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Thymath - Länder





Thymath - Städte, etc.




Kapitel 2

Karthas Herz begann zu rasen, in wenigen Augenblicken würde sie Nu'un Dajaar von innen sehen! Was würde sie dort zu sehen bekommen?
Vielleicht würde sie in eine Welt eintauchen, die gänzlich aus grauem Stein bestand, kalt und hart, eine Welt, in der nur das Kämpfen zählte?!
Da fielen ihr plötzlich To'balds Worte wieder ein. "Nor?" Der Lehrer wandte sich um "Was ist denn?", fragte er und lächelte ermunternd. Kartha öffnete den Mund um ihre Frage an ihn zu richten, doch sie schloss ihn sogleich wieder, irgendwie war ihr die Frage, die ihr auf der Zunge lag plötzlich peinlich.
Sie schluckte diesen Gedanken hinunter und öffnete den Mund wieder "Nor, ist es wahr, dass Frauen hier auch anderen Zwecken dienen, als nur Krieger zu werden?!" "Nun.", begann der Lehrer und atmete einmal tief durch. "Es mag nicht selten vorkommen, das sich einer der Wachen oder gar der Schüler an einer der Frauen vergreift, doch dies ist sicherlich nicht unsere Absicht, wir tun alles, dass etwas derartiges nicht geschieht und bestrafen jeden, der erwischt wird!" Er sah Kartha kurz an und wandte sich dann wieder dem Tor zu. Kartha war sich sicher, sie hatte Mitleid in seinem Blick gesehen!
Obwohl sich Kartha versucht hatte auszumalen, was sich hinter dem Tor befand, hatte sie keine Ahnung gehabt. Sie hielt respektvoll die Luft an, als sie aus der eingangshalle hinaus in diese andere Welt trat.
Sie entdeckte die verschiedensten Schulhäuser, eine um die Kunst des Schmiedens zu erlernen, Schulen für den Umgang mit Speeren, Peitschen, Schwertern, Pfeil und Bogen, wurfwaffen und überhaupt alles und noch viel mehr als sich Kartha vorstellen Konnte, für gewöhnliche Waffen oder für für Kartha ungewöhnliche, exotische Waffen, es gab auch schulen, um die unendlich vielen Schriften zu studieren, die es in Thymath gab. Kartha entdeckte sogar eine Schule der Magie.
"Na dann auf gehts!", sagte Nor. Lachend legte er Kartha eine Hand auf die Schulter. "Jetzt bringe ich dich erstmal zu dem, dem das alles sozusagen gehört." Sanft zog er Kartha mit sich.
Sie kamen vorbei an unzähligen Jungen und Mädchen, Männern und Frauen, die auf den Sraßen entlang liefen oder mit den verschiedensten Waffen die Schulen ein und aus gingen.
Sie kamen an einer Menge Brunnen und Statuen vorbei, die Kartha für ihre grenzenlose Schönheit bewunderte. Sie sah mehrere große Plätze, Übungsplätze end schied sie, als sie einzelne Paare sah, die sich schwertkämpfe lieferten, mit anderen Waffen kämften oder mit Pfeil und Bogen auf die aufgestellten Zielscheiben schossen.
Kartha blieb verzückt von dem Treiben stehen und sah mit großen vor vorfreude glänzenden Augen auf das Schauspiel da vor ihr. Nor schob sie weiter mit den Worten: "Man wartet auf uns!"
Die großartige Landschaft der Schulen wich dem nüchternen Bild immergleicher Holzhütten, sandigen Straßenund engen Gassen. "Hier leben die Schüler!", erklärte Nor. In den Gassen wimmelte es nur so von Elfen und Menschen, die sich angeregt unterhielten oder alleine umherschlenderten, kartha entdeckte einen jungen Mann, der verschiedene Formeln vor sich her Murmelte.
"Könnt ihr mir sagen, Nor, wie kann es sein, dass es hier auch Menschen gibt?" Nor began zu lachen "Habt ihr noch nie etwas von Tamaenth gehört, werte Kartha?"
Kartha öffnete den Mund, doch sie brachte keinen Ton hervor. Natürlich hatte sie schon von Tanaenth gehört, der Sadt im El'derendi, wo die 'verborgenen Menschen' lebten, doch bis jetzt hatte sie geglaubt, es sei nur ein albernes Märchen gewesen.
Nach den Schriften lag Tamaenth irgendwo im Osten El'derendi's, es sollte eine Stadt sein, von der man so wie von Yon'Aeth nichts wusste.
"Gibt es Tamaenth wirklich?" Noch lachte wieder, es war ein wunderbares Lachen. "Sonst würde ich hier ja wohl nicht stehen!" Kartha versank in ihren Gedanken. "Gibt es auch noch andere, so wie ich?", wandte sie sich erneut an Nor. "Nein, ihr seid die einzige hier, die weder Elf noch Mensch ist!Und genau deshalb befürchte ich, dass ihr ganz besonders anziehend auf die Männer wirken werdet!"
Kartha wusste nicht, was sie darauf antworten sollte und verbleibte dabei zu schweigen und auf den sandigen Boden zu sehen.
"Da wären wir!" Kartha stieß gegen Nor, da dieser ohne Vorwarnung, urplötzlich stehen geblieben war. Nor schmunzelte. "Ist alles in Ordnung?", fragte er sie. "J-Ja! Verzeihung!" Karthas Wangen röteten sich. "Hier lebt Gwaldorith, er wartet schon auf uns!"

