Teil 2
© Marion Roth
Prolog:
Eine fernöstliche Weisheit besagt, dass das Sprichwort der Schmuck der Rede ist. Deshalb möchte ich meinen Gedichtband mit Worten von Franz Schubert beginnen, die er bereits 1891 schrieb:
„Wer Lebenslust fühlt, der bleibt nicht allein…!“
Und so denke ich, dass der eine oder andere Leser meiner Gedichte – ebenso wie ich – Freude und ein wenig Spaß daran findet. Vielleicht werden Sie ja auch bei manchen Zeilen zum Nachdenken angeregt.
Eines aber liegt allen Versen zugrunde: Die Liebe zur Natur und zum Leben!
Es wäre schön, wenn ich mit den nachfolgenden Seiten dazu beitragen könnte, dass Ihr Tag ein wenig freundlicher wird.
Mensch, Freund: sei klug und begreife:
Jetzt ist sie da, die Zeit der Reife!
Vieles ist jetzt schöner, oder anders eben.
Aber so ist es nun mal – unser Leben!
Trink einen Wein zu gutem Essen,
dann sind auch Schmerzen schnell vergessen.
Kein Platz für Trübsinn, Trauer, Frust und Sorgen,
denn immer wieder kommt ein schöner Morgen.
Nimm einen Schatz Dir an die Hand,
so wird Dein Alltag schnell zum Wunderland.
Romantik, Zärtlichkeit und andere schöne Sachen,
auch diese solltest Du im Alter machen.
Die Lust im Alter – auch da hat sie Gewicht -
die L e b e n s l u s t - vergiss sie nicht!
01. Menschliches
02. Lustvolles
03. Natürliches
04. Nachdenkliches
05. Tierisches
06. Kriminalistisches
07. Lustiges
08. Reisen
09. Leben
10. Sprüche aus Haus und Küche
11. Weihnachten
Urheberrechtlich geschütztes Material
Dieses Buch erhebt keinen Faktizitätsanspruch, obwohl reale Unternehmen und Personen erwähnt und realistische Abläufe thematisiert werden, die es so oder so ähnlich geben könnte. Die beschriebenen Personen, Begebenheiten, Gedanken und Dialoge sind fiktiv.
ISBN:
Sternenwelt
Gut, dass es Dich gibt
Erkenntnis
Liebeserklärung
Alterswahnsinn
Mein bester Freund
Unser Blut
Die Falten der Alten
Angst
Glück gehabt
Mein Freund, der Schlaf
Hochzeitstag
Entschluss
Das Alter
Männer sind was Wunderbares
Wärme
Ärgernisse
Sauberkeit
Die moderne Frau
Verrückte Zeiten
Sonnenschutz
Im Alter
Ratschlag
Effektives Arbeiten
Sonntagmorgen im Bett
Erlebnis mir folgen
Das blasse Fräulein Kunigunde
ist vernarrt in Sternenkunde.
Mondkalender, Sternenzeichen,
himmelt an den Mond, den bleichen.
In der Zeitung täglich steht,
wie´s im Leben weiter geht.
Flirten oder Lotto spielen,
wie soll sie sich heute fühlen?
Vom Horoskop ist sie besessen,
auf die Erfüllung ganz versessen.
Und weil der Mars es so bestimmt,
drum sie sich heut´ das Leben nimmt.
Wenn ich manchmal traurig bin,
knete ich dein Doppelkinn.
Zieh´ an Falten, wie ich will,
du liegst ruhig und bleibst still.
Auch, wenn ich dein Brusthaar zupfe
oder dir ein Barthaar rupfe.
Ruht dann mein Haupt auf deiner Brust –
fort sind Traurigkeit und Frust.
Schweigend machst du mir so Mut,
und es geht mir wieder gut.
Männerbauch und Doppelkinn –
hat im Leben seinen Sinn.
Auch die vielen kahlen Köpfe,
schwarze, braune, blonde Zöpfe.
