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Thymath - Länder





Thymath - Städte, etc.




Kapitel 13

Paira schrie und schlug um sich.
"Können wir sie nicht irgendwie ruhig stellen?", fragte einer der Männer, die Paira durch die steinernen, fensterlosen Gänge der Burg von Sineard zerrten "Nein." antwortete ein anderer. "Sie muss bei vollem Bewusstsein sein, wenn der Annoch' das Ritual durchführt."
Serd schritt schweigend hinterher. Seine Augen hatte er auf Paira gerichtet, die sich aufbäumte, schrie und sich mit aller Kraft versuchte zu befreien. Sich zu wehren war sinnlos, dass hatte er ihr schon auf dem Schiff gesagt, doch es schien nicht in der Natur einer selbstbewussten Frau zu sein, sich wehrlos auszuliefern.
Das Schiff war erst vor kurzem eingetroffen. Der Annoch', Serds Vater, hatte veranlasst, Paira augenblicklich für das Ritual vorzubereiten. Man hatte sie also gleich nach dem Anlegen aus dem Schiff geholt und ihr ein Gegenmittel für die Droge verabreicht. Nun waren sie auf dem Weg zu ihres Letzten Station- einer der Opferungshallen- und wenn Serd sich nicht täuschte sogar zu der größten.Nur elten wrden dort Zeemonien abehalten!
Schließlich standen sie vor einer großen, schwarzen Flügeltür. Einer der Männer in den Schwarzen Mänteln trat vor und erhob die Hände zur Tür, die ohne Schloss war. Auf ein leises, gemurmeltes Wort hin öffnete sich die Türe von selbst und die Gruppe mit Paira in der Mitte, die noch immer nicht aufgehört hatte sich zu wehren, nur nicht mehr schrie trat ein.
Die riesige Halle mit den unzähligen, steinernen Säulen war voller Schwarzmagier, alle in die selben schwarzen Mäntel gehüllt. Außer einer. Ein Mann in Schwarz und Gold stand neben dem Steinernen Altar zu dem die Männer Paira trugen- Serds Vater! Serd gesellte sich zu den umsthenden und zog sich ebenfalls die Kapuze über den Kopf, wie es auch all die anden in der Halle getan hatten.
Paira wurde auf den Altar gehoben und ihre Hand- sowie Fußgelenke wurden mit ledernen Riemen, die durch eiserne Ringe mit dem Altar verbunden waren, am Altar gefesselt, was den Männern trotz ihrer Vielzahl nur mit Mühe gelang.
Der Annoch' trat näher an den Altar und betrachtete sie. Jetzt war sie endgültig wehrlos. Ihr seidiges, schwarzes Haar bedeckte den kalten stein unter ihr. Man hatte ihr ein weißes Kleid angezogen, dieses hatte einen tiefen Fallausschnitt und Schlitze zu beiden Seiten bis hoch zu den Hüften. Ihre Beine waren dank diesen nun gänzlich entblößt und nur ein schmaler Streifen Stoff bedeckte den Teil dazwischen.
Der Annoch' hob eine Hand und fuhr damit über ihren schlanken Hals, das Schlüsselbein und verharrte zwischen ihren Brüsten. Dann schob er sie unter den Stoff. Paira spürrte wie sich die kalten, rauhen Finger um ihre Brust krallten Sie zerrte so fest sie konnte an den Lederriemen, doch es half nichts.
Serd ballte die Fäuste. Er musste sich unglaublich zurück halten um diese erbärmliche Gestalt seines Vaters nicht von dem abzuhalten, was sie gerade tat. Es war offensichtlich, wie sehr es dem Annoch' gefiel diese wehrlose Frau vor ihm zu berühren.
Er fuhr nun mit der Hand über ihren nackten Oberschenkel. Paira riss die Augen entsetzt auf, als er sie tiefer schob, zwischen ihre Beine. Sie bäumte sich auf und gab einen erstickten Laut des Entsezens von sich.
Aus Serds geballter Faust began Blut zu quellen. Den Schmerz, welchen seine Fingernägel verursachten, nahm Serd nur am Rande seines Bewusstseins und doch mit einer leichten befriedigung wahr.