Gwaldorith saß auf dem großem Stuhl inmitten des großen Empfangszimmers. Sie mussten bald da sein.
Da klopfte es an der Tür. "Herein!", rief er gespannt.
Nadar, der neue Kammerwächter streckte seinen Kopf in den Raum. "Nor und die Amazone sind eingetroffen, Herr!" "So lasst sie herein,ihr wisst doch, dass ich sie erwarte!" Gwaldorith machte eine energische Handbewegung und der Kammerwächter verschwand.
Kurz darauf betrat Nor das Zimmer, gefolgt von einer jungen, rothaarigen Frau, die beschämt auf den steinernen, kalten Boden sah.
"Aah, Nor! Sagt ist es mir vergönnt in das Antlitz dieser außerordendlich talentierten Amazone zu blicken?" Gwaldorith sah, wie Nor auf seine Worte hin der hübschen Frau einen leichten schubs gab, sie sah mit leicht erröteten Wangenzu Gwaldorith auf und in ihre Augen trat fast unmerklich entsetzen.
Gwaldorith senkte den Blick. "Es mag wahrlich kein schöner Anblick für euch sein, Amazone!", began er. "Bitte, Herr.", unterbrach ihn die Amazone. "Bitte nennt mich nicht bei dem, was ich bin, ich heiße Kartha."

