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M i t z i M o g




TWIN- TOWERS




In Gedenken
an die Opfer
des Terroranschlages
vom 11.9.2001


Das Blut in den Adern kann nicht weiter fliesen. Es gefriert und wird zu Eis. Einzig und allein, rollen Tränen über meine Wangen, als ich auf meinem Bürostuhl sitzend von der Katastrophe höre. Panik macht sich breit – hoffentlich ist Tante & Co. nicht beim Shopping, schießt es durch meinen Kopf. Sie lebt seit 40 Jahren mit ihrer Familie auf Long Island. Ihr Sohn arbeitet in New York, in nächster Nähe der Twin- Towers!

Schweißperlen rollen mir über die Schläfe – Panik stellt sich ein – Gedanken überschlagen sich und ich kann mich auch auf meinem Bürostuhl nicht länger halten. Stürze aus meinem Großraumbüro hinaus auf den Flur, auf welchem sich bereits die ganze Belegschaft mit lautem Gemurmel, ihrem Entsetzen Luft verschafft.

Sie starren mich an, als wäre ich ein Geist. Ich bin die letzte die vom Terroranschlag erfahren hat. Mein Büro liegt ganz am Ende des Gebäudes, das näherstehende Kollegium kennt meine Familienverhältnisse und ist auch darüber informiert, dass ich überm großen Teich Familie habe. Seit einem Jahr habe ich keine Zigarette mehr geraucht, dachte ich wäre über den Berg. Jetzt greife ich nach der erst besten Zigarette die mir angeboten wird. Meine Nerven liegen Blank, hab keinen Schimmer was ich tun soll, oder was ich unternehmen könnte - um diese Anspannung wieder los zu werden!

Gedanken kreisen im Gehirn und laufen einen Marathon nach dem anderen. Der Stressfaktor ist bereits am Limit und ich denke es kann nicht mehr schlimmer kommen als ein Kollege mit einem Radio auf dem Gang erscheint. PSSST macht er, PSSST seid doch Mal leise ihr Hühner, hier kommen die neuesten Nachrichten. Im nu wird es mucks Mäuschen still.

Alle haben die Ohren aufgestellt und lauschen der Stimme aus dem Radio. Als wären meine Nerven nicht schon lange ausgereizt, folgt eine schier endlose Ruhe im Radio.

Dann hört man, wie sich jemand die laufende Nase hoch zieht. Anschliesendes schniefen, jetzt ein Räuspern und tiefes Luft holen. Die verheulte Stimme einer Frau sagt:

„Dies ist der schrecklichste Tag in der amerikanischen Geschichte, des vergangenen Jahrhunderts. Verehrte Hörerinnen und Hörer, gerne hätte ich ihnen – wie immer zu dieser Stunde – das Tageshoroskop mitgeteilt. Aber ich habe soeben erfahren, dass meine gesamte Familie in einem der entführten Flugzeuge gesessen hat, das vor weniger als einer Stunde in die Twin- Towers hinein geflogen ist, um uns zu zeigen - wie nahe der Terror vor unserer eigenen Haustüre statt findet.“

Ich kann nicht weiter der Stimme lauschen. Flüchte hinaus ins freie, es regnet und im nu bin ich pitsche nass. Es macht mir nichts aus, ich fühle einen stechenden Schmerz in der Brust der weit aus tiefer geht als der kalte Wind, der an diesem Tag um die Hausecke zieht und mich trifft. „Lieber Gott“, schreie ich in den Himmel und blicke nach oben –
„WARUM – WARUM – WARUM"?????




Mein Mitgefühl ist bei all den vielen Hinterbliebenen, die diesen hinterhältigen Terroranschlag an Ihren unschuldigen Familienmitgliedern, Freunden oder Bekannten nie mehr in ihrem Leben vergessen werden!

Ich trauere mit ihnen - Mitzi Mog mit Familie

Impressum

Texte: Alle Rechte bleiben bei mir!
Tag der Veröffentlichung: 11.09.2011

Alle Rechte vorbehalten

Widmung:
Zum Gedenken an die Opfer des Terroranschlages in New York am 11. September 2001

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