Jetzt flossen auch noch Tränen über Pairas zarte Wangen. Endlich zog der Annoch' seine Hand wieder zurück. Er griff in den Mantel und zog einen Zeremonie-Dolch heraus. Diesen setzte er an Pairas Schlüsselbein an. Er zog eine lange blutige Linie, bis der Ausschnitt endete. Dann schnitt er verschiedene Runen und komplizierte Zeichen in ihne zarte, blasse Haut.
Tränen rannen weiterhin über Pairas Wangen, benetzten ihr atemberaubend schönes Haar und den hässlichen, kalten Sein darunter. Sie wimmerte leise und zuckte bei jedem schnitt leicht zusammen. Als die Teile ihres Körpers, die nicht von der weißen Seide des Kleides bedeckt waren, voller blutiger, glänzender Schnitte waren, packte Serds Vater den Ausschnitt des Kleides und zog ihn auseinander, über ihre zarten, weichen Brüste und entblößte diese gänzlich. Er bäugte sich herab und leckte über die rosige Spitze und Paira begann herzzerreißend zu schluchzen.
Die umstehenden Männer murmelten erregt. Neben Serds Fuß hatte sich bereits eine kleine Pfütze aus dunkelroten Blut gebildet. Der Annoch' schnitt weitere Zeichen auf ihre Brüste und leckte einige Male genüsslich das Blut von ihnen.
Dreckiges Schwein!
Dann zerschnitt er langsam auch ihre Oberschenkel. Einige Male strich er mit der ganzen Hand den Schenkel entlang, wobei Paira ebenfalls, nur aus Schmerz, die Fäuste ballte.
Bastard!
Dann schnitt er sogar in ihre Handfläche und leckte ihr das Blut von den Fingern.
Wiederlicher Sadist!
Plötzlich hob der Annoch' den Kopf. Er schien einen Geruch wahr zu nehmen. Dann sah er Serd an. Unzählige Augenpaare, verdeckt in den Schatten der Kapuzen folgten seinem Blick.
"Komm zu mir mein Sohn!", sagte er mit befehlender Stimme. Zögernd ging Serd auf den Annoch' zu. Als er vor ihm stand, packte dieser sein Handgelenk und riss es in die Höhe. Die gesammte Handfläche war voler blut, welches nun auch senen entblößten Arm hinab rann.
Der Annoch' sah ihn mit einem strengen, fragenden Blick an. Was sollte Serd nun sagen? Er tat es nicht gerne, doch er musste es sagen. "Sie ist schuld. Sie hat meine Hand erwischt." Er sah entschuldigend zu Paira, die ihn mitleidserregend ansah. "Dieses Weib hat dich verletzt?!" Der Annoch' began zu lachen. "Vor Frauen sollte man sich nunmal in Acht nehmen." Schließlich wurde er wieder ernst. "Wie dem auch sei. Ich brauche auf jeden Fall auch junges Blut- jung, aber nicht mehr rein." Er mussterte seinen Sohn. Dann sah er ihn von ober herab an. "Du entsprichst dem doch, nicht wahr?!" Er nahm Serds Schweigen offensichtlich als ein "Ja" an. "Tritt näher an den Altar Serd. Ja, gut so. Sie ist wunderschön, nicht?! Lege deine Verletzte Hand auf ihre." Serd tat wie ihm gehießen. Seine Hand brannte jetzt wie Feuer, doch er wagte es nicht sie fort zu nehmen.
Plötzlich riss der Annoch die Hand mit dem Doch in die Höhe und rammte ihn in Serds Hand. Serd und Paira schrieen beide gleichzeitig entdetzt auf, als sich die Klinge durch beide Hände bohrte. Serds Körper war plötzlich taub und so konnte er sich nicht wehren, als der Annoch' ihm den Kopf zur Seite legte und mit einem anderen Dolch eine Rune in die Seite seines Halses Schnitt. Er stimmte dabei einen monotonen Singsang an, in den die andenen Männer sogleich einfielen. Er fuhr die Rune mit zwei Fingern nach und als er sie zurück zog, waren sie blutüberströmt! Serd kam der schreckliche Verdacht, das sein Vater ihm die Hauptschlagader aufgeschnitten hatte. Er wusste es nicht, denn er hatte kein Gefühl mehr in seinem Körper.
