
„Ja, es war schön mit dir.“
„Nein, das meine ich nicht.“ Sie schaute mich traurig an. „Natürlich war es schön, aber ich möchte über diese Vampir-Dämon-Sache reden. Ich hätte nicht von dir trinken dürfen. Und der Kuss hätte auch nicht sein sollen.“
„Ja, ich weiß, aber bei dir habe ich das Gefühl, dass es anders ist. Dass bei uns Ausnahmen gemacht werden können…“
„Aber, warum sollte es so sein?“
„Mann, ich weiß es nicht! Ich habe einfach dieses Gefühl. Empfindest du nichts für mich?“
„Ich kenne dich im Grunde doch gar nicht, Emily. Und eigentlich hatte ich nicht vor, mich mit irgendwem anzufreunden oder mehr. Bei Jason war es schon eine Ausnahme. Ich will nicht, dass irgendwer merkt, dass ich anders bin.“
„Aber d haben wir doch etwas gemeinsam.“
„Ja, ich weiß, aber es geht einfach nicht. Verstehst du das nicht? Mein Bruder wurde schon vom Rat der Vampire geholt, Jason ist für zwei Wochen weg… Im Moment habe ich keine Zeit mir um noch mehr Sorgen zu machen.“
„Können wir es nicht versuchen? Wenn du Gefühle entwickeln solltest, dann bleibt es, wie es ist. Wenn nicht, lasse ich dich in Ruhe. Für immer.“
Seufz. „Na gut. Zwei Wochen.“
Langsam geh ich mir echt selbst auf die Nerven.

Kapitel sechs
Jason

„Ich halte es hier nicht mehr aus, Serena! Daniel macht sich bestimmt sorgen…“ Schon seit einer Woche bin ich weg. Zwar habe ich ihn erzählt es ging um meine Familie, aber sonst hab ich nichts Genaueres. Serena sieht mich mitfühlend an und streichelte unauffällig mein Rücken. Wir sind schon seit Jahrhunderten Jahren befreundet. Ihr Traum ist es eine Kriegerin zu werden und mich zu beschützen. Was zwar schon komisch ist, denn ich bin stärker als sie und eine Adelige wie sie ist es einfach ein Tabu.
„Jason, es ist doch erst eine Woche vergangen. Außerdem scheint dieser Daniel einer zu sein, es egal zu sein wenn es um andere geht.“
„Wie kannst du es wagen so über meinen besten Freund zu reden, denn du gar nicht kennst!“ Sanft berührte sie meinen Arm, aber ich zog ihre Hand von mir weg.
„Ihr kennt ihn alle nicht. Ich wünschte ich würde ihn besser kennen… Sein Bruder ist weg und nun ist er ganz alleine, sogar sein bester Freund hält es anscheinend nicht nötig ihn zu Seite zu stehen. Ich bin so ein schlechter Freund…“ Völlig aufgewühlt sehe ich aus dem Fenster. Dass Wette ist zwar schön aber für mich ist es hier als würde es jeden Tag regnen. Der Ort an dem ich aufgewachsen wurde, kommt mir nun vor wie ein Gefängnis. Ich fühl mich hier wie ein Vogel in einem goldenen Käfig, eingesperrt damit der nicht weg flieg.
„Nein, du bist ein guter Freund. Du bist Mein bester Freund und…“
Piep, piep. Eine Sms von Daniel.
„Entschuldige…“

Hey Jason,
Hoffe dir geht es dir gut, mir so lala.
Bin wie es aussieht mit dieser Emily zusammen.
Könnte hier von dir Hilfe gebrauchen.
Daniel

