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Thymath - Länder





Thymath - Städte, etc.




Kapitel 6

"Nemuriko, komm sofort her!", rief Cyntha, während sie durch den dichten Algenwald schwomm.
Sie passte eigendlich gerne auf ihren kleinen Cousin auf, doch leider hatte er es sich zur angewohnheit gemacht sich vor ihr zu vertecken, und das meistens für eine halbe Ewigkeit.
Cyntha Gedanken schweiften wie schon so oft zu den Landbewohnern ab. Es währe ihr lieber gewesen, die gütige Göttin hätte sie zu einer Landbewohnerin gemacht, als zu dem, was sie jetzt war, eine Manandar- eine Meeresbewohnerin.
Plötzlich schrie sie auf, als ein in algen gewickeltes Wesen aus dem nichts auf sie zu schoss und ihr an die Kehle sprang.
Im nächsten Moment venahm sie leises Kichern und sröhnte erleichtert und verärgert über sich selbst und ihre Reaktion auf diesen Sreich.
"Verdammt!", fluchte sie und sah auf ihren lachenden Cousin, der sich die letzten Algenbänder vom Körper riss. Er war zwar erst sieben Winter alt, konnte jedoch unausstehlich sein.
"Du dummer kleiner Tintenfisch!", schimpfte sie und zog ihn hinter sich her. "Tante Ellyn wartet sicher schon seit einer halben Ewigkeit auf uns!" Sie gab sich nur wütend, in wirklichkeit war sie froh ihn endlich 'gefunden' zu haben.
Sie strich ihrem Cousin liebevoll durch das orangene, kurze Haar, dass so gänzlich anders war, wie das ihre, welches smaraktgrün ihr Gesicht umspielte, genau wie ihre Augen, ihre unglaublich femmininen Augen, in der gleichen Farbe wie die wallende Haarpracht. Nemuriko's Augen dagegen waren hellblau groß und kugelrund.
Keiner, der sie nicht kannte hätte behauptet, sie wären miteinander verwand.
Cynthas Gedanken waren wieder bei den Landbewohnern.
Im grunde unterschied sie nichts von den Landbewohnern, nur die außergewöhnlichen Haarfarben und die kleinen Kiemen zu beiden Seiten des Halses. Diese wiederum waren jedoch nur im Wasser sichtbar, wenn sie sich bei der Atmung stetig öffneten und schlossen. Würden die Manandar, was fast nie geschah an die Oberfläche des Wassers schwimmen, so würden sich die Kiemen nahtlos schließen und die Lungenatmung würde einsetzen.
Schließlich standen sie vor dem Haus,etwas abgelegen von Anthoria, der verunkenen Stadt im großen Nordmeer, in welcher die Manandar lebten.
Eine Frau mit langen orangenen Haar zog den Vorhang, der als Eingengstür diente bei Seite.
"Nemuriko!", rief sie voller erleichterund und schloss ihren Sohn in die Arme. "Hast du dich wieder vor Cyntha versteckt? Oh, was habe ich mir sorgen gemacht!"
"Musst du doch nicht!" antwortete der kleine. "Cyntha war doch bei mir!"
Cyntha verabschiedete sich kurz darauf und machte sich auf den Weg nach Anthoria, doch schon nach wenigern Längen kehrte sie entschlossen um.
Sie schwamm an dem Haus ihrer Tante vorbei, an dem Algenwald und noch viel weiter, weg von Anthoria und dann schwamm sie auf die glitzernde Oberfläche zu.
Ihr Herz machte einen Spung, setzte einen schlag aus raste. Hier gehörte sie hin! Und als sie mit dem Kopf die Oberfläche durchstieß und ihre Lungenatmung sofort einsetzte stieß sie einen schrei des entzückens aus.
Sie warf das nasse Haar in den Nacken, dass es nur so spritzte.
Sie konnte spürren, wie sich ihre Lunge mit kühler frischer Luft füllte, was sie vor freude Lachen ließ. Sie sah das Land der Piraten- Paunarde Verondson, die kleine Insel, sah die vielen Schiffe, deren Segel sich im Wind Blähten. Ebenso gut konnte sie die Freibeuter sehen, die an Deck arbeiteten, sie konnte sogar einige sehen, die einfach nur unbekümmert an Deck herumstolzierten, manche die sich Kameradschaftlich auf die schulter klopften oder gegenseitig aufeinander eindroschen.