Der ältere Mann namens Gwaldorith, der vor Kartha auf dem großen steinernen Stuhl saß, der Mann, der keine Beine Mehr besaß, lachte herzhaft. Er sah nun kein bischen mehr so erschreckend aus, als welches es Kartha zunächst empfunden hatte, als sie ihn erblickt hatte.
Etwas Väterliches lag in seiner Stimme als er wieder sprach. "Natürlich! Nun mein Kind, Kartha.", setzte er betont hinzu, "Ihr seid solche Anblicke sicherlich nicht gewohnt, in Yon'Aeth gibt es wahrlich keine größeren Verletzungen, als schnitt- und schürfwunden." er lächelte ehrlich. "Aber nun möchte ich dich mit Enor bekannt machen." Gwaldorith rief den Namen zur seitlichen Tür hin, diese öffnete sich sogleich und ein Mann trat heraus.
Trotz der größe und der stämmigen Statur strahlte er Gelassenheit aus.
Er trat neben Gwaldorith, dieser wies auf Kartha und stellte sie vor. "Enor, das ist Kartha, eine neue Schülerin, nun Kartha das hier ist Enor. Doch ihr solltet eines wissen.", sagte er, als Enor auf Kartha zu ging. "Enor ist stumm, eine Folge eines Kampfes mit den Dvargen."
Kartha sah Enor mit einem bewunderndem Bich Auf und ihre Augen strahlten, als er ihre Hand nahm und vorsichtig, beinahe zärtlich den seidigen Handrücken Küsste,dann stand er wieder gerade und Kartha sah sein kurzes, braunes Haar und seine beiden hellgrünen Augen.
Sie senkte den Blick, als Enor sich wieder an seinen Platz stellte, neben dem großen steinernen Thron, mit der kunstvoll bearbeiteten Lehne, die weit über Gwaldoriths Kopf hinausragte.
"Nun Kartha, ihr seid eine außergewöhnlich begabte junge Frau, ich bestehe darauf, dass euch Nor Privatunterricht in der Schwertkunst erteilt, so wie Enor euch im Umgang mit Pfeil und Bogen, so als auch mit dem Zuol lehren wird.
"Was?!", rief Nor verdutzt und Enor sah Gwaldorith ungläubig an, hätte er sprechen können, so hätte er sicherlich gleich wie Nor reagiert.
"Ihr müsst wissen,",began Gwaldorith und ignorierte die Reaktionen der beiden Männer völlig, "Enor stammt aus dem Wüstenvolk!" Er hatte recht, nun fiel Kartha auch die gleichmäßig bräunliche Haut des Mannes auf.
"Werte Kartha, würde es euch zürnen, wenn ich euch bitten würde einen Moment vor der Tür zu warten? Nor wird euch anschließend zu eurer Schlafstätte bringen."
Kartha Nickte und schloss die Tür hinter sich. Sie stieß mit dem Kammerwächter Nadar zusammen. "Verzeihung murmelte sie verlegen und lehnte sich gegen die Wand Links von der Tür, aus welcher sie gerade erst gekommen war.
Nach einer Weile nahm ein seltsames Gefühl besitz von ihr und sie bemerkte, wie der Kammerwächter sie Musterte und sich gedankenvrsunken mit der Zunge über die trockenen Lippen fuhr.
Kartha bekam eine Leichte Gänsehaut, als sie den Lüsternen Blick des Mannes sah und als dieser Plötzlich auf sie zu kam, begann ihr Herz vor Angst blitzschnell das Blut in ihrem Körper zu Pumpen.