Wieder etwas von der Außenwelt zu hören breitete mir einen kleinen Trost. Als ich wieder in mein Zimmer bin, sehe das sich Serena sich an meinen Bett sich bequem machte. Ihre schwarzen langen Haare reichten ihr bis zum Rücken. Mir ist nie aufgefallen, dass sie so eine helle Haut hatte. Ihre großen Tintenblauen Augen wurden leicht heller als sie mich wahrnahmen.
„Jason…,“ ihre Stimme ist nur ein flüstern als sie redete und wie immer voller liebe, „Ich…Lass uns doch zusammen im Garten spazieren gehen. Äh, wenn du willst.“
War sie schon immer so schüchtern? Naja, ist bestimmt nichts.
„Natürlich, gerne.“ Bei meinem Lächeln errötete sie leicht.
Zusammen spazierten wir im Garten meiner Eltern. Dort haben wir unsere Zeit als kleine Kinder verbracht. Der Ort unserer Kindheit, den wir immer aufs Neue besuchen. Ich nehme ihre Hand, dies ist irgendwie ein Reflex aus Kindertagen.
„Möchtest du wirklich wieder zurück auf der Erde?“ Serena bleibt auf einmal stehen und sieht mich mit ernsten blick an. Verträumt sah ich nach oben, sehnte mich wo anderes zu sein. Wie ein Vogel im Käfig der in den Himmel sieht.
„Ja…Ich möchte bevor ich die Königlichen Angelegenheiten bekommen werde so viel Zeit wie möglich auf der Erde Neues erleben.“ Ihre Blauen Augen sehen mich nun unendlich traurig an.
„Aber…Was ist mit uns?“
„Was soll denn mit uns sein?“ Verwirrt sehe ich sie an was zu führte, dass sie mich anfunkelte.
„Ach, vergiss es!“ sie riss ihre Hand weg, „Du kapierst es nach all dem Jahren immer noch nicht?!? Schön, vielleicht sollte ich es aufgeben…“
Völlig aufgewühlt will ich sie beruhigen, aber sie hält Abstand von mir.
„Was ist denn mit dir los, Serena?“
„Was ist mit DIR los?!? Bist du so dumm um es nicht zu sehen?!?“ Sie packte meine Hand und drückte auf ihre linke Brust, auf ihren Herz.
„Spürst du das? So ist mein Herz immer wenn es um dir geht!“ Ihr Herz klopfte wie verrückt unter meiner Hand. Und so ist es immer wenn es um mich geht? Kann es sein das Serena…wütend auf mich ist? Aber was habe ich denn getan?
„Bist du wütend auf mich?“
„Natürlich bin ich wütend auf dich! Nach all dem Jahren kapierst du es immer noch nicht.“ Sie stapfte davon und ließ einen verwirrten Jason zurück. Frauen man versteht sie nicht aber man kann auch nicht ohne sie. Vielleicht ist nachher beim essen etwas ruhiger.
„Ist alles wieder in Ordnung, Serena?“ frag ich sie als sie sich neben Lubinas setzte. Wieso ausgerechtet neben ihn?
„Ja, wenn du meinst. Oh, Prinz Lubinas wir haben uns ja lange nicht gesehen.“ Mein Cousin merkt erst jetzt dass sie überhaupt anwesend ist. Scheint aber durchaus entzückt zu sein, dass sie sich neben ihn setzte.
„Sie haben recht. Schon eine Ewigkeit ist es her, sie sehen wunderschön aus Miss Serena.“ Serena lachte zuckersüß und streifte zufällig über seine Hand.
„Ich danke ihnen Prinz Lubinas, wenigstens einer der gutes Aussehen bemerkt.“ Dabei blickten ihre Augen mich an. Seit wann ist Serena so….arrogant? Und seit wann kann sie Lubinas ausstehen… Komisch.
Am ende des Essens beugte sich Lubinas neckend zu ihr, und flüsterte ihr etwas zu.
„Wir…in meinen Gemächern…alleine.“ Konnte ich nur hören. Dabei errötete sie und schüttete dann den Kopf.
„Nicht doch, Prinz Lubinas,“ sie sieht zu mir, „Ich habe noch was vor.“
Nach dem essen gehe ich eilig in mein Zimmer. Was war das gerade? Ich glaube ich muss mit Serena reden… Vorsichtig klopfte ich an ihren Zimmer. Nach einer Weile hörte ich ihre Stimme.
„Ja bitte?“ Als sie mich sieht wurden ihre Augen wieder heller. Dann aber auf einmal dunkel und scharf.
„Entschuldige, Serena aber ich muss mit dir reden…“ Nun versteiften sich ihr Körper und ihre Augen wartend.
„Oh! Sicher…Ich meine. Gewiss doch.“ Reflexartig setzte ich mich neben sie. Sofort hielt sie Abstand von mir.
„Okay, ich habe nachgedacht…Und nach all der langen Zeit bin ich zu einem Entschluss gekommen…“ Ich sehe sie ernst an und nahm ihre Hände. Sie ließ meine Hand da wo sie ist. Sie sieht mich gebannt und immer noch wartend an.
„Und was für einen Entschluss denn?“ Ich atmete tief ein, drückte ihre Hand, jedoch nur ein wenig.
„Das ich…fliehen werde!“ Nun ließ sie meine Hand fallen.
„Was meinst du mit fliehen?“
„Verstehst du es nicht? Das ist die einzigste Möglichkeit, die einzigste Chance…“ Serena schüttelte den Kopf, ihre Augen glänzten leicht.
„Aber wo willst du dann hin? Auf der Erde doch nicht, oder?“
„Natürlich! Wo denn sonst? Und außerdem werde ich dort nicht lange bleiben. So lange, bis meine Eltern sich beruhigt haben.“ Plötzlich stand sie auf und wischte ihre Augen.
„Weinst du etwa, Serena?“ Sie schniefte leicht, kehrte mir aber den Rücken zu.
„Nein…Ich hatte was im Auge. Wieso willst du eigentlich immer nur auf der Erde sein? Da ist es doch langweilig und außerdem sind doch die Menschen dort furchtbar. Bei uns ist es doch viel schöner.“ Schniefend sieht sie aus dem Fenster um meinen Blick zu meiden. Vorsichtig fasse ich ihre Schulter. Bei meiner Berührung zuckte sie zusammen, behielt aber den Blick nach draußen.
„Ich weiß es nicht, wieso ich da immer unbedingt hin will. Eigentlich müsste ich alles gesehen haben nach all den Jahren. Aber irgendwie gib es dort immer was Neues. Manchmal schreckliche aber auch schöne Dinge auch wenn es nur Kleinigkeiten sind wie zum Beispiel ein neues Gericht.“
„Gib es dort auch eine bestimmte Person für dich? Eine sterbliche…“ Es ist zwar ein Flüstern, aber ich konnte sie hören.
„Hm, eigentlich nicht, aber hey,“ ich drehte sie zu mir um und nehme ihr Gesicht zwischen meine Hände: „Du wirst immer mein Mädchen Nummer eins sein.“ Ihre Augen scheinen nun zu leuchten und ihr Lächeln zu strahlen. Ich drückte sie an mich. Wir blieben eine Weile so. Dabei ist es so gewesen, als sei alles um uns ganz ruhig. Als ich sie loslasse sind kleine Tränen in ihren Augen zu sehen. Sanft wischte ich sie weg.
„Ist alles wieder okay?“ Nickend lächelte sie mich an.
„Ich muss dir noch was Wichtiges sagen. Es ist mir grad eingefallen...“ Langsam zeige ich ihr eine kleine schwarze Schachtel.
„Serena willst du…“
„Oh! Ja, natürlich will ich! Raphael, ich will!“ Stürmisch umarmte sie mich.
„Wow, das hätte ich nicht erwartet. Aber ich wusste du bist eine gute Freundin.“ Dann lässt sie mich plötzlich los.
„Was meinst du mit gute Freundin?“
„Na, dass man sich auf dich verlassen kann. Ich wusste, das du mir bei meiner Flucht helfen würdest. Und ich bin dir dankbar, dass du nicht das Gegenteil gesagt hast.“ Nun sieht sie mich erschrocken an.
„Aber du wolltest mich doch fragen… und die Schachtel mit dem Ring.“
„Ich wollte dich noch fragen, ob du mir helfen willst. Und den Ring sollst du tragen, um die Wachen abzulenken. Damit wird deine Anziehungskraft verstärkt.“ Vorsichtig steckte ich ihr den Ring an.
„Natürlich funktioniert er nicht bei mir, weil ich einen Trank getrunken habe, damit ich davon verschont werde. Du wirst dann um Mitternacht die Wachen ablenken, damit ich abhauen kann. Klingt zwar einfach, ist aber sicher nicht.“
„Aber…aber wie willst du dann wieder zur Erde, wenn die Wachen abgelenkt sind?“
„Keine Sorge, Nick hat dafür gesorgt. Er wird ein Portal an der Grenze erschaffen. Die führt mich dann direkt zu mir nach Hause.“
Serena wirkt jetzt verwirrt und aufgewühlt.
„Aber deine Eltern werden merken, dass du weg bist…“
„Daran habe ich auch gedacht. Dann fiel mir das Amulett ein das mir Nick mal gab. Es lässt andere erscheinen als sei der Träger ich. Und da kommst du noch mal ins Spiel.“
„Was? Soll ich dann in der Zeit so tun, als sei ich du?“
Völlig angeekelt sieht sie mich an.