Der Annoch' hielt die blutigen Finger über Pairas halb geöffneten Lippen, die genauso wie er gelähmt schien, und lies das Blut darauf tropfen. Serd sah jeden einzelnen Tropfen über ihre Lippen in ihren Mund rinnen. Dann nahm sein Vater die Andere Hand und nahm das Blut von dem langen Schnitt zwischen Pairas Brüsten damit auf. Er tat einen Schrit und stand unmittelbar vor Serd. Als er das Blut der Frau auf seine Lippen tropfen lies, schmeckte Serd den metallenen Geschmack, der sich blitzartig in seinem Mund verteilte.
Dann kam es ihm vor, als wäre Pairas Blut eine starke Droge gewesen, die seine Sinne benebelte und ihn völlig benommen mache.
Und plötzlich nahm er ein Gefühl war, welches nicht seines war. Er konnte Pairas Angst spüren, ihren Hass und Trauer um einen Verlust. Serd nahm alles um ihn herum nur noch am Rande seines Bewusstseins wahr, wie zuvor den Schmerz in seiner Hand, den er sich selbst zugefügt hatte. Es fiel ihm auch erst spät auf, dass sein Vater angefangen hatte in der alten Sprache magische Formeln zu sprechen. Die Stimme des Annoch' klang weit entfernt und hallte in Serds Kopf wieder.
Dann wurde es auf einmal still und diese Stille schrie unerträglich in seinem Kopf. Doch als Pairas Brust langsam began blau zu leuchten, verschwanden die Nebel langsam, glitten aus seinem Körper. Eine blaue Perle aus Licht entschlüpfte Pairas Brustkorb, ganz langsam stieg sie empor.
Plötzlich waren Serds gedanken wieder völlig klar, doch bewegen konnte er sich noch immer nicht. Dann hörte er deutlich das Rascheln hunderter Umhänge und sah, wie die Magier ihre Gesichter zur Decke wandten, sie knieten alle vor Ehrfurcht nieder.
Serd spürrte Pairas entsetzen, die an die Decke starrte. Doch er konnte seinen Blick nicht zur Decke richten. Dann sah er in Pairas Augen, dass sich etwas über ihnen bewegte, ein kalter Schauer strich seinen Rücken entlang und seine Nackenhaare stellten sich auf.
Jemand Packte seinen Kopf und flüsterte in sein Ohr. "Sieh hin, mein Sohn, es ist dein Ende, doch du hast einem guten Zwecke gedient, sie hin und sei voller Reue, dass du diese Frau dein Gefühle geschenkt hast und sei voller Dank, dass ich dich habe mit ihr sterben lassen!" Und da wurde sein Gesicht zur Decke gerichtet und er zuckte innerlich zusammen.
Dort über ihrer aller Köpfe kam eine riesige Klaue aus grünem Rauch, mit entsetzlich langen Krallen und Schuppen auf der Haut, wie ein Drache, der winzigen Perle entgegen, die über Pairas Brustkorb schwebte!
Die ehrfürchtige Stille war nun erfüllt mit dem rasselnden Atem des Ungeheuers.
Die Klaue bewegte sich unaufhaltsam auf die Perle zu. Dann hatte sie das Objekt ihrer Begierde erreicht, ganz langsam schlossen sich die gewaltigen Finger darum.
Serd wollte Paira zu Hilfe eilen, doch es half nichts, er war den Kräften, welche ihn zurückhielten unterlegen, und so konnte er nur hilflos zusehen. Er sah das Entsetzen in Pairas Augen, spürte ihre Angst, die immer weiter in ihr anschwoll, spürte ihre Trauer um diese eine verlorene Person.
Dann, als sich die Finger gänzlich um die Perle geschlossen hatten und deren angenehmes Licht vollkommen verschluckt hatte, entfuhr aus dem Nichts ein ohrenbetäubender, schriller Schrei.