Cyntha fielen noch ein anderer Unterschied der Landbewohner gegenüber der Manandar auf. Die Landbewohner zeigten ihre Oberkörper fast nie. Die Männer, wenn sie hart in der Sonne arbeiteten oder schwitzten, die Frauen jedoch nur, wenn sie mit ihrem Liebsten allein Waren.
Die Manandar jedoch trugen stetig nur Hosen, sowohl die Männer, als auch die Frauen, ihre Oberkörper waren immer unbedeckt.
Cyntha sah auf ihre unbedeckten Brüste herab. Wie konnte man sich für seine Weiblichkeit nur schähmen? Oder hatten die Frauen der Landbewohner da vielleicht ganz andere Gründe? Cyntha wurde aus dem Handeln der Frauen einfach nicht schlau.
Plötzlich wurde sie am Fuß gepackt und zurück ins Wasser gezerrt.
Sofort begannen ihre Kiemen wieder zu arbeiten und ihre Augen stellten sich scharf. Da erkannte sie wer sie hinabgezogen hatte. "Thyónis!" rief sie erschrocken aus.
Sie sah auf den Manandar Mann herab, sah seine Saphirblauen Augen, das ebenfalls blaue Haar, seinen muskulösen Körper und voller besorgnis sprach er aus: "Es ist gefährlich! Du hast mir versprochen nicht mehr hinauf zu schwimmen!" Cyntha sah verlegen drein. Er zog sie liebevoll und voller Sorge an sich und schlang seine starken Arme um sie.
Plötzlich kamen Schuldgefühle in Cynth auf. Nicht, da sie ihr Versprechen gegenüber Thyónis gebrochen hatte und wieder an die Oberfläche geschwommen war, sondern da sie ihn nicht wirklich liebte.
Sie und Thyónis waren seit ihrer Geburt einander versprochen, um die Kette edlen Blutes der Könige aufrecht zu erhalten.
Thyo´nis liebte Cyntha und verehrte sie, doch sie konnte diese Gefühle einfach nicht erwiedern. In den siebzehn Wintern, die Cyntha seit ihrer Geburt mit dem damals neun Winter alten Thyónis verbracht hatte, war er mehr ein guter Freund für sie geworden.
Eine Weile verharrten sie so und keiner sagte ein Wort, bis Thyónis die ewige Stille endlich unterbrach. "Lass uns zurück nach Anthoria gehen, die Hangul sind mir viel zu nahe!"
Cyntha sah ihn entgeistert an, als er das üble Schimpfwort für die Landbewohner in dem Mund nahm, wie konnte man diese wunderbaren Wesen, die den Manandar so ähnlich waren so abgruntief hassen?
Thyónis hatte ihren Blick nicht bemerkt und zog sie nun hinter sich her.
Vollkommen unerwartet schoss eine Harpune durch das Wasser und verletzte Thyónis schwer. Er hatte einen tiefen Schnitt von Schulter bis zum Schlüsselbein, aus dem nun Blut hervorströmte, das sich wie ein roter Schleier um ihn legte.
Cyntha sah zur Oberfläche und sah die dunklen Rümpfe von drei Schiffen.
"Schwimm!", rief sie, doch Thyónis kam mit seiner verletzung nur schwer voran. "Verdammte Hangul!", stöhnte er, als er entkräftet auf die Knie sank. Sein Blut verteilte sich unaufhörlich im Wasser und nahm Cyntha die Sicht.
Sie bemerkte erst im letzten Augenblich das Netz, welches die Piraten ausgeworfen hatten und stieß Thyónis grob bei Seite, sie selbst wurde von einem der Gewichte, die an den Netzenden hingen am Kotp getroffen und sank langsam wie eine Feder Bewusstlos auf den Meeresboden.
Sie bemerkte nicht, wie das Netz nach oben gezogen wurde, bemerkte nicht, dass ihre Lungen begannen zu arbeiten, wie man sie aus dem Netz hob und sie auf dem feuchten Deck ablegte.