„Ja. Du bist von allen meinen Freunden, die einzigste, die mich am besten kennt. Und da du so tun könntest als wärst du wieder auf Reisen merkt keiner, dass du weg wärst. Außerdem ist es ja nicht für ewig… Höchstens für drei oder vier Monate, dann haben sich meine Eltern bestimmt wieder beruhig.“ Ich schaute auf meine Armbanduhr und merke, dass ich nur noch ein paar Stunden habe bis zu meiner Flucht.
„Ich muss jetzt los, meine Sachen packen. Wir sehen uns um Mitternacht.“ Ohne eine jegliche Bemerkung verlasse ich ihr Zimmer. Auf dem Weg zu meinem Zimmer, treffe ich meinen herzallerliebsten Cousin. Bei meinem Anblick wirkt er wie ich…angewidert. Er behält aber sein höfliches Lächeln im Gesicht. Der besagt: „Ich kann dich zwar nicht leiden und wünsche mir, du wärst tot aber wegen der Familie muss ich nett sein“ Mein Lächeln sagte aber „Ich finde dich zwar unausstehlich und widerlich, jedoch bist du es nicht wert von mir verprügelt zu werden.“ Schon wenn ich seine schleimerische Stimme höre, bekomme ich Krämpfe.
„Ah, allerliebster Cousin. Schön dich zu treffen. Ich wollte noch etwas mit dir besprechen. Begeben wir uns in mein Gemach.“
„Auch ich freue mich sie, äh…anzutreffen ehrenwerter Cousin.“ Ich hustete stark, um keine Kommentare abzulassen: „Gewiss doch, nach ihnen.“ Als wir in seinem Gemach sind, bietet er mir Wein an. Ich lehnte ab (weil man bei ihm nie weiß, was er mir verabreichen würde/wird). Auf dem weißen Sessel mache ich es mir bequem.
„Was wollen sie denn mit mir bereden? Verzeihung, aber sie müssen sich beeilen. Ich habe noch geschäftliche Dinge zu tun. Er schenkte sich ein Glas Wein ein als er antwortet.
„Selbstverständlich. Wir sind doch Cousins also können sie mich ruhig duzen. Jedenfalls möchte ich dir sagen, dass ich um Serenas Hand anhalten werde. Und vorher möchte ich noch deine Meinung dazu hören. Da du ja ihr bester Freund bist, wenn ich richtig liege.“ Beinahe wäre ich aufgestanden und hätte „WAS?!?“ gebrüllt. Hielt es aber in knapper Not noch zurück.
„Oh! Das ist ziemlich…überraschend. Zumal ihr euch erst heute beim Essen nach all dem Jahren wiederseht. Natürlich ist sie eine meiner engsten Freunden und ich verstehen auch wieso ihr sie Heiraten wollt…“
„Und was ist mit dir? Was sind deine Gefühlen gegenüber ihr?“ Unterbrach er mich mitten im Satz.
„Sie…Du versteht mich falsch. Ich liebe sie zwar aber wie eine Schwester. Wir könnten niemals mehr als Freunde sein, zumal sie nicht an mich Interessiert ist. Und Außerdem möchte ich zurzeit keine Beziehung. So eine Beziehung ruiniert eine Freundschaft endgültig…“
„Aber was denkst du denn was sie für dich empfindet?“ Unterbrach er mich…schon wieder. Ich sollte diese Unterhaltung schleunigst beenden, sonst begehe ich hier noch Familienmord.
„Wahrscheinlich dasselbe… Und du möchtest sie also heiraten?“
„Natürlich, ich hatte immer ein Auge auf sie. Hast du nicht bemerkt wie schön sie geworden ist. Nicht das sie vorher hässlich war oder so.“ Er hat irgendwie recht, was Serena betrifft. Ich erinnere mich an ihre Makellose Samtweiche Haut, ihre Tintenblauen Augen machen einen starken Kontrakt und ihre schwarzen Langen Harre schmiegen sich immer leicht an ihr Gesicht. Ja, Serena war echt sehr schön geworden. Wieso habe ich das nie bemerkt? Aber wenn ich sie ansehe sehe ich nur meine Kindheitsfreundin. Ein kleines schwarzhaariges Mädchen mit schürfwunden und einen grinsen im Gesicht. Genau, dass ist Seri meine beste Freundin die mit mir immer fangen spielte. Die mir bebrachte das ich auch mal unhöflich sein darf. Die mir lehrte schnell neue Freunde zu finden. Bei diesen Gedanken musste ich lächeln. Das waren gute Zeiten einfache Zeiten, doch leider werden solche Zeiten immer seltener.
„Wie ich sehen erinnerst du dich grad an die alten Zeiten als ihr beide noch Kinder waren…Was haben eigentlich wir beide gemacht?“
Nun sehe ich ihn nicht mehr ausdruckslos an sondern grinste.
„Na ja…Du hastet immer versucht gegen mich zu gewinnen. Egal was es war, du wolltest unbedingt gewinnen oder der beste sein…“
Ach, ja! Und ich hab doch gewonnen stimmt doch, oder?“
Äh…Also eigentlich,“ ich seh aus dem Fenster um ihn nicht ins Gesicht sagen zu müssen, „Hast du immer verloren und bist auch nur Zweiter geworden…“ Lubinas fängt an zu zucken und ich dachte er würde es vermeinen oder mich versuchen zu erwürgen…
„Ach, daher meinte meine Mutter ich hätte früher nur blaue Flecken gehabt und das ich stets dreckig war. Aber das ist ja nur eine kleine Sache aus Kindertagen, kein Ding darüber Nachzudenken.“ Nun ist er derjenige der mich angrinste (nur noch doofer). Volltrottel. Wenn es anders wäre hätte er mich wahrscheinlich schon Jahrelang Runter gemacht. Aber nun sollte ich wirklich mal los! Knapp verabschiedete ich mich von Lubinas und beeilte mich bei packen meiner Sachen. Vielleicht sollte ich mir Sorgen machen mit Lubinas und Serena…Ach, das kann warten. Pünktlich um Mitternacht stand Serena bei den Wachen und unterhält sich mit ihnen. Als sie fangen an nachlässig zu werden und dies nutzte sie blitzschnell aus. Gezielt schlägt sie beide Wachen in den Magen und sie fallen wie Kartoffelsäcke auf dem Boden. Das dürfte höchstens bei Serenas Schlag nur zehn bis zwanzig Minuten dauern bis sie zu sich kommen. Also zählt jede Minute, hoffentlich hat Nick schon das Portal fertig. Mit Gepäck in der Hand renne ich zum Tor. Serena hat ihre Haare hochgesteckt und trägt ein schwarzes Abendkleid. Es hat ein V-Ausschnitt, es betont ihr zierlicher Körper. Wie gebannt starrte ich eine weile ihre blasse weiße Haut. Es wirkt im Mondlicht so rein und weich wie Seide.
„Hey, Raphael! Starr mich nicht an, renn lieber! Sonst wachen sie auf und dein Plan ist ganz für die Katz.“ Ich nehme ihr Gesicht in meine Hände und ziehe sie an mich.
„Raphael du musst los…“ flüstert sie.
Aber ich legte schon meinen Finger auf ihren Mund. Hatte sie schon immer so einen weichen Mund? So samtweiche volle Lippen, die leicht bei meiner Berührung bebten.
Hatte sie schon immer so wunderschöne Augen? Tief blaue Augen die mich erschreckend aber auch liebevoll ansehen.
Hatte sie schon immer so wundervolles Haar? Die leicht im Wind wehten und im Mondlicht zu schimmern scheinen.
Leicht hebe ich ihr Kinn hoch damit sie mir in die Augen sehen kann. Langsam beuge ich mich zu ihr, dabei schließt sie ihre Augen.
Ich hielt aber kurz vor ihren Mund inne. Wenige Millimeter sind nur noch zwischen meinen und ihren Lippen übrig.
„Lubinas möchte dich heiraten, Serena…“ flüstere ich.
„Ich will ihn aber nicht heiraten. Mein Herz gehört schon einen anderen“ Nun sieht sie mich mit liebevollen Augen an.
„Er ist ein wundervoller Mann, den alle mögen. Ich liebe ihn aber nicht nur wegen seines Aussehens, sondern wegen seiner liebevollen Art. Schon fast mein ganzes Leben kenne ich ihn und er ist immer noch so wundervoll.“ Verträumt streichelt sie mein Haar.
„Ich freue mich für dich, dass du so einen in deinen Leben gefunden hast. Und was empfindet er für dich?“ Meine Hände streichelt nun ihre Arme, sie lies mich gewähren.
„Er sieht mich leider nur als eine Schwester, aber in der letzten Zeit sieht er mich immer liebevoller an.“ Das ist glaube nun zu persönlich! Was erlaube ich hier da?!? Wie kann ich es wagen mich in ihren Privatleben einzumischen. Sofort lasse ich sie los und gehe ein schritt zurück.
„Ich…Ich muss jetzt los.“ Ohne sie anzusehen gehe ich nach draußen. Dort sehe ich schon das Portal der auf mich wartete. Langsam gehe ich auf dem leuchtenden etwas zu.
„Serena! Danke für alles und viel glück!“ schrie ich nach hinten. Außerdem glaube ich…Dass ich mich in dich verliebt habe. Fügte ich in Gedanken hinzu. Vielleicht liebt sie mich auch, dann könnte Ich statt Lubinas sie heiraten.