Platte Füße, Segelohren –
so werden wir als „Ich“ geboren.
Und vom Ganzen so ein Stück
ist unser eigenes Geschick.
Liegst du in meiner kleinen Hand,
gerat´ ich außer Rand und Band.
Du bist so kühl und doch so klug,
von dir bekomm´ ich nie genug.
Und auch im Bett bist du bei mir,
grad wie ein weiches Kuscheltier.
Doch fang ich sogleich an zu zittern,
kann ich nicht mailen und nicht twittern.
Du bist vom Himmel eine Gabe,
ich bin so froh, dass ich dich habe.
Das Glück bis hin zur letzten Ruh´-
mein liebes Smartphone, das bist du!
Ich liebe dich, du Murmeltier,
so manches stell´ ich an mit dir.
Ich mal dir Punkte ins Gesicht,
du hältst es aus und wehrst dich nicht.
Mit dir mach ich viel lust´ge Sachen
Und schütte mich dann aus vor Lachen.
Ich beiß dir in dein weiches Ohr
und nehm´ mir dann dein Brusthaar vor.
Wenn du grad beim Rasieren bist,
verführ´ ich dich, weil mir so ist.
Ich bin stets ausgelassen wie ein Kind –
auch wenn wir beide über 60 sind.
Du bist geduldig wie ein Bär,
ich geb´ dich niemals wieder her!
Es liegt so still in meinem Bett,
es ist so weich und wirklich nett.
Kennt meine Sorgen meine Tränen,
weiß von Freude und vom Sehnen.
Riecht wie eine Blumenwiese –
oh, wie ich diesen Duft genieße!
Ich möchte dich nie wieder missen –
Du, mein liebes Ruhekissen.
In den Körper-Leitungsbahnen
gibt es Dinge, die wir nicht ahnen.
Den Anstoß gibt stets unser Herz –
der Sitz für manchen tiefen Schmerz.
Es fließt des Menschen Körpersaft –
und spendet ihm die Lebenskraft.
Es grüßt im Kopf einen Tumor
und rauscht dann hin zum Mittelohr.
Auch Leber, Milz muss es passieren
und landet schließlich in den Nieren.
Doch bei des Mannes „Herrlichkeit“
braucht es etwas läng´re Zeit.
Verweilt in Lunge, Bein und Arm
und versorgt auch unsren Darm.
Meist reist es in kleinen Wellen
und erhält so auch die Zellen.
Jeden Winkel es erkundet,
heilt uns auch, wenn wir verwundet.
Bist du ein Gut-Mensch und gehst spenden,
können´s andre noch verwenden.
Doch läuft einmal das Meiste aus,
so landest du im Leichenhaus.
Wenn ich vor dem Spiegel steh
und dann meine Falten seh,
wird mir eines deutlich klar,
wie bewegt mein Leben war.
Falten, die die Sonne macht,
und auch solche, wenn man lacht.
Doch das Geknitter stört mich nicht,
ich bin stolz auf mein Gesicht.
Falten, die gehör´n dazu,
dieses Antlitz, das bist Du.
Ich liebe alle meine Falten,
kann mich täglich neu e n t f a l t e n !
Gestern Abend um halb zehn
war es um meinen Schlaf gescheh´n.
Starker Schmerz plagt mich, oh, weh,
ein Backenzahn, er tut mir weh.
Ohne Zahnarzt geht es nicht,
geschwollen ist schon mein Gesicht.
Auf seinem Stuhl sitz ich bedrückt,
während er die Spritze zückt.
Kalter Schweiß steht im Gesicht,
bin wie gelähmt und rühr mich nicht.
In den Ohren hör´ ich´s rauschen,
ach, könnt ich mit andern tauschen!
Es hilft kein Stöhnen und kein Murren,
ich höre schon den Bohrer surren.
Angstvoll klappt herab der Kiefer,
groß das Loch, und immer tiefer.
Irgendwann ist es vorbei,
das Kauwerkzeug ist wieder frei.