"Die Prophezeite?!", Nor konnte nicht glauben, was Gwaldorith ihnen soeben mitgeteilt hatte.
"Wie kannst du da so sicher sein?", Nor wollte es einfach nicht wahr haben, er hatte nie wirklich Hoffnung aus dieser Prophezeihung geschöpft und nun sollte die Rettung Thymaths vor seiner Nase stehen?!
"Am Abend des Krieges an der Südostküste Thymaths erschien mir eine Botin der Göttin und überbrachte mir die Botschaft der Prophezeihung und dass sie kommen würde, als einzige andere unter vielen gleichen aufgewachsen, mit Feuer und dem Grün der Hoffnung, bekleidet mit dem Braun der Erde." Nor fielen die Feuerroten Haare, die jadegrünen Augen und die braunen Kleider aus Wildleder Karthas ein und er began langsam zu glauben.
"Ich wünsche, dass ihr über diese junge Frau besonders Acht gebt, jeder von euch soll sie jeweils immer einen Sonnenlauf, am Tage als auch in der Nacht begleiten, egal wohin sie auch geht, ihr werdet euch gegenseitig abwechseln. Ihr darf kein Leid zugefügt werden!"
Nor hatte gerade den Mund geöffnet um etwas zu erwiedern, als ein greller Schrei ihn bis ins Mark erschütterte. SIE hatte geschriehen!
Nor und Enor rannten gleichzeitig auf die Tür zu, Nor erreichte sie früher und riss sie Auf, er stürmte in den Gang und entdeckte sie sogleich.
Die Amazone wurde von dem Kammerwächter an den Handgelenken an die Wand gepresst, er hatte ihr das Oberteil zerrissen, welches nun in Fetzen auf dem steinernen Boden lag, seine Lippen hatten bis vor einem kurzen Augenblick Karthas zarte Brust mishandelt, wo nun auch eine leichte Bißspur zu erkennen war.
Kartha wehrte sich aus Leibeskräften, doch der Kammerwächter war stärker, als man glaubte, wenn man ihn ansah.
Nor machte zwei Schritte und stand unmittelbar vor dem Geschehen. Er packte den Mann an der Kehle und schob ihn von Kartha weg. Er sah ihn an mit einem Blick voller Hass und schlug ihm mit der geballten Faust und mit all seiner Kraft frontal in das entsetzt blickende Gesicht.
Es gab ein wiederliches Knacken und der Kammerwächter sackte bewustlos, mit entsetzlich entstellter Nase und blutverschmiertem Gesicht auf den Boden.
Nor richtete sich auf, er wollte sogleich zu der jungen Frau gehen, die sich schluchzend an die Wand drückte und ihr Gesicht verdeckte. Doch Enor war schneller, er hatte sein Obergewand ausgezogen und bedeckte damit Karthas wohlgeformte, zarte Brüste.
Sie schluchzte heftig und Nor verspürrte plötzlich den Drang sie in die Arme zu nehmen und zu trösten. Doch das übernahm Enor ebenfalls für ihn. Er schlang seine muskulösen Arme um die junge, hübsche Frau und fuhr ihr tröstend durch die roten, samtenen Locken. Ihre Stirn hatte sie auf die nackte Brust des Wüstenmannes gelegt.
Nor ballte wütend die Fäuste. Zwei mal war ihm Enor nun zuvor gekommen. Plötzlich wurde ihm bewust, was er gerade dachte und schob seinen Zorn bei Seite. Hauptsache war, dass es der Prophezeiten gut ging!
Kartha sammelte sich, da wurde ihr plötzlich bewusst, dass sie an der nackten Brust eines Mannes lehnte und sich von ihm trösten ließ.
Sie befreite sich aus diesen wunderbaren srarken Armen und sah auf den bewustlosen Kammerwächter herab.
"Er hat- er wollte- ich-.", stammelte sie . Nun wurde sie von anderen warmen, starken Armen festgehalten. Sie spürrte Nor's warmen Atem an ihrer Stirn.
"Ich bringe dich jetzt in deine Hütte! Wir haben noch einen langen Tag vor uns, dein Unterricht beginnt schon heute.", sagte er leise und führte sie von dem bewustlosen fort.

Enor stand wie versteinert da und sah der jungen Frau nach, die von Nor weggeführt wurde. Insgeheim hegte er einen leichten Groll gegen den Lehrer der Schwertkunst. Er hatte sie einfach in den Arm genommen und weggeführt.
Enor hätte noch ewig mit Kartha in seinen Armen da stehen können. Noch immer, so kam es ihm vor, konnte er die warme weiche Haut an seiner Brust spüren und das warme, weiche, samtene, feuerfarbene Haar zwischen den Fingern. Noch immer konnte er den Duft ihrer Haare riechen, der einem betörend in die Nase stieg.
Sie drehte sich ein letztes mal zu ihm um und schenkte ihm ein dankbares Lächeln. Im Schein der Fackeln, die den fensterlosen Gang erhellten, glitzerten ihre Augen verführerrisch und sahen aus wie zwei kostbare Juwelen.
Enor seufzte und ging wieder in den Empfangsraum, wo Gwaldorith schon auf ihn wartete