Kapitel sieben
Daniel

Als ich Jason die SMS geschrieben habe, frage ich mich, warum er nicht zurück schreibt. Normalerweise antwortet er immer.
Aber dafür gibt es bestimmt eine logische Erklärung. Vielleicht hat er keinen Empfang oder kein Geld mehr drauf… Ach, scheiße. Jetzt kann ich ihn nicht mal über Handy erreichen und anrufen will ich ihn auch nicht.
Was soll ich denn jetzt bloß machen? Emily und ich sind Probe-Vergeben und Jason kann mir nicht helfen. Und Dimitri auch nicht…
Dimitri, was der wohl macht? Oder was sie wohl gerade mit ihm machen?
„Daniel. Daniel!“
„Hm? Ja?“
„Hast du mir zugehört?“, fragt mich Emily.
„Äh, nein. Sorry, ich war in Gedanken. Was war denn?“
Wir sitzen mal wieder in der Mensa an „unserem Tisch“. Hier setzt sich sonst niemand hin, deshalb belegen wir ihn. Wir wollen alleine sein…
„Ich hab dich gefragt, ob wir diese Woche irgendwas mit Freunden unternehmen wollen?“
„Achso. Du weißt genau, dass ich nicht unter Leute gehe.“ Ich schaute die ganze Zeit auf den Tisch. Ich konnte sie nicht ansehen.
„Ach komm schon. Es ist bestimmt nicht so schlimm, wie du denkst.“
„Nein, lass mal.“
„Daniel, guck mich an.“ Ich hob den Blick. Es war nicht so leicht, wie gedacht: Ich wollte sie einfach nicht ansehen.
„Was ist los?“ Sie wirkte sehr besorgt. Sollte ich ihr die Wahrheit sagen? Nein, ich will sie nicht auch noch belasten…
„Ach, es ist nichts. Mach dir keine Sorgen.“
Die letzte Stunde ging schnell vorbei. Die vorherigen vergingen nur langsam… Vielleicht weil Emily in fast all meinen Kursen war und ich sie die ganze Zeit anschauen musste. In diesem Kurs ist sie nicht. Das erleichtert es mir ein wenig.
Doch nach der Schule war sie schon wieder da. Sie ist die ganze Zeit bei mir. Warum?
„Emily, ich mag es nicht, wenn jemand den ganzen Tag bei mir ist.“ Ich lächelte entschuldigend.
„Ach was. Nur ein Tag. Ich komme mit zu dir. Wir können ja Play Station spielen. Hab gehört, das machst du gerne.“
„Na gut. Aber nur heute, okay? Ich will Zeit für mich…“
„Okay.“
Also gingen wir zwangsmäßig zu mir nach Hause.
Und was machten wir? Wir spielten allen Ernstes Play Station. Wir spielen echt Play Station… Oh Mann. Das ist doch nicht normal. Ich meine: Sie ist nicht meine erste Freundin. Natürlich nicht.
„Du? Warum wolltest du wirklich zu mir kommen?“, fragte ich sie, unglaubwürdig, dass sie nur wegen der Play Station gekommen ist.
„Ich… wollte bei dir sein.“
„Sei bitte ehrlich.“
„Hmpf. Warum wurde dein Bruder geholt?“
„Er hat Menschen gejagt. Und das dürfen wir halt nicht, also wurde er geholt und jetzt wird er in den Räumen der Gerechtigkeit festgehalten. Angeblich werden die Vampire dort gefoltert und manchmal auch geköpft.“
„Oh, okay. Das tut mir leid.“
„Ach was. Es wird wohl nichts schlimmes sein.“ Ich grinste schmerzvoll. Es tat wirklich weh, zu lächeln, wenn ich über meinen Bruder rede.
„Vielleicht kann ich dir helfen darüber hinwegzukommen?“
Was meint sie? Sie meint doch nicht DIESES helfen?
„Wie meinst du das?“
„Wir Dämonen haben eine Fähigkeit, die dich etwas Bestimmtes vergessen lässt.“
„Und…wie geht das?“
„Du musst mich küssen. Aber nicht einfach so. Du musst mich lieben.“
„Aber, du weißt, dass ich nichts für dich empfinde. Also zumindest noch keine Liebe.“
„Ich weiß und deshalb bin ich hier. Ich will nicht, dass es dir schlecht geht. Ich will, dass du das schlechte, was dir widerfahren ist, vergisst. Ich will nicht, dass du leidest.“
„Das ist echt nett von dir, aber so einfach ist das nicht.“
„Ich weiß, aber ich will, dass du etwas weißt. Ich beobachte dich schon eine Zeit und ich weiß, dass du nicht so bist, wie du vorgibst zu sein. Ich weiß, dass du nicht der harte Typ bist, sondern der weiche. Du bist anders.“
„Natürlich bin ich anders! Ich kann doch in der Schule nicht sein, wie ich bin! So haben die Leute Angst vor mir!“ Wenn ich könnte, würde ich jetzt wohl heulen. Klar, nicht männlich, aber so bin ich.
„Und du kannst Leute nicht leicht abweisen, wenn sie auf dich zukommen.“
„Ja…“
„Ich weiß von deinen Klingen in deinem Schrank.“
„Seufz. Woher?“
„Ich habe dich beobachtet, schon vergessen?“
„Aber, so sehr?“
„Ja, ich mag dich. Ich mag deine wirkliche Art. Deine falsche gefällt mir nicht.“ Sie schaut traurig.
„Ich habe dich irgendwann schon mal gesehen… Ich komm aber nicht drauf.“
„Ich dich auch schon mal. Ich weiß es auch nicht. Deshalb hab ich auch angefangen, dich zu beobachten.“
„Achso, okay.“
„Ich wollte dich richtig kennenlernen.“
Irgendwie will ich ihre Lippen spüren. Ich will sie spüren. Nie hat sich jemand SO sehr für mich interessiert.
„Ich will dich auch spüren.“ Sie grinste. Wetten, sie kann Gedanken lesen?
„Ja, kann ich.“, antwortet sie mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
„Hör auf!“, antwortete ich lachend. „Das ist ja schlimm…“
Sie rückt näher zu mir. Unsere Knie sind aneinander gelehnt. Ich spüre sie neben mir. Sanft legt sie ihren Kopf auf meine Schulter.
Ihre Hand trifft meine und unsere Finger verschlingen sich ineinander.
Ich schaue sie an. Ich weiß, dass sie es auch will. Aber soll ich? Ach, scheiß drauf. Unsere Lippen trafen sich zum zweiten Mal in unserem Leben. Unsere Zungen erforschen gegenseitig unsere Münder. Für mich bräuchte dieser Moment niemals zu enden, doch schon bald wird es wieder vorbei sein. Das wusste ich jetzt schon, denn es war nur ein Kuss. Ein Kuss endet halt…
Schon war es vorbei und sie blickt mir in die Augen: „Das war schön.“ Sie grinst mich an.
„Ja, finde ich auch.“ Ich lächelte zurück. Es war ein schönes Gefühl wieder vom Herzen zu lächeln.
„Ich sollte dann langsam wieder gehen, oder?“
„Warum? Hast du noch etwas vor?“
„Ja. Nein. Doch, ich muss jagen gehen.“
„Oh. Ja, ich auch… Was isst du eigentlich?“
„Menschenfleisch.“ Sie schaut mich verlegen an. Es ist ihr peinlich.
„Dämonen fressen Menschenfleisch? Okay, komm ich mit klar… Emily, du wirst nicht meine Freunde auffressen!“
„Das hatte ich nicht vor, Daniel…“ Beleidigt. Ups… So hatte ich das nicht gemeint.
„So meinte ich das nicht. Du sagst mir nur bitte Bescheid, wenn du Hunger bekommst, ja?“
„Natürlich... Ich werde dann gehen.“
„Ist okay.“ Meine Augen waren geschlossen, als ich das sagte. Liebte ich sie? Oder sind es immer noch nur freundliche Gefühle.
Ich höre, ihre Schritte die sich immer weiter entfernen und
wie die Tür sich öffnet und kurze Zeit wieder schließt. Von mir aus, hätte sie länger hierbleiben können.
Und auf einmal brechen alle Wogen über mir zusammen. Die Gefühle zu Emily, die Angst um Dimitri und Jason… Wie soll das alles weitergehen. Jason ist schon seit einer Woche weg. Nochmal so lange und er kommt wieder. Noch eine Woche und ich kann mit jemandem über alles reden. Oder auch nicht… Er weiß ja von nichts.
Ich leg mich aufs Sofa. Ich hatte gar nicht gemerkt, dass ich Emily an die Tür gefolgt war und ihr hinterher schaute, als sie gegangen war. Meine Augen schließe ich und ich versuche über nichts nachzudenken. Einfach mal schlafen. Ich versuche es, und es klappt nach drei Monaten endlich wieder, dass ich schlafen kann. Und ja, Vampire können schlafen, müssen und wollen es aber normalerweise nicht.
Wollen tue ich es schon seit Monaten, konnte es aber nicht, weil ich es irgendwie nie geschafft habe einzuschlafen. Vor diesen Monaten bin ich immer nachts wach geblieben.
In meinem Traum kommen viele Leute vor. Dimitri, Jason, meine Mutter und Emily.
Dimitri steht mir gegenüber. Ich weiß, was er will. Mich umbringen, er will mich tot sehen. Emily steht vor mir um mich zu beschützen. Das meinte sie wohl damit, dass sie Angst um mich hat. Aber das braucht sie eigentlich nicht. Ich kann selbst gegen meinen Bruder kämpfen, denke ich. Aber ich kann nicht aufstehen. Jemand hält mich fest, ich drehe mich um und blicke in das Gesicht meiner Mutter. Sie ist kein Geist, sie ist ein Mensch. Ich etwa auch? „Ma, bin ich ein Mensch?“
„Ja, aber mach dir keine Sorgen. Emily beschützt uns vor Jason.“
„Aber Jason würde nie…“ Ich blickte wieder zu meinem Bruder und sah kurz das Gesicht von Jason aufblitzen. Haben sie sich verbündet?
Schweißnass schrak ich auf. Was war das für ein Traum? Oder war es etwa eine Art Vorhersage? Würde Jason je gegen mich kämpfen?
War es das, was meine Mutter meinte, dass ich meine Freunde mit Bedacht wählen musste?
Ich weiß ja nicht, was dieser Traum zu bedeuten hatte, aber es war ja klar, dass er nichts Gutes bedeutete…
Ich stehe auf, gehe zur Terrasse und setze mich auf den vom Regen überschwemmten Stuhl. Die frische Luft tut gut. Ich schwänze morgen wohl die Schule. Die Kraft dorthin zu gehen, besitze ich im Moment einfach nicht. Ja, ich bleibe zu Hause…