Der Mund wie eine Wüste trocken
und ein Gefühl wie alte Socken.
Doch hab´ ich nunmehr keine Schmerzen,
ich dank dem Doc von ganzem Herzen!
Wenn ich zurück schau, wird mir klar,
wie oft ich in der Klemme war.
Der Tod wollt´ öfters bei mir landen,
doch ich hab´ alles überstanden.
Sein Veto hat ihm nichts genützt,
das Schicksal hat mich stets beschützt.
Einst lief im Dunkeln ich benommen,
konnt´ einem Täter noch entkommen.
Ein Mann wollt´ mich „zusammen falten“,
als er bei „Rot“ nicht angehalten.
Dann, als ich von der Treppe stürzte,
dies auch mein Leben nicht verkürzte.
Ein Herr hat mich mal eingeladen,
doch wurde schändlich ich verraten.
Im Keller, oh, mich graust es sehr,
da waren Peitschen, Ketten und noch mehr.
Mit einem Trick konnt´ ich entfliehen,
ich hab ihm das niemals verziehen.
Drum, lieber Gott, ich bin so froh,
beschütze mich auch weiter so!
Wie oft hat er mir schon gefehlt,
wenn ich von Sorgen nachts gequält.
Der tiefe Schlaf, er ist ein Freund,
wenn Leib und Seele sich vereint.
Er war nicht oft bei mir zu Gast –
der Tag gezeichnet nur durch Hast.
Im Schlaf gewinnt die Seele Weite,
weil er aus Grenzen sie befreite.
Öffnet im Traum so viele Türen,
kann die Unendlichkeit erspüren.
Schlaf ist Todesnähe in der Nacht,
aus dem man morgens hoffentlich erwacht!
Zwei gold´ne Ringe zieren nun unsre Hand,
doch wertvoller ist, was unsre Seelen verband.
Ein Moment nur genügte, um zu versteh´n:
Wir werden den Rest des Weges gemeinsam geh´n!
Ich habe dich vom ersten Augenblick an geliebt
und danke dem Himmel, dass es dich für mich gibt.
Ich liebe dich sehr – vergiss alle Sorgen –
freu´ dich mit mir auf ein glückliches Morgen!
Du schreibst mir vor, was ich heut´ esse
und schimpfst, wenn ich mal was vergesse.
Das Auto ist für mich tabu,
die Fernbedienung drückst nur du.
Du planst, wohin wir mal verreisen,
und auch, was wir am Sonntag speisen.
Nur du hast bei uns stets das Sagen –
an Wochen- und an Feiertagen.
Bei dir kann ich nicht „Ich“ mehr sein,
drum lass´ ich dich ab heut´ allein.
Ich werde eine Reise buchen,
du musst ein neues Opfer suchen.
Ich hab mal drüber nachgedacht,
was das Alter mit uns macht.
Graue Haare, Altersflecken,
nichts kann mich jetzt mehr erschrecken.
Haare an den falschen Stellen,
in der Haut sind tiefe Dellen.
Auch der Geist schon etwas schwächelt,
dafür wird man oft belächelt.
Aber meist fehlt´s nicht an Geld,
drum kannst du tun, was dir gefällt.
Ist Bauch und Brust auch e i n e Masse:
Ist das Alter denn nicht Klasse?
Männer, die sind meistens klug,
steuern Flieger, Schiff und Zug,
bauen Häuser und Raketen –
ihren Standpunkt sie vertreten.
Männer haben Spaß beim Spiel,
zeigen dort auch viel Gefühl.
Wenn ihr Fußball-Club verliert,
ihre Seele fast erfriert.
Männer können herzhaft lachen,
wenn sie mit Kumpels Unsinn machen.
Flirten stets mit allen Damen,
fallen öfters
Verlag: BookRix GmbH & Co. KG
Tag der Veröffentlichung: 05.11.2017
ISBN: 978-3-7438-3958-8
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