Kapitel 3

> "Viel Glück, Fila! Pass auf dich auf!"
"Ich werde vorsichtig sein, Mutter!"
"Ich liebe dich mein Kind."
"Es ist ja kein Abschied für immer."
"Möge die gütige Göttin dich beschützen!"
"Lebt wohl Mutter!" <
Fila dachte an den Abschied von ihrer Mutter, die nun in ihrem Haus in Ar'rhad auf sie wartete.
Sie blieb stehen und Atmete tief durch der Aufstieg auf den Rastoth wurde von schritt zu schritt schwerer und mit jeder Länge, die sie ihrem Ziel näher kam, wurde es Kälter.
Die dicken Gewänder, die sie anfangs für überflüssig gehalten hatte, nützten schon lange nichts mehr gegen die Kälte.
Am liebsten wäre Fila schon vor hunderten von Längen umgekehrt und zurück nach Ar'rahad gegangen, doch die junge Menschenfrau wusste, dass sie um jeden Preis den Gipfel erreichen musste.
Jede Frau musste an ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag auf den Gipfel des Rastoth um dort zu der Gütigen Göttin Alajah zu beten und um Fruchtbarkeit und Segen für die Familie zu bitten. Wenn sie nicht hinauf gehen würde, so würde man sie als verflucht bezeichnen und aus Ar'rahad jagen, die Männer wollten keine Verfluchten Frauen.
Fila zog den Handschuh aus und vergewisserte sich, dass die kleine, gläserne Phiole noch in dem ledernen Beutel an ihrer Hüfte war. In eben diese Phiole musste sie das Wasser aus dem Brunnen der Göttin, der sich auf dem Gipfel befand, füllen.
Das Wasser aus dem Brunnen, das heilige Wasser war silbern und glänste wie flüssige Diamanten und somit war es unfälschbar.
Mit dem Wasser würde Fila später den Bund der Ehe eingehen, dazu würde bei der Hochzeitszeremonie das Wasser in die Hände der Frau und des Mannes gegossen werden und Fila würde dann das Wasser aus den Händen ihres Mannes trinken und er das aus den ihren und somit ware die Ehe besiegelt.
Der Aufstieg wurde immer schwerer und der untergrund ragte immer steiler in die Höhe. Fila versank knietief im Schnee und unermütlich fielen mehr von den weißen, kalten Flocken vom Himmel. Überall,wo sie auf Filas zartes Gesicht fielen, spürrte sie deren eisigen Kuss, ein scharfes Stechen auf der Haut.
Fila sah nicht weit unter sich eine tiefe klippe, der Anblick versetzte ihr einen entsetzlichen Stich im Herzen. Sie griff sich an die Brust und fiel schreiend auf die Knie. Als der schmerz aufhörte kniete sie noch eine Weile schwer Atmend im Schnee. Was war geschehen, hatte das etwas mit der Klippe zu tun? Irgendwie kam es Fila vor, als wurde sie diesen Ort kennen, als wäre sie schon einmal hier gewesen, doch das war unmöglich, wie war das erste Mal hier oben und würde garantiert nie ein zweites Mal hinauf klettern.
Schließlich stand sie wieder auf und machte sich daran eine senkrecht emporsteigende Felswand hinauf zu klettern.
Sie sammelte all ihre Kräfte und zog sich immer weiter hinauf. Irgendwie war ihr, als wäre das Wasser nicht der einzige Grund, weshalb sie auf jeden Fall auf diesen Berg hinauf musste.
Sie spürrte mit der Hand einen großen Vorsprung und zog sich mit letzter kraft hinauf.
Sie blieb auf dem eiskalten Boden liegen und wartete, bis ihre Kräfte zurückkehrten. Schließlich stand sie wieder auf und blieb auf wackligen Beinen stehen. Kaum stand sie ganz aufrecht, erscheinten schwarze punkte vor ihren Augen, sie hörte das Rauschen ihres Blutes und sackte wieder zurück in den Schnee.
Sie lag ganz einfach auf dem kalten Boden und bewegte sich nicht.
Eine Angenehme Wärme umhüllte sie und sie öffnete die Augen. Sie war auf einer saftig grünen Wiese auf der einzelne Bäume standen, Blumenteppiche bedeckten den Boden und in der Ferne tanzten Kinder.