"Bei den Toren der Hafenstadt, eine Manandar!", rief einer der Piraten erstaunt, der sich zu der Menge gesellt hatte, die sich um den halbnackten Körper eines Weibes gesammelt hatte, welch grüne Haare besaß.
Die meisten der Männer, die sich um die Frau scharrten, gafften nur auf die nackten Brüste der Meeresbewohnerin.
"Geht zur Seite verdammt!", rief Kast, der erste Maat und kämpfte sich einen Weg duch die Männer. Nun stand er ganz vorne und sah auf die bewustlose Manandar herab.
Er hatte erst zwei mal Manandar gesehen, doch noch nie eine weibliche. Doch als er diese wunderschöhne Frau da liegen sah, die grüne, schimmernde Haarpracht auf dem Deck ausgebreitet und die unbedeckte Brust, die sich fast unmerklich hob und senkte, stockte ihm der Atem.
Ein seltsames Gefühl beschlich ihn und ohne es bemerkt zu haben war er neben ihr in die Knie gegangen und betrachtete die bewustlose Schöhnheit.
Sie sah aus wie eine Menschenfrau, bis auf das grüne Haar. Kast berührte vorsichig sen Stoff ihrer blauen Hose. Er fühlte sich an, als sei Wasser in ihn hinein gewoben und er glitt in einer fließenden Bewegung über Kasts Hand.
Sie öffnete flatternd die Augen und sah ihm direkt mit ihren smaraktfarbenen Augen in die Seinen. Ein Stechen fuhr durch Kast's Brust und er keuchte auf.
Sie sah sich ängstlich um, betrachtete jeden der bedrohlich aussehenden Piraten.
Bring sie fort!, mahnte ihn eine Stimme in seinem inneren. Wenn sie hier bleibt wird ihr leid zugefügt werden!
Kast fuhr sich durch das lange, schwarze Haar, welches er im Nacken mit einem Ledernen Band zu einem Zopf gebunden hatte.
Dann schob er einen Arm unter ihre Kniekehlen, was sie erschaudern lies und den anderen legte er um ihre Taillie. Er hob sie hoch und trug sie durch die verdutzte Menge.
"He, Kast! Was hastn du mit der vor?!" Kast drehte sich verärgert zu dem Sprecher um. "Spar dir deine dämlichen Kommentare, Tok! Ich will, dass sie sich erhohlt!" "Ja klar!", erwiederte Tok und grinste wissend.
"Aber lass uns auch noch was von der kleinen Schlampe übrig!"
Kast setzte die junge Meerfrau ab und ging auf Tok zu. Ohne ein Wort zu sagen schlug er ihn mit all seiner Kraft mitten is Gesicht. Tok's Kopf schlug mit voller Wucht aud das Deck, als dieser rückwärts fiel und eine kleine Blutlache bildete sich unter seinem Kopf. Er blieb reglos liegen, die Nase entsetzlich entstellt, die Lippe aufgerissen und das ganze Gesicht blutverschmiert.
Kast drehte sich wortlos um, hob die junge Frau auf seine Arme und brachte sie in seine Kabine.