Dieses riesige Etwas schrie! Plötzlich schrie auch Paira laut und grell und eine riesige Stichflamme schoss in die Höhe!
So hatten sie es also geschafft. Die gütige Göttin würde weiter exestieren- für immer? Oder hatten sie ihre Vernichtung nur weitere hundert Winter hinausgezögert? Serd wusste es nicht.
Die gewaltigen Flammen ergriffen sogleich auch von Serd besitz und vertrieben die Klaue. Ihre Haare verbrannten, die Kleider, das Fleisch. Die Perle zerbarst in tausende winzige Splitter und Paira und Serd taten ihren letzten Atemzug. Sie hauchten ihren Geist aus. Doch noch bevor Serd starb, hatte er einen Gedanken Pairas aufgefangen:
Brior...


Kapitel 14

Kartha saß zusammen mit Nor auf einer Lichtung im El'derendi an einem wärmenden Lagerfeuer.
"Was hast du geplant?", fragte Kartha "Wohin gehen wir nun?" Sie streckte die Hände aus und wärmte sie am Feuer. Der Herbst zog ein und langsam wurde es kalt.
Nor zuckte mit den Schultern und tat es Kartha gleich, in seinen Augen spiegelten sich die tanzenden Flammen des Feuers.
"Ich habe keine Ahnung. Aber eins steht fest: zurück nach Nu'un Dajaar können wir mit sicherheit nicht mehr. Bis jetzt haben wir uns nördlich gehalten, ich denke es wäre das Beste, wenn wir nach Sebória gehen würden. Ich habe gehört das Küstenvolk soll sehr gastfreundlich sein."
Er stocherte mit einem Stock in dem Feuer herum. Dann nahm er sein Schwert, zog es aus der Scheide und begann dessen Klinge zu schärfen. Kartha fand, dass dies eine typische Art des Zeitvertreibes für einen Mann war. Sie hatte dies viele Männer tun sehen in Nu'un Dajaar. Sie grinste leicht.
Kartha ließ sich seufzend nach hinten fallen, sodass sie auf dem von weichen Laub bedeckten Waldboden lag. Sie sah in den Nachthimmel. Tausende Sterne tummelten sich dort und schillterten wie die schönsten Edelsteine.
Sie holte erschrocken Luft, setzte sich ruckartig auf und griff an ihre Brust. Sie hatte die Augen aufgerissen und zog hecktisch etwas aus ihrem Oberteil. Es war eine Kette mit einem Anhänger in Schwertform, welcher rot glühte.
"Er ist ganz plötzlich total heiß geworden!", sagte sie, während das Glühen langsam verschwand. Nor betrachtete die Kette kritisch. "Was hat das zu bedeuten?" Kartha schüttelte nur leicht mit dem Kopf, sie hatte ebensowenig eine Ahnung wie er.
An Stelle des Glühens trat nun ein pulsierender orangener Schein, welcher gänzlich nur von der kleinen Bernsteinschlange ausging, welche sich um das Schwert wand.
Nor berührte vorsichtig das Amulett, es war eiskalt! "Was ist das für eine Kette?", da fiel ihm ein, dass er sie schon einmal gesehen hatte. Als er Kartha zu dem See gefolgt war. Damals war es im Schein des Mondes aufgeblitzt, doch er hatte es in diesem Moment nicht wirklich registriert, er war ja mit anderem beschäftigt gewesen.
Kartha senkte den Blick und sah den Anhänger in Nors Hand an. "Er gehörte meiner Mutter. Als mich meine Plegemutter fand trug ich diese Kette um den Hals. Allerdings hat sie noch nie irgendetwas außergewöhnliches gemacht, oder gar von selbs angefangen zu glühen!" Nor drehte den Anhänger zwischen den Fingern hin und her. Das Schwert war klein und doch waren unglaublich feine verzierungen am Heft zu erkennen. Sicherlich hatte ein Magier an seiner Entstehung mitgewirkt, dieser hatte sicherlich auch die Schlange um das Schwert geformt.