Hinter einem Baum tauchte eine verschwommene Gestalt auf und ging auf Fila zu. Das Bild wurde scharf und sie erkannte die Person, die da vor ihr stand und ihr die Hand bot, es war ihr verstorbener Vater!
"Komm Fila, meine Tochter, was bist du groß geworden, du bist ja schon eine richtige Frau!" Ihr Vater lächelte. "Vater?", fragte Fila ungläubig und stand auf. Sie wollte seine Hand nehmen, als eine Stimme in ihrem Kopf schrie: >Nein! Wehre dich Fila! Geh nicht dort hin!<
Fila senkte die Hand und ging einen Schritt zurück. >Du bist noch nicht tot! Sie wollen dich in ihr Reich hohlen! Wehr dich!< Plötzlich wurde der Gesichtsausdruck ihres Vaters ungeduldig. "Worauf wartest du?! Freust du dich etwa nicht, mich zu sehen?!", seine Stimme war nicht mehr so freundlich, sondern klang fast schon wütend.
Fila wollte nicht, dass er wütend auf sie war und hob die Hand wieder in die Höhe. >NEIN!!!< Da veränderte sich die gestalt ihres Vaters. Eine lange giftgrüne Zunge schnellte aus seinem Mund hervor. seine Haut wurde schwarz und schuppig. Ein Langer mit grellroten Stacheln besetzter Schwanz wuchs ihm, seine Hände und Füße wurden zu entsetzlichen Klauen, mit riesigen messerscharfen Krallen, besetzt mit wiederhaken.
Noch bevor Fila ihre Hand zurückziehen konnte packte das furcht erregende Wesen ihren Unterarm und zerrte daran. Die langen Krallen schnitten ihr ins Fleisch und sie schrie entsetzt auf.
"Komm Fila!", zischte das Wesen hysterisch und zerrte sie weiter. Als Fila die leuchtend roten, Schitzaugen erblickte veränderte sich alles um sie herum, eine Landschaft aus Gestein und brodelnder Lava entstand.
Das Wesen vor ihr zerrte sie auf eine schwarze Höhle zu. Als Fila weitere Hundert dieser Wesen in der Höhle erkannte schie sie voller Panik auf.
>Wehr dich!< schrie die männliche Stimme in ihrem Kopf. Und Fila tat es. Sie trat der abscheulichen Kreatur mit voller Wucht ins Gesicht. Der Schuh erwischte eines der roten Augen und es platzte regelrecht auf. Grüner schleim floss daraus hervor.
Die Kreatur lies Fila los und griff sich laut und grell kreischend ans Gesicht.
>Renn Fila, renn!< Fila drehte sich um und rannte um ihr Leben. Sie rannte und blieb aprubt stehen, als sie vor einem Tiefen Abgrund stand, viel zu breit um darüber zu springen. Am Boden des Abgrundes floss brodelnde Lava zwischen riesigen Felsbrocken.
Sie stutzte, was sollte sie nun tun? Das Wesen kam kreischend und außer sich mit den grässlichen Klauen die Luft zerreißend auf sie zugeprescht.
>Spring! Lass dich in den Abgrund fallen!< Sie vertraute der Stimme voll und ganz und sprang.
Fast im selben moment gelangte die Kreatur an der Stelle an, an der Fila gerage noch gestanden hatte und kreischte entsetzlich, da sie ihm entkommen war.
Fila raste auf die Lava zu, doch hatte sie keine Angst, sie vertraute dem Mann, der in ihren Gedanken mit ihr sprach und ihr sagte, sie brauche keine Angst haben, ihr würde nichts geschehen.
Sie schloss die Augen und als sie in die Lava eintauchte rief er noch: >Komm zu mir!< Und sie öffnete die Augen.
Plötzlich war es wieder eiskalt und Fila fand sich auf dem Felsvorsprung wieder, auf dem sie zusammengebrochen war.
Sie stand mühevoll wieder auf, da sah sie verschwommen einige Treppen in den Stein gehauen. sie stieg sie empor und stieß einen Schrei der verwunderung und des Entzückens aus.

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Tag der Veröffentlichung: 30.09.2009

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