Kapitel acht
Jason
„Ist diese Schönheit die du dort umarmst hast deine Frau?“ Solch ähnliche Fragen stellte Nick mich schon nach meiner Ankunft immer wieder. Nun bin ich schon eine Woche hier und langsam geht es mir auf die nerven.
„Nein, sie ist Nur eine Freundin von mir zum hundertsten Mal. Außerdem, woher weißt du das eigentlich?“ Wir beide saßen und Frühstücken an seinen kleinen Tisch.
„Na durch meiner Kristallkugel. Immerhin hast du lang gebraucht. Da dachte ich, ich sehe mal nach wieso es so lange dauert. So ein Portal ist sehr schwer zu erschaffen und aufrecht zu halten. Sei froh dass du einen Meister wie mich hast, sonst wärst du vielleicht nicht hier aufgetaucht. Du könntest sogar mitten im Meer laden.“ Nickend isst er seinen Müsli.
„Dann hatte ich ja ein Glück, dass so ein mächtiger Zauberer wie du mir geholfen hat.“
„Wenn sie Nur eine Freundin ist, wie viele Freundinnen hast du denn?“ Was soll das denn jetzt werden?
„Ich habe viele Kontakte denen ich hunderstprozentig Vertrauen kann. Die meisten von meinen Freunden sind magische Wesen wie du und ich.“ Nick wirkt bei dieser Aussage sehr überrascht.
„Mensch! Warst du schon immer so beliebt? Hast du auch hohe Tiere als Freunde?“ Hohe Tiere?
„Äh, eigentlich schon. Da wäre Amaris Mingan der Anführer einer großen Werwolf Clan und Caim der Truppenführer einer Himmelstruppe. Ach, nicht zu vergessen Simkel Nurpass, bekannt als Nick der mächtigste Jungzauberer und jüngster Mitlied des Zirkel.“
„Jep, wahrlich du hast wirklich mächtige Kontakte. Und komm mir ja nicht mit Simkel, dass ist wie du weißt mein Zirkelname.“ Nick regt sich andauernd wegen diesen Namen, weil die ältesten meinten sein Name passe nicht in seinem Standpunkt. Er war dann so beleidigt das er den Oberhaupt einen ignoranten arroganten Kümmerling nannte. Dieser hatte sich so darüber aufgeregt das man Nick für drei Jahre vom Zirkel verbannte. Es wären eigentlich drei Jahrhunderte, aber Nick hatte es so eingefädelt das es Jahre anstatt Jahrhunderte wurde.In der Nacht wache ich schweißgebadet auf. Die Uhr zeit das es grad wenige Minuten nach Mitternacht ist. Ob es Daniel gut geht? Plötzlich bekomme ich höllischen Bauchschmerzen. So als würde mein Magen zusammengedrückt. Was ist denn nur los mit mir?
„Endlich bist du wach. Du hast so rumgeschrien und um dich geschlagen, da wollt ich mal nach dir schauen.“ Neben meinem Bett sieht mich ein genervter Nick von der Seite an. Schwach konnte ich erkennen, dass er in seinen Schlafanzug und zersausten Haaren wütend anstarrte.
„Mensch, was war den mit dir los? Musst wohl ein ziemlich böser Altraum gewesen sein.“ Vorsichtig rappelte ich mich auf, dabei tat mir mein Kopf weh.
„Ich weiß es nicht…Nein ein Altraum war es nicht, glaube ich. Ach, vielleicht liegt es dran, dass ich hungere.“ Lachte ich vor mich hin.
„Aha, ist klar. Wenn du meinst… Ich kann jetzt eh nicht mehr schlafen, also lass uns Frühstücken.“
„Wow, um Mitternacht Frühstücken…“ antwortete ich mir verdrehten Augen. Leicht wacklig auf den Beinen gehen wir in die Küche. Dort kochte ich für uns Pfannenkuchen und Nick Kaffee. Während ich die Zeitung von gestern lese sieht mich Nick mit einem komischen Blick an.
„Ist irgendwas?“ fragte ich leicht genervt. Er jedoch starrte mich immer noch an, als sei ich ein Alien.
„Kommt es mir nur so vor oder bist du…“ er musterte mich nun genauer an. Also dieser Blick macht mir langsam Angst, dieser durchdringender Blick.
„Was soll ich sein?“ Jetzt wurde sein Blick schärfer und seine grünen Augen funkelten förmlich wie Smaragde.
„Kann es sein, dass deine Anerziehungskraft größer geworden ist? Es kommt mir so vor…Ich bin nämlich ein wenig geil auf dich…“ Jetzt machte er mir wirklich Angst! Na toll mein Mitbewohner wird geil auf mich! Herr Gott, fast so wie in der Grundschule.
„Nick, hör damit auf du machst mir Angst.“ Aber er beugte sich zu mir vor. Er wird mich doch nicht küssen, oder?!?
„Es kann doch nicht sein…Ich dachte es sei in Ordnung.“ Ich dachte auch du seiest in Ordnung aber nun passiert Das. Ich konnte mich nicht weiter von ihn wegbeugen und fliehen kommt auch nicht in frage. Denn Nick wandte irgendein Zauber der mich davon abhielt zu fliehen. Mist! Ich konnte nicht einmal mehr reden.
„Entschuldige, aber ich muss es überprüfen…Kann sein das es dir schmerzt.“ Was heißt hier überprüfen? Und überhaupt, welche schmerzen? Ich setzte hier wirklich in einer verzwickten Lage. Er streckte seine Hand nach mir aus, dabei versuche ich verzweifelt mich von seiner Magie zu lösen. Bitte, es nicht geschehen! Ich möchte nicht von einen Freund vergewaltig werden. Nick warme Finger berührten leicht meinen Hals.
„Es tut mir leid, aber es wird wirklich wehtun.“ Plötzlich fühlte ich einen stechenden schmerz an meinen Hals.
„Wie ich es mir gedacht habe…“ Ich konnte meinen Kopf nicht bewegen während Nick irgendetwas dran fuchtelte. Und dann geschah…nichts? Ich konnte mich sogar wieder bewegen und reden.
„Was…Was hast du getan?“ fragte ich völlig verschenkt und verwirrt.
„Ach, ich hab nur dein Amulett kontrolliert…“ Und dann schaute mich mit einem Blick der besagte „Hast du etwa gedacht ich würde dich vergewaltigen?“ Ich fühlte mich wie ein Vollidiot, aber ich versuchte noch diese peinliche Situation zu retten.
„Und was ist die These Herr Doktor Ich-kontrollier-nur-dein-Amulett?“
„Wie ich es mir dachte ist das Amulett nicht beschädigt…“ er beugte sich erneut zu mir und sah mich mit ernstern Blicken an.
„Es liegt an die Raphael. Irgendetwas stimmt mit dir nicht, dein Körper versprüht zu viel Energie. Hast du etwas zu dir genommen?“