Ein fast unhörbares Rascheln des Herbstlaubes lies Nor wachsam herumfahren. Blitzschnell hatte er die frischgeschärfte Klinge in der Hand. In diesem Geräusch war etwas bedrohliches gelegen. Es war noch entfernt, doch ein zweites Rascheln bestätigte Nors verdacht, dass sich dieses Etwas auf sie zubewegte.
Nor zog Kartha auf die Beine und brachte sie Schnell zu einem Baum, vielleicht waren es Elfen, ausgeschickt um nach der jungen Amazone zu suchen.
Er legte ihr zwei Finger auf die Lippen und sprach die Worte, die seinem ganzen Volk bekannt waren. Kartha verschwand vor seinen Augen, er hörte, wie sie leise einatmete, sie war es nicht gewöhnt unsichtbar zu sein.
"Steig auf den Baum und komm erst herunter, wenn ich es dir sage!" Er hörte, wie sie nach Luft schnappte um ihn zu wiedersprechen. "Steig hinauf!" Nor spürte, wie sie sich entfernte und den Baum hinauf kletterte. Die Blätter raschelten und dann herrschte Stille. Bis das Rascheln wieder begann, viel lauter als zuvor und von allen Seiten. Tiere waren das sicherlich nicht!
Dann tauchten die ersten rot und gelb glühenden Augen zwischen den Bäumen auf.
Dvargen!
Was taten sie hier im El'derendi? So weit waren sie seit vierzehn Wintern nicht mehr in die Insel vorgedrungen. Es mussten ungefähr zehn Dvargen, die sich da näherten.
Sie traten auf die Lichtung.

Kartha hielt entsetzt die Luft an. Zehn Dvargen mit unheimlich leuchtenden Augen, dunklen Haaren und dunkler Haut traten auf die Lichtung. Sie konnte doch nicht untätig auf dem Baum sitzen und Nor seinem Schicksal überlassen.
Da fiel ihr Blick auf einen Mann, der gerade die Sehne seines Bogens spannte.
"Nor!", schrie sie um ihn zu warnen, doch da ertöhnte auch schon sein Schmerzensschrei und ein Pfeil ragte aus seiner Schulter heraus. Kartha schlug sich entsetzt die Hand vor den Mund.
Mit lautem geschrei stürmten die Krieger auf den verwundeten Nor zu. Kartha spürte ihr Schwert an ihrer Hüfte.
Fest entschlossen nicht untätig zuzusehen, wie die Krieger Nor töteten, sprang sie von dem Baum und warf dabei einen der dunkelhäutigen Männer um, gleichzeitig schlitzte sie einem, der gerade Nor hatte von hinten angreifen wollen den Bauch auf. Sie stach dem Mann, den sie umgeworfen hatte in das Herz.
Es war gräßlich Blut zu vergießen. Erst jetzt fiel ein, dass sie unsichtbar war und somit einen gewissen Vorteil hatte, doch war es schwer das Schwert zu führen, da sie weder ihr Schwert, noch ihren eigenen Körper sehen konnte.
Nor Streckte einen der Männer nieder, ehe ihn ein weiterer Pfeil in die Brust traf. Kartha schrie entsetzt auf. Die Krieger hatten nun auch verstanden, dass sie es mit einer unsichtbaren Person zu tun hatten und eine scharfe Klinge traf sie in diesem Moment an der Hüfte. Kartha fiel auf den Boden und schrie auf, es war fürchterlich, brannte entsetzlich, sie griff sich an die Hüfte und fühlte warmes Blut, welches über ihre Hand und ihr Bein hinunter lief.
Gerade noch rechtzeitig schaffte sie es sich auf die Seite zu rollen um nicht unter einem der von Nor verletzten Männr begraben zu werden.
Im letzten Moment sah Kartha die drei Bogenschützen auf den Bäumen, die auf sie zielten. Sie schaffe es knapp jedem der Pfeile ausweichen, doch wie hatten diese Männer wissen können, wo sie stand?
Sie schlug ihr schwert gegen die Schulter eines der verbliebenen Krieger. Dann wurden ihr plötzlich die Beine weggezogen und die Stürzte. Ein weiterer Pfeil rauschte knapp an ihrem Gesicht vorbei und sie fiel auf die unzähligen gefallenen Blätter.