Kapitel 7

Fila konnte knistern hören und ein warmer, roter Schein drang durch ihre Lieder.
"Fila, könnt ihr mich hören?" Sie öffnete langsam die Meerblauen Augen. Sie lag in den Armen eines Mannes, der sie besorgt ansah.
Ihr Atem stockte, als sie die Augen dieses Mannes erblickte. Die Iris war schneeweiß, umgeben von einem dunkelblauen, fast schwarzen Ring. Sein Haar war ebenfalls weiß und umspielte schulterlang das unglaublich hübsche, männliche Gesicht, welches voller Geheimnisse zu sein schien.
"Geht es euch gut?", fragte er besorgt. Fila nickte.
Plötzlich überkam es sie wie ein Blitzschlag. Sie kannte diese Stimme. "Sie haben in meinem Kopf zu mir gesprochen, sie haben mich vor dem Tod bewahrt!" Der Mann grinste bei seinen Worten. "Wahrlich, das habe ich!", sagte er und reichte ihr eine Schale mit Wasser. Erst jetzt fiel Fila auf, wie durstig sie war und sie trank das Wasser so gierig, dass sie sich daran verschluckte.
"Wer seid ihr? Und woher kennt ihr meinen Namen?!", fragte sie ihn, als er ihr die leere Schüssel aus den Händen nahm.
"Ich heiße Gaéndil. Ich kenne euch, da ich schon seit ewigen Zeiten auf eure Rückkehr warte. Erinnert ihr euch nicht, Fila, wie ihr mich zurück ließet, damals vor genau zweihundert Wintern?!"
Er nahm behutsam ihre zarte Hand und legte sie sich auf die Brust.
Fila spürrte das rhytmische klopfen seines Herzens und in genau diesem Moment geschah etwas unglaubliches! Es veränderte sich alles.
In Fila's Kopf kamen verschwommene Bilder zum vorschein, Erinnerungen, die immer klarer wurden. Sie erinnerte sich wieder!
Damals vor zweihundert Jahren, als die Dvargen noch die Herrscher über ganz Thymath waren und sie an der Seite ihres Geliebten, Gaéndil über die Insel regierte.
Das Bild ihres Geliebten wechselte zu dem einer strahlenden Frau und Hass flammte ih Fila auf. Die Göttin der Thymathianer, die Göttin Alajah!
Fila durchlebte den schlimmsten Augenblick ihres früheren Lebens. Sie sah, wie die Göttin den Stab der Weisheit auf ihren Geliebten richtete, sah sich selbst, wie sie sich auf die schöne Gestalt mit dem wallenden Silberhaar warf und an den Stab zerrte. Sie sah, wie sie selbst von der Göttin zu boden geworfen wurde und mit vor Angst geweiteten Augen zusah, wie die Göttin den mit Mondsteinen besetzten Stab erneut auf Gaéndil richtete und ihn in die höchste Höhle des Rastoth verbannte, deren Eingang sie mit einer Art magischem Eis verschloss.
Was die Göttin jedoch nicht bemerkt hatte, war, dass Fila ihr bei dem Kurzen Kampf um den Stab einen der Mondsteine vom Stab entfernt hatte und der Bann mit dem sie die Höhle nun belegt hatte durchaus eine Schwachstelle hatte: Würde der gelöste Mondstein in die unmittelbare Nähe der Höhle kommen, do würde dies den Bann aufheben.
Fila hatte darauf hin unzählige Male versucht zu ger Höhle zu gelangen, doch die Göttin hatte zu verhindern gewusst, sie fern zu halten.
So hatte Fila eines Tages in eben der Klippe gestanden, deren anblick Fila beim Aufstieg einen Stich versetzt hatte und ihrem Geliebten einen Schwur ausgesprochen, wieder zurück zu kehren und ihn zu retten, ihn zu den Dvargen zu führen und wieder mit ihm zu regieren. Doch nicht in diesem Leben, das hatte sie Gewusst.
Sie musste warten, bis die Göttin einen Fehler begehen würde.
Daraufhin, hatte sie sich den Mondstein in einem langen, schmerzvollen und blutigen Ritual in ihr Herz eingepflanzt.
An diesem Ort, an den Klippen, im weißen Schnee von Blut getränkt hatte sie ihr Ende gefunden. Um wiedergeboren zu werden und ihren Geliebten zu retten.
Fila zog die Hand zurück und fasste sich an das Herz. Es war der Stein gewesen, der noch immer in ihrem Herzen war, welcher ihr beim Anblick ihes Grabes den Stich versetzt hatte!
Dann warf sie sich mit einem Schluchzen in Gaéndil's Arme und Küsste ihn voller Leidenschatf.
Sie hatte es endlich geschafft, sie hatte ihren Schwur erfüllt und ihren Geliebten wieder.
"Ich liebe dich, Gaéndil!"