Kapitel neun
Daniel

Erst eine Woche nach diesem komischen Traum, ging ich wieder in die Schule. Emily war jeden Tag bei mir. Von dem Traum habe ich ihr noch nicht erzählt. Aber es war ein schönes Gefühl, sie neben mir zu haben und ihre Anwesenheit zu spüren.
Was mich aber wundert ist, dass Jason noch immer nicht da ist. Zwei Wochen sind vorbei seit seiner SMS und langsam mache ich mir Sorgen…
Heute ist auch der letzte Tag von Emilys und meiner „Probe-Beziehung“. Sie hat mich gefragt, wie es um meine Gefühle steht.
„Ich weiß es nicht. Ich war lange nicht mehr verliebt. Es ist nicht leicht Freundschaft von Liebe zu unterscheiden.“
„Ja, ich verstehe.“, sagte sie und machte eine Pause, um gleich danach mit einer Frage fortzufahren: „Würdest du für mich sterben?“
„Hm. Natürlich, du liegst mir sehr am Herzen, Emily.“
„Okay. Das ist wenigstens schon mal schön.“ Sie grinste und trotzdem lag eine bittere Traurigkeit in ihren Augen.
„Wie geht es denn jetzt mit uns weiter?“, fragte sie mich.
„Ich weiß es nicht. Ich überlasse dir die Entscheidung.“
„Aber wie soll ich mich denn entscheiden, wenn ich nicht weiß, was du wirklich willst?“
„Emily, es tut mir leid. Es verletzt dich bestimmt. Ich weiß, aber…“ Ihr laufen Tränen über die Wangen. Können Dämonen denn weinen?
„Emily, bitte weine nicht.“ Ich nahm sie in den Arm. Sie erwiderte die Umarmung und drückte mich.
„Ich liebe dich, wirklich. Es bricht mir das Herz, dass du nicht weißt, wie du fühlst…“
„Ich… es tut mir leid. Mehr kann ich nicht sagen.“
„Ja… vielleicht sollten wir es beenden?“
„Nein. Du legst dich jetzt hin und heute Abend schauen wir weiter, okay?“
Sie antwortete mit einem Nicken und ging nach oben. Ihr geht es wirklich schlecht. Aber was soll ich denn machen? Ich weiß nicht, wie ich fühle… Jetzt habe ich wenigstens die Zeit mal richtig darüber nachzudenken.
Sie ist in meinem Schlafzimmer, also bei mir. Das heißt, sie ist nicht zu weit weg, als das ich sie vermissen könnte und nicht zu nah, dass ihre überirdische Schönheit mich beeinflussen könnte…
Wenn sie nicht da ist, geht es mir schlecht. Wenn doch, dann auch, aber es geht mir wenigstens ein bisschen besser… Wenn sie nicht da ist, spüre ich ein Stechen in meinem Herzen.
Was rede ich!? Natürlich liebe ich sie! Sie ist so wundervoll. Wie konnte ich nur sagen, dass ich nicht weiß, wie ich fühle? Ich sollte zu ihr gehen. Ob sie schläft? Ich gehe hoch zu Emily und sehe, wie sie im Bett liegt. Meine Schritte bewegen sich wie automatisch auf sie zu.
Sie sieht friedlich aus, wenn sie einfach nur so daliegt. Ihre Haare wellen sich über ihren eleganten und schlanken Körper. Ihren Arm hat sie vor ihr Gesicht gelegt. „Ich schlafe nicht.“, höre ich sie brummen.
„Ich weiß.“, antworte ich ihr. „Ich bin hoch gekommen, weil ich dir etwas sagen wollte.“
„Mmmhmmm… was denn?“, murmelt sie und schaut mich dann an. Ihr Gesicht ist hoffnungsvoll. Ihre Augen leuchten.
„Ich… ich liebe dich.“
„Bist… ähm, bist du dir sicher? Ich will nicht, dass du dich gezwungen fühlst, das zu sagen.“
„Ja, ich bin mir sicher. Wenn du nicht bei mir bist, fühle ich so eine Leere in meinem Brustkorb.“
„Wirklich?“, fragt sie mich lächelnd und doch mit einem gewissen Ernst in den Augen.
„Ja, wirklich.“ Ich gehe auf sie zu und setze mich aufs Bett.
Meine Hand sucht ihre und sie legt ihre in meine Handfläche.
„Du bist echt süß.“ Ich lächele sie an.
Ihre Hand löst sich von meiner und packt meinen Kragen. Sie zieht mich langsam und leicht zu sich. Meine Lippen berühren ihre. Meinen Körper auf ihren gelegt, zieht sie mein Hemd aus. Alles, ohne das wir unsere Lippen voneinander lösten. Ich streife ihr langsam das T-Shirt über den Kopf. Ihre Hände wandern von meinen Haaren immer tiefer. Zuerst an meinen Nacken, dann meine Schultern und runter zu meinem Bauch. Sie windet sich unter mir- ihre Küsse folgen ihren Händen.
Meine Hände öffnen wie von selbst ihren Gürtel und die ihren meinen.
Ich streife ihr die Hose von den Beinen und sie liegt nur in BH und Slip vor mir. Sie ist so schön- schöner, als alle Wesen, die ich je gesehen habe…
Ich schale mich aus meiner Hose. In Boxershorts liege ich auf ihr. Ob sie mich auch schön findet? „Ja. Du bist wunderschön.“, antwortet sie in einer Pause von unseren Küssen.
Ich sehne mich nach ihrem zarten Körper. Ich will sie spüren, überall.
Als sie in meiner Nackenbeuge ihre Zähne an mir ausprobiert, und mich mit leichten Bissen übersäht, muss ich aufstöhnen.
„Darf ich?“, fragte ich sie, mit den Händen an ihrem BH.
„Ja.“, antwortete sie. Es war nur ein leises Hauchen.
Also öffnete ich ihren BH und streifte ihn von ihrem Busen. Mit meinen Händen umfasste und massierte ich ihre Brüste.
Ihre Haut ist weich, sehr weich… Mit ihren Fingern gleitet sie langsam unter meine Boxershorts und zieht sie langsam aus.
Meine Finger gleiten unter ihren Slip und tun dasselbe. Wie sie so nackt vor mir liegt und sich unter mir rekelt. Sie ist entzückend. Ein Lächeln entgleitet mir und sie grinst zurück.
Mit ihren zarten Fingern gleitet sie von meinem Bauch immer tiefer bis zu meinem besten Stück, das sie umfasst und daran reibt. Ich kann nicht anders, als wieder aufzustöhnen.
„Sag mir wenn du bereit bist.“, sagte ich zu ihr. Sie muss wissen, was ich meine.
„Ich bin schon seit Monaten bereit.“, antwortet sie mit einem frechen und herausforderten Lächeln im Gesicht.
Na gut, dann kann es losgehen. Langsam taste ich nach ihrer Scheide und dringe im nächsten Moment in sie ein. Ein Stöhnen von ihr. Wieder raus und wieder in sie hinein. Wir veranstalten eine Art Wettstöhnen.
Später liegen wir schweißüberzogen nebeneinander. Ihren Kopf auf meinem Arm. Ihre Hand auf meiner Brust. Mit ihrem Finger umkreist sie ganz sacht meinen Bauchnabel.
„Wie alt bist du?“, fragt sie mich. Diese Frage hätte ich jetzt nicht erwartet.
„253 Jahre alt und du?“, fragte ich sie.
„196 Jahre.“ Ihr entfuhr ein Lächeln. Sie ist wunderhübsch, wenn sie lächelt.
„Wie viele Freunde hattest du denn schon?“, fragte ich sie gespannt auf die Antwort, die kommen wird.
„Drei Freunde. Tja, alle guten Dinge sind drei sag ich immer. Wie viele Freundinnen hattest du denn?“
„Weiß ich nicht. Ich hab nicht mitgezählt. Ich hatte viele, aber meistens war es nichts Ernstes.“
„Mit mir aber schon, oder?“
„Ja, natürlich.“
„Das ist schön.“
„Ich gehe duschen. Kommst du mit?“, fragte ich lächelnd.
„Klar, gerne.“
Wir gingen zusammen ins Bad und machten das Wasser an. Als es langsam wärmer wird, stellen wir uns unter. Sie wäscht mich und ich sie. Es ist ein intimes Gefühl, eine andere Person zu waschen.
Nach dem Duschen beziehe ich das Bett neu. Ob sie nach Hause gehen wird?
„Es ist schon spät. Gehst du nach Hause oder bleibst du hier?“
„Wenn ich darf, würde ich gerne hier bleiben. Meine Eltern sind heute Abend nicht zu Hause.“
„Klar, von mir aus.“, sagte ich. „Wo wir gerade bei deinen Eltern sind, sind sie auch Dämonen?“
„Ja, aber manchmal behandeln sie mich immer noch wie ein Kind…“
„Oh, das glaube ich. Sie wollen dich beschützen.“
„Wovor denn bitte? Ich bin ein Dämon. Ich kann mich schon um mich selbst kümmern…“ Sie schaut ziemlich beleidigt. Es scheint sie zu nerven, dass ihre Eltern sie so behandeln…
„Vor jemandem wie mir?“, sagte ich und sie fing an zu lachen. Ich stimmte mit ein, weil ihr Lachen einfach nur ansteckend ist.
„Du bist toll… Wirst du diese Nacht schlafen?“
„Nein. Ich will nicht schlafen. Als ich es das letzte Mal geschafft habe, zu schlafen, habe ich komische Sachen geträumt…“
„Willst du drüber reden?“
„Nein, lass uns hinlegen.“
Wir legen uns in mein Bett. Es ist nicht groß, aber für zwei Personen ist es knapp ausreichend.
Nicht lange und Emily ist eingeschlafen. Sie war wohl sehr erschöpft. Wir liegen einfach nur da. Ich sollte runtergehen. Nicht, dass ich sie wach mache.
Also gehe ich runter und lege mich aufs Sofa, schließe meine Augen. Einfach um mich auszuruhen. Auf einmal werde ich an den Schultern wachgerüttelt. Habe ich geschlafen?
„Hä? Wer bist du? Was machst du hier?“, schrie ich die Person an.
„Ruhig, Daniel. Ich bin es. Jason.“ Er zog sein Amulett aus und endlich erkannte ich ihn.
„Oh Mann, Alter! Was machst du hier und was soll dieser Amulett-Scheiß?“, fragte ich ihn gereizt.
Ich glaube, man sieht meine Fangzähne. Ich habe vergessen, zu jagen, weil ich keine Zeit hatte.
„Ähm, Daniel. Was ist mit deinen Augen und deinen Zähnen?“
„Geh weg! Geh weg von mir! Komm mir nicht zu nahe!!“, brüllte ich ihn mit knurrender Stimme an.
„Aber Daniel, ich… Du hast, Fangzähne. Was… was ist hier los?“
„Ich erklär dir das später…“ Doch mit Jason passierte auch etwas. Ihm wuchsen… Flügel?? Ich muss weg von ihm. Warum liege ich in der Ecke? Wurde ich etwa gerade von ihm hierher geschleudert?
„Frage ist: Was ist mit dir? Du hast Flügel!“, hustete ich irgendwie raus.
„Ich… hab mich nicht mehr unter Kontrolle. Ich brauche… Devilex.“, stottert er vor sich hin… Was zum Teufel ist Devilex?
Emily kommt die Treppe heruntergestürmt. Sie hat eine Flasche in der Hand.
„Hier, Jason. Trink das!“ Sie schmiss ihm das Fläschchen hin und er fing es. Innerhalb von Sekunden hatte er es leer getrunken.
„Und jetzt zu dir…“ Sie schaute mich an, mit dem Messer in der Hand.
„Nein, mach das nicht… nicht noch mal.“, brabbelte ich vor mich hin. Doch sie hatte schon ihr Handgelenk aufgeschnitten und es an meinen Mund gepresst. Also fing ich an, ihr Blut zu saugen.
Ich spürte Jasons Blick auf mir. Jetzt verabscheut er mich bestimmt.
Als ich spüre, dass ich mich unter Kontrolle habe, lasse ich ihr Handgelenk los.
„Du bist… ein Vampir?“, fragt er mich.
„Und du ein… Engel?“