Die Blätter! Sie rollte zur seite, als einer der Männer mit einer Axt nach ihr schlug. Sie sahen wie die Blätter sich bei ihren Schritte bewegten!
Sie stand schnell auf, schlug dem Mann mit der Axt mit dem Schwertheft ins Gesicht, sie sprürrte genau, wie der Knochen seiner Nase unter dem Heft brach. Dann ging sie etwas in die Knie und sprang in die Höhe, ein entsetzlicher Schmerz zog durch ihre Hüfte, doch sie beachtete ihn nicht. Sie hing nun an einem der Äste eines Baumes.
Ein weiterer Krieger rannte auf sie zu, wohl fest in der überzeugung sie stünde noch immer an der Stelle von welcher sie abgesprungen war, er riss das Schwert in die Höhe. Kartha holte Schwung und trat ihm mit voller Wucht ins Gesicht, er fiel zu Boden und sie stürzte sich auf ihn. Als sie abermals an einem der dicken Äste hing war er tot.
Kartha schwang sich auf einen Ast und hätte beinehe das Gleichgewicht verloren, da sie sich selbst nicht sehen konnte. Doch sie konzentrierte sich auf den Körper, den sie fühlte.
Auf dem nächsten Baum stand einer der Bogenschützen. Mit einem lauten Schei sprang sie auf den Nächsten Baum, gegen den Bogenschützen und sie fielen in die Tiefe. Der Dvarge schrie erschrocken auf. Sein Kopf krachte im Fallen gegen einen weiteren Ast. Kartha hörte nur zu deutlich das laute Knacken, als sein Genick brach.
Dann fielen sie auf den Boden. Alle Luft entwich Karthas Lunge, als sie mit dem Rücken aufschlug. Sie konnte sich für einen Augenblick nicht bewegen, ihr wurde schwarz vor Augen, doch dann kam das Licht wieder zum Vorschein und sie tat einen Atemzug, welcher ihrer Lunge ein starkes Stechen versetzte.
Der Bogenschütze schien tot zu sein, doch sicherheitshalber stach Kartha ihm duch den Rücken ins Herz.
Sie stützte sich auf den Bogen und zog einige Pfeile aus dem blutigen Köcher auf des Mannes Rücken. Sie steckte alle bis auf einen in den Boden vor sich und legte den ersten an.
Der Pfeil fand sein Ziel und bohrte sich in die Stirn eines der beiden verbliebenen Bogenschützen, welcher auch sogleich vom Baum fiel.
Der zweite Pfeil verfehlte sein Ziel nur knapp, doch der dritte holte schließlich auch den dritten vom Baum herunter.
Überall lagen die Leichen der dunkelhäutigen Männer. Und mittendrin kniete Nor, blutüberströhmt und presste sich die Hand auf die blutende Brust. Die Haut in seinem Gesicht unter den vielen Blutspritzern war Aschweiß.
Plötzich stand einer der Bogenschützen wieder auf uns stürmte mit einem Speer bewaffnet auf Nor zu.
Kartha rannte auf ihn zu und schug ihm im letzten Moment den Kopf ab.
Blut spritzte in ihr Gesicht und auf ihre Kleider, sein Körper fiel schlaff zu Boden und Kartha starrte ihn entsetzt an. Sie hatte getötet! Mehrmals getötet!
Nor stöhnte gequält auf und fiel mit dem Gesicht voraus auf den Boden. Kartha schrie entsetzt auf und fiel neben ihm auf die Knie. Sie drehte ihn behutsam um. Blut und Schweiß bedeckte seine Haut, er hatte unzählige Wunden und die beiden Pfeile ragten aus seiner Brust heraus.
"Kartha.", sagte Nor leise. Nun brach Kartha in Tränen aus. Nor streckte die Hand aus und ergriff ihr Handgelenk. Er drückte seine Finger fest gegen ihre Adern und sprach ein Wort in dieser fremden Sprache.
Karthas Körper wurde wieder sichtbar. Heiße Tränen flossen über ihre schmutzigen Wangen. Nor hob die Hand und legte sie sanft an ihre Wange, mit dem Daumen wischte er eine Täne fort, welche sofort von einer neuen ersetzt wurde.