Cyntha sah sich in dem Zimmer um. Sie lag auf einem Bett. Jemand hatte sie mit einem Leintuch zugedeckt. Sie konnte spüren, dass sich das Zimmer leicht hin und her wiegte, da fiel ihr wieder ein, wie sie hier hin gekommen war.
Sie erinnerte sich an den Mann, der neben ihr gekniet hatte, den Piraten, der sie beschützt hatte. Er hatte sie unter Deck gebracht und als er mit ihr dieses Zimmer betreten hatte, war sie erschöpft in seinen starken Armen eingeschlafen.
Die Tür ging auf und eben dieser Pirat betrat das Zimmer.
Er hatte einen tönernen Krug bei sich, den er auf den Tisch stellte. Dann ging er zu einem hölzernen Schrank und nahm einen ebenfalls aus Ton gefertigten Becher heraus. Er goss das Wasser aus dem Krug in den Becher und reichte ihn Cyntha.
Er zog einen Stuhl zu dem Bett, setzte sich darauf und wartete.
Cyntha starrte den Becher mit dem Wasser darin an. Sie hatte schon des öffteren gesehen, wie die Landbewohner aus solchen Dingen tranken, doch sie selbst hatte es noch nie getan. Allerdings verspürrte sie einen starken Drang nach Wasser, in und an ihrem Körper.
Sie hob den Becher vorsichtig an die Lippen und tat es so, wie sie es bei den Piraten schon beobachtet hatte.
Das kühle Nass rann ihre Kehle hinunter und befeuchtete ihren trockenen Hals.
Sie verschluckte sich schon beim zweiden schluck, zum einen, da sie so nach dem Wasser gegiert hatte und das Trinken doch noch garnicht wirklich beherrschte, zum anderen, da ihr plötzlich klar geworden war, dass dieses Wasser nicht im geringsten salzig schmeckte!
Der Pirat nahm Cyntha den Becher behutsam aus der Hand und lächelte zufrieden.
Cyntha sah ihn entschlossen an. "Wer seid ihr und aus welchem Grund habt ihr mir geholfen?"
Der Mann lehnte sich in seinem Stuhl zurück und antwortete mit einer tiefen, beruhigenden und vor allem unglaublich männlichen und erotischen Stimme. "Mein Name ist Kast, ich bin der erste Maat auf diesem Schiff und um eure zweite Frage ganz ehrlich zu beantworten, ich habe keine Ahnung!"
Cyntha stand auf, das Leintuch fiel zu Boden. "Was habt ihr nun mit mir vor?!", fragte sie Kampfesbereit.
"Nun.", begann der Pirat. "Ihr dürft zurück in das Meer, ich bitte euch nur, solange ihr noch auf meinem Schiff seid eure Blöße zu bedecken."
Cyntha sah Kast verständnisslos an. "Ist damit etwas nicht in ordnung?" Sie legte den Kopf leicht schräg. Der Mann vor ihr lachte und zog aus einer Schublade ein Hemd aus Leinen.
"Ganz im gegenteil!", sagte er und blickte sie wieder ernst an. "Es ist nur so, dass es bei uns nicht, so wie bei den Manandar, üblich ist, dieses Geschenk der Göttin an die Frauen so öffentlich zu zeigen. Es besitzt nunmal ganz gewisse Reize!", er sah Cyntha direkt und ehrlich in die Augen und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen.
"Ich habe verstanden!" Cyntha nahm ihm das Leinenhemd aus der Hand und zog es umständlich an.
"Wisst ihr, es gibt einige Wiederlinge, die sich mit Gewalt nehmen, was sie haben wollen, ein solch, nunja- atemberaubender Anblick, wird diese sicherlich nich gerade abschrecken und ich muss trauriger Weise sagen, dass die Mannschaft dieses Schiffes zum größten Teil aus solchen Lüstlingen besteht, zumal wir keine einzige Frau an Bord haben!"
Cyntha hatte den letzten Knopf umständlich zugeknüpft, bei seinen Worten über ihr 'Geschenk der Göttin', wie er es nannte, war sie leicht errötet und hatte sich einen ihrer Fingernägel, was doch fast unmöglich war an einem Knopf eingerissen.
Es war ein ungewöhnliches Gefühl für Cyntha den rauen Stoff an ihrer Haut zu spüren und doch fühlte sie sich sicherer, geschützter.
"Ihr sagtet, ihr würdet mich gehen lassen.", begann sie. "Ich werde gehen, doch ich stehe in eurer Schuld und werde erst von eurer Seite weichen, wenn ich meine Schuld beglichen habe!"
"Nein!", erwiederte Kast. "Ihr seht nicht in meiner Schuld. Immerhin waren wir es, die euch gefangen und auf dieses Schiff gebracht haben!"
"Doch war ich es, die sich in eure Nähe gewagt hat und ich glaube nicht, dass ihr jemals befehl gegeben habt, eine Manandar aus dem Meer zu holen! Ich werde bleiben!"
Kast war einsichtig. "Wenn es euer Wunsch ist, so bleibt. Doch dürfte ich bitte den Namen meiner zeitweiligen Weggefährtin erfahren?"
"Cyntha.", sagte diese verlegen.
"Wohin werden wir gehen?", fragte sie den großen Mann, der sich nun erhoben hatte und er war wirklich groß, natürlch, die Frauen der Manandar waren von Natur aus zierlich, doch um dem Piraten in das Gesicht zu Blicken, wenn er unmittelbar vor ihr stand, musste sie den Kopf in den Nacken legen.
"Ich wurde nach Paunarde Verondson gerufen, vor die Bruderschaft, welche sich in der Weißen Stadt, oder auch Parve genannt, aufhalten.
Der gütigen göttin sei Dank, dass ich nun nicht alleine vor diese unglaublich weisen Männer treten muss!"

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Tag der Veröffentlichung: 30.09.2009

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