Kapitel zehn
Jason

„Bevor du mir bescheuerte Fragen stellst, lass es mich in Ruhe erklären.“ , sagte ich nachdem Daniel mich in einer Situation erwischt hatte, die meine wahre Gestalt offenbarte. Wobei ich auch erfuhr, dass Daniel eigentlich ein Vampir ist. Ein Vampir… mein bester Freund ist ein Blutsauger.
„Okay, aber in der Kurzform und ohne Fachbegriffe, bitte.“, antwortete er mir.
„Schon gut.. also, mein echter Name ist nicht Jason sondern Raphael.
Ich bin der Engel des Heilens und der Wissens. Außerdem bin ich der zukünftige Thronfolger des Reichs im Nebel. Das ist ein Ort nur für Engel und nein, ich darf dir nicht verraten, wo dieser Ort ist. Vor allem weiß ich selbst nicht recht, wo er sich befindet…“
„Moment mal… hab ich das richtig verstanden? Mein bester Freund ist nicht nur ein Engel mit Flatterflügeln sondern auch ein schicki micki Prinz in einem geheimen Reich… bin ich hier in irgendeine Fantasy- Kacke geraten?!“ Du bist doch selbst ein Fantasy- Wesen.
„Sehr freundlich… außerdem bin ich kein schicki micki Prinz. Zwar bin ich ein Prinz, aber das muss noch lange nicht heißen, dass ich ein arroganter, reicher Schönling bin…“ Nun denkt er mit einem Grinsen im Gesicht nach.
„Wer weiß… Das mit dem Schönling stimmt schon mal. Zwar stimmt das mit dem arrogant nicht, glaube ich, aber das mit dem reich könnte was an sich haben… Immerhin hast du nur Markenklamotten an und hast voll viele teure Sachen! Außerdem sieht dein Wohnung aus wie eine Luxussuite.“ Mit neidischem Blick sieht er mich an.
„Jedenfalls stimmt es, dass ich Flügel habe. Diese kann ich beliebig erscheinen lassen. Das was vorhin mit mir passiert ist, geschieht nur, wenn ich zu wenig Devilex zu mir genommen habe. Devilex ist ein Elixier für Engel, damit sie sozusagen nicht verrückt werden. Und es schmeckt widerlich nach Zucker, falls du fragen wolltest. Ach, und ich bin neunhundertneunundneunzig Jahre alt. Und bevor du denkst, ich sei uralt: in Menschenjahren bin ich ungefähr siebzehn Jahre alt.
In Wirklichkeit bin ich sozusagen von meinen Eltern abgehauen, weil sie mich zu Hause gefangen hielten. Nun bin ich hier und tarne mich mit diesem Amulett, weil meine Eltern wahrscheinlich die halbe Engelsreich- Armee angeheuert haben, nur um mich zu suchen.“
„Okay, ich habe verstanden oder so… Um eines klarzustellen: du bist ein Engel und auch noch der zukünftige König des Engelsreich.
Außerdem bist du neunhundertneunundneunzig Jahre alt! Aber nicht nur das… Denn die halbe Engelsreich- Armee ist hinter dir her! Na, ganz toll. Hätte ich das alles vorher gewusst, hätte ich verhindert, dass wir überhaupt Freunde werden. Tja, wie man sagt… Das Schicksal hat mich vergewaltigt.“
„Genau… oder so. Hast du noch Fragen?“
„Äh, gibt es noch andere Fantasy Dingens Wesen?“ Hatte er denn nie Unterricht dafür? So was gibt es doch für alle Wesen.
„Natürlich, es gibt eine Menge Arten von Wesen.“
„Welche denn? Ich kenne nur Vampire, Dämonen und neuerdings Engel.“
„Oh! Keine Sorge, da du jetzt mein wahres Ich kennst, wirst du schon viele kennenlernen. Sagen wir mal so, ich habe viele Kontakte.“ Er hob die Augenbrauen und sieht mich verwirrt und leicht angewidert an.
„Hmh. Gibt es Elfen, Einhörner und Kobolde?“, fragte er mich mit einem sarkastischem Ton.
„Haha. Du wirst es mir nicht glauben, aber ja, es gibt sie wirklich.
Einige Freunde von mir sind Elfen. Die Einhörner sind solche arrogante und sture Wesen und Kobolde sind ja so unerträglich…“ Mit offenem Mund starrte er mich an.
„Ist ja auch egal… Weißt du auch was über Vampire?“ Hm, über Vampire lerne ich erst etwas im Winter…
„Nein, leider nichts. Nichts für ungut, aber verbrennt ihr nicht in der Sonne?“ Genervt sieht er mich mit seinen schokobraunen Augen an.
„Sag mal, für wie tot hältst du mich eigentlich?! Natürlich verbrennen wir NICHT in der Sonne. Und müsstest du nicht eigentlich so einen Heiligenscheiß… ich meine, Heiligenschein haben? Ich wusste schon immer, dass du verdächtig nett bist…“
„Jaja, ist schon gut… Aber was ist eigentlich mit den Dämonen. Was esst ihr so, Emily?“ Ich wende mich ihr zu und schaue sie fragend an.
„Naja, also die Dämonen. Wie soll ich sagen? Unsere Nahrung entscheidet sich nicht zu sehr von Menschennahrung, aber andererseits nicht von Vampirnahrung… Am liebsten essen wir Menschenfleisch.“, gab sie mir als Antwort auf meine Frage.
„Ja. Wild diese Dämonen…“, gab Daniel lachend von sich und Emily schaut ihn grinsend an.
„Menschenfleisch… okay. Ach, Daniel. Eine Frage hätte ich noch: kann ich eine Zeit lang hier bleiben?“, fragte ich ihn.
„Hm… ja, normalerweise schon. Aber um eines klarzustellen: du schläfst auf der Couch. Mein Bett ist besetzt.“
„Schläft Emily denn auch hier?“ Emily nickt und setzt sich neben Daniel aufs Sofa.
Sanft berührt sie seinen Arm: „Ich gehe schon mal hoch… ich bin müde. Bis gleich. Gute Nacht, Jason.“
„Okay, bis später Süße.“ Daniel küsste sie und Emily ging nach oben.
„Gute Nacht, Emily.“ Als sie verschwand, veränderte sich Daniels Gesichtsausdruck. Mit ernstem Blick sah er mich an.
„Jason du bist mein bester Freund und ich doch deiner, oder?“ fragend sehe ich ihn an. Wieso fragt er mich so was?
„Äm, ja. Das ist doch klar.“ Sein Blick wird fester.
„Und wir sind schon jahrelang befreundet, richtig?“
„Ja. Worauf willst du hinaus?“
„Ich will damit sagen, dass ich dein bester Freund bin und das wir schon jahrelang befreundet sind…“ Ach, nee? Sag bloß.
„Ja und?“ Er packt meine Schultern, mit immer noch festem Blick.
„Und damit meine ich, dass du deinen besten Freund, den du jahrelang kennst, nicht verscheißen kannst. Was ist los? Ich meine damit: was ist wirklich los mit dir? Ich kenn dich Jason und du bist ein Perfektionist. Was heute passiert ist, würde dir nie passieren. Auch wenn ich nichts über Engel weiß, weiß ich das mein bester Freund eigentlich alles unter Kontrolle hat.“
Mit großen Augen sah ich ihn an. Woher?
„Da du es ja eh irgendwann herausfindest…“
„Ja darauf kannst du wetten!“
„Also die Sache ist die…“ Plötzlich erscheint mitten im Zimmer eine Person mit Flügeln, ein Engel! Für einen Moment dachte ich, es sei ein Diener meiner Eltern, aber dann erkannte ich, dass es Serena ist.
„Was machst du denn hier?!?“