"Warum hast du nicht getan, was ich dir gesagt habe?!" Kartha legte ihre Hand über die seine. "Ich hätte nicht mit ansehen können, wie sie dich getötet hätten." Nor grinste "Hast du ernsthaft geglaubt, wir könnten es gegen mehr als zehn Dvargen gewinnen?!" Kartha sah sich um. "Nun ja, ich hatte nicht daran geglaubt, aber wir haben gewonnen."
"Und doch,", begann Nor "ich werde trotzdem sterben. Wenn du dich nicht eingemischt hättest, so hätte ich wenigstens nicht noch mit der Schuld deiner verletzungen sterben müssen! Aber ich danke dir." Kartha küsste schluchzend die innenseite seiner Hand.
"Ich liebe dich, Kartha.", sagte Nor leise. Kartha schwieg.
"Ach ja, bevor es zu spät ist muss ich dir noch etwas beichten." Kartha sah ihn verständnisslos an. "Nun ja, ich denke, ich sollte es bereuen, allerdings tue ich es nicht." Er lachte schwach. "Weist du noch, als du zum Baden abgehauen bist in deiner ersten Nacht in Nu'un Dajaar?" Kartha nickte. Was wollte er ihr sagen?
Wieder lachte er. "Naja, ich habe dich angelogen, als du mich gefragt hast wann ich gekommen sei." Kartha riss die Augen auf. "Da heisst du- ""Ich hab dich beim Baden beobachtet, ja. Und ich bereue es nicht. Du hast den schönsten Körper, den ich je gesehen habe." Kartha schüttelte fassungslos den Kopf.
"Verzeihst du mir?" Sie nickte nu leicht. Nor zog sie zu sich herunter und küsste sie. Er hustete. "Ich möchte, dass du diesen Ort so schnell wie möglich verlässt, der Geruch der Leichen wird Tiere anlocken.
Kartha umarmte ihn und küsste ihn lange. Eine Träne fiel auf seine Wange und er hatte seinen letzten Atemzug getan.
Sie legte schluchzend ihren Kopf an seine sonst so warme Brust, doch sie war kalt und mit Blut und Schweiß bedeckt, die Kleider waren zerrissen und kein Herz schlug in der Brust.
Sie stand auf, wollte seinen Rat befolgen, doch als sie den ledernen Rucksack unter einer der Dvargenleichen hevorzog und ihn schulterte konnte sie Nor nicht einfach zwischen den Toten liegen lassen, als wäre er einer von ihnen und ihn den Tieren überlassen.
Sie warf den Rucksack zu Boden und schaffte einige der Leichen zur Seite.
Sie ließ sich auf die schmerzenden Knie sinken und schob das Laub zur Seite. Sie begann mit ihren Händen zu graben, ihgendwann nahm sie auch ihr Schwert zur Hilfe.
Es dauerte lange und Kartha sah sich ständig um, um nicht von Wölfen oder anderen Tieren überrascht zu werden.
Schließlich hatte sie es geschafft. Sie ging taumelnd zu Nors Leichnam hin und zog ihn zu dem frisch ausgehobenen Grab. Sie umarmte seinen eisigen Körper noch ein letztes mal und küsste dessen kalten Lippen, bevor sie ihn hinein legte.
Dann schob sie die Erde über seinen Körper und füllte das Grab wieder aus.
Als sie fertig war, saß sie noch eine kurze Weile da und weinte. Sie wollte Nor nicht verlassen, doch es war höchste Zeit, sicherlich waren Tiere bereits aufmerksam geworden und auf dem Weg zu dieser Lichtung.
Sie Schulterte den Rucksack ernet, steckte ihr Schwert zurück, füllte einen Köcher der Bogenschützen mit Pfeilen, Schulterte auch ihn und nahm sich einen der Bögen.
Mit einem Letzten Blick auf das Grab Nors und einem stillen Gebet an die Göttin Alajah, dass sie Nor Frieden schenke verschwand sie im Wald in Richtung Norden.

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Tag der Veröffentlichung: 23.04.2010

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