Kapitel elf
Daniel

Seit neunhundertneunundneunzig Jahren lebt er schon. Ich habe mich mit einem Oldie angefreundet? Er sagt ja, in Menschenjahren wäre er achtzehn. Oh Mann. Ist das jetzt echt wahr? Dann bin ich ja nicht mehr das einzigste Wesen…
Dass Jason ein Engel ist, hätte ich nicht gedacht und vor allem nicht, dass er so alt ist.
Gegen ihn bin ich ja noch ein Kleinkind… Wie erniedrigend.
Ich frage mich, wann er mir das eigentlich sagen wollte?
Okay, ich hatte auch nicht gerade vor, ihm zu sagen, dass ich ein Vampir bin…
„Okay. Und ihr seid jetzt zusammen?“, fragte er mich und schaute zuerst auf Emily und dann wieder zu mir.
„Ähm. Ja.“, antwortete ich.
„Dürfen Vampire und Dämonen denn zusammen sein?“ Er schaute mich mit großen Augen an.
„Ich weiß nicht. Ich habe nie davon gehört, dass es nicht so sein darf…“
„Achso. Okay“ Er fragte mich ob er hier für eine weile bei mir pennen durfte.
„Hm… ja, normalerweise schon. Aber um eines klarzustellen: du schläfst auf der Couch. Mein Bett ist besetzt.“ Antwortete ich.
„Schläft Emily denn auch hier?“ Emily nickt und setzt sich neben mich aufs Sofa.
Sanft berührt sie meinen Arm: „Ich gehe schon mal hoch… ich bin müde. Bis gleich. Gute Nacht, Jason.“
„Okay, bis später Süße.“ Ich küsste sie und Emily ging nach oben.
„Gute Nacht, Emily.“ Als sie verschwand, sah ich Jason ernst an.
„Jason du bist mein bester Freund und ich doch deiner, oder?“ sage ich zu ihm. Ich muss raus finden, was mit ihm los ist…
„Äm, ja. Das ist doch klar.“
„Und wir sind jahrelang befreundet, richtig?“
„Ja. Worauf willst du hinaus?“ er sieht mich völlig verwirrt an.
„Ich will damit sagen, dass ich dein bester Freund bin und dass wir schon jahrelang befreundet sind…“
„Ja und?“ Ich packte seine Schulter und sah ihn ernst an.
„Und damit meine ich, dass du deinen besten Freund, den du jahrelang kennst, nicht verscheißen kannst. Was ist los? Ich meine damit: was ist wirklich los mit dir? Ich kenn dich Jason und du bist ein Perfektionist. Was heute passiert ist, würde dir nie passieren. Auch wenn ich nichts über Engel weiß, weiß ich das mein bester Freund eigentlich alles unter Kontrolle hat.“
Er sah mich mit großen Augen an.
„Da du es ja eh irgendwann herausfindest…“
„Ja darauf kannst du wetten!“
„Also die Sache ist die…“ Er hörte plötzlich auf zu reden und starrte völlig perplex hinter mich. Ruckartig drehte ich mich um und mein Mund klappt nach unten.
„Was machst du denn hier?!?“ ertönt Jasons Stimme. Mitten im Raum stand auf einmal ein wunderschönes Mädchen mit prachtvollen Flügeln. Mein Blick wanderte von ihren fließendem nachtschwarzen Haar bis hin zu ihren strahlendweißen Flügeln. Scheiße, in meiner Wohnung steht ein (weiblicher) Engel, die noch schöner war als ein Model. Hey! Moment mal, Daniel! Vergiss nicht, dass du eine Freundin hast, eine Dämonin! Sie bringt dich sicher um, wenn du fremdgehst! Ich löste mich von der Trance und sah fragend Jason an. Dieser aber erwiderte meinen Blick mit einer Miene, die ich nicht ganz einordnen konnte.
„Raphael… Es ist etwas Schreckliches passiert!“ bei dieser Stimme stockte mir der Atem. Mit welch einer Liebe sie den Namen sagte. Äm, Raphael? Das ist doch Jason! Wieder sah ich ihn fragend an, er aber ignorierte mich.
„Serena! Was um Himmels Willen machst du hier?!? Du solltest doch…“
„Ich weiß, aber ich wurde entlarvt! Und als ob es nicht noch schlimmer kommen könnte, haben wir noch ein größeres Problem!“ unterbrach sie ihn.
„Okay, aber bevor du mir alles erzählst. Beruhige dich erst mal, setz dich hin und lass die Flügel verschwinden. Du verwirrst meinen besten Freund.“ Erst jetzt nahm sie von mir Notiz und lies die Flügeln verschwinden. Ich frag mich erst gar nicht, wie sie das macht. Dann setzte sie sich anmutig neben Jason und lächelte mich an. War ja klar: Perfekte Zähne.
„Du bist also Raphaels Menschenfreund, Daniel. Schön, dich kennen zu lernen. Mein Name ist Serena.“ Ich lächle zurück.
„Mich äh, auch.“ Das, mit dem Raphael muss ich mir wohl angewöhnen.
„Serena ist meine beste Freundin, wir kennen uns schon aus Kindertagen. Ihre Familie ist sehr wohlhabend und außerdem gut mit meinem Eltern befreundet.“ Oha gut befreundet also… Wie sie dich ansieht, ist aber nicht nur “freundschaftlich“
„Jedenfalls ist etwas ganz schlimmes passiert…Dein Onkel ist gestorben!“ Bei dieser Nachricht wirkt Jason aber ziemlich entspannt, ich glaube sogar etwas begeistert!
„Serena, du weißt doch, dass mein Onkel Willes sehr krank war, im Körper sowie im Geiste. Wir alle wussten, dass er irgendwann sterben würde. Außerdem war er nicht gerade der beliebteste im Königreich.“ Aber sie schüttelte den Kopf.
„Nein er starb nicht so einfach…er wurde ermordet! Und zwar auf eine ganz brutale Weise. Man hat ihn gequält und dann enthauptet! Und…und nun denken sie komischer weise du hast ihm das angetan! Oh Raphael, es ist alles so schrecklich!“ Sie weinte als würde ihr die Erinnerung wehtun.
„Was wollen wir jetzt machen Raphael?“ Serena schaute ihn bedrückt an.
„Was meinst du mit „Wir“? Ich bin doch derjenige, der von der Himmelswelt gejagt wird…Vielleicht sollte ich mich stellen, das wäre doch das logischste, oder?“ schnaufte Jason.
„Alter, bist du bekloppt oder so? Du kannst dich doch nicht stellen? Dann kannst du dich ja sofort selbst umbringen… Idiot. Außerdem kommst du dann ja voll weicheiig rüber…“ Serena scheint von meinem Gebrabbel nicht so begeistert zu sein.
„Daniel hat recht... Was willst du ihnen denn groß sagen? Entschuldigen sie, dass ich meine Onkel umgebracht habe, obwohl es nicht stimmt. Beweise lieber deine Unschuld!“ Leichter gesagt, als getan.
„Außerdem, sind wir für dich da...“ Sie nahm seine Hand und drückte sie. Ein Typ kam auf einmal mit einen Buch in der Hand auf uns zugelaufen.
„Hey! Ich hätte eine Idee, wie wir es anstellen werden!“ Wie auf Kommando drehten wir uns zu ihm um. Anscheinend ist das ein Freund von Jason.
„Steh da nicht wie ein Rentner rum und spuck es raus!“ schrie ich als erster. Serena rutschte nervös auf ihrem Platz und konnte wie wir alle nicht erwarten was auf uns dann zukommen würde.
„Hey, hast du mich grad einen Rentner genannt?!?“
„Ja, du hast richtig gehört. Einen Rentner. Ich meine… Alter, guck dich mal an! Du bist nicht der Jüngste, ja?“
„Wag es dich, ich werde dich…“ Der Hässlo sieht mich böse an und hebt seinen Arm, zeigt auf mich und…
„Nick, lass Daniel in Frieden! Er ist mein bester Freund und du wirst ihm nichts antun! Und Daniel! Halte dich zurück. Nick ist ein großartiger Zauberer und wird uns helfen.“
„Der einzigste der Hilfe braucht, bist du.“, murmele ich.
„Was hast du grade.. ach, ist egal. Also Nick, was hast du?“
„Also, passt auf: Zuerst müssen wir wissen, wer der wahre Mörder ist.“, antwortete Nick-Spacko
„Oh, gut erkannt du alter Sack! Da wären wir im Leben nicht drauf gekommen… Idiot.“
„Darauf kommen wir noch zu sprechen, Blutsauger.“
„Dann komm zur Sprache. Du wirst auch nicht jünger, wie man ja sieht. Ich hab dieses Problem schließlich nicht. Ich… sprich: WIR sind ja unsterblich. Tz, Sterblicher.“ Ich grinse ihn blöd an.
„Gleich bist du toter, als du es jetzt schon bist, du Leiche!“
Ich stehe auf und will ihm grade eine reinhauen, als…
„Daniel! Stopp! Hört doch mal auf damit. Alle beide!“, rief Jason… ehh, Raphael rein.
Serena, das Mauerblümlein.. bla bla: „Lass sie doch. Ist doch unterhaltsam.“
Alle funkeln Serena an, die unschuldig reinschaut.
„Ich hab keine Zeit für Unterhaltung. Ich hab kein Bock, in den scheiß Knast zu kommen!“ Oha, Jason wird wütend, worauf ihn alle geschockt anschauen..
„Was denn???“, fragt Jason.
„Nix nix.“, antworte ich.
„Was ist denn hier los?“, ertönt eine Stimme hinter meinem Rücken. Emily.
„Ein Dämon! Schnell, bringen wir ihn um!“ Boah, der Sack regt mich auf.
Serena bleibt total locker… Serena und Emily nicken. Denken wohl dasselbe wie ich. Idiot.
„Wehe du packst auch nur einmal Emily an! Ich mach dich auf der Stelle kalt, ich schwöre!“, brülle ich den Alten an.
„Mach dir keine Sorgen, Nick. Sie gehört zu uns. Und außerdem ist sie ein schwacher Dämon.“
„Sie gehört… Sie ist deine…?? Moment mal.“ Alterchen checkt wohl gar nichts mehr.
„Wie bitte!? Schwach!? Ich bin stärker als du es je sein wirst, du kleine Hure!“, schreit Emily hinter mir.
Ich drehe mich zu ihr um und halte ihre Hände, damit sie sich etwas abregt.
„Pst, Babe. Beruhige dich. Du weißt, dass du stärker bist.“
Ich küsse sie und würde am liebsten direkt über sie herfallen.
„Okay. Ich bin ruhig. Ich bin ruhig.“, sagt sie als ich aufhöre sie zu küssen.
Serena schaut Emily ruhig an und ihr Blick wird eiskalt: „Du hast auch diese interessante Art, dich auszudrücken…“
„Was meinst du damit.. ach, weißt du was? Interessiert mich nicht, was du denkst. Und jetzt: Was ist hier eigentlich los?“
„Also: Das ist Nick und das ist Serena“, Jason zeigt auf die beiden „und sie wollen uns helfen, mich aus der Patsche zu holen.“
„Achso. Okay und wie machen wir es jetzt?“
„Also, bis jetzt sind wir so wie, dass wir auf jeden Fall rausfinden müssen, wer der echte Mörder von Willes ist und dafür habe ich auch schon eine Idee. Ich habe von einem Zauberer gehört, der die Tricks besitzt, in die Vergangenheit zu sehen.“, erklärt Nick. Angeber.
„Na dann. Lasst uns zu ihm gehen, würde ich sagen.“
„Da gibt es nur ein Problem. Ich weiß nicht, wo er ist. Wir müssen ihn zuerst finden.“
„Da sieht man mal wieder. Vielleicht hast du ja Altsheimer und hast es nur vergessen!“, melde ich mich zu Wort. Er ignoriert mich und redet einfach weiter: „Und ich denke, dass es nicht so schwer sein wird, ihn zu finden.“
„Emily, kommst du mal kurz mit?“, fragte ich sie.
„Warum denn?“
„Komm einfach mit.“
Ich nahm ihre Hand und verschwand mit ihr in meinem Zimmer, während die anderen weiter diskutieren.
„Entschuldige. Ich hatte gerade einfach Sehnsucht nach dir, mein Schatz.“, sagte ich ihr den Grund, warum ich sie entführe.
„Oh, du bist so süß.“
„Nicht so sehr wie du.“
Sie küsste mich und ein unbeschreibliches Gefühl von Liebe überflutete mich.


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Tag der Veröffentlichung: 12.08